Die Silberdistel - Petra Durst-Benning - E-Book

Die Silberdistel E-Book

Petra Durst-Benning

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Beschreibung

Petra Durst-Bennings großer Bestseller Süddeutschland im Jahre 1514: Die Familie von Cornelius und Jerg Braun steht vor der Zerreißprobe: Was tun, wenn Ausbeutung und Unterdrückung unerträglich werden? Alle Ungerechtigkeiten weiterhin schlucken? Oder den Widerstand wagen mit allen Konsequenzen? Plötzlich stehen die Brüder auf unterschiedlichen Seiten. Wie weit ist jeder Einzelne bereit zu gehen? Droht Verrat gar aus den eigenen Reihen? Und was hält wahre Liebe aus?

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Schöne Lesestundenwünscht herzlichst

 

Petra Durst-Benning

Das Buch

1514 in Süddeutschland: Das Leben ist hart. Am schlechtesten geht es den Bauern. Sie leiden unsäglich unter all ihren Frondiensten, der Abgabe des Zehnten, den eiskalten Wintern und ihrem Hunger. Als sich der junge, schwäbische Bauer Jerg dem Geheimbund Armer Konrad anschließt, um gegen die Willkür des vergnügungssüchtigen Herzogs Ulrich zu kämpfen, ahnt er jedoch nicht, daß der Herzog alles daransetzen wird, diesen Geheimbund zu zerstören und seine Anführer zu enthaupten. Jerg wird zum Verfolgten. Sogar das Leben seiner Familie steht auf dem Spiel.

Die Autorin

Petra Durst-Benning, 1965 in Baden-Württemberg geboren, ist Autorin, Übersetzerin und Dolmetscherin. Sie lebt südlich von Stuttgart auf dem Land. Die Gesamtauflage ihrer Bücher liegt inzwischen bei zwei Millionen. Mehr über Petra Durst-Benning und ihre Romane erfahren Sie unter www.durst-benning.de oder auf ihrem Fanforum unter www.durst-benning-fanforum.de.

Von Petra Durst-Benning sind in unserem Hause bereits erschienen:

Die Zuckerbäckerin

Die Zarentochter

Die russische Herzogin

Die Samenhändlerin

Das Blumenorakel

Die Glasbläserin

Die Amerikanerin

Das gläserne Paradies

Antonias Wille

Die Liebe des Kartographen

Die Salzbaronin

Die Silberdistel

Mein Findelhund

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-taschenbuch.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen,

wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung,

Speicherung oder Übertragung

können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Neuausgabe im Ullstein Taschenbuch

1. Auflage Oktober 2008

3. Auflage 2012

© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2008

© 2002 by Ullstein Heyne List GmbH & Co. KG

© 2000 by Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG, München

© 1996 by Econ Verlag München – Düsseldorf

Umschlaggestaltung: HildenDesign, München

Titelabbildung: Frau: © A Young Woman Sewing,

Nicolaes Maes/Harold Samuel Collection, London/

The Bridgeman Art Library; Landschaft: © Hugo Hullék

eBook-Konvertierung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

Printed in Germany

eBook ISBN 978-3-8437-0413-7

Herzlich bedanken möchte ich mich bei allen, die mich beim Schreiben dieses Buches mit Rat und Tat unterstützt haben: Bei Charly, die unermüdlich Korrektur las und sich nie scheute, konstruktive Kritik anzubringen; bei meinen Freundinnen Petra, Ursel, Gela und Beate, die mich in unzähligen Telefongesprächen aufmunterten, wenn ich unter Bergen von Recherche- und Manuskriptmaterial zu versinken drohte; bei Frau Ellenrieder, die mir großzügig ihre reichhaltige Bibliothek zur Verfügung stellte – ohne so manches Buch daraus wäre der vorliegende Roman um einiges farbloser geblieben –; bei »meinem« Buchhändler Herrn Muckenfuß sowie dem Ehepaar Löffler vom Antiquariat im Lenninger Tal, die mit mir auf »Schatz«- bzw. Quellensuche gegangen sind; und nicht zuletzt bei meiner Familie, die mir während der ganzen Zeit den Rücken freigehalten und sich meiner Hunde erbarmt hat, wenn Frauchen wieder einmal gar zu lange an dieser seltsamen Klapper-Maschine saß, ohne dabei Gassi-Zeiten zu beachten – unerhört!

Vielen Dank auch an meine Lektorin - die Zusamenarbeit mit ihr war für mich in höchstem Maße produktiv und angenehm! Last, but not least, möchte ich mich bei Bertram bedanken, dessen Vertrauen in mich unerschütterlich ist und das ich hoffentlich niemals enttäuschen werde!

