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Ein Tatsachenroman, der den schmalen Grat zwischen Traum und Realität in Frage stellt. Es geht um die Reise eines Mannes ins Ungewisse. Er gerät unvermutet in eine Sackgasse. Die Tage und Nächte werden zunehmend unerträglich. Die Umstände wie diese führen zu Depressionen und Albträumen. Er rebelliert gegen sein Umfeld, lässt sich dann im tosenden Wasser treiben. Doch er gibt nicht auf, beginnt schließlich mit dem Kampf gegen sich selbst und versucht dadurch, aus der Strömung herauszukommen. Unterdessen kommt es zu einem Anschlag auf das World Trade Center in New York, und der Kampf gegen das eigene Selbst verlagert sich auf internationale Ebene. Was dann geschieht, gehen wir in das Buch hinein und schauen zusammen nach.
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Seitenzahl: 721
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Kapitel 1:
Die Sackgasse
Kapitel 2: Dunkle Welt
Kapitel 3:
Labyrinthische Nächte
Kapitel 4:
Verborgene Dinge
Die im Roman verwendeten Namen von Personen und Unternehmen, mit Ausnahme von Politikern und Medien, sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen, natürlichen und juristischen Personen sind rein zufällig.
Ich brauchte mir nicht lange zu überlegen, einen Spaziergang am Bosporus zu machen, das schöne Wetter zu genießen, wenigstens für ein Glas Tee in einem Teegarten Platz zu nehmen, wo ich gleitende Schiffe ansehen und mich dadurch entspannen kann. Es ist doch Sonntag und morgen der 15. September 1997, mein Geburtstag, an dem ich 44 werde, oder besser gesagt morgens früh um vier Uhr, dreiundvierzig Jahre meines Lebens hinter mir haben. Vor vierundvierzig Jahren um 4 Uhr morgens; toll, genau drei mal vier nebeneinander, also 444. Eigentlich sollte dieser Geburtstag privilegiert gefeiert werden, anders als dreißigster Geburtstag, der Schönste, was ich je gefeiert habe. Das war in einer Bar in Deutschland. Ich hatte viele Freunde, kamen sogar Freunde aus anderen Gemeinden und Städten. Ich habe an diesem Tag die besten Geburtstagsgeschenke bekommen, trage eines davon immer noch mir, sie verlässt mich nie, ich kann sie eigentlich nicht verlassen, weil ich sie ständig brauche, sie zeigt mir seit 14 Jahren die Zeit, meine Zeit kommt und vergeht mit der. Das war ein gemeinsames Geschenk von Kerstin, Horst und Birgit. Während ich meinen Tee schlürfe, gucke einerseits die den Bosporus passierenden Schiffe an, denke andererseits darüber nach, wo und wie ich diesen Abend verbringen werde. Ich werde meinen Geburtstag zum ersten Mal allein feiern, was „ganz besonders“ bedeutet, gehe am besten in eine schwach beleuchtete Bar mit guter Musik und trinke Bier, natürlich sollte dort eine Atmosphäre sein, wo nette Damen anzutreffen sind. Außerdem sollte sie nicht weit vom Wohnort entfernt sein, damit die Fahrpflicht entfällt; ein Ort, an dem ich entweder zu Fuß oder mit dem Taxi nach Hause kann, dies kann etwa eine Bar an der Küste von Aksaray, Bakirköy oder Yeşilköy sein. Nachdem ich meinen zweiten Tee getrunken habe, ging an den Fischern am Bosporus vorbei und blickte auf die Fische, die sie gefangen hatten; einige von ihnen angelten ein paar, einige schafften nicht einmal den ersten. Als ich die Fische sah, bekam mehr Appetit, könnte auf dem Rückweg in Ortaköy vorbeischauen und dort Fisch essen.
Gut gedacht. Bevor der Kellner den Teller auf den Tisch gestellt hatte, konnte ich den Bratfisch ein paar Meter entfernt riechen. Ich aß mit Appetit, Atempause und Weißwein zwischendurch, würde eigentlich Rotwein bevorzugen; aber der Brauch sollte nicht gebrochen werden. Es ist Zeit, nach Hause zu fahren und mich auf heute Abend vorzubereiten. Es hat einige Vorteile, keinen Parkplatz in der Nähe zu finden, zumindest ist es ein Spaziergang zum Auto mit vollem Magen. Mal sehen, auf wie viele Verkehrsmonster ich stoße, auf dem Weg nach Hause. Pardon! Ich bin kein Monster, habe nur ein Glas Wein zum Essen getrunken, fahre nicht im Zickzack, da ich kein Bedürfnis habe, allen anderen voraus zu sein, indem ich die anderen Fahrer respektiere, fahre nicht das Auto eines anderen oder meines Vaters, habe sowohl den Führerschein als auch das Auto im Schweiß des Angesichtes angeschafft. Als ich auf mein Haus zuging, in dessen Nähe ich parkte, kam eine Dame auf mich zu und zeigte mir ein Papier in ihrer Hand.
„Mein Sohn! Ich suche diese Adresse, kennst du diesen Ort? Der Busfahrer sagte, ich sollte hier aussteigen.“
„Ja Ma'am, überqueren Sie die Straße und gehen Sie nach rechts, die Straße gabelt sich, folgen Sie der Straße auf der linken Seite, es sollte der vierte oder fünfte Block von links sein.“
Einer der Vorteile des Alleinlebens ist, alles sei zu Hause an seinem Platz. Du suchst nichts, beschwerst dich nicht, alles bleibt so, wie du es verlassen hast. „Hallo Leute! Habt ihr meine Schuhe, meine Pantoffeln gesehen? Wer von euch hat mit meinem Handtuch die Nase gewischt?", oder; „Liebling, wo sind meine Unter- und Oberkleidungen?“, oder; „was ist mit meiner Zahnbürste passiert, wer hat damit seine Schuhe geputzt?“ Niemand anzuschreien. Es wird dunkel, eine Dusche vor der Geburtstagsfeier und eine Bartrasur wären gut, schließlich habe ich mich seit zwei Tagen nicht rasiert, und vielleicht habe ich die Gelegenheit, eine nette Dame kennenzulernen. Vor der Rasur habe ich meine Haare wie gewohnt vor dem Spiegel begutachtet, immer noch keine graue Haarsträhne. Als ich zum Friseur ging, fragte mich manchmal, ob ich einige graue Streifen auf den Kopf auftragen lasse, hatte aber nie den Mut. Da ich meine Haare häufig schneiden lasse, konnte mich nicht darauf verlassen, jedes Mal könnte eine andere Farbe sein und das auffallen würde. Leute in meinem Alter haben fast graue Haare. Selbst die Dame, die mich gerade „mein Sohn“ nannte und nach der Adresse fragte, hätte in meinem Alter sein dürfen, höchstens ein paar Jahre älter. Ich habe mehrere Leute in meinem Alter getroffen, die mich so anreden, wenn sie nach einer Adresse oder Ähnliches fragen. Besser noch etwas warten, die Abhänge selbst aufhellen lassen. In einer Stunde bin ich fertig zum Ausgehen, es ist noch früh, ich kann noch etwas Zeit mit Abendnachrichten im Fernsehen verbringen.
Es war zweiundzwanzig Uhr, als ich in Bakirköy am Ufer ankam. Die erst betretene Bar hatte Live-Musik und interessierte mich nicht sehr. Die Zweite ist eine Bar im englischen Stil, ich würde sagen mein Stammlokal, die Musik ist auch ziemlich gut. Hier kann ich meinen „ganz besonderen“ Geburtstag feiern. Die Biergläser sind auch groß, genauso wie ich es wollte. In der Bar, gleich in der Ecke ist ein Platz für mich frei; aber wie überall ist auch hier der Bierservice ohne Schaum.
Barkeeper:
„Ooo … Guten Abend, willkommen, lange nicht gesehen.“
„Ich laufe heutzutage viel hin und her, es ist viel los."
„Kommst du wieder von der Messe?“
„Nein, jetzt sind jährliche Messen im Frühling, mein Bier bitte mit Schaum.“
„Ich weiß, du meinst, mit Schaum schmeckt es noch besser. Weißt du doch, sie wollen es hier immer ohne Schaum.“
Früher war ich oft in dieser Bar und habe hier mit Martin Silvester gefeiert, der mich vor drei oder vier Jahren aus Deutschland besucht hat. Zuerst aßen wir in einem Restaurant auf der Istiklal-Alle in Taksim zu Abend, dann fuhren wir nach Sultanahmet und tranken ein oder zwei Bier in einer kleinen Bar, kamen dann hierher. Am derzeitigen Silvester war das Wetter ziemlich gut, und nach dem Feuerwerk draußen um vierundzwanzig Uhr sagte er „ich habe wieder Hunger“. Ich hatte nichts anderes zu sagen als „hab Geduld bis zum Frühstück", da ich Silvester nicht mit den Händen an den Schläfen in einem Restaurant sitzend verbringen wollte. Ich glaube, er hatte auch nicht die Absicht, dies zu tun, fand ein paar Leute, mit denen er sich auf Englisch unterhalten konnte und hatte viel Spaß. Während ich von diesem Silvester träumte, weckte mich der Barkeeper.
„Noch ein Bier?"
