Die Marienburg - Ernst Wichert - E-Book

Die Marienburg E-Book

Ernst Wichert

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Beschreibung

In "Die Marienburg" entführt Ernst Wichert seine Leser in die faszinierende Welt des historisch-romantischen Erzählens. Die Handlung spielt im Nordosten Deutschlands und zeichnet ein eindrucksvolles Bild von der politischen und sozialen Struktur des 19. Jahrhunderts. Mit einem präzisen, bildhaften Stil gelingt es Wichert, die komplexen Charaktere und deren innere Konflikte meisterhaft darzustellen. Der Roman verweist auf die Bedeutung des Geschichtsunsinns und thematisiert die Werte von Treue und Ehre in einer Zeit des Umbruchs, wodurch er in den literarischen Kontext des deutschen Realismus eingebettet werden kann. Ernst Wichert, geboren 1831, war ein deutscher Schriftsteller und Dichter, dessen Werke stark von seiner Leidenschaft für die norddeutsche Landschaft und die Geschichte seiner Heimat geprägt sind. Durch seine Erfahrungen als Lehrer und seine Herkunft aus einer gebildeten Familie entwickelte Wichert ein tiefes Verständnis für die Menschen und die gesellschaftlichen Umstände seiner Zeit. Dies spiegelt sich in "Die Marienburg" wider, wo er durch seine geschickte Narration die kulturellen und emotionalen Facetten seiner Charaktere lebendig macht. Dieses Buch ist eine Empfehlung für alle, die sich für historische Romane und die Schilderung menschlicher Emotionen in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen interessieren. Wicherts ergreifende Prosa und sein profundes Wissen über die norddeutsche Geschichte bieten nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch einen tiefen Einblick in die Werte und Herausforderungen einer vergangenen Epoche. In dieser bereicherten Ausgabe haben wir mit großer Sorgfalt zusätzlichen Mehrwert für Ihr Leseerlebnis geschaffen: - Sorgfältig ausgewählte unvergessliche Zitate heben Momente literarischer Brillanz hervor. - Interaktive Fußnoten erklären ungewöhnliche Referenzen, historische Anspielungen und veraltete Ausdrücke für eine mühelose, besser informierte Lektüre.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Ernst Wichert

Die Marienburg

Bereicherte Ausgabe. Intrigen und Treue in einer belagerten Festung des 15. Jahrhunderts
In dieser bereicherten Ausgabe haben wir mit großer Sorgfalt zusätzlichen Mehrwert für Ihr Leseerlebnis geschaffen
Bearbeitet und veröffentlicht von Good Press, 2024
EAN 8596547846628

Inhaltsverzeichnis

Die Marienburg
Unvergessliche Zitate
Notizen

Die Marienburg

Hauptinhaltsverzeichnis
Cover
Titelblatt
Text
Mit Abbildungen nach Photographien vonH. Ventzkein Rathenow.

Um Marienburg von Berlin aus zu erreichen, bedurfte es früher einer mehrtägigen, beschwerlichen Postreise;[1q] heute genügt hierzu eine bequeme Schnellzugfahrt von acht Stunden. Das ist keine Entfernung mehr[2q], und doch sind die Fälle wohl noch immer verhältnismäßig selten, in denen ein Reisender, der die Reichshauptstadt besichtigt hat, oder ein Reichshauptstädter selbst sich zu einem „Abstecher“ dorthin (und nach dem nahen Danzig) entschließt. Wer die Ostbahn benutzt, um in Königsberg und weiter in Rußland seinen Geschäften nachzugehen oder in umgekehrter Richtung deutsche Bäder und ferne Länder zu besuchen, begnügt sich meist mit einem Blick durch das eiserne Maschenwerk der langen Nogatbrücke[2] auf Schloß und Städtchen am Ufer;[3q] und doch läßt sich dreist behaupten, daß es niemand bereuen würde, da abgestiegen zu sein und einige Stunden seiner noch so kostbaren Zeit geopfert zu haben. Denn was sich ihm bietet, ist etwas Außergewöhnliches und geradezu Unvergleichliches, ein in die Gegenwart zurückgezaubertes Stück Mittelalter[4q] von mächtigster Form und nachdenklichstem Inhalt.

Es darf nicht vergessen werden, daß der Deutsche Orden[1], der sich in blutigen Kämpfen mit den heidnischen Preußen und Litauern das Nordostland erobert hatte, im 14. Jahrhundert und bis zur unglücklichen Schlecht bei Tannenberg 1410[3] eine Großmacht war und daß in „Haus Marienburg“ (die Bezeichnung Schloß war den Rittern fremd) die Hochmeister des Ordens 145 Jahre lang residierten[5q]. Wie sah das Haupthaus dieser höchst eigenartigen ritterlich-mönchischen Körperschaft aus, die gewaltigste Landesfeste, und wie die Wohnung ihres fürstlichen Oberhauptes? Jetzt nach der glücklichsten Restauration haben wir wieder die ganze Herrlichkeit dieses stolzen Baues vor Augen[6q], von dem die Geschichtschreiber erzählen und der bis in den Anfang unseres Jahrhunderts hinein, in seinem wichtigsten Teil sogar noch vor kurzem, nach traurigem Verfall nur als mißachtete Ruine dalag, kaum dem Kenner verständlich.

Zwar völlig deckt sich das heutige Bild der Gesamtanlage nicht mit dem, das sich den deutschen Gästen bot, die zur „Kriegsreise“ anlangten und in der Marienburg festlich bewirtet wurden. Damals führte eine Pfahlbrücke zum festen Brückenthor zwischen zwei Rundtürmen[7q], und wo sich jetzt die Stadt mit ihren freundlichen Häusern, soweit sie die furchtbare Feuersbrunst nicht jüngst zerstörte, um das Schloß herumzieht, starrten Festungswerke mit doppelten oder gar dreifachen Mauern und einem Kranz von Türmen um die weit nach links (Nordost) ausgebaute Vorburg, die mit ihren vielen Werkstätten zur Bereitung von Kriegsmaterial, mit ihren Speichern, Stallungen und Beamtenwohnungen selbst einer Stadt glich. Aber die Hauptbaulichkeiten, das „obere“ oder „rechte“ Haus (Hochschloß) und das „mittlere“ Haus mit der „Hochmeisterwohnung“, unterschieden sich sicher nicht wesentlich in ihrer äußeren Gestalt, jetzt auch nicht mehr in der inneren Einrichtung. Das Schloß Marienburg von heut’ ist, nach Möglichkeit getreu, das Ordenshaupthaus[8q], in welchem Winrich von Kniprode glänzend Hof hielt und Ulrich von Jungingen den Kampf gegen Polen rüstete.

Brückenthor. Herren-Dansk. Stadtkirche.Die Marienburg von Südwest.Nach einer photographischen Aufnahme von H. Ventzke in Rathenow.

Voran ging eine fast hundertjährige Bauzeit mit allmählichem Wachstum[9q] und vielfachen Veränderungen, und es folgten drei Jahrhunderte des erst langsamen, dann rapiden Verfalls. Auch die Wiederherstellung im letzten Säkulum hat ihre interessante Baugeschichte.

Das Mittelschloß: Rechter Giebel der Nordseite.