Vorwort

Die Silberdistel war mein erster historischer Roman. Und noch immer bin ich stolz auf mein Erstlingswerk, halte ihn vom Aufbau, von den Personen und der Thematik her für spannungsreich und gelungen. Die Silberdistel ist ein richtiger Schmöker für lange Lesestunden. Wenn man am Ende ein wenig über den Bauernkrieg erfahren hat – um so besser!

Ich weiß, es klingt seltsam, wenn eine Autorin so »verliebt« über ihr eigenes Werk redet! Aber Die Silberdistel stellt für mich den Anfang eines wundervollen und erfüllten Autorendaseins dar; dieses erste Buch hat mir den Weg frei gemacht für viele weitere historische Romane. Seit der Silberdistel darf ich tun, wofür mein Herz am meisten schlägt: Ich darf Geschichte in Geschichten erzählen! Vielleicht verzeihen Sie mir meine Begeisterung, wenn ich Ihnen sage, daß ich vor dem Schreiben von historischen Romanen gar keine sonderliche Begeisterung für Geschichte hegte. Die Zahlen, Daten und Fakten, die uns im Geschichtsunterricht eingebleut worden waren, ödeten mich geradezu an! Was mich vielmehr interessierte, waren spannend erzählte Geschichten, die von Glück und Unglück, von Hunger und Elend, von Auf- und Abstieg handelten. Persönliche Schicksale – die interessierten mich viel mehr als irgendwelche Eckdaten historischer Ereignisse.

Zugegeben, ich hatte das große Glück, im Kreise einiger guter Geschichtenerzähler aufwachsen zu dürfen: Da waren die Kunden im Antiquitätengeschäft meiner Eltern, die zu jedem Stück, das sie meinem Vater zum Verkauf anboten, auch etwas über seinen historischen Hintergrund zu erzählen hatten. Da war mein Vater selbst, der mir Jugendstilkünstler wie René Lalique und Emile Gallé nahebrachte, bis ich das Gefühl hatte, wir redeten von irgendwelchen entfernten Verwandten! Nach der Schule suchten wir Kinder tagtäglich den Antiquitätenladen auf, wir spielten in der Werkstatt, machten dort unsere Hausaufgaben und linsten neugierig in den Verkaufsraum, wenn Kundschaft kam. Diese Zeit hat sicher maßgeblich zu meiner Leidenschaft für den Blick zurück beigetragen!

Auch später, als das Familiengeschäft für mich nicht mehr Dreh- und Angelpunkt war wie in Kinderjahren, durfte ich die Gesellschaft begnadeter Geschichtenerzähler genießen: Da war die ältere Dame mit ihrer umfangreichen Bibliothek antiker Bücher – was hatte sie über die Dichter und ihre Werke nicht alles zu erzählen! Sie war es auch, die in mir die Liebe zu antiken Büchern geweckt hat. Welche Wonne, eine signierte Erstausgabe in den Händen halten zu dürfen! Und da war der alte Herr, der allmorgendlich mit mir und meinen Hunden spazierenging – wenn er anfing, von seinen Kriegserfahrungen zu erzählen, hörte ich gebannt zu.

Ich war schon eine junge Frau, längst der Schule entwachsen, als mir klarwurde: Geschichte kann (und muß) man zwar in Zahlen, Daten und Fakten in Geschichtsbüchern festhalten, aber im Grunde geht es immer um persönliche Schicksale, um das, was Menschen im Umgang mit anderen Menschen erleben. Es geht um Liebe und Angst, um Leidenschaften und Überzeugungen. Es geht um Mut und Feigheit, um Verrat und vieles mehr. Aber nicht nur wir Menschen haben unsere Geschichten, dasselbe gilt für Gebäude, Landschaften, Orte! Auch sie können uns von vergangenen Zeiten erzählen, auch sie speichern Erlebtes und Geschichten – im Guten wie im Bösen! – für die Nachwelt ab. Und manchmal, wenn wir uns die Zeit nehmen, wenn wir offen sind, wenn unsere Sinne nicht überflutet werden von MP3-Playern und Großstadtlärm, dann wird das Flüstern der Vergangenheit auch heute noch für uns wahrnehmbar.

Was all dies mit meinem Erstlingswerk zu tun hat?

