Die Jahreszeiten - Kristijonas Donelaitis - E-Book

Die Jahreszeiten E-Book

Kristijonas Donelaitis

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Beschreibung

Der 1714 als Sohn eines Freibauern bei Gumbinnen geborene und 1780 verstorbene litauische Lehrer und lutherische Pfarrer Kristijonas Donelaitis gilt im heutigen Litauen als Begründer der litauischen Literatur, auch wenn von der poetischen Produktion des begabten und vielseitigen, dem Leben und all seinen Erscheinungen zugewandten Donelaitis zu Lebzeiten nichts veröffentlicht wurde und nur in Abschriften zirkulierte.
Sein Hauptwerk ist eine nach und nach entstandene Folge von Szenen aus dem Leben der litauischen Bauern in Ostpreußen, geordnet nach den vier Jahreszeiten und in Hexametern verfasst, die den Singsang der gesprochenen Sprache wunderbar wiedergeben und von Arbeit und Festen, von der Landschaft und den Tieren, von Frondienst, Freude und Last, vom dörflichen Zusammenleben erzählen. Freundlich und verspielt, der Welt zugewandt, aber auch zu Verantwortung und Frömmigkeit mahnend, sind die Verse ein anschaulicher, reicher, unterhaltsamer Genuss. 1977 nahm die UNESCO das Buch in die Bibliothek der literarischen Meisterwerke auf.

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Kristijonas Donelaitis

DIE JAHRESZEITEN

Aus dem Litauischen übersetzt von Gottfried Schneider

Mit historischen und bio-bibliografischen Hinweisenvon Alfred Kelletat

C.H.Beck

Zum Buch

Der 1714 als Sohn eines Freibauern bei Gumbinnen geborene und 1780 verstorbene litauische Lehrer und lutherische Pfarrer Kristijonas Donelaitis gilt im heutigen Litauen als Begründer der litauischen Literatur, auch wenn von der poetischen Produktion des begabten und vielseitigen, dem Leben und all seinen Erscheinungen zugewandten Donelaitis zu Lebzeiten nichts veröffentlicht wurde und nur in Abschriften zirkulierte.

Sein Hauptwerk ist eine nach und nach entstandene Folge von Szenen aus dem Leben der litauischen Bauern in Ostpreußen, geordnet nach den vier Jahreszeiten und in Hexametern verfasst, die den Singsang der gesprochenen Sprache wunderbar wiedergeben und von Arbeit und Festen, von der Landschaft und den Tieren, von Frondienst, Freude und Last, vom dörflichen Zusammenleben erzählen. Freundlich und verspielt, der Welt zugewandt, aber auch zu Verantwortung und Frömmigkeit mahnend, sind die Verse ein anschaulicher, reicher, unterhaltsamer Genuss. 1977 nahm die UNESCO das Buch in die Bibliothek der literarischen Meisterwerke auf.

Über die Autoren

Kristijonas Donelaitis (1714–1780) war Lehrer und lutherischer Pfarrrer in dem Dorf Tolmingkehmen im nordöstlichen Ostpreußen. Neben seiner poetischen Produktion betätigte er sich außerdem als Glasschleifer, er baute Thermometer und Barometer, aber auch Instrumente, man sagt, darunter die besten litauischen Klaviere und Harfen. «Die Jahreszeiten» – «Metai» – erschien zum ersten Mal 1818, litauisch – deutsch, und wurde herausgegeben von Ludwig Rhesa.

Gottfried Schneider, 1931 geboren, Pfarrer in Berlin-Zehlendorf, war ab 1991 häufig in Litauen, von 1994 bis 2000 war er als Dozent für Ev. Theologie an der Universität Klaipeda tätig.

Inhalt

FRÜHLING

Das Erwachen der Landschaft und der Tiere

Die Heimkehr der Störche

Nochmals die Vögel, besonders die Nachtigall

Die Rede des Adlers und die des Storches

Der betrunkene Mensch

Lauras kritisch über Hoch und Niedrig, Fleißig und Faul

Pritschkus über Kindheit und Heranwachsen und über das mühselige Erdenleben

Slunkius bekennt sich zur Faulheit

Zurechtweisung des Faulen. Plädoyer für die Haustiere

Blekius beklagt seine Armut, Pritschkus setzt ihm den Kopf zurecht

SOMMER

Versammlung der Bauern. Die Rede des Schulzen Pritschkus zur Eröffnung der Saison

Ein paar Bauern im Hof eines Anwesens. Die wehmütige Welt-Betrachtung des alten Lauras

Der fluchende Wachtmeister. Selmas’ Kritik des Fluchens. Die Order zum Frondienst

Frohgemutes Arbeiten – bittere Plackerei

Pritschkus zum Thema Stallmist und zum Hochmut der Herren gegenüber der Bauernarbeit

