Die Rechnung - Larry Beinhart - E-Book
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Larry Beinhart

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Beschreibung

Tony Cassella ist mehr als ein Privatdetektiv. Er ist ein Mann mit einer Mission: er will ehrlich bleiben gegenüber sich selbst, den Menschen, die er liebt, und einem Ehrenkodex, dem er nicht immer genügen kann. Er hat die Seele eines Straßenjungen, beste Kontakte zum Mob und die Haltung eines erstklassigen Gauners … alles Dinge, die ihm bei seiner täglichen Arbeit sehr zugute kommen. Als ein Anwalt alter Schule bei der Börsenaufsicht auspacken will über die schmutzigen Geheimnisse seiner Kanzlei, um selbst nicht ins Gefängnis zu müssen, wird Tony von der Wall Street-Firma angeheuert, um diese geheime Aussage abzuhören. Als dann aber der hochbezahlte Kanarienvogel tot auf einem Parkplatz liegt, will Tony den Hintergründen auf die Spur kommen. Er weiß er, dass er der Wahrheit nahe gekommen ist, als er selbst in Lebensgefahr gerät. Um zu begreifen wie nahe, muss er die Lügen der Vergangenheit aufdecken und die ehrenwerten Männern, die jeden Preis zu zahlen bereit sind, um die Vergangenheit ruhen zu lassen, aus ihrem bevorzugten Halbdunkel ans Licht der Öffentlichkeit zerren. Brillant, witzig, wunderbar lebendig ... Hervorragende Dialoge … Außerordentlich kenntnisreich, was die Polizeiarbeit und das Sicherheitsgewerbe angeht. Ein Held, der gleichzeitig sehr dunkle Seiten hat und sich abquält damit, seinem Ehrenkodex zu genügen. So furchterregend wie die Schlagzeilen von heute ... Für »No One Rides for Free«, die Originalausgabe dieses Romans, erhielt Larry Beinhart 1986 den begehrten Edgar Allan Poe Award der Mystery Writers of America für das beste Debüt. »Die Rechnung« ist die neu lektorierte Übersetzung von Werner Waldhoff, die 1989 im Rowohlt Verlag unter dem Titel »Kein Trip für Cassella« zum ersten Mal auf Deutsch erschien. Die beiden nächsten Romane der Tony Cassella-Trilogie sowie weitere, teils auch bislang unveröffentlichte Romane von Larry Beinhart folgen …

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Seitenzahl: 405

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Die Rechnung

Die Tony Cassella–Trilogie — Teil Eins

Larry Beinhart

Deutsch von Werner Waldhoff

Erste eBook–Ausgabe

Veröffentlicht im spraybooks Verlag Bielfeldt und Bürger GbR, Köln, April 2015 Copyright © 2015 by spraybooks Verlag Bielfeldt und Bürger GbR, Köln Zuerst auf Deutsch erschienen 1989 unter dem Titel »Kein Trip für Cassella« im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg Copyright © 1989, 2015 der deutschen Übersetzung bei Werner Waldhoff Die amerikanische Originalausgabe erschien 1986 unter dem Titel »No One Rides for Free« bei William Morrow and Company, Inc., New York Copyright © 1986 und 2015 by Larry Beinhart Überarbeitete und neu lektorierte deutsche Ausgabe Redaktion Doris Engelke

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Das Gedicht »He Was Alone (As In Reality) Upon His Humble Bed« von Kenneth Patchen ist aus COLLECTED POEMS OF KENNETH PATCHEN, Copyright ©1939 by New Directions Publishing Corp. Reprinted by permission of New Directions Publishing Corp.

spraybooks Verlag Bielfeldt und Bürger GbR, Remigiusstr. 20, 50999 Kölnwww.spraybooks.com

ISBN 978-3-945684-04-7

Für Mitchell Wood & Valerie Kooyker

Jetzt, da ich wieder auf meinen beiden Füßen stehen kann und lebe, klingt es weit hergeholt und melodramatisch, dass ich mich dafür bedanke, noch am Leben zu sein, und dass ich es ohne Euch nicht geschafft hätte. Aber genau das scheint es gewesen zu sein, also danke ich euch für alles und ebenso für dieses Buch.

1Attica

Für die Verteidigung: Paul Dean Whitney, Harvard 1940, Nummer Drei in seiner Klasse, Law Review, Assistent von Paul C. Chillgren III, Harvard ’49, Nummer Fünf, Law Review, und Andrew Lande Depue, Yale ’73, Nummer Sieben, Law Review. Eine stärkere und hochkarätigere Verteidigung konnte man sich nicht wünschen.

Das Team der Staatsanwaltschaft Manhattan, der prestigeträchtigste Platz für öffentliche Ankläger, wurde angeführt von Franco DeMattresse (Columbia, ’69, Nummer Vierzehn) und unterstützt von Leonard Ginsberg (NYU, ’79, Nummer Vier, Law Review) sowie Roosevelt Long (NYU, ’82, Nummer Siebenundzwanzig). Was ihnen an Klasse und Beziehungen fehlte, machten sie durch Aggressivität wett.

