Die Takerer Story - Jürgen Rinelli - E-Book

Die Takerer Story E-Book

Jürgen Rinelli

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Beschreibung

Es sollte ein Urlaub werden, um vom Stress herunter zu kommen. Allein auf Sardinien. Wandern, Nachdenken, Heilen ... Er hätte nie damit gerechnet, dass gleich auf der ersten Tour in den Bergen eine zufällige Begegnung sein Leben komplett auf den Kopf stellen sollte. Ein einziger Blick in Yvette's funkelnde Augen ließ ihn alle Mauern einreissen und stürzt ihn in das größte und erotischste Abenteuer seines Lebens.

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Kapitel 1 - Die Begegnung
1.1 Zwischenspiel Yvette
1.2 Aaron
1.3 Zwischenspiel Yvette
Kapitel 2 Treffen in der Bar
2.1 Zwischenspiel Yvette
2.2 Aaron
2.3 Yvette
Kapitel 3 Die erste Nacht
3.1 Aaron
3.2 Yvette
3.3 Aarons Erlebnis
3.4 Yvette
3.5 Cynthia
3.6 Yvette
3.7 Cynthia
Kapitel 4 Die Reise
4.1 Yvette
4.2 Cynthia
4.3 Yvette
4.4 Cynthia
4.5 Yvette
4.6 Cynthia und Aaron
4.7 Yvette auf dem Kommandoschiff
4.8 Cynthia
4.9 Yvette - die Wiedervereinigung
Kapitel 5 Die Heliten
Kapitel 6 Die „Einweisung“
6.1 Zurück in der Kabine
6.2 Auf der Brücke
6.3 Das Training
Kapitel 7 Diplomatische Mission auf Fader
Kapitel 8 Der erste Flug
Kapitel 9 Ankunft auf Taker
Kapitel 10 Der Rat
Kapitel 11 Schon wieder
Kapitel 12 Unser Zuhause
Kapitel 13 Kalaris Einladung
Kapitel 14 Besuch in der Hauptstadt
Kapitel 15 Kalaris Eltern
15.1 Asiri’s und Noku’s Verbindung
Kapitel 16 Aaron´s Ratssitzung
Kapitel 17 Die Verbindungszeremonie
Kapitel 18 Rückkehr zur Erde?

Die Takerer Story

Von Jürgen Rinelli

Buchbeschreibung:

Es sollte ein Urlaub werden, um vom Stress herunter zu kommen. Allein auf Sardinien. Wandern, Nachdenken, Heilen ...

Er hätte nie damit gerechnet, dass gleich auf der ersten Tour in den Bergen eine zufällige Begegnung sein Leben komplett auf den Kopf stellen sollte. Ein einziger Blick in Yvette’s funkelnde Augen ließ ihn alle Mauern einreissen und stürzt ihn in das größte und erotischste Abenteuer seines Lebens.

Über den Autor:

Jürgen Rinelli wurde 1970 in Deutschland geboren. In seinem bewegten und oft abenteuerlichen Leben lebt und arbeitet er in vielen Ländern. Ob als Kaufmann, Manager, Mechaniker, Coach, Taucher oder IT Experte findet er immer einen Weg seinen Träumen nachzugehen.

Die Takerer Story

Yvette und Aaron - Der Anfang

Von Jürgen Rinelli

Jürgen Rinelli

Am Eichet 6a

85302 Alberzell

E-Mail:

1. Auflage, 2023

© 2023 Jürgen Rinelli – alle Rechte vorbehalten.

Jürgen Rinelli

Am Eichet 6a

85302 Alberzell

[email protected]

Kapitel 1 - Die Begegnung

Beginnt man einen Satz mit `heute´? Na, ich schon!

Heute bin ich in Urlaub auf Sardinien und begebe mich auf den Weg zu einer Trekkingtour. Es ist Mai und noch nicht besonders heiß, gerade jetzt um 9 Uhr morgens hat es angenehme 19 Grad und ich bin zuversichtlich, die geplante Tour bei maximal 25 Grad zu laufen.

Aufgestanden um 6:30 zu fast gewohnter Arbeitszeit, habe ich gleich mein tägliches Trainingsprogramm durchgezogen. Ich kann - und will - es nicht lassen. Sport ist mein Leben und Sport hält mich Jung. Ich bin 53 und sehr mit mir zufrieden. Mein Leben lang schon treibe ich Sport. Viele Arten von Sport. Judo, Taekwondo, Turnen, Leichtathletik, Tauchen, Tennis, Volleyball, Aerobic und einiges mehr. Auch Body Building war bis vor ein paar Jahren mein täglicher Sport, bis ich auf Callisthenics gestoßen bin. Seither liebe ich es, mit meinem Körpergewicht extrem langsame und genau ausgeführte Übungen durchzuführen. Handstandvariationen und Turner Ringe gehören ebenso zum Programm. Ich bin 1,82 m groß, Glatze, trage einen Henriquatre Bart, das ist ein rund-um-den-Mund Bart und wiege 87kg bei 7% Körperfett. Ja, ich bin mächtig Stolz auf meine Leistung und mein Ego liebt es, wenn man sich nach mir umdreht.

Auf dem Weg zur Trekkingtour halte ich an einer Tankstelle mit angeschlossener Bar und gönne mir einen Cappuccino und ein Pistaziencornetto auf den Weg. In Italien findet man die besten Croissants und stets einen guten Kaffee an den Rastplätzen.

Am Tresen des Barbereichs stehen zwei junge Frauen, die mich wie jeden Gast freundlich begrüßen. „Buongiorno, was möchtest du?“ „Bitte einen Cappuccino und ein Pistaziencornetto.“ „Zum Mitnehmen?“ „Ja bitte.“

Die zweite junge Frau mit den langen schwarzen Haaren lächelt mich an und bereitet mir den Cappuccino zu, während ich bei der Ersten bezahle.

Angekommen im Ort, von wo aus die Tour beginnt, parke ich das Auto, steige aus, schnalle mir den Rucksack auf den Rücken, checke nochmal das GPS in meiner App und ob die geplante Route aktiv ist. Los gehts durch ein paar enge Gassen hindurch in Richtung Meer. Links geht es durch ein Gatter auf einen Trampelpfad in Richtung des Anstiegs. Heute habe ich eine schwarze Tour beginnend mit einem Aufstieg durch eine Schlucht, ausgewählt. In der Schlucht verläuft ein Fluss, der ein paar schöne Wasserfälle und Wasserbecken haben soll. Jetzt im Frühjahr und noch mit Regentagen hat der Fluss wirklich noch Wasser und ich erhoffe mir tolle Momente und Bilder. Ich muss endlich von meinem hohen Stresslevel runter. Warum ich mit dem Urlaub immer warte bis ich so fertig bin, dass ich keinen Schlaf mehr finde, mich täglich schlimmer werdenden Kopfschmerzen stelle und ich bei unvorhergesehenen neuen Aufgaben einen Wutanfall bekomme, weiß ich nicht. Ich scheine es zu lieben mich für die Arbeit kaputt zu machen. Es scheint noch nicht zu viel zu sein, sonst würde ich endlich etwas daran ändern.

