Die Wege der Liebe - Michelle Zerwas - E-Book

Die Wege der Liebe E-Book

Michelle Zerwas

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Beschreibung

Wie soll man jemals einem fremden Menschen vertrauen, wenn man von der eigenen Familie angelogen wird? Diese Frage stellt sich Fej nach dem Tod ihrer Großmutter. Am Tag der Beerdigung findet sie heraus, dass ihre Eltern nicht bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, so wie es ihre Großmutter immer behauptet hat. Sofort stellt Fej Nachforschungen an und begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Sie findet Carla, die große Liebe ihrer Mutter, und erfährt von ihr, was in der Vergangenheit wirklich passiert ist. Carla zeigt Fej durch ihre Lebensgeschichte, dass eine tiefe Liebe nicht einmal der Tod zerstören kann.

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Michelle Zerwas

Die Wege der Liebe

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

1. Kapitel

 Fej stand noch immer fassungslos auf der Terrasse. Sie schaute in den Sonnenuntergang. So hatte sie schon immer am Besten nachdenken können und das hatte sie im Moment auch bitter nötig. Es war so viel passiert. Sie wusste gar nicht mehr, wo ihr der Kopf stand.

Im Haus war ihre gesamte Verwandtschaft versammelt, obwohl so viel Verwandtschaft gar nicht mehr vorhanden war. Doch Fej konnte dieses ganze verlogene Getue nicht mehr ertragen.

Vor einigen Stunden war ihre Großmutter auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt worden. Der Tod ihrer geliebten Großmutter hatte Fej sehr getroffen. Sie war bei ihr aufgewachsen und hatte ihr nach dem Tod ihrer Eltern Geborgenheit, Liebe und das Gefühl von Familie vermittelt. Das war jetzt alles anders. Mit einem Schlag war ihre nahezu heile Welt zusammengebrochen. Der Boden war ihr unter den Füßen weggezogen worden.

Nun saß die ganze Familienbagage im Haus ihrer Großmutter, trank Kaffee, stopfte sich mit Kuchen und allerlei herzhaften Häppchen voll und durchwühlte neugierig und sensationslüstern den Besitz ihrer Großmutter.

Das alles wäre vielleicht noch zu ertragen gewesen, wenn Fej nicht vor wenigen Minuten unabsichtlich ein Gespräch zwischen ihrer Tante und ihrer Nachbarin mit angehört hätte.

Fej wollte ins Bad gehen, als sie glücklicherweise noch rechtzeitig bemerkte, dass ihre Tante Antonia und die Nachbarin ihrer Großmutter Dorothea bereits in diesem Raum waren.

Zuerst wollte Fej sich schon wieder davonschleichen, denn sie hatte wirklich keine Lust entdeckt und womöglich in ein Gespräch verwickelt zu werden.

„Warum willst du Fej und Luca nicht endlich sagen, dass ihre Eltern nicht bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind? Findest du nicht sie haben ein Recht auf die Wahrheit?“, hörte sie Dorotheas Stimme.

„Rita wollte nicht, dass sie es erfahren. Sie hatte ihre Gründe dafür. Ich habe ihr versprochen Stillschweigen zu bewahren und daran halte ich mich, auch nach ihrem Tod.“

„Ich sehe das anders. Ich finde jeder Mensch hat ein Recht auf die Wahrheit. Es geht schließlich um die Eltern der Kinder.“

Antonia klang nun gar nicht mehr so nett als sie Dorothea antwortete.

„Dann verrate mir mal warum ich jetzt alte Wunden aufreißen soll? Fej und Luca haben nie irgendwelche Fragen gestellt. Sie haben es so hingenommen. Was glaubst du wohl wie sie reagieren werden, wenn sie erfahren, dass ich sie all die Jahre angelogen habe? Sie werden kein Wort mehr mit mir sprechen wollen.“

„Wenn du den Mund hältst, so wie alle anderen auch, dann besteht gar keine Gefahr, dass Luca und Fej die Wahrheit herausfinden. Versprich mir, dass du ihnen nichts sagst!“

„Das kann ich nicht“, antwortete Dorothea wahrheitsgemäß. „Wenn Fej oder Luca mich fragen, werde ich ihnen die Wahrheit sagen.“

Antonia schien beruhigt zu sein. Schließlich hatte Fej all die Jahre nicht weiter nachgefragt und den Worten ihrer Großmutter stets vertraut.

Fej fühlte sich betrogen nach diesen Worten, die sie unbeabsichtigt mit angehört hatte. Hatte ihre Großmutter sie etwa all die Jahre angelogen? Für einen Moment vermochte sie sich nicht zu rühren. Dann vernahm sie Schritte hinter der Tür zum Badezimmer, die näher zu kommen schienen. Schnell huschte sie ins Nebenzimmer und verbarg sich hinter der Tür.

Als die Schritte draußen verklungen waren, wagte sie sich aus ihrem Versteck. Den Schock über das Gehörte musste sie erstmal verdauen. Vor allem musste sie raus. Mit solchen Menschen konnte und wollte Fej nicht unter einem Dach sein.

Sie suchte sich einen Weg nach draußen. Obwohl das Haus voller Leute war, schaffte sie es ungesehen nach draußen. Schließlich kannte sie jeden Winkel im Haus. Immerhin war sie in diesem Haus aufgewachsen. Wenn sie nicht jeden geheimen Winkel kannte, wer denn dann?

 

Es wurde bereits dämmrig draußen und Fej fror entsetzlich. Es war ein Tag im Spätherbst. Der Winter stand vor der Tür und Fej trug keine Jacke. Doch lieber wollte sie draußen erfrieren als zurück ins Haus gehen.

„Schwesterchen, was machst du denn hier draußen?“, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass ihr Bruder Luca auf die Terrasse getreten war.

Luca umarmte seine Schwester von hinten. „Du bist ja total durchgefroren. Komm lass uns reingehen, sonst erkältest du dich noch.“

„Ich möchte lieber noch etwas draußen bleiben. Hier ist alles so friedlich.“

Luca streichelte Fejs Arm. „Drinnen ist es auch wieder friedlich. Alle sind nach Hause gegangen.“

Lucas Argument überzeugte Fej schließlich. Gemeinsam mit ihrem Bruder ging sie ins Haus. Nun in der Wärme des Hauses, bemerkte Fej erstmal wie kalt es draußen wirklich gewesen war. Fej schlang ihre Arme um ihren Oberkörper, um sich zu wärmen. Luca legte den Arm um ihre Schwester, geleitete sie zum Sofa und wickelte sie in eine Wolldecke.

Er setzte sich neben Fej. „Was ist los? Irgendetwas bedrückt dich doch?!“

„Glaubst du dass Rita uns immer die Wahrheit gesagt hat?“

Überrascht sah Luca seine Schwester an.

„Hm, was meinst du damit? Also, ich denke die eine oder andere Notlüge wird sie sicherlich mal benutzt haben. Wer tut das schließlich nicht?“

„Das meine ich nicht. Ich meine ob sie uns so richtig angelogen hat. Kannst du dir das vorstellen?“

„Eigentlich nicht, aber worauf willst du hinaus?“

Fej druckste ein wenig herum. „Ich habe heute Nachmittag zufällig ein Gespräch zwischen Antonia und Dorothea mitgehört. Sie haben uns alle angelogen. Alle, die wir kennen. Unsere Eltern sind nicht bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“

„Bist du sicher? Vielleicht hast du nur etwas falsch verstanden!?“

„Ich weiß doch, was ich gehört habe“, brauste Fej auf.

