Die vergessene Dynastie - Noah Flint - E-Book
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Die vergessene Dynastie E-Book

Noah Flint

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Beschreibung

Ein altes Anwesen birgt die dunklen Geheimnisse einer einst einflussreichen Familie. Als eine junge Fotografin die verlassene Villa betritt, stößt sie auf Dokumente, die das erschütternde Vermächtnis der einst mächtigen Familie enthüllen – ein Erbe aus Verrat, Schmerz und Rache. Angetrieben von Neugier beginnt sie, die Geschichte der Familie zu rekonstruieren. Doch je tiefer sie gräbt, desto stärker fühlt sie die dunkle Präsenz, die das Haus nicht verlassen hat. Ein historisches Familiendrama für Fans von Familiendramen, Leser*innen mit einer Faszination für verlassene Orte / Lost Places und Fans von mysteriösen und melancholischen Settings. Düster, geheimnisvoll und voller melancholischer Schönheit.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis

Vergessene Orte

Die Reise ins Unbekannte

Das Haus der unausgesprochenen Wahrheiten

Verborgene Wahrheiten

Ein Vermächtnis von Verrat und Verzweiflung

Das Rätsel des Testaments

Eine Familie zwischen Erbe, Verrat und unausgesprochenen Geheimnissen

Stimmen aus der Vergangenheit

Die letzte Wahrheit der Villa

Schlüssel zur Vergangenheit

Ein Sonnenstrahl für die Vergessene

Impressum

Vergessene Orte

Jeder verlassene Ort flüstert Geschichten in den Wind für jene, die bereit sind zu lauschen.

Es sind diese stummen Erzählungen, die mich immer wieder in ihren Bann ziehen. Wenn ich die Schwelle eines dieser vergessenen Orte überschreite, beginnt die Vergangenheit zu sprechen – leise, aber eindringlich. Ich folge den Spuren, die die Zeit hinterlassen hat, und versuche, das Puzzle aus zerbrochenen Möbeln, verblichenen Fotografien und verstaubten Erinnerungsstücken zusammenzusetzen. Jeder Raum, jede Ecke offenbart Fragmente eines Lebens, das hier einst pulsierte.

Ich habe viele dieser Orte besucht – Orte, die im Verfall ihren eigenen, eigentümlichen Zauber bewahren. Hier scheint die Zeit stillzustehen, als wäre sie für einen Moment eingeschlafen. In einigen dieser Ruinen wirkt alles, als hätte der letzte Bewohner nur für einen Augenblick das Haus verlassen. Autos rosten in alten Garagen, Möbel stehen wie eingefroren in den Zimmern, und persönliche Gegenstände liegen verstreut, als würden sie auf ihre Besitzer warten. Bilder hängen noch an den Wänden, vergilbte Zeitungen und Briefe erzählen von fernen Tagen. Auf einem Nachttisch verstaubt ein Glas mit Medikamenten, ein stummer Zeuge eines Lebens, das einst hier tobte und nun nur noch in Schatten existiert.

Solche Orte erfordern Respekt. Man tritt leise, um die Vergangenheit nicht zu stören, und geht mit der Vorsicht eines Gastes, der weiß, dass er nicht eingeladen wurde.

Das Geheimnis eines Standorts preiszugeben, ist das größte Vergehen, das man begehen kann. Innerhalb weniger Wochen können Eindringlinge mit roher Zerstörung das Erbe eines Ortes vernichten. Wir, die diese Orte lieben, folgen einem unausgesprochenen Kodex: „Hinterlasse nichts als deine Fußspuren und nimm nichts mit, außer deinen Erinnerungen und Fotografien.“ Doch nicht jeder hält sich daran.

Viele dieser Orte in Deutschland sind längst nicht mehr „lost“, sondern tot. Graffiti bedeckt die Wände, Fensterscheiben sind zerborsten, Flammen haben sich gierig an den Mauern bedient.

In einschlägigen Foren findet man alles, was man braucht, um die Ruinen aufzuspüren, und oft werden diese Informationen ohne Bedacht weitergegeben. Der Ort, der als Inspiration für diesen Familienroman dient, ist längst kein Geheimnis mehr. Die Handlung ist von wahren Ereignissen inspiriert, jedoch wurden bestimmte Details fiktionalisiert.

>> Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist oder neben einem fehlt <<

Für M.

