Die kleine Friedl vom Fürwengerhof - Marielle Meißerle - E-Book

Die kleine Friedl vom Fürwengerhof E-Book

Marielle Meißerle

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Beschreibung

Die kleine Friedl wächst in einem idyllischen Hof mit zwei Geschwistern auf. Gezeichnet von einer schweren Erkrankung in der frühen Kindheit, kommt auf wundersame Weise der Eselhengst Maxl in ihr Leben. Friedl fühlt sofort eine tiefe Verbundenheit mit diesem Tier – ein intuitives Wissen, dass er ihr helfen wird, stärker und gesünder zu werden. Maxl stellt Friedls Leben total auf den Kopf und weicht in keiner Lebenslage von ihrer Seite. Eine herzerwärmende Geschichte voller Kinderliebe, Verzweiflung, Hoffnung und Heil.

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Seitenzahl: 85

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ähnliche


Inhalt

Einführung

Willkommen, kleine Friedl

Bleib bei uns, kleine Friedl

Friedl kommt nach Hause

FÜNF JAHRE SPÄTER: Ein Seelentraum wird wahr

Maxl bekommt ein neues Zuhause

Papa, das Murmeltier

Hüh Maxl, hüh?

Neue Aufgaben

Friedl, die Katzenkrankenschwester

Streit mit dem Bruder – das tut weh

Sommercamp

Kirschenernte bei Omi

Margarete kommt

Ein Sommer im Taumel

Badespaß mit Maxl

Voll verknallt

Halt, Maxl, halt!

Alles aus?

Was jetzt?

Ein Jahr später

Friedl, bleib bei uns

Friedl, komm nach Hause

Nachwort

Seitenliste

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Navigationspunkte

Cover

Inhalt

Danksagung

Dank meiner Mama, meinem Papa,

Dank meinen Geschwistern,

Dank, Omi und Tante Gretel,

Dank, ihr geliebten Vierbeiner Maxl, Moritz und Muschi.

Einführung

Die Familie Fürwenger lebte in einem stattlichen Vierseithof zwischen sanften grünen Hügeln, Feldern und Wäldern. Der Hof wurde vom Vater in der dritten Generation bewirtschaftet. Eine wunderschöne, von Birken gesäumte Allee führte vom zwei Kilometer entfernten Dorf bis zur Hofeinfahrt. Die hatte der Großvater selbst gepflanzt.

Neben Herrn Fürwenger lebten auf dem Hof seine Frau, die von allen als „Mama“ gerufen wurde, die Tochter Charlotte mit acht Jahren und der Sohn Paul mit fünf Jahren. Die Mutter war wieder schwanger. Schon bald sollte ein weiteres Kind die Familie vergrößern.

Zu dem Hof gehörte das Bauernhaus mit Scheunen, Ställen und Werkstatt. An der Rückseite erstreckte sich ein weitläufiger Obst- und Gemüsegarten. Auf einer Seite des Bauerngartens reihten sich Himbeeren, Brom- und Johannisbeeren. Auf der anderen Seite umrahmten verschiedenste blühende Sträucher den Bauerngarten. Zu jeder Jahreszeit leuchtete es irgendwo farbenfroh.

Wenn der Rosenbogen blühte, ging eine besonders anziehende Strahlkraft von diesem Garten aus. Er bildete den Eingang und war Frau Fürwengers ganzer Stolz. Sie hatte ihn zur Hochzeit geschenkt bekommen. Es rankten schneeweiße und rosarote Rosenblüten um den Bogen und bildeten ein Tor. Für die Kinder war es ihr persönlicher Märchengarten. Da musste man leise sein und vorsichtig. Feenspiele und Verstecken, aber auf jeden Tritt achten!

Für Charlotte war es ein Traum, für Paul nur bedingt.

Es war schon blöd, wenn sich beim Fußballspielen ein Ball in Mamas Heiligtum verirrte, weil Paul ganz schön scharf schießen konnte für sein Alter. Dann schlichen sich die Kinder leise hinein und wollten den Schaden möglichst so vertuschen, dass Mama nichts merkte. Aber Fehlanzeige – Frau Fürwenger kannte wohl jede Blume persönlich. Ihr kam man nicht aus.