Freunde und Verwandte sprechen mich die letzte Zeit auch schon darauf an. Sie machen sich, wegen meiner Stimmungsschwankungen sorgen. So kennt man mich nicht. Himmel! Ich erkenne mich ja selbst nicht mehr! Es ist schwer, Freude zu finden, selten lache ich bis mich mein Bauch schmerzt und zu Scherzen bin ich auch nicht mehr aufgelegt. Sarkastisch, depressiv und lustlos bin ich geworden. Anstelle motiviert, aktiv, ausgeglichen und für jeden Scherz und jede Arbeit zu haben.

Urlaub! Drei Wochen! Das soll mich wieder in die Spur bringen. Die Kombination aus Wandern, Joggen und Bergsteigen habe ich immer als sehr entspannend empfunden und jetzt bin ich guter Dinge das mir das dabei hilft den Stress abzubauen und mir Gedanken über mich und meine Zukunft zu machen. Laufen bis keine Gedanken mehr zu Denken vorhanden sind. Bis zum `Reset´ wie ich es immer nenne. Dem Neustart der Gedanken, wenn eine Zeit lang keiner mehr da ist und nur noch die Bewegungen des Körpers vorhanden sind. An diesem Punkt ist es so, das ich nicht mal mehr weiß wie ich die letzten Kilometer hinter mich gebracht habe. Ohne bewusstes Handeln oder bewusste Gedankengänge.

Na und noch etwas hoffe ich, wieder zu finden ... die Erotik und die sexuelle Lust. Auch das ist etwas, das ich nicht kenne: sexuelle Lustlosigkeit. Wenn ich mal am Wochenende ausgehe, macht mich keine Frau mehr an. Ich meine damit nicht das ich nicht angemacht werde! Ich lehne jeden Versuch der Anmache ab. Will nicht tanzen und schon gar nicht mich in irgendwelche nachtabendteuer begeben. Gut, für One-Night-Stands war ich sowieso nie zu haben. Aber das Flirten und die daraus entstehende erotische Energie, habe ich selten abgelehnt. Die letzten beiden Male, als ich mit Freunden ausging, baten sie mich in Zukunft das, `lass mich in Ruhe - kein Interesse´ welches ich scheinbar im Blick und auf meiner Stirn habe, zu Hause zu lassen.

Ich bin seit Monaten ohne Sex, was schon ein zwei Mal in meinem Leben passiert ist, aber das kann man ja auch `überbrücken´ und die Energie einfach selbst `ausmassieren´. Aber selbst die Masturbation ist mir im Moment ein Graus. Das frustet nur noch mehr. Ich empfinde keinerlei Befriedigung mehr aus einem solchen Orgasmus. Also lasse ich es schon seit Wochen ganz bleiben. Kommen die Kopfschmerzen vielleicht daher?

Egal. Die Kopfschmerzen sind nun sogar schon eine Art Gefühlsersatz und zum Teil wahrscheinlich auch deshalb so stark. Ich will mich unterbewusst zusätzlich foltern.

Ha, schon geht‘s los mit dem Denken und ich hab noch nicht mal den ersten Kilometer hinter mir. Na, das wird a Tour werden! Ich muss unbedingt Fotos machen, sonst glaub ich mir selbst am Ende nicht die Tour gemacht zu haben.

Ich komme jetzt in einen Eukalyptus Wald mit riesigen Bäumen. Wow, wenn ich da an meine Zimmerausgabe daheim denk, hat der noch viel vor sich! Oder viel verpasst, weil ich ihn in einen Topf und in einer Wohnung eingesperrt habe. Und wieder bin ich bei meinem Leben, weil es sich anfühlt, als wäre ich eingesperrt. Dabei hindert mich niemand daran mich frei zu entfalten. Das mache ich selbst. Ich war immer Stolz darauf nicht in eine Schublade zu passen. Die letzte Zeit habe ich mich selbst in eine gesteckt. Arbeit, Schützenvereine - ja Mehrzahl - ich bin in drei! Da ich nicht nur einmal pro Woche trainieren können will. Dann Freunden und Verwandten bei Projekten helfen. Also habe ich mich in die `funktioniert, arbeitet, Single, mittleres Alter, fällt nicht mehr aus der Rolle´ - Schublade abgelegt.

Wie komm ich da nur wieder raus! Will ich raus? Ja! Unbedingt! Was habe ich früher gemacht, wenn ich mich in meiner Haut eingesperrt gefühlt habe? Mich auf drastische Veränderungen eingelassen! Neues angenommen! Offene Türen aufgemacht, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Mann! War das ein Gefühl! Adrenalin, welches mich in einen Zustand des Dauerrauschs versetzt hat. 24/7 unter Strom und voll Emotionen, Motivation, Begeisterung und Antrieb. Selbst jetzt, da ich darüber nachdenke, was ich alles im Leben an verrückten Abenteuern durchlebt habe, durchströmt mich ein angenehmes Prickeln. - Ist es das? Fehlt mir eben dieser `Kick´? Mein Leben selbst zu bestimmen und mich von einem Abenteuer in das Nächste stürzen? Wenn ein Weg mir nicht gefällt einfach eine Abzweigung nehmen und sehen was hinter Tür Nummer zwei, drei oder hundertdreiundvierzig liegt?

Autsch und schon hab ich mir die Schulter an nem abstehenden Steinvorsprung angeschlagen. Ich bin an der in der Tour beschriebenen Kletterpartie angekommen. Jetzt aber mal die Gedanken in Zaum halten und auf den Weg konzentrieren. Ich muss hier schließlich eine Schlucht hochklettern. Felswände, die vom Fluss ausgewaschen und geglättet sind. Gut das es immer wieder kleine Vorsprünge gibt, an denen ich mich festhalten kann. An manchen Stellen sind Aufstiegshilfen in Form von für Touris angebrachten Seilen und abenteuerlichen Holzleitern, angebracht. Es ist schön, den Körper in der Bewegung spüren zu können. Hier muss ich auch den Oberkörper einsetzen, nicht nur die Beine. Die Konzentration auf den Weg und die Suche nach den nächsten Wegzeichen lenken mich von meiner Trübsal ab. Mit jedem Höhenmeter und jeder neuen Aussicht in die Schlucht hinter mir, durchströmt mich mehr Leichtigkeit, verlässt mich mehr aufgestauter Stress.

Es war eine gute Idee, bereits Anfang Mai nach Sardinien zu kommen. Alles blüht und ist Grün, die Flüsse führen noch Wasser und auch die beeindruckenden Wasserfälle sind vorhanden. Und noch eine geile Sache! Kaum Menschen auf den Trails. Stundenlanges Wandern und Klettern, ohne jemandem zu begegnen. Keine Touris die mit Badelatschen und im Bikini in die Berge gehen, nur weil es heißt, das es dort einen winzigen `einsamen´ Bilderbuchstrand gibt. Nun, Letzteres habe ich hier sicher nicht. In der Schlucht gibt es Wasserbecken und Wasserfälle. Kaltes Wasser und kein Sand. Also auch keine Badetouris!