Die Reise ins Unbekannte

Livia Becker ist eine Frau, die auf den ersten Blick vielleicht unscheinbar wirken mag, doch ihre Präsenz füllt den Raum mit einer leisen Intensität, die nicht leicht zu vergessen ist. Mit ihren 27 Jahren strahlt sie eine Mischung aus jugendlicher Neugier und einer tief verwurzelten Ruhe aus, die sie zu einem Anker in stürmischen Zeiten macht. Sie ist die Art von Person, die durch ihre Beobachtungsgabe und Feinheit die Welt um sich herum intensiv wahrnimmt, ohne dabei laut zu sein. Diese stille Empathie macht sie in den Augen der Menschen, denen sie begegnet, besonders liebenswert.

Livia stammt aus einer kleinen Stadt im Südwesten Deutschlands, wo die Zeit langsamer zu verstreichen scheint als anderswo. Ihre Eltern führten eine kleine Buchhandlung, in der sie viele Stunden ihrer Kindheit verbrachte. Es war dieser Ort, an dem ihre Leidenschaft für Geschichten und verborgene Welten geboren wurde. Die Seiten der alten, verstaubten Bücher wurden für sie zu Portalen in vergangene Zeiten. Ihr Vater erzählte ihr oft Geschichten über vergessene Orte, in denen noch das Echo vergangener Zeiten nachhallte, was in ihr eine unbändige Neugier für das Verborgene weckte.

Mit 14 Jahren hielt Livia zum ersten Mal eine Kamera in der Hand. Es war ein Geschenk ihrer Mutter, die das künstlerische Talent ihrer Tochter früh erkannt hatte.

In den darauffolgenden Jahren wurde die Kamera zu einem festen Bestandteil ihres Lebens. Während andere Jugendliche sich am Wochenende in Cafés trafen, streifte Livia durch die Umgebung, auf der Suche nach verlassenen Orten. Alte Villen, deren Fensterläden wie verschlossene Augen wirkten, hatten es ihr besonders angetan.

Sie spürte in ihnen eine stille Melancholie, als warteten sie darauf, dass jemand ihre Geschichte erzählte.

Ihre Bilder hatten bereits zu diesem Zeitpunkt schon eine Tiefe, die die Betrachter nicht selten verstummen ließ.

Nach dem Abitur zog Livia nach Berlin, um Fotografie zu studieren. Während ihre Kommilitonen sich auf Mode- oder Werbefotografie spezialisierten, widmete sie sich den „Lost Places“ – jenen verborgenen Orten, die von der Welt vergessen worden waren. Ihre Arbeiten wurden schnell bekannt, doch der wahre Reiz ihrer Arbeit lag für sie nicht im Ruhm, sondern in der stillen Magie, die sie verspürte, wenn sie allein durch verfallene Villen oder alte Fabrikhallen wanderte.

Livia ist eine Frau von mittlerer Größe mit einem sanften, natürlichen Ausdruck. Ihre dunkelbraunen Haare fallen meist locker in einem Zopf auf ihren Rücken, während einige lose Strähnen stets ihr Gesicht umspielen. Ihre grünen Augen wirken wie kleine Spiegel, in denen sich die Welt in ihrer ganzen Tiefe widerspiegelt.

Ihr Kleidungsstil ist unaufdringlich und praktisch. Sie bevorzugt bequeme Jeans, weiche Pullover und wetterfeste Jacken, die sie bei ihren Erkundungstouren schützen. Ihre Kamera ist ständig an ihrer Seite, wie ein verlässlicher Begleiter. Der alte Leder-Rucksack mit Proviant und Kleidung zum Wechseln für Notfälle hat sich auf ihren Touren auch schon mehr als einmal als überaus nützlich erwiesen.

Ihre Freunde schätzen an ihr die stille Empathie, mit der sie jedem begegnete. Livia ist eine empathische Zuhörerin, die es versteht, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. In Gesprächen nimmt sie eine sanfte, aber aufmerksame Haltung ein. Doch auch wenn sie nach außen hin freundlich und offen wirkt, ist sie in ihrem Innersten eine Einzelgängerin. Die Stille, die andere meiden, ist für sie eine Quelle der Kraft und Inspiration.

Als ihr Vater starb, war es, als würde ein leuchtender Stern am Himmel verlöschen. Doch seine Geschichten leben in ihr weiter und sind ein Anker in ihrem Leben.

Die Welt der verlassenen Orte ist für sie eine Art Flucht, aber auch ein Weg, ihrem Vater näher zu sein.

Auf der Suche nach neuen Abenteuern und Motiven stieß sie bereits vor längerer Zeit in einem der vielen Foren, in denen sich Liebhaber verlassener Orte austauschen, auf einen Beitrag über ein verlassenes Anwesen mitten im Ruhrgebiet.

