Die Katze, die im Schrank verschwand - Band 15 - Lilian Jackson Braun - E-Book
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Die Katze, die im Schrank verschwand - Band 15 E-Book

Lilian Jackson Braun

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Beschreibung

Ein gut gehütetes Geheimnis … „Die Katze, die im Schrank verschwand“ von Bestsellerautorin Lilian Jackson Braun jetzt als eBook bei dotbooks. Journalist Jim Qwilleran zieht mit seinen Siamkatzen Koko und Yum Yum über die Wintermonate in ein altes Herrenhaus. Als die Nachricht vom Selbstmord der ehemaligen Besitzerin eintrifft, ist er schockiert: Die alte Dame galt als lebensfroh und absolut fit – warum also sollte sie sich das Leben nehmen? Jim beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen, und auch Kater Koko scheint schon eine Spur zu wittern: Aus den unzähligen Schränken holt er immer mehr alten Plunder hervor. Doch was haben eine Herrensocke, ein purpurner Pantoffel und ein Rezept für Muschelsuppe mit dem Tod der alten Dame zu tun? „Unterhaltsame und mitreißende Detektivgeschichte, die den Leser – ganz in der Tradition guter Krimis – bis zum Ende im Unklaren lässt.“ Dumfries and Galloway Standard Die Krimi-Serie mit Suchtpotenzial! Der fünfzehnte Fall für Reporter Jim und Siamkater Koko – jetzt als eBook kaufen und genießen: „Die Katze, die im Schrank verschwand“ von Lilian Jackson Braun. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 335

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Über dieses Buch:

Journalist Jim Qwilleran zieht mit seinen Siamkatzen Koko und Yum Yum über die Wintermonate in ein altes Herrenhaus. Als die Nachricht vom Selbstmord der ehemaligen Besitzerin eintrifft, ist er schockiert: Die alte Dame galt als lebensfroh und absolut fit – warum also sollte sie sich das Leben nehmen? Jim beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen, und auch Kater Koko scheint schon eine Spur zu wittern: Aus den unzähligen Schränken holt er immer mehr alten Plunder hervor. Doch was haben eine Herrensocke, ein purpurner Pantoffel und ein Rezept für Muschelsuppe mit dem Tod der alten Dame zu tun?

»Unterhaltsame und mitreißende Detektivgeschichte, die den Leser – ganz in der Tradition guter Krimis – bis zum Ende im Unklaren lässt.« Dumfries and Galloway Standard

Über die Autorin:

Lilian Jackson Braun (1913–2011) wurde in Massachusetts geboren. Nach der Highschool arbeitete sie als Journalistin und in der Werbebranche, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Ihre Katzenkrimis wurden in 16 Sprachen übersetzt und standen regelmäßig auf der »New York Times«-Bestsellerliste.

Bei dotbooks erscheinen alle Bände der Erfolgsserie. Eine vollständige Übersicht finden Sie am Ende dieses eBooks.

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eBook-Neuausgabe November 2016

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe 1993 Lilian Jackson Braun

Die amerikanische Originalausgabe erschien 1993 unter dem Titel »The Cat Who Went Into The Closet«.

Copyright © der deutschen Ausgabe 1995 Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co., Bergisch Gladbach

Copyright © der Neuausgabe 2016 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Forewer, tobkatrina und pbombaert

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH

ISBN 978-3-95824-857-1

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Lilian Jackson Braun

Die Katze, die im Schrank verschwand

Kriminalroman

Aus dem Amerikanischen von Christine Pavesicz

dotbooks.

Kapitel 1

Der Sprecher von WPKX kauerte mit hochgezogenen Schultern vor einem ausgeschalteten Mikrophon am Schreibtisch der Nachrichtenredaktion, fingerte nervös an seinem Text herum und wartete auf das Sendezeichen. Klassische Musik ertönte. Die fröhliche Melodie von ›Anitras Tanz‹ schien unter den gegebenen Umständen wenig passend. Abrupt setzte die Musik mitten im Takt aus, und der Nachrichtensprecher begann zu lesen. Seine klare, professionelle Stimme stand im krassen Widerspruch zu dem beängstigenden Inhalt der Nachrichten:

»Wir unterbrechen das Programm mit den neuesten Meldungen über die Waldbrände, die sich mit großer Geschwindigkeit Moose County nähern und denen im Süden und im Westen bereits Hunderte Quadratkilometer Land zum Opfer gefallen sind. Durch den auffrischenden Wind breiten sich die vereinzelten Brände in Gebieten aus, die bereits durch den ungewöhnlich heißen Sommer und die Dürre ausgetrocknet sind.

Von unserem Studio im Turm des Amtshauses von Pickax City aus können wir am Horizont einen roten Lichtschein sehen, und der Himmel ist von Rauchschwaden verhangen. Die Schulkinder sind nach Hause geschickt worden, und die Betriebe wurden geschlossen, damit sich die Arbeiter um ihre Familien und ihre Wohnungen kümmern können. Es herrschen extrem hohe Temperaturen; die heißen Windböen erreichen Spitzengeschwindigkeiten von sechzig Stundenkilometern.

Die Main Street ist voller Fahrzeuge aus Orten, die vom Feuer bedroht sind. Hier im Amtshaus, das angeblich feuersicher ist, werden Vorbereitungen für die Unterbringung der Flüchtlinge getroffen. Viele von ihnen sind Farmer, die berichten, daß ihre Häuser, ihre Scheunen und ihr Vieh den Flammen zum Opfer gefallen sind. Sie erzählen von Feuerbällen, die durch die Luft fliegen und die Felder in Brand setzen. Auf den Stufen zum Amtshaus verkündet ein alter Mann das Ende der Welt und fordert die Vorübergehenden auf, niederzuknien und zu beten.«

Der Nachrichtensprecher wischte sich den Schweiß von der Stirn und trank einen Schluck Wasser, ohne den Blick von den Zetteln auf dem Schreibtisch zu wenden. »Aus der ganzen Umgebung von Pickax treffen Meldungen ein. Die gesamte Stadt Dry River ist vor einer Stunde in Flammen aufgegangen und binnen Minuten vollkommen niedergebrannt… Das Dorf New Perth liegt in Schutt und Asche; es werden zweiunddreißig Tote gemeldet… Entschuldigen Sie mich.«

Nach einem Hustenanfall sprach er mit Mühe weiter. »Rauch dringt ins Studio ein.« Wieder hustete er. »Pineytown … vollkommen zerstört. Siebzehn Menschen wurden auf der Flucht… vom Feuer eingeholt und getötet… Mittlerweile sind Bewohner von Pickax, die sich freiwillig zur Bekämpfung des Feuers gemeldet haben, zurückgekommen. Sie sagen, daß… der Brand außer Kontrolle ist.«

Seine Stimme klang dumpf, da er versuchte, durch seine schützend vor den Mund gelegte Hand zu atmen. »Es wird sehr dunkel hier! Die Hitze ist unerträglich! Der Wind heult!… Einen Augenblick!« Er sprang auf, stieß den Stuhl um und schrie, über das Mikrophon gebeugt, atemlos auf: »Es ist da! Ein Wall aus Feuer! Am Ende der Main Street! Pickax steht in Flammen!«

Die Lichter erloschen. Hustend und nach Atem ringend griff der Nachrichtensprecher nach einem Türknopf und stolperte aus dem Studio.