Auf der Richterbank: Seine Ehren Paul Stewart McCarthy, Brooklyn Law School. Abendstudium.

Der Angeklagte war eindeutig schuldig. Doch die Gerichtswelt reflektiert die reale Welt durch zwei Linsen, die mit gleicher Intensität verschärfen und verzerren. Regeln der Gesellschaft, fehlerhafte Verknüpfungen des Schicksalsfadens, zufällige Ereignisse, Können und Inkompetenz und Unterlassungssünden, all das kollidiert mit beängstigender Irrationalität und erzeugt etwas, das mit den Gesetzen der Logik nichts zu tun hat. Es gab deshalb keinen Grund, mit einem Schuldspruch zu rechnen.

Nichtsdestoweniger lautete der Spruch: »Schuldig.«

Seine Ehren P. S. McCarthy verkündete das Urteil: »Drei bis fünf Jahre. Attica.«

Das gesamte Verteidigerteam verfiel in einen Schockzustand, der noch tiefer zu gehen schien als damals, 1957, als der erste Jude in die Kanzlei Whitney, Whitney, Stanley und White aufgenommen worden war. Man hätte einen Nadelstreifen fallen hören können.

Die Staatsanwälte mit ihrer Überheblichkeit und ihrem hässlichem Großstadtslang, von dem Sieg bereits beschwingt, waren geschockt. Selbst die Gerichtssaalbesucher, begeisterte Anhänger von Verirrungen und Fehlurteilen, waren geschockt.

Doch am tiefsten saß der Schock bei dem Angeklagten. Attica. Ein Alptraum. Attica. Warum nicht gleich die Hölle? Warum nicht Auschwitz? Er war sechzig. War das nicht alt genug, um seinen blassen weißen Arsch vor Vergewaltigung zu beschützen? Große, schwarze, in Straßenkämpfen gestählte Leiber würden seinen schreibtischbleichen, schreibtischweichen nackten Leib unter der Dusche gegen die gekachelten Wände knallen. Große fette Fäuste. Schwere Füße. Bösartiges, gehässiges Gelächter, während sie ihn vornüberbeugten und schändeten. Kichern und Gelächter aus Freude an der Zerstörung (fünfte Folge von Joy of Sex, sechzehn Wochen auf der Bestseller-Liste der New York Times). Attica. Alptraum. Messer aus Bettfedern in den Händen von Punkern. »Her mit deinen Zigaretten, her mit deinem Geld. Ich quetsch dir die Augen raus, Pop.«

Hier handelte es sich um Wirtschaftskriminalität. Erste Straftat. Er war Anwalt. Anwälte der gehobenen Mittelklasse in mittleren Jahren kommen nicht nach Attica. Kam John Mitchell nach Attica? Dean? Haldeman? Erlichman? Attica war etwas für Tiere. Der Richter musste verrückt sein, dass er einen Vogel in den Katzenkäfig sperrte. Die Dschungelbestien würden ihn bei lebendigem Leib fressen. Ihn zerreißen. Ihm das Blut aussaugen. Und dann bloß so zum Vergnügen die Federn ausreißen.

At-ti-ca! At-ti-ca! At-ti-ca!

»Niemals! Nie! Da geh ich nicht hin!«, kreischte der Angeklagte. Er schaute zu seinen ehemaligen Partnern hinüber, den Anstiftern dieser Barbarei. »Dafür krieg ich euch dran. Ich reiß euch mit rein und diesen Schwanzlutscher Charlie ebenfalls!«

Seine Ehren P. S. McCarthy schlug mit seinem Hämmerchen auf die Tischplatte. Die Verteidigung versuchte den Angeklagten zu beruhigen. Als es wieder ruhiger im Gerichtssaal geworden war, begründete der Richter — was sein Recht und seine Pflicht war -, wie er zu diesem Urteil gelangt war. Seine Logik war klar und präzise. Seine Argumentation war zwingend und verständlich. Auch das war ungewöhnlich.

Seine Ehren sagten: »Ich schicke Kerle dorthin, die ein Radio für fünfzehn Dollar gestohlen haben. Dieser Kerl hier hat acht Millionen Dollar gestohlen. Er kommt nach Attica.«

Im Kopf des Angeklagten tobten Wut und Angst.

