Die großen Spiele - Knut Dietrich - E-Book

Die großen Spiele E-Book

Knut Dietrich

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Beschreibung

Das Erlernen der vier wichtigsten Mannschaftsspiele Basketball, Fußball, Handball und Volleyball nach dem Prinzip des "Spielgemäßen Konzepts" steht im Mittelpunkt dieses Buches. Dabei stehen von Anfang an das Spielen und die Freude am Spiel im Vordergrund, ohne dass die Notwendigkeit des systematischen Übens und Trainierens übersehen wird.Bei den in diesem Buch methodisch aufbereiteten Großen Spielen handelt es sich allesamt um Sportspiele. Damit sind am Leistungsbegriff orientierte Bewegungsspiele gemeint, die zwischen Mannschaften ausgetragen werden. Im Mittelpunkt steht die sich selbst organisierende Gruppe, die am Spiel lernt und sich unter angemessener Anleitung im Spiel weiterentwickelt.

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Seitenzahl: 202

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Anmerkung zum Sprachgebrauch: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns entschlossen, durchgängig die männliche (neutrale) Anredeform zu nutzen, die selbstverständlich die weibliche mit einschließt.

Die Großen Spiele

von

Knut Dietrich (Fußball)

Gerhard Dürrwächter (Volleyball)

Hans-Jürgen Schaller

(allgemeiner Teil, Basketball und Handball)

Gesamtkoordination und Redaktion: Hans-Jürgen Schaller

Meyer & Meyer Verlag

Die Großen Spiele

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 1994 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen

6. überarbeitete Auflage, 2007

7. überarbeitete Auflage, 2012

Auckland, Beirut, Budapest, Cairo, Cape Town, Dubai, Indianapolis, Kindberg, Maidenhead, Sydney, Olten, Singapore, Tehran, Toronto

Member of the World

Sport Publishers’ Association (WSPA)

eISBN: 9783840325830

E-Mail: [email protected]

www.dersportverlag.de

Inhalt

Vorwort zur 1. Auflage

Vorwort zur 7. Auflage

1 Wie lernt und lehrt man Große Spiele?

1.1 Woran orientiert sich das spielgemäße Konzept?

1.1.1 Die pädagogische Theorie der Bewegungsspiele

1.1.2 Das kognitive Lernkonzept

1.1.3 Üben als Korrektiv

1.2 Wo liegen Probleme beim spielgemäßen Konzept?

1.3 Welche Verfahrensweisen stellen sich zur Wahl?

1.3.1 Die spielmethodischen Formen

1.3.1.1 Die spielmethodischen Spielformen

• Die Grundformen der Sportspiele

• Die Minisportspiele

• Die Rohformen der Sportspiele

1.3.1.2 Die spielmethodischen Übungsformen

• Die einfache, reine Übungsform

• Die spielerisch eingekleidete, reine Übungsform

• Die Komplexübung

• Die spielerisch eingekleidete Komplexübung

• Die methodische Modifikation Kleiner Spiele

• Die Spielphasenübung

• Das Übungsspiel.