Aus den Lautsprechern ertönte Musik – donnernde und krachende Akkorde, die immer lauter wurden. Die Zuhörer im Saal saßen reglos da; sie wirkten wie betäubt und gaben keinen Laut von sich, bis ein paar von ihnen zu klatschen begannen. Dann schwoll der erste zaghafte Beifall zu einem stürmischen Applaus an.

Ein Zuhörer in der ersten Reihe sagte: »Mein Gott! Das war so echt – ich konnte die Hitze direkt spüren!«

»Ich könnte schwören, daß ich Rauch gerochen habe«, sagte ein anderer. »Der Mann ist ein toller Schauspieler, nicht wahr? Und geschrieben hat er es auch.«

Die meisten Zuhörer waren vor Ergriffenheit sprachlos und warfen noch einmal einen Blick in ihre Programme:

Der Moose County Dingsbums präsentiert

»DER GROSSE BRAND VON 1869«

Eine dramatisierte Dokumentation auf der Basis von historischen Fakten

Autor und Darsteller: James Qwilleran

Produzentin und Regisseurin: Hixie Rice

Das Publikum wird gebeten, sich vorzustellen, daß es im Jahr 1869 bereits Radio gegeben hat: Wir präsentieren Ihnen eine fingierte Berichterstattung über die größte Katastrophe in der Geschichte von Moose County. Das Stück spielt in einem Nachrichtenstudio im Turm des Bezirksamtsgebäudes am 17. und 18. Oktober 1869. Es gibt eine Pause zwischen den Akten.

NACH DER AUFFÜHRUNG SIND SIE HERZLICHZU ERFRISCHUNGEN AN UNSEREM BUFFETEINGELADEN

Das Publikum hatte mit einiger Mühe in die Realität zurückgefunden und erging sich jetzt lautstark in Kommentaren und Erinnerungen:

»Ich hatte einen alten Onkel, der uns immer Geschichten über einen großen Waldbrand erzählte, aber ich war noch zu klein und habe nicht aufgepaßt.«

»Woher hat Qwill seine Informationen? Er muß eine Menge Nachforschungen angestellt haben.«

»Meine Mutter hat erzählt, daß ihre Ur-Urgroßmutter väterlicherseits fast ihre ganze Familie bei einem großen Waldbrand verloren hat. Da möchte man sich gleich mal ein Geschichtsbuch vornehmen, was?«

Über hundert prominente Einwohner von Moose County nahmen an der Veranstaltung teil, die im Ballsaal eines Herrenhauses stattfand, das Jim Qwilleran über die Wintermonate gemietet hatte. Die meisten von ihnen wußten alles über den Journalisten mittleren Alters mit dem überdimensionalen Schnurrbart und dem traurigen Gesichtsausdruck: Er war ein preisgekrönter Polizeireporter gewesen, der für große Zeitungen in den ganzen Vereinigten Staaten gearbeitet hatte. Er hatte in Moose County ein ungeheures Vermögen geerbt. Er war der Verfasser einer beliebten Kolumne in der lokalen Tageszeitung, dem Moose County Dingsbums. Er schrieb sich mit Qw. Er schätzte gutes Essen, trank jedoch niemals Alkohol. Er war geschieden, und die Frauen fanden ihn überaus attraktiv. Seine ungezwungene und witzige Art machten ihn zu einem angenehmen Gesellschafter. Er war eng befreundet mit Polly Duncan, der Bibliothekarin von Pickax. Er lebte alleine – mit zwei Katzen.

Die Stadtbewohner sahen den großen, gutgebauten Mann häufig in Pickax und Umgebung, zu Fuß oder auf dem Fahrrad; seine legere Kleidung und sein bescheidenes Auftreten standen in krassem Widerspruch zu der Tatsache, daß er Multimillionär war. Und über seine Katzen hatten sie erstaunliche Geschichten gehört. Jetzt, als die Zuhörer auf den Klappstühlen saßen und auf die zweite Szene warteten, sahen sie einen seidig glänzenden Siamkater gemächlich durch den Mittelgang marschieren. Er sprang auf die Bühne und spazierte mit wichtigtuerisch erhobenem Schwanz auf die Tür zu, durch die der Nachrichtensprecher in Panik verschwunden war.

Die Zuhörer kicherten, und irgend jemand sagte: »Das ist Koko. Er muß immer dabei sein.«

Die Tür auf der rechten Seite der Bühne war nur angelehnt, und der Kater bearbeitete sie so lange mit der Pfote, bis sie ein paar Zentimeter aufging und er hindurchschlüpfen konnte. Zwei Sekunden später landete er wieder auf der Bühne, als sei er von einem Klaps auf das Hinterteil hinausbefördert worden, und das Publikum lachte noch einmal. Unverzagt leckte Koko sein linkes Schulterblatt ab und kratzte sich am rechten Ohr; dann sprang er von der Bühne und spazierte hochmütig durch den Mittelgang zurück.

Die Lichter verloschen, und der Nachrichtensprecher betrat in einem frischen Hemd und mit einem neuen Skript die Bühne.

»Dienstag, 18. Oktober. Nach einer schlaflosen Nacht können die Einwohner von Pickax das Tageslicht wieder sehen. Der Rauch löst sich auf, doch über allem liegt ein beißender Brandgeruch, und wohin man auch sieht, das ganze Gebiet ist ein Bild der Zerstörung. Nur dieses gemauerte Amtshaus und ein paar abgelegene Häuser und Scheunen sind wie durch ein Wunder verschont geblieben. Es herrscht drückende Hitze – hier im Studio haben wir dreiundvierzig Grad, und die Fensterscheiben sind zu heiß zum Anfassen.