Rechts von mir sehe ich durch alte Korkeichen, Eukalyptus- und Olivenblätterdächer hindurch auf das erste Wasserbecken. Grünlich und kaum mit einer Oberflächenbewegung spiegelt sich die umliegende Felsstruktur auf dem Wasser. Weil ich hier nicht direkt ran komme, hole ich mein Smartphone aus der Seitentasche meines Rucksacks und mache Fotos. Ich wollte ja Erinnerungen an die Tour. Pause mache ich noch keine, die will ich erst an dem schönen Wasserbecken mit Wasserfall, der in der Beschreibung als Highlight der Strecke ausgezeichnet ist, machen. Dort will ich mein Frühstück aus Joghurt mit Haferflocken, Mandelsplittern, Schokodrops und Sojaflocken zu mir nehmen. Hoffentlich dann auch bereits etwas leichter vom Stress und meinen Gedankengängen. Ich freu mich schon darauf in Ruhe und vollkommen mit mir allein, umgeben von dieser gewaltigen Fülle an Grün-, Gelb-, Rot-, Braun-Tönen, dem Summen der allzeit geschäftigen Bienen und dem Rauschen des Wasserfalls, meinen Kopf zu lehren und dem Herzen wieder Raum für positive Emotionen zu geben. Zu sehr habe ich den Kopf über mein Herz gestellt. Auch das war früher anders. Emotionen waren immer mein Antrieb, Emotionen haben mich zu Entscheidungen und Abenteuern geleitet. Positiv oder Negativ im Ausgang, war ich dabei immer authentisch.

So werde ich es wieder machen, beschließe ich und fühle mich gleich wärmer in der Brust und atme freier durch. Mein Bauch kribbelt, als wäre ich verliebt. Genau so soll es sein! Freude auf das Leben und eine Zukunft, die ich selbst bestimme. Quasi `On The Go´.

Ich beschleunige meinen Aufstieg, weil ich mich leichter und kraftvoller fühle. Das ist gefühlt eine Ewigkeit her. Jetzt gelange ich direkt in das Flussbett und laufe auf dem ausgewaschenen Felsen weiter. Immer wieder dem, zu dieser Jahreszeit kleinen Fluss, ausweichend. Im Winter und zu starkem Regen ist diese Tour wie beschrieben, tatsächlich nicht durchzuführen. Die Sonne wärmt meinen Körper und Natur und Menschenleere wärmen mein Herz. Laut GPS der Wanderapp dürfte ich bald an einer der beschriebenen Wasserstellen mit Wasserfall ankommen. Hierzu muss ich nur noch über die vor mir liegenden Felsen und um den Flusslauf. Wo ist denn nur die nächste Wegemarkierung? Mist, manchmal ist es echt schwer, die Steintürmchen zu finden. Gehts da nun direkt rüber oder außen rum? Steinmännchen! Na super, gleich zwei. Einer links einer rechts vom Fluss. Was soll das nun wieder! Ich nehme den auf der Linken. Nach ein paar Minuten klettern gehts nicht weiter, also zurück und auf die rechte Seite? Hilft ja nichts! Der Abstieg zurück kostet mich 10 Minuten da ich mit dem Rucksack auf den oft feuchten und rutschigen Untergründen aufpassen muss. Gut, der rechte Weg muss es dann ja sein. Ah und da sehe ich auch weitere Steinmännchen. Wer wohl den auf der linken Seite aufgebaut hat? Scherzkeks oder war da mal ein Weg, der heute einfach nicht mehr da ist? Felsabbrüche sind durch die starken Winterregen ja auch normal.Wurschtegal. Geht ja weiter und ich will mich auf dem glatten Felsen am Rand des großen Wasserbeckens mit dem Wasserfall ausstrecken, ausruhen und frühstücken. Beschwingt von dem Gefühl Hunger und Durst des Körpers, Geistes und Herzens in der Ruhe und Abgeschiedenheit zu füllen, laufe ich zügigen Schrittes weiter.

Scheinbar bin ich wieder in den Tiefen meiner Gedanken verfangen, denn ich scheine Gelächter zu hören. Zwei weibliche Stimmen. Hm, sicher Gespenster. Da ist es wieder! Sowas. Wohl doch zwei andere Wanderer noch auf der Strecke. Warum auch nicht. Werden sicher weiter oben sein und es hallt nur durch die Schlucht. Hört sich manchmal an, als wäre jemand direkt in der Nähe und in Wirklichkeit aber weit über dir. Die zwei scheinen sich intensiv zu unterhalten anstelle auf den Weg zu konzentrieren, weil ich sie immer noch hör. Mir soll es egal sein. Werden sicher bald aus meinem Hörbereich sein, jetzt, wo ich kurz vor meinem Ziel der Rast, dem Wasserbecken bin.

Nur noch die drei Meter hoch und da sollte es dann auch schon sein. Rechten Fuß auf den Vorsprung und mit den Fingern dort am Ast festhalten und raufklettern.

Neeiiiiiiiin! Scheiße! Das musste jetzt ja wohl sein oder? Lässt mich die Welt denn nie in Ruhe? Nicht mal hier oben? Ich bin doch extra früh los, extra an nem Tag nach Regen und extra um diese Jahreszeit, um ALLEIN zu sein! Aber dort im Wasser glucksend, schwimmen die zwei Stimmen, die ich weit weit weg über mir wähnte.

Enttäuscht und mit hängenden Schultern, unmotiviert wie zu Beginn meiner Tour, gehe ich auf das Becken zu, suche mir einen Platz so weit weg wie möglich von den Rucksäcken der Frauen und setze mich auf einen kleinen trockenen Felsen. Mein Magen braucht sein Frühstück und das will ich ihm nicht verwehren, nur weil ich meine Einsamkeit und Ruhe nicht so bekomme, wie ich es erwartet hatte. Erwartet ... ja, das ist der Fehler. Erwartungen können enttäuscht werden. Ich war mal besser darin. Habe mir die Dinge nur vorgestellt und nichts erwartet und vorausgesetzt. Das muss ich unbedingt auf die Checkliste setzen für meinen anstehenden Reset. Keine Erwartungen und keine Voraussetzungen mehr. Sonst wird mich so eine `Überraschung´ laufend wieder runterziehen und alle meine Fortschritte zunichtemachen. In diesen Gedanken versunken, vor mich auf den Boden starrend packe ich den Behälter mit meinem Yoghurt/Müsli Mix aus und beginne zu essen.

