Die Schafgarbe – Alleskönnerin unter den Heilpflanzen - Barbara Simonsohn - E-Book

Die Schafgarbe – Alleskönnerin unter den Heilpflanzen E-Book

Barbara Simonsohn

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Beschreibung

Die Schafgarbe – Arzneipflanze des Jahres 2025 Entdecken Sie die faszinierende Welt der Schafgarbe! Dieses unscheinbare Wunder der Natur überrascht mit einem erstaunlich breiten Wirkspektrum und gilt als eine der besten Frauen-Heilpflanzen. Dank ihrer Inhaltsstoffe – darunter wertvolle ätherische Öle, Bitterstoffe und Flavonoide – wirkt Achillea millefolium u.a. antibakteriell und antiviral, blutstillend, menstruationsregulierend, entzündungs- und krebshemmend, entgiftend, krampflösend, schmerzlindernd, durchblutungs- und verdauungsfördernd. Doch das ist noch lange nicht alles: Ihre ausgleichende, harmonisierende Natur macht die Schafgarbe zum Allheilmittel – so hilft sie sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung und bei schwacher Monatsblutung ebenso wie bei zu starker. Alle oberirdischen Teile der Pflanze – Blatt, Blüte und Stängel – können für Gesundheit und Wohlbefinden genutzt werden: in Form von Tees, Frischsäften, Tinkturen, Ölauszügen, Homöopathika, Cremes und Salben oder auch frisch gepflückt als Erste Hilfe bei Wunden und Insektenstichen. Erfahren Sie alles Wichtige rund um die Schafgarbe … - in der Wissenschaft: Inhaltsstoffe, Heilwirkungen und Einsatzgebiete - in der Hausapotheke: Heilanwendungen innerlich und äußerlich - in Küche und Garten: gesunde Rezepte und praktische Tipps - für Haut und Haar: Kosmetik zum Selbermachen Erleben Sie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Alleskönnerin!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 125

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Barbara Simonsohn

Die Schafgarbe

Alleskönnerin unter den Heilpflanzen

Kompakt-Ratgeber

E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-780-0

(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-778-7, 1. Auflage 2025)

Mankau Verlag GmbH

Pfarrgasse 1, D-82497 Unterammergau

[email protected]

Im Netz: www.mankau-verlag.de

Soziale Netzwerke: www.mankau-verlag.de/forum

Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg

Endkorrektorat: Susanne Langer-Joffroy M. A., Germering

Cover/Umschlag: Guter Punkt GmbH & Co. KG, München

Layout: X-Design, München

Satz und Gestaltung:lydiakuehn.de, Aix-en-Provence, Frankreich

Bildnachweis:

© Jana Ellmer 130

© stock.adobe.com Sunbunny: 4, 14–15; 5, junky_jess: 100–101; Vitaly Ilyasov: 7; gudrun: 11; superfood: 12; caifas: 17; Bildagentur-o: 19; Scisetti Alfio: 23; Martin: 24; Oleksandr Filatov: 26; Nataliia: 28; emilio100: 29, 31 l., 121 l.; fedsax: 30; Jon Benedictus: 30 u.; PhotoSG: 31 r.; Thorsten Schier: 33 o.; ChrWeiss: 33 u.; Brad Pict: 34; Tom: 36; Veronika: 39; Christine: 43; vladim_ka: 47; sakurra: 49; Laurie: 50; Virtexie: 52; Ilhan Balta: 54; elenabsl: 56, 102; Cora Müller: 59; AntonioDiaz: 61; Foto-Helin: 63, 134; yanadjan: 64; HANK GREBE: 67; Nadezhda Buravleva: 69; Profotokris: 70; Kzenon: 75; Magrig: 76; unpict: 80; indysystem: 82; verona_studio: 85; Matteo: 88; Alwih: 95; teatian: 96; Amy Lv: 99, 139 r.; Elroi: 103; Madeleine Steinbach: 105; sasimoto: 108; kazmulka: 109; ANASTASIIA: 112; LianeM: 114; plprod: 116; Iryna_B: 119; Marina Lohrbach: 121 m.u.r.; ausra: 131; kriangphoto31: 139 l.; SlayStorm: 143; khumthong: 145

Hinweis für die Leser:

Die Autorin hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autorin können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung, und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.

Vorwort

»Familiarity breeds contempt« – allzu Vertrautes wird mit Verachtung gestraft. So ist es vielleicht auch bisher für Sie mit der Schafgarbe gewesen. Sie wächst fast überall und ist bis auf die Blütezeit eine unscheinbare Pflanze, die man leicht übersieht. Doch das Gute liegt so nah. Die Schafgarbe, von vielen als Unkraut geschmäht, hat eine atemberaubende Bandbreite von Wirkstoffen und Heilkräften.