Die Bilder, die sie sah, weckten sofort ihre Neugier. Etwas an diesem Ort zog sie unwiderstehlich an.

Nun also, an diesem kühlen Morgen im März, saß Livia in ihrem Auto und steuerte die Landstraße entlang. Die Fahrt zu diesem verlassenen Ort sollte vier Stunden dauern. Während sie durch frühlingshafte Landschaften fuhr, tauchten vor ihrem inneren Auge Bilder auf. Sie stellte sich vor, wie der erste Schritt in die alte Villa sich anfühlen würde. Das Echo ihrer Schritte, das Knarren der morschen Dielen, der Geruch von feuchtem Holz und Staub. Livia wusste nicht, was sie erwarten würde, doch diese Ungewissheit war es, die den Reiz ausmachte. Die Reise hatte begonnen.

Das Haus der unausgesprochenen Wahrheiten

Der dichte, undurchdringliche Wald schien sich vor Livia zu verschließen, als wolle er sie warnen, umzukehren. Doch sie ging weiter. Mit leichten, beinahe lautlosen Schritten schob sie die feuchten Zweige beiseite, ihre Finger strichen vorsichtig über die Rinde, als wäre sie auf der Suche nach verborgenen Zeichen. Ihre Kamera baumelte an einem abgenutzten Ledergurt an ihrer Seite, wie ein stiller Begleiter, der bereit war, die Geheimnisse dieses Tages festzuhalten.

Der Nebel hing noch schwer über dem Pfad, als vor ihr das Ziel ihrer Reise auftauchte.

Ein Anwesen, umrankt von wildem Gestrüpp und gezeichnet von der Zeit.

Die alten Steine der Fassade des einstöckigen Gebäudes wirkten wie Schatten aus einer anderen Epoche.

Es war ein großzügiges Anwesen, gebaut im Stil eines Bungalows. Sie spürte die Kälte, die von den Mauern ausging, und dennoch trat sie näher. Livia wusste über diesen Ort, dass er einst in verschwenderischem Luxus erstrahlt haben musste. Jetzt aber lag er still und verlassen da, als hielte er die Schatten der Vergangenheit in seinen Mauern gefangen.

Livia stand im verwilderten Garten und ließ den Blick über die Reste von Marmorfiguren und zerborstenen Pflastersteinen schweifen. Etwas in ihr zog sie tiefer hinein. Dies war nicht wie die verlassenen Orte, die sie zuvor bereits besucht hatte. Hier lastete etwas Schwereres in der Luft, etwas, das ihr Herz für einen Moment schneller schlagen ließ.

Sie hörte das Knacken von Zweigen unter ihren Schuhen, während sie sich dem Haupthaus näherte. Narben der Zeit prägten die einst prunkvolle Eingangstür. Feuerspuren zogen sich über die Holzbalken wie dunkle Finger, die das Anwesen langsam verschlangen. Livia hob ihre Kamera und fing das Bild ein. Doch in dem Moment, als sie durch den Sucher blickte, schien es, als hätte sich ein Schatten in der Reflexion der zerbrochenen Fensterscheibe bewegt.

Sie senkte die Kamera und blinzelte. Nichts. Nur der Wind, der sachte durch die leeren Räume strich. Livia trat näher und drückte die Tür auf. Das Knarren hallte durch den Flur, und ein schwacher Geruch von altem Holz und Verfall umfing sie. Ihre Schritte waren sanft, doch das Echo warf sie in die Vergangenheit zurück. Die alten Bücherregale im Wohnzimmer erinnerten sie an die Buchhandlung ihrer Eltern, an die Geschichten, die sie als Kind verschlang.

Plötzlich fiel ihr Blick auf einen Tisch im Zentrum des Raumes. Ein altes Notizbuch lag darauf, eingehüllt in Staub.

Vorsichtig blies Livia die feine Schicht fort und schlug die erste Seite auf. Der Name „Martha“ war mit feiner Handschrift vermerkt. Etwas in den Zeilen darunter schien sie direkt anzusprechen.

„Wer dies liest, hat die Schwelle überschritten. Du suchst Antworten, doch die Wahrheit trägt Schatten, die nicht ruhen.“

Livia spürte, wie sich ihre Finger leicht verkrampften. Der Name Martha war nicht fremd. In alten Archiven war er ihr begegnet, verbunden mit Geschichten über das Anwesen und die Dynastie, die hier einst lebte. Doch niemand sprach offen darüber. Martha war zur stummen Legende geworden, gefangen in den Wänden dieses Hauses.