„Willst du nicht auch ins Wasser kommen? Oder ist in dem leeren Yoghurtbecher eine interessante Weisheit versteckt?“

„Wwwie was? äh, hä?“ Unerwartet angesprochen zu werden, und noch in meiner Trübsal, habe ich nicht mitbekommen, dass eine der Frauen zu mir gekommen ist und jetzt direkt vor mir steht. Dann wiederholt sie in sauberem Hochdeutsch:

„Ich sagte: ist in diesem Yoghurtbecher irgendeine Weisheit versteckt weil du seit sicher zehn Minuten in den leeren Becher starrst.“ „Nein, nein, sicher ned. Ich hab nicht mit Menschen hier oben heute gerechnet“, erwidere ich. „Na, Menschen ... okay, lasse ich fürs Erste noch durchgehen. Wobei ich das auch sagen kann, mit einem Menschen hier oben haben auch wir nicht gerechnet. Normalerweise kommt um diese Zeit und nach einem Regentag sehr selten jemand hier her. Du musst wirklich einen triftigen Grund haben heute hier rauf zu klettern.“

„Brauche ich nen Grund? Aber ja, ich hab einiges zu verarbeiten.“ „Mir hilft so ein Ort auch. Ich kann es nachvollziehen auch wenn ich nicht weiß, was du zu Verarbeiten hast“, erwidert sie und ich starre noch immer in meinen leeren Becher. „Was denn ... so gar kein Interesse mich wenigstens anzusehen? Das ist mir dann tatsächlich doch noch nicht untergekommen und ... seltsam, normalerweise ist das immer andersherum ... und es stört mich doch etwas. Ich meine ... dein Schild `Welt lass mich in Ruhe´, ist nicht zu übersehen gewesen ... aber ...“, sagt sie, als ich noch immer wie festgefroren keine Regung zeige. Echt jetzt? Spür ich da echte Verletztheit? Das Gefühl macht sich in meiner Brust breit und wird stärker. Weil ich der Verursacher bin, macht es sich auch im Bauch breit. Die Gefühlspalette und Nuancen der Menschen konnte ich bis ich gelernt habe diese durch viel Arbeit auszublenden, leider immer spüren. Fast wie Telepathie, konnte ich schon als Kind die Emotionen anderer körperlich spüren, wenn sie in der Nähe waren. Auch konnte ich aus Gesichtsausdruck, wie sich jemand bewegt, kleine Regungen wie ein Zittern im Augenwinkel oder ein Beben der Lippen, die Art des Laufens und vor allem die Schwingungen in der Stimme und der `Aura´ wenn jemand den Raum betritt, - lesen was diese Person gerade spürt. Ich konnte deuten, was die Ursache ist, und konnte oft vermitteln. In der Familie war ich oft der Puffer zwischen den Fronten. Ich habe eine tolle Familie und bin voll Liebe aufgewachsen. Doch gibt es in jeder Familie zwischen Eltern und Großeltern oder Cousins, Geschwistern, Onkeln, Tanten ... Zwistigkeiten, weil nicht Ausgesprochenes, in der Luft hängt und den Raum verpestet. Ich habe dann die Vermittlerrolle eingenommen und einfach mit jedem gesprochen und die Emotionen des anderen erklärt. So konnten Streitigkeiten welche meist nur auf Missverständnissen und einem Fehlen von Kommunikationsfähigkeiten beruhten, beseitigt werden. Es hat mir nicht geholfen, weiter zu kommen und zudem hat es mich sehr belastet. Gerade als Jugendlicher, weil die Emotionen anderer mich oft überschwemmten und ich diese manchmal nicht von meinen eigenen unterscheiden konnte. In der Schule wurde ich von Lehrern deshalb auch schon als verhaltensgestört bezeichnet. Gut das meine Eltern damals nicht an die Aussage der Lehrkörper geglaubt haben und mich lediglich auf eine bessere Schule und aus dem Hort nahmen. „Er ist ein Träumer und Phantasie ist Kreativität, die nur kanalisiert werden muss“, war ihre Begründung. In der neuen Schule hatte ich eine besondere Musiklehrerin. Sie hat mich schon nach der ersten Stunde lächelnd gebeten noch zu bleiben. „Kann es sein das du viel - `fühlst´ und `siehst´ und deshalb deine Konzentration auf den Unterricht schwer ist?“, fragte sie damals. Total überrascht das jemand in einem Satz erklärt, was in mir vorgeht, hatte ich beschämt bejaht. „Das ist nichts, wofür du dich schämen musst. Es ist eine Gabe mit Fluch und Segen. Wenn du einverstanden bist, zeige ich dir einen Weg, wie du die Gedanken und Emotionen sortieren lernen kannst. Auch komplett ausblenden ist möglich“, beruhigte sie mich damals und führte mich in die Kunst der Meditation ein. Sie zeigte mir verschiedene Arten der Meditation mit unterschiedlichen Atemtechniken. So lernte ich meine `Gabe´ - sie nannte sie Empathie - zu kontrollieren und erst viele Jahre später, sogar, diese auszublenden.

Entgeistert ob des Fakts das meine Empathie wieder zurück ist und ebenso betroffen wegen der Tatsache das ich mit meiner momentanen Schroffheit jemanden verletzt habe, blicke ich langsam zu ihr auf.

„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Ich versichere dir, dass es nichts mit dir zu tun hat. Bitte entschuldige meine Schroffheit.“ Als ich in meinen Blick, auch etwas mehr Verstand gebe und sie ansehe, fällt mir der Yoghurtbecher aus der Hand. „Schon besser“, erwidert sie lächelnd und - erleichtert? Ich stehe auf, um nicht noch unhöflicher zu sein. Dabei blicke ich direkt in Augen die mich aufsaugen und auf eine Reise in eine Unendlichkeit einladen. Diese Augen! Roséfarbene Iriden mit versprengten hellen Gold und Silber Farbsprenkeln die Funkeln wie Sterne. Ich blicke in Augen, die Erfahrung, Emotionen und Weisheit spiegeln. Der Blick der Augen ist durchdringend, suchend, zwingend und doch so warm und ehrlich. Ohne zu zögern, keinen Gedanken verschwendend lasse ich meinen Schild, die letzten Reste des Schutzes meiner selbst, meiner Seele, meiner Emotionen, fallen und gebe mich diesem Blick aus diesen so wunderschönen weisen Augen hin. Lege mich offen. Ohne Scham darüber, was diese Augen in mir lesen können. Es fühlt sich einfach richtig an und ich wüsste nicht einmal, ob ich diesem hypnotisch fordernden mich lesenden Blick ausweichen könnte. Für Außenstehende würden wir aussehen, als würden wir uns minutenlang anstarren. Doch was hier gerade für ein Austausch stattfindet, bleibt dem Beobachter verborgen. Wobei die Richtung des `Austauschs´ wohl nur einseitig ist. Sie liest in mir wie in einem offenen Buch. Es macht mir nichts aus. Solange sie nur diese Wärme weiter auf mich wirken lässt, lasse ich es gerne geschehen.

Mit einem Mal ändert sich ihr Blick und ich fühle mich wieder frei meine Augen selbst zu steuern. Als wäre ich aus einem Zwang entlassen. Ich fühle mich plötzlich schwach und mir ist kalt. Als ich zu schwanken, und frösteln beginne, packt sie mich mit einem festen Griff an den Schultern und sagt: „Jetzt muss ich mich entschuldigen. Damit habe ich nicht gerechnet. Du bist Empath und hast Deinen Schild so schnell fallen lassen. Ich bin von Natur aus neugierig und vorsichtig mit Männern. Da habe ich mich gleich auf deine offenen Augen gestürzt und gelesen.“ Von allem verstehe ich nur Entschuldigung, Empath und Vorsicht mit Männern. Der Rest hinterlässt zwar ein seltsames Kribbeln im Unterbewusstsein, doch geht es gleich unter, weil ich sie nun komplett wahrnehme.