„Ja, noch eins bitte, das Bier schmeckt heute Abend besonders gut.“
„Warum? Ist es ein besonderer Tag oder hast du einen besonderen Grund?“
„Oh nein, ich baue etwas Stress ab.“
Ich brauchte ihm nicht zu sagen, ich hätte Geburtstag. Diesen Geburtstag möchte ich mit mir „besonders“ feiern. Obwohl die Bar nicht überfüllt ist, ausreichend voll. Manche unterhalten sich, manche sitzen auf ihren Plätzen und schütteln ihre Köpfe, Arme oder Körper im Rhythmus der Musik. Schüchterne wie ich bewegen einfach die Füße und wackeln mit den Knien. Hin und wieder schaue ich auf die Uhr, warte auf vierundzwanzig, um mich selbst anzufeuern.
Endlich ist diese Stunde gekommen.
„Prost, Turgay Bora!“
Ich bin jetzt 44. Tatsächlich 4 Stunden später, da ich um vier Uhr morgens geboren wurde. Vor vierundvierzig Jahren, zu dieser Zeit, hatte meine Mutter Wehen, oder besser gesagt, ich wollte raus, nach draußen sehen, meiner Mutter in den Bauch treten; weil mir die Geduld ausgegangen war. Ich war ziemlich gelangweilt, gebückt in der winzigen Enge. Jeder an meiner Stelle hätte dasselbe getan. Während ich trat, dachte ich, könnte ein wenig mehr treten; damit ich in Zukunft nicht von meiner Mutter verprügelt werde. Es ist eine Uhr, ich darf nicht zu spät sein, muss früh aufstehen und ins Büro gehen, von dort aus zu einer Firma, Geld zu kassieren.
Ich öffnete meine Augen für einen neuen Tag. Der heutige Morgenlauf wurde abgesagt, weil ich ziemlich spät ins Bett gegangen war. Nach einer Dusche und einem Frühstück blies ich den Startpfiff, drehte die Zündung und machte mich auf den Weg ins Büro. Bevor ich dem Personal dort einen „guten Morgen“ wünschte:
„Patron, alles Gute zum Geburtstag!"
Sibel, Dilara und Aykut, die vor Sibels Tisch aufgereiht waren, riefen alle gleichzeitig. Auf dem Tisch sah ich einen runden Kuchenboden mit Kerzen darauf und Kaffeetassen.
Sibel:
„Wir wissen, heute ist dein Geburtstag; aber da wir nicht genau wissen, wie alt du wirst, konnten wir die Kerzen nicht nach deinem Alter bestimmen, die Anzahl, die wir alle sagten, war anders.“
„Wenn du Kerzen nach meinem Alter gesteckt hättest, wäre auf dem Kuchen kein Platz mehr.“
Dilara:
„Verzeihe mir Patron, auf diesen Kuchen würden hundert Kerzen passen.“
„Also, was fehlt! Nur eine Null … Warum zehn Kerzen?“
Sibel:
„Das Symbol der Einsamkeit ist die Zahl Eins und die Null daneben. Heirate du jetzt, deine Zeit ist gekommen und vergeht.“
„Was meinst du mit Vergehen! Ich habe noch mehr Zeit dazu.“
Dilara:
„Patron, nicht alles aufessen! Ich bin ohne Frühstück von zu Hause gekommen, weil ich mich der Verlockung dieses Kuchens angeschlossen habe.“
Dilara ist sowohl die Freude als auch das Lächeln des Büros. Im privaten Gespräch im Büro spricht sie oft Slang, hat viele gekonnte Worte, einige davon uns eingeflößt hat. Sie stellt die Art und Weise, wenn sie über Geschäfte redet. Sie ist nach türkischen Maßstäben etwas groß, eine dunkelblonde dufte Biene mit guter Aussprache und korrekter Ausdrucksweise. Ihren siebzehnten Geburtstag haben wir vor einem halben Jahr gefeiert. Sie beantwortet die Telefone der Firma und hilft Sibel auch bei der Ablage, Korrespondenz und Buchhaltung. Sie ist seit zwei Jahren in der Firma. Ihre Ankunft war ereignisreich gewesen:
Dilara kam zu mir nach einer Stellenanzeige, die ich im September 1995 in einer Zeitung aufgegeben hatte. Wie andere Bewerber, ich hatte ein mündliches Interview mit ihr. Ihre genaue Einhaltung des Termins, ihr Sprachstil und ihre Physis während des Vorstellungsgesprächs waren Faktoren für ihre Einstellung. Sie muss ungefähr eins siebzig groß sein. Sie hatte mich betrogen, als sie mir erzählte, sie sei gerade achtzehn geworden und habe aus finanziellen Gründen das Gymnasium verlassen. Nach ihrer Einstellung musste sie ihren Personalausweis für Personal- und Buchhaltungsunterlagen vorlegen; sagte aber nach eigenen Worten, das Kopfpapier habe sie verloren und sie würde es wieder ausstellen lassen. Sie hat ihren Ausweis auch nach zwei Wochen immer noch nicht gebracht. Dann rief ich eines Tages bei ihr zu Hause an, ihre Mutter war am Apparat, sie kam einmal bei uns zu Beuch vorbei, wollte dadurch wissen, in was für einem Ort sie arbeitete.
„Wie geht es Ihnen, Frau Zerrin?“
„Danke, gut, und Ihnen? Wie läuft Ihr Geschäft?“
„Danke, unser Geschäft läuft gut und viel Arbeit, ich habe eine Beschwerde über Dilara; sie muss ihren Personalausweis bei Buchhaltung abgeben, hat aber zwei Wochen lang nicht gebracht, sagte, Sie werden einen neuen Ausweis ausstellen lassen, da Sie eine Vollmacht haben.“
„Wie? Sie hat ihren Ausweis bei sich!“
„Sie sagte mir, sie habe den verloren, der müsse neu ausgestellt werden.“
„Nein, sie hat nicht verloren, ihr Ausweis ist bei ihr, muss aber erneuert werden, der ist veraltet und muss mit einem Lichtbild neu ausgestellt werden, der Ausweis daneben ist ohne Bild.“
Ich war an der Reihe, zu staunen.
„Soweit ich weiß, muss sie ihr Foto spätestens mit fünfzehn Jahren einfügen lassen, also läuft Dilara jetzt seit Jahren ohne Lichtbildausweis herum?“
„Dilara ist vor ein paar Monaten fünfzehn geworden.“
Ich war ziemlich überrascht.
„Was? Ist sie nicht achtzehn Jahre alt?"
Sie fing an, zu lachen:
„Sie hat Sie angelogen, Herr Turgay, sie ist erst fünfzehn Jahre alt und gibt das nicht zu, sagt jedem, sie sei siebzehn oder achtzehn.“
„Also, es stimmt auch nicht, sie habe die Ausbildung im Gymnasium abgebrochen."
„Nein, sie hat gerade letzte Saison die Mittelschule abgeschlossen, wollte nicht ins Gymnasium, wir wollten sie nicht drängen, sie hat die Hauptschule bereits unter Druck abgeschlossen."
Ich war nun an der Reihe, zu lachen. Wie wurde ich getäuscht! Frau Zerrin sagte, da ihre Tochter fünfzehn Jahre alt sei, brauche es keine Vollmacht und sie werde morgen ihren neuen Personalausweis ausstellen lassen. Nach der Rede kritzelte ich wahllos auf das Papier unter meiner Hand und zeichnete Kreise, während ich darüber nachdachte, was ich tun und wie mich ihr gegenüber verhalten würde. Als ich Dilara über die Nebenstelle anrief und ihr sagte, sie solle zu mir kommen, klopfte sie an die Tür und trat ein.
„Hören Sie zu, Frau Dilara … Jetzt habe ich mit deiner Mutter gesprochen, die du bevollmächtigt hast. Willst du nicht danach fragen, worüber wir gesprochen haben? Du weißt doch, dieser Ausweis von dir, der nie kam! Darüber haben wir gesprochen.”
Sie wurde rot im Gesicht. Erst guckte sie mich neugierig an, als ob sie „was ist los“ sagen würde, dann richtete ihren Blick traurig auf das Fenster rechts, dachte vielleicht; „nun werde ich rausgeschmissen“. Ich starrte sie eine Weile schweigend an, sie schaute immer noch zum Fenster. Ich bin sicher, sie sah nicht, was ich draußen sehe; weder die riesigen Autos, die durch Straße entlangfahren, noch die Fußgänger, die vor dem plötzlich strömenden Regen fliehen. Sie hörte nicht einmal den Donner und nicht mal den Knall des strömenden Regens auf dem Fensterglas, die ich hörte. Es waren etwas anderes, was sie sah und hörte, die ich nicht apperzipiere, sowie das Zischen in ihrem Innenohr und Geräusche wie „wow“ in ihrem Hirn. Vielleicht ging es sie nichts an und es war ihr nur peinlich. Sie wartete darauf, was jetzt passieren würde. In diesem Moment war ich mir sicher, ihr Herzschlag beschleunigte sich. Ich dachte, sollte es nicht übertreiben. Sie war ein stolzes Mädchen, was es mir ein paar Tagen klar wurde, also nachdem sie den Job angetreten hatte, Deshalb ging ich, wann ich Tee oder Kaffee wollte, in die Küche und bereitete sie mir selbst zu. Sie kannte ihre Arbeit ziemlich gut, wenn Besucher und Kunden ins Büro kamen, lernte schnell, wem sie was anbieten würde und wie sie ein Telefongespräch mit Kunden führen sollte. Sie war auch fleißig, da sie sich jedoch in kurzer Zeit an ihren Job gewöhnte.
„Du hast mir gesagt, du wärst achtzehn und hast angeblich das Gymnasium verlassen, also, du hast gelogen", sagte ich.