1.3.1.3 Die spielmethodischen Lernkontrollformen („Tests“)

1.3.1.4 Die spielmethodischen Trainingsformen

1.3.2 Die spielmethodischen Reihen

1.3.2.1 Die Spielreihe

1.3.2.2 Die Übungsreihe

1.3.2.3 Die Lehrprogramme im Bereich der Sportspiele

1.3.2.4 Die Trainingsprogramme im Bereich der Sportspiele

1.3.3 Die Methodenkonzeptionen im Bereich der Sportspiele

1.3.3.1 Die elementhaft-synthetische Methodenkonzeption

1.3.3.2 Die ganzheitlich-analytische Methodenkonzeption

1.3.4 Die spielmethodischen Konzepte

1.3.4.1 Die Konfrontationsmethode

1.3.4.2 Die Zergliederungsmethode

1.3.4.3 Das spielgemäße Konzept

1.4 Abschließende Hinweise

1.5 Literatur zur Spielmethodik

1.6 Symbolskizzen und Handlungsskizzen

2 Basketball

2.1 Vorüberlegungen

2.1.1 Was heißt Basketball spielen?

2.1.2 Lernen und Lehren im Basketball

2.1.3 Die Spiele der Spielreihen als vereinfachte Erfahrungssituationen des Basketballspiels

2.1.4 Übungsformen als zusätzliche Informationsquellen

2.1.5 Das Gesamtkonzept

2.1.6 Organisation

2.2 Der methodische Weg

2.2.1 Schwarzer-Mann-Basketball

2.2.2 Dribbeln und Werfen

2.2.3 Spiel 3:1 mit drei Bällen

2.2.4 Spiel 3:2 mit drei Bällen

2.2.5 Wanderbasketball in der Gasse

2.2.6 Felderspiel

2.2.7 Halbes mit Überzahl seitlich

2.2.8 Spiel 3:1 bis 3:3 (Streetball)

2.2.9 Spiel 4:2 mit einem Ball

2.2.10 Spiel 5:2 mit einem Ball

2.2.11 Basketball (Minibasketball)

3 Fußball

3.1 Vorüberlegungen

3.1.1 Was soll gelernt werden? Zum Begriff der Spielfähigkeit

3.1.2 Wie sollte Spielfähigkeit entwickelt werden? Über den Zusammenhang von motorischem und sozialem Lernen

3.1.3 Welche Lernsituationen stehen im Mittelpunkt? Zur Handlungsanalyse des Fußballspiels

3.1.4 Grundformen des Fußballspiels als Lernsituationen

3.1.5 Wie Lernsituationen didaktisch ausgestaltet werden können

3.1.6 Nach welchen Gesichtspunkten können Lernsituationen aufeinanderfolgen? Konstruktionsmerkmale von Spielreihen

3.1.7 Das Gesamtkonzept

3.1.8 Wann und wie sollte der Spiellehrgang durch Übungen ergänzt werden?

3.2 Der methodische Weg

3.2.1 Torschuss und Torabwehr: Torschussspiele

3.2.2 Herausspielen der Torgelegenheiten und Abschirmen des Tors: Kampfspiele auf ein Tor

3.2.3 Aufbauen und Stören: Kampfspiele auf zwei Tore

3.3 Anmerkungen

4 Handball

4.1 Vorüberlegungen

4.1.1 Spielfähigkeit im Handballspiel

4.1.1.1 Die Spielidee des Handballspiels erfassen und gestalten

4.1.1.2 Die motorischen Fertigkeiten des Handballspiels erlernen und stabilisieren

4.1.1.3 Die taktischen Handlungsmuster des Handballspiels erlernen und verfügbar machen

4.1.1.4 Die handballspezifischen konditionellen Fähigkeiten erwerben und verbessern

4.1.1.5 Freude am Handballspiel empfinden und weitergeben

4.1.2 Lernen und Lehren im Handballspiel

4.1.3 Die Spiele der Spielreihe als vereinfachte handballspezifische Erfahrungssituationen

4.1.4 Die Übungsformen und Übungsreihen als zusätzliche Informationsquellen

4.1.5 Das Gesamtkonzept

4.2 Der methodische Weg

4.2.1 Hetzball

4.2.2 Hetzball als Parteispiel

4.2.3 Burgball

4.2.4 Burgball als Parteispiel

4.2.5 Schlossball

4.2.6 Schloss-Burgball

4.2.7 Bahnball

4.2.8 Bahnball als Parteispiel

4.2.9 Doppeltorhandball

4.2.10 (Mini-)Handball

5 Volleyball

5.1 Vorüberlegungen

5.1.1 Volleyball, ein Spiel für alle

5.1.2 Spielen und Üben

5.1.2.1 Die Spielreihe

5.1.2.2 Übungsreihen

5.1.3 Das Gesamtkonzept

5.2 Der methodische Weg

5.2.1 Ball über die Schnur

5.2.1.1 Spielregeln