„Ich bin Yvette“, stellt sie sich vor, lässt meine Schultern los und reicht mir ihre Hand. „Ich bin Aaron“, erwidere ich und greife die angebotene Hand der etwas größeren Frau. Ich schätze sie auf Mitte dreißig. Sie erwidert den Händedruck für eine Frau ungewohnt fest. Ihre Hand fühlt sich kühl zu meiner an und ich schiebe es darauf, dass sie wohl lange in dem kalten Wasser des Beckens unterhalb des Wasserfalls gebadet hat.

„Nun, da wir die ersten Worte und auch einen Händedruck ausgetauscht haben ... willst du nicht mit ins Wasser? Du hast den langen Weg doch sicher nicht nur wegen der Ruhe hier oben auf dich genommen.“ „Äh, eigentlich schon. Ich mein damit, nur wegen der Ruhe. Ich hab nix weiter dabei.“ „Du trägst doch eine Unterhose unter der Trekkingleggin, die Abdrücke sind deutlich zu sehen ... also zier dich nicht und probiere das Wasser aus. Es ist - reinigend, natürlich.“ Ich denke mir, was solls! Und stimme zu. Es hat hier in der Sonne 26 Grad und es fühlt sich gut an etwas Sonne auf meine Haut - vielleicht auch wieder in mein Herz? - dringen zu lassen. Langsam ziehe ich mir mein Langarmshirt aus. Dann binde ich mir die Schuhe auf und ziehe sie und die Socken aus. Der Felsen fühlt sich kühl unter meinen Füßen an und ich ahne, dass das Wasser nicht warm sein kann. Dann stehe ich wieder auf und ziehe mir die Leggins aus. Dabei bemerke ich, dass mich Yvette die ganze Zeit beobachtet hat. Ihre Lippen sind leicht geöffnet und ihr Blick schweift, ein warmes Prickeln hinterlassend, über mich. Jetzt erst blicke ich auch sie komplett an und bin etwas geblendet von der sehr hellen Haut, die im Sonnlicht strahlt. Sie ist groß, etwas größer vielleicht als ich und sehr athletisch. Starke Schultern, Arme und Beine. Ein Waschbrettbauch rundet den vor Kraft strotzenden Körper ab. Ihre glatten Bronzefarbenen und im Sonnenlicht metallisch glänzenden Haare schließen in einer leichten Welle an den Wangenknochen ab. In einer dichten Welle zur Stirn enden sie zwei Fingerbreit über den ebenfalls bronzefarbenen Augenbrauen. Durch die kurzen Haare wirkt ihr kraftvoller Hals zierlicher und länger, trotz der Übergänge in kräftige Trapezmuskel. Von hinten könnte sich sicher jemand denken, einen Mann vor sich zu haben wegen der ausgearbeiteten Muskulatur. Wenn da nicht besondere weibliche Merkmale wären ... ein kleines schwarzes Bikinioberteil, welches zwei perfekt geformte straffe Brüste vermuten lassen. Die passen sicher genau in meine Hände, denke ich und fange ein wenig das Phantasieren an, als mein Blick auf den straffen Po fällt, welcher mir in voller Pracht durch den Bikinistring unbedeckt, den Mund wässrig macht. Schon beginnt sich mein Schwanz zu regen und ich fühle mich zum zweiten Mal in kurzer Zeit überrascht, da ich schon lange keine Regungen mehr hatte.

Schnell wende ich meinen Blick von ihrem unglaublichen Körper ab und seh zu, dass ich ins Wasser komme, bevor es noch peinlicher für mich wird.

Mit den Füßen voran lasse ich mich von der Kante in das Becken gleiten und schon beim ersten Kontakt stockt mir der Atem. Brr ist das kalt! Yvette springt ins Wasser und schwimmt zu ihrer Freundin. Erwartungsvoll blickt sie mich an und ich wünschte mir, ich hätte nicht zugestimmt ins Wasser zu kommen. Die beginnende, trotz des kalten Wassers, nicht stoppen wollende Erektion hindert mich daran, einen Rückzieher zu machen. Ich will mich nicht noch einmal bloßstellen. Also Zähne zusammenbeißen und rein ins Wasser! Oh Gott ist das kalt! Stoßatmend bewege ich, Arme und Beine sehr schnell, um meine Körpertemperatur durch Bewegung zu erhöhen. Ich schwimme in Richtung Yvette und ihrer Freundin. Als ich dort ankomme, kommen mir die fünf Meter wie 200 vor und meine Haut brennt von der Kälte. „H - H - Hallo“, begrüße ich auch die zweite Frau mit ebenfalls bronzefarbenem aber wohl schulterlangem Haar. Letzteres ist eine Vermutung weil das offene Haar auf dem Wasser schwimmt.

„Hallo, ich bin Cynthia“, stellt sie sich vor. „A-Aaron“, erwidere ich zitternd. „Freut mich“, lächelt sie mich an und ihre Augen fangen meinen Blick ein. Diese Augen, die beiden müssen Schwestern sein, da sie Yvettes perfekt zu gleichen scheinen. Wieder habe ich das Gefühl nicht wegsehen zu können und die Zeit scheint stillzustehen, als ich mich gezwungen fühle meinen Blick zu halten. Anders als bei Yvette fühle ich mich bei Cynthia unwohl und es fühlt sich wie eine Untersuchung an. Fast wie ein Verhör meines tiefsten Selbst. Ich will meinen Blick abwenden und kann es nicht. Mir wird seltsam, ich fühle mich kalt und ausgelaugt. Ich kann meine Arme und Beine nicht mehr kontrollieren und mir wird schwarz vor Augen.

Hm die Sonne, Wärme, Ruhe. Ich höre Vögel, Insekten, einen Wasserfall ... Wasserfall!? Plötzlich wird mir wieder bewusst, dass ich auf einer Trekkingtour bin und nicht die Einsamkeit vorgefunden hatte, die ich mir erhoffte ... und da war doch noch Yvette und ich war im eiskalten Wasser. Dann war da noch Cynthia mit dem zwingenden verhörenden Blick. Ruckartig öffne ich meine Augen und richte mich auf! „Ruhig, alles ist gut. Lass Deinem Kreislauf etwas Zeit. Du wurdest bewusstlos und wir haben dich aus dem Wasser gebracht. Das Wasser war wohl doch zu Kalt wenn man es nicht gewohnt ist“, beruhigt mich Yvette. Noch etwas verwirrt sehe ich sie an. „Ja, es war eisig. Danke. Jetz muss ich mich gleich wieder bei dir entschuldigen.“ Aber da ist noch etwas, das an mir nagt und das ist das noch nachhallende Gefühl des Eindringens in meine Seele. „Da war aber noch was. Ich hatte das Gefühl Cynthia würde mich mit ihrem Blick sezieren bevor mir schwarz vor den Augen wurde.“ „Mit ihrem Blick? Ich glaube, du hättest gleich aus dem Wasser sollen als du merktest, das es zu kalt ist. Du hast dir das mit dem Blick nur eingebildet, weil dein Kreislauf schlapp gemacht hat“, tut sie es ab. Dennoch ... die Erklärung klingt logisch, trotzdem bleibt es noch im Hinterkopf haften. Als wäre die Erklärung nur eine Halbwahrheit. „hm okay, kann sein“, antworte ich ohne Zuversicht in meiner Stimme. Ich richte mich auf und sehe, dass meine Unterwäsche in der Sonne getrocknet ist. Ich muss doch etwas länger weg gewesen sein. Verlegen kratze ich mich an meinem Hinterkopf und sehe mich nach meiner Trekkingkleidung um. „Deine Klamotten habe ich hier mehr in die Sonne gelegt“, erkennt sie meinen suchenden Blick. „Danke das ist sehr Aufmerksam von dir“, antworte ich und zieh mir Hose, Schuhe und Shirt wieder an. Nehme auch die Flasche mit dem Isodrink aus meinem Rucksack und leere einen halben Liter wie ein Verdurstender. „Sag mal, fühlst du dich wieder kräftig? Genug um zurück zu gehen?“ Ich strecke mich und erkenne, dass es mir wirklich gut geht und ich sogar den Rest der Tour weitermachen kann. „Ja, es geht mir gut. Das schaff ich easy.“ „Okay, gut. Ich muss schnell zurück. Cynthia ist schon voraus. Wir haben noch einen Job zu erledigen heute“, steht mit einer grazilen Bewegung auf und hängt sich ihren kleinen Rucksack über. „Dann noch eine schöne weitere Wanderung und ich hoffe du findest die Antworten auf deine Fragen. Weshalb du ja ursprünglich die Tour angetreten bist“, verabschiedet sie sich. „Danke, ja, das hoff ich auch. Nochmal danke für die Hilfe da im Wasser“, rufe ich ihr noch hinterher. Sie winkt ab und geht mit schnellen und kraftvollen Schritten seitlich aus der Schlucht mit dem Wasserlauf.

