​Die Highway-Geisel - W. K. Giesa - E-Book

​Die Highway-Geisel E-Book

W. K. Giesa

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Beschreibung

Immer wieder kommen die Trucker Sherman und Washburn in abenteuerliche Situationen, geraten zwischen die Fronten krimineller Banden oder in die Intrigen konkurrierender Firmen, Familien-Clans und der Syndikate. Da kommt es zu Verwicklungen und Intrigen und oft genug müssen Sherman und Washburn selbst ein Verbrechen aufklären, um mit heiler Haut davonzukommen. Spannungsromane der Extraklasse: Thriller und Familien-Saga in einem!

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Inhaltsverzeichnis

Copyright

​Die Highway-Geisel

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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author /

© dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Alles rund um Belletristik!

​Die Highway-Geisel

W.K.Giesa

Der kaffeebraune Peterbilt 359 Conventional wurde langsamer.
»Was ist denn nun los?« wollte die junge Frau wissen, die neben Terence Orville Washburn auf dem Shotgun-Sitz saß.
»Weiß ich noch nicht«, erwiderte T.O. nachdenklich und lauschte dem Brummen der Maschine. »Verdammt, hört sich so an, als würde sich ein Motorschaden ankündigen!« Sheila Dalton-Washburn seufzte auf. »Nicht schon wieder…«
Im gleichen Moment verstummte das kraftvolle Wummern des Caterpillar-Motors. T.O. Washburn versuchte die Maschine wieder zu zünden, solange der Truck noch rollte. Es gelang ihm nicht. Das Dream-Team saß fest…
William C. Longley war seit sieben Jahren Deputy-Sheriff in Waco, McLennan-County, Texas - und er hatte noch drei Minuten zu leben.
Es war ein schöner Tag, die Sonne schien schon ziemlich warm, obwohl es erst früh am Morgen war. Eigentlich kein Wetter, um Dienst zu schieben, sondern eher, um mit der blonden Jessica einen lauschigen Platz am Rio Brazos aufzusuchen. Und damit sich Jessy beim Sonnenbad nicht die hübsche Haut verbrannte, mußte mann sich als Kavalier natürlich schützend auf sie legen.
Nachdem mann ihr den knappen Bikini von ihrem knackigen Körper gepflückt hatte.
Bedauerlicherweise hatte der Dienstplan etwas dagegen.
Eine Tür wurde geöffnet. Vier uniformierte Polizisten schoben vier Männer in Zivil vor sich her. Die Hecktüren des Gefängniswagens standen offen, der Fahrer wartete darauf, den Zündschlüssel zu drehen und loszufahren.
Ein Begleitfahrzeug stand startklar nur ein paar Meter entfernt, die beiden Texas Rangers, die den Wagen fahren sollten, harrten rechts und links dfes Gefangenentransporters, die Pump-Guns schußbereit.
In Gedanken war Longley immer noch am Brazos und zog Jessy gerade den neonfarbenen Bikini aus.
Jetzt trat auch US-Marshal Rooster Wayne ins Freie. Er war ein breitschultriger Hüne mit faltigem Gesicht und Augenklappe. Er überholte die kleine Gruppe und baute sich auf halbem Weg zwischen Gefängnis und Fahrzeug auf. Breitbeinig stand er jetzt da, die rechte Faust um den Kolben des Colt Government geschraubt.
Als wartete er nur darauf, daß einer der vier Gefangenen eine Dummheit beging.
Nicht einer beging eine Dummheit.
Alle vier wurden gleichzeitig aktiv!
Gerade lachte die nackte Jessica, versuchte sich aus Longleys Armen zu winden und zum Wasser zu flüchten - als Moore etwas aus der Tasche zog und damit schoß.
