Die Frechen Krabben auf Gespensterjagd (Band 2) - Barbara Rose - E-Book

Die Frechen Krabben auf Gespensterjagd (Band 2) E-Book

Barbara Rose

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Beschreibung

Die Frechen Krabben machen Ferien auf dem Schloss der Gräfin Zieselwitz. Die Mädchen erobern begeistert das Schloss und untersuchen, ob in den Türmen und Verliesen nicht noch ein paar uraltvermüffelte Ritter hausen. Doch aus dem Spaß wird bald gruseliger Ernst: Sie begegnen nachts einem Gespenst und werden samt Schweinchen Emil im stockdunklen Kellerverlies eingesperrt. Da ist es doch gut, dass sich die Affenbande auch gerade auf Schloss Rittersberg rumtreibt …

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Seitenzahl: 77

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Barbara Rose

auf Gespensterjagd

Mit Illustrationenvon Thorsten Saleina

Impressum

© KERLE

in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2015

Alle Rechte vorbehalten

www.kerle.de

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

ISBN (E-Book) 978-3-451-80552-3

ISBN (Buch) 978-3-451-71264-7

Inhalt

1. Kapitel, in dem es um eine rosafarbene Verkäuferin, Missverständnisse und eine Verfolgungsjagd geht

Das 2. Kapitel dreht sich um das geheime Abzählritual, einen wuscheligen Hund und die beste Bande der Welt

3. Kapitel, das von gemütlichen Betten, merkwürdigen Geräuschen und Schritten in der Nacht handelt

4. Kapitel Es beginnt mit geheimnisvollen Geräuschen und endet mit dunklen Gestalten

Im 5. Kapitel geht es um silberne Schalen, schwarze Keller und weiße Frauen

Das 6. Kapitel überrascht mit einer seltsamen Ankündigung und neuen Mitbewohnern auf dem Schloss

Kapitel 7 dreht sich um Geheimnisse und Verrat, um Wahrheit und Lüge

Im 8. Kapitel wird es gefährlich, glitschig und sehr, sehr dunkel

Kapitel 9 handelt von schlauen Tieren, Detektivbüchern und einem echten Schatz

Im 10. Kapitel geht es auf Gespensterjagd, Frau Schröder verschwindet, und Wuschelzwerg taucht unerwartet auf

11. Kapitel, in dem es um fiese Verbrecher und gute Freunde geht

Das 12. Kapitel dreht sich um ein dunkles Gefängnis, mächtig viel Gestank und eine gewagte Flucht

1. Kapitel,

in dem es um eine rosafarbene Verkäuferin, Missverständnisse und eine Verfolgungsjagd geht

„Guten Tag, ich hätte gerne eine Transportbox.“ Milli lächelte die Verkäuferin im Tierfachgeschäft freundlich an.

Die Frau strahlte zurück. „So ein höfliches Kind! Und du gehst schon ganz alleine für dein Schmusetierchen einkaufen?“

Milli sah sie irritiert an. Mit ihrer blonden Lockenmähne, in der ein hellblaues Schleifchen wippte, und dem zartrosa Spitzenkleid sah die Frau gar nicht aus wie eine Verkäuferin. Eher wie die mollige Fee aus einem ihrer alten Märchenbücher, überlegte Milli. Ob sie wohl gleich den Zauberstab auspacken und sie nach ihren Wünschen fragen würde?

„Für wen brauchst du sie denn, kleines Fräulein?“ Die Verkäuferin legte den Kopf schief und trommelte mit ihren langen, pinkfarbenen Fingernägeln rhythmisch auf die Theke.

„Für Emil. Emil ist …“

„Emil! Was für ein putziger Name. Allerliebst!“, flötete die Zuckerwatte-Frau. „Lass mich raten, Prinzessin: Das klingt nach einem wuschelweichen Hamsterchen, nicht wahr? Oder einem braven Kätzchen? Ach nein, sicher hast du ein drolliges Häschen!“

Milli starrte entgeistert auf die knallrosa Lippen der Verkäuferin, die sich bei jedem Wort zu einem Kussmund formten. Wie sollte sie ihr nur am besten beibringen, dass sie fast neun war und absolut keine Prinzessin sein wollte? Und dass Emil, das Hausschwein der Familie Floh, weder wuschelweich noch drollig und schon gar nicht brav war. Zumindest nicht immer.

„Ähm …“, begann Milli.

In diesem Moment stürmte Millis Zwillingsschwester Lilli mit Emil an der Leine in den Laden. Besser gesagt: Das Schwein zog die protestierende Lilli im Schlepptau hinter sich her.