Der Angeklagte Edgar Wood (eine Ellis Island-Variante von Woiczkowsky) war Anwalt für Over & East, Inc., gewesen, dem gigantischen Konglomerat in den Wall Street mit dem Spitznamen Take Over & Eat.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates hieß Charles Goreman. Das führte zu weiteren Spitznamen, denn Schuljungen lieben Spitznamen, und jeder Wall Streeter ist im Grunde ein Schuljunge. Also: »Gore & Glory: Die Übernahmespur von Over & East«1, »Takeover & Eat, immer noch der gleiche alte Gierschlund«2, »Charles ,Blood & Gore‘; Goreman-König der Spekulatoren«3, »Fusionen & Manipulationen — Die ganze Gory Story«4, »Captain Gore — der letzte Pirat«5, »Gore unter Blaublütern: Eine soziale Machtübernahme im Osten.«6

Die Welt hatte Wood nach unten gerissen, und die Hand, die ihn hätte retten können, die Hand von Charles Goreman, rührte sich nicht. Sie waren schon zusammen gewesen, noch bevor es richtig angefangen hatte. Wood war Goremans persönlicher Anwalt sowie juristischer Berater von Over & East. Er saß im Vorstand. Er saß im Aufsichtsrat mehrerer Tochtergesellschaften. Zusammen hatten sie ein Empire aufgebaut. Zusammen, so wie Don Quichotte und Sancho Pansa, wie Roy Rogers und Trigger, wie Sergeant Preston und sein Hund King, wie der Lone Ranger und Tonto. Jetzt war der weiße Mann hinter Tonto her, und der Lone Ranger sagte: »Jeder Indianer kämpft allein. Kapiert, Tonto?«

In einer Vision sah Wood die Straße der Rettung vor sich. Die Pflastersteine der Straße setzten sich aus Rachegedanken zusammen, was die Sache nur noch süßer machte.

»Ruf die SEC an«, sagte Wood zu Whitney. »Die Börsenaufsicht.«

»Was?«

»Die SEC«, wiederholte Wood. »Sag ihnen, ich bin bereit zu einem Handel. Sag ihnen, wenn sie mir Attica ersparen, erzähl ich ihnen alles, was wir, ich und ,Gory‘ Charlie Goreman, getan haben, um Over & East in Takeover & Eat zu verwandeln.«

»Edgar, wir haben unsere legalen Möglichkeiten noch lange nicht erschöpft.« Whitney gab sich etwas väterlich; das gehörte zu den Merkmalen eines Anwalt-Mandanten-Verhältnisses. »Wir können sowohl gegen den Schuldspruch als auch gegen das Urteil Berufung einlegen.«

»Hör mir zu, Whitney.« Wood sprach wie ein Mann, dessen Eier mit einem stumpfen Messer rasiert wurden. »Mach’s auf meine Weise. Wir haben die SEC seit Jahren am Arsch.«

»Hör mal«, sagte Whitney väterlich und geduldig, »dies ist der New York State Criminal Court. Die Betonung liegt dabei auf strafrechtlich und staatlich. Die Börsenaufsicht ist kein Organ der Rechtspflege; sie ist eine ganz normale Behörde der Bundesregierung.«

»Nein. Du hörst mir zu. Wir machen’s auf meine Art.«

»Ich weiß, du bist aufgeregt und wütend; der Schuldspruch und noch mehr dieses obszöne, beispiellose Urteil haben dir einen Schock versetzt. Du bist ein ausgezeichneter Rechtsanwalt, Edgar, aber du bist kein Spezialist für Strafsachen. Wir schon. Deswegen hast du uns ja engagiert. Wir werden mit rauchenden Colts in die Berufung gehen und der ganzen Sache ein Ende machen. Wart nur ab.«

Die Galle schoss in ihm hoch wie das Öl aus einem geplatzten Rohr; sein Blut hämmerte im Neon-Broadway-Rhythmus: At-ti-ca! Ra-che! At-ti-ca! Ra-che! At-ti-ca!

»Whitney, lutsch deinen eigenen blaublütigen Schwanz.«

»Was?«, sagte Whitney. Nur farbige Angeklagte und ehemalige Groton-Kommilitonen haben je in diesem Ton mit ihm gesprochen. Und auch nur dann, wenn sie in der gleichen Abschlussklasse gewesen waren; ganz abgesehen davon, dass sie es mit einem Lächeln gesagt hatten.

»Genau das wirst du tun. Du wirst die SEC anrufen. Du wirst der SEC sagen, dass ich jeden schmutzigen Handel, jeden Hinterhofdeal bezeugen werde. Ich werde ihnen zeigen, wo die Leichen vergraben sind und welche Schränke sie öffnen müssen, um die Skelette zu finden. Die werden sich vor Freude nicht mehr einkriegen. 1963 hat die SEC die ersten Nachforschungen über Over & East angestellt. Ich habe sie gestoppt. Seitdem hatten wir sie fast jedes verdammte Jahr wieder am Hals, und jedes gottverdammte Mal habe ich sie gestoppt. Glaub mir, Whitney, die Jungs werden Männchen machen und betteln.«

»Du bist erregt, Edgar. In Wirklichkeit meinst du das gar nicht so.«

»Außerdem kannst du ihnen sagen, dass ich ihnen als Zugabe noch Charlie ,Gory‘ Goreman auf einem großem Silbertablett servieren werde. Mit einem Apfel im Mund und Gerichtsvorladungen im Arsch.«