1.1 Zwischenspiel Yvette

„Wie geht es dem Menschen?“, fragt Cynthia, als ich am vereinbarten Treffpunkt zu ihr aufschließe. „Aaron geht es wieder gut.“ „Aaron? Seit wann nutzt du bei Menschen den Namen?“ „Hm, der ist irgendwie anders. Er hat sich mir vollkommen freiwillig geöffnet. Er ist ein starker natürlicher Empath, das ist ungewöhnlich. Wahrscheinlich ist er sich seiner Fähigkeit nicht einmal bewusst. Auch das er nicht gleich wie ein tollwütiger Hund Schaum vor dem Mund hatte und über mich herfallen wollte, ist ungewöhnlich.“ „Naja, die Erregung habe ich dennoch gespürt wie bei jedem Mann hier auf der Erde wenn sie uns sehen.“ „MICH gesehen hat, nachdem ICH ihn gemustert hatte.“ „Ja, ja ... schon gut, er gefällt dir. Empath, das könnte der Grund sein warum er Bewusstlos wurde als ich ihn durchleuchtet habe.“ „Dann hatte er doch recht damit, das er sich durch deinen Blick seziert fühlte. Warum musst du immer so misstrauisch sein und vor allem warum so brutal?“ „Du weißt genau das wir vorsichtig sein müssen. Außerdem ... hätte ich gewusst, dass er ein Empath ist, dann wäre ich sicher sehr vorsichtig gewesen. Echte Empathen sind selten, darauf war ich nicht vorbereitet. Gut das er durch das Wasser geschwächt war und ungeübt im Widerstand ist. Wenn er nicht bewusstlos geworden wäre, hätte ich seinen Verstand mit meiner Energie ernsthaft schädigen können“, gibt sie schuldbewusst zu. „Ist er wirklich in Ordnung?“ „Ich weiß es nicht. Auch ich habe ihn gescannt. Vorsichtig da ich empathische Tendenzen spürte. Ich habe mich von ihm mitreißen lassen. Das war total abgefahren! Noch nie in meinem Leben habe ich die Kontrolle über die Tiefe der Ebenen aufgegeben. Es war, als lüde er mich ein. Hat sich so vollkommen und warm für mich geöffnet, dass ich einfach mit gesogen wurde! Es war, als würde er mich auf eine Reise durch sein innerstes Mitnehmen und sich freiwillig zeigen und entblößen“, schwärme ich fasziniert und leicht besorgt. „Du hast WAS?“, fragt sie mich erschrocken. „Du hast die Kontrolle aufgegeben und dich mitreißen lassen? Noch besser, ER hat DICH mitgenommen?“ „Ja, habe ich und ja, ich weiß das ist ungewöhnlich bei einem Menschen.“ Bei dem Gedanken daran fühle ich vor Verlegenheit leichte Hitze in mein Gesicht steigen. „Das ist bei dir auch bei unsereins ungewöhnlich und mir nicht bekannt das du es jemals zugelassen hättest!“ „Da du dich eh gerade lustig über mich machst, kann ich es ja auch gleich sagen. Deshalb habe ich ihm auch einen Sender eingepflanzt. Nicht nur weil ich wissen will, ob wir ihm Schaden zugefügt haben und ich wissen muss, ob er etwas erahnt - du weißt wir dürfen nirgends Spuren hinterlassen - sondern ja, auch weil ich ihn faszinierend finde.“ „Yvette, Yvette, ... auch der Sender verstößt gegen die Regeln!“ Dann zwinkert sie mir zu: „Ich stehe hinter dir, das weißt du und ich helfe dir. Nur sei Achtsam wenn du ihn wiedersiehst.“ Erleichtert antworte ich: „Danke große Kriegerin!“ „Jetzt lass uns unsere Arbeit erledigen und dann schau wie du ihm `zufällig´ über den Weg laufen willst.“ Mit wackelnden Augenbrauen dreht sie sich um und geht weiter.