Sie richtete ihre Augen zuerst auf mich, dann wieder aufs Fenster und sah mich Zeit zu Zeit mit ausweichenden Augen an:
„Sonst hätten Sie mich nicht eingestellt, ich brauchte Arbeit, einen Job, die finanzielle Lage meiner Familie war nicht gut, ich musste zu meiner Familie beitragen.“
Ich starrte sie weiterhin schweigend an. Sie sah wieder zum rechten Fenster, dann zu mir.
„Werden Sie mich feuern?"
„Nein, ich werde dich nicht hinauswerfen, du wirst deinen Job fortsetzen; aber ich werde dich bestrafen. Deine Mutter kommt morgen früh mit deinem neuen Personalausweis hierher, ich werde dir dann die Strafe vor deiner Bevollmächtigten mitteilen, jetzt kannst du gehen.”
„Danke“, sagte sie und verließ mit der gleichen Verlegenheit mein Zimmer. Zehn Minuten später klopfte sie an meine Tür und kam mit einer Tasse Kaffee herein, diesmal mit einem Lächeln im Gesicht.
„Ich habe Ihnen einen Kaffee mit Milch gemacht.“
Dilara servierte mir zum ersten Mal Kaffee. Nach diesem Tag bereitete sie meistens meinen Kaffee zu, wusste, wann ich Kaffee trinken wollte, dann brachte mir. Wenn sie beschäftigt war, machte ich meinen eigenen Kaffee und bot ihr auch an. Im Büro arbeiteten vier Leute, außer mir. Aykut, der seit einem Jahr in der Firma war, wird die Firma innerhalb eines Monats verlassen, da er sein Masterstudium beginnen würde. Architekt Ilhan war meistens nicht im Büro, mal auf der Baustelle, mal bei Kunden. Er kam morgens ins Büro oder erledigte vormittags zuerst seine Arbeit draußen und kam nachmittags. Da das Buchhaltungsbüro getrennt war, kam jeden Tag ein Mitarbeiter vorbei. Andere Mitarbeiter, die auf den Baustellen arbeiteten, kamen einmal im Monat ins Büro. Obwohl nur Hüseyin zwischen dem Büro und den Baustellen pendelte, war meistens auf den Baustellen.
Am nächsten Nachmittag kam Dilaras Mutter mit dem neuen Personalausweis ins Büro und erzählte mir, warum ihre Tochter nicht zur Schule gehen wollte; weil sie groß war, hielt sie sich vor ihren Klassenkameraden für älter als die anderen, und es fiel ihr schwer, eine Schuluniform zu tragen. Während wir uns unterhielten, luden wir Dilara ein, sich uns anzuschließen.
„Ich habe mit deiner Mutter über dich gesprochen, jetzt sage ich, welche Strafe ich dir geben werde, dafür habe ich die Erlaubnis deiner Mutter bekommen. Du bist ein talentiertes Mädchen, wirst einen Computerkurs besuchen, das ist deine Strafe."
„Ich will nicht mehr zur Schule gehen oder so.“
„Du wirst nicht zur Schule gehen, es gibt ein paar private Berufsbildungskurse in der Nähe unter dem Ministerium für nationale Bildung, du wirst entweder sieben oder acht Monate lang an Wochentagen nach der Arbeit Abendkurse besuchen oder den ganzen Tag über Wochenendkurse samstags und sonntags.“ Dilara sah ihre Mutter und mich an, war unschlüssig, ich hätte etwas anderes sagen sollen, was sie leicht überzeugen würde, fuhr ich fort:
„Du wählst die Zeit und die Bildungseinrichtung, die du besuchen würdest, und diejenigen, die diese Kurse besuchen, sind in der Regel Abiturienten ab achtzehn Jahren, es besteht keine Pflicht, eine Schuluniform zu tragen. Es wird dir kein Geld vom Gehalt abgezogen, du gehst auf das Firmenkonto, was sagst du?“
„Ich weiß nicht."
„Herr Aykut wird uns bald verlassen, dann brauchen wir noch eine andere Person, die Computer im Büro bedient und auch in Serie schreiben kann, du kannst hier mit der neuen Person üben, ich brauche dich in dieser Hinsicht sehr, du weißt; wir bereiten viele Angebote und Berichte vor.“
„Dann an Wochentagen Abendkurse.“
„Also gut, ab morgen suchst du nach Kursen und wählst den passenden aus.“
Es war nicht schwer, Dilara zu überzeugen. Ich nahm an, sie würde an Wochentagen Abendkurse wählen. Wer möchte in ihrem Alter schon das Wochenende durch Kurse ruinieren! Außerdem wird sie, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, abends spät nach Hause gehen, und das wird ihr gefallen; denn sie wird kein fünfzehnjähriges Mädchen mehr sein, sondern eine reife junge Dame von achtzehn Jahren.
Aykut arbeitet seit zwei Jahren mit Unterbrechungen in der Firma. Er schloss die Betriebswirtschaft mit gutem Abschluss ab und begann im Frühjahr 1994 auf Empfehlung zu arbeiten. Ein sportlicher, fleißiger, intelligenter und agiler junger Mann, ungefähr in meiner Größe ca. eins fünfundsiebzig, fünfundzwanzig Jahre alt, hat sich vor vier Monaten verlobt. Er erstellt die Preisanalysen und Angebote der Firma, betreibt das Marketing. Er sollte genau wissen, wie alt ich war; weil ihm alle Unterlagen des Unternehmens bekannt waren. Da er sich für einen Masterstudiengang bewarb, kündigte etwa ein Monat später, nachdem Dilara angefangen hatte zu arbeiten, und nahm denselben Job am Ende seines Masterstudiums wieder auf. Während seiner Ausbildung hielt er Kontakt zu der Firma, bereitete sein Studium und seine Abschlussarbeiten hier im Unternehmen vor. Dilara und Sibel haben ihm beim Schreiben seiner Abschlussarbeit geholfen. Er wird das Unternehmen in ein bis zwei Monaten wieder verlassen, um seinen Wehrdienst abzuleisten.
Sibel ist eine zwanzigjährige brünette Eleganz mit langen dunklen Haaren, Absolventin der Sekretärinnenschule, seit zwei Monaten verlobt. Im Oktober 1995 wurde sie von der Schule zu meiner Firma geschickt, kurz bevor Aykut seinen Job für seinen Master-Abschluss aufgab. Mit Dilara freundete sie sich in kürzester Zeit an, und als Dilara den Computerkurs besuchte, kümmerte sie sich diesbezüglich um sie selbst. Sie half der Firma auch mit ihren Englischkenntnissen. Ihre Familie war uns durch Zufall schon vor langer Zeit bekannt, und das merkten wir erst ein paar Wochen, nachdem Sibel angefangen hatte zu arbeiten, als ihr Vater sie im Büro besuchte.
Ilhan ist ein erfahrener Architekt, 39 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Kindes. Seit vier Jahren ist er als Freelancer im Unternehmen tätig. Eine aktive Persönlichkeit, ein Meter fünfundachtzig groß, verfolgt die Arbeiten, erstellt und präsentiert Vorschläge, besichtigt die Baustellen. Er hat seinen Anteil am Geburtstagskuchen nicht bekommen, weil er heute Morgen nicht im Büro war.
Das Geburtstagskapitel dauerte etwa eine halbe Stunde. Ich bat um Erlaubnis, mich auf mein Zimmer zurückzuziehen, saß an meinem Schreibtisch und begann nachzudenken; frage mich, was mein neues Alter mir mitbringen würde, was mir begegnen wird, werde ich meine Projekte verwirklichen können?! Ich versuche einige der Materialien, die wir in die Türkei importieren, herzustellen. Die Materialien werden meines Erachtens nicht in der Türkei hergestellt. Ich habe mit meinem Studienfreund Michael aus Deutschland telefoniert, er war Experte auf dem Gebiet, hatte zu diesen Themen promoviert, und sagte, er könne in jeder Angelegenheit behilflich sein und sich sogar zusammen trauen. Einer der bestgeeigneten Vorschläge zur Gründung der Fabrik, kam von einer Schweizer Firma; sie würden die schlüsselfertige Fabrik bauen und in Betrieb nehmen, sogar den entsprechenden ausländischen Kredit dafür bereitstellen. Ich hatte die Angelegenheit im Staatssekretariat in Ankara besprochen und erhielt die Antwort, ich könne für dieses Projekt eine Genehmigung einholen und in Kürze ein Förderzertifikat ausstellen lassen. Als Produktionsstandort dachte ich an einen vorrangigen Standort für den Anreiz, der Rohstoff liegt in der Nähe und die Region ist auch für den Seetransport geeignet; aber die anstehenden Bauprojekte müssen realisiert werden, unsere Arbeitsangebote müssen akzeptiert werden, damit ich genügend Kapital aufbringen und mit dem Fabrikbau beginnen könnte. Ich bin mir zu fünfundneunzig Prozent sicher, die Projekte würden realisiert und unsere Vorschläge akzeptiert, weil mein Unternehmen für diese Arbeiten in wissenschaftlichen Berichten vorgeschlagen und empfohlen wurde. Eine Fünf-Prozent-Hürde sollte es nicht mehr geben. Ich nippte an dem Kaffee am Boden der Tasse und stellte diese Hoffnungstür, die ich blitzschnell entworfen und angelehnt gelassen habe, vorerst ins Regal. Dann sah mir die Aufgaben von heute auf dem Terminkalender an; wir hatten auch mit Einnahmen zu tun. Dilara hat die Firma angerufen, die die Zahlung für uns vornehmen wird, sie haben mich mit der Buchhaltung verbunden.