Jessy versetzte Longley einen Stoß vor die Brust, damit er stolperte und nicht hinter ihr herlaufen konnte. Longley taumelte und sah wie durch Schleier, wie sich Moreno, Adler und Chan auf ihre Bewacher warfen.
Wayne brüllte und riß den schweren Colt aus dem Holster. Er feuerte noch aus der Bewegung heraus.
Adler schrie.
Moore schoß zurück.
Die anderen entwaffneten die vier uniformierten Beamten, drückten ihnen die Revolvermündungen in die Rücken.
»Die Waffen runter!« brüllte Moore. »Die Waffen runter, oder es gibt Tote!«
Wayne schoß wieder.
Im gleichen Moment drückte einer der Gangster ab.
Seine Geisel erschlaffte in den Armen des Mannes. Die Kugel war vorne aus dem Brustkorb wieder ausgetreten.
»Wollt ihr noch mehr Tote?« schrie Moore.
»Sind Sie wahnsinnig, Wayne?« brüllte einer der beiden Texas Rangers. »Wollen Sie die Leute alle umbringen?«
Die beiden Rangers legten ihre Pump-Guns zu Boden. Dann, als Moore eine entsprechende Geste machte, traten sie mit erhobenen Händen vom Einsatzwagen weg.
Longley wollte etwas tun. Er wußte, daß er die Flucht der Gangster verhindern konnte - wenn er nur aus dem Staub wieder hoch kam, in dem er lag. Aber er war doch so weit fort…
Wayne hielt die Waffe immer noch in den Fäusten, schoß jedoch nicht mehr.
Die Gangster enterten den Buick Le-Sabre und zerrten einen der Uniformierten mit sich hinein. Die Rotlichtbrücke auf dem Dach flammte auf, der Wagen schoß in einem wahnwitzigen Spurt davon.
Nur wenige Sekunden später rollten zwei andere Polizeiwagen los, folgten dem Fluchtfahrzeug etwas langsamer.
Jessy beugte sich über Longley. Ihre Hand strich über seinen Hals, dann über sein Gesicht…
Und schloß ihm die Augen.
»Er ist tot«, sagte Jessy mit Waynes rauher Baßstimme. »Diese verfluchten Bastarde haben ihn umgebracht!«
***
»Ich verstehe das nicht«, brummte T.O. Washburn kopfschüttelnd. »Der Bison hat die gleiche Maschine unter der Haube und ist nicht kleinzukriegen, und hier geht alle naselang was kaputt!«
Er schaltete die Warnblinkanlage ein und stieg aus, um die kantige, große Motorhaube nach vorn zu klappen.
Dann kletterte er hoch und beugte sich über den Maschinenblock. Er wollte erst einmal eine optische Diagnose vornehmen. An der anderen Fahrzeugseite tat es ihm Sheila gleich.
»Nichts zu sehen«, bemerkte sie.
Als sie seinerzeit den Truck kaufte, einen kaffeebraunen Peterbilt 359 Conventional, hatte sie mehr Wert auf den Komfort im Sleeper gelegt als auf die Technik, und das war in der Folge so geblieben. Während die geräumige Schlafkabine mit ihrem Luxus manches Motel-Zimmer in den Schatten stellte, ließ der Rest der Technik ein wenig zu wünschen übrig. Mal fiel die Klimaanlage aus, mal der Funk, mal dieses oder jenes andere. Und der Motor streikte auch nicht zum ersten Mal. Gerade das aber war T.O. ein Rätsel.
Jim Sherman, mit dem er früher jahrelang zusammen gefahren war, hatte in seinem Kenworth W 900 Conventional den gleichen Caterpillar-V-8 mit 450 PS, nur schien der ungleich robuster. An T.O.s Fahrstil konnte es bestimmt nicht liegen, daß im Peterbilt die Maschine öfter streikte als im Kenworth.
Also lag es an Sheilas Fahrstil! Und an der mangelnden Wartung!