1.2 Aaron

Nachdem ich ihr nachgesehen habe bis sie hinter den Felsen verschwunden ist, nehme ich langsam den Rucksack auf und schnalle ihn mir um. Was ist da geschehen, seit ich hier beim Wasserfall angekommen bin? Ich kam hier rauf um Ruhe zu finden und über mich nachzudenken. Meine Zukunft. Wie ich mich aus der Depression und dem andauernden Stress befrei. Dann fand ich hier die zwei Frauen vor. Yvette und Cynthia. Yvette die beeindruckendste Schönheit die ich je gesehen hab und mit dem warmen Blick in mein Innerstes. Dieser Blick! Es hat sich wundervoll angefühlt und gern hätte ich ihr noch mehr gezeigt. Das, was noch unterhalb meines Schutzes verborgen ist. Sie hat mich total einfach dazu gebracht mich zu öffnen. Es war einfach `stimmig´. Ich meine, ich wollte es! Nicht so sehr mit dem Verstand, mehr mit dem Unterbewusstsein. Als ob es darauf gewartet hat so eine `Berührung´, zu erhalten. Ich hätte für sie wohl wirklich auch noch die letzte Schranke geöffnet. Die vor der ich mich seit dem Verschluss vor vielen Jahren fürchte. Ich weiß nicht, wie ich mit dem Schwall von Emotionen, die ich dann wieder voll erleben würde, umgehen sollte. Mit Yvettes Bewusstsein auf dieser Reise hab ich keine Angst gehabt. Als wäre sie der Schlüssel zu lernen den Anker zu halten und mich in den Emotionen der Welt nicht zu verlieren. Echt seltsam! Ungewöhnlich und spannend. Ich wünschte, ich hätte noch eine Chance mich zivilisierter mit ihr zu unterhalten. Ich will ihr zeigen, dass ich nicht dieser ruppige Grinch bin, den sie gesehen hat. Nicht? Hä? Aber genau das bin ich doch! Gewollt sogar! Weil mir alles zu viel geworden ist und mich die Gesellschaft der Menschen die ewig nur etwas von mir wollen total ankotzt. Ich komme mit den Menschen nur noch oberflächlich klar. Entweder sie saugen von meiner Kraft oder sie haben irgendwelche Aufgaben für mich. `Aufgaben´ als anderes Wort für Arbeiten. Denn bei dem Wort `Arbeiten´ sind mir schon vor zwei Jahren die Stresshormone durchgegangen. Ich wurde aggressiv, wenn ich das Wort nur hörte. Daraufhin habe ich es Aufgaben genannt und das Unterbewusstsein ausgetrickst. Wenngleich ich vom Verstand her freilich weiß, das es ein und dasselbe ist. Aaron, kannst du mal. Aaron ich habe ein Problem. Aaron was würdest du in meiner Situation empfehlen? Aaron das und jenes. Grrrrr, nur komme ich den Menschen ja auch nicht aus! Ich fühl mich denen nicht mal mehr zugehörig. Als wäre ich etwas Besseres! Das bin ich nicht! Es fühlt sich nur an, als könnte ich mich hier nicht entfalten mit all meinen Fähigkeiten. Ich mag keine Schubladen, ich mag Abenteuer, ich mag Abwechslung, ich mag Regeln, ich mag etwas bewirken, ich mag das Aussergewöhnliche. Entdecken und lernen. Wenn ich diesen Planeten verlassen könnte, würd ich es sofort. Hat mich schon als Kind fasziniert. Science-Fiction. Raumfahrt. Andere Welten und Zivilisationen. Meine Gabe beim Schlichten von Zwistigkeiten einsetzen. Shit! Seit wann will ich die Gabe denn wieder nutzen? Richtig, ist ja nur der Wunsch generiert aus meiner Fantasie des Verlassens des Planeten. Wenngleich es eigenartig ist, dass ich Yvette spüren konnte. Sogar Cynthia bis zum Augenkontakt. Sie war beunruhigt, regelrecht besorgt. Warum und über wen, konnt ich nicht mehr spüren, denn dann begann der Angriff. Anders will ich es nicht beschreiben. Es hat sich wie ein körperlicher Angriff angefühlt. Mit dem Ziel, alles über mich zu erfahren. Es war schmerzhaft, wie Nadeln im Kopf. Idiotisch. Kann natürlich nicht wahr sein, das wird das extrem kalte Wasser gewesen sein. Aber ... wenn mich Yvette so `berührt´ hat, warum sollte Cynthia mich nicht Angreifen können? Es gibt mehr da draußen, als ich kenne und die Beiden scheinen verwandt zu sein, weil sonst so eine Ähnlichkeit der Augen- und Haarfarbe, nicht zu erklären ist. Nicht bei so ungewöhnlichen Farben. Egal, ich werd die beiden nie wieder sehen und nichts weiter über sie erfahren. Geblieben sind Erfahrung und ein Haufen an Emotionen, die ich lange nicht hatte. Habe ich da vorhin echt angefangen, ne Erektion zu bekommen? Das heißt, dass da unten, zumindest physisch, alles in Ordnung ist. Nur bedeutet es auch das ich mir mit dem ganzen Stress meine Energien blockiere. In der Sexualität ist extrem viel Energie enthalten. Man kann diese steigern, sie nutzen für Kreativität, Kraft, Ausdauer, Heilung und geistige Erweiterung. Ich liebe es, mit den Energien zu spielen. Liebe es meine Partnerinnen zu Höhen zu leiten, die sie nicht kannten. Liebe es, mit in ihrer Energie, zu schwelgen. Mich mitnehmen zu lassen. Hm was würde ich alles mit Yvettes Körper anstellen können. Wie sie wohl reagiert auf Berührungen, Streicheln, Küssen ... Lecken? Wie wohl ihre Muschi schmeckt? Ich kann mir vorstellen, dass sie hellrosa ist, weil ihre Haut so hell ist. Ich liebe helle Haut. Das bin eben ich. Auch wenn mich einige wegen der `Diversität´ dafür rügen würden. Jeder hat so seinen Geschmack und Vorlieben. Einer meiner Vorlieben ist sehr helle Haut. Beim Gedanken daran, wie ihr verborgenes Kleinod wohl aussieht und schmeckt, bekomme ich eine starke Erektion. Hoffentlich kommt nicht gerade jetzt jemand meinen Weg entlang. Daran das ich hier allein auf der Tour bin, verschwende ich keine Hoffnung mehr.

Nach den sieben Stunden Wanderung plus der Stunde beim Wasserfall bin ich entspannt in meinem gemieteten Haus angekommen. Ein Hotel hat zu viele Menschen die Fragen stellen könnten und zu viel Lärm. Deshalb hab ich ein Häuschen am Rand eines mittelgroßen Ortes genommen. Ich wollte zu Fuß noch in Kaffee und Restaurant Reichweite sein. Kochen kann ich nicht mehr ausstehen! Vor allem da ich die Gerüche, welche sich stundenlang im Haus und in der Kleidung halten, nicht will. Na ja und für Zeitverschwendung halt ich es auch. Essen ist für mich nur eine Notwendigkeit. Klar versuch ich, es so abwechslungsreich wie möglich zu halten, sonst würd ich nicht in Restaurants gehen, sondern nur meine Müslis oder Shakes zu mir nehmen. Nur nach jedem Essen ... frage ich mich jedes Mal, warum ich das Zeug in mich gestopft habe und beschließe den nächsten Tag oder zwei wieder nur Müsli und Shakes zu mir zu nehmen. Ich stelle den Wagen in die Parkbucht neben der Terrasse und gehe durch den kaputten Bogen, der sicher einmal schön von Blumen durchwachsen war, zur Haustür und schließe auf. Im Haus empfängt mich angenehme Frische, weil die alten Mauern sehr dick sind und die Hitze gut draußen halten. Zuerst räume ich mein Equipment weg und werfe meine Klamotten in die Waschmaschine. Stelle sie auf Rapid (Schnellwaschen) und schalte sie ein. Dann gehe ich nach oben ins Bad und stelle mich unter die Dusche. Bei dem kalten Wasser heute habe ich immer noch Bedarf nach Wärme. Deshalb dampft das Wasser das Badezimmer ein. Als mir nach 5 Minuten heißen Duschens immer noch nicht warm ist, stelle ich die Dusche ab und beschließe, mich vor dem Abendessen ein paar Minuten hinzulegen. Vielleicht ist es die Müdigkeit, die mich plötzlich so frieren lässt. Keine 10 Minuten später wache ich unruhig und mit schwitzenden Händen auf. Na, dann geh ich eben Essen und was trinken. Vielleicht hilft das ja, die Unruhe in mir zu vertreiben. Worüber bin ich nur so besorgt? Ich bin hier auf Sardinien, alleine, habe Ruhe und noch viel Zeit vor mir, bevor ich überhaupt daran denke wieder nach Deutschland zurückzufahren. Muss ich da wirklich wieder hin? Während ich mir meine schwarze eng anliegende Jeans anziehe, denke ich an die Begegnung mit Yvette zurück. Wie es ihr wohl geht? Sie hatt sich echte Sorgen um mich gemacht, ob ich den Kälteschock überwunden habe. Ich sah es ihr an, dass sie besorgt war und dennoch gehen hat, müssen. Mit warmen Gedanken an sie und die Berührung ziehe ich mir ein figurbetonendes schwarzgrau meliertes Kurzarmshirt an. Eine Silberkette und eine Lederkette mit einem stilisierten Stierkopf, Lederarmbänder und meine Ringe. Einen Adlerkopf am rechten kleinen Finger, den schwarzen Infinityring wie ich ihn nenne an meinem rechten Ringfinger. Unten im Foyer ziehe ich mir die weißen Sneaker an, packe die schwarze Lederjacke und mache mich zu Fuß auf den Weg in den Ort.