Nun, es war ein ganz besonderer Ort, der mich zu meinem ersten historischen Roman inspirierte …

Viele Jahre spazierte ich in der Nähe von Kirchheim/Teck mit meinen Hunden immer wieder an einer landschaftlichen Erhebung vorbei. »Die Stelle« wird dieser Ort von den Einheimischen genannt, eigentlich ist es nicht mehr als ein Hügel. Einmal im Jahr zur Sommersonnenwende findet dort eine große Feier statt, auch hat man einen recht guten Blick ins Umland, aber alles in allem ist es nur ein Hügel, auf dem ein paar große Bäume stehen, mehr nicht.

Und trotzdem überfiel mich stets eine Art Schauer, wenn ich über »Die Stelle« marschierte. Irgend etwas an diesem Ort war besonders, das spürte ich tief drinnen. Hatte es hier einen Sühnemord gegeben? Kein Sühnekreuz, nirgendwo, erzählte von einer Geschichte dieser Art. Auch von Marienerscheinungen oder anderen Phänomenen wußte niemand etwas zu berichten. Was hatte dieser Hügel also besonderes erlebt?

Ich fragte weiter, hörte mich um, und schließlich bekam ich – eher durch Zufall – eine Antwort auf die Frage, was »Die Stelle« zu einem besonderen Ort macht: Hier sammelten sich in den Jahren 1524/25 aufständische, württembergische Bauern aus dem ganzen Umland, um danach gemeinsam nach Stuttgart zu marschieren, wo sie Herzog Ulrich ihren Unmut über ihre lebensunwürdigen Umstände kundtun wollten. Hier also verabschiedeten die mutigen Männer sich von ihren Frauen, nicht wissend, ob sie gesund und lebend von ihrer Mission zurückkommen würden. Hier überwanden sie ihre Ängste, ihre Zweifel, ob das, was sie vorhatten, das Richtige war. Hier genossen sie die Bruderschaft, den Zusammenhalt der Gruppe. »Die Stelle« war ihr Ausgangspunkt – keiner wußte, wohin die Reise führen würde.

Damit war meine Neugier geweckt! Nun wollte ich mehr erfahren über die Bauern, die sich »meine Stelle« vor Jahrhunderten als Treffpunkt ausgesucht hatten, ich wollte herausfinden, wohin ihre Reise ging und ob sie erfolgreich war! Viel wußte ich zu diesem Zeitpunkt nicht über den württembergischen Bauernkrieg – im schulischen Geschichtsunterricht war er übergangen worden –, doch das sollte sich bald ändern. Je mehr ich las, desto größer wurde mein Staunen: Dieser Krieg war die erste und größte deutsche Revolution, die es je gegeben hat! Die aufständischen Bauern waren mutige Männer, die ihr Leben riskierten, um menschenwürdigere Bedingungen für ihren Stand durchzusetzen. Warum hat niemand diesen Männern Denkmäler gesetzt? Warum gibt es in jeder Stadt zwar Straßen, die nach deutschen Dichtern benannt wurden, aber nirgendwo eine »Arme-Konrad«-Gasse oder einen Bundschuhplatz? Sicher, etliche Bauernkriegsmuseen dokumentieren die historischen Ereignisse, aber im großen und ganzen ist es um das Wissen bezüglich des Bauernkriegs eher bescheiden bestellt. Noch immer werden die aufständischen Bauern gern als brandschatzende Horde dargestellt, die sich gewalttätig gegen die Obrigkeit zur Wehr setzte. Nach dem Warum wird dabei eher selten gefragt. Aber genau dieses Warum war mir wichtig. Was trieb einstmals brave, folgsame Bürger dazu, ihr Leben aufs Spiel zu setzen? Wer organisierte diese Aufstände? Und welchen Ausgang hatten sie? Wurden die Träume der Menschen nach einem besseren Leben wahr? Oder war der Aufbruch auf der »Stelle« der Anfang vom Ende?

Mit der Silberdistel bin ich also auf Spurensuche gegangen. In Bibliotheken, im Gespräch mit Historikern, aber auch auf vielen weiteren Spaziergängen und Wanderungen. Denn nicht nur »die Stelle« erzählt vom Bauernkrieg, sondern viele andere Orte ebenso: Plätze, an denen Galgen aufgestellt wurden, an denen junge und alte Männer jämmerlich gehängt worden waren. Plätze, an denen Bauern wie Vieh zusammengetrieben und zu Tode geprügelt worden waren. Kirchen, in denen sie Unterschlupf fanden. Und Schlösser und Burgen, die sie angezündet haben. Von manch einer stehen nur noch ein paar Grundmauern und Ruinenreste …

