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Die größten Menschen sind die, die den anderen Hoffnung geben können. Als einer der ganz großen eint der junge Stammesfürst Arthur die Klans von Britannien. Sie verteidigen sich aussichtslos gegen die Invasion der Römer, ändern aber ihren Weg. Mit der gesamten Völkerschaft zieht Arthur gegen die Stadt Rom. Dank glücklicher Umstände kehren die Kelten auf ihre Insel zurück, die jetzt den Besatzern untersteht. Als Hilfskönig Artus kämpft der Erste der Kelten für das Überleben der Einheimischen. Beinahe zweitausend Jahre währt die Legende Arthur. Ob in Wales als unehelicher Sohn des Königs geboren oder als Sagengestalt erfunden: Er erscheint immer wieder neu erdacht und als Inbegriff des Guten nach den Vorstellungen der Epoche. Die hier erzählte, hoch aktuelle Geschichte geht im Kern auf eine überlieferte Sage zurück. Man fühlt, was wir an der Freiheit haben.
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Seitenzahl: 38
Veröffentlichungsjahr: 2024
„Mein Vater verlor sein Leben, und die Römer nahmen den Südosten ein. Erobern die Kelten nicht jetzt den Boden der Ahnen zurück, enden alle schon bald im Tod oder als Sklaven. Wir sind die Lieblinge der Götter. Wem wenn nicht uns würde gelingen, die Klans zusammenzuführen! Manche werden aus Einsicht mitgehen, andere, weil ihnen keine Wahl bleibt. Keltischer Boden den Kelten!“, rief der Sohn des gefallenen Stammesfürsten dem Rat zu.
„Starb unser Oberhaupt nicht im Kampf gegen Legionäre? Ein Zeichen, die Ahnen deuten auf Arthur. Er weist die Erscheinung eines Giganten, vor allem aber großen Mut auf“, erkannte man den Jugendlichen als Nachfolger an.
Im Besatzungsgebiet plünderten die Invasoren und trieben Steuern ein, was begünstigte, dass Arthur die Gemeinschaften der britischen Insel einte. Den Oberhäuptern sagte er: „Kelten kommen nur ebenbürtig miteinander aus. Alle Anführer, auch die unterworfenen, gehören meinem Rat an. Betrachtet mich als Ersten unter Gleichen.“
Die Häuptlinge der Völkerschaft einigten sich auf den Weg, die Eindringline von der Insel zu vertreiben, sie beschlossen: „Legionen lassen sich nur mit deren Waffen besiegen. Ohnehin fehlt den Stämmen schwere Rüstung, rauben wir Garnisonen aus!“
Auf einem seiner Kriegszüge eroberte das Heer der freien Kelten seinen Hafen zurück. Die Völkerschaft verfügte jetzt wieder über Beweglichkeit zu Wasser und nützte sie. Beim ersten Angriff auf der anderen Seite des Meeres machten die Briten einen Stützpunkt der Römer dem Erdboden gleich. Ihre Beute schleppten sie durch die Wildnis, wobei Krieger auf einen Ohnmächtigen stießen. Der Schwerverletzte wirkte sehr jung, ein Würdezeichen an seiner Kleidung wies ihn als Stammesoberhaupt gallischer Kelten aus. „Unsere Brüder, sie widersetzen sich dem Imperium. Mitnehmen!“, befahl Arthur.
Auf der Überfahrt kam der Gallier zu Bewusstsein. „Schiff“, hauchte Lanzelot nur. Eine Weile hatte es gedauert, bevor er leise über sich Auskunft gab. Die Briten erfuhren von ihm: „Mein Klan lebt im Untergrund. Ich versuchte mit meinen Kriegern, unser Gebiet vor Übergriffen von Herumziehenden zu schützen, geriet aber in einen Hinterhalt; die Schlacht verloren wir. Mich stießen die Feinde einen Steilhang hinunter, wobei mein Kopf hart aufschlug und mir das Bewusstsein abhandenkam. Als die Sonne aufging, erwachte ich auf dem Grund einer Schlucht. Hier lagen geflügelte Ungeheuer herum, solche die Menschen töten. Sie schliefen aber noch oder ließen mich aus anderen Gründen in Ruhe. Einige Zeit verharrte ich so gut wie reglos. Gegen Mittag erhoben sich die Tiere und bewegten die Schwingen; unverkennbar stand ihr Abflug bevor. So riss ich mich zusammen, um nicht die Gunst des Augenblicks zu verpassen. Mir gelang, eines am Schwanzende zu packen. Heulend versuchte das Scheusal, mich abzuschütteln, zog dann aber vor, den anderen zu folgen, die schon verschwunden waren. Oben ließ ich zu spät los und fiel weit herunter.“
Während der Fahrt widmete sich Arthur allein dem Gallier, dem er sich vertraut fühlte.
In Britannien erfuhr Lanzelot von seinem Freund: „Meine Stämme haben vor, die Insel zu verlassen. Eines Tages würde das Imperium siegen wie bei euch. Wir geben uns aber nicht geschlagen, sondern ziehen gegen die Kaiserstadt. Zusammen mit deinem Klan, falls ihr mitkommt, und den vielen Widerständigen, die sich einem bei Befreiungszügen anschließen, kann man Rom erobern. Anschließend lassen wir alle uns dort nieder.“
Nach seiner Genesung brachten Briten Lanzelot auf das Festland zurück, wo er Vorbereitungen für die Eroberung des Kapitols traf.
Dem Heer der Kelten gehörten mehr als hunderttausend Krieger an. Die Völkerwanderung mit allem Hab und Gut schlug eine Schneise der Verwüstung, deren Umfang dem von Märschen römischer Legionen in nichts nachstand. Die Spur reichte von der Atlantikküste Galliens bis zu einem Tal vor dem Kapitol, das die Einwanderer besetzt hielten.
„Weinbeeren, Korn, Jagdwild im Überfluss!“
„Wer hätte ein Land von solcher Schönheit erwartet!“
„Sogar nachts entspannt einem die Wärme die Glieder“, freuten sich die Angehörigen der Krieger. Die Grauen der Unternehmung schienen ihnen beinahe ausgestanden, doch trübte ein Problem die Begeisterung.
Der Rat der britischen und gallischen Kelten besprach: „Auf der Wanderung besiegten wir Römer mitsamt Germanen sowie all den anderen, die sich uns in den Weg stellten. Jetzt sichern die Krieger die dicht bewachsenen Hänge des Tals und Rom liegt greifbar nahe vor uns. Die Stadt weist jedoch eine Befestigung auf, wie niemand sie sich hätte vorstellen können. Für die Erstürmung fehlen dem Heer Gerüst und Gerät. Ein Teil der Kämpfer wird mit den Angehörigen Ausstattung bauen. Alle anderen verteidigen das Lager, erbeuten Waffen und Nahrung. Vorläufig bleibt auch nur, von Raubgut zu leben; schicken wir also Truppen aus!“