Die Nachtigall von Reykjavík - Wolfgang Müller - E-Book

Die Nachtigall von Reykjavík E-Book

Wolfgang Müller

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Wunderbare Nachtigallentöne sitzen da auf dem First des Nachbarhauses und springen in die frühmorgendliche Berliner Luft wie Delphine.

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Wolfgang Müller

Die Nachtigall von Reykjavík

SuKuLTuR

2014

Die berühmten Naturforscher Herr Spix und Martius – Verfasser des Werkes „Reise in Brasilien« – bemerken es als eine nicht uninteressante physiologische Untersuchung, in wie weit die musikalische Bildung der Menschen überhaupt schon auf die Tonkunst der Tiere gewirkt habe, und bemerken es als denkbar, dass viele der gefiederten Sänger Brasiliens verfeinerte Melodien hervorbringen würden, wenn einst die Wälder Brasiliens aufhörten, einen Widerhall der beynah unarticulirten Töne halbwilder Menschen zu geben.

Aus:

Friedrich Faber, Über das Leben der hochnordischen Vögel, S. 151, Leipzig 1826. Exemplar der Sammlung der Präsenzbibliothek der Walther von Goethe Foundation.

Jedes Jahr wird eine begrenzte Anzahl junger Nachtigallen der Berliner Wildnis entnommen und dem Institut für Verhaltensbiologie zugeführt. Dort beschäftigen sich Kommunikationsforscher mit der Entwicklungsgeschichte des Vogelgesangs. Von der Legenden umwobenen Nachtigall ist nicht nur bekannt, dass sie 200 Strophentypen bilden kann. Auch verschiedene Dialekte und andere Merkwürdigkeiten wurden belauscht.

Frühling kommt, der Sperling piept, Duft aus Blütenkelchen…«, sang einst Marlene Dietrich über eine Vogelstimme, die den nahenden Frühling ankündigt. Nun gilt der Haussperling, den sich der Komponist und Texter Friedrich Hollaender als Frühlingsboten erkor, nicht gerade als begnadeter Sangeskünstler. Sein Repertoire umfasst eigentlich nur ein kurzes »errr«, »tetetetet« oder das lautstarke »tschilp tschilp tschilp«. Andererseits hatte Hollaender möglicherweise den unbekannteren Vetter des Haussperlings, den Feldsperling im Sinn, als er den Songtitel »Kinder, heut’ Abend« schrieb. Bald schon im Frühjahr sitzt nämlich das Feldsperlingsweibchen auf einem Baumzweig, flattert dabei ekstatisch mit den Flügeln und stößt zarte Lockrufe aus, die das Männchen anziehen sollen. Das ist für den Umworbenen sicher recht praktisch, denn im Gegensatz zum Hausspatz tragen Weibchen und Männchen des Feldsperlings ein nahezu gleiches Federkleid.