Übrigens: Die Silberdistel – dieser wunderschöne, silbrig glänzende, stachelige Stern – ist nicht nur eine typische Pflanze der kargen Wacholderheiden der schwäbischen Alb (und steht heuer unter Naturschutz!), sie gilt außerdem als eines der Symbole des bäuerlichen Widerstands um 1525! So ist es kein Wunder, daß ich gerade diesen Titel für meinen Roman ausgewählt habe. In einer meiner Lieblingsstellen des Buches – Jerg und Marga genießen darin einen seltenen Moment der Zweisamkeit am Trauf der Schwäbischen Alb – sagt Jerg: »Schau, ist sie nicht wunderschön?« Zärtlich hielt er die Silberdistel gegen das Sonnenlicht, in dem die stachelige Hülle wie zarteste Spitze wirkte. »So wehrhaft wie diese Pflanze, so widerstandsfähig, daß sie sich trotz aller Kargheit hier droben in ihrer ganzen Schönheit entfalten kann – so soll auch unser Kampf sein!«

Geschichte ist spannend. Es geht um das genaue Hinschauen, das Hinterfragen, das Wachsamsein, das sich wundern und staunen können! Wenn es mir gelingt, Ihnen ein bißchen davon in meinen Büchern nahezubringen, bin ich ein glücklicher Mensch.

In diesem Sinne wünsche in Ihnen viele schöne Lesestunden,

Ihre Petra Durst-Benning

 

1.

Es war eine dieser kalten Märznächte, die daran erinnerten, daß der Winter noch geduldig in einer Ecke lauerte, ohne Abschied nehmen zu wollen. Bodenfrost verformte die ersten zarten Triebe zu eisigen Stacheln, die unter den Tritten der Männer zermalmt wurden. Tsch, tsch, tsch – bei jedem Schritt knirschte es verräterisch laut. Und doch war gerade diese klare Märznacht für das Vorhaben der Männer gewählt worden. Denn sie spendete blauweißes Mondlicht, teilte die Landschaft in Licht und Schatten und zeigte den Männern auch ohne Fackeln den sicheren Weg zu ihrem Treffpunkt, der ein gutes Stück außerhalb des Dorfes lag: der alte Friedhof.

Während der letzten Schritte war Jergs Atem immer flacher und schneller geworden. Bei jedem noch so leisen Geräusch hielt er unwillkürlich die Luft an. Sein Kopf schwirrte, und er hatte das Gefühl, daß seine Brust in der beißenden Kälte zerbersten würde. Dabei war er sich nicht sicher, was ihm mehr Angst machte: die Tatsache, bei Vollmond diesen Ort der Toten aufzusuchen, oder der Grund für sein Hiersein. Langsam nahm er einen tiefen Zug kalte Winterluft.

Zwischen den Gräbern konnte er eine Gruppe von Männern erkennen, die sich in einem Kreis versammelt hatten. Vermummte Gestalten, von denen teilweise nur ein tiefliegendes Augenpaar zu sehen war. Die meisten trugen tief in die Stirn gezogene Mützen, und um den Hals hatten sie schwere Tücher geschlungen, in denen Kinn und Mundpartie verschwanden. Ob sie sich nur vor der Kälte schützen oder vielmehr nicht erkannt werden wollten, konnte in dieser Nacht keiner mit Gewißheit sagen.

Gesprochen wurde nicht viel, während die Männer darauf warteten, daß ihre Runde vollzählig wurde. Das Eintreffen der Neuankömmlinge wurde von einigen lediglich mit einem Kopfnicken zur Kenntnis genommen, die meisten blickten jedoch angestrengt auf ihre Fußspitzen oder scharrten Muster in den frostig-weißen Boden.

Verstohlen schaute Jerg sich um. Er versuchte, unter den Anwesenden ein bekanntes Gesicht auszumachen, ohne dabei wie ein neugieriges Waschweib auszusehen. Der eine da, war das nicht der Hufschmied aus dem Nachbarort, mit dem er schon des öfteren getrunken hatte? Als er versuchte, Blickkontakt aufzunehmen, wich ihm sein Gegenüber aus. Wenn er es wäre, tät’ er sich doch wahrscheinlich zu erkennen geben, oder? Mit diesem Gedanken gab Jerg seinen Versuch schließlich auf. Obwohl Stefan, sein Nachbar, ihm auf dem Hinmarsch das ungeschriebene Gesetz der Gruppe erklärt hatte, das besagte, daß jedes Mitglied nur ein paar Kontaktleute kennen durfte und man ansonsten auch untereinander unerkannt blieb, wollte Jerg der Sinn dieser Regelung nicht so ganz einleuchten. Sicher, im Falle eines Verrates aus den eigenen Reihen konnte der Verräter nicht viel Schaden anrichten, wenn er keine Namen kannte. Aber wer dachte denn schon an so was! Jerg hatte nachgezählt. Zwölf waren sie an der Zahl. Ein glattes Dutzend, das sich heute an dieser gespenstischen Stätte eingefunden hatte. Ob das ein gutes Zeichen war?