„Emil, bleib endlich stehen. Halt!“

Das Zwergschwein war ungefähr so groß wie ein Hundebaby, aber wesentlich quirliger und verschmuster.

Lilli stöhnte. „Ich konnte ihn einfach nicht mehr draußen halten! Unsere süße Wutz ist völlig begeistert von den vielen Tieren hier im Laden. Ich glaube, Emil hat sich in ein Zwergkaninchen verliebt.“ Sie musterte die Verkäuferin von oben bis unten. „Oder unser Schweinchen steht auf Rosa!“, raunte sie in Millis Richtung und kicherte leise.

Wie zur Bestätigung grunzte Emil und schnoberte mit seiner feuchten Schnauze an den nackten Beinen der Verkäuferin.

„Igitt! Ein Schwein schleckt mich ab. Hiiilfe!“

Emil schien den Schrei der Frau als Aufforderung zu verstehen, sich noch intensiver mit ihr zu beschäftigen. Ruckartig riss er sich von Lilli los und verfolgte die kreischende Verkäuferin im Schweinsgalopp durch den ganzen Laden. Ab und zu tauchte ihr rosa Spitzenkleid hinter Säcken mit Hundefutter, Kisten voll Katzenspielzeug, Hamsterrädern oder Vogeltränken auf.

Die Tiere in den Käfigen des Geschäfts begannen zu kläffen und zu jaulen, zu miauen, zu kreischen und zu piepen. Es war ein ohrenbetäubender Lärm.

„Oh nein, schon wieder Schweinealarm.“ Lilli zog vorsichtshalber den Gummi von ihrem Zopf fest und brachte sich in Startposition.

„Ich hole mal lieber Mama und Papa!“ Milli pustete sich eine Strähne ihrer langen braunen Haare aus dem Gesicht.

Die Zwillinge sahen zwar identisch aus, allerdings nicht haargenau gleich. Lilli lief gerne im Fußball-T-Shirt durch die Gegend und band sich die Haare zusammen, wohingegen Milli Röcke und Kleider liebte und ihre Haare offen trug. Aber sonst waren die Zwillinge ein Herz und eine Seele. Sie zwinkerten sich verschwörerisch zu.

Dann stürmte Lilli hinter Emil und der rosafarbenen Verkäuferin her, während Milli ihre Eltern holte, die vor der Tür im Auto warteten.

Gemeinsam stürmten sie in den Laden, und Papa gab sofort das Kommando: „Sehr verehrte Zuschauer, Team Floh betritt das Spielfeld. Anpfiff zur Schweinejagd!“

Ein typisches Papa-Kommando. Max Floh hatte den tollsten Job der Welt, fanden Milli und Lilli. Er war nicht nur Sportredakteur beim Radio, sondern auch ein bekannter Stadionsprecher. Papa konnte es einfach nicht lassen, an jedem Ort der Welt seine Ansagen zu machen.

„Spieleraufstellung bei den Flohkickers. Im Tierfachgeschäft heute mit der Nummer zehn Milli …“

„Floooh!“, brüllte Milli wie ein echter Fan im Stadion.

„Und wie gewohnt auf Startposition neun ist Lilli …“

„Floooh!“ Lilli steckte ihren Kopf hinter einem Sack Heu hervor. Sie war tatsächlich Mittelstürmerin in der E-Jugend, deshalb die Nummer neun auf ihrem Lieblings-T-Shirt.

Papa grinste. „Und als Mittelfeldspielerin Sofie …“

„Flohoho!“, säuselte Mama möglichst leise. „Können wir endlich loslegen? Beeilt euch, Flöhchen, in zwei Stunden wollen wir in den Urlaub fahren!“

Genau wie Milli konnte sie mit Fußball nicht viel anfangen, aber ihrem Mann zuliebe machte sie bei seinen Spielchen brav mit.

Es dauerte auch nur ein paar Minuten, dann hatten sie den aufgeregten Emil eingefangen.

Die Verkäuferin zupfte sich die zerzauste Frisur zurecht und zog sich vor einem Taschenspiegel die rosafarbenen Lippen nach.

„Wie können Sie es zulassen, dass mich dieses wahnsinnige Tier durch den ganzen Laden verfolgt? Und das am frühen Morgen. Ich bin jetzt schon am Ende. Eine Unverschämtheit!“

„Aber Sie sind doch als Erste losgerannt“, meinte Lilli. „Emil dachte, dass Sie mit ihm spielen wollen.“

„Absolut“, bestätigte Milli.