Livia blätterte weiter und merkte, wie sich die Worte mit jedem Satz schwerer an ihren Verstand klammerten.

Es war, als führe sie das Notizbuch tiefer in die Vergangenheit, in eine Zeit, in der das Anwesen noch voller Leben war – und voller Geheimnisse. Sie wusste, dass sie nicht mehr umkehren konnte.

Mit der Kamera in der Hand und mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Neugier erkundete sie das Haus weiter. Sie war sich sicher: Dies war erst der Anfang der Geschichte, die das Haus erzählen wollte.

Das Anwesen war ein Relikt vergangener Zeiten, und doch hatte es etwas Anziehendes. Mit jedem Schritt, den sie ins Innere tat, schien Livia tiefer in die Geschichte dieser Mauern einzutauchen.

Sie hielt ihre Kamera locker in der Hand, doch ihr Blick wanderte unentwegt. Ein großer Kronleuchter hing über ihr, von dessen Kristallen der Staub der Jahre zeugte. Die Wände waren mit Tapeten und Stoff aus einer anderen Zeit verkleidet, hier und da hingen verblasste Familienporträts. Auf einem dieser Bilder war eine ältere Dame zu sehen. Ihre dunklen Augen, voller Leben und doch von einer melancholischen Tiefe durchdrungen, schienen Livia zu folgen, während sie sich weiterbewegte.

Das Wohnzimmer, das sich links vom Eingangsbereich befand, öffnete sich wie eine Bühne vergangener Epochen.

Ein großer, mit Stoff bezogener Sessel stand nahe dem Kamin, daneben ein kleines Tischchen, auf dem noch ein Weinglas stand.

Die Decke war einst prunkvoll verziert gewesen, doch der Putz blätterte ab und die Muster verschwammen in Schatten der Zeit.

An den Wänden standen Regale, gefüllt mit vergilbten Büchern und eingerahmten Fotos, deren Bilder sich im Laufe der Jahre fast in Nichts aufgelöst hatten.

Livia schritt vorsichtig weiter. Ihre Finger strichen leicht über die Rücken der Bücher. "Jede Seite erzählt eine Geschichte", dachte sie und erinnerte sich an die Erklärungen ihres Vaters in der Buchhandlung ihrer Kindheit.

Weiter hinten lag die Küche. Ein ätzender Geruch nach verbranntem Holz hing noch immer in der Luft, selbst nach all den Jahren. Die alten Holzbalken über der Herdplatte waren rußgeschwärzt, und die Wände trugen die Spuren von Hitze und Flammen, die sich in unregelmäßigen Mustern über die Fliesen gezogen hatten. Der große Herd war fast bis zur Unkenntlichkeit verkohlt, doch seine Umrisse waren noch zu erkennen. Töpfe und Pfannen lagen verbeult und verrostet in der Ecke, ihre einstige Form durch das Feuer verzogen.

Die Tür eines alten Schranks war halb abgebrannt, und dennoch hielten sich in den oberen Fächern erstaunlicherweise einige intakte Gläser und Porzellanteller.

Livia betrachtete die verkohlten Reste eines Schneidebretts, das auf der Arbeitsplatte lag, fast so, als hätte jemand es in Eile zurückgelassen. Ein Tisch in der Mitte des Raumes war zur Hälfte eingestürzt

In einer Nische entdeckte Livia einen alten, rußigen Spiegel, der wie durch ein Wunder die Flammen überstanden hatte.

Ihr eigenes Spiegelbild, blass und nachdenklich, schien sich kaum von den Geistern der Vergangenheit zu unterscheiden, die in dieser Küche ihre Schatten hinterlassen hatten.

Das Schlafzimmer befand sich am Ende des Flurs. Ein großes Bett mit eisernen Pfosten dominierte den Raum, darüber ein hauchdünner Baldachin, der sich sanft bewegte, als ein Luftzug durch das offene Fenster strich. Eine kleine Lampe auf dem Nachttisch war mit einer feinen Staubschicht bedeckt.

Auf der Kommode lag ein gerahmtes Bild, es war mit dem Gesicht nach unten gelegt. Livia hob es vorsichtig auf, es war das Portrait eines Mannes. "Was ist hier passiert?" flüsterte sie.

Das Ankleidezimmer war ein Ort der Stille und Eleganz. Die Wände waren mit einem hochwertigen, grünen Stoff bezogen. In den alten Schränken hingen Kleider vergangener Jahrzehnte, sorgfältig gefaltet oder an Bügeln aufgehängt.

---ENDE DER LESEPROBE---