»Edgar, denk noch mal ein paar Tage darüber nach. Uns bieten sich eine Menge Alternativen. Glaub mir, ich krieg dich aus dieser Sache raus. Zumindest Attica kann ich dir ersparen.«

»Ja, vielleicht kannst du das...« Woods Stimme klang jetzt fast träumerisch; sein Geist hatte einen Orgasmus erlebt; nun trieben seine Worte sanft auf Whitney zu, ».. .ja, womöglich kannst du das. Aber es wird Charlie nicht gleichzeitig wehtun … das ist ja das Schöne an meiner Methode. Erkennst du die Schönheit nicht, die darin liegt?«

»Das alles hat doch keine Eile. Ich bin sicher, der Richter lässt dich gegen die Kaution auf freiem Fuß, während wir in die Berufung gehen...« Whitney musterte Wood kritisch, während er sprach. Sein Mandant sah ruhig aus, fast zufrieden. Whitney fragte sich, ob er nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, und wie lange es dauern würde, bis Ersatztassen da wären.

»Nicht nötig«, sagte Wood beschwingt. »Ruf sie nach dem Lunch an, dann sitzen sie in der Zwei-Uhr-dreißig-Maschine. Massenhaft Zeit, bevor das Gericht schließt. Sie werden sagen: ,Bitte, bitte, Euer Ehren, dieser Mann ist so furchtbar, furchtbar wichtig für uns. Bitte lassen sie ihn die Hauptstadt der Nation besuchen, statt diesen fürchterlichen Ort da oben im Staat. Wir möchten gern, dass er kommt und mit uns ein Jährchen oder zwei oder drei plaudert.‘«

»Ich bin mir nicht sicher«, sagte Whitney wie ein Kardinal, der sanft eine kleine Ketzerei tadelt, »ob die SEC vor einem New Yorker Strafgericht viel ausrichten kann.«

»Paul, mein Junge...« Als er seinen Vornamen hörte, wusste Whitney, dass die Sache gelaufen war. Wenn ein Patient seinen Arzt oder ein Angeklagter seinen Verteidiger beim Vornamen nennt, dann heißt das, dass der Abhängige sein Schicksal aus den Händen dieser Götter in seine eigenen genommen hat. »… tu, was ich dir sage. Es ist einfacher, als dich rauszuschmeißen und einen anderen Anwalt zu suchen, bloß wegen eines einzigen Anrufs.«

Paul Dean Whitney war sauer. Er hasste es, wenn ein Mandant Entscheidungen traf. Das hasste er noch mehr, als mit der U-Bahn zu fahren. Er war dermaßen außer sich, dass er seine Taschen nach Kleingeld abzusuchen begann, bevor er merkte, dass er Washington mit der Kreditkarte anrufen konnte.

2Squash

Charles Chip Forte Riggins, ein Yalie von den kotelettenlosen Wangen bis zu den Pumas mit maßgefertigten Einlegesohlen und zurück zu seinem kantigen Kinn, war dazu geboren, zu segeln, Squash zu spielen und für eine Wall Street-Anwaltskanzlei zu arbeiten. Natürlich machte er all das. Er war ein junger Mitarbeiter bei Choate, Winkler, Higgiston, Hahn & Moore; all diese Namen waren mit einem Kreuzchen versehen. Echte Klasse hat man nur noch vor sich, wenn hinter jedem Namen im Kanzlei-Titel ein Toter steckt. Das heißt, dass die Kanzlei derart angesehen ist, dass die Erwähnung eines lebenden Anwalts sie lediglich herabsetzen würde.

Niemand hat je schlüssig herausfinden können, wozu ich geboren war. Ich begann Squash zu spielen, weil es umsonst war. Ein Freund an der NYU brachte es mir bei und versorgte mich mit einem falschen Ausweis. Als er aus Gründen, die er nie zusammenhängend und verständlich erklärte, von der Uni flog, war ich dem Spiel verfallen.

Ich genoss es stets besonders, Chip zu schlagen, was ihn völlig verwirrte.

Ich schlug ihn; er ließ einen mürrischen Kleiderhaufen im Umkleideraum zurück und ging, nur mit einem beleidigten Gesichtsausdruck bekleidet, in die Sauna.

»Was für Fälle bearbeitest du eigentlich?«, fragte er mich. Er sprach, ohne mich anzublicken, damit sein Blick nicht zufällig meine Genitalien streifte.

»Alle, die sich lohnen.« Ich dachte einen Moment nach; dann fiel mir ein, dass er ausschließlich für Verstorbene arbeitete, und verdreifachte mein Honorar. »Siebenhundertfünfzig Dollar pro Tag für meine Zeit plus Spesen, was auch zusätzliche Leute, die ich anheuere, einschließen kann. Keine Überstunden, aber für jeden Tag, der länger als vierzehn Stunden dauert, berechne ich zwei Tage.«

»Dein Honorar ist nicht das Problem«, sagte er sehr ernsthaft. »Ich will wissen, was für eine Art Arbeit du machst.«

Er wollte »Sag das Zauberwort, und du hast einen Dollar gewonnen« spielen. Er wollte eine Antwort auf eine Frage, die ich nicht kannte, und als Belohnung würde es einen Job geben, den ich dringend brauchte. Ich hasse dieses Spiel.