Sie wollte es in den Pausen bequem haben, sie wollte auch einen Lover in gemütlicher Umgebung verführen können. Und sie hielt es für effektiver, in einer Luxus-Sleeper-Kabine auf einen Abschlepper zu warten, als pannenfrei auf harten Sitzen zu fahren und auf schmalen Pritschen schlafen zu müssen, ohne sich als Einschlafhilfe per TV oder Videorecorder erotische Filme oder STAR TREK reinziehen zu können, wenn sie mal gerade allein unterwegs war.
Seit sie T.O. geheiratet hatte, war sie nur noch selten allein unterwegs.
An der Technik ihres Trucks, der seitdem mit zum Firmenkapital der »Sherman & Washburn Trucking Company« gehörte, hatte das nicht viel gebessert - es fehlte schlichtweg am Geld, um die nötige Generalüberholung durchführen zu lassen. Was nicht bedeutete, daß der Peterbilt reif für den Schrott war - er war einfach nur anfälliger für Defekte als Jim Shermans topgepflegter Kenworth. Jim legte eben mehr Wert auf sichere Technik.
T.O. stutzte plötzlich. »Ich brauche Werkzeug«, bat er und listete auf, was er benötigte.
Stirnrunzelnd holte die hübsche Kreolin die Teile aus dem »Keller« unter der Sleeper-Kabine und reichte T.O. das ganze Bündel an.
»Woran liegt es?« fragte sie.
Er nuschelte etwas Unverständliches und begann mit seiner Flickarbeit.
Wenigstens, dachte Sheila, hatten sie es nicht sonderlich eilig.
Vor ein paar Stunden hatten sie ihre Fracht beim Kunden abgeliefert, auf einer Ranch in der Nähe von Ireland im Hamilton-County, nahe am US-Highway 84, der Route Abilene - Waco. Sie hatten einen hübschen Scheck entgegengenommen, um ihn bei der nächsterreichbaren Filiale ihrer Hausbank dem Firmenkonto gutschreiben zu lassen. Dann würden sie sich um eine neue Fracht bemühen. Zur Not mußten sie dafür hinunter nach Austin, zur Beil-Agentur. Da gab es für Jim Sherman und T.O. Washburn immer irgend etwas, schon aus alter Freundschaft mit dem Lady-Boß der Agentur, Laura-Lou Bell. Sie war die Schwester des Highway King Henry B. Ryland, der wiederum Jims Freund und Ex-Schwiegervater war, und der sah in Jim heute noch so etwas wie einen Sohn.
Aber so weit in Heimatnähe hatten sie eigentlich noch gar nicht wieder gewollt. Little Mikey, ihr Sohn, befand sich für ein paar Tage in Jims Villa in San Antonio und wurde dort von Jims Partnerin Amber Clefish betreut, während Jim seinen Truck allein fuhr. Der Junge hätte sich natürlich lieber auf dem Ryland-Rancho in Riomedina von Kate Ryland verwöhnen lassen. Doch vor kurzem war es zu einer harten Auseinandersetzung zwischen Sheila und der Frau des Highway King gekommen. Sheila war sicher, daß Kate ihr den Jungen mehr und mehr entfremdete. Daß sie selbst daran nicht ganz unschuldig war, weil sie Little Mikey von Anfang an immer hinter ihrem Beruf zurückgestellt hatte und er sie nun deshalb weniger als seine Mutter denn als eine mütterliche Freundin kannte, ignorierte sie geflissentlich. Erst jetzt, wo der Kleine zu Kate »Ma« sagte, wurde ihr allmählich bewußt, daß sie ihrer Rolle als Mutter nicht ganz gerecht geworden war, aber sie war nicht sicher, ob sie von sich aus diesen Fehler im nachhinein noch korrigieren konnte - oder wollte.
Nach dem gewaltigen Krach wollte sie Kate jedenfalls nicht so schnell wieder gegenübertreten. Sie wollte abwarten, bis Kate von sich aus das Gespräch suchte. Amber Clefish war eingesprungen. Sheila war ihr sehr dankbar dafür. Sie wußte, daß Amber viel lieber mit Jim auf dem Bock sitzen würde, zumal der blonde Texas-Trucker vor noch nicht allzu langer Zeit schwer verletzt worden war. Man hatte ihn angeschossen, und es hatte lange gedauert, bis er sich wieder erholt hatte. Um ein Haar wäre er gestorben.
