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Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft gehört zu den bedeutendsten Schriften Friedrich Engels'. In klarer Sprache zeichnet Engels den Weg nach, den die sozialistische Idee von den frühen utopischen Entwürfen bis zur wissenschaftlich fundierten Theorie genommen hat. Mit scharfer Analyse entlarvt er die Grenzen bloßer Idealvorstellungen und zeigt, wie die Erkenntnisse von Marx und ihm selbst den Sozialismus auf eine historische und ökonomische Grundlage stellten – ein Werk, das bis heute als grundlegende Einführung in die Theorie des wissenschaftlichen Sozialismus gilt.
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Seitenzahl: 22
Veröffentlichungsjahr: 2025
Friedrich Engels
Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft
Impressum neobooks
Der moderne Sozialismus ist seinem Inhalte nach zunächst das Erzeugnis der Anschauung, einerseits der in der heutigen Gesellschaft herrschenden Klassengegensätze von Besitzenden und Besitzlosen, Kapitalisten und Lohnarbeitern, andrerseits der in der Produktion herrschenden Anarchie. Aber seiner theoretischen Form nach erscheint er anfänglich als eine weitergetriebne, angeblich konsequentere Fortführung der von den großen französischen Aufklärern des 18. Jahrhunderts aufgestellten Grundsätze. Wie jede neue Theorie, mußte er zunächst anknüpfen an das vorgefundne Gedankenmaterial, sosehr auch seine Wurzel in den materiellen ökonomischen Tatsachen lag.
Die großen Männer, die in Frankreich die Köpfe für die kommende Revolution klärten, traten selbst äußerst revolutionär auf. Sie erkannten keine äußere Autorität an, welcher Art sie auch sei. Religion, Naturanschauung, Gesellschaft, Staatsordnung, alles wurde der schonungslosesten Kritik unterworfen; alles sollte sein Dasein vor dem Richterstuhl der Vernunft rechtfertigen oder aufs Dasein verzichten. Der denkende Verstand wurde als alleiniger Maßstab an alles angelegt. Es war die Zeit, wo, wie Hegel sagt, die Welt auf den Kopf gestellt wurde Folgendes ist die Stelle über die Französische Revolution: "Der Gedanke, der Begriff des Rechts machte sich mit einem Male geltend, und dagegen konnte das alte Gerüst des Unrechts keinen Widerstand leisten. Im Gedanken des Rechts ist also jetzt eine Verfassung errichtet worden, und auf diesem Grunde sollte nunmehr alles basiert sein. Solange die Sonne am Firmament steht und die Planeten um sie kreisen, war das noch nicht gesehen worden, daß der Mensch sich auf den Kopf, das ist auf den Gedanken stellt und die Wirklichkeit nach diesem erbaut. Anaxagoras hatte zuerst gesagt, daß der Nûs, die Vernunft, die Welt regiert; nun aber erst ist der Mensch dazugekommen, zu erkennen, daß der Gedanke die geistige Wirklichkeit regieren solle. Es war dieses somit ein herrlicher Sonnenaufgang. Alle denkenden Wesen haben diese Epoche mitgefeiert. Eine erhabene Rührung hat in jener Zeit geherrscht, ein Enthusiasmus des Geistes hat die Welt durchschauert, als sei es zur Versöhnung des Göttlichen mit der Welt nun erst gekommen.. (Hegel, "Philosophie der Geschichte", 1840, S. 535.) - Sollte es nicht hohe Zeit sein, gegen solche gemeingefährliche Umsturzlehren des weiland Professor Hegel das Sozialistengesetz in Bewegung zu setzen?