Nach einem Arbeitstag. Krisas über den Niedergang der Arbeitsmoral

Der Dichter über eine fröhliche Heuernte und über den schlechten Wirtschafter Plautschunas

Palaver im Dorf: Vorhaltungen, Gut-Zureden, Vergleichung mit den Deutschen, Kritik an den Frauen

Eine obrigkeitliche Ansprache zum Ende der Saison

HERBST

Herbst in der Natur und in Haus und Hof. Poetische Gedanken für die Tiere der Wildnis, bäuerliche für das Nutzgeflügel

Das kultivierte Hochzeitsfest bei Krisas mit nur wenigen unfeinen Gästen

Gespräche an der Hochzeitstafel

Gespräche auf dörflichen Festen, über gutes und schlechtes Wirtschaften, über Herren und Fronbauern u.a.

Pritschkus über den Verfall seiner Schulzen-Autorität

Übers Altwerden und über moralisch vertretbaren Waldfrevel

Einer erzählt, wie er mit den Chaoten Peleda und Slunkius aneinandergeraten ist

Auf einem späteren Fest: Ein Bericht von Dotschis’ rücksichtslosem Dreschen

Das Fest beim wohlhabenden Plautschunas – und nochmal Dotschis

Der Dichter – der Pfarrer – redet seinen Bauern kritisch und fromm ins Gewissen

WINTER

Gedanken es Dichter – des Pfarrers – über den Winter, auch über seine Schönheiten …

… und über die Bedrohung durch die Wölfe

Ein Gespräch über ehrliche Arbeit und Waldfrevel

Der Schuss im Gehöft des Dotschis und der Prozess gegen ihn

Ein Treffen der Schulzen im Landkreis, nach den (nicht berichteten) weihnachtlichen Festen, immer noch unter dem Eindruck des Dotschis-Prozesses

Die Order, das Getreide des Amtsrats in die Stadt zu liefern

Nach der Unternehmung wird im Dorf erzählt und kommentiert

Ein Einschub über Litauer, Deutsche, Franzosen

Selmas zu den Jahreszeiten und den Lebensläufen bei Tieren und Menschen

Mitte März, am Ende des Winters, des Bauern-Jahres: Schlussbetrachtung des Dichters

Alfred Kelletat über den Dichter der «Jahreszeiten»

Wo liegt Tolmingkehmen?

Wer war Christian Donalitius?

Was hat Donalitius gedichtet? (Kurzer philologischer Bericht)

Notiz des Übersetzers

Dem Andenken meiner lieben Frau Christine

Gottfried Schneider

FRÜHLING

Das Erwachen der Landschaft und der Tiere

Höher stieg die gütige Sonne. Sie weckte die Welt und    1

schickte sich an, dem lastenden Winter zu Leibe zu rücken.

Schon begann, was frostig und eisig war, zu vergehen.

Überall taute der Schnee auf, schmolz und wurde zunichte.

Warme Lüfte streichelten sanft belebend die Felder

und erweckten allerlei tote Pflanzen zum Leben.

Buckel und Kuhlen streiften ab ihre weiße Umhüllung –

alsbald erwachten und räkelten sich Gebüsche und Wälder.

Alles, was im unerbittlichen Herbste verzagt war

aber tief in Teichen nass überlebt oder trocken

tief unter Wurzelstöcken den Winter verschlafen hatte,

tauchte nun in Scharen auf, den Sommer zu grüßen.

Marder und Iltisse krochen aus ihren klammen Verstecken,    13

ebenso Raben und Krähen, desgleichen Elstern und Eulen.

Maulwurf- und Maus-Familien kamen und rühmten die Wärme.

Fliegen, Käfer und Mücken und Flöhe in schrecklicher Menge

taten sich zu Schwärmen zusammen, um Menschen zu plagen:

Herren wie Bauern zu beißen sind sie entschlossen.

Kaum hat die Bienenweisel ihr Volk aus dem Schlafe gerüttelt

und zur Arbeit geschickt, im Gedanken an lohnende Trachten:

alsbald krabbelten hunderte Immen hinaus und begannen

mit dem anderen Summgetier um die Wette zu fliegen.

In den Ecken hockten die Spinnen und spannen und spannten

leise kletternd neue Netze zum Fangen und Jagen.

Doch auch Bären und Wölfe freuten und kugelten sich und

schlichen an die Ränder der Wälder, um Beute zu reißen.

Seltsam: keins von alle denen kommt wieder her, um    27

unter Seufzen und Tränen der Reue vor uns zu treten.

Nicht zum Klagen, sondern zum Jubeln kommen sie alle,

denn die Wintermühsal ist überall leichter geworden.

Auf den Feldern ist der Frühling zu sehen, und dort im

Wald ist er zu hören: zwischen den Ästen Geflatter

und Gezwitscher, weil alle Vogelwesen sich melden.