Bergungsmannschaften schwärmen ins umliegende Land aus, um die bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichen zu begraben. Weil so viele Familien auf abgelegenen Lichtungen gewohnt haben, werden wir vielleicht nie die genaue Zahl der Toten wissen. Im Amtshaus sind über vierhundert Flüchtlinge zusammengepfercht; sie liegen benommen und erschöpft in den Gängen, auf den Treppen, im Gerichtssaal und im Zimmer des Richters. Einige haben ihre Füße verloren; andere ihre Augen; und wieder andere den Verstand, und sie plappern zusammenhanglos vor sich hin. Das Stöhnen der Menschen mit schweren Verbrennungen vermischt sich mit dem Schreien der Babys. Es gibt keine Medizin, um ihre Schmerzen zu lindern. Irgend jemand hat eine Kuh zum Amtshaus gebracht, damit die Jüngsten gefüttert werden können, doch für die anderen gibt es nichts zu essen …«

Vor der dramatischen Inszenierung des ›Großen Brandes von 1869‹ war die historische Katastrophe ziemlich in Vergessenheit geraten. Die gegenwärtige Generation interessierte sich mehr für die Erschließung von Baugründen, den Fremdenverkehr, neue Abwasserleitungen und die Qualität des Fernsehempfanges. Qwilleran selbst, der Autor und Star der Produktion, hatte nie zuvor davon gehört, bis er das alte Herrenhaus auf dem Goodwinter Boulevard gemietet und in Einbauschränken herumzukramen begonnen hatte. Die Möblierung war spärlich, doch die Einbauschränke waren bis obenhin mit allem möglichen Krimskrams vollgestopft – eine wahre Fundgrube für einen neugierigen Journalisten. Was seinen Kater betraf – der war katzenhaft genug, sein Leben zu riskieren, um seine Neugier zu befriedigen: Den Schwanz waagrecht ausgestreckt, schlüpfte er in einen Einbauschrank, um mit einer Streichholzschachtel oder einem Champagnerkorken zwischen den Zähnen wieder aufzutauchen.

Das Herrenhaus war aus Stein und für die Ewigkeit gebaut, eines von mehreren furchteinflößenden Gebäuden auf dem Boulevard. Sie waren während der Blütezeit von Moose County Ende des neunzehnten Jahrhunderts von Holzbaronen und Bergwerksbesitzern gebaut worden. Das Haus, das Qwilleran jetzt gemietet hatte, hatte einem der ersten Schiffsbauer namens Gage gehört. Etwas machte das Gage-Herrenhaus einmalig: Es gab Unmengen von Einbauschränken.

Bald nachdem Qwilleran eingezogen war, erwähnte er diese Schränke seinem Vermieter gegenüber. Junior Goodwinter, der junge Chefredakteur des Moose County Dingsbums, hatte das veraltete Gebäude erst vor kurzem von seiner Großmutter geschenkt bekommen, und er war froh über die Miete, die er von seinem Freund und Kollegen dafür bekam. Die Füße auf dem Tisch und mit einem Becher Kaffee in der Hand, saßen die beiden Männer in Juniors Büro. Das war drei Wochen vor der Premiere des ›Großen Brandes‹.

Juniors Gesichtszüge und Körperbau waren noch immer jungenhaft, und er hatte sich einen Vollbart wachsen lassen, um älter auszusehen, doch seine jugendliche Energie verriet sein wahres Alter. »Was hältst du von Omas Haus, Qwill? Funktioniert der Ofen? Hast du versucht, einen der Kamine zu heizen? Wie ist der Kühlschrank? Er ist ziemlich alt.«

»Er hört sich an wie ein Motorboot, wenn er kühlt«, sagte Qwilleran. »Und wenn er sich ausschaltet, brummt und röchelt er wie ein kranker Tiger. Den Katzen wird dann immer angst und bange.«

»Warum war ich nur so blöd und habe mir von Grandma Gage diesen Klotz aufhalsen lassen?« jammerte Junior. »Sie wollte bloß keine Steuern und keine Versicherung mehr zahlen, und jetzt kriege ich die ganzen Rechnungen. Wenn ich einen Käufer fände, gäbe ich das Haus für einen Pappenstiel her, aber wer will schon in einer Festung wohnen? Die Leute stehen auf Wohnhäuser im Country-Stil, mit Schiebetüren aus Glas und Rauchmeldern … Noch einen Kaffee, Qwill?«

»Ein Jammer, daß die Stadt das Areal nicht umwidmet und für kommerzielle Nutzung freigibt. Das sage ich schon lange. Es würde sich bestens für Anwaltskanzleien, Privatkliniken, exklusive Pflegeheime, luxuriöse Appartementhäuser eignen … Das einzige Problem wären die Parkplätze. Man müßte die Hinterhöfe asphaltieren.«

»Die Stadtverwaltung wird das Viertel niemals umwidmen«, sagte Junior. »Nicht so lange noch alte Familien und Verwaltungsbeamte in der Straße wohnen. Tut mir leid, daß es kaum Möbel gibt, Qwill. Die Gages hatten phantastische Antiquitäten und Gemälde, doch das alte Mädchen hat alles verkauft, als sie nach Florida zog. Jetzt lebt sie in einer Seniorenwohnanlage, und sie ist wie ausgewechselt! Sie spielt Shuffleboard, geht zu Hunderennen und legt dick Make-up auf! Als sie das letzte Mal hier war, sah sie aus wie eine runzlige Porzellanpuppe. Jody meint, sie muß eine von diesen Kosmetikvertreterinnen kennengelernt haben, die immer in diesen lavendelblauen Kabrios herumfahren.«

»Vielleicht hat sie sich im hohen Alter noch mal verliebt«, sagte Qwilleran.

»Gut möglich! Sie wirkt jünger als achtundachtzig!«

»Eine Frage, Junior. Warum gibt es so viele Einbauschränke? Im ganzen Haus habe ich fünfzig gezählt. Ich dachte immer, unsere Vorfahren hatten keine Einbauschränke. Sie hatten Kleiderschränke, Kommoden, Vitrinen, Anrichten …«

»Nun ja«, erklärte der Chefredakteur, »mein Ur-Urgroßvater Gage war Schiffsbauer und daran gewöhnt, daß alles eingebaut war, und so wollte er es auch in seinem Haus haben. Er holte sich Schiffszimmerleute dafür. Hast du dir die Holzarbeiten angesehen? Es sind die besten am ganzen Boulevard!«

»Wenn man sieht, wie heute gebaut wird – unglaublich! Das Foyer sieht aus wie eines der frühen Luxusschiffe. Aber weißt du auch, daß die Einbauschränke voller Gerümpel sind?«

»Klar. Die Gages haben nie etwas weggeworfen.«

»Nicht mal Champagnerkorken«, nickte Qwilleran.

Junior sah auf die Uhr. »Es ist Zeit für Archs Besprechung. Gehen wir hinüber?«

Arch Riker, der Herausgeber und oberste Chef des Moose County Dingsbums, hatte die Redakteure, Autoren und die energiegeladene Leiterin der Werbeabteilung, Hixie Rice, zu einer Brainstorming-Sitzung geladen. Keines der Redaktionsmitglieder mochte Besprechungen, und Qwilleran zeigte seine Abneigung, indem er sich in einen Stuhl am anderen Ende des Raumes fallen ließ. Hixie hingegen stürmte mit fliegenden schulterlangen Haaren und leuchtenden Augen herein. Im Süden unten – wie die Bewohner von Pickax die südlich gelegenen Großstädte nannten – war sie in der Werbebranche tätig gewesen, und sie hatte ihre professionelle Tatkraft und ihren Schwung nicht verloren.