Der alte Friedhof war nicht gerade der Ort, den Jerg von sich aus in einer kalten, mondhellen Nacht aufgesucht hätte. Doch genau das war der Grund, weshalb dieser Ort als Treffpunkt gewählt worden war: Hier war man vor zufällig vorbeikommenden Wanderern sicher, jemand mußte schon einen besonderen Grund haben, um hierher zu kommen.

Blickte man angestrengt genug in die Dunkelheit, gaben sich schemenhafte Konturen zu erkennen. Viele Geister tanzten hier ihren schaurigen Totentanz. Jergs Gedanken wurden jäh unterbrochen, denn wie aus dem Nichts war auf einmal ein großer, hagerer Mann erschienen. Plötzlich war die Stimmung wie aufgeheizt, die Stumpfheit, die noch Minuten vorher alle bestimmt hatte, wie weggezaubert. Aus dem Haufen gebückter Gestalten, die wie geprügelte Hunde zitternd in der Kälte gestanden hatten, waren plötzlich Männer geworden, denen man ansah, daß sie Rückgrat besaßen, und denen Mut und Tatkraft ins Gesicht geschrieben standen.

Um Jergs Mund spielte ein zufriedenes Lächeln. So hatte er sich die Geheimbundler vorgestellt! Insgeheim war er beim Anblick der zerlumpten Truppe etwas ernüchtert gewesen. Er hatte sich die Mitglieder des Armen Konrad als breitschultrige, heldenhafte Mannsbilder vorgestellt, die Gestalten auf dem alten Friedhof hatten jedoch keinen Deut anders als Hinz und Kunz ausgesehen: abgemagert, krank und müde. Doch jetzt wich seine anfängliche Enttäuschung einer erwartungsvollen Spannung.

»Tut mir leid, daß ihr warten mußtet. Aber ich konnt’ nicht früher weg«, erklärte der Anführer, der sein Gesicht genauso hinter Lumpen verbarg wie der Rest der Gruppe. Während er sprach, wanderten seine Augen über die Anwesenden. Für einen kurzen Moment verweilten sie auf Jerg, der mit einem unbeholfenen Kopfnicken antwortete. Er hatte das Gefühl, noch niemals einem so wachen, prüfenden Blick begegnet zu sein.

»Ich hab’ auch schon gedacht, heut’ wird’s nichts. Der Jost und seine Mannen von Burg Taben sind nämlich auf ihren Rappen durchs Dorf stolziert, als ob sie auf der Suche nach Ärger wär’n«, erwiderte darauf Jergs Nebenmann, dessen gedrungene Statur unter den unzähligen Lumpenschichten noch massiver wirkte. Neugierig schaute Jerg zu ihm hinüber. Ob unter dieser Verhüllung wohl ein ihm bekanntes Gesicht steckte?

»Was sagst du da? Die Burg-Tabener sind unterwegs? Hast dich hoffentlich nicht verfolgen lassen, sonst sind wir erledigt!« antwortete der Hagere mit einem drohenden Unterton in die Stimme. Jerg fiel auf, daß den Worten des Anführers die grobschlächtige Aussprache der Bauern fehlte, seine Art zu sprechen war irgendwie anders – feiner? Dennoch hatte Jerg das Gefühl, als bemühe sich der Mann, es den Bauern beim Reden gleichzutun.

»Nein, nein. Keine Sorge, ich hab’ gewartet, bis sie in das Wirtshaus eingekehrt sind.«

»Nun, dann laßt uns anfangen, wir haben schon genug Zeit verloren.«

Die Männer scharten sich um ihren Anführer, der Jerg nun mit einem scharfen Blick fixierte. »So, das ist also unser Neuer. Wie ich gehört habe, willst du bei unserer Sache mitmachen?«

»Ja, das will ich!« Jerg erwiderte den festen Blick.

»Weißt du eigentlich, worauf du dich da einläßt? Unsere Sache ist eine heilige Sache, der man entweder ganz und gar oder überhaupt nicht verschrieben ist. Bei uns kann man nicht ein bißchen mitmachen. Sonst ist man schnell ein bißchen tot.« Bei diesen Worten ging ein rauhes Lachen durch die Runde. Die Männer kannten ihren Anführer und wußten, daß dieser mit seinen ruppigen Worten nur prüfen wollte, wie weit die Bereitschaft des Neuen ging. Jeder, der heute hier stand, hatte beim Eintritt in die Gruppe nicht nur einen Treueeid schwören, sondern auch den Fragen des Anführers Rede und Antwort stehen müssen. Und es gab kaum einen, der unter dessen scharfem Blick nicht zu schwitzen begonnen hätte.