„Was hast du denn gehört? Was ist sonst mit unseren Eltern passiert?“

„Was genau passiert ist, weiß ich nicht. Darüber haben Antonia und Dorothea nicht gesprochen. Warum auch, sie wissen es schließlich. Ich habe nur gehört, dass Dorothea gefragt hat, ob Antonia uns nun endlich die Wahrheit sagen will. Sie meinte, dass sie das nicht tun möchte und hat auch Dorothea verboten uns irgendetwas zu sagen.“

„Dann sollten wir das respektieren. Sie wird ihre Gründe dafür haben.“

„Interessiert es dich denn gar nicht was damals wirklich passiert ist?“ Fej konnte nicht glauben, dass ihr Bruder überhaupt kein Interesse daran zu haben schien.

„Wenn ich ehrlich bin, nein. Unsere Eltern sind tot und ob sie nun bei einem Unfall ums Leben gekommen sind oder ob irgendeine andere Ursache dahinter steckt, ist doch völlig egal.“

„Und was ist wenn es Mord war und der Mörder noch immer frei herumläuft? Willst du nicht, dass er im Falle eines Falles dafür verurteilt wird?“

„Ich glaube du steigerst dich da in was rein. Wenn es wirklich Mord war, wie du glaubst, dann wird man sicherlich in der Vergangenheit alles unternommen haben, um den Fall aufzuklären. Vielleicht waren unsere Eltern krank und sind an dieser Krankheit gestorben.“

Doch so schnell war Fej nicht von ihrer Meinung abzubringen. „Das glaube ich nicht. Wenn sie krank gewesen wären, dann hätte man uns nichts von einem Unfall erzählen müssen. Nein, da steckt etwas Anderes dahinter.“

„Ach, ist doch egal! Warum willst du unbedingt in der Vergangenheit nach irgendwelchen Spuren suchen? Da hast du doch nichts von. Wahrscheinlich machst du dich sogar nur unglücklich.“

Fej antwortete nicht, doch Luca entging nicht das abenteuerlustige Glitzern in ihren Augen.

„Du willst der Sache also wirklich auf den Grund gehen?“

„Klar! Auch wenn du es nicht wissen willst, aber ich möchte schon herausfinden, was damals mit unseren Eltern passiert ist. Ich werde morgen damit anfangen und im Haus auf Spurensuche gehen. Vielleicht finde ich etwas. Wenn nicht kann ich immer noch Dorothea fragen.“

„Tu was du nicht lassen kannst, aber halte mich da raus. Ich möchte damit nichts zu tun haben, aber wenn du natürlich Hilfe brauchst dann kannst du auf mich zählen. Du weißt, ich bin immer für dich da. Und nun denk nicht mehr daran. Heute ist schon so viel passiert, den Rest des Tages sollten wir etwas Ruhiger gestalten.“

Luca machte eine Kleinigkeit zu essen. Nach dem Essen verabschiedete er sich. Er war noch mit seiner Freundin verabredet.

Fej wollte im Haus ihrer Großmutter schlafen auch wenn sie es so allein im Haus etwas unheimlich fand. Doch dann konnte sie am nächsten Tag sofort mit der Suche beginnen.

 

2. Kapitel

Als es dunkel wurde, bekam Fej Angst in dem großen alten Haus. Merkwürdige Geräusche waren zu hören, für die es sicher eine ganz harmlose Erklärung gab, aber dennoch vermittelten sie ihr etwas Unheimliches. Fej zog sich die Bettdecke über den Kopf. Nun bekam sie zwar kaum noch Luft und sie schwitzte wie in der Sauna, aber sie fühlte sich sicherer. Die Geräusche waren gedämpft und sie konnte leichter einschlafen. Das war schon als Kind ihre wirksame Strategie gegen die Angst gewesen.

Am nächsten Morgen erwachte sie früh. Als die Erinnerung langsam zurückkehrte, hielt es Fej nicht mehr länger im Bett. Auf das Frühstück verzichtete sie, das war im Moment nicht das Wichtigste.

Zuerst lief Fej ziellos im Haus herum, schaute hierhin und dorthin, wusste aber nicht so recht wo sie suchen sollte und nach was sie suchte. Irgendwann verspürte sie den Drang auf den Speicher zu gehen. Es war, als wenn eine unsichtbare Macht sie dorthin zog.

Als Kinder hatten sie und Luca viel auf dem Speicher gespielt. Ganze Nachmittage konnten sie sich dort aufhalten, in friedlicher Eintracht. Erst jetzt fiel Fej der riesige alte Schrank wieder ein, der auf dem Speicher stand. Er war immer verschlossen gewesen. Fejs ganzes Leben lang. Jahrelang hatte sie ihre Großmutter Rita immer wieder gefragt, was sich in diesem Schrank befand. Doch Rita wollte es ihr nicht sagen. Sie wurde jedes Mal sehr kratzbürstig und reagierte abweisend wenn Fej das zur Sprache brachte. Schließlich hatte sie es aufgegeben und nicht weiter nachgehakt. Wenn Rita es ihr nicht sagen wollte, dann musste sie das akzeptieren, wie so vieles in ihrem Leben, aber vielleicht verbarg er ein Geheimnis. Irgendeinen Grund musste ihre Großmutter ja gehabt haben, dass sie den Schrank nie geöffnet hatte.

Fej war nun schon jahrelang nicht mehr auf dem Speicher gewesen. Er hatte seinen Reiz verloren, deshalb hatte Fej auch schon lange nicht mehr an den Schrank und dessen Inhalt gedacht.

Nun hatte sie es wirklich eilig. Kurz darauf stand sie vor dem Schrank. Er kam ihr nun gar nicht mehr so riesig vor. Als Kind hatte man eben eine ganz andere Art der Wahrnehmung.

Hoffnungsvoll rüttelte sie an den Schranktüren. Es überraschte sie nicht, dass der Schrank verschlossen blieb. Wie hätte es auch anders sein können. Als Kind hatte sie das so oft probiert und es war ihr nicht gelungen. Es musste einen Schlüssel für diesen Schrank geben. Die Frage war nur wo sich dieser Schlüssel befand. Ohne ihn kam sie nicht weiter. Davon hing alles ab.

Fej stieg die Treppe hinunter und machte sich auf die Suche nach Schlüsseln. Bereits nach einer Stunde hatte sie eine ganze Hand voll Schlüssel gefunden, in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Mit ihren Errungenschaften stieg sie wieder zum Speicher hinauf und probierte einen Schlüssel nach dem anderen. Bei jedem Schlüssel raste ihr Herz wie verrückt. Als nur noch ein Schlüssel übrig war, steigerte sich die Spannung ins Unermessliche. Doch auch der letzte Schlüssel passte nicht. Fej war enttäuscht. Sie hatte so sehr gehofft den Schlüssel zu finden. Sie wusste nicht mehr wo sie sonst noch suchen sollte.

Resigniert stieg Fej wieder die Treppe hinunter. Sie durchsuchte jede Schublade, sah überall nach, in jedem Winkel, an jedem noch so ungewöhnlichen Ort. Sie fand noch drei weitere Schlüssel, die sie sogleich ausprobierte. Doch auch diesmal passte keiner von ihnen.

Fej wusste nun, dass der Schrank ein Geheimnis verbarg. Warum sonst war er so gut geschützt?

Sie musste unbedingt herausfinden, was es mit dem Schrank auf sich hatte, aber ohne Schlüssel. Unmöglich! Sie überlegte hin und her, kam aber zu keiner Lösung. Sie nahm sich vor Luca zu fragen, ob er eine Ahnung habe. Fej kam den ganzen Tag nicht zur Ruhe. Sie streifte durch das Haus, fand aber nichts mehr was ihr weiterhelfen konnte.

Erst als sie schon aufgeben wollte, fiel ihr Blick auf einen riesigen Schlüssel, der an der Wand im Wohnzimmer hing. Warum war sie da nicht gleich drauf gekommen? Der Schlüssel hing dort seit sie denken konnte. Ihre Großmutter hatte ihr und Luca immer erzählt dies sei der Himmelsschlüssel, mit dem man das Himmelstor aufschließen konnte. Als Kind hatte Fej daran geglaubt und auch später noch hatte die Erinnerung daran ihr immer ein Lächeln entlockt.