»Wir sind Squash-Kumpels«, sagte ich. »Niemand kann treuer und standhafter sein als ein Squash-Kumpel. Wenn du verheiratet wärest, dann würde ich sagen, du willst, dass ich beweise, dass deine Frau schreckliche Sachen mit kleinen Tieren anstellt, damit du keine Alimente zahlen musst. Aber du bist nicht verheiratet. Ich glaub nicht, dass du in Schwierigkeiten steckst, weil du gar nicht weißt, wie man da reinkommt. Also, Schluss mit dem Scheiß. Sag mir, was das Problem ist, und ich sag dir, ob ich dir helfen kann.«

»Es geht nicht um mich. Es ist für … sagen wir, für einen Klienten. Aber ich möchte deine Zeit nicht verschwenden, wenn es nicht auf deiner Linie liegt.«

»Natürlich ist es für einen Klienten. Du bist Anwalt, Chip, schon vergessen?«

»Yeah. Schau … uh, äh … Ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll. Du bist nicht gerade der sanfteste Bursche der Welt. Ich meine, mich stört’s nicht. Für mich spielt das keine Rolle. Und wenn du der richtige Typ bist, dann spielt es auch keine Rolle … für sie. Ich will also bloß jedermann Zeit und Unannehmlichkeiten ersparen.«

»Zum Teufel damit. Ich brauche deine Beleidigungen nicht. Ich brauche deinen Job nicht. Du hast Glück, wenn du mich kriegst.«

»Wie kommt’s dann«, sagte er, »dass ich die letzten beiden Wochen den Platz bezahlen musste?«

Man kann einen Squash-Kumpel nicht hinters Licht führen. Selbst wenn dein Schlag perfekt ist, er merkt, wenn du pleite bist. Und der Hundesohn wollte immer noch »Sag das geheime Wort« spielen.

»Also gut, wenn du’s unbedingt wissen willst. Querbeet durch alle möglichen rauen Jobs, so könnte man meine Arbeit charakterisieren. Ich jage Kautionsflüchtige. Ich schürfe nach dem nötigen Dreck für Scheidungen. Ich spüre die Wirtschaftsganoven großer Firmen auf...«

Ich sah, wie seine linke Augenbraue zuckte. Das war praktisch ein Hinweis. Ich war dem geheimen Wort sehr, sehr nahe.

»...in ein paar meiner besten Fälle ging es darum, Leute zu schnappen, die große Unterschlagungen begangen hatten, bevor sie sich nach Brasilien absetzen konnten. Ich hab ein paar äußerst diskrete Sachen für Politiker erledigt. Ich biete Diskretion, Loyalität, überlegene Intelligenz und einen halben juristischen Grad.«

»Einen halben juristischen Grad?«

»Yeah«, sagte ich. »Hab vorzeitig mit Jura Schluss gemacht. Ist genauso nützlich, als wäre ich von einer Kosmetikschule abgegangen, bloß dass ich mir immer noch nicht selber die Nägel maniküren kann.«

»Wo« — ich wusste, dass er das fragen würde — »bist du gewesen?«

Meine Antwort, das wusste ich ebenfalls, würde die Sache klar machen. Ich hatte nicht den richtigen Namen, nicht den richtigen Stil oder das richtige Aussehen. Aber einmal im Leben war ich am richtigen Platz gewesen.

»Yale«, sagte ich.

Er lehnte sich zurück und tat so, als würde er überlegen.

Am nächsten Abend stieg ich um sieben Uhr an der Wall Street aus der U-Bahn.

Ich trug einen Anzug und eine Mietkrawatte. Um sechs hatte ich mich noch mal rasiert und meine Koteletten gestutzt. Die Frau, mit der ich zusammenlebte, hatte mein sauberstes Hemd gebügelt. Man würde mir um den Hals fallen.

Der Mann an der Rezeption saß unter einem großen, amorphen, modernen Gemälde, das, so schien es mir, die Farbe Grau symbolisieren sollte. Ich fragte nach Mr. Riggins. Als ich nicht warten musste, weil er sich gerade in einer Konferenz befand oder Überseegespräche führte, wurde mir klar, dass er wirklich in der Klemme steckte.

Er musterte mich prüfend und fand mich angemessen. Nicht gut genug für ein Lob. Nicht übel genug, um zu jammern. Also führte er mich durch die Kaninchengehege auf das Mitarbeiter-Territorium. Eine saubere, gesichtslose Fabrik des Geistes, in der die Mitanwälte immer noch emsig mit unbezahlten, aber den Klienten hoch in Rechnung gestellten Überstunden beschäftigt waren, um ihre Hingabe an den heiligen und hoch bezahlten Gral der Partnerschaft unter Beweis zu stellen.