Das Zwergschwein sah Mama, Papa und die beiden Mädchen mit seinen dunklen Knopfaugen an. Sofort wummerten ihre Herzen einen Freudentanz. Keiner konnte Emil widerstehen. Die ganze Floh-Familie war in das Minischwein verliebt. Emil war einfach zu süß, ein richtiges Schmusetier.

„Entschuldigen Sie bitte!“ Mama reichte der Verkäuferin die Hand.

Milli und Lilli bemerkten sofort, dass auch sie sich beim Anblick der Zuckerwatte-Frau ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Mama war zwar selbst nicht gerade unauffällig gekleidet, aber als Albtraum in Rosa hatten die Zwillinge sie noch nie erlebt.

„Unser Emil könnte keiner Fliege etwas zuleide tun“, erklärte sie. „Aber ich bringe ihn wohl besser ins Auto.“

„Ach, kaufen wollen Sie wohl gar nichts?“, entgegnete die Verkäuferin mürrisch.

Papa strahlte sie an. „Aber natürlich möchten wir etwas kaufen. Die größte und bequemste Schweine… äh … Hundetransportbox, die Sie haben, verehrte Dame. Unser Emil geht mit uns auf eine längere Reise. Bestimmt sind Sie eine echte Expertin. Mit Sicherheit die weltbeste von hier bis Timbuktu! Sie wissen genau, was wir dafür brauchen.“

Die Verkäuferin lächelte geschmeichelt. „Selbstverständlich.“

„Aber keine rosafarbene!“ Lilli konnte sich den Hinweis nicht verkneifen.

Ein paar Minuten später saß die Floh-Familie mit der neuen blauen Transportbox für Emil und dem quiekenden Schwein im Auto. Milli und Lilli stießen sich gegenseitig an und kicherten. Das war gerade noch mal gut gegangen. Der erste Vormittag der Sommerferien war gerettet, das Abenteuer konnte beginnen.

Das 2. Kapitel

dreht sich um das geheime Abzählritual, einen wuscheligen Hund und die beste Bande der Welt

Millis und Lillis Herzen bollerten vor Aufregung wie kleine Trommeln. Zwei Wochen würden sie auf Schloss Rittersberg verbringen. Eine Einladung von Gräfin Zieselwitz, genauer: Gräfin Adelheid Eleonore Marie Theresa von und zu Zieselwitz, einer Kundin von Sofie Floh.

Die Mutter der Zwillinge war Modistin, so nennt man eine Hutmacherin. Mindestens alle zwei Monate kam Gräfin Zieselwitz in ihren Laden Madame Poupette im hinteren Teil der Wohnung, um neue Kopfbedeckungen zu bestellen. Die Gräfin war Frau Flohs beste und liebste Kundin. Ihr gehörten mehrere Schlösser und zahlreiche Wohnungen auf der ganzen Welt, ständig war sie unterwegs. Auch jetzt war Gräfin Zieselwitz wieder für einige Wochen verreist.

Kurz vorher hatte sie allerdings noch die Hausmeister entlassen müssen, die sich um Schloss Rittersberg gekümmert hatten: Mary und Bill Olsen, ein Ehepaar, das schon einige Jahre für die Gräfin gearbeitet hatte. Zwei freundliche, völlig unauffällige Leute. Zumindest hatten sie so auf dem Foto ausgesehen, das die erschütterte Gräfin der Floh-Familie gezeigt hatte.

„Ist doch echt gemein, dass diese Olsens einfach die wertvollen Silberlöffel der Gräfin geklaut haben“, fauchte Lilli.

„Und auch noch übers Internet verkaufen wollten. Frechheit!“, meinte Milli.

Tatsächlich hatten Mary und Bill Olsen auf Schloss Rittersberg einige wertvolle Einrichtungsgegenstände gestohlen und weltweit zum Verkauf angeboten. Bis Monsieur Hugo, der Chauffeur von Gräfin Zieselwitz und ihr ständiger Begleiter, ihnen auf die Schliche gekommen war.

„Glück für uns“, freute sich Lilli. „Sonst würden wir nie im Leben Urlaub auf einem Schloss machen!“

Auf der Suche nach jemandem, der für einige Zeit zuverlässig ihr Schloss hüten könnte, war Gräfin Zieselwitz nämlich auf Max und Sofie Floh, ihre Töchter und deren zwei Freundinnen gekommen. Seit sich die Frechen Krabben bestens um ihr Gartengrundstück Paradies