Heilkräuter wie die Schafgarbe sind unsere evolutionären Begleiter seit Millionen von Jahren. Sie sind seit alters her die Medizin der Menschen. Vielleicht kommt einmal der Tag, an dem wir auf sie angewiesen sind! Ich denke an die Zunahme der Antibiotikaresistenzen, die Hilflosigkeit der Schulmedizin gegenüber multiresistenten Krankenhauskeimen und die Nebenwirkungen vieler allopathischer Medikamente.

Die Schafgarbe wartet nur darauf, von uns gewürdigt und genutzt zu werden. Sie lädt uns ein, kostenlos aus der Quelle von Energie, Fülle, Liebe und Weisheit der Natur zu schöpfen. Lesen Sie dieses Buch, und tragen Sie bei zur Renaissance dieser fast vergessenen Heil- und Arzneipflanze! Die Schafgarbe, ein heimisches Superfood und eine Hausapotheke für alle Fälle, wächst direkt vor Ihrer Haustür.

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Schafgarbe – eine Pflanze der Superlative

Die Schafgarbe in der Geschichte

»Gesammeltes« Wissen

Aus aller Welt

Die »Magie« der Pflanze

Zur Botanik der Schafgarbe

Die Ernte

Der Anbau zu Hause

EXTRAEin Plus für Wild-, Haus- und Nutztiere

Die Inhaltsstoffe und ihre gesundheitliche Bedeutung

Mineralstoffe und Spurenelemente

Kohlenhydrate

Eiweiß

Vitamine

Fettsäuren

Chlorophyll

Ballaststoffe

Bitterstoffe

Bioaktive Substanzen/sekundäre Pflanzenstoffe

Ätherische Öle

EXTRAAllergisch auf Schafgarbe?

Was sagt die Wissenschaft?

Hilfe bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Unterstützung bei Diabetes

Ein echtes Plus für Darm und Gehirn

Positive Wirkung auf die Haut

Top gegen Entzündungen

Unterstützung bei Krebs

Hilfe bei der Wundheilung

Linderung von Menstruationsbeschwerden

Positive Wirkung auf die Verdauung

EXTRAHilfe für Seele und spirituelles Wachstum

Schafgarbe – Hilfe aus der Hausapotheke

Die Anwendung für Gesundheit und Wohlbefinden

Äußere Anwendungen

Innere Anwendungen

Erfahrungsberichte rund um die Schafgarbe

Arthritis

Herzprobleme

Seelische und neurologische Themen

Unterleibsbeschwerden

Verdauungsbeschwerden und -krankheiten

EXTRADie Schafgarbe für die Schönheit von Haut und Haar

Schmackhafte und gesunde Rezepte

Sättigendes Frühstücksmüsli

Kartoffelpüree zum Genießen

Feines Rührei

Kreativer Nudelsalat

Sommersuppe

Blätterpüree

Wildkräuter-Aufstrich I

Wildkräuter-Aufstrich II

Wertvolle Kräuterpaste

Kräutercreme

Pesto mal anders

Herzhafte Kekse

Peppiger Orangensalat

Gesunde Würzpaste oder Brotaufstrich

Blätter-Tempura

Kräutersalz

Schafgarbenprodukte

Bezugsadressen für Schafgarbenprodukte

Ein paar Worte zum Schluss

Empfehlenswerte Literatur

Endnoten

Register

Einleitung

Die Schafgarbe ist eine »absolute Alleskönnerin – ihre Indikationsbreite sucht ihresgleichen«, so bringt es Ernährungsberater und Phytotherapeut Timo G. auf den Punkt.1 Wolf-Dieter Storl drückt es ähnlich aus: »Wenn man keine anderen Kräuter kennt, das wäre genug, um fast alles zu heilen.«

Mich hat es daher nicht überrascht, dass der renommierte Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg die Schafgarbe zur »Arzneipflanze des Jahres 2025« kürte – es war nur eine Frage der Zeit. Steht eine Renaissance an für eine recht unscheinbare Pflanze, die im Hinblick auf die Erforschung in den letzten Jahren etwas in den Hintergrund gerückt ist?