Über eine Innentreppe stiegen wir nach oben zu den heiligen Gemächern der Partner. Die Anwaltskanzlei versorgt Mitarbeiter mit Büromöbeln; Partner kaufen sich ihre Einrichtungen selbst. Es ist eine der feinsten Methoden der westlichen Welt, Klassenunterschiede zu demonstrieren. Partner können sogar handgearbeitete Türen einsetzen lassen. Wie ein Trapper, der ins Indianergebiet vordringt, so sensibilisierte jedes Zeichen, jede Markierung Chips Ahnung einer potentiellen Gefahr..

»He« — ich legte ihm eine Hand auf seine Schulter —, »ich werde dich nicht in Verlegenheit bringen. Ich werde meiner Rasse Ehre machen.« Sein Blick besagte deutlich, dass Scherze unangebracht waren, wenn man von derart launischen feindlichen Mächten umgeben war. »Wirklich«, machte ich einen Rückzieher, »ich werde nicht mal ein Scherzchen machen. Ich werde mich benehmen, als wäre all dies Ernst, was ich übrigens keineswegs bezweifle. Ich werde mich rechtschaffen und korrekt benehmen.«

»Gut.«

Wir rückten unsere Krawatten zurecht, und er führte mich in das Eckbüro. Ein Eckbüro ist selbstverständlich allererste Klasse. Man stelle sich vor! Zwei Aussichten! Lediglich vier Räume pro Stockwerk besitzen zwei Aussichten! Und die Einrichtung. Ein persischer Teppich, ungefähr einen Morgen groß. Mittendrin ein antiker Schreibtisch. Eine reich verzierte Platte, keine Schubladen darunter, ein Schreibtisch, der laut und deutlich verkündet: funktionslos. Ein purer, unverfälschter Status-Schreibtisch. Es gab keine juristischen Bücher. Keine Bücherregale. All das brachte eines zum Ausdruck: Wenn du diesen Mann triffst, dann zahlst du nicht für Bücher, für staubige Recherchen oder für Aktenstudium. Wenn du diesen Mann triffst, dann zahlst du einzig und allein für das Privileg, ihn treffen zu dürfen.

Es gab nur zwei Stühle. Einer davon stand hinter dem Schreibtisch. Niemand musste erklären, dass Chip zu dieser Party nicht eingeladen war. Er bot mich dem juristischen Hohepriester dar, warf mir einen letzten bittenden Blick zu und verschwand.

Lawrence Choate Haven war ungefähr fünfundsechzig. Für seinen Anzug hätte ich zwei meiner Monatsmieten hinlegen müssen. Seine Nägel waren manikürt, sein Haar war präzise geschnitten, seine Bräune gepflegt, aber nicht übertrieben. Seine Haltung machte seiner Klasse alle Ehre; vielleicht trug er auch ein Korsett. Sein mittlerer Name stand für den Namen Choate im Firmen-Titel.

Er erklärte, dass er meine Referenzen überprüft hätte. Ich schaute bescheiden drein. Er hatte sie adäquat gefunden. Ich schaute erfreut.

»Wenn wir in der Vergangenheit gezwungen waren, Nachforschungen anstellen zu lassen, dann haben wir dafür eine der großen, etablierten Firmen engagiert. Die Verpflichtung zur Rechenschaftsablegung ist in den meisten Fällen eine wichtige Qualifikation. Wie alle positiven Qualifikationen hat sie jedoch auch ihre Kehrseite. Es bedeutet, dass ein ganzes System zum Einsatz kommt, und ein System bedeutet, dass eine beträchtliche Anzahl unbedeutender Leute aus Management, Buchhaltung usw. in die Sache involviert sind.

In diesem Fall haben wir eine Situation, in der Diskretion wichtiger ist als alles andere. Würde ich Sie für Choate, Winkler engagieren, dann könnte ich mir diese Entscheidungsfreiheit nicht zugestehen. Dies jedoch ist eine persönliche Angelegenheit, und so kann ich tatsächlich von dieser Freiheit Gebrauch machen.«

Der Mann sprach nicht nur in vollständigen Sätzen, sondern in vollständigen Abschnitten. Ein aussterbender Stil. Ich war beeindruckt.

Die Teilhaber von Choate, Winkler hatten Mr. Wood nicht wegen seiner überragenden juristischen Qualifikationen rekrutiert. Es war mehr ein Zufall gewesen.

Leisure Time Industries hatte als Schallplattenfirma angefangen, später waren noch Spielsachen, Spiele, Konzerte und Touristik hinzugekommen. Alles, was man unter Muße und Freizeit zusammenfassen konnte, und dazu noch einige Sachen, auf die das nicht zutraf. Eine ihrer Tochtergesellschaften stellte Squashschläger her. Doch auch sie hatten ihren Moment der Schwäche gehabt, und Charles Goreman, der Schwäche witterte wie ein Rüde eine läufige Hündin, hatte zugeschlagen. LTI war zwar tatsächlich größer als O&E, aber es zeigte sich schon bald, dass O&E gewinnen würde. Anstatt sich auf eine lange, blutige Schlacht einzulassen, änderte LTI den Kurs und steuerte eine freundliche Fusion an. Choate, Winkler führten die Verhandlungen, und alle verdienten sich eine goldene Nase.