»Glaubst du etwa, ich bin nicht Mann genug, so wie ihr hier mitzumachen, oder was soll die Fragerei?« Über Jergs linkem Auge war ein Zucken zu sehen, ein untrügliches Zeichen dafür, wie aufgebracht und verärgert er innerlich war. »Ich denke, ihr braucht jeden Mann für eure heilige Sache?«

»Nun, du vorwitziger Grünschnabel, da bist du im Irrtum. Jeden Mann brauchen wir weiß Gott nicht«, meinte der Anführer, wobei er das Wort ›jeden‹ ironisch betonte. »Was wir zum Beispiel nicht brauchen, sind Hitzköpfe, die bei der geringsten Kleinigkeit aufbrausen und sich und uns dadurch verraten könnten.« Fragend zog er die Augenbrauen in die Höhe und sah Jerg herausfordend an.

Dieser blickte als erster weg. ›Verflixt, schon wieder hat mich mein loses Mundwerk in Verlegenheit gebracht! Ich könnt’ mich dafür ohrfeigen!‹ Jerg wußte, daß er sich jetzt keine weitere forsche Bemerkung erlauben durfte, denn sonst wäre seine Aufnahme in den Geheimbund wirklich gefährdet. Er zwang sich, so demütig wie möglich zu antworten: »Da könnt ihr sicher sein, das wird nicht passieren! Das schwör’ ich!«

Stefan, der bisher noch nichts gesagt hatte, wandte sich nun an den Anführer: »Hans, das kannst du ihm glauben. Wenn unser Neuer was verspricht, dann hält er sich auch daran. Sonst hätt’ ich ihn doch nicht mitgebracht!«

Hans schien noch einen Augenblick zu zögern, als ob er von irgendwelchen inneren Zweifeln geplagt wurde, gab sich dann jedoch einen sichtbaren Ruck: »Daß du heute Nacht hierher gekommen bist, beweist Mut. Und mutige Männer kann der Arme Konrad immer gebrauchen. Doch bevor du richtig zu uns gehörst, mußt du noch einen Treueschwur ablegen. Bist du dazu bereit?«

Jergs Antwort war ein krächzendes »Ja«.

Ein paar Meter weiter links von ihm war plötzlich ein Rascheln im Gebüsch zu hören. Sämtliche Köpfe schossen herum, Jergs Gegenüber griff reflexartig zu seinem Messer, das griffbereit in einem ledernen Futteral an seinem Gürtel hing. Plötzlich schoß am Boden ein armlanger dunkler Schatten vorbei, stieß dabei ein schrilles Pfeifen aus und verschwand wieder. Obwohl sicher jeder der anwesenden Männer in seinem Leben schon manche Ratte erschlagen oder zumindest gesehen hatte, dauerte es noch eine Weile, bis sich die Anspannung wieder löste.

Hans fuhr fort, als ob nichts gewesen wäre: »Alle, die heute hier stehen und zum Armen Konrad gehören, haben einen Treueeid geschworen, auf daß unsere Sache nicht verraten werde, und sei’s im Turm oder auf der Streckbank!« Bei diesen Worten nahm seine Stimme einen bedrohlichen Ton an, und er ließ Jerg nicht aus den Augen. »Jetzt fragen wir auch dich, Jerg aus Taben: Schwörst du, im Namen der Dreifaltigkeit, unsere Sache nicht zu verraten, vor dem eigenen Weibe geheimzuhalten, ja, selbst im Angesicht des Todes stille zu sein, dann antworte mit einem lauten Ja!«

Diesmal kam Jergs Antwort ohne Zögern.

»Ja, ich schwöre!«

Gebannt schaute er zu, wie Hans mit einem abgebrochenen Zweig mühselig einen Kreis in den gefrorenen Erdboden kratzte.

