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Wenn ihn die kleine 'Hollywut' packt, ihn Albträume quälen oder seine Träume verloren zu gehen drohen, dann stellt sich Sigi Zimmerschied auf die Bühnen dieses Landes und redet. In Monologen, Tiraden und Kanzelreden mischt er sich, listig und hinterlistig die kleine und die große Welt im Blick, unter die Leute und sagt ihnen seine Meinung. Endlich wird klar, dass er zwangsläufig und gottgewollt Kabarettist geworden ist, was er an Niederbayern liebt und warum er die Gesellschaft im 'Reißwolf' wiederfindet. Sprachmächtig, hintersinnig, dramatisch.
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Seitenzahl: 226
Veröffentlichungsjahr: 2016
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© für die Originalausgabe und das eBook:
© 2013 LangenMüller in der
F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten.
Schutzumschlag: Wolfgang Heinzel
Umschlagfoto: Rudi Klaffenböck, Passau
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
Satz und eBook-Produktion:
Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
www.Buch-Werkstatt.de
ISBN 978-3-7844-8156-2
Tolles Programm!
Hätte ich gerne verstanden.
Das versicherten mir viele Zuschauer meiner Kabarettprogramme, vor allem nördlich des Mains, wenn dem kompletten Vergnügen wieder einmal der niederbairische Dialekt entgegengestanden war.
Obwohl ich überzeugt bin, dass Sprachverständnisgrenzen zwischen Menschen verlaufen und nicht zwischen Regionen, dachte ich immer:
Schade!
»Die Stachelbeersträucher von Saigon« sind nun literarische Adaptionen dieser Programme, lesbar gemachter Bühnenwildwuchs.
Ein Angebot an alle, auf der ihnen vertrauten Worteleiter in die Abgründe einer Grenzgängerseele zu steigen.
Der Versuch, einen Zugang in meine Welt zu schaffen für Theatergänger und Leser, denen die Gnade des Dialekts nicht gegeben ist und die in der unzerstörbaren Gewissheit leben, dass ein umfangreicher schriftdeutscher Wortschatz und eine funktionierende Grammatik allein schon Sprache sind.
Das ist das eine.
Da Bairisch selbst jedoch eine Sprache ist, und kein Dialekt, sind natürlich die unübersetzbaren Klangbilder, mantraartigen, monologisch retardierenden Sprachmobiles und Kraftausdrücke geblieben.
Das ist das andere.
Lassen Sie sich davon das Vergnügen nicht verderben.
Nehmen Sie’s als Rätsel.
Oder als tägliche Übungsgrundlage für den Besuch eines meiner nächsten Programme.
So oder so.
Mit dialektischen Wünschen
Ihr Sigi Zimmerschied
Danemlem
Schalterbeamter und Deifesgsicht,
Mondscheinprinzessin und Hagelnosn,
Hulla hupp und Frösch aufblosn,
betn, bis da Dom zambricht
Erstkommunion und Zipfeziaga,
Judenkönig und Bettnbiesler,
Sektempfang und Haxnfiesler,
Rechtsanwalt wiad Linksobbiaga.
Ehrenbriaf und Geistesgstörda,
Schienboaschützer und Schwanensee,
Stöcklschuah mecht barfuaß geh,
Polizist und Doppelmörda.
Danem is danem.
Do heyft koa Lem,
do heyft koa Schreim.
Des wird so bleim.
Das Geschöpf
Von der Kabarettistenwerdung eines Menschen
Kabarettist, das ist kein Beruf, das ist ein Defekt.
Das ist ein Spiel-, Sprach- und Assoziationswesen, gesteuert von einem Schaltkasten, in dem etliche Relais falsch justiert wurden oder gänzlich fehlen.
Geschaffen in einem folgenschweren Moment im Verlauf jener sieben Tage, in dem der Schöpfungselektriker entweder betrunken war oder unbeaufsichtigt von einer diabolischen Laune erfasst wurde.
Kabarettist, das sind Schaltfehler im Kopf, Hirnrisse, in denen Gedankenfunken sprühen, dort, wo normalerweise wohlgepolter Gleichstrom fließt.
Kabarettist, das ist kein Lebensplan, das ist eine Passion.
Kabarettist ist nicht etwas, das man wird, sondern etwas, das einen nicht mehr loslässt.
Alles andere, das sind Witzeerzähler, Comedians, Humoristen, Alleinunterhalter.
Ehrenwerte Berufe, Menschen mit einer manchmal großen Fertigkeit, das Banale der Normalität noch einmal so zu verkürzen, dass ein Witz daraus wird, in dem der Mensch sich wohlfühlt, indem er sich nicht erkennt.
Darüber lachen die meisten.
Davon gibt es viele.
Kabarettisten dagegen gibt es nur wenige.
Denn für sie ist das ganze Leben mitsamt der Schöpfung ein Witz, den sie zu erklären versuchen.
Sie spielen mit der Heillosigkeit, die die Volksbelustiger zu verdrängen versuchen.
Das eint sie, wiewohl es regionale Unterschiede gibt.
Jeder ist sich des Abgrundes bewusst, aber manche gehen grundsätzlich anders damit um.
Der bayerische Kabarettist zum Beispiel versucht die Sinnlosigkeit zu bekämpfen, der österreichische genießt sie.
Der Gipfel des Humors ist der Absturz.
Das Scheitern.
Darüber lachen nun aber deutlich weniger.
Das macht die Zahl der Kabarettisten überschaubar.
Zum einen, weil sie nicht baugleich sind mit dem Rest der Menschheit und dadurch nicht kompatibel mit der Serienproduktion, und dies unabhängig davon, ob man glaubt, die Basis sei das Buch Genesis oder dass es in den Genen ist.
Wo man die Werkstatt vermutet, ist zweitrangig, das Hauptproblem ist, es gibt kaum Ersatzteile.
So landen die meisten Fehlkonstruktionen auf dem Müll.
Zum anderen, weil diese Inkompatibilität keiner aushält und somit die meisten versuchen, mit Johanniskraut, Antidepressiva und Drogen ihre Anomalie wieder in Normalität zu transformieren, um an Stammtischen und in Mitarbeitermeetings nicht unangenehm aufzufallen.
Unzweifelbar aber gibt es eine Handvoll Kabarettisten.
Warum?
Manchmal, so möchte ich es mir erklären, hat wohl der Schöpfer Mitleid, weniger mit seinen Geschöpfen, aber mit seinem Elektriker, wenn er ihn dabei beobachtet, wie dieser seinerseits kopfschüttelnd und in Trauer versinkend die Biographien seiner Irrläufer verfolgt.
Dann tritt der Schöpfer an ihn heran, fasst ihn tröstend an der Schulter und verspricht seinem Handwerker, er werde für seinen nächsten Verdrahtungslapsus eine Biographie entwerfen, die dem Hoffnungslosen eine Chance lässt.
Dann sitzen sie zusammen, trinken ein paar Obstler und basteln ein Geschöpf, das nicht nur trotz dieser Defekte, sondern gerade ihretwegen in Würde überleben kann.
Wenn Gott ein schlechtes Gewissen hat, dann entsteht ein Kabarettist.
Und das hat er ganz selten.
Dann aber wird das Danebenleben zum Überleben.
So war es wohl auch im Jahre 1953.
Wieder einmal war der Schöpfungselektriker am Boden zerstört.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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