Behutsam nahm sie den Schlüssel an sich. Es wäre zu verrückt, wenn das der richtige Schlüssel wäre, aber so wie sie Rita kannte, würde es Fej nicht wundern.

Zum wiederholten Mal stieg sie nun die Speichertreppe hinauf und stand wie so oft wieder vor dem Schrank. Ihre Hand zitterte als sie den Schlüssel ins Schloss steckte. Fejs Herz begann zu flattern als sich der Schlüssel tatsächlich drehen ließ. Die Schranktüren öffneten sich und zum ersten Mal nach so vielen Jahren konnte Fej einen Blick ins Innere werfen. Sie hatte sich so sehr danach gesehnt, endlich das Geheimnis zu lüften.

Der Schrank war voll gestopft bis auf den letzten Platz. Er enthielt Klamotten, die für die heutige Zeit mehr als altmodisch waren. Fej fand eine Kiste mit Briefen, Postkarten und Fotos. Sie beschloss, sich das alles irgendwann einmal in Ruhe anzusehen. Sie fand Schlüsselanhänger, kleine Figuren, selbst gebastelte Dinge und schließlich entdeckte sie ein dunkelblaues Buch. In goldenen Lettern stand das Wort „Tagebuch“ auf dem Einband.

Wieder begann Fejs Herz vor Aufregung zu rasen. Von wem mochte wohl dieses Tagebuch sein? Wem gehörten all diese Erinnerungen? Waren das die Erinnerungen ihrer Großmutter? Nachdem sie noch eine Weile ehrfurchtsvoll vor dem geöffneten Schrank gestanden hatte, schloss sie die Türen und verließ den Speicher. Das Tagebuch nahm sie jedoch mit nach unten. Das wollte sie lesen.

Nun, nachdem sie ihre Aufgabe erledigt hatte und die Anspannung von ihr abfiel, meldete sich der Hunger. Es war bereits nach Mittag und Fej hatte noch nichts gegessen.

Sie legte das Tagebuch auf den Wohnzimmertisch und machte sich etwas zu essen. Während des Essens fragte sich Fej, warum Rita solch ein Geheimnis um alles gemacht hatte. Rita hatte ihr, Fej, doch immer alles erzählt. Gab es etwa im Leben ihrer Großmutter doch ein Geheimnis?

Fej beeilte sich mit dem Essen, um zurück zu dem gefundenen Tagebuch zu kommen. Sie konnte es kaum erwarten endlich darin zu lesen.

Sie setzte sich in den Sessel und hüllte sich in eine Decke ein, die noch immer nach ihrer Großmutter roch. Fej sog den Duft tief in sich ein.

Sie schlug das Tagebuch auf und brauchte einen Moment um mit dem Lesen zu beginnen. Sie hatte Angst vor dem, was sie erfahren würde, aber ihre Neugier gewann schließlich die Oberhand.

Tagebuch von Carla Mahler las Fej auf der ersten Seite des Tagebuches.

Eine Carla Mahler kannte sie nicht. Ihre Großmutter hatte sie nie erwähnt. Wer war diese Carla? Warum hatte Rita sie nie erwähnt? Fej hoffte, dass ihr das Tagebuch Auskunft darüber geben konnte. Sie vertiefte sich also in die Lebensgeschichte von Carla Mahler.

 

Die erste Begegnung

Plötzlich war alles anders. Die Klasse wurde neu zusammengewürfelt, neue Mitschüler, neue Lehrer, ein neuer Stundenplan und eine ganz neue Klassenlehrerin. Ziemlich viel Neues auf einmal, aber auch damit musste ich wie immer fertig werden. Was blieb mir auch anderes übrig?!

 

An meine erste Begegnung mit Flora erinnere ich mich noch sehr gut. Auch auf sie kam viel Neues zu. Flora war in diesem Jahr neu an die Schule gekommen. Ich war der Glückspilz der sie als Deutschlehrerin bekam. Leider war sie nicht meine Klassenlehrerin geworden. Niemand kann sich auch nur im Entferntesten vorstellen, wie oft ich mir das gewünscht habe.

Die erste Unterrichtsstunde bei Flora war super. Damals hatte unsere Klasse noch kein eigenes Klassenzimmer. Deshalb mussten wir uns immer eine leere Klasse suchen. Das dauerte manchmal ganz schön lange, deshalb hatten wir immer mindestens zehn Minuten weniger Unterricht.

Das Klassenzimmer in dem wir mit Flora zum ersten Mal Unterricht hatten werde ich nie vergessen.

Zuerst mussten wir uns alle mal kurz vorstellen. Ich glaube Flora war auch ein wenig aufgeregt. Trotzdem beantwortete sie all unsere Fragen. Auch ihr Alter verriet sie uns bereitwillig. Das beeindruckte mich in dem Moment total, denn normalerweise machen Lehrer ein riesiges Geheimnis um ihr Alter.

Flora war einfach anders. Sie war immer offen und ehrlich zu uns.

Ich weiß noch, dass wir in dieser Stunde aufschreiben sollten was wir in den Sommerferien erlebt hatten. Flora ist dann am Ende der Stunde von einem zum anderen gegangen, um sich das Geschriebene durchzulesen. Ich war so nervös als sie neben mir stand. Sie war ein wenig enttäuscht, weil ich nur so wenig geschrieben hatte. Was soll man auch schon groß schreiben, wenn man den Großteil der Ferien mit Lesen verbracht hatte.

Ich weiß es nicht, aber vielleicht hatte ich mich in dieser ersten Unterrichtsstunde schon in Flora verliebt. Es war wohl die berühmte „Liebe auf den ersten Blick“.

Wenn ich gewusst hätte welche Schwierigkeiten ich mir damit einhandelte…

 

Fej hielt inne. Nun war sie schon um einiges schlauer. Sie wusste dass der Name ihrer Mutter Flora war und dass ihre Mutter Lehrerin gewesen war. Demnach war Carla ihre Schülerin gewesen. Eine Schülerin, die sich in ihre Lehrerin verliebt hatte. Doch wie kam das Tagebuch in den Besitz ihrer Großmutter? Was hatte sie mit der ganzen Sache zu tun? Wo war Carla jetzt? Was war damals passiert? Fej wollte und musste der Sache unbedingt auf den Grund gehen. Sie vertiefte sich wieder in das Tagebuch und las interessiert weiter.

 

Miss you so!

Eine Woche ohne Flora! Was für eine Horrorvorstellung!

Flora war kurz vor den Osterferien eine Woche nicht da. Ich wusste nicht was mit ihr war. Entweder sie war krank oder auf einer Fortbildung. Ich weiß es bis heute nicht, was damals los war. Doch eines weiß ich heute. Von diesem Zeitpunkt an war ich unsterblich in Flora verliebt. Ich merkte es daran, dass ich sie plötzlich schrecklich vermisste und immerzu an sie denken musste.

Ich fragte mich damals was mit mir los war und ob ich nun völlig verrückt geworden war. Es war schon schlimm genug dass ich mich in eine Frau verliebt hatte, aber das Schlimmste war, dass diese Frau meine Lehrerin war.

Dass sie eine Frau war, fand ich damals gar nicht so schlimm, denn man verliebt sich schließlich nicht in das Geschlecht, sondern in den Menschen, egal ob Mann oder Frau.

 

28.06….

Flora hatte heute eine Prüfungsstunde. Dafür kamen extra irgendwelche Professoren oder so, die sie prüfen sollten. Für Flora hing viel von dieser Stunde ab. Deshalb war sie auch verdammt aufgeregt. Ich wollte ihr so gerne helfen, ihr Mut machen, denn ich wusste dass sie es locker schaffen würde, aber das Einzige was ich tun konnte war, in ihrer Prüfungsstunde super gut mitzuarbeiten. Das war echt ein großes Opfer das ich für sie brachte, denn ich meldete mich sonst nie. Ihre Prüfungsstunde war aber ein voller Erfolg, was mich natürlich für sie freute. :-)

 

Ich muss total verrückt geworden sein. Wie konnte ich mich bloß in eine 17 Jahre ältere Frau verlieben? Sie war doch unerreichbar für mich.

 

01.07….

Ich bin eifersüchtig auf Floras Freund, dabei kenne ich ihn noch nicht einmal. Warum kann ich den Beiden ihr Glück nicht gönnen? Ich will doch, dass Flora glücklich ist! Aber warum kann sie nicht mit mir glücklich sein?

 

05.07….

Wir hatten heute eine Vertretungsstunde. In dieser Stunde haben wir das Spiel „Wahrheit“ gespielt. Das Spiel geht folgendermaßen: Jeder schreibt eine Frage auf einen Zettel. Die Zettel werden gefaltet und eingesammelt. Hinterher musste jeder eine Frage davon ehrlich beantworten. Bei mir kam natürlich ausgerechnet die Frage „Warst du schon mal in einen Lehrer verliebt?“

Ich habe die Frage natürlich verneint. Ich konnte doch schlecht sagen, dass ich in Flora verliebt bin.

 

Ich habe solche Angst, dass Flora die Schule wechselt. Dann würde ich sie nie mehr wieder sehen. Ich glaube das könnte ich nicht ertragen.

 

08.07….

Um Himmelswillen. Heute musste ich in Deutsch eine Buchvorstellung machen. Es war der reinste Horror. Es war sowieso schon schlimm genug, dass ich vor der ganzen Klasse stehen musste und dann auch noch etwas vortragen sollte. Aber das Allerschlimmste war, dass Flora mir zugesehen hat. Gerade bei ihr will ich doch alles perfekt machen. Und es war absolut nicht perfekt. Ich bin total rot geworden und konnte kaum sprechen, weil mein Herz wie wild geschlagen hat. Panik ohne Ende! Ich wäre am liebsten weggelaufen.

 

Flora ist so schön, so wunderschön mit ihren langen brauen Haaren.

 

27.07….

SOMMERFERIEN! Schon seit fünf Tagen!

 

Endlich habe ich ein Foto von Flora. Sie war in der Zeitung. Das Bild bekommt einen Ehrenplatz.

 

15.08….

Ich vermisse Flora. Ich darf gar nicht daran denken, dass sie vielleicht mit ihrem Mann im Urlaub ist. Ich liebe sie doch so sehr.

Ich würde ihr alles anvertrauen, sogar meine größten Geheimnisse. Ich vertraue ihr so sehr und bin mir sicher, dass sie mich nicht enttäuschen würde.

 

17.08….

Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, dass Flora mit ihrem Mann im Urlaub ist.

Ich wünschte ich könnte mit ihr am Strand spazieren gehen. Es wäre so schön bei Sonnenuntergang mit ihr am Strand zu sein und sie zu küssen.

Dieser Traum wird nie wahr. Sie wird sich niemals wegen mir von ihrem Mann trennen.

 

28.08….

Heute habe ich mit meiner Familie eine Fahrradtour gemacht. Wie bei allem, was ich tue, musste ich auch dabei an Flora denken.

Auf dem Rückweg kam Flora uns mit dem Auto entgegen. Ihr Mann war auch dabei. Ich habe ihn aber gar nicht richtig wahrgenommen. Mein Blick galt nur Flora. Sie sah so wunderschön aus. Traumhaft!

 

Auszüge aus einem Brief an Flora, den sie nie bekommen wird:

 

Liebe Flora,

 

ich kann es dir nicht länger verschweigen. Ich habe mich unsterblich in dich verliebt. Ich weiß selbst nicht, wie es passieren konnte. Vielleicht sind es deine wunderschönen Augen, die mich wie einen Magneten anziehen. Immer, wenn ich dich sehe, spielen meine Gefühle verrückt und ich vergesse alles um mich herum, denn dann zählst nur noch DU!!!

 

Ich weiß ganz tief verborgen in meinem Herzen, dass du dich nie in mich verlieben wirst.

 

…Es gibt noch tausend Sachen, die ich dir gerne sagen, beziehungsweise schreiben würde, aber ich werde sie in meinem Herzen einschließen…

 

Ich liebe dich über alles. Du wirst immer in meinem Herzen sein.

 

In Liebe

Carla

 

07.09….

Es wird immer schlimmer. Ich liebe Flora so sehr. Heute im Unterricht habe ich mir vorgestellt sie zu umarmen. Meine Fantasien machen mir langsam Angst. Was soll ich nur tun, wenn ich in ihrer Gegenwart mal die Kontrolle verliere und „Ich liebe dich“ zu ihr sage? Sie wird sich niemals auf mich einlassen.

 

09.09….

Immer wieder stelle ich mir vor, dass ich mit Flora auf einer Wiese liege, mit ihr die Wolken betrachte und dass wir uns küssen. Bei diesem Gedanken flattern immer Millionen Schmetterlinge in meinem Bauch. Immer wenn ich sie sehe und daran denke, dass sie verheiratet ist geht’s mir total schlecht. In ihrer Gegenwart, wenn ich mit ihr rede, bekomme ich Herzrasen und mir ist warm und kalt gleichzeitig. Vielleicht sollte ich Flora nach der 10. Klasse einen Abschiedsbrief schreiben und ihr meine Gefühle gestehen.

 

Auszüge aus einem Brief für Flora, den sie nie bekommen wird:

 

Liebe Flora,

eigentlich solltest du nie von dem erfahren, was ich dir nun offenbare. Ich will nämlich nicht, dass du wegen mir irgendwelche Unannehmlichkeiten hast.

Ich habe mich in dich verliebt. Es tut mir leid, aber ich musste dir das einfach sagen.

Du bist für mich die schönste Frau der Welt. Deine langen brauen Haare und deine wunderschönen Augen haben mich verzaubert…

 

13.09….

Ich habe mich entschlossen ihr niemals zu sagen, dass ich sie liebe. Ich mag sie nämlich und sie mich glaube ich auch. Ich möchte unser gutes Verhältnis nicht durch meine verwirrten Gefühle zerstören. Denn vielleicht kann sie ja eine gute Freundin werden. Denn gerade weil ich sie liebe, darf sie die Wahrheit nie erfahren.

 

15.09….

Immer wenn Flora lächelt schmilzt mein Herz dahin, weil ich sie soooo sehr liebe.

 

16.09….

Es wird immer schlimmer. Ich stelle mir vor wie sie mich streichelt und letzte Nacht habe ich sogar geträumt, dass wir uns geküsst haben.

 

19.09….

Ich habe Flora heute in der Schule nicht gesehen. Es war der reinste Horror.

 

Auszüge aus einem Brief für Flora, den sie nie bekommen wird:

 

Liebe Flora,

da ich jetzt keine Angst mehr haben muss, dass unser Lehrer-Schüler-Verhältnis zerstört wird, kann ich dir jetzt endlich sagen, was ich in meinem Herzen bisher eingeschlossen habe.

Ich liebe dich über alles. Du bist für mich der wichtigste Mensch auf der Welt.

Deine unglaubliche Schönheit hat mich verzaubert.

 

Wir werden uns wahrscheinlich nie mehr wieder sehen, weil du nach diesem Brief denkst, dass es besser ist und du auch nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest.

 

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Glück in deinem Leben. Lass dich von deinen Schülerin/Schülerinnen nicht unterkriegen und bleib so wie du bist. Denn du bist eine tolle Frau.

 

In Liebe

Carla

 

21.09….

Ich halte es einfach nicht mehr aus. Flora ist meine Traumfrau. Heute stand sie vor mir und ich habe mir vorgestellt wie ich sie umarme.

Wenn ich mir allerdings vorstelle wie sie ihren Mann küsst, könnte ich sofort anfangen zu weinen.

Ich beobachte sie im Unterricht zu viel. Das muss ich mir abgewöhnen. Ich habe solche Angst, dass sie bemerkt wie stark meine Gefühle für sie sind. Vielleicht hat sie es sogar schon bemerkt. Ich muss sie vergessen, ein für allemal!

 

25.09….

Warum kann ich Flora nicht einfach vergessen? Sie ist die schönste Frau auf der Welt. Wenn ich doch nur jemandem von meinen Gefühlen erzählen könnte. Aber wem? Jeder würde mich doch für total verrückt halten!

 

Brief an Flora, den sie nie bekommen wird:

 

Liebe Flora,

du bist die schönste, beste, tollste, liebste und süßeste Frau auf der Welt. Alles was ich will, ist, mit dir zusammen zu sein. Ich vermisse dich in den Ferien und am Wochenende so sehr, dass ich manchmal nicht weiß wie ich es ohne dich aushalten soll. Ich liebe dich Flora. Deine unendliche Schönheit hat mich verzaubert. Wenn ich dich sehe, bin ich überglücklich und mein Herz schlägt Purzelbäume.

Du musst mir helfen. Ich brauche deine Nähe.

 

In Liebe

Carla

 

Es ist jetzt schon so unerträglich ohne meine Süße. Ich sehe meine Süße jetzt zwei Wochen nicht, weil dieses blöde Schülerpraktikum bevorsteht. Ich weiß nicht, wie ich das durchhalten soll.

 

26.09….

Der erste Tag meines Praktikums war grauenvoll. Nur der Gedanke, dass meine süße Flora bald kommt gibt mir die Kraft weiter zu machen. Ich vermisse sie so sehr.

 

27.09….

Mein Praktikum ist so schrecklich. Nur meiner Flora zuliebe halte ich durch.

 

03.10….

Es wird immer schlimmer. Ich glaube, irgendwann werde ich noch durchdrehen. Ich stelle mir jetzt sogar schon vor, wie ich Flora heirate und zusammen mit ihr in Urlaub fahre.

 

04.10….

Ich will endlich mit Flora zusammen sein. Sie ist eine tolle Frau. Ich liebe sie so sehr. In meiner Fantasie bin ich mit ihr verheiratet. Das gibt’s wirklich nicht! Ich bin total durchgeknallt! Sie würde mich niemals heiraten!

Es ist so schrecklich in jemanden verliebt zu sein, der die Liebe nicht erwidert.

 

06.10….

Es ist doch nicht normal, dass ich immer wenn ich an Flora denke anfange zu weinen. Sie ist die schönste Frau auf der Welt. Ich will endlich mit ihr zusammen sein. Ich brauche ihre Nähe. Für mich ist sie ein ganz besonderer Mensch.

In gut sechs Tagen sehe ich meine Süße wieder!

 

07.10….

Warum nur vermisse ich Flora so sehr?

Es ist so schön, wenn ich mir vorstelle, wie wir uns küssen.

 

Flora du bist mein Engel auf Erden.

Wieso kann dein Herz nicht für mich schlagen?

Ich liebe dich!

 

10.10….

Heute habe ich meinen süßen Engel nicht gesehen. Sie ist so sexy. Ich würde sie so gerne mal küssen, überall am ganzen Körper. Ich will mit ihr zusammen sein.

Flora du bist mein Engel, meine größte Liebe, die schönste Frau auf der Welt.

 

11.10….

Heute hat mein Engelchen von einem ihrer Schüler eine rote Rose bekommen. Man, ich bin total eifersüchtig auf jeden der meinem wunderschönen Engel zu nahe kommt. Dabei weiß ich ganz genau, dass sie sich nie in mich verlieben wird. Wenn sie mich doch nur einmal küssen würde. Ich will einfach nur in ihrer Nähe sein.

Flora ich liebe dich!!!

 

12.10….

Mein Engelchen ist echt süß. Sie hat mich heute so süß angelächelt. Ich habe danach bestimmt noch eine Viertelstunde gezittert. Ich liebe sie so sehr, aber sie mich nicht.

 

13.10….

Ich halte es nicht mehr aus ohne Flora. Ich möchte in ihrer Nähe sein. Es wird einfach von Tag zu Tag schlimmer. Ohne sie kann ich nicht mehr leben.

 

14.10….

Flora ist so süß. Ich will nur noch in ihrer Nähe sein. Ich bin mir ganz sicher, dass sie mich mag, nur leider liebt sie mich nicht. Aber vielleicht werden wir ja Freundinnen.

 

16.10….

Es ist nicht bloß eine harmlose Schwärmerei. Es ist viel mehr als das. Ich bin total in sie verliebt. Immer, wenn sie mich anlächelt, fange ich an zu zittern. Dann fliegen Millionen Schmetterlinge in meinem Bauch.

Du bist so süß Flora. Ich liebe dich über alles auf der Welt. Ich will endlich in deiner Nähe sein. Mein wunderschöner Engel.

 

18.10….

Heute war ich meiner Süßen ganz nah, zwar nur kurz, aber es hat gereicht um mich für die nächsten zwei Stunden glücklich zu machen.

 

19.10….

Mein Engel war heute einfach nur total sexy. Ich bin hinter ihr her gegangen und habe mir vorgestellt wie ich sie umarme. Morgen wird ein Horrortag! Mein Schatz ist auf Fortbildung. Ich vermisse sie jetzt schon. Wie soll ich bloß die Ferien ohne sie überstehen?

 

20.10….

Meine Süße war zwar heute in der Schule, aber ich habe sie nicht gesehen. Am liebsten hätte ich mich neben ihr Auto gestellt und auf sie gewartet. Man, ich vermisse sie so sehr. Sie ist einfach die schönste Frau auf der Welt.

 

21.10….

Jeder normale Mensch freut sich doch auf die Ferien und kann es kaum erwarten die Schule mal für eine Weile nicht von innen sehen zu müssen. Das kann doch nur heißen, dass ich total unnormal bin. Zwei Wochen ohne Flora, der reinste Horror. Wie soll ich das nur überleben?

Sie hat mich heute voll süß angelächelt.

Ich habe so Angst, dass irgendjemand mitbekommt, dass ich in sie verliebt bin. Sie ist einfach nur unglaublich süß und wunderschön. Ich würde alles für sie tun.

 

Es kommt mir schon wie eine Ewigkeit vor, seit ich meine Süße gesehen habe, dabei ist es gerade mal fünf Stunden her. Man, ich liebe sie doch so sehr. Wie soll ich die Ferien bloß überstehen? Ich will endlich bei ihr sein.

 

22.10….

Jetzt ist es schon länger als 24 Stunden her, seit ich meine Süße gesehen habe. Ich denke ununterbrochen an sie. Wie soll das bloß weitergehen? Ich muss mich unbedingt ablenken. Es ist noch nicht mal ein Tag vergangen und ich habe jetzt schon das Gefühl durchzudrehen, wenn ich meine Süße nicht bald wieder sehen

Flora I love you!!!

 

23.10….

Ich vermisse meine Süße so sehr. Wenn ich daran denke, dass sie mit ihrem Mann…

Ich bin echt total eifersüchtig. Ich könnte jeden, der meinem Engel zu nahe kommt, auf den Mond schießen.

 

27.10….

Ich habe so große Angst um meine Flora. Ich habe Angst, dass ihr etwas passiert. Ihr darf nichts passieren. Sie ist das Wichtigste in meinem Leben. Ohne sie ist alles sinnlos.

 

29.10….

Man, ich dachte, ich hätte meine Sehnsucht halbwegs überwunden. Jetzt fängt alles wieder an. Ich will endlich mit Flora zusammen sein. Ich muss aufhören sie zu lieben. Sie ist verheiratet und sie würde sich nie auf mich einlassen. Was erwarte ich auch? Ich bin ihre Schülerin.

 

31.10….

Was mein Engel wohl jetzt gerade macht? Vielleicht ist sie ja auf einer Halloweenparty oder sie macht sich einen gemütlichen Abend zu Hause mit ihrem Mann.

Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, dass mein Schatz mit ihrem Mann…

Ich will sie endlich in den Arm nehmen. Ich glaube sie würde mich niemals enttäuschen.

 

02.11….

Es ist unglaublich wie sehr man einen lieben Menschen vermissen kann. In spätestens sechs Tagen und in frühestens vier Tagen sehe ich meinen Schatz wieder.

Ich könnte sie ja mal nach ihrer E-Mail Adresse fragen, aber ich traue mich einfach nicht. Wahrscheinlich hätte sie überhaupt nichts dagegen. Ich glaube nämlich nicht, dass sie mir die Adresse nicht geben würde. Denn unser „Verhältnis“ ist eigentlich ganz gut.

Nur ein einziges Lächeln von ihr gibt mir so unendlich viel Kraft. Ich will ihr endlich nah sein und vielleicht verliebt sie sich ja doch in mich. Man kann nie wissen. Manchmal kann das Unmögliche möglich sein.

 

03.11….

Wann hört das denn endlich auf? Ich denke ununterbrochen an meine süße Flora. Egal was ich tue!

Ich habe solche Angst ihr zu begegnen, aber andererseits will ich sie auch wieder sehen.

 

05.11….

In zwei Tagen sehe ich vielleicht meine Süße wieder. Manchmal habe ich das Gefühl es kaum noch auszuhalten ohne sie, dann möchte ich am liebsten mit ihr im Bett kuscheln. Ganz romantisch: mit Rosenblättern überall, ganz vielen Kerzen und ich will, dass wir uns ganz zärtlich küssen. Ich liebe sie so sehr!

Ob ich mich wohl trauen werde ihr in einigen Wochen mein Weihnachtsgeschenk zu geben? Ich wette irgendetwas kommt dazwischen. Soll ich etwa einfach in ihre Klasse gehen? Also eins ist klar, wenn es in der Schule nicht klappt, bringe ich ihr mein Geschenk höchstpersönlich nach Hause. Sie soll es auf jeden Fall bekommen.

Wird sie wohl jemals erfahren wie stark meine Gefühle für sie wirklich sind?

 

06.11….

Morgen fängt die Schule wieder an.

Vor meinen Gefühlen für Flora habe ich irgendwie total Angst. Denn wenn ich sie sehe kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen.

 

07.11….

Ich habe Flora heute nicht gesehen. :-(

 

08.11….

Ich liebe den Dienstag. Mein Engel hat dienstags nach der vierten Stunden frei und heute habe ich mich extra dahin gestellt wo sie entlang gehen musste.

Es war so schön. Ich habe sie angelächelt und sie hat natürlich zurück gelächelt. Sie sah wieder so sexy aus. Ich konnte mich den restlichen Vormittag kaum konzentrieren, weil ich dauernd meine Süße vor Augen hatte.

Ich liebe Flora so sehr, aber ich muss meine Gefühle ganz tief in mein Herz einschließen, sonst mache ich sie unglücklich.

Ich will doch nur, dass sie glücklich ist, aber wie soll ich bloß wieder glücklich werden? Es hört einfach nicht mehr auf. Muss ich denn jetzt für den Rest meines Lebens unglücklich sein? Ich kann sie einfach nicht vergessen?

 

09.11….

Flora war heute wieder so sexy.

Sie ist einfach ganz anders als andere Lehrer. Sie ist nicht so spießig, sondern einfach nur mega cool.

Alle finden sie klasse. Ich will nur sie, aber sie wird es wohl nie erfahren.

 

10.11….

Heute war ein wunderbarer Morgen. Schon vor der ersten Stunde hat sie mich voll süß angelächelt.

Nach dem Französischunterricht hat eine Klassenkameradin von mir geweint und mein Engelchen hat sofort gefragt was los ist. Als meine Süße dann gegangen ist hat sie mich wieder angelächelt.

 

12.11….

Ich bin so unentschlossen. Soll ich meiner Süßen einen Liebesbrief schreiben oder nicht?

 

13.11….

Ich werde ihr keinen Liebesbrief schreiben. Das Risiko ist einfach zu groß, dass sie mich danach ignoriert. Wenn sie nichts von meinen Gefühlen weiß, könnte sich ja vielleicht eine wunderschöne Freundschaft entwickeln und eine Freundschaft hält meistens länger als eine Liebesbeziehung.

 

14.11….

Ich habe meine Süße nicht gesehen. Ich vermisse sie so sehr. Meine Sehnsucht wird immer größer. Ich will nur sie.

 

15.11….

Ich habe meinen Engel nur ganz kurz gesehen. Sie sah so wunderschön aus. Ihr schönes Lächeln macht mich verrückt.

 

16.11….

Meine Süße sah so schön aus. Wir haben ein neues Thema in Deutsch angefangen. „Zitate“. Ich weiß jetzt schon, dass das nicht mein Lieblingsthema wird, aber sie kann ja nichts dafür. Es wird ihr ja vorgegeben, was sie uns beibringen soll.

 

Flora

Deine Augen sind so schön,

sie haben mich verzaubert vom ersten Augenblick.

Nie werde ich dein wunderschönes Lächeln vergessen.

Du bist so unglaublich sexy und

ich würde alles dafür geben, dich nur einmal zu küssen.

Ich liebe dich mein Engel.

 

17.11….

Heute ist Französisch ausgefallen. Wir sollten uns dann in die anderen Klassen aufteilen. Ich wollte natürlich zu meinem Schatz gehen, aber auf die Idee kamen auch alle anderen. Kein Wunder! Wer will nicht zu meinem Schatz? Ich musste notgedrungen zu einem anderen Lehrer gehen. Ich konnte in der ganzen Stunde nur an sie denken.

Ich bin immer noch so unentschlossen. Soll ich es meiner Süßen sagen? Was ist, wenn sie mich dann ignoriert? Was mache ich dann? Sie wird bestimmt nicht sagen „Ich liebe dich auch“. Man, warum kann ich sie nicht einfach vergessen? Jeder Tag, an dem sie nicht da ist, ist für mich ein total wertloser Tag. Dann kann ich mich auch kein bisschen konzentrieren.

Sie ist so sexy. Ich könnte manchmal im Unterricht aufspringen und sie küssen. Meine Sehnsucht nimmt immer mehr zu. Ich kann einfach nichts dagegen machen!

 

18.11….

Wieder mal sah mein Schatz total sexy aus. Ich muss ihr unbedingt sagen, dass ich sie liebe, aber jetzt noch nicht. Es ist noch nicht an der Zeit ihr etwas von meinen Gefühlen zu sagen. Aber eins ist klar: Ich liebe diese Frau.

Ich traue mich nicht mehr so richtig sie anzusehen oder anzulächeln. Ich habe Angst, dass sie dann merkt wie sehr ich sie mag.

 

19.11….

Heute habe ich kaum an Flora gedacht!

 

22.11….

Als ich ihr heute „Guten Morgen“ gesagt habe, hat sie mich so süß angelächelt.

Morgen habe ich sie wieder zwei Stunden. Endlich, ich habe sie soooo vermisst.

 

Soll ich ihr sagen was ich fühle oder soll ich nicht? Eine Frage, die seit langem bei mir für Chaos sorgt. Wenn ich es ihr sage, ist die Gefahr groß, dass sie mich danach ignoriert, obwohl ich das nicht glaube. Sage ich ihr nichts, quälen mich meine Tagträume und Gedanken immer weiter.

Und dann gibt’s da noch ein Problem. Soll ich ihr persönlich sagen was ich fühle oder soll ich ihr einen Brief schreiben?

Den Brief könnte sie einfach ignorieren und so tun als wäre nichts gewesen und außerdem bringe ich es nie fertig meine Gefühle aufzuschreiben. Das wird dann auch das reinste Chaos. Persönlich sagen ist auch wieder eine Kunst für sich:

Wie soll ich es ihr sagen?

Wann soll ich es ihr sagen?

Entweder ist sie von Schülern umringt oder ich. Sie ist einfach bei allen total beliebt, was mir überhaupt nicht gefällt. Immer wenn sie mit einem anderen redet wünschte ich, ich würde vor ihr stehen. Wie kann man einen Menschen nur so sehr lieben?

 

23.11….

Ich musste in Deutsch vorlesen. Man, es war so unglaublich peinlich.

 

24.11….

Es wird immer schlimmer. Ich kann mich kaum noch konzentrieren. Sie ist sooooo süß.

Aber ich glaube, für sie bin ich einfach nur irgendeine x-beliebige Schülerin, die sie unterrichtet. Heute hat sie mit einer Schülerin aus ihrer Klasse geredet. Warum redet sie mit mir nicht, außer „Guten Morgen“? Das sagt sie schließlich zu jedem und sie lächelt jeden so süß an. Sie mag mich einfach nicht.

 

26.11….

Meine Mutter weiß dass ich verliebt bin, aber ich beiße mir lieber die Zunge ab als ihr zu sagen in wen. Sie würde es sowieso nicht verstehen.

 

28.11….

Wie immer montags habe ich meinen Engel nicht gesehen. Ich kann es einfach nicht lassen. Ich schaue dauernd in ihre Klasse oder ins Lehrerzimmer in der Hoffnung sie zu sehen. Das ist doch langsam echt unnormal und ich bin eifersüchtig auf jeden, der meinem Schatz zu nahe kommt.

 

29.11….

Meine Süße war, glaube ich, heute nicht da. Ich vermisse sie so unendlich.

Morgen haben wir endlich wieder zwei Stunden Deutsch.

 

30.11….

Von wegen zwei Stunden Deutsch. Mein Schatz ist krank.

Hoffentlich geht es ihr morgen wieder super. Ich vermisse sie nämlich sehr.

 

01.12….

Mein Schatz war endlich wieder da. Man sieht ihr an, dass sie im Moment sehr gestresst ist.

Morgen geht sie mit ihrer Klasse ins Kino. Dann sehe ich sie wieder einen ganzen Tag nicht. :-(

 

05.12….

Ich habe ich Flora nicht gesehen. Ich hasse den Montag! Morgen werde ich sie auch nicht sehen, weil ich mit meiner Klasse wegfahre.

Am Mittwoch sehe ich meinen Engel dann endlich wieder, hoffentlich. Dann habe ich sie fünf Tage, also fast eine Woche nicht gesehen. Sie fehlt mir so sehr!!!

 

Dauernd denke ich darüber nach, wie es wäre, sie zu küssen. Ob ich mich das überhaupt trauen würde? Schließlich ist sie meine Lehrerin und Respekt habe ich schon noch vor ihr, obwohl ich sie über alles liebe.

 

08.12….

Ich glaube ich zeige ihr meine Gefühle zu deutlich. Immer wenn ich sie angucke bemerkt sie das irgendwie. Ich schaue dann immer wieder schnell weg. Heute auch wieder. Sie ist an den ganzen Schülern vorbei gegangen. Ich habe sie angesehen und sie hat es wieder bemerkt. Danach ist sie zu ihrer Klasse gegangen und hat mich angesehen und ich habe sie ebenfalls wieder angesehen.

Sie liebt mich nicht, das weiß ich, aber wenn ich ihr nicht endlich meine Gefühle gestehe, drehe ich noch durch.

Ich hatte so gehofft, dass ich heute rechtzeitig am Lehrerparkplatz bin, damit ich ihr noch winken kann, wenn sie weg fährt. Aber das hat nicht geklappt. Ich war noch auf dem Schulhof, als sie weggefahren ist.

Ich kann meinen Blick einfach nicht von ihr wenden. Ich versuche es ja immer wieder, aber sie hat mich verzaubert.

 

09.12….

Heute war ein gelungener Tag. Mein Engel sah so mega sexy aus.

Obwohl ich ziemlich Stress hatte, weil ich meinen Aufsatz schreiben musste, blieb mir aber trotzdem noch Zeit meine Süße zu beobachten. Sie wirkt manchmal so nachdenklich. Ob sie irgendetwas bedrückt? Ich würde ihr so gerne helfen.

Sie versteht sich total gut mit den anderen Lehrern. Heute hat sie voll süß mit ihrer Kollegin rumgealbert.

Als ich ihr mein Aufsatzheft abgegeben habe, hat sie mich so süß angelächelt. Und als sie dann aus der Klasse raus gegangen ist und uns ein schönes Wochenende gewünscht hat, hat sie, glaube ich, in meine Richtung geguckt. Vielleicht habe ich mir das aber auch nur eingebildet!

Nach der Schule habe ich ihr dann „Tschüss“ gesagt und sie hat sich extra nochmal umgedreht, um mir auch „Tschüss“ zu sagen.

Voll süß.

 

10.12….

Ich habe mir heute vorgestellt wie Flora mich umarmt und ganz zärtlich küsst. Bei dem Gedanken flatterten tausend Schmetterlinge in meinem Bauch herum. Es war so ein komisches Gefühl. Überhaupt ist es ein Sch…gefühl zu wissen dass sie verheiratet ist, ihren Mann liebt, ihn küsst usw. Manchmal sterbe ich bei diesen Gedanken fast vor Eifersucht.

Ich kann es kaum erwarten ihr mein Geschenk zu geben. Ihr wunderschönes Lächeln wird mich wahrscheinlich wieder total verrückt machen. Ich habe ihr ein Graffiti mit dem Wort „Flora“ gemacht. Die Buchstaben habe ich in verschiedenen Blautönen angemalt und außen herum kommen rote Flammen. Das sieht so cool aus. Eisblau für die Kälte und gelb, orange und rot für die Wärme.

Noch eine Woche und ein Tag und ich kann ihr mein Geschenk endlich geben. *freu*

 

11.12….

Ausnahmsweise habe ich mal kaum an meinen Schatz gedacht, aber Morgen geht die „Quälerei“ wieder los. Ich habe sie so unglaublich gern.

Ich habe mir auf jeden Fall fest vorgenommen sie zu umarmen, wenn ich ihr mein Geschenk gebe, vorausgesetzt es ist niemand in der Nähe, der uns sehen könnte, denn ich will nicht, dass Gerüchte aufkommen.

 

13.12….

Ich habe meinen Schatz immer nur ganz kurz gesehen. In der zweiten Pause ist sie nach Hause gefahren. Ich habe alles versucht, um in ihre Nähe zu kommen, aber es hat nicht geklappt. Dafür hat sie aber in meine Richtung geguckt.

Als sie versucht hat das Schultor zu öffnen, sah sie so süß dabei aus. Sie musste sich richtig anstrengen. Ich wäre am liebsten zu ihr gegangen, um ihr zu helfen.

Ich konnte die ganze Zeit den Blick nicht von ihr wenden. Das merkt sie bestimmt. Ich habe meinen Freundinnen kaum noch zugehört. Ich war völlig abgelenkt.

Sie hat bestimmt längst gemerkt was mit mir los ist.

 

Das Geschenk

Bevor ich meiner Flora mein Geschenk geben konnte, musste ich zuerst den Vormittag in der Schule überstehen. Fora hatte eine Stunde länger Schule als ich.

Nach der sechsten Stunde bin ich schnell nach Hause gegangen und habe das Geschenk fertig gemacht. Es waren aber nur noch Kleinigkeiten.

Um kurz vor 14 Uhr bin ich noch mal zur Schule gegangen. Zuerst habe ich gedacht, sie sei schon weg, weil ein anderes Auto ihr Auto verdeckt hatte. Doch dann sah ich  zum Glück doch noch ihr Auto. Flora war weit und breit nicht zu sehen also habe ich auf sie gewartet.

Als sie dann endlich kam und den Kofferraum an ihrem Auto geöffnet hat, bin ich auf sie zugegangen.

„Hast du noch Schule?“, fragte sie. Ich verneinte diese Frage und gab ihr nun endlich mein Geschenk. Ich hatte mich so lange auf diesen Augenblick gefreut, aber ich habe mich nicht getraut sie zu umarmen.

Mein Schatz war total überrascht, aber sie hat sich sehr gefreut. Sie hat mich sogar umarmt. Daraufhin war ich dann total überrascht, denn damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Nach der Umarmung habe ich total gezittert und hatte ganz weiche Knie.

Als mein Schatz weggefahren ist, hat sie mir noch voll süß zu gewunken. Ich bin so unglaublich glücklich!

 

15.12….

Heute hat Flora mich voll oft angelächelt. Vor der zweiten Pause hat sie dann gesagt.

„Carla, bleibst du mal kurz hier?“

Sie hat sich noch mal voll süß bedankt und gefragt wie lange ich dafür gebraucht habe und sie hat gesagt, dass das Geschenk etwas ganz Besonderes für sie ist.

Dann hat sie mir eine wunderschöne Pause gewünscht. Daraufhin ist mir was total Peinliches passiert. Ich habe geantwortet: „Dir auch.“ Ich habe mich natürlich sofort verbessert und dafür entschuldigt. Sie hat mir das aber glaube ich nicht übel genommen. Es ist mir ja auch einfach nur so raus gerutscht. Oh man, ich freue mich so sehr auf Morgen!!!

 

16.12….

Es ist wieder etwas total Schönes passiert. Wir haben in Deutsch über Straßennamen geredet und keiner hatte die Aufgabe 5b im Arbeitsheft gemacht. Sie hat dann gefragt wer Beispiele nennen kann. Dann habe ich mich ausnahmsweise mal gemeldet und einen Straßennamen gesagt.

Zum Schluss hat sie dann den Namen der Straße genannt, in der ich wohne. Ich habe mich natürlich sofort gefragt, ob das nur ein Zufall war oder ob sie das wegen mir gesagt hat.

Eins ist auf jeden Fall klar: Sie mag mich, denn sie hat mich mitten auf der Straße umarmt. Jeder konnte uns sehen. Das macht nicht jede Lehrerin. Schon allein wegen der Gerüchte die dann aufkommen könnten.

 

20.12….

Ich habe meinen wunderschönen Engel nicht gesehen.

Mittlerweile ist es so schlimm, dass ich sie erstens jeden Tag mehr vermisse und zweitens jeder Tag, an dem ich sie nicht sehe, für mich völlig sinnlos ist.

Ich darf nicht an die Weihnachtsferien denken. Zwei Wochen ohne sie. *herzschmerz* Die Herbstferien waren ja schon schlimm. Ich habe beinahe die Stunden gezählt. Erst in der zweiten Ferienwoche wird es dann meistens etwas besser. Aber sobald ich sie dann wieder in der Schule sehe, spielen meine Gefühle wieder total verrückt. So kann das nicht mehr weitergehen! Ich kann bald echt nicht mehr. Ich liebe diese Frau so wie keinen anderen.

 

21.12….

Vormittag:

Heute war wieder so ein unglaublich schöner Tag. Schon vor der ersten Stunde hat sie mich total süß angelächelt. In der dritten Stunde hat sie uns die Aufsätze wiedergegeben. Sie hat mir mein Heft zum Schluss gegeben und gesagt. „So und die Carla.“ Dabei hat sie mich auch wieder so süß angelächelt und als sie am Ende der Stunde aus der Klasse gegangen ist schon wieder.

Nach der Schule sind wir mit ihr zum Lehrerzimmer gegangen. Dort hat sie zu uns gesagt: „Feiert schön, kommt gesund wieder.“

Ich: „Sie auch.“

Man, ich liebe diese Frau so sehr. Sie lächelt fast jeden an, aber mich irgendwie besonders süß. Ich glaube mein Geschenk war genau das Richtige. Das hat ihr gezeigt, wie sehr ich sie mag und umgekehrt zeigt sie mir auch, dass ich ihr nicht egal bin. Verliebt ist sie zwar nicht in mich, aber sie mag mich.

 

Nachmittag:

Jetzt ist es schon wieder so lange her seit ich meinen süßen Engel gesehen habe. Ich vermisse sie jetzt schon so sehr.

Die ersten Tränen sind heute auch schon geflossen.

 

22.12….

Ich vermisse sie jetzt schon so schrecklich. Ich weiß nicht wie ich das aushalten soll. Noch ungefähr 13 Tage dann sehe ich sie endlich wieder. Dauernd frage ich mich, was sie jetzt wohl macht und ob sie vielleicht an mich denkt.

Wie gerne würde ich Silvester mit ihr zusammen feiern!!!

 

23.12….

Ich vermisse sie so sehr. Jede Minute denke ich nur an sie. Ich darf gar nicht an Morgenabend denken. Dann muss ich so tun, als wäre ich total fröhlich, obwohl mir eigentlich zum Heulen ist.

Bis zu den Osterferien muss ich es auf jeden Fall schaffen meinen süßen Engel näher kennen zu lernen, denn noch mal zwei Wochen ohne sie überlebe ich nicht. Die Wochenenden sind ja schon immer schlimm genug.

Es ist einfach unfassbar, wie sehr man einen Menschen lieben kann, aber sie ist ja nicht irgendein Mensch. Sie ist meine Lehrerin. Es ist so schrecklich, dass wir keine Beziehung führen dürfen, aber sie wird sich sowieso niemals in mich verlieben. Das wäre ein Wunder.

 

24.12….

Ob mein Schatz wohl heute an mich gedacht hat?

 

26.12….

In 16 Tagen sehe ich endlich meine süße Flora wieder.

 

27.12….

Langsam werden die Ferien etwas erträglicher, obwohl ich Flora immer noch total vermisse. Alles erinnert mich an sie. Bei allem, was ich tue, wünschte ich sie wäre bei mir, aber es geht einfach nicht.

Abends schlafe ich ohne sie ein und morgens wache ich ohne sie auf. Es wäre einfach traumhaft schön in ihren Armen einzuschlafen und morgens von ihr wach geküsst zu werden.

 

30.12….

Immer wenn ich an Flora denke wünschte ich sie würde mich umarmen. Nachts ist es am Schlimmsten. Allein der Gedanke, dass sie neben ihrem Mann liegt, macht mich ganz krank. Dass die Beiden sich küssen und miteinander schlafen, daran darf ich gar nicht denken.

 

31.12….

Ich hätte fast angefangen zu weinen. Meine süße Flora ist nur wenige Kilometer weg von mir, doch mir kommt es so vor als befände sie sich am Ende der Welt.

Ich vermisse sie so sehr und habe so große Angst, dass ihr etwas passiert.

Ob es wirklich stimmt, dass das, was man in der Silvesternacht träumt, in Erfüllung geht? Wenn ja, dann will ich von Flora träumen. Dass sie sich in mich verliebt!

 

01.01….

Ich habe leider nicht von meiner Süßen geträumt.

Ich bin so froh wenn die Schule wieder anfängt und ich meine Süße endlich wieder sehe. Ich habe so große Angst um sie.

 

03.01....

Ich habe immer noch große Angst, dass ihr was passiert. Ich darf einfach nicht daran denken.

 

Ich werde ihr zum Geburtstag etwas ganz Besonderes schenken. Ich weiß nur noch nicht was, aber ich denke bis November wird mir etwas Passendes einfallen.