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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 5.5, Universität Zürich, Sprache: Deutsch, Abstract: Miller postuliert eine Hilfspflicht. Diese Hilfspflicht sei bei Mitbürgern extensiver wahrzunehmen als bei den Menschen im allgemeinen. Diese Priorität der Mitbürger basiert auf einem aufwendigen Prinzip der Nationalität (PdN), das stark mit der nationalen Identität von Personen, dem ethischen Stellenwert von Nationen und deren politischen Entscheidungsmöglichkeiten verwoben ist. Das natürlich daraus resultierende Nationalitäten-Konzept besitzt nach Miller die Funktion einer gerechtfertigten, rationalen Handlungsanleitung. Da sich diese Konzeption aber auf partikularistische Moralprinzipien stützt, steht sie in krassem Widerspruch mit universalistischen Moraltheorien.
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Veröffentlichungsjahr: 2009
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Abstract
Miller postuliert eine Hilfspflicht. Diese Hilfspflicht sei bei Mitbürgern extensiver wahrzunehmen als bei den Menschen im allgemeinen. Diese Priorität der Mitbürger basiert auf einem aufwendigen Prinzip der Nationalität (PdN), das stark mit der nationalen Identität von Personen, dem ethischen Stellenwert von Nationen und deren politischen Entscheidungsmöglichkeiten verwoben ist. Das natürlich daraus resultierende Nationalitäten-Konzept besitzt nach Miller die Funktion einer gerechtfertigten, rationalen Handlungsanleitung. Da sich diese Konzeption aber auf partikularistische Moralprinzipien stützt, steht sie in krassem Widerspruch mit universalistischen Moraltheorien.
Im Zusammenhang mit der aktuellen philosophischen Debatte über Weltarmut möchte ich mich in dieser Arbeit vor allem mit einem Unterthema beschäftigen, nämlich der Reichweiten-Problematik. Die Diskussion um die Reichweite von Pflichten und Rechten spielt meines Erachtens eine zentrale Rolle in der Weltarmuts-Debatte, da sie sich mit der generellen Auseinandersetzung zwischen partikularistischen und universellen Moraltheorien beschäftigt (Abs. 4). Die Stärke einer partikularistischen Moraltheorie liegt in der intuitiven Betrachtungsweise des Akteurs, im Gegensatz zu dem abstrahierten, unpersönlichen Betrachterstandpunkt einer universellen Theorie. In Anlehnung an meinen Vortrag zu David Miller, werde ich im Laufe dieser Arbeit dessen Nationalitäten-Konzept analytisch betrachten und seinen Überlegungen kritische Gedankengänge entgegenhalten. Millers Absicht besteht allerdings nicht darin, einen einheitlichen Lösungskatalog für nationale Fragen zu präsentieren, sondern dasPrinzip der Nationalitätals einen notwendigen, aber kritischen Reflexionsansatz in der Reichweiten-Problematik darzustellen. Ziel dieser Arbeit soll nicht sein universalistische Theorien zu stürzen, da solche Theorien sehr stark und in ihrem Unpersönlichkeitsanspruch gut begründet sind, sondern ich werde versuchen Millers Nationalitäten-Konzept als eine konkurrenzfähige Alternative und ein notwendiges Reflexionskriterium zu verteidigen. Ich hege auch nicht den Anspruch