»Dann steig in diesen Kreis und bete drei Vaterunser, auf daß dein Schwur von Gott erhört werde.«

Jerg trat in den kaum sichtbaren Kreis. Hans reichte jedem der Männer eine Fackel, die diese anzündeten. In ihrem Schein war Jergs Gesicht hell erleuchtet. Seine nachtblauen Augen, die in einem seltsamen Kontrast zu seinen schwarzen, wilden Locken standen, waren auf Hans gerichtet. Gebannt beobachtete er, wie dieser einen großen Fetzen Stoff auswickelte, den er unter seiner Jacke bei sich getragen haben mußte. Vorsichtig breitete Hans das viereckige Stück aus weißem Leinen aus, das Jerg bei näherem Hinsehen als Fahne erkannte. Ein ehrfürchtiges Raunen ging durch die Runde, und die Männer starrten auf das Sinnbild ihres Strebens, ohne ihren Blick abwenden zu können. Benommen starrte auch Jerg auf die symbolträchtigen Darstellungen: In der Mitte war ein aus goldenen Fäden gewirktes, großes Kreuz zu sehen, das die Fahne in zwei Hälften teilte. Die linke Ecke wurde von einem Bundschuh ausgefüllt, dessen lange Schnürbänder wie im Wind flatterten. Rechts davon erkannte Jerg einen Vogel, der einen Schlüssel im Schnabel trug. ›Es sieht aus, als ob der Vogel im nächsten Moment davonfliegen will! Wer das geschaffen hat, muß ein wahrhaftiger Künstler sein!‹ Jerg konnte sich nicht sattsehen an dieser von mutigen Händen unter Lebensgefahr geschaffenen Handarbeit. Denn was einem Künstler während einer solchen Arbeit drohte, wenn er dabei entdeckt wurde, konnte sich jeder an fünf Fingern ausrechnen.

»Dies ist die Fahne der Freiheit, die eines Tages im Schein der Sonne erstrahlen wird.« Zärtlich strich Hans die groben Falten des schweren Leinenstoffes glatt. »Siehst du das Kreuz in der Mitte? Das ist das Symbol für unsere heilige Sache, die gottgefällig ist und bei der Er uns seine Hilfe schicken wird.«

»Das Kreuz weiß ich zu deuten, aber was besagt der Bundschuh?« fragte Jerg.

»Das ist der Schuh, den wir alle gemeinsam tragen, den jeder Bauer im ganzen Land am Fuße trägt. Er ist das Zeichen der Vereinigung. Der Vogel ist das dritte Zeichen. Er steht für die Freiheit, die unsere heilige Sache verspricht. Doch der Schlüssel zur Freiheit – das sind wir selbst! Nur wenn wir selbst nach Freiheit streben, wird sie sich uns erschließen! Hast du das verstanden?«

Jerg nickte stumm. Sein Herz klopfte bis zum Hals.

»Knie nun nieder und bete im Angesicht des Kreuzes drei Vaterunser.«

Schwerfällig ging Jerg in die Knie, schwankte dabei ein wenig nach vorne, bis er seinen großen, kräftigen Leib ausbalanciert hatte. Dann sprach er die geforderten Vaterunser mit einer so melodischen Stimme, daß die Männer erstaunt aufhorchten. Keiner hätte diesem kräftigen Burschen mit dem breiten Rücken eines Ochsen die Stimme eines Engels zugetraut! Sein Gesicht, von dem sich die unbeschwerten Züge der Jugend noch nicht zugunsten der Weisheit des Älteren verabschiedet hatten, war für einen kurzen, seltenen Augenblick vollkommen gesammelt.

»… in Ewigkeit Amen.«

»In Ewigkeit Amen«, tönte es gleichzeitig aus zwölf Kehlen.

Hans legte seine Hand auf Jergs Schulter. »Hiermit heißen wir dich feierlich in unserem Bund willkommen! Du gehörst jetzt zu uns, komme was wolle. Die Ziele des Armen Konrad sind nun auch deine Ziele. Die Wiederherstellung des alten Rechtes und die Abschaffung von Knechtschaft und Pein – das ist unser ganzes Sinnen und Trachten.« Von den umstehenden Männern war zustimmendes Murmeln zu hören. Hans nickte jedem einzelnen kurz zu, wandte sich dann jedoch wieder an Jerg. »Jetzt will ich dir noch unsere Losung verraten. Wann immer du irgendwo jemanden folgenden Satz sprechen hörst, weißt du, das ist einer von den unsrigen, dem du vertrauen kannst:

›Ein armer Narr bin ich und bleib’ ich, bis ich auf dem Hungersberg zu Grabe getragen werde‹.

Hast du mich verstanden? Wer so spricht, will dir eine Nachricht zukommen lassen. Oder dich vielleicht zu einem Treffen beordern.« Eindringlich blickte Hans dem neuen Mitglied in die Augen.

Jerg, der immer noch in seiner knienden Stellung verharrte, nickte.