Qwilleran und Riker stammten ebenfalls aus dem Süden unten. Sie waren zusammen in Chicago aufgewachsen, hatten aber das nüchterne Auftreten altgedienter Journalisten. Sie hatten sich problemlos an das gemächliche Tempo von Pickax City (dreitausend Einwohner) und an die Abgeschiedenheit von Moose County gewöhnt, das, wie die Einwohner behaupteten, vierhundert Meilen nördlich vom Rest der Welt lag.

Riker, ein typischer Bürohengst mit rosigen Wangen und Bäuchlein, der selten die Stimme hob, eröffnete auf seine übliche verschlafene Art die Sitzung: »Also, Leute, falls ihr es nicht wißt, der Winter steht bevor… und die Winter sind in diesen Breitengraden ziemlich langweilig… außer, man ist ganz wild auf drei Meter hohe Schneewehen und spiegelglatte Straßen. Deshalb… möchte ich, daß unsere Zeitung irgendein unterhaltsames Ereignis sponsert, damit die Leute ein anderes Gesprächsthema haben als die tägliche Menge Neuschnee… Laßt mal ein paar Ideen hören, ihr Genies.« Er schaltete ein Tonbandgerät ein.

Hartnäckig schweigend saß die versammelte Mannschaft da. Einige sahen einander resigniert an.

»Nicht darüber nachdenken«, ermahnte sie ihr Boß. »Spuckt es einfach aus, so wie es euch einfällt.«

»Nun«, sagte eine Redakteurin tapfer, »wir könnten einen Hobby-Wettbewerb sponsern, bei dem es einen tollen Preis zu gewinnen gibt.«

»Ja«, sagte Junior. »Zum Beispiel einen zweiwöchigen Urlaub mit allen Extras in Island.«

»Wie wär’s mit einem Gourmet-Festival? Alle Leute essen gerne«, sagte Mildred Hanstable, deren ansehnliche Leibesfülle der lebende Beweis für ihre Behauptung war. Sie schrieb die Haushaltsseite im Dingsbums und unterrichtete in den Schulen von Pickax Hauswirtschaft. »Wir könnten Kochvorführungen veranstalten, einen Back-Wettbewerb, einen Basar mit Lebensmitteln aus aller Herren Länder, ein Kochbuch mit Spezialitäten von Moose County herausbringen, Vorträge über Ernährungslehre –«

»Ich unterstütze den Antrag!« unterbrach sie Hixie, begeistert wie immer. »Und wir könnten gemeinsam mit Restaurants schicke kleine Parallelveranstaltungen organisieren, wie Wein- und Käseverkostungen, Partys mit auserlesenen Speisen, und einen Bon-Appetit-Club, dessen Mitglieder in Restaurants Rabatt bekommen. C’est magnifique!« Sie hatte einmal angefangen, Französisch zu lernen, als sie mit einem Mann nach Paris durchbrennen wollte.

Keiner ihrer Kollegen sagte ein Wort. Für die Leute von der Nachrichtenredaktion war es Ehrensache, Hixies kommerzielle Ader zu mißbilligen. Einer von ihnen murmelte ein französisches Schimpfwort.

Junior rettete die Situation mit dem Vorschlag, eine Weihnachtsparade abzuhalten. Er sagte: »Qwill könnte den Weihnachtsmann spielen – er brauchte nur einen weißen Bart umzubinden und sich ein paar Kissen unter den Gürtel zu stecken und seinen Schnurrbart mit Mehl zu pudern.«

Qwilleran brummte ein paar unverständliche Worte, doch Hixie rief: »Das ist toll! Das ist toll! Er könnte in einem Hundeschlitten fahren, der von fünfzehn Huskys gezogen wird! Hundeschlittenfahren ist der allerletzte Schrei, wißt ihr, damit würden wir im ganzen Land bekannt! Die Radio- und Fernsehstationen sind ganz erpicht auf Stories, die mit dem Wetter zu tun haben.«

Riker sagte: »Ich glaube, jetzt wird es warm – oder kalt, wenn Sie so wollen. Was Schnee angeht, so sind wir hier oben unschlagbar. Aber wie können wir davon profitieren?«

»Ein Schneeskulpturen-Wettbewerb!« schlug Mildred Hanstable vor, die in den öffentlichen Schulen auch Kunst unterrichtete.

»Wie wäre es mit einem Wintersport-Festival?« meinte der Sportredakteur. »Langlauf, Schneeschuh-Rennen, Eissegeln, Eisfischen, Hundeschlittenrennen –«

»Und ein Wettkampf mit Schneefräsen!« fügte Junior hinzu. »Das ist zumindest sauberer als eine Schlammschlacht.«

Riker drehte sich auf seinem Stuhl herum. »Qwill, schläfst du da drüben in deiner dunklen Ecke?«

Qwilleran glättete seinen Schnurrbart und antwortete dann:

»Weiß jemand etwas über den großen Waldbrand im Jahr 1869, bei dem Hunderte Pioniere in Moose County umgekommen sind? Er hat Farmen, Dörfer, Wälder und Tiere vernichtet. So ungefähr das einzige, was in Pickax stehenblieb, war das gemauerte Amtsgebäude.«

Roger MacGillivray, der für die allgemeine Berichterstattung zuständig war und sich für Geschichte interessierte, sagte: »Ich habe davon gehört, aber in den Geschichtsbüchern steht nichts darüber. Und damals gab es hier noch keine Zeitungsarchive.«

»Nun, ich habe eine Goldgrube mit Informationen darüber entdeckt«, sagte Qwilleran und richtete sich in seinem Stuhl auf. »Und noch etwas möchte ich sagen: Wir befinden uns vielleicht vierhundert Meilen nördlich vom Rest der Welt, aber wir haben hier eine Geschichte, bei der man eine Gänsehaut bekommt! Sie verdient es, verbreitet zu werden – nicht nur in gedruckter Form, sondern vor Publikum, vor jung und alt, im ganzen Bezirk.«

»Wie bist du darauf gestoßen?« wollte Roger wissen.

»Als ich in Einbauschränken herumschnüffelte und nach Familiengeheimnissen suchte«, versetzte Qwilleran scherzhaft.