Die Vielseitigkeit der Indikationen und Wirkungen ist atemberaubend: krampflösend, wundheilend, antibakteriell und leberschützend, um nur einige zu nennen. Die Schrift zur Kür der Schafgarbe als Arzneipflanze des Jahres spricht von »pleiotroper Wirkung«, das heißt, die Inhaltsstoffe von Blüte und Blatt haben mehrere Wirkungen auf die Strukturen und Mechanismen im Organismus. Der Grund hierfür ist ein Zusammenspiel von etwa hundert bis hundertzwanzig gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen, die sich gegenseitig ergänzen. Man spricht von der synergetischen – sich verstärkenden – und von der additiven Wirkung.2 Vielleicht werden sich in der Zukunft noch weitere Wirkweisen zeigen, die Forschung an der Schafgarbe ist längst noch nicht abgeschlossen. Auffällig ist die regulierende Kraft der Pflanze. So hilft sie zum Beispiel bei Verstopfung und bei Durchfall, bei einer zu schwachen und zu starken Periode, bei Hitzewallungen und kalten Extremitäten.

Millefolium, ein Teil ihres lateinischen Namens, bedeutet »Tausendblatt«, übersetzt heißt Achillea millefolium damit »Tausendblatt des Achilles«, nach dem griechischen Helden, der mit ihrer Hilfe seine und die Wunden seiner Krieger heilte. Die Schafgarbe ist für mich ein Tausendsassa, der fast überall und reichlich wächst – als würde die Pflanze uns damit sagen wollen: »Greift zu, ich kann euch Menschen und Tieren helfen, gesund zu werden und zu bleiben.«

Ich habe schon viele Bücher über heimische »Superfoods« geschrieben. Was die Schafgarbe betrifft, so toppt sie alle Pflanzen, mit denen ich mich bisher beschäftigt habe, an Vielseitigkeit und Wirksamkeit. Öfter habe ich mich beim Studium eines Teils der mehr als 4450 wissenschaftlichen Studien – Stand Mai 2025 – gefragt: Ist die Schafgarbe vielleicht ein Panacea, ein universales Heilmittel zur Behandlung aller möglichen Krankheiten? Also ein Allheilmittel? Genau das fragen sich auch einige Wissenschaftler, und zwar diejenigen, welche diese einzigartige Pflanze am gründlichsten erforscht haben.3 Sie bitten darum, angesichts der Vielzahl der Anwendungserfolge und ethnobotanischen Daten, Schafgarbe mit hoher Priorität zu behandeln, was Forschungsmittel für wissenschaftliche Studien betrifft. »Die Zeit ist gekommen für diese uralte Arzneipflanze, ihren Platz in der modernen Pharmacopeia einzunehmen, und die Wissenschaft muss sich dieser Herausforderung stellen.«4 Ich kann mich diesem Aufruf nur anschließen.

Ein Sumpfwiesen-Perlmuttfalter besucht die Schafgarbe.

INFO

SICHERN SIE SICH AB!

Auch wenn es so scheint, als könnte man vieles mit der Schafgarbe wieder »in Ordnung bringen«, da sie schon lange in der Volksheilkunde verwendet wird und immer mehr Studien heilkräftige Wirkungen belegen: Bitte suchen Sie trotzdem bei ernsten Beschwerden oder Krankheitsbildern einen Arzt oder Heilpraktiker auf.

Wildpflanzen – die wahren Superfoods

Ich habe Bücher über Wildkräuter wie Brennnessel und Löwenzahn verfasst, Bärlauch in meinem Buch über die Heilkraft von Küchenkräutern gewürdigt und Bücher über »essbare Bäume« wie Holunder und die Linde geschrieben. Warum?

Wildpflanzen wurden noch nie züchterisch bearbeitet und sind daher viel vitalstoffreicher als ihre »gezähmten« Verwandten. Sie werden nicht von Gärtnern gehätschelt und gepflegt, sondern beißen sich als wahre Überlebenskünstler allein durch und trotzen oft widrigen Umständen wie Dürren oder Schotterböden. Einige entfalten solche Widerstandskraft, dass man sie, wie Vogelmiere, Gänseblümchen oder Löwenzahn, sogar noch unter einer geschlossenen Schneedecke findet.

Wildpflanzen wie Schafgarbe sind Superfoods vor der eigenen Haustür, an die wir seit Jahrmillionen gut angepasst sind. Die 12 000 Jahre, in denen der Mensch nun Landwirtschaft betreibt, sind nur ein paar Wimpernschläge in unserer Millionen Jahre alten Evolution als Humiden, sprich Menschenähnliche. Ich will nichts gegen exotische Superfoods wie Baobab-Fruchtpulver oder Acai-Beeren sagen, aber diese kommen von weit her und sind insofern für uns keine »urheimische Medizin«.