„Ich hätte gerne mit Herrn Yunus gesprochen.“
„Ja, bitte, ich bin Yunus." Nach der Begrüßung:
„Uns wurde gesagt, Sie haben heute Zahlung für uns, um wie viel Uhr kann ich Sie besuchen?"
„Wir können heute nicht zahlen, vielleicht zum Monatsende, rufen Sie bitte am Ende des Monats noch einmal an.“
„Wir müssen dringend Geld ins Ausland transferieren, die Wechselkurse steigen von Tag zu Tag, können Sie am Ende des Monats die Auszahlung garantieren? Jeden Tag zu unseren Lasten.“
„Es wird definitiv erledigt, kein Zweifel."
Wie im letzten Monat bedankte ich mich noch einmal und legte den Hörer auf. Aykut betrat mein Zimmer, wollte das Ergebnis hören.
„Was ist nun, haben sie Auszahlung für uns?"
„Nein, es wurde wieder auf das Ende des Monats verschoben."
„Das ist die zweite Verschiebung, weißt du; wir müssen Geld an Fabrik überweisen, die Wechselkurse vervielfachen sich, wir werden in eine schwierige Situation geraten, widerstrebend kam mir der April vor drei Jahren in den Sinn.”
„Ich weiß, das Glück war damals auf unserer Seite, vielleicht hast du Glück gebracht, fingst gerade mit der Arbeit an, denk daran, wir haben Geld gleich nach der Einziehung und zwei Tage vor der Devaluation überwiesen, wenn es noch zwei Tage Verspätung gegeben hätte, hätten wir dem Unternehmen Konkurs angesagt und du hättest Pech gebracht.”
„Oh nein, ich bin Marienkäfer“, lachten wir.
Sibel betrat den Raum.
„Was ist los, warum lacht ihr?"
Aykut:
„Wir haben uns darüber gestritten, wer Glück hatte und wer Pech, nachdem wir Rat statt Geld gehabt haben.“
Sibel:
„Oh, nennt mich bitte nicht Pechvogel. Herr Aykut! Das Angebot von Herrn Ilhan ist fertig, wird es per Fax gesendet?"
„Ich weiß nicht, er hat mir nichts gesagt, frag ihn bitte selbst, vielleicht gibt er das Angebot per Hand, er muss vielleicht auch nachsehen oder ergänzen, wollte heute Morgen nochmals hinfahren.“
Diesmal wandte sich Sibel an mich:
„Denk daran, du hast am Nachmittag einen Termin in Beykoz!“
„Ich werde nach dem Essen losfahren."
Das heutige Mittagessen, das vom Vertragsrestaurant gebracht wurde, bestand aus gekochtem Hähnchen mit Kartoffeln und Reis, daneben ein Salat. Nach dem Essen machte ich mich auf den Weg, nahm die TEM-Autobahn und fuhr auf die anatolische Seite von Istanbul. Da es Mittag war, kein dichter Verkehr, ich fuhr auf der mittleren Spur. Vor mir versucht ein mit Metall oder ähnlichem beladener Lastwagen, einen anderen Lastwagen auf der rechten Spur zu überholen. Oje! Etwas Riesiges fiel vom Lastwagen; eine kreisförmige Metallplatte mit einem Durchmesser von mindestens anderthalb Metern, fast so hoch wie mein Auto. Nach dem Sturz auf Autobahn sprang sie mindestens einen Meter hoch und rollt auf mich zu, auch wenn ich nach rechts oder links abbiege, kann das springende Ding jeden Moment wackeln und umfallen. Der Fahrer des Reisebusses hinter mir, der die Platte gesehen hat, hupt ständig und warnt mich. Die rechte Spur war frei, ich drehte das Lenkrad nach rechts, bevor die Platte auf mein Auto fiel, ich wich knapp aus. Um einen Heckaufprall auf LKW vor mir zu vermeiden, habe ich durch starkes Drucken des Bremspedals die Geschwindigkeit herabgesetzt, der Bus hinter mir bog auch nach rechts ab, die Platte hüpft und rollt immer noch wie ein Rad in Rückrichtung, dann konnte ich nicht sehen, was in diesem Tumult passierte. Der Lastwagen ist nicht mehr sichtbar, er muss an der ersten Ausfahrt rechts abgebogen und von der Autobahn abgekommen sein, also ist er ausgeflogen. Ich seufzte tief und sagte; „ich habe Almosen bekommen, Amen!“
Es war ein Vorstellungsgespräch in Beykoz. Nach dem Treffen dachte ich, es wäre nicht richtig, ohne einen Kaffee oder Tee am Bosporus zurückzufahren. Beykoz ist eines der Viertel in Istanbul, die ich mag, mit viel Grün; aber die Wälder auf seinem Rücken weichen langsam Betonpfählen. Ich verstehe immer noch nicht, wie Menschen diese wunderschönen Wälder vernichten können, das ist eine große Gräueltat. Während ich den bestellten Kaffee schlürfe, klingelte mein Handy, jemand ruft aus dem Büro an.
„Kannst du reden?", fragte Sibel.
„Nicht ganz, ich habe die Besprechung beendet, sitze nun am Bosporus und trinke in Ruhe Kaffee."
„Dann hör auf mit dem Kaffee und komm sofort ins Büro!“
„Ist etwas passiert?"
„Du wirst bedroht.“
„Was für eine Drohung? Wer droht?"
„Es wird lange dauern, bis ich es am Telefon erkläre, komm her und wir erklären es.“
„Ist das ein Scherz?"
„Nein, ich meine es ernst, komm jetzt!"
So ein Scherz konnte sowieso nicht gemacht werden, und so etwas hatte es noch nie gegeben, ich bin sicher, es ist etwas Ernstes. In der Tat, dieses kreisrunde Plattending, das vom Lastwagen auf die Autobahn gerollt ist … Mein Vierundvierzigjähriger hat anscheinend nicht gut angefangen. Ähnliche Ereignisse fanden im Jahr 1989 statt. Ein Jahr später, 1990, hatte ich vorgehabt, endgültig in die Türkei zurückzukehren und mich in Istanbul niederzulassen. Aber alles begann schief zu gehen, ich war froh, als ich das Geschehene losgeworden war und wieder einen Fuß in Deutschland gesetzt hatte. Es war meine Mutter, die unweigerlich für die Ereignisse verantwortlich gemacht wurde:
Damals, im April 1989, war ich Istanbul am Flughafen in Yeşilköy gelandet. Ich nahm ein Taxi und fuhr Küstenstraße entlang zu meiner Mutter, ihre Wohnung lag in der Nähe der Marmaraküste, eine Viertelstunde zu Fuß entfernt. Es war Jahre her, seit sie sich von meinem Vater scheiden ließ, und sie war zweiundsechzig Jahre alt. Ihre Geschwister, Neffen und Enkel lebten in der Nachbarschaft, einige sogar im selben Gebäude. Während ich vom Taxi aus das Marmarameer beobachtete, erinnerte mich daran, ich war im Alter von sechs Jahren zum ersten Mal in diese riesige und prächtige Stadt gekommen. Direkt vor dem Ausgang des Bahnhof Haydarpaşa lag das riesige Meer mit seiner ganzen Pracht vor mir, ich kann diesen Moment nicht vergessen, als mich ein aufgeregter Schauer überfiel. Jedes Mal, wenn ich in die Türkei komme, würde auf jeden Fall zuerst in Istanbul vorbeischauen. Tee, Kaffee oder Bier irgendwo am Bosporus zu trinken, linderte meine alljährliche Müdigkeit; ich fühlte meinen Körper so leicht wie die Möwen, die über den Bosporus hin und her flattern, und meine Seele so frei wie sie. Ich bin zu Hause angekommen. Sie warteten auf mich, weil ich meine Ankunft vorausgesagt hatte. Zuerst küsste ich die Hand meiner Mutter, dann umarmte ich meine anderen Verwandten. Ich verbrachte die ersten zwei Tage damit, Istanbul zu besichtigen. Als ich eines Tages nach Hause kam, war überrascht; meine Sachen wurden in den Koffer gepackt.
„Mutter, was ist los, warum ist mein Koffer gepackt?"
„Wir gehen beide weg von hier."
„Wohin?"
„Dein Haus in Çerkezköy wurde gebaut, jetzt werden wir dort zusammenwohnen.“
„Wie kommst du auf diese Idee? Du weißt, ich werde hier eine Firma gründen und wieder nach Deutschland fliegen, ein Jahr später zurückkommen und mich dann in Istanbul niederlassen.“
„Nein, du wirst nicht wieder nach Deutschland fliegen, ich weiß, du willst wieder zu dieser Frau.“
Die Frau, auf die sie sich bezog, war Renate, mit der ich vier Jahre lang zusammen war. Vor zwei Jahren schickte ich sie zu meiner Mutter nach Istanbul, meine Mutter warf sie aus dem Haus und sprach hinter ihren Rücken, also war das, was sie mir erzählte, nichts als Verleumdung. Die Eifersucht meiner Mutter wuchs.