5.2.1.2 Zusammenwirken in der Abwehr

5.2.1.3 Bereitschaftshaltung

5.2.1.4 Lauftechnik

5.2.1.5 Übungsformen

5.2.1.6 Test

5.2.2 Volleyball mit Auffangen

5.2.2.1 Spielregeln

5.2.2.2 Hohes Abspiel im eigenen Feld

5.2.2.3 Den Ball abfedern lassen

5.2.2.4 Frontales Pritschen

5.2.2.5 Volleyballtennis

5.2.2.6 Volleyball mit Doppelpritschen

5.2.2.7 Übungsformen

5.2.2.8 Test

5.2.3 Der Dritte fängt

5.2.3.1 Spielregeln

5.2.3.2 Zuspielbagger

5.2.3.3 Übungsformen

5.2.4 Volleyball ohne Aufschlag

5.2.4.1 Spielregeln

5.2.4.2 Abwehr – Stellen – Angriff

5.2.4.3 Pritschen nach hinten

5.2.4.4 Pritschen im Winkel

5.2.4.5 Übungsformen

5.2.4.6 Test

5.2.5 Minivolleyball mit Dreiermannschaft

5.2.5.1 Spielregeln

5.2.5.2 Alle Grundsituationen des Volleyballspiels

5.2.5.3 Aufschlag von unten

5.2.6 Vierervolleyball

5.2.6.1 Spielregeln

5.2.6.2 Taktische Grundregeln

5.2.7 Aufschlagspiel

5.2.7.1 Spielregeln

5.2.7.2 Aufschlag – Annahme – Stellen – Angriff

5.2.7.3 Tennisaufschlag

5.2.7.4 Abwehrbagger

5.2.7.5 Übungsformen

5.2.7.6 Test

5.2.7.7 Frontaler Schmetterschlag

5.2.7.8 Block

5.2.7.9 Übungsformen

5.2.8 Volleyball im großen Feld mit Erleichterungen

5.2.8.1 Zwei Sonderregeln

5.2.9 Volleyball nach internationalen Regeln

6 Literatur zu den Großen Spielen

6.1 Basketballliteratur

6.2 Fußballliteratur

6.3 Handballliteratur

6.4 Volleyballliteratur

Bildnachweis

Vorwort zur 1. Auflage

Die vorliegende Neubearbeitung hat mit ihrem gleichnamigen Vorgänger kaum viel mehr als den Titel gemeinsam.

Geblieben ist die methodische Aufbereitung mehrerer „Großer Spiele“ in einem Band. Auch haben sich wieder verschiedene Autoren, die mit der jeweiligen Thematik besonders vertraut sind und dies in den letzten Jahren durch entsprechende Veröffentlichungen belegt haben, die Aufgabe der Bearbeitung geteilt.

Mit der elementhaft-synthetischen Konzeption, die Methodik der Sportspiele als Summe von Technik, Taktik und Regelwerk darzustellen, hat das Buch jedoch gebrochen. Diese Entscheidung wird im allgemeinen Teil begründet.

Die Verfasser folgen mit ihren Vorschlägen neueren Entwicklungen der Spielmethodik, die Vermittlungsstruktur eines Sportspiels nach ganzheitlichanalytischem Entwurf zu einem „spielgemäßen“ Konzept weiterzuentwickeln. Dies ist der entscheidende Neuansatz des vorliegenden Buches gegenüber seinem Vorgänger.

Hinzu kommt die inhaltliche Beschränkung auf die Spiele Basketball, Fußball, Handball und Volleyball. Einige Spiele, die die ursprüngliche Bearbeitung mit umschloss, sind aus der Spiellandschaft, zumindest der Schule, verschwunden (Schlagball, Schleuderball, Feldhandball). Andere, die sich anschicken, ihre Stelle einzunehmen (wie Hockey, Badminton), sind noch nicht in dem Maße in den Lehrplan eingedrungen, dass sie den „Großen Spielen“ (im Sinne der Verbreitung) zuzurechnen wären. Man wird noch abwarten müssen, welche Spiele sich diesbezüglich durchsetzen können.

Mit dem Erscheinen dieses Buches verschwindet ein Fachbuch vom Markt, das bis 1968 in vier Auflagen große Verbreitung gefunden und vor allem in der fachliteraturarmen Zeit der 50er und 60er Jahre seinen Teil dazu beigetragen hat, dem Mangel an praxisnaher Literatur zu begegnen. Die Entwicklung der Spielmethodik in den letzten 10 Jahren ist jedoch an dem Werk vorbeigegangen und hat es überholt. Aus diesem Grunde war eine schlichte „Überarbeitung“ der alten Konzeption nicht mehr vertretbar. Dem Umbruch in der Methodik der Sportspiele galt es, Rechnung zu tragen.