Die Blumen waren ihr Hobby, der Obst- und Gemüsegarten ein – sagen wir – gewolltes Soll, das wohl notwendig war, und das bedeutete viel Arbeit: das Gemüse anbauen, Unkraut jäten und gießen. Die Erntezeit war am arbeitsreichsten. Allein war es kaum zu schaffen, all das Obst und Gemüse zu ernten und zu verarbeiten. Die Kinder wurden schon früh zur Mitarbeit erzogen. Dieses Jahr war es noch einmal anders, weil bald das dritte Kind zur Welt kommen sollte und Frau Fürwenger keine körperlich anstrengenden Tätigkeiten mehr verrichten konnte. Zum Glück kam ihre Mutter, von den Kindern liebevoll „Omi“ genannt, für ein paar Wochen zur Unterstützung.

Neben Mama Rosenbogen standen lauschig versteckt zwei Stühle mit Tischchen.

Sobald es das Wetter irgendwie zuließ, saß sie hier oft mit einem Tee oder einem Glas Wein, um die Ruhe zu genießen und den Tag ausklingen zu lassen.

An weniger arbeitsreichen Tagen gesellte sich ihr Mann zu ihr. Man hörte sie leise reden und lachen. Fast wie ein kleines Rendezvous mitten im Alltag.

Willkommen, kleine Friedl

Es war ein Sonntag. Frau Fürwengers Entbindungstermin rückte immer näher.

Charlotte hatte sich unbedingt eine kleine Schwester gewünscht, Paul natürlich einen Bruder. Es blieb ein Geheimnis, genauso wie der Name.

Die Mutter saß gerade mit einer Tasse Tee in ihrem Rosengarten zusammen mit ihrem Mann. Es war ein entspannter sonniger Morgen. Sie hatte schlecht geschlafen, das Baby boxte sie oft gerade dann, wenn sie liegen und schlafen wollte. Man konnte von außen die Abdrücke der Füße erkennen. Sie fragte sich, ob da nicht doch ein kleiner Ringkämpfer in ihre Welt kam. Vielleicht hatten die Ärzte sich geirrt.

Plötzlich hielt sie inne, hielt sich den Bauch – und schaute ihren Mann vielsagend an:

„Es geht los!“

Noch am selben Abend kam das dritte Kind des Ehepaars Fürwenger zur Welt – ein Mädchen. Sie war zierlicher als die beiden ersten Kinder, aber gesund und agil. Sie nannten sie Friederike – im Alltag aber einfach Friedl.

Die ersten Wochen nach der Geburt schlief die kleine Friedl bei den Eltern im Bett. Anders als die beiden ersten Kinder akzeptierte sie keine Flasche und keinen Schnuller. Frau Fürwenger war anfänglich etwas überfordert, musste neue Dinge ausprobieren, obwohl sie doch eigentlich schon wusste, „wie das geht“:

Sie war nervöser als bei den anderen Kindern. Sie achtete beinahe auf jeden Atemzug der Kleinen. Seltsam, wo sie doch schon so viel Erfahrung hatte.

Warum war sie beim dritten Kind auf einmal unsicher?

Bleib bei uns, kleine Friedl

Eines nachts, es war schon Winter geworden, erwachte Mama erschrocken aus einem bösen Traum. Sie war schweißgebadet. Nun war sie wach und lauschte in die dunkle Nacht. Leise hörte sie das gleichmäßige Atmen und das leise Schnarchen ihres Mannes. Aber irgendwas fehlte ihr – der feine Atemzug ihres Babys neben ihr.

„Sie atmet nicht mehr!“ In Panik beugte sie sich zu ihrem Baby hinüber.

Sie atmete ganz flach und glühte vor Fieber.

„Schatz, wach auf. Hilf mir!“, rief Frau Fürwenger und schüttelte ihren Mann ein wenig zu heftig, bis der endlich aufwachte. Sie sprang auf. In Windeseile waren beide Eltern angezogen. Sie packte die kleine Friedl so vorsichtig wie möglich in den weichsten und wärmsten Baby-Schlafsack und wollte hinausstürmen.

Im Flur stürzte sie beinahe über ihre größere Tochter. Die hatte wohl die Aufregung bemerkt und stand in dem Moment, als Frau Fürwenger hinauswollte, vor der Tür. Sie ging auf die Knie, Friedl noch immer fest im Arm, und nahm ihre große Tochter in den Arm.