„Dank dir, ich habe vor einem Jahr mit ihr Schluss gemacht, jetzt ist sie weg, vergiss sie. Ich muss wieder nach Deutschland und Kontakte knüpfen, Vereinbarungen für die Firma treffen, die ich hier gründen werde.“
„Nein, du lügst, du wirst wieder zu dieser Frau gehen. Siehe mal an, er will in Istanbul bleiben! Es gibt so viele Weiber in Istanbul, nicht wahr? Du kannst deine Firma in Çerkezköy gründen, und wir werden uns prächtig verstehen, Hand in Hand, Rücken an Rücken.“
„Es ist nicht einmal in Çerkezköy, in einer ruhigen Gegend auf dem Gipfel eines Berges, man kann dort nicht einmal ein Telefon anschließen, dort kann keine Firma existieren.“
„Wieso? Du wirst dort keine Frau finden, oder?"
„Das hat nichts mit der Frau zu tun, und ich bin fünfunddreißig Jahre alt und ledig.“
„Na und? Ich bin auch Single, muss ich heiraten? Welche Frau hätte gerne einen hässlichen Mann wie dich? Sie wollen wegen deines Geldes zu dir kommen, nicht weil sie dein Gesicht bewundern.”
„Was redest du für einen Unsinn? Hast du meinen Vater wegen seines Geldes geheiratet? Du bist immer noch dieselbe wie früher, noch schlimmer, woher hast du die Frauensachen wieder?"
„Ist es eine Lüge? Warum bist du dann letzte Nacht spät nach Hause gekommen?"
„Es war zehn Uhr abends, als ich kam, ich bin kein Kind und war mit keiner Frau zusammen.“
„Die Huren gehen abends aus, nicht alleinstehende Männer, wirst du dein Geld für Huren ausgeben? Wirst du heiraten und die Huren pflegen? Jetzt wirst du dich um mich kümmern.”
Sie hatte eine ähnliche Einstellung, als ich ein Jahr nach dem Abitur, also vor siebzehn Jahren, nach Deutschland flog und sie sich deswegen mit meinem Vater stritt. Damals: „Nein, er geht nicht nach Deutschland, was macht er dort?", so widersprach sie meinem Vater, er sagte: „Lass das Kind gehen, er hat hier nach dem Abitur nicht den gewünschten Studienplatz erworben, was er wollte, vielleicht sieht er dort seine Chance, vielleicht wird alles besser für ihn." Meine Mutter führte mit ihrer Sturheit fort: „Geht er hin und heiratet eine deutsche Frau?“ Als mein Vater; „ich habe eine Türkin geheiratet, was ist nun? Wann und mit wem auch immer er heiratet, du kannst das nicht bestimmen, er ist derjenige, der heiraten wird!“, sagte und argumentierte, fingen sie mit Streit an. Ich sehe, meine Mutter ist immer noch dieselbe, sie hat sich überhaupt nicht verändert. Sie mag Frauen, Mädchen überhaupt nicht, stritt also oft mit der Frau meines ältesten Bruders Altan, und warf alles Negative auf meine Schwägerin. Außerdem hat meine Mutter eine andere schlechte Angewohnheit; in jeder Situation, mit der sie nicht zufrieden war, ging sie zum Geisterbeschwörer, zum Voodoo-Mann, die sich Hodscha nennen, obwohl sie keine Theologen, nicht mal ausgebildete Geistliche sind. Sie suchte bei ihnen Hilfe. Als ich oder eine der Geschwister im Kindesalter krank wurde, brachte sie uns ohne das Wissen meines Vaters zu ihrem Theurgen und ließ ihn für uns ein Amulett oder einen Talisman fertigen, anstatt uns zum Arzt zu bringen. Bevor wir im Bett schlafen gingen, erzählte sie uns immer Geschichten über Geister, Gespenster, wir hatten dann Angst, wollten bei ihr schlafen, sie im Bett fest umarmen. Nachdem ich aufgewachsen war, verstand ich den Grund dafür, das machte sie glücklich, wenn wir mit unserer Mutter in einem Bett schliefen. Sie dachte nur an ihr eigenes Glück, so wie sie jetzt ist. Im Kindesalter konnten wir aus Angst nicht allein auf die Toilette oder von einem Raum zum anderen gehen. Während einer von uns die Toilette betrat, wartete ein anderer immer vor der Tür; weil die Dschinns und Feen, die unsere Mutter in ihren Geschichten erzählte, jeden Moment auftauchen könnten.
Ich hielt es für sinnlos, weiter mit meiner Mutter zu streiten. Sie gab ihre eigene Meinung nicht auf. Das wusste ich ganz gut, und sie tat mir leid. Ich nahm meinen Koffer auf mein Zimmer mit, dachte an meinen Vater, vermisste ihn. Er lebte in einer kleinen niedlichen Stadt in der Mitte des Anatoliens, weit weg von Istanbul. Ich hatte vor, gleich nach der Gründung meiner Firma, vor meiner Rückkehr nach Deutschland, zu ihm zu fahren.
Am nächsten Tag nach dem Aufstehen fuhr ich nach Beyoglu. Ein Jugendfreund von mir, zu dem ich noch selten Kontakt habe, hatte dort eine Anwaltskanzlei. Jedes Mal, wenn ich nach Istanbul komme, besuche ihn. Er könnte mir auch Informationen zur Firmengründung geben. Als ich sein Büro betrat, empfing mich seine Sekretärin. Nachdem ich mich vorgestellt hatte, sagte sie, mein Freund sei vor Gericht und würde um fünfzehn Uhr kommen. Es gab eine Zeit von vier Stunden. Während dieser Zeit ging ich zum Mittagsessen und Spazieren, kam wieder zurück. Rechtsanwalt Erhan war in seiner Kanzlei.
„Wow! Willkommen, mein Freund!" Er umarmte mich. Wir setzten uns hin und fingen an zu plaudern, hatten viele Themen zu besprechen; schließlich hatten wir uns sechs Jahre nicht gesehen. Übrigens habe ich erfahren, dass sein Vater, mein Namensvetter Onkel Turgay, vor vier Jahren gestorben ist. Ich fragte nach anderen Freunden, die ich lange nicht gesehen hatte.
„Siehst du Sabri oder Ahmet oder andere Freunde?"
„Nach seiner Versetzung aus Istanbul habe ich Ahmet nicht mehr gesehen, er hat sich im Süden niedergelassen.“
„Ich traf ihn zuletzt im Jahr 1980 in Istanbul, als das Militär die Macht übernahm, sagte ihm, ich würde die Türkei bereisen, dann riet er mir, nicht nach Osten zu fahren. Was ist mit Sabri?“
„Ich sehe ihn selten, er hat sich sehr weiterentwickelt, ist im Textilgeschäft tätig, sein Geschäft ist in Merter, wenn du möchtest, können wir ihn anrufen."
„Nein, du gibst mir seine Adresse, ich überrasche ihn."
Als ich das Thema Firma ansprach, sagte er, er könne mir helfen, indem er den Namen eines Freundes nenne, der in der Handelskammer arbeitet. Zwei Stunden später verließen wir gemeinsam die Kanzlei. Ich wollte heute früh, also vor Einbruch der Dunkelheit, nach Hause, sonst würde es bestimmt noch einen Streit mit meiner Mutter geben. Da es Freitag war, konnte ich erst am Montag zur Handelskammer fahren. Als ich am nächsten Tag zu der Adresse ging, die Erhan mir gegeben hatte, sah ich, mit einer Klappe zwei Fliegen geschlagen zu haben; da unser Freund Hasan auch Sabri besuchen kam, umarmte beide sehnsüchtig.
Sabri:
„Du hast dich überhaupt nicht verändert, du bist nicht einmal gealtert, wie hast du mich gefunden?"
„Ich war gestern bei Erhan, er hat deine Adresse gegeben, du bist nicht allzu sehr gealtert, ich freue mich, euch beide zusammenzutreffen.
Hasan:
„Die meisten unserer Freunde sind hin und her zerstreut, einige in Ankara, Izmir, Mersin, einige im Osten, alle sind zerstreut.“
Sabri:
„Hast du etwas von Ali gehört?"
„Nein, wo ist er?"
Als er mich ansah, merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Hasan antwortete mir dann:
„Wir haben ihn verloren.“
„Was?"
Ich stützte meine Ellbogen auf meine Knie und legte meinen Kopf in die Handflächen, wusste nicht, was ich sagen sollte. Das war unser zweiter Freund, den wir verloren haben. Der erste ist Necmi; er war Opfer einer Verleumdung geworden und hatte sich das Leben genommen. Hasan berichtete dies in einem Brief, den er mir vor Jahren schrieb. Sabri fuhr fort:
„Es ist fünf Jahre her, seit er gestorben ist."
„Wie ist es geschehen?"
„Krebs“, antwortete Hasan.
„Hat er Kinder gehabt?“
„Ja, einen Sohn.“
Als er sagte, es sei fünf Jahre her, kam mir ein Ereignis vor etwa fünf Jahren in den Kopf, und es wäre nicht richtig, wenn ich jetzt darüber reden würde. Nach einer Weile verließ ich den Ort traurig.
Den Sonntag verbrachte ich mit Einkaufen und holte mir ein Paar Socken; weil ich bemerkte, einige davon fehlten. Ich habe meine Mutter nicht vergessen und ihr auch einige Sachen gekauft. Als ich die Einkaufsstraße hinunterging, passierte etwas Seltsames; jemand hat mir von hinten auf die Füße geschlagen. Ich drehte mich um und sah, ein alter Mann hatte mich mit seinem Spazierstock geschlagen.
„Was ist los, Onkel? Warum hast du mich geschlagen?"