Vor allem Choate, Winkler. Der ausgehandelte Vertrag schloss ein, dass sie die Anwälte von Over & East wurden. Sie hatten die Verliererseite vertreten und standen zum Schluss mit einem Klienten da, der doppelt so groß war.

Der Handel beinhaltete außerdem, dass Wood Teilhaber bei Choate, Winkler, Higgiston, Hahn & Moore wurde. Und so waren alle Beteiligte zufrieden. Over & East spielte weiterhin Takeover & Eat, die Honorare rollten bei Choate, Winkler nur so an, und Woods Anteil begann bei ca. 750.000 Dollar und stieg unaufhaltsam.

An einem Abend dann vor achtzehn Monaten hatte ein Junior- Buchhalter die Bücher von Choate, Winkler durchgesehen. Junior entdeckte etwas, das allen anderen Buchhaltern und Rechnungsprüfern acht Jahre lang entgangen war. Er arbeitete die ganze Nacht durch, prüfte, überprüfte und machte die Gegenprobe. Ungeduldig wartete er die Morgendämmerung ab und arbeitete den ganzen folgenden Tag hindurch, um das zu überprüfen, was während der Bürozeit überprüft werden musste.

Als sich Junior sicher war, arbeitete er sich bis ins Büro von Lawrence Choate Haven vor und legte die Bombe auf diesen makellosen, erstklassigen Status-Schreibtisch. Edgar Wood war ein Dieb. Schlimmer noch, er benützte die Anwaltskanzlei als Umschlagstelle.

Bis jetzt hatte Junior 4.873.927,64 Dollar aufgespürt, die von Over & East abgezogen und durch Choate, Winkler, Higgiston, Hahn & Moore an existierende, aber stillgelegte Tochtergesellschaften von Over & East weitergeleitet worden waren. Von dort aus war das Geld an die Lieferanten weitergeflossen, bei denen es sich stets um Edgar Wood handelte. Die anschließenden Nachforschungen erbrachten eine Gesamtsumme von über acht Millionen Dollar.

»Vielleicht«, sagte Haven, »handelte ich überstürzt. Nur zu häufig wird ein Mantel des Schweigens, wird ein Schleier über das Gesicht der Wahrheit gezogen. Die Partner sorgen sich mehr um ihr Image in der Öffentlichkeit als um die Bestrafung des Täters. Doch ich war damals der Meinung — und ich bin es auch heute noch — dass dies das falsche Vorgehen ist. Der Schuldige wird buchstäblich belohnt, und die Wiedergutmachung wird Sache der Aktionäre oder in unserem Fall der Teilhaber. Man krümmt sich vor Angst, dass die Öffentlichkeit wegen eines Übeltäters glauben, die gesamte Firma wäre irgendwelcher Vergehen fähig.

Das ist eine Form der Feigheit und ein Missbrauch des Vertrauens der Öffentlichkeit.

Choate, Winkler, Higgiston, Hahn & Moore existiert seit über hundertfünfzig Jahren. In all diesen Jahren hat sich nie etwas Vergleichbares ereignet. Nichts hat unseren Namen je beschmutzt. Ich war der Meinung, dass uns eine harte Reaktion nur stärken würde. Die anderen Senior-Partner stimmten mir zu, wenn schon aus keinem anderen Grund außer, dass irgendjemand schließlich Maßstäbe setzen muss.

Wir beschlossen, vollumfänglich Anklage zu erheben.«

Das taten sie auch. Sie schalteten sofort Robert Morganthau, Staatsanwalt in Manhattan, ein. Noch am gleichen Tag. Noch bevor sie Mr. Goreman informierten. Noch bevor sie Over & East informierten. Noch bevor sie Mr. Wood mit den Tatsachen konfrontierten.

Auf diese Weise konnten sie sich keinen Rückzug mehr erlauben. Und es gab auch keinen.

»Ich setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, die nicht vorhersehbar waren. Obwohl Edgar Wood Gelder veruntreut hatte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass er Außenstehende in diese Sache hineinziehen und, schlimmer noch, das Vertrauensverhältnis zwischen Anwalt und Mandant in den Schmutz ziehen würde.«

Edgar Wood, Anwalt von Over & East, persönlicher Anwalt von Charles Goreman, hatte Zugang zu allem und jedem gehabt. Doch dieses Wissen war geheim. Er durfte nichts davon weitergeben. Das Verhältnis Anwalt und Klient basiert auf Vertrauen. Es ist das Fundament. Der Anwalt darf nie etwas über die Angelegenheiten seines Klienten verlauten lassen.