Riker sagte: »Wenn wir ein Programm zusammenstellen würden – was könnten wir fürs Auge bieten?«

»Das ist das Problem«, gab Qwilleran zu. »Es gibt keine Bilder.«

Der Zeitungsherausgeber schaltete das Tonbandgerät aus. »Okay, jetzt haben wir sechs oder acht gute Ideen gehört. Laßt sie euch durch den Kopf gehen, und wir setzen uns in ein paar Tagen wieder zusammen… Zurück an die Arbeit!«

Während die Mitarbeiter hinausschlurften, packte Hixie Qwilleran am Arm und sagte mit gedämpfter Stimme: »Ich habe eine phantastische Idee, wie man deine Katastrophe dramatisieren könnte, Qwill. C’est vrai!«

Er zuckte innerlich zusammen – er erinnerte sich nur zu gut an andere phantastische Ideen von Hixie, die allesamt fehlgeschlagen waren: an den Tipsy-Doppelgänger-Wettbewerb, der in einer Straßenschlacht endete… die Kochvorführung, bei der ihre Haare Feuer fingen… die superfeinen Spezialmenüs für wählerische Katzen, für die Koko Fernsehwerbung machen sollte… ganz zu schweigen von ihrem Vorhaben, nach Frankreich durchzubrennen, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Galant sagte er jedoch: »Möchtest du dich mit mir bei einem Mittagessen bei Lois darüber unterhalten?«

»Okay«, sagte sie. »Ich lade dich ein. Ich kann es auf meine Spesenrechnung setzen.«

Kapitel 2

Die Atmosphäre in Lois’ Imbißstube war trostlos, und das Speisenangebot war recht durchschnittlich, aber es war das einzige Restaurant im Zentrum von Pickax, und in der alten, freundlichen, schäbigen Umgebung fühlten sich die Einheimischen wohl. Eine mit Eselsohren geschmückte Karte im Fenster verkündete das Tagesgericht. Dienstags gab es immer ein warmes Truthahnsandwich mit Kartoffelpüree und Bratensaft, doch es war richtiges Truthahnfleisch; das Brot wurde von einer weißhaarigen Frau, die jeden Tag um fünf Uhr zu arbeiten begann, in Lois’ Küche gebacken; und das Kartoffelpüree schmeckte nach den Kartoffeln, die in der mineralstoffreichen Erde von Moose County wuchsen.

Qwilleran und Hixie bestellten das Tagesgericht, und sie sagte: »Ich habe gehört, du wohnst diesen Winter nicht in deiner Scheune.« Er hatte erst vor kurzem eine hundert Jahre alte Apfelscheune in eine spektakuläre Wohnung umbauen lassen.

»Es ist viel zu aufwendig, den vielen Schnee räumen zu lassen«, erklärte er, »daher habe ich das Gage-Herrenhaus am Goodwinter Boulevard gemietet, wo die Stadtverwaltung für die Räumung zuständig ist.« Er erwähnte nicht, daß Polly Duncan, die wichtigste Frau in seinem Leben, das Kutschenhaus im hinteren Teil des Gage-Grundstücks bewohnte: Vor seinem geistigen Auge sah er gemütliche Winterabende und häufige Einladungen zum Abendessen und Frühstück.

»Schön. Kommen wir zur Sache«, sagte Hixie, als ihr Essen kam, das in echtem Truthahnbratensaft schwamm. »Wie hast du von diesem furchtbaren Brand erfahren? Oder ist das ein Berufsgeheimnis?«

Qwilleran klopfte sich voll Stolz auf den Schnurrbart. »Um es kurz zu machen – einer von Juniors Vorfahren war Amateurhistoriker. Er fragte alte Leute nach ihren Erinnerungen und hielt Frühjahrsüberschwemmungen, Sägewerksunglücke, Flösserunfälle, Epidemien und so weiter schriftlich fest. In seinen Aufzeichnungen, die er fein säuberlich mit einer Feder schrieb, die gelegentlich kleckste, finden sich Augenzeugenberichte über den Waldbrand im Jahr 1869 mit allen grausigen Details. Der Mann hat der Nachwelt einen wertvollen Dienst erwiesen, nur wußte niemand, daß diese Berichte existierten … Was hast du also für eine phantastische Idee, Hixie?« schloß Qwilleran.

»Was würdest du von einer Einmannshow halten?«

»Steht eine Einmannshow nicht ein klein wenig im Mißverhältnis zu einem Waldbrand, der in drei Bezirken wütete?«

»Mais non! Angenommen, wir tun so, als hätte es im neunzehnten Jahrhundert schon Radio gegeben, und das Publikum sieht einen Nachrichtensprecher, der vor Ort über das Unglück berichtet.«

Qwilleran sah sie mit neuem Respekt an. »Nicht übel! Ja! Ganz und gar nicht übel! Das gefällt mir! Ich werde gerne das Material zusammenstellen und den Text schreiben. Wenn Larry Lanspeak den Nachrichtensprecher spielt –«

»Nein! Wenn wir die Show sponsern sollen, dann sollten wir das auch zu einer Insider-Sache machen«, sagte sie energisch. »Eigentlich habe ich bei der Rolle an dich gedacht, Qwill. Du hast eine ausgezeichnete Stimme, genau die richtige Stimme für einen Radiosprecher… Mach nicht so ein finsteres Gesicht! Du brauchtest den Text nicht zu lernen. Du würdest ihn vor einer Mikrophonattrappe vom Blatt lesen.« Sie sprach schnell.

»Außerdem bist du hier eine Berühmtheit. Jedermann mag deine Kolumne. Du wärst eine große Attraktion, sans doute.«

Er schnaubte in seinen Schnurrbart. Zumindest hatte sie so viel Anstand, nicht auf seine lokale Popularität als Multimillionär, Philanthrop und begehrter Junggeselle anzuspielen.

Mit einer Begeisterung, die ansteckend war, fuhr sie fort: »Ich könnte die Regie übernehmen. Ich könnte mich um die Engagements kümmern. Ich würde sogar die Bühne fegen!«

Qwilleran hatte im College Theater gespielt und war sehr gerne vor Publikum aufgetreten. Die Versuchung war da. Außerdem war es für einen guten Zweck, und die Geschichte von dem großen Waldbrand schrie förmlich nach Aufmerksamkeit. Er warf ihr einen vorsichtigen Blick zu; seine Einwände begannen zu schwinden. »Wie lang sollte das Programm sein?«

»Ich würde sagen, fünfundvierzig Minuten. Dann könnte man es in einer Schulstunde unterbringen oder nach einem Club-Essen aufführen.«

Qwilleran überlegte ein paar Sekunden und sagte dann mit grimmiger Entschlossenheit: »Vielleicht werde ich es bereuen, aber ich mache es.«

»Merveilleux!« rief Hixie.

Keiner von ihnen erinnerte sich nachher daran, wie das Essen geschmeckt hatte. Sie besprachen das Bühnenbild, die Beleuchtung, die Requisiten, die Tonanlage und überlegten, wie man alles in einen Koffer packen konnte, der in den Kofferraum eines Autos paßte.