„Warum gehst du vor mir? Vor mir darfst du nicht laufen“, schrie er und hob seinen Stock, dieses Mal wollte er mich auf den Kopf schlagen, ich trat zurück. Das hatte mich verwirrt, ich konnte sein Verhalten nicht nachvollziehen, so etwas passierte mir das erste Mal. Es war mir dann egal und ich setzte meinen Weg fort. Ich war am Montag in der Handelskammer, fand die Person, von der mein Anwaltsfreund sprach, nachdem ich mich vorgestellt hatte:
„Ich habe auf dich gewartet, Erhan hat heute Morgen angerufen, bitte setz dich“, zeigte mir einen Platz, hat einen Kaffee angeboten, wir unterhielten uns über das und dies, kamen zum Thema:
„Erhan hat erwähnt, du willst eine Firma gründen, zu welchem Zweck willst du sie gründen? Was für ein Geschäft willst du betreiben?“
„Das soll eine Firma sein, die in den Bereichen Bau, Tourismus und Marketing Geschäfte machen kann, insbesondere Import- und Exportgeschäft, also vielseitige Geschäfte.“
„Man kann keine Firma alleine gründen, außerdem gilt man hier nach siebzehn Jahren als ein Fremder, man kennt die Formalitäten nicht. Die Gründung einer Import- und Exportgesellschaft erfordert zusätzliche Formalitäten, du musst dafür separate Genehmigungen und Unterlagen einholen, diese Formalitäten werden in Ankara abgewickelt. Darüber hinaus sind für den Export weitere zusätzliche Prozesse erforderlich; du meldest dich beim Verband der Exporteure an, du erhältst eine Quote und so weiter, Buchhalter gründen normalerweise die Firma, zuerst musst du einen Buchhalter besorgen.”
Er hat alles verständlich erklärt. Soweit ich verstanden habe, war der schwierigste Teil der Export. Abgesehen von seiner Einrichtung, sprach er auch über die Schwierigkeiten bei den Zollabwicklungen für den Export; nachdem die Firma gegründet war, habe ich das selbst erkannt und mich nicht dem Exportgeschäft zugewandt. Ich machte einen Deal mit einem Buchhalter, den er für die Gründung der Firma empfahl, erteilte eine Vollmacht und überließ ihm die Arbeit. Es hat mich ein wenig gekostet; aber alles konnte ich nicht alleine machen, vielfältige Formalitäten, man kann alles mit einer einzigen Petition nicht erledigen. Drei Tage später schaute ich wieder bei der Handelskammer vorbei und besuchte Herrn Naci, wollte ihm danken und noch etwas fragen.
„Jemand, den ich in Deutschland kenne, will eine Textilmaschine mitbringen, er hat den Namen und Typ der Maschine genannt, wollte wissen, wie viele Zollgebühren für sie er zahlen muss, wo kann ich das erfahren?"
„Oben ist ein freiberuflicher Berater in der Zollabteilung, sobald man durch die Tür geht, sitzt ein alter Mann gleich gegenüber, er kann die nötigen Auskünfte geben.“
Ich bin in die Zollabteilung gegangen, ein großer Raum wie eine Halle, dort sind mindestens sechs oder sieben Tische zu sehen, mehr Personal als Tische. Der Raum ist durch eine Glaswand von einem anderen Bereich getrennt. Wie er sagte, als ich hereinkam, beriet ein alter Mann jemanden, der vor seinem Schreibtisch saß. Ich wartete, bis ich an die Reihe komme. Der Berater sprach freundlich mit dem Mann ihm gegenüber, und sie standen auf, schüttelten sich die Hände. Als ich an der Reihe war, näherte ich mich seinem Schreibtisch.
„Guten Tag, mein Herr."
„Guten Tag, was willst du?"
Zu meiner Überraschung schmollte er, anstatt freundlich zu werden, was ich von ihm nicht erwartet hatte. Sein Benehmen änderte sich plötzlich. Er hat mich nicht mal zum Sitzen gebeten. Ich erzählte ihm stehend vom Thema, er nahm ein großes und dickes Buch in die Hand und fing an zu blättern. Endlich fand er, was er suchte.
„Für die von dir erwähnte Maschine werden zehn Lira Zoll bezahlt.“
„Zehn Lira? Ich verstehe es nicht! Nur zehn Lira für all diese Maschinen?“
„Ich sagte, du bezahlst zehn Lira beim Zoll.“
Ich verstand immer noch nicht, was er meinte, von was für zehn Lira redete dieser Mann! Glaubte er, er sei in seinen jüngeren Tagen?
Als ich sagte;
„Ich möchte nur ungefähr wissen, zu welchem Satz oder wie viel Zoll eingenommen wurde“, erhob sich der alte Mann mit einer Haltung und Bewegung, die ich überhaupt nicht erwartet hatte, von seinem Stuhl und schrie:
„Verschwinde auf der Stelle von hier! Willst du mich verarschen?"
Alle im Raum schwiegen und starrten uns überrascht an. Ich war überwältigt vor Erstaunen, habe mich zusammengerissen;
„Was ist mit ihm los? Hat er Probleme? Ich will den Zollsatz wissen, er sagt mir, ich solle hier verschwinden … wird hier jedes Mitglied so behandelt?“, sagte ich und verließ den Raum. Ich ging wieder zu Herrn Naci und sprach über die Situation, er war sehr überrascht und;
„So etwas macht er nicht, er ist ein netter, freundlicher Mann, unglaublich!" Er konnte nicht anders, als das zu sagen. Nachdem wir später erfahren hatten, mit zehn Lira habe er zehn Prozent gemeint, und das konnte ich angeblich nicht verstehen. Wenn er „zehn Lira von Hundert“ gesagt hätte, hätte ich ihn vielleicht doch verstehen können.
Ein paar Tage später rief mich der Buchhalter an und bat mich, vorbeizukommen. Als ich bei ihm war, gab er mir einige Dokumente, mit denen ich zum Rathaus gehen und die Adresse der Firma genehmigen lassen musste. Ich tat, was er sagte, und ging zum Rathaus. Ich habe die Wohnadresse gleichzeitig als Firmenadresse gemeldet. Als es hieß; „lass das Dokument hier, wir kommen zur Adresse und prüfen sie“, bin ich weggegangen. Tage vergingen; kam niemand vorbei. Ich ging wieder zum Rathaus, mir wurde geraten, ein wenig Geduld zu haben. Nach ein paar Tagen kamen zwei Beamte, die ich vor dem Eingang des Gebäudes angetroffen habe;
„Kommen Sie rein“, sagte ich.
„Was willst du hier treiben?"
„Handelsgeschäfte, Import und Export, möchten Sie nicht mal drinnen nachschauen?“
Nach einem Moment der Stille:
„Du musst einen Laden mieten.“
„Ich werde keinen Laden betreiben! Ich eröffne ein Büro."
„Was auch immer ist, wir können hier keine Genehmigung geben, einen Laden mieten, dann nochmals vorbeikommen", sagten sie und gingen.
Dann rief ich den Buchhalter an und erklärte die Situation, seine Antwort war;
„Ich habe es dir nicht gesagt, nur weil du weißt, du musstest sie bestechen, du kannst ohne Bestechung nirgendwo handeln, sie geben dort keine Genehmigung mehr, ruf Herrn Naci an, er kümmert sich darum.” Ich rief Naci an, er gab mir eine Adresse in Aksaray, sagte mir, ich könne ihr Büro als Adresse angeben und sie später ändern. Die Freunde von Naci warteten an der genannten Adresse auf mich.
„Willkommen! Herr Naci hat uns angerufen, wir können als Ihre Firmenadresse ein Zimmer unserer Firma angeben.“
Während ich etwas Geld aus meiner Tasche herausnahm und für ihre Hilfe bezahlen wollte, sagten mir lächelnd;
„Nein, nein, Sie geben Bestechungsgelder an die falsche Stelle, wir tun dies nicht fürs Geld, nur Herrn Naci zuliebe, Ihnen zu helfen." Es war mir dann ziemlich peinlich.
Fast drei Wochen sind vergangen. Wann immer ich konnte, besuchte den Anwalt Erhan und Herrn Naci. Naci hatte einen großen Bekanntenkreis in Istanbul. Beide haben mir mehrere Menschen und Unternehmen vorgestellt, wodurch ich den Markt kennenlernen und Marktforschung betreiben konnte. Als ich nach Hause ging, wiederholte meine Mutter die gleichen Dinge, und diese unbegründeten Reden von ihr langweilten mich sehr. Jedes Mal, wenn ich rausgehe, bedeutete dies ihrer Meinung nach, ich gehe zu einer Frau. Auch wenn ich früh nach Hause kam, fragte mich trotzdem, warum ich zu spät komme. Übrigens, ich habe noch ein Paar Socken gekauft; einige Socken fehlten wieder nach dem Waschen. Einmal rief Rechtsanwalt Erhan an und sagte, er warte auf mich, will mit mir zum Abendessen gehen. Nach der Arbeit verließen wir gegen Abend seine Kanzlei. Er führte mich in ein Restaurant am Bosporus in Sariyer. Auf dem Rückweg bog er mit seinem Auto von der Küstenstraße auf die Stadtautobahn zu meinem Wohnort ab. Vor uns fuhr ein mit Aushub beladener Lastwagen, Erhan folgte seiner Geschwindigkeit einige Meter hinter, wollte an geeigneter Stelle den Lastwagen überholen. Gleich nachdem ich „komm nicht zu nahe!" sagte, fing ich zu schreien;
„Vorsicht!“
Ein riesiger Stein vom Lastwagen ist direkt vor uns auf Fahrstreifen gefallen. Ich klammerte mich mit beiden Händen fest an die Seiten meines Sitzes und streckte meinen Körper, weil es zum Rumpeln kommen könnte, falls der Stein auf den Boden des Autos aufschlagen würde. Zum Glück passierte nichts Schlimmes. Wir hatten ziemlich Angst davor, was gerade geschehen war. Der Stein rollte zwischen den Rädern hindurch. Wir hörten das Bremsgeräusch des Autos gleich hinter uns. Wenn dieser Stein auf das Auto oder vor das Lenkrad gefallen wäre, wären wir vielleicht erledigt. Erhan wurde langsamer, sowie der Verkehr hinter uns.