„Mein Schatz, sei jetzt stark!“, sie nahm das Gesicht ihrer Tochter in beide Hände. „Friedchen geht es nicht gut. Papa und ich fahren in die Notaufnahme ins Krankenhaus. Wir sind in ein paar Stunden wieder da. Ich rufe Oma an, sie ist in einer halben Stunde da und schaut auf euch. Du schaffst das, nicht wahr?!“; mit diesen Worten küsste sie Charlotte auf die Stirn und stürmte hinaus. Papa wartete schon mit laufendem Motor. Man hörte Reifen quietschen – dann war es ganz still.

Charlotte stand einsam und verloren im Flur und konnte noch gar nicht ganz erfassen, was gerade geschehen war. Tränen kullerten ihr übers Gesicht. „Nicht weinen, ich muss doch jetzt groß und stark sein!“, dachte sie, aber das mit dem Stark-Sein war gerade nicht möglich. Wo war nur Omi?

Sie stand ganz in sich selbst versunken mit ihren Schmerzen da, dass sie gar nicht mehr wahrnahm, wie eine Tür knarrte. Eine kleine weiche Kinderhand schob sich in ihre. „Was ist los, Lotti?“ Paul war aufgewacht und stand schlaftrunken in seinem blauen Schlafanzug mit Traktormotiv vor ihr.

„Friedl geht’s schlecht!“, heulte sie los und fiel in die Arme ihres Bruders.

Der Anblick war herzerweichend, als Omi leise die Tür öffnete. Ihre beiden Enkel kauerten verheult und ineinander geschlungen mitten auf dem Fußboden im Flur.

„Mein Gott, kommt her, was ist denn passiert?“, rief sie erschüttert und nahm ihre geliebten Enkel fest in die Arme, eins rechts, eins links.

Im Krankenhaus begann ein Wettlauf gegen die Zeit, um Friedls Fieber zu stoppen.

Sie taten, was in ihrer Macht stand, und die Eltern wurden hinausgeschickt.

So saßen beide auf einer Bank nebeneinander im Gang, unfähig zu sprechen, und hielten einander fest, bis es Herr Fürwenger nicht mehr auf seinem Stuhl aushielt. Wie ein eingesperrtes Tier in seinem Käfig begann er, unruhig auf und ab zu gehen.

Endlich – nach einer gefühlten Ewigkeit – öffnete sich die Tür und der Oberarzt kam heraus, sichtlich erschöpft meinte er: „Im Moment ist sie stabil, wie lange, wissen wir nicht. Wir müssen die Nacht und den nächsten Morgen abwarten.

Fahren Sie nach Hause. Wir sehen morgen weiter.“ Er wollte sich zum Gehen umwenden, doch Frau Fürwenger stand auf, Tränen blitzten in ihren Augenwinkeln. „Herr Doktor!“, stieß sie nur hervor.

Unwillkürlich drehte sich der Oberarzt noch einmal um. „Sie ist auf Intensiv!“, erklärte er und einen Augenblick war das Leid dieser beiden Eltern so greifbar für ihn, dass ihn beinahe eine Welle des Mitleids überrollt hätte. Doch, professionell wie er war, erlangte er schnell wieder eine freundliche, aber abgrenzende Haltung. Es wäre im Moment nicht möglich, ein Zusatzbett für sie zu organisieren, erklärte er den Eltern sachlich. „Fahren Sie heim, schlafen Sie ein wenig. Die Kleine wird jede Sekunde überwacht – ich verspreche Ihnen, dass wir sofort anrufen, wenn sich etwas verschlechtern sollte.“

Erst jetzt erinnerte sich Frau Fürwenger, in welchem Zustand sie Charlotte hatte stehen lassen, und da war auch noch Paul. Hoffentlich ist Omi rechtzeitig gekommen. Sie hatte heftige Schuldgefühle.

Herr Fürwenger legte den Arm um seine Frau und sie verließen erst zögerlich und dann doch eilig das Krankenhaus. Hoffentlich war zu Hause wenigstens alles in Ordnung.

Als sie zu Hause ankamen, war alles still. Es war zwei Uhr morgens. Sie konnten Omi und die Kinder erst nicht finden. Erst als sie im Elternschlafzimmer nachschauten – da!

Omi saß schlafend aufrecht, rechts und links ein Kind im Arm. Verheulte Taschentücher überall.