Hixie sagte: »Betrachte es ausschließlich als Tourneeprogramm. Die Kosten kann ich aus meinem Budget bezahlen, aber wir brauchen einen Namen für das Projekt, unter dem es in meinem Computer geführt wird. Wir wär’s mit ›Koffer-Produktion?‹

»Hört sich an, als würden wir Gepäckstücke herstellen«, murmelte Qwilleran, aber der Name gefiel ihm.

Als er von diesem Mittagessen mit einem in Folie gewickelten Stück Truthahn zurückkam, das er in Lois’ Küche geschnorrt hatte, wurde er von zwei Siamkatzen begrüßt, die Truthahn durch eine fünf Zentimeter dicke Eichentür riechen konnten. Sie maunzten und tänzelten elegant auf ihren langen braunen Beinen herum, und ihre blauen Augen starrten wie hypnotisiert auf das Päckchen, bis dessen Inhalt auf ihrem Teller unter dem Küchentisch landete.

Verblüfft und bewundernd sah ihnen Qwilleran zu, wie sie den Leckerbissen verschlangen. Koko, der eigentlich Kao K’o Kung hieß, besaß die Würde seines Namensvetters aus dem dreizehnten Jahrhundert und dazu eine Intelligenz und ein Wahrnehmungsvermögen, das für einen Menschen mit nur fünf Sinnen und einer Ausbildung als Journalist manchmal entmutigend war. Die anmutige Yum Yum wiederum hatte ganz andere Talente und Qualitäten. Sie war ein liebenswertes kleines Ding voller weiblicher Listen, die sie schamlos anwandte, um ihren Kopf durchzusetzen. Wenn alle Stricke rissen, brauchte sie nur mit ihrer Pfote Qwillerans Schnurrbart zu berühren, und er kapitulierte.

Als die beiden Katzen mit ihrem Imbiß fertig waren und ihre Schnurrhaare und Ohren geputzt hatten, sagte er zu ihnen: »Ich habe in den nächsten Wochen viel zu tun, Freunde, und ich werde euch aus der Bibliothek aussperren müssen. Nehmt es nicht persönlich.« Er redete immer mit ihnen, als verstünden sie die menschliche Sprache, was auch in zunehmendem Maß der Fall zu sein schien. Während der folgenden Tage spürten sie, daß er sehr beschäftigt war, und ließen ihn in Ruhe. Sie hielten lange Nickerchen, putzten einander endlos das Fell und sahen den herbstlichen Blättern zu, die zu Boden fielen. Die prächtigen alten Eichen und Ahornbäume auf dem Goodwinter Boulevard bedeckten die Erde mit einem goldbraunen Teppich. Erst als ihr Abendessen einmal eine Stunde überfällig war, meldeten sich die Katzen: Sie standen vor der Bibliothek, rüttelten am Türknopf und schimpften – Koko in respekteinflößendem Bariton: »Yau!« und Yum Yum mit ihrem ungeduldigen »M-m-mach!«

Qwilleran konnte jederzeit tausend Worte für seine Zeitungskolumne aus dem Ärmel schütteln, doch ein Manuskript für eine dramatisierte Dokumentation zu verfassen, das war eine neue Herausforderung. Um den fünfundvierzig Minuten langen Monolog des Nachrichtensprechers aufzulockern, nahm er andere Stimmen auf Tonband auf: Augenzeugen, die per Telefon interviewt wurden. Er verstellte seine Stimme und sprach im Amtsjargon eines staatlichen Meteorologen, mit dem Akzent eines irischen Gastwirts und im näselnden Tonfall eines alten Farmers. Der Radiosprecher stellte seine Fragen, und sie antworteten – Qwilleran interviewte sich selbst.

Sobald das Manuskript fertig war, fanden jeden Abend im Ballsaal des Gage-Herrenhauses Proben statt, bei denen Hixie die aufgezeichneten Stimmen auf Stichwort abspielte. Der Einsatz mußte auf die Sekunde genau erfolgen, damit es authentisch wirkte. Und Polly Duncan kam jeden Abend heim in ihre Wohnung im Kutschenhaus im hinteren Teil des Grundstücks und sah Hixies Auto in der Seiteneinfahrt stehen. Es war eine harte Zeit für Polly. Als Leiterin der Bücherei war sie eine Frau von bewundernswerter Intelligenz und Selbstbeherrschung, aber wenn es um Qwilleran ging, neigte sie zu Eifersucht auf Frauen, die jünger und schlanker waren als sie.

Eines Abends sah Riker bei einer Probe zu und war so beeindruckt, daß er vorschlug, eine exklusive Voraufführung für prominente Einwohner von Moose County zu veranstalten. Sofort wurden Einladungen mit der Bitte um Antwort an Verwaltungsbeamte, Lehrer, Geschäftsleute und Funktionäre von wichtigen Organisationen ausgesandt. Zu Rikers Bestürzung kamen nur wenige Antworten; er berief eine Sitzung seiner Führungskräfte ein, um die Lage zu analysieren.

»Ich glaube«, meinte Hixie, »die warten alle ab, was am Montagabend im Fernsehen kommt.«

»Da liegst du ganz falsch«, sagte Junior Goodwinter, der in Moose County geboren und aufgewachsen war und es wissen mußte. »Ich glaube, es ist so: Die Wichtigtuer in diesem Provinznest antworten niemals auf eine Einladung, bevor sie wissen, wer sonst noch alles teilnehmen wird. Man muß ein paar bekannte Namen fallenlassen.«

»Oder erwähnen, was es an Getränken gibt«, schlug Qwill ran vor.

»Wir hätten ausdrücklich anführen sollen, daß wir danach Champagner auftischen«, sagte Hixie.

Junior schüttelte den Kopf. »Die Leute hier stehen nicht auf Champagner. ›Gratisschnaps‹ hätte mehr Wirkung.«

»Nun, Sie müssen es wissen«, sagte Riker. »Wir anderen sind nur ahnungslose Zuwanderer aus dem Süden unten.«

»Ich schreibe einen Artikel und setze ihn als großen Aufmacher auf die Titelseite«, sagte der junge Chefredakteur. »Ich werde ein paar von unseren Lokalpolitikern die Daumenschrauben ansetzen. Nächsten Monat gibt es Wahlen.«

Und so erschien in der Freitagausgabe der Zeitung folgender Artikel:

WALDBRAND ZERSTÖRT MOOSE COUNTY… 1869

Am Montagabend wird die Geschichte wieder lebendig: Führende Gemeindemitglieder werden einer Live-Voraufführung einer dramatisierten Dokumentation mit dem Titel ›Der große Brand von 1869‹ beiwohnen. Nach der Premiere im kleinsten Kreis im Gage-Herrenhaus auf dem Goodwinter Boulevard wird der Moose County Dingsbums das Stück im Dienste der Allgemeinheit Schulen, Kirchen und Clubs anbieten.