„Ich schreibe Kennzeichen des Lastwagens“, sagte ich.
„Das Kennzeichen ist unleserlich, mit Schlamm bedeckt, und wofür? Wirst du jahrelang durch die Gerichte rennen?“ Das sagte ein Anwalt und lebte hier, also habe ich nicht darauf bestanden, er könnte es besser wissen.
Am nächsten Tag ging ich zur Telefonzelle, wollte meinen Vater anrufen, er wusste noch nicht, dass ich in der Türkei war. Ich wollte ihn nicht von zu Hause aus bei meiner Mutter anrufen; weil sie eine Frau ist, die sagen würde: „Ich habe geboren, wird gemacht, was ich will.“ Sie will nicht einmal, dass ich zu meinem Vater fahre, habe aber meinen Vater sehr gern und vermisse ihn. Ich wählte die Nummer, auf anderer Seite der Leitung war mein Vater, der „Hallo!" sagte.
„Wie geht es dir, Vater?"
Eine kurze Stille.
„Vater, hörst du mich?"
„Ja mein Sohn, danke, es geht mir gut, wie geht es dir?“
Seine Stimme klang heiser. In diesem Moment wurde es mir klar; seine Augen tränten vor Sehnsucht und Freude, wischte sich dann die Augen in einer kurzen Stille. Mein Vater zeigte seine Liebe und Trauer nicht, hat immer verborgen. Er war immer so; aber das fortschreitende Alter konnte ihn nicht mehr davon abhalten, seine Tränen zu verbergen.
„Ich bin in Istanbul, habe hier etwas zu tun, komme dich besuchen, sobald ich alles erledige.“
„Ich warte, mein Sohn, beeile dich nicht, komm sicher."
Nach einem kurzen sehnsüchtigen Gespräch verabschiedeten wir uns auf ein baldiges Wiedersehen. Abends ging ich in eine Bar, wollte allein sein und ein Bier trinken, ein bisschen nachdenken. Jedenfalls wurde die Firma gegründet. Was sollte ich jetzt tun? Ich musste meine Gedanken sammeln und Pläne machen. Also lag meine Mutter auch nicht falsch mit Damen; diese Schönen könnten dem Menschen den Kopf verdrehen. Wie schön sind diese türkischen Mädchen! Ich bin mir sicher, nicht alle in der Bar aus Istanbul sind; manche haben Brisen von Nordosten, manche von Südwesten, einige kommen in Form eines Sturms aus Nordwesten, manche haben Eigenschaften vom Schirokko. Es gibt auch einige, die aus Norden und Osten wehen, um die Stadt mit hellen Hoffnungen zu erobern. Besonders die Schöne mit den langen dunklen Haaren, die mit einer kleinen Gruppe am Tisch in der Ecke sitzt und das schwache Licht der Bar mit ihren Augen reflektiert … Was ist mit den anderen?! Also diese, die ihre Schönheit in ihrem glücklich um den Körper geschlungenen Minikleid an der Theke ausstellt? Als hätte sie die Sonne auf sich gesammelt, und nahm den Duft des Frühlings in ihre glatte und dunkle Haut auf. Hinter ihr; das leuchtende Antlitz des Mondes, das den dunklen Raum erleuchtet. Wer weiß, wie die andere, dunkle Seite dieses Mondes aussieht; ist es kalt oder heiß? Was diejenigen betrifft, die aus der Qibla geblasen wurden, die hier nicht inspiriert sind; sie schleifen Beyoğlu und Beylerbeyi hinter sich her, rütteln Moda auf, ohne sich um Avcilar zu kümmern 1. Istanbul; eine Stadt, die allen Brisen, Winden und Stürmen offensteht.
Die nächsten zwei Tage verbrachte ich hauptsächlich zu Hause, schrieb Notizen und machte einige Pläne. Am Nachmittag des dritten Tages ging ich zur Bank und hob einen großen Geldbetrag in D-Mark vom Konto ab. Ich musste die letzte Rate bezahlen, nachdem ich meinen Militärdienst gegen eine Gebühr abgeleistet habe, außerdem benötigte ich etwas mehr Geld, meinen Vater zu besuchen; immerhin sind es etwa tausend Kilometer. Ich war wieder einkaufen und habe ein paar Sommerhemden und einige Klamotten gekauft. Die Zeit verging schnell. Ich würde morgen die Rate zahlen und dann das Busticket kaufen. Am nächsten Tag brach ich früh auf, rief den Buchhalter von der Telefonzelle aus an und dachte, ich müsste ihm mitteilen, dass ich Istanbul für eine Woche verlassen würde; ich war erleichtert, als er sagte, alles sei in Ordnung. Er brauchte mich nicht mehr, alle Unterlagen seien fertig, ich könnte mit den Geschäften anfangen, wann ich wollte. Er fügte hinzu, ich könnte etwas Geld für einige Steuervorauszahlungen hinterlassen, bevor ich nach Deutschland abreise. Ich fuhr zu ihm und hinterließ den Betrag, den er nannte, das war kein großer Betrag. Dem Drang meines Magens folgend, aß ich in einem Restaurant zu Mittag und trank Kaffee, dann fuhr ich zum Ort, wo ich meine Militärrate zahlen sollte. Ich öffnete meine Tasche, wollte das Geld und die Quittung meiner vorherigen Rate herausnehmen. Im Fach der Tasche war nichts als mein kleiner Notizblock, Reisepass und Sparbuch. Ich öffnete das andere Fach, sah nichts anderes als das Adressenbuch, einige Papiere und Dokumente. Ich suchte weiter nach Geld in der Tasche, war mir sicher, hatte dieses Geld zwischen der letzten Quittung in meine Handtasche gesteckt und nie angerührt. Als ich zum Einkaufen ging und dem Buchhalter Geld hinterließ, hatte ich ausreichend Bargeld und türkische Lira in meinem Geldbeutel. Das Geld, das ich gestern abgehoben habe, war nicht an seinem Platz. Wenn es jemand aus der Tasche gestohlen hätte, müsste erst die Tasche öffnen, die ich immer um meinen Hals trage. In die S-Bahn bin ich auch eingestiegen, da hatte ich die Tasche auch immer um den Hals. Zu Hause konnte es nicht gefallen sein, ich hatte meine Tasche dort nie geöffnet; aber einmal in der Telefonzelle zog ich das Adressenbuch heraus und schaute auf die Telefonnummer des Buchhalters. Könnte ich es in der Zwischenzeit fallen gelassen haben?! Ich glaube aber nicht. Ich ging nach Hause und begann überall nach dem Geld zu suchen. Meine Mutter fragte immer, was ich suchte. Ich konnte und wollte es ihr nicht sagen, sagte nur, ich suche eine Quittung mit etwas Geld dazwischen. Ich war verwirrt und wusste nicht, was ich tun sollte, ging raus, lungerte herum. Es war mir egal, wohin oder in welche Richtung ich gehe, achtete nicht auf die Gegend; weder der Duft des Frühlings, noch der Glanz der Sonne und das leuchtende Antlitz des Mondes erregten mich. Ich fand mich plötzlich am Ufer von Marmarameer wieder, nahm in einem Teegarten Platz, trank Tee und fing an zu denken. Ich hatte entschieden, es gab hier nichts mehr weiterzumachen und beschloss, früher nach Deutschland zu fliegen. Meinem Vater hatte ich aber ein Versprechen und genug Geld, ihn zu besuchen. Das Beste war, eine Busfahrkarte für den nächsten Tag zu kaufen und zu meinem Vater zu fahren.
Nach einer langen Reise kam ich in der niedlichen Stadt an, wo ich auf die Welt kam und meine Kindheit verbrachte. Das letzte Mal war ich vor sechs Jahren hier. Ich küsste zuerst die Hand meines Vaters und umarmte ihn dann fest. Dieser riesige Mann stand jetzt wie ein kleines Kind neben mir und seine Augen waren voller Tränen.
„Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen“, sagte er und versuchte, seine Tränen zu verbergen.