1.3 Zwischenspiel Yvette

Aaron lässt mich nicht los. Ich muss laufend an ihn denken und bin sehr beunruhigt, ob es ihm gut geht. Ich laufe zum Orter und sehe nach, wo er sich aufhält. Ja, der Sender ist ein Regelbruch, den ich irgendwann sicher verantworten muss. Der Kommandantin gegenüber kann ich es legitimieren, weil wir unbeabsichtigt auf einen Menschen und ausgerechnet einen Empathen gestoßen sind. Wir haben alle Vorsicht walten lassen, können aber nicht ausschließen dass er etwas erfahren hat oder wir ihm sogar Schaden zugefügt haben. Anders sieht es mit dem Regelbruch in Bezug auf das physische ungefragte Einsetzen eines Senders und damit den Bruch der individuellen Privatsphäre, aus. Ich werde es ihm erklären und hoffe, er verzeiht mir. Erklären? Was erklären? Yvette! Ich müsste dafür offenlegen, wer wir sind. Was das Dilemma dann komplett macht. Ich muss versuchen, ihm den Sender wieder zu entnehmen ohne das er etwas davon mitbekommt. Ins kalte Wasser locken und hoffen er verliert das Bewusstsein? Nein, ein zweites Mal wird er in für seine Verhältnisse eisiges Wasser nicht freiwillig gehen. Außerdem bin ich überzeugt davon das Cynthias Scan für die Bewusstlosigkeit verantwortlich ist. Sie ist nicht gerade zimperlich, wenn es um unseren Schutz geht. Männer sind, egal von welchem Planeten für sie nur Mittel zum Zweck. Sie nimmt sich den Sex, den sie braucht, ohne sich an den Mann zu binden. Sex. Wie der wohl mit ihm wäre? Er ist muskulös und sein Körper wirkt, als würde er sehr fit, kraftvoll und ausdauernd sein. Er ist ein Mann im mittleren Alter und kein unerfahrener Jugendlicher. Ich habe auf der Reise in sein Inneres gesehen, dass er mit vielen Frauen bereits Erfahrungen gesammelt hat. Na ja, Menschenfrauen. Wie er wohl auf unsere uns eigene Energie und Konstitution reagiert? Wir haben da ein paar wesentliche Unterschiede. Nicht was die Anatomie angeht, vielmehr was unsere Art zu empfinden, die Sensibilität und die besondere Art wie wir uns vereinigen können, angeht. Bei dem Gedanken von ihm berührt zu werden wird meine Spalte heiß und feucht. Heiß, ja, das ist noch ein Unterschied. Wir haben eine Normaltemperatur von 30 Grad. Heiß ist bei uns 32. Das ist schon fiebrig. Menschen mit einer Körpertemperatur von 37 werden uns eher kühl empfinden. Er könnte vor mir zurückschrecken oder die Art wie wir unsere Sexualität leben könnte er als abstoßend oder verwerflich sehen. Die Menschen sind noch sehr rückständig in diesem Bereich. Der Gedanke das er mich ablehnen könnte, lässt meinen Magen krampfen, ebenso der Gedanke das er sich heute eine andere Frau sucht. Seine beginnende Erektion, als er mich angesehen hat, ist mir nicht entgangen. Auch nicht das er nur, um seine Erektion zu verbergen, in das für ihn eiskalte Wasser gekommen ist. Mir wird schon wieder heiß wenn ich an die Regung in seiner Hose denke. Als wir ihn aus dem Wasser zogen und ich seine Haut berühren konnte, hat jede Stelle meiner Haut, die mit seiner in Kontakt kam, gekribbelt und mein Körper nach mehr Kontakt verlangt. Nur Cynthias Gegenwart konnte mich davon abhalten mich neben ihn zu legen und dicht an ihn zu drücken. Als Cynthia dann gegangen ist, um sich seinen Blicken zu entziehen, wenn er wach wird, kam er wieder zu sich. So konnte ich der Versuchung zum Glück nicht erliegen. Große Mutter!Was wenn er sich heute wirklich eine Frau sucht! Ich sehe, dass er das Haus in welchem er wohnt, gerade verlassen hat und zu Fuß in Richtung Ort geht. Nein! Eine andere Frau darf ihn nicht berühren! Das Ungewöhnliche in diesen Gedanken, die Eifersucht und der Besitzanspruch, dringen nicht in meinen Verstand. Ich will ihn für mich! Basta! Ich muss unbedingt auch in den Ort. Ihn dann rein zufällig treffen. Dann sehen wir weiter. Keine Chance das er eine andere Frau bekommt! Wenn er Sex will dann nur mit mir! - Was ist nur los mit mir? Sooo lange ist es nun doch nicht her. Was ziehe ich an? Was mag er? Ich beschließe, mir ein Kleid zu replizieren, dass ich in seinen Erinnerungen sehen konnte. Etwas unfair - ja, aber im Kampf um einen Gefährten sind alle Mittel erlaubt. Rasch gehe ich noch unter die Schalldusche und lasse meine Haare in Form bringen. Leichtes Augen Make-up, um meine Augen zu betonen - mir ist aufgefallen, das er sie faszinierend findet und ich will, dass er mir sehr Tief in die Augen sieht. Ich muss wissen, ob er mich attraktiv findet und ob er vielleicht schon eine Gefährtin hat. Bei dem Gedanken zieht sich mein Bauch wieder zusammen und mein Herz stockt vor Angst. Woher kommen diese Emotionen auf einmal! Lippenstift nehme ich keinen, ich will, dass er sich auf so viel Natürlichkeit wie möglich einlässt. Er soll mich mögen, wie ich bin. Er soll sich nicht erschrecken wenn Make-up und Kleidung fallen und plötzlich jemand anderer da steht. Deswegen ist das Kleid auch perfekt. Es lässt meinen Körper scheinen, wie er ist. Gerade genug für Fantasie und ein Versprechen für mehr. Mehr, das wird er auf jeden Fall bekommen. Nur keine andere Gefährtin haben. Bitte, Bitte, ... Bei den Schuhen entscheide ich mich für offene Highheels mit durchsichtigen Bändern, die den Fuß komplett zeigen - ja, wir mögen durch den Raum reisen. Auch mögen wir uns von den Menschen und anderen Humanoiden etwas unterscheiden. Doch manches gleicht sich im Universum bei allen Humanoiden.