Dann folgte der magische Name Jim Qwilleran, der nicht nur ein bekannter Kolumnist war, sondern auch reich wie Krösus. Außerdem wurde erwähnt, daß der Bürgermeister, der Stadtratsvorsitzende und diverse Vertreter der Bezirksbehörden ihre Teilnahme an diesem historischen Ereignis zugesagt hatten. Sobald die Zeitung aus dem Druck war, begannen die Telefone in Juniors Büro zu läuten, und er erhielt Zusagen von Leuten, die sich jetzt als führende Gemeindemitglieder sahen. Außerdem war ›live‹ ein unwiderstehliches Reizwort für Menschen, denen Diavorträge und Videopräsentationen zum Hals heraushingen. Hixie trat in Aktion und lieh Klappstühle vom Bestattungsunternehmen Dingleberry, mietete Kleiderständer für die Garderobe und engagierte einen Partyservice.

Am Galaabend waren alle Fenster hell erleuchtet, und das Gage-Herrenhaus erstrahlte wie ein Weihnachtsbaum inmitten der düsteren steinernen Burgen auf dem Boulevard. Blitzlichter erhellten die Nacht, als die führenden Gemeindemitglieder zur Eingangstür traten. Der Herausgeber der Tageszeitung begrüßte sie; der Chefredakteur nahm ihnen ihre Mäntel ab; der politische Kolumnist verteilte Programme; der Sportredakteur dirigierte sie zu der marmornen Treppe, die zum Ballsaal im Untergeschoß führte. Die Reporter, die die Autos der Zuschauer parkten, trugen einen älteren Mann im Rollstuhl über die Eingangsstufen hinauf und schoben ihn zum Aufzug, einer der Annehmlichkeiten des Herrenhauses.

In der Zwischenzeit schwitzte Qwilleran vor Lampenfieber hinter der Bühne des Ballsaales – eines großen Raums, der um die Jahrhundertwende mit Wandbildern und Beleuchtungskörpern im Art-déco-Stil ausgestattet worden war. Über hundert Stühle standen vor der Orchestertribüne, auf der die Musiker einst Walzer und Ragtime gespielt hatten. Das Bühnenbild war minimal: ein Stuhl für den Radiosprecher und ein einfacher Holztisch, auf dem ein altmodisches Telefon und die Nachbildung eines der ersten Mikrophone stand. Auf einer Seite befand sich ein Tisch für den »Studientechniker«. Über den Boden der Bühne waren Kabel gelegt, die die Lautsprecher und die Stative für die Beleuchtung mit dem Schaltpult verbanden.

»Sieht es nach einem großen Durcheinander aus?« fragte Qwilleran Hixie.

»Nein, es sieht nach High-Tech aus«, meinte sie.

»Gut! Dann können ein paar Kabel mehr nicht schaden.« Er wickelte ein langes, gelbes Verlängerungskabel auf, das nicht gebraucht wurde, und legte es zu dem Kabelgewirr dazu.

»Perfekt!« sagte Hixie. »Das verleiht dem Ganzen ein gewisses je ne sais quoi.«

Das mit Pullovern bekleidete Publikum strömte herein, und der Zuschauerraum füllte sich. In Pickax trug man im Winter Pullover – bei allen Anlässen außer Hochzeiten und Begräbnissen. Die Lichter verloschen, und die heiteren Klänge von »Anitras Tanz« erfüllten den Raum, bis der Radiosprecher aus einer Tür im hinteren Teil der Bühne kam und die ersten beunruhigenden Worte sprach: »Wir unterbrechen das Programm mit den neuesten Meldungen …«

Fünfundvierzig Minuten später sagte er abschließend: »Niemand wird je vergessen, was hier am 17. Oktober 1869 geschehen ist.« Das war eine bewußt ironische Pointe, denn nur wenige Menschen im Bezirk hatten je vom großen Brand gehört.

Die Musik aus den Lautsprechern schwoll an; das Publikum applaudierte begeistert, und der Bürgermeister von Pickax sprang auf und sagte: »Wir sind diesen talentierten Leuten aus dem Süden unten zu tiefstem Dank verpflichtet für die Gelegenheit, dieses in Vergessenheit geratene Kapitel unserer Geschichte zu sehen, zu hören und nachzuempfinden.«

Die Präsentatoren verneigten sich: Hixie mit ihrem heiteren Lächeln und Qwilleran mit seinem üblichen mürrischen Gesichtsausdruck. Als sich der Ballsaal leerte, packten sie die Requisiten und Geräte in Koffer.

»Wir haben es geschafft!« jubelte Hixie. »Wir haben einen Bombenhit!«

»Ja, es ist recht gut gegangen«, pflichtete ihr Qwilleran bescheiden bei. »Dein Timing war perfekt, Hixie. Meinen Glückwunsch!«

Ein kleiner Junge mit einer großen Brille und einem roten Pullover, der mit seinem Vater im Publikum gesessen hatte, blieb zurück und sah ihnen beim Zusammenpacken zu. »Wofür ist das gelbe Kabel?« fragte er.

Großspurig erwiderte Qwilleran: »Das, junger Mann, ist zufällig die Hauptstromleitung, die unsere Technik für das computergesteuerte Ton- und Beleuchtungssystem benötigt.«

»Oh«, sagte der Junge. Verwirrt dachte er einen Augenblick nach und fragte dann: »Warum war es nicht angeschlossen?«

»Warum gehst du nicht hinauf und holst dir ein paar Kekse?«

entgegnete Qwilleran. Zu Hixie gewandt, murmelte er: »Kinder! Ständig stellen sie Fragen! Nicht nur das, man läuft auch immer Gefahr, sich von ihnen eine Erkältung zu holen. Wenn wir mit dieser Show auf Tournee gehen, kann ich es mir nicht leisten, krank zu werden.«

»Ich prophezeie, daß wir mit Engagements überschwemmt werden«, sagte sie.

»Zweifellos. Moose County findet alles, was gratis ist, unwiderstehlich.«

»Sollten wir unser Territorium vielleicht auf den Bezirk Lockmaster ausdehnen?«

»Nur, wenn sie dafür bezahlen… Gehen wir hinauf und holen wir uns ein paar Gratishäppchen.« Nach der Aufregung vor der Premiere und fünfundvierzig Minuten angestrengter Konzentration auf seine Rolle fühlte sich Qwilleran ausgehungert und ausgedörrt.

Im Erdgeschoß wanderten die Gäste durch die großen, leeren Räume und bewunderten die Holzkassetten an der hohen Decke und die reichverzierten Kamine. Sie hielten Teller mit Hors d’œuvres und Glasbecher mit bernsteinfarbenem Punsch in den Händen. Die Katzen spazierten ebenfalls herum, wichen Füßen aus und stürzten sich auf Krümel, die hinunterfielen. Koko schnupperte an bestimmten Hosenbeinen und nylonbekleideten Knöcheln; Yum Yum entfloh dem Griff eines Jungen in einem roten Pullover, der sie festhalten wollte.