Abends saß ich im Wohnzimmer und unterhielt mich mit meiner ältesten Schwester Aysegül, meinem ältesten Bruder Altan, meiner Schwägerin und meinen Neffen. Der Mann meiner Schwester Aysegül wurde vor Jahren Opfer eines Unfalls, sie lebten alle zusammen. Mein Vater kam gelegentlich zu uns und zog sich nach ein paar Worten auf den Balkon seines eigenen Zimmers zurück. Nach einer Weile bat ich die Leute im Wohnzimmer um Erlaubnis und ging zu ihm; er saß auf seinem Stuhl und beobachtete die Berge am anderen Ende der Stadt. Er liebte die Berge und ihre Stille. Nach ihm nähren die Berge das Leben in ihren Schossen und spritzen Vitalität umher. Neben ihm ein leerer Stuhl, vor ihm auf dem Couchtisch gebratene Leber, Salat, viel Gemüse, zwei Gabeln, ein halb volles Weinglas und daneben noch ein leeres Glas. Anscheinend hat er auf mich gewartet. Auf dem Boden neben dem Couchtisch stand eine Flasche Rotwein und eine weitere Flasche Kamillensaft. Er trank Wein, indem er ihn mit Kamillensaft mischte. Kaum hatte ich mich auf den Stuhl neben ihm gesetzt, goss er für mich Wein in das leere Glas. Wir unterhielten uns. Ich wusste vorher, was er sagen, über welche Themen er reden würde, ich hatte schon alles auswendig und es störte mich nicht.
Am nächsten Tag schlenderte ich durch das Bezirkszentrum und besuchte nach und nach alte Freunde, die noch dort lebten. Es blieben nicht viele Bekannte in der Stadt. Übrigens habe ich erfahren, ein Freund von mir namens Turan wurde vor drei Jahren Opfer eines Verkehrsunfalls. Am fünften Tag verabschiedete ich mich von Verwandten und Freunden, verließ die Heimatstadt. Ich bin wieder in Istanbul. Mein Flugzeug wird in zwei Tagen abheben, das habe ich meiner Mutter gesagt. Ich hatte von ihr erwartet, anstatt „nein, du wirst nicht zurückfliegen!" zu sagen, war überrascht, als sie sagte:
„Gut, geh, wenn du kannst!“ Ich konnte nicht verstehen, was sie damit meinte, sie reagierte auch nicht auf meinen Rückflug. Diese Nichtreagibilität hielt bis zum Abschied an. Ich küsste ihre Hand und verabschiedete mich. Nach ungefähr einer Stunde war ich am Flughafen, wartete auf Passkontrolle am Übergang. Als ich an der Reihe war, fing der Kontrollbeamte an, meinen Reisepass zu blättern, nachdem er eingecheckt hatte, rief er einen Flughafenpolizist an und erzählte ihm einige Dinge, die ich nicht hören konnte. Der Polizist kam und nahm meinen Reisepass, sagte mir;
„Komm mit mir?" Ich folgte ihm gezwungenermaßen und ohne zu wissen, was vor sich ging. Er brachte mich zur Wache, sagte mir, ich solle vor der Tür seines Vorgesetzten warten und er trat ein. Nach einer Weile riefen sie mich herein.
„Dein Reisepass wurde annulliert, du darfst nicht ins Ausland.“
Etwas ging um mich herum vor, von dem ich nicht wusste, was los war. Es war bedauerlich, was mir noch passierte, nachdem ich andere Probleme gehabt habe, wie verdampftes Geld.
„Warum? Stimmt etwas mit meinem Pass nicht?"
„Nein; aber du wirst gesucht, du hast deinen Wehrdienst nicht abgeleistet."
„Wie konnte es sein, ich war drei Monate beim Militär, habe den Rest freigekauft!“
„Wie kannst du das beweisen, hast du einen Beleg dafür?“
„Nein, in Deutschland, ich hätte nicht für nötig gehalten, wollte sogar nun die letzte Rate einzahlen, hatte den Zahlungsbeleg für die erste Rate dabei."
„Äh …"
„Ich sage doch Ihnen, habe meinen Militärdienst abgeleistet."
Er streckte mir seine Hand entgegen.
„Lass uns diesen Zahlungsbeleg sehen?"
„Leider nicht bei mir, ich habe das Geld und den Zahlungsbeleg verloren, bevor ich die letzte Rate einzahlen wollte.“
Sie schauten einander.
„Hör zu! Jetzt müssen wir dich verhaften und den Militärbehörden übergeben, erzähl uns keine Geschichte!“
„Ich schwöre, es ist wahr, ich habe das Geld zusammen mit dem Zahlungsbeleg verloren oder sie wurden gestohlen."
„Zeige mir den Polizeibericht, das Protokoll!“
„Welches Protokoll?"
„Du sagtest, das Geld und der Beleg wurden gestohlen. Bist du nicht bei der Polizei gewesen und protokollieren lassen?“
Oh mein Gott! Jedes Wort, das aus meinem Mund herauskommt, bringt mich noch mehr in schwierige Situation, wie man in Sumpf gefallen ist und versucht herauszukommen. Soll ich die Klappe halten oder weitermachen? Beide gegen mich …
„Ich bin nicht zur Polizei gegangen, weil ich nicht wusste, ob sie gestohlen wurden oder ich sie irgendwo fallen gelassen habe.“
„Du hältst uns umsonst auf Trab. Ich werde dir einen Gefallen tun und dich nicht verhaften. Da du behauptest, deinen Wehrdienst abgeleistet zu haben, gehe zu der Garnison, wo du warst, und klärst die Situation auf. Mein Rat an dich; wenn du Gepäck hast, nimm es zurück, bevor das Flugzeug abhebt.“
Ich konnte nichts anderes tun. Es war besser so, als verhaftet und hastig wieder eingezogen zu werden. Ich nahm mein Gepäck zurück und fuhr nach Hause. Meine Mutter schien auf mich zu warten, war nicht überrascht und fragte nur einfach;
„Du wolltest doch nach Deutschland?"
Ich hatte jetzt Kopfschmerzen, legte mich auf dem Rücken aufs Bett. Was geschieht mit mir?! Was soll ich machen? Wenn Weinen und Jammern hilfreich wären, würde ich das auch tun. Ich war verzweifelt. Es war Abend, im Zimmer wurde es dunkel, die Zigaretten werden hintereinander angezündet, die Gardine bewegte sich überhaupt nicht, obwohl das Fenster offen war, kein leisester Windhauch. Ich habe mein Zimmer nicht verlassen, nur geschlafen, ohne mich auszuziehen. Ich wusste, hatte nachts Albträume, konnte mich aber nach dem Aufwachen daran nicht erinnern, was für ein Traum es war; ich denke, habe keine Engel gesehen, nachdem ich mit den Kopfschmerzen nach Bedrängung in den Schlaf eingetaucht war. Da ich immer noch nicht aufstehen wollte und mich auf den Rücken legte, stand ich gegen elf Uhr auf, ging ins Badezimmer und wusch mir einfach das Gesicht, betrachtete den Mann im Spiegel eine Weile; dunkle Augenpartie, finsteres, faltiges Gesicht und als ob sein Atem nach Zigaretten riecht … Ich zog meine Schuhe an und ging nach draußen, habe mich in Richtung Ufer gerichtet, um beiden Schlamassel in und auf meinem Kopf, wenn auch nur ein bisschen aufzuräumen. Ich hatte auch Hunger, kaufte mir eine Sesamkringel und setzte mich in den Teegarten. Nach etwa einer Stunde beschloss ich aufzustehen und zu meinem Freund Erhan zu fahren. Seine Sekretärin bat mich herein.
„Hallo Herr Turgay!" Bitte rein.”
„Ist Herr Erhan gekommen?“
Als sie mich wieder ansah, hatte sich ihr Gesichtsausdruck und ihre Klangfarbe verändert.
„Nein, aber er wird in einer Stunde hier sein, Sie können in seinem Zimmer auf ihn warten, ich werde Ihnen einen Tee holen."
Sie erkannte, es könnte etwas Schlimmes passiert sein, öffnete Erhans Tür und zeigte einen Platz.
„Setzen Sie sich, Ihr Tee kommt gleich.“
Sie ging zur Tür, drehte sich noch einmal um und sagte in leichtem Ton:
„Ist etwas passiert, Herr Turgay?“
„Oh, nein, nichts Besonderes."
„Sobald er anruft, melde ich Ihre Ankunft.“
Sie ließ die Zimmertür offen und kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück, sprach überhaupt nicht, beantwortete nur eingehende Anrufe, dann brachte sie mir ein Glas Tee. Nach einer Weile kam noch ein Glas Tee, dann öffnete das Fenster des Zimmers.
„Tut mir leid, ich glaube, habe viel geraucht“, sagte ich.
„Nein, nein, da es draußen laut ist, mache ich das Fenster zu, öffne es häufig und lüfte, wenn Sie der Lärm stört, mache ich zu.“
„Besser offenhalten, das Wetter ist doch schön."
Endlich kam Erhan, ich hatte drei oder vier Gläser Tee getrunken, bis er kam. Seine Sekretärin sagte ihm, ich sei drinnen und murmelte leise etwas, ich glaube, sie sagte, ich sehe nicht gut aus. Erhan ließ seine Sekretärin zwei Tees bestellen und kam dann hinein.
„Was ist los, Turgay! Was ist passiert? Du siehst gar nicht gut aus.“
Ich habe nur mitgeteilt, was alles passierte.
„Du hast nur Pech, keine Sorge! Alles wird wieder gut sein. Hast du jemanden, der dir dein Wehrzeugnis von zu Hause nehmen und dir schicken kann?"
„Nein, ich habe niemandem einen Schlüssel hinterlassen und ich weiß nicht einmal, wo ich es hingelegt habe, wahrscheinlich in meiner Schreibtischschublade zwischen anderen Papieren und die Schublade ist verschlossen."
Wir riefen die örtliche Militärbehörde an und erklärten die Situation. Sie machten ihre Notizen, baten uns, eine Stunde später noch einmal anzurufen. Als dieser Moment kam, haben wir die Nummer gewählt.