Manch eins tut es lauthals, ein anderes eher verhalten,

jenes fliegt glückselig hinauf bis fast an die Wolken,

dieses bleibt im Geäst und lobt den Schöpfer von unten.

Keines will sich über kärgliches Futter beschweren.

Hat auch das Federgewand des einen etliche Löcher,

und ein anderes kommt mit gezaustem Schopfe nach Hause

(und kein einziges hat sich an dem, was es fand, überfressen) –

doch sieh an: kein einziges jammert, bei noch so viel Mühe,

sondern sie tanzen und freuen sich, alle zusammen.

Die Heimkehr der Störche

Mit den anderen Störchen kam auch der unsere wieder.     43

Hoch auf dem Dach stand Er mit stolzem Schnabel-Geklapper.

Während er sich so freute, seht, da erschien seine Gattin,

klamm, als käme sie eben aus eiseskalten Gebieten,

und begrüßte von Schnabel zu Schnabel den guten Gefährten.

Dann aber sahen sie am Hausdach überall Schäden,

und ihr eigenes erst im vorigen Frühling erbautes

Nest war böse beschädigt an allen Ecken und Enden.

Wände und Läden und viele fast neu gewesene Sparren

waren vom stürmischen Wind aus ihrem Gefüge gerissen;

abgefallen waren Türen, Fenster und Schwellen –

kurz: das ganze Gehäuse war schlimm heruntergekommen.

Deshalb bemühten sich nun die beiden braven Besitzer,

alles gehörig zu flicken und wieder brauchbar zu machen.

Lehm fürs Reisiggerüst beschaffte der fleißige Hausherr,

und die Frau verstopfte gewissenhaft sämtliche Löcher.

Als sie endlich die mühsame Arbeit hinter sich hatten,

flogen sie beide zum Tümpel, um etwas Nahrung zu fischen.

Nach Verspeisung einiger Frösche und Kröten bedankten

Storch und Störchin sich beim Schöpfer in herzlicher Demut.

Lern auch du, oh nichtiger Mensch, dich zufrieden zu geben!

Bist du angenehm satt, vergiss nicht deinen Ernährer!

Nochmals die Vögel, besonders die Nachtigall

Alle Arten Lieder durchschallen Gebüsche und Wälder,    65

Töne erklingen von überall her auf Feldern und Wiesen.

Kuckuck und Drossel umkreisen sich. Sie spielen im Fluge

und lobpreisen mit lauthals fröhlichen Rufen die Schöpfung.

Leicht geflügelte Schwalben erheben sich weit in die Höhe

oder sie schießen dahin wie abgeschossene Kugeln.

Nachher essen sie alle ein einfaches Mahl ohne Luxus

und erzählen sich gegenseitig ihre Geschichten.

Bis zu den schwarzen Wolken hin erhebt sich der Kranich;

wie ein Weinender, wie ein Jammernder tönt er vom Himmel.

Aber nein, nicht Klage soll sein Rufen bedeuten!

Vielmehr will er verkünden, dass Gottes erhabene Allmacht

überall spürbar ist, auch in den Stimmen der Vögel.

(Hören die Spatzen und ihre Brut derartige Worte,

sagen sie: Unsre Familie lobpreist den Schöpfer genauso.)

Nur die Nachtigall hält sich lange besonnen zurück und    80

wartet ab, bis jeder sein Lied zu Ende gebracht hat.

Ihre Gewohnheit ist es, sehr viel später zu singen:

In der Nacht, wenn alle andern schlafen und schweigen.

Ganz allein im Dunkeln wachend rühmt sie den Schöpfer.

Wenn es tagt und wir uns träg aus den Betten erheben,

macht sie uns oft frisch, macht unsere Herzen vergnügter

– ach, wie wunderbar ist Gottes herrliche Schöpfung!

Anders ist es im Herbst und im Winter. Wenn wir da faul und

warm zusammengerollt am Ofen liegen und schnarchen,

machst du uns, geliebter Vogel, keine Besuche,

du verkriechst dich auch, verbirgst dich genauso im Dunkeln,

fängst dir halb im Traum ein paar stumpfsinnige Fliegen.

Aber heute, da wir den Frühling willkommen heißen

und damit beginnen, das Tagwerk in Angriff zu nehmen,

sprichst du uns ermutigend zu, indem du die feine

Flöte mit den klingenden, singenden Tönen ansetzt:

dass wir froh sein sollen! So wird das Arbeiten leichter.

Aber, Herzchen, sag: warum lässt du nur im Verborgnen     98

und wenn’s dunkel wird und in der Nacht dich vernehmen?

Du versteckst dich, wenn du deine Liederchen vorträgst.

Einfache Bauern und Herren mit angewinkelten Armen,

unbekümmerte Nackedeis und hüstelnde Alte –

alle rühmen sie hoch dein tief bewegendes Singen,

das aus der Wunderwelt der Nachtigallen berichtet.