Qwilleran drängte sich durch die Menge und ging in das Speisezimmer, wo auf dem langen, mit einem weißen Tischtuch bedeckten Tisch eines Partyservices Warmhalteplatten mit gefüllten Pilzen, Oliven im Speckmantel, Käsestangen und anderen Appetithäppchen standen, die für einen hungrigen Schauspieler ein Tropfen auf den heißen Stein waren. Es gab zwei Bowlengefäße, und er ging auf das Tischende zu, an dem Mildred Hanstable bernsteinfarbenen Punsch in Glasbecher schöpfte.

»Apfelmost?« fragte er.

»Nein, das ist Fish-House-Punsch mit zwei Sorten Rum und zwei Sorten Weinbrand«, warnte sie ihn. »Ich glaube, Ihnen wird der andere mehr Zusagen, Qwill. Er ist aus Preiselbeersaft und chinesischem Tee mit Zitronengras.«

»Klingt ja köstlich«, brummte er. »Wieso trinkt ihn keiner?«

Polly Duncan, die in ihrem rosa Mohair-Pullover strahlend aussah, betreute die Schüssel mit dem unbeliebten rosa Punsch. »Oh, Liebling, du warst großartig!« sagte sie mit ihrer weichen Stimme, die ihm immer angenehme Schauer über den Rücken jagte. »Jetzt weiß ich, warum du in den letzten zwei Wochen so furchtbar beschäftigt warst. Der Zeitaufwand hat sich gelohnt.«

»Tut mir leid, daß ich so ungesellig war«, entschuldigte er sich, »aber das werden wir nachholen. Dieses Wochenende unternehmen wir etwas ganz Besonderes, zum Beispiel Vögel zu beobachten.« Für ihn war das eine Geste tiefster Reue. Er haßte es, Vögel zu beobachten.

»Es ist zu spät«, sagte sie. »Sie sind schon in den Süden geflogen, und es soll Schnee geben. Aber ich werde Roastbeef und Yorkshire Pudding machen, und ich habe eine neue Brahms-Kassette.«

»Du brauchst nichts mehr zu sagen. Ich stehe das ganze Wochenende zur Verfügung.«

Sie wurden von einer brüchigen, hohen Stimme unterbrochen. »Ausgezeichnete Arbeit, mein Junge!« Homer Tibbitt, der offizielle Historiker der Bezirksverwaltung, war schon weit über neunzig, aber trotz seiner laut knackenden Gelenke noch immer äußerst aktiv. Er schob einen Rollstuhl, auf dem Adam Dingleberry saß, der alte und unverwüstliche Patriarch des Bestattungsinstituts, von dem die Klappstühle stammten.

Homer sagte zu Qwilleran: »Wollte Ihnen nur gratulieren, bevor ich zu meiner reizenden jungen Frau nach Hause gehe. Adams Urenkel kommt uns abholen.«

»Ja, er kommt mit dem Leichenwagen«, lachte der alte Dingleberry boshaft.

Homer stieß Qwilleran kraftlos in die Rippen. »Sie Schlitzohr! Seit dreißig Jahren versuche ich, Informationen über diesen verdammten Waldbrand aufzutreiben! Wo haben Sie sie gefunden?«

»In alten Unterlagen, die Euphonia Gages Schwiegervater gehörten«, erwiderte Qwilleran. Er verschwieg, daß Koko sich zu einem bestimmten Schrank durchgeschnüffelt und einen Packen vergilbter Manuskripte herausgezerrt hatte. Das hatte ihn schließlich zu einem Versteck mit hundert Jahre alten Papieren geführt.

Sie wurden ausgerufen. »Auto für Mr. Dingleberry! Mr. Tibbitt!«

Während sich die beiden alten Männer zum Ausgang begaben, trat ein freundlicher Mann in einem schwarzen Kaschmirpullover auf Qwilleran zu. »Gute Aufführung, Mr. Qwilleran!« sagte er mit weicher, angenehmer Stimme.

»Vielen Dank.«

»Ich bin Pender Wilmot, Ihr Nachbar und der Anwalt von Mrs. Gage.«

»Schade, daß sie heute abend nicht hier sein konnte«, sagte Qwilleran.

»Dieses alte Haus hat wohl kein Ereignis dieser Größenordnung mehr erlebt, seit Harding die Präsidentschaftswahl gewonnen hat. Wie gefällt Ihnen das Leben auf dem Boulevard?«

»Ich finde es etwas deprimierend. Als ich das letzte Mal die Schilder gezählt habe, standen sieben Häuser zum Verkauf.«

»Und ich hätte absolut nichts dagegen, wenn meines das achte wäre«, sagte der Anwalt, »aber unser Haus ist seit vier Generationen im Familienbesitz, und Mrs. Wilmot hängt sehr daran, obwohl sie mit einem guten Angebot schon zu überreden wäre.«

»Es wird keine guten Angebote geben, bis der Boulevard umgewidmet wird.«

»Ich bin der festen Überzeugung«, sagte Wilmot, »daß die Stadtverwaltung im Jahr 2030 einer Umwidmung zustimmen wird … Mr. Qwilleran, das ist mein Sohn, Timmie.« Der Junge im roten Pullover, dem Yum Yum immer wieder entschlüpft war, umklammerte jetzt die Hand seines Vaters.

»Und wie hat dir die Aufführung gefallen, junger Mann?« fragte ihn Qwilleran.

Timmie runzelte die Stirn. »So viele Häuser sind niedergebrannt und so viele Leute umgekommen. Warum haben die Feuerwehrmänner nicht eine Leiter geholt und sie gerettet?«

»Komm, mein Sohn«, sagte sein Vater. »Gehen wir nach Hause und besprechen wir das.«

Als sie zur Tür gingen, lief gerade Hixie die Treppe hinauf, gefolgt vom Besitzer des Black Bear Café. Gary Pratt war ein Muskelpaket mit struppigen schwarzen Haaren und einem schwerfälligen Gang, was den Namen seines Restaurants – Zum Schwarzen Bären – erklärte. Aufgeregt verkündete Hixie: »Gary möchte, daß wir das Stück im Black Bear aufführen.«

»Ja«, sagte der Mann, »der Freizeitclub trifft sich einmal im Monat bei uns auf Hamburger und Bier, und da gibt es immer irgendein Programm. Einen Vortrag von einem Naturschützer oder ein Video über Umweltschutz. Eine Live-Aufführung hatten sie noch nie.«

»Wie viele Mitglieder?« fragte Qwilleran.

»Gewöhnlich sind es so um die vierzig, aber wenn sie wissen, daß Sie kommen, werden es doppelt so viele sein.«

»Von mir aus gerne. Mach den Termin aus, Hixie.«

Qwilleran wanderte unter den Gästen umher und nahm Glückwünsche entgegen.