Natürlich hätte Sheila Little Mikey auch in die Obhut von Silvia Koloc geben können. Die alte Lady hatte sich mehrfach angeboten, doch Sheila blieb diese Frau trotz allem suspekt - und sie mochte sie nicht. War es doch Silvia Koloc gewesen, die Sheila monatelang mit anonymen Drohbriefen terrorisiert hatte. Zwar hatte sie sich um hundertachtzig Grad gewandelt, nachdem T.O. ihrer Enkelin das Leben rettete, aber an ihrem religiösen Fanatismus dürfte das kaum etwas geändert haben.
Es gab noch einen weiteren Grund, weshalb zumindest Sheila derzeit lieber so weit wie möglich von zu Hause entfernt war. Sie war nicht sicher, ob alle Probleme in Helotes, ihrem neuen Heimatort, jetzt wirklich gelöst waren. Die vorwiegend weiße Nachbarschaft hegte zu starke Ressentiments gegen die Farbigen, die sich dort angesiedelt hatten.
Was teilweise auch, zumindest was den Terror mit den Drohbriefen betraf, auf Sheilas freizügiges Auftreten zurückzuführen war.
Aber es war nun mal ihr Naturell.
Jedenfalls hofften Sheila und T.O., während der »kinderfreien« Tage eine lukrative Fern-Fracht zu erwischen, die die Dollars auch richtig rollen ließ. Immerhin waren sie zu zweit unterwegs, da mußte es sich auch schon lohnen. Kurzstrecken, die nur einen Tag oder wenig mehr dauerten, konnte auch einer von ihnen allein fahren.
T.O. bastelte, während Sheila ihren Gedanken und Erinnerungen nachhing.
Schließlich tauchte T.O. wieder neben ihr auf, schweißüberströmt in der Hitze und mit restlos verschmiertem T-Shirt.
»Ich hoffe, es geht jetzt wieder«, sagte er. »Wir sollten aber versuchen, zu einer Werkstatt zu gelangen, ehe wir eine größere Tour in Angriff nehmen. Ich weiß nicht, wie lange mein Provisorium hält. Vielleicht zehntausend Meilen, vielleicht auch nur zehn. Wenn ich wüßte, daß wir es bis nach San Antonio…« Er unterbrach sich. »Zum Teufel, Pat werkelt ja jetzt in Memphis bei der TTP!«
Patrick O’Neill, der alte Wagenmeister der Ryland Trucking Company (RTC) des Highway King, hatte eben diese Firma vor mehr als dreißig Jahren mitbegründet. Die Werkstattabteilung war sein eigenes Kaiserreich gewesen, und Jim und auch T.O. hatten ihre Trucks hier warten lassen. Nicht, weil das kostenlos war - sie bestanden darauf, eine entsprechende Vergütung zu zahlen -, sondern weil Pat einfach der beste Mechaniker war, den man sich vorstellen konnte. Er kannte jeden Truck, der auf den Straßen dieses Planeten rollte, und das besser als die Leute, die ihn entwickelt und gebaut hatten. Bei einer Reparatur schaffte er es durchaus, das Fahrzeug komplett zu zerlegen, wieder zusammenzubauen, ein paar Dutzend Teile übrigzubehalten, und trotzdem fuhr der Truck besser als je zuvor.
Aber Pat O’Neill war jetzt in Memphis, Tennessee, wo Rylands Super-Truck Quantum gebaut und erprobt wurde. Ein gigantischer Traum vom »Truck der Zukunft«, den sich Ryland und O’Neill erfüllen wollten. Ryland hatte zusammen mit einem Bankenkonsortium die vor dem Bankrott stehende Herstellerfirma Tomlinson Truck Production übernommen und hoffte, den Super-Truck auch bei den Käufern lancieren zu können. Die Erprobungsphase war immer noch nicht ganz abgeschlossen, doch es hatte bereits Probleme mit der Geheimhaltung gegeben.
Gewaltige Probleme…