Wildpflanzen, so der Forscher und Professor Fritz-Albert Popp, enthalten durchschnittlich das Zehnfache an Biophotonen-Speicherkapazität im Vergleich zu konventionell angebautem Obst und Gemüse, und noch das Fünffache von biologisch gezogenem. Können wir in dieser chaotischen Zeit etwas mehr Balance für Körper, Seele und Geist nicht gut gebrauchen?

Inhaltsstoffe, die begeistern

Stress ist ein Vitalstoffräuber. Unsere Lebensmittel enthalten aufgrund von ausgelaugten Böden, falschen Züchtungszielen auch im Bio-Anbau, langen Transportwegen, falschen Erntezeiten und wenig vitalstoffschonenden »Veredelungsverfahren«, zu gut Deutsch Entwertungsverfahren, immer weniger Vitalstoffe.

Angesichts der Stressbelastung brauchen wir aber mehr und nicht weniger davon! Wildpflanzen enthalten im Gegensatz zu Kulturpflanzen viel mehr Mineralstoffe. So weist Kopfsalat nur 224 mg Kalium pro 100 g auf, die Schafgarbe ebenso wie das Gänseblümchen ein Vielfaches davon. Auch bei Calcium, Magnesium und Eisen schlägt die Bilanz von Schafgarbe und Co. Kulturpflanzen um Längen. Was den Gehalt an Vitamin C und Vitamin A betrifft, toppen Wildpflanzen selbst Spitzenreiter der Kulturgemüsearten wie Grünkohl und Brokkoli. Wildkräuter enthalten im Durchschnitt das Vierfache an Eiweiß. Außerdem sind sie gespickt mit bioaktiven Substanzen wie Polyphenolen, welche Krankheiten vorbeugen und sie heilen können. Diese regenerieren unsere Darmflora, sodass wir wieder mehr Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen können.5 Unsere Stimmung profitiert davon ebenso wie unsere Resilienz, weil im Darm wieder wertvolle Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin in ausreichender Menge gebildet werden können.

Viele Stoffe in Wildpflanzen sind längst aus unserem Kulturgemüse herausgezüchtet worden. Doch gerade die von manchen ungeliebten Bitterstoffe optimieren den Stoffwechsel, Flavonoide wirken antioxidativ, Gerbstoffe bremsen Entzündungen aus, Saponine entgiften, Kieselsäure stärkt das Immunsystem, Phytosterine wirken antitumoral, Polyphenole senken Blutdruck und Blutzucker, und ätherische Öle wirken heilsam auf Lunge und Verdauungsorgane, um nur wenige Benefits der wertvollen Inhaltsstoffe aufzuführen. Mit Wildpflanzen wie der Schafgarbe holen wir uns die »Apotheke Gottes« auf den Teller. Diese Medizin wirkt nicht nur als Therapie, sondern auch als Prophylaxe.

Die kunterbunte Apotheke Gottes …

Wildpflanzen-Wissen macht autark. Es braucht nicht erst das Stromnetz gehackt zu werden – schon ein Streik der Lastwagenfahrer reicht, und die Lieferketten für Lebensmittel brechen zusammen. Das heißt, die Regale in den Läden bleiben leer. Jeder ist dann im Vorteil, der sich aus dem Garten der Natur zu ernähren weiß. Wir sollen jetzt laut EU-Kommission Vorräte an Lebensmitteln und Wasser für mindestens 72 Stunden anlegen. Wasser halte ich für keine schlechte Idee. Aber Konserven? Ich verlasse mich besser auf meine Wildpflanzenkenntnisse und fühle mich damit auf der sicheren Seite. Selbst im Winter kann ich die Wurzeln von Wilder Möhre, Nachtkerze und Löwenzahn ausbuddeln und daraus leckeres Gemüse kochen. Natürlich habe ich auch jede Menge Wildpflanzen wie Brennnessel, Schafgarbe und Löwenzahn getrocknet und dunkel im Keller eingelagert. In meinem Schrebergarten kann ich zusätzlich auch im Winter Rote Bete, Winterpostelein, Winterrettich und Grünkohl ernten. Nährstoffreiche Baumknospen von der Linde finde ich auch bei tiefsten Temperaturen.

Wurzeln der Wilden Möhre

Raus in die Natur

Durchs Sammeln von Wildpflanzen kommen Sie in die Natur, in Bewegung und an die frische Luft. Wenn Sie einen Garten haben, lassen Sie Wildkräuter – Beikräuter, keine »Un«-Kräuter – stehen. Sie können auch Wildkräuter wie Schafgarbe auf Ihrem Balkon ansiedeln.

Go wild! Essen Sie »Wildes«, schlagen Sie unserer überzivilisierten Gesellschaft ein Schnippchen. Kommen Sie mit vitalen Wildpflanzen in Ihre Power. Sichern Sie sich ab, damit Sie die Kraft haben, die Welt zum Besseren zu verwandeln, und auch in stürmischen Zeiten Oberwasser behalten.

