Die Welt des konservativen Katholizismus - am Beispiel Joseph Ratzingers - Bernd Galeski - E-Book

Die Welt des konservativen Katholizismus - am Beispiel Joseph Ratzingers E-Book

Bernd Galeski

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein Leben ohne Gott führt zu nichts - jedenfalls zu nichts Gutem. Wenn Sie nicht glauben, sind Sie fast schon kriminