Die Verwandlung - Franz Kafka - E-Book + Hörbuch

Die Verwandlung E-Book und Hörbuch

Kafka Franz

4,9

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Beschreibung

LITERATURKLASSIKER PLUS: Franz Kafkas Literaturklassiker 'Die Verwandlung' (Ungekürzte Fassung) + 'Gregor Samsas Entfremdung' (Interpretation: was die 'Verwandlung' bedeutet) + 'Der heimliche Meister' (Kafka-Biographie, spannend erzählt) + Zeittafel (Wichtige Stationen in Kafkas Leben) Kafka entdecken: Erst wird Kafkas Meisterwerk 'Die Verwandlung' im Original vorgestellt, und danach erläutert der Begleittext 'Gregor Samsas Entfremdung', was diese 'unglaubliche Insektengeschichte' bedeutet. Die berührende Kurzbiographie 'Der heimliche Meister' vermittelt einen Eindruck von Kafkas bewegtem Leben. Und die Zeittafel am Ende des Buchs gibt einen Überblick über wichtige Stationen aus dem Leben des Prager Schriftstellers. LITERATURKLASSIKER PLUS: Die Buchreihe 'Literaturklassiker plus' präsentiert ausgewählte Werke der Weltliteratur mit einem Plus an Information: Begleittexte, die Wissenswertes rund um Werk und Autor vermitteln. Unterhaltsam und informativ. Literatur zum Genießen.

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Seitenzahl: 162

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Zeit:2 Std. 5 min

Sprecher:Sven Görtz

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Inhaltsverzeichnis

Start

Kafka entdecken

DIE VERWANDLUNG

Gregor Samsas Entfremdung

Der heimliche Meister

Zeittafel

Weitere Literaturklassiker entdecken

Impressum

 

Franz Kafka

 

 

DIE VERWANDLUNG

 

 

 

Mit Begleittexten von Andreas Dalberg

 

 

 

 

 

 

 

»Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.«

 

Franz Kafka

Kafka entdecken

Im vorliegenden Band der Reihe Literaturklassiker plus lernt der Leser auf unterhaltsame wie informative Weise Kafka kennen: Erst wird Kafkas Literaturklassiker Die Verwandlung im Original vorgestellt und danach wird erklärt, was diese unglaubliche Insektengeschichte bedeutet.

Einen Eindruck von Franz Kafkas bewegtem Leben, von seiner schwierigen Beziehung zu seinem Vater und seiner ungewöhnlichen Liebe zu Felice Bauer, vermittelt die berührende Kurzbiographie Der heimliche Meister. Und die Zeittafel am Ende des Buchs stellt wichtige Lebensstationen des Prager Schriftstellers vor.

Es lohnt sich, Kafka zu entdecken. Weil sein Werk zur Weltliteratur zählt, sicher. Mehr aber noch aus diesem Grund: weil seine Texte ebenso rätselhaft wie geheimnisvoll sind und eine zeitlose Magie von ihnen ausgeht, die die Leser heute noch in ihren Bann zieht. Bestes Beispiel ist seine berühmte Erzählung Die Verwandlung, in der die Hauptfigur, Gregor Samsa, eines Morgens als Käfer erwacht...

Die Verwandlung

I

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen.

»Was ist mit mir geschehen?«, dachte er. Es war kein Traum. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten Wänden. Über dem Tisch, auf dem eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war − Samsa war Reisender −, hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem hübschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Es stellte eine Dame dar, die mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasaß und einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden war, dem Beschauer entgegenhob.

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter − man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen − machte ihn ganz melancholisch. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße«, dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. Er versuchte es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann. »Ach, Gott«, dachte er, »was für einen anstrengenden Beruf habe ich gewählt! Tagaus, tagein auf der Reise. Die geschäftlichen Aufregungen sind viel größer als im eigentlichen Geschäft zu Hause, und außerdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschlüsse, das unregelmäßige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. Der Teufel soll das alles holen!« Er fühlte ein leichtes Jucken oben auf dem Bauch; schob sich auf dem Rücken langsam näher zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu können; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen, weißen Pünktchen besetzt war, die er nicht zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zurück, denn bei der Berührung umwehten ihn Kälteschauer.

Er glitt wieder in seine frühere Lage zurück. »Dies frühzeitige Aufstehen«, dachte er, »macht einen ganz blödsinnig. Der Mensch muß seinen Schlaf haben. Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zurückgehe, um die erlangten Aufträge zu überschreiben, sitzen diese Herren erst beim Frühstück. Das sollte ich bei meinem Chef versuchen; ich würde auf der Stelle hinausfliegen. Wer weiß übrigens, ob das nicht sehr gut für mich wäre. Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt, ich wäre vor den Chef hingetreten und hätte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. Vom Pult hätte er fallen müssen! Es ist auch eine sonderbare Art, sich auf das Pult zu setzen und von der Höhe herab mit dem Angestellten zu reden, der überdies wegen der Schwerhörigkeit des Chefs ganz nahe herantreten muß. Nun, die Hoffnung ist noch nicht gänzlich aufgegeben; habe ich einmal das Geld beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen − es dürfte noch fünf bis sechs Jahre dauern −, mache ich die Sache unbedingt. Dann wird der große Schnitt gemacht. Vorläufig allerdings muß ich aufstehen, denn mein Zug fährt um fünf.«