Jeden Klang von Orgeln und Zimbeln kann man vergessen,

Geigen und Zithern müssen vor dir bescheiden verstummen,

wenn du deine Stimme erhebst und Jurgis ermunterst,

anzuspannen und peitschenknallend vom Hofe zu fahren.

Du erwachst in deinem Versteck in eben der Stunde,    109

da wir uns todmüde auf unsere Strohsäcke rollen.

Dann – wie eine Fürstin unter gewöhnlichen Leuten –

rufst du deinen Ruf, und immer noch reicher und schöner.

Ab und zu bekommen wir mal dein Gefieder zu sehen:

bäurisch siehst du aus, wie ein gewöhnlicher Sperling.

Edles herrschaftliches Tuch von feinstem Gewebe

achtest du so gering wie die Seide der Möchtegern-Scheiche.

Wie eine Bäuerin trittst du auf, ganz ohne Gehabe.

Auch bei Menschen täuscht man sich oft mit Außen und Innen.

Blickst du hinter die schicke Fassade, kannst du es sehen.

Diksas, dieser eingebildete aufgeblasene Städter,     120

putzt sich täglich raus mit glitzernden Kleidern und bläht sich,

wie ein kleiner Gott vor den Bauern – geschwollener Gockel!

Hört man zuweilen so eines Menschen dummes Gerede,

spuckt sogar der Bauer aus: er kann sich nur wundern.

Vollends wenn so ein Blinder, als wäre er wer, von Gott ver-

ächtlich redet, um seine Dummheit zur Kenntnis zu geben!

(Wie ganz anders machte es Krisas: In bastenen Schuhen,

seinen Bauernpelz um die Schultern, hat dieser Gute

oft gleich einer Nachtigall zu Hause gesungen,

wenn ihm danach war, seinen Gott von Herzen zu rühmen.)

Vöglein, du lebst anders als wir, die höheren Wesen.     131

Dich verlocken keine fetten Schinken und Würste;

du verschmähst gesottene Kost, gebackene Speisen,

schmackhaft sind dir weder Piroggen noch Weißbrothörnchen,

noch auch unsere derben und weniger derben Getränke.

Hast du ein bisschen gepickt, gibt es noch ein Schlückelchen Wasser.

Kindchen, vergiss vor lauter Singen nicht ganz auf das Essen!

Fang dir welche von denen, die unsere Köpfe umsummen!

Wohl bekomm’s, dir schmecken sie ja, die feinen Insekten:

Maikäfer, Mücken und Fliegen und endlos zirpende Grillen,

Ameisen auch samt ihren unaufgebrochenen Eiern!

Bist du zurück in unserm Gebüsch, denk wieder an uns und

sing uns weiter zur Feier des Sommers, sing deine hübsche

Strophe «Johann, los, spann an, und fahr auf den Acker!»

Oh, vergänglicher Mensch, oh lerne, dich zu bescheiden,     145

denn auch du hast manchmal nur sehr wenig zu essen.

Schau auf die Vögel! Dieser zerkaut ein einfaches Würmlein,

jener knabbert, weil er kein Korn hat, an einem Hälmchen.

Trotzdem kommen sie jedes Jahr zu Besuch hierher und

sind sehr froh, einen mageren hungrigen Frühling zu finden.

Sieh dir das an: Nicht einer beklagt sich jemals darüber!

Dir, oh Mensch, hat Gott viel mehr beschieden, und dennoch

murrst du, wenn du an kargen Tagen oder in knappen

Wochen aus deiner Schüssel nichts als Graupenbrei löffelst.

Die Rede des Adlers und die des Storches

Eben sind alle vergnügt, hab acht, da hört man es rauschen,     155

und es tritt der Adler auf. Er erhebt seine Stimme:

«Ruhe» ruft er, «versammelte Scharen, Schluss mit Gelärme!

Hört euch bitte mal an, was Wir zu verkündigen haben!»

Und tatsächlich: Alle Gefiederten, die es vernehmen,

fliegen aus ihren Winkeln herbei und erscheinen am Platze.

«Eure Diener sind da. Was befiehlt unser hoher Gebieter?»

«Wir» erwidert der Adler «Wir wollen heute erkunden:

wie ihr Lieben die Unbill des Winters aushalten konntet.

Hat es an etwas gemangelt? Ist einer ums Leben gekommen?

Hat gar einen der Iltis oder die schreckliche Eule

oder der Habicht oder der kletternde Marder gerissen?

Hat gar einen der Mensch, unser Todfeind, zu Tode geschossen

oder mit Lug und Trug und List in der Falle gefangen

und in der Pfanne gebraten und letzten Endes gegessen?»

Als der Adler alles ermittelt hatte und wusste,     170