Jedermann rechnete nun mit einer neuen Attacke der SEC gegen Over & East, und die Kanzlei, die angeheuert wurde, um diesen Angriff zurückzuschlagen, war Douglas, Cohen, Bartholomew, Neffsky und McDonald. Laut Choate Haven war der Grund dafür, dass Choate, Winkler teilweise verantwortlich zeichnete für das Vorgehen der SEC und eine Anzahl von Klagen, in die Wood und Over & East verstrickt waren.

Ich hatte von Douglas, Cohen gehört. Revolverhelden im 3000- Dollar- Anzug. Die Choate, Winklers und Co der legalen Welt führten die tagtäglichen Geschäfte zwischen Firmen, Staaten und sogar Nationen. Aber wenn die Kacke am Dampfen war, wenn das FBI die noch rauchende Waffe entdeckt hatte, wenn der Vizepräsident wegen eines Drogendelikts angeklagt war, dann wurde Douglas, Cohen gerufen.

Sie waren so gut, dass die Namen im Briefkopf tatsächlich die noch nicht verstorbener Anwälte waren.

Doch selbst sie hatten Probleme. Sie wollten wissen, was Wood für Aussagen machte. Die SEC, die Wood irgendwo versteckt hatte und seine Zeugenaussage im geheimen aufnahm, argumentierte bis jetzt mit Erfolg, dass sie als Aufsichtsbehörde nicht Teil des Gerichtssystems waren und keine Akteneinsicht gewähren mussten. Die SEC ließ der Beleidigung auch noch den Schmerz folgen und gab ausgewählte Informationen an Wall Street Journal und Times weiter.

»Sie sind die mit der Sache befassten Anwälte. Doch ich trage als Privatperson eine gewisse Verantwortung, da mein Verhalten, wie korrekt und angemessen auch immer, gewissen betroffenen Personenkreisen, deren Wohlergehen mir anvertraut war, Schaden zufügen kann.«

»Yeah, ich kann den Burschen aufspüren«, sagte ich. »Ich kann ihn aufspüren. Vielleicht können Mr. Wood und ich ein kleines Gespräch führen. Obwohl ich nicht glaube, dass er für mich seine Aussage zusammenfassen wird. Ich habe Kontakte zur Times, aber ich möchte wetten, sie wissen auch nicht mehr als das, was sie veröffentlichen. Ich kann mich an eine Sekretärin oder Stenotypistin unten in D.C. ranmachen … aber ich glaube nicht, dass damit Ihre Fragen beantwortet werden, jedenfalls nicht auf lange Sicht, und diese Sache zieht sich hin. Also müssen wir es anders versuchen.«

»Wenn Sie damit andeuten wollen, dass Sie womöglich die vom Gesetz gezogenen Grenzen überschreiten wollen, so muss ich mich auf alle Fälle gegen eine derartige Handlungsweise aussprechen.«

Ich sah ihn an und zuckte die Achseln.

»Können Sie die Sache regeln oder nicht? Sie scheinen Zweifel zu haben.«

Ich erhob mich. »Ich erledige den Job. Ich bringe Ihnen Ergebnisse. Wenn das Honorar stimmt.« Ich ging hinüber zum Fenster. Der Wind pfiff von Turm zu Turm und peitschte kleine Wolkenfetzen gegen die Fensterscheibe. »Die Spesen könnten ganz schön in die Höhe gehen. Raus aus der Stadt und so «, sagte ich über meine Schulter hinweg.

»Hier sind fünfunddreißigtausend Dollar«, sagte er. Die Zahl ließ mich herumwirbeln. Statt eines Schecks stand plötzlich ein Aktenkoffer aus festem Karton für 5 Dollar 98 auf dem polierten Holz des Status-Schreibtisches. Das konnte nur Bargeld bedeuten. Ich ging zum Schreibtisch und riss den Koffer gierig auf. Es war Bargeld.

Zusätzlich enthielt der Koffer allerlei Kleinkram wie Fotos und ein Dossier über den Mann, das die meisten Privatdetektive als hilfreich angesehen hätten. Hübsch, aber meine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf die grünen Scheinchen.

»Sie erhalten die gleiche Summe noch einmal, wenn Sie mir eine genaue Zusammenfassung oder die Durchschrift von Mr. Woods Zeugenaussage liefern.«

»Geht in Ordnung«, sagte ich.

3Pendelverkehr

Ich hob Wayne hoch. Er kicherte und strahlte. Ich ebenfalls.

»Ich werde eine Weile weg sein«, erklärte ich ihm.

»Gehst du auf eine Mission?«

»Ja«, sagte ich feierlich.

»Wow«, erwiderte er. »Besorg’s ihnen, bevor sie’s dir besorgen.«

»Das werd ich«, versprach ich und setzte ihn ab. Er schnappte sich seine Schulsachen und stürmte zur Tür. »Bis später«, schrie er, kurz bevor sich die Tür hinter ihm schloss.

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