T.O. rupfte sich das ölverschmierte T-Shirt vom Körper. Sein muskulöser Oberkörper glänzte schwarz und schweißnaß in der Sonne.
»Mach nur weiter«, feixte Sheila. »Die Jeans hat auch ein paar Flecken abgekriegt…«
T.O. ließ das Werkzeug fallen und stapfte mit ausgebreiteten Armen auf Sheila zu.
»Halt!« warnte sie ihn. »Willst du meine Sachen auch einsauen? Warte mit der Umarmung wenigstens, bis ich mich ausgezogen habe! Hinterher können wir ja gemeinsam duschen.«
Typisch Sheila Dalton-Washburn. Haut ließ sich einfacher reinigen als diverse Textilien. Synthetik und Öl vertrugen sich nicht immer miteinander. Und im Sleeper gab es zwar eine Mini-Dusche, aber keine Waschmaschine.
Die Bluse hatte sie schon aufgeknöpft.
T.O. stoppte sie. Er war jetzt nicht in der Stimmung für Sex.
»Ich spüle mir die Flügel, und dann können wir weiter«, brummte er. »Versuch schon mal, den Motor zu starten. Müßte jetzt eigentlich gehen.«
»Woran lag’s eigentlich? Erklärst du es einem kleinen Mädchen?«
Er stieg ein und zwängte sich in den Sleeper, um sich einigermaßen zu säubern. Währenddessen brummte er etwas vor sich hin, das Sheila draußen nicht verstehen konnte.
Nachdem sie das Werkzeug verstaut hatte, bedrängte sie T.O.: »Willst du mir wirklich nichts erzählen? Ich möchte wenigstens wissen, was los ist! Ich scheine nur noch gut genug zu sein, dir das Werkzeug anzureichen! Früher, als ich noch allein fuhr, habe ich solche Defekte auch allein behoben.«
Er mußte grinsen, als er sich daran erinnerte. So hatten sie sich damals kennengelernt. Die »Louisiana-Lady« hatte einen Defekt gehabt, und Jim und T.O. waren zufällig hinzugekommen und hatten ein wenig helfen können. Es war ein ähnlich warmer, um nicht zu sagen heißer Tag gewesen, so wie heute, und Sheila, die für ihr defektes Kühlsystem Wasser aus einem Bach holte, war bis auf Stiefel und Stetson nackt gewesen.
Daraus entstanden war - eine Bekanntschaft, Little Mikey, eine Freundschaft, eine Ehe und eine Vergrößerung der Firma »Sherman & Washburn« um ganze hundert Prozent… in eben dieser chronologischen Reihenfolge.
Was Sheilas freizügige Einstellung zu ihrem Körper und dessen Bekleidung anging, war T.O. gar nicht so verbohrt, wie er manchmal tat. Es kam eben nur auf die Situation an.
»Ich erklär’s dir bei der Weiterfahrt«, brummte T.O., schlüpfte in ein kariertes Baumwollhemd, schloß nur die untersten Knöpfe, um das Stoffgewusel hinter dem Hosenbund zu verstauen, und rollte die Ärmel hoch.
Sheila kletterte nach vorn hinters Lenkrad und startete den Motor. Der V-8-Diesel zögerte und kam erst beim vierten Versuch.
Aber der Motor lief nicht richtig rund, sie spürten es beide. Die Maschine lief so gerade eben. Ein Werkstattbesuch war unumgänglich.
Sheila betätigte das Gaspedal mit zurückhaltender Vorsicht, während sie T.O.s Schadensbericht lauschte.
***
»Haben Sie den Verstand verloren?« fauchte einer der beiden Texas Rangers den Marshal an. »Einfach rumzuballern und eine Schießerei zu inszenieren! Wir können froh sein, wenn Officer Pool durchkommt und nicht auch noch den Löffel abgibt. Die Kugel hat vom Rücken aus seine Lunge durchschlagen.« Rooster Waynes einäugiger Blick wurde düster. »Ich habe getan, was ich für richtig hielt«, knurrte er. »Ich ging davon aus, daß der Schuß die Gangster verunsichern würde. Immerhin habe ich einen von ihnen verletzt.«
»Und Longley ist tot!«