Eine bloße Verbesserung im alten Gewand wäre ohnehin nicht mehr möglich gewesen. Zwei der Autoren, Inge Heuser und Heinz Klein, – ich durfte sie noch zu meinen akademischen Lehrern zählen – sind inzwischen verstorben. Ihrem Andenken sei das neue Buch gewidmet. Die beiden anderen, Dettmar Cramer und Erich Marx, sind anderen Aufgaben verpflichtet.

Als der Hans-Putty-Verlag mit der Bitte an mich herantrat, das Buch neu zu bearbeiten, wollte ich nur unter der Bedingung zustimmen, dass ich die mir vorschwebende neue Konzeption gegenüber der ursprünglichen durchsetzen könnte. Dies ist weit gehend gelungen. Dem Verlag ist zu danken, dass er sich den abweichenden Vorstellungen zugänglich zeigte, den Autoren weitgehende Freiheit bei der Durchführung ihrer Aufgabe gelassen und jede erdenkliche Hilfe zur Verfügung gestellt hat.

Ein Buch dieses Anliegens vorzulegen, ist heute – in einer Flut fachmethodischer Literatur – ein Wagnis. Dies ist nur vertretbar, wenn es gelungen ist, etwas bisher nicht oder nicht in dieser Weise Beabsichtigtes zu erstellen:

Das Buch soll erstens vier verstreute, aber methodisch einander nahestehende Einzelkonzepte, die bisher entweder im aufwändigen Rahmen von Buchveröffentlichungen oder in der knappen Form von Aufsätzen in einer Fachzeitschrift erschienen sind, zu einem die vier wichtigsten Sportspiele umfassenden, populär geschriebenen Buch vereinigen, wobei die Autoren selbst ihre ursprünglichen Konzepte neu zu bearbeiten und an veränderte Fragestellungen der Spielmethodik anzugleichen hatten. Es handelt sich somit ausschließlich um Originalbeiträge.

Diesen vier Beiträgen soll zweitens ein Überblick über die zeitgenössische Spielmethodik vorausgeschickt werden, der die Einordnung der im Hauptteil vorgestellten Konzepte erleichtern soll. Überdies werden die Verfasser ihre methodischen Vorschläge aber auch selbst jeweils kurz vorstellen, um auf das Besondere ihrer didaktischen Vorstellungen und der zu vertretenden Spiele aufmerksam zu machen.

Die Beantwortung der Frage nach dem „Standort“ in der Spielmethodik ist nicht mithilfe endgültiger wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beantworten. Die Argumentation im allgemeinen Teil und in den jeweiligen Vorüberlegungen soll Aufschluss darüber geben, wo die Autoren stehen und auf Vorentscheidungen aufmerksam machen, die bei der Beurteilung ihrer Vorschläge mitbedacht werden wollen.

Wuppertal-Cronenberg, im Spätherbst 1975

Hans-Jürgen Schaller

Vorwort zur 7. Auflage

Wer heute die Neuauflage eines Fachbuches zur Hand nimmt, das vor über dreißig Jahren in seiner Grundgestalt entworfen, in weiteren Auflagen zwar aktualisiert, in der Generallinie aber unangetastet geblieben ist, darf zumindest erwarten, dass die Autoren bei der siebten Auflage die ursprüngliche Fassung nicht bloß fortgeschrieben haben. Sie sollten sich zumindest Gedanken darüber gemacht haben, ob der von ihnen ursprünglich eingeschlagene Weg richtig war.

Die erste Auflage fiel noch in eine Zeit intensiver und kontroverser Diskussionen um das beste Konzept bei der Vermittlung von Sportspielen, begleitet von der Kreation oft schnelllebiger methodischer Vorschläge. Die Entscheidung für das spielgemäße Konzept stellte seinerzeit noch ein Wagnis dar (vgl. Vorwort zur 1. Auflage). Die breite Zustimmung, auf die dieses Modell seither gestoßen ist, seine Durchsetzung in nahezu allen Sportspielen, nicht zuletzt aber auch die Verkaufszahlen der „Großen Spiele“ und eine brasilianische Lizenzausgabe haben den Verfassern ihre damals bezogene Position nachdrücklich honoriert.