Er war von der ganzen Zeremonie mehr als beeindruckt: zuerst das Auftreten des hageren Hauptmanns, dann die Fahne und nun noch diese Losung!

Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Jerg das Gefühl, etwas wirklich Bedeutungsvolles vollbracht zu haben.

2.

Ehe er sich versah, hatte sich die Gruppe der Männer wieder in nichts aufgelöst, ging jeder seiner Wege. Jerg war innerlich so aufgewühlt wie schon lange nicht mehr, woran selbst der zügige Marsch in der kalten Nacht nichts ändern konnte. Unvermittelt schlug er dem verdutzten Stefan auf die Schulter.

»Ich habe es getan! Ich kann’s immer noch nicht ganz glauben! Wie lange habe ich mit dem Gedanken gespielt, mich dem Armen Konrad anzuschließen. Und dabei ist es dann auch geblieben… Aber ab heute gehöre ich dazu!« Zufrieden mit sich und seinem Entschluß atmete er tief durch.

Mit einem spöttischen Seitenblick erwiderte Stefan: »Es wurde auch langsam Zeit, daß du etwas tust! ›Große-Töne-Spucken‹ alleine hat schließlich noch niemals etwas zum besseren gewendet.«

»Hast ja recht! Im nachhinein ärgere ich mich selbst über mein früheres Zögern. Aber du kennst doch das Sprichwort: Besser spät als gar nicht! Und auf der anderen Seite seid ihr Geheimbundler ja verschwiegen wie ein Grab! Es hat ja eine halbe Ewigkeit gedauert, bis ich erfahren habe, worum es bei eurer Sache überhaupt geht!«

»Ja, mit der Geheimniskrämerei nehmen’s die Brüder vom Armen Konrad schon sehr genau! Mitglied darf nur jemand werden, dem sie wirklich vertrauen. Alle anderen sollen nicht einmal erahnen, daß es uns gibt!«

»So ganz will euch das dennoch nicht gelingen!« konterte Jerg. »Mir war nämlich schon seit Jahren bekannt, daß es einen geheimen Bund von Bauern gibt, der sich der Arme Konrad nennt. Ich wußte nur nichts Genaues. Aber wenn ich’s mir recht überlege, habe ich das erste Mal davon gehört, nachdem Kaiser Maximilian diesen jungen Flegel Ulrich zum Herzog ernannt hatte.«

»Dieser Blutegel! Saugt das Land aus wie beim Aderlaß!« Angewidert spuckte Stefan vor sich auf den Boden. »Kein Wunder, daß die Rufe des Armen Konrad nach mehr Rechten immer lauter werden! Kann man’s unseren Leuten etwa verdenken, daß sie ihrem Ärger hin und wieder Luft machen? Solange es dabei bleibt und weder der Büttel noch der Aufseher von Burg Taben oder gar des Herzogs Mannen davon Wind bekommen, wen kümmert’s…«

Jerg mußte daran denken, wie er sich selbst aus einzelnen Gesprächsfetzen mühselig einige Dinge über den Armen Konrad zusammengereimt hatte. Mehr als ein paar Worte war von den meisten Männern nicht herauszukriegen. Und doch– wer das Vertrauen eines Wandersmannes oder Reisenden bei einem Krug Bier gewinnen konnte, dem kam schon das eine oder andere zu Ohren. Eine geschickte Frage hier, eine arglose Anspielung da, und schon erzählten die Leute bereitwillig mehr, als sie eigentlich vorhatten.

»Aber eines ist mir immer noch nicht ganz klar… Wie kommt es wohl, daß der Arme Konrad seinen Ursprung gerade im nahen Remstal hat? Gibt es dort vielleicht besonders viele mutige Männer?«

Stefan lachte leise. »Glaubst wohl, der Wein macht nicht nur selig, sondern auch mutig, was? Nein, ich denke, irgendwann wußten sich die Winzer wohl ›koan Rat‹ mehr und begannen, eine geheime Verbrüderung zu bilden, die nach einer Verbesserung ihrer Umstände strebte. Scheinbar hat es früher schon ähnliche Verbindungen gegeben, die jedoch von der Obrigkeit entdeckt und zerschlagen worden waren.« Für einen kurzen Augenblick hielt er inne. »Ein Durchreisender hat mir einmal von einer Gruppe aufständischer Bauern aus dem Breisgau erzählt, die sich den einfachen Namen Bundschuh gegeben hatten. Leider konnte der Mann, ein fahrender Händler, nicht mehr darüber sagen, als daß er vor einigen Jahren aufgeflogen und somit gescheitert war.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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