Schafgarbe – eine Pflanze der Superlative

Die Schafgarbe in der Geschichte

Die Schafgarbe gehört zu den ältesten Pflanzen, die jemals von Menschen genutzt wurden. Sie ist eine der sechs Medizinalpflanzen, deren Pollen im Grab der Neandertaler in Shanidar gefunden wurden (etwa 65 000 Jahre vor Christi Geburt).6 Die Schafgarbe wurde von sehr vielen alten Kulturen verwendet. Unter Ethnobotanikern gilt es als gesichert, dass Pflanzen, die von verschiedenen Gruppen ohne Verbindung miteinander für ähnliche Zwecke eingesetzt wurden, mit großer Wahrscheinlichkeit effektiv und bioaktiv sind.7

Achillea bedeutet »Kraut des Achilles«. Diese Bezeichnung wurde erstmalig von Plinius dem Älteren für die Schafgarbe verwendet.8 Die Pflanze wurde nach dem schönen und starken Helden von Troja, Achilles, benannt, ein kraftvoller Krieger und Held in der griechischen Mythologie. Der heilkundige Zentaur Chiron, der Achilles erzog, soll ihm die Schafgarbe als Wundmittel empfohlen haben.9 Im Krieg um Troja verwechselten die Griechen das Königreich Mysien mit der legendären Stadt, aus der sie die schöne Helena befreien wollten. Der mysische König Telephos leistete Widerstand und wurde von Achilles am Oberschenkel verletzt. Telephos’ Wunde heilte acht Jahre lang nicht, und der Weg nach Troja war immer noch ein Mysterium. Daher schloss Achilles mit dem König einen »Deal«: Er heilte die Wunde, dafür sollte der König die Flotte von Achilles nach Troja geleiten. So geschah es auch. Achilles nützte dafür die Schafgarbe, die fortan seinen Namen trug, und wendete sie auch bei seinen verwundeten Kriegern an.10

Achilles im Kampf

Die ältesten Zeugnisse der Schafgarbe in der europäischen medizinischen Tradition finden sich bei dem bereits erwähnten Plinius dem Älteren und bei Dioskurides, beide lebten im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt.11 Dioskurides beschrieb die Pflanze als nützlich, um Entzündungen zu behandeln und Blutungen zu stoppen – im Zusammenhang mit Wunden oder zur Regulation der Menstruation. Ein Auszug oder Dekot wurde bei abnormen menstruellen Blutungen als Spülung eingesetzt und auch bei Verdauungsbeschwerden getrunken. In der Naturalis historia, der »Naturgeschichte« von Plinius dem Älteren, wird Schafgarbe ebenfalls als Wundheilpflanze empfohlen, bei Ohrenschmerzen, einer zu starken Menstruation als Sitzbad und auch, um die Verdauungsorgane zu lockern.12

Der Gebrauch von Schafgarbe zur römischen Zeit wurde in den 1980er-Jahren durch die Marineforschung bestätigt. In einem Schiff, das zwischen 140 und 120 vor Christi Geburt vor der Küste der Toskana sank, wurde durch DNA-Analysen nachgewiesen, dass Schafgarbe neben weiteren Heilkräutern wie der Wilden Zwiebel und dem Wilden Rettich an Bord war.13

»Gesammeltes« Wissen

Im aus dem 6. Jahrhundert stammenden Codex Constantinopolitanus, der hauptsächlich das Werk »De materia medica« des Dioskurides enthält, ist eine Schafgarbenpflanze abgebildet. Drei altenglische Schriften aus den Jahren 950 bis 1000 nach Christi Geburt empfahlen Schafgarbe ebenso. Die einschlägigen Anwendungen umfassten die Behandlung von Wunden, Entzündungen, Schwellungen, Durchfall, Unterleibsbeschwerden, Lungenkrankheiten, Herzbeschwerden, Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen sowie Schlangen- und Hundebisse. Ähnliche Anwendungen sind in der Volksmedizin bis zum heutigen Tag erhalten. Typisch sind sie bei gastrointestinalen Beschwerden, Appetitlosigkeit, bei Menstruationsproblemen und als schweißtreibendes Mittel sowie äußerlich als Auflage und zum Waschen oder Baden bei Hautentzündungen, bei Wunden und äußeren Blutungen.14

Hildegard von Bingen erwähnt in ihrer Physica die Schafgarbe vor allem als Mittel zur Heilung von inneren und äußeren Wunden (siehe auch Seite 90