Der Hinweis auf den Erfolg reicht den Autoren aber nicht aus. Die spieldidaktische Konzeption bedarf einer zeitgemäßen Begründung. Aus unserer Sicht ist es der ganzheitlich-spielgemäße Ansatz, für den es sich gegen alle spielanalytisch zergliedernden Konzepte immer aufs neue einzusetzen lohnt.

Im Mittelpunkt steht die sich selbst organisierende Gruppe, die amSpiel lernt und sich unter angemessener Anleitung im Spiel weiterentwickelt.

Diese Auffassung wurde gegen den in den 60er Jahren noch üblichen Lehrgangsaufbau (Technik, Taktik, Kondition) entworfen (vgl. Vorwort zur 1. Auflage sowie Dietrich 1964; 1968) und gegen das in den 70er Jahren aufkommende Konzept des lernzielorientierten Unterrichts verteidigt (vgl. Dietrich 1968 und Schaller 1984).

Jede sportwissenschaftliche Analyse des Spiels entdeckt aus ihrer jeweiligen theoretischen Sicht Merkmale der Leistung von Spielern und damit meist zugleich Handlungsaspekte, die zu Zielen d es Lernens, Übens und Trainierens erklärt werden können. Das gilt auch für die zurecht große Aufmerksamkeit für die koordinativen Fähigkeiten, deren Bedeutung sich gerade anhand der Sportspiele treffend kennzeichnen lässt (Hirtz, Blume). Aber auch hier besteht wieder die Gefahr, durch die formale Ausbildung dieser Fähigkeiten die Spieler und „ihr“ Spiel zu vergessen. Geht es nicht eher darum, das Spielen so zu inszenieren, dass sich koordinative Fähigkeiten mitentwickeln, statt sie umgekehrt als notwendige Voraussetzung für das Spielen zu erklären?

Nun führt nicht jede sportwissenschaftliche Betrachtung zu einer unzulässigen Rationalisierung des Spiels. Es gibt durchaus auch neuere, z. B. bewegungstheoretische Ansätze, die einen eher ganzheitlichen Spielunterricht stützen oder gar fordern. Hierzu gehören Untersuchungen, die Handlungen im Sport unter dem Gesichtspunkt von „Wahrnehmen und Bewegen“ (Kohl, Leist, Loibl) betrachten. Wahrnehmen heißt immer, etwas „als etwas“ wahrzunehmen (einen Pass als Entlastung des Mitspielers, als Zuspiel oder Eröffnung eines aussichtsreichen Angriffs); sich im Spiel bewegen (z. B. Passen, Dribbeln) heißt immer Bedeutungen setzen: Im unauflösbaren Zusammenspiel von Wahrnehmen und Bewegen entfalten die Spieler die „semantische Ordnung“ (Leist) des Spiels. Dies aber ist nur im Kontext der Idee des Spiels (Spielidee) sachangemessen möglich. Von dieser bezieht der Lernende im Sportspiel seine Motivation, seine Anregungen, aber auch seine Grenzen.

Und wenn die große Bedeutung des Lernens in „natürlichen“ Situationen als sogenanntes „implizites Lernen“ von der Sportpsychologie wieder entdeckt und verschulten motorischen Lernprozessen gegenüber auf den Schild gehoben wird (Wulf), wenn entsprechende Vorschläge darauf hinauslaufen, den Lernenden Gelegenheiten einzurichten, in denen sie selbst Regelmäßigkeiten entdecken und Lösungen erproben können, dann hat das „spielgemäße Konzept“ diese Überlegungen längst antizipiert.

Aus dieser Sicht gibt es keinen Grund, die vorliegende spieldidaktische Konzeption zu verwerfen. Gemeinsam mit neueren Veröffentlichungen, auf die im Literaturverzeichnis hingewiesen wird, kann sie der Spielerziehung und Spielausbildung in Schule und Verein weiterhin Orientierung und Hilfe sein.

Knut Dietrich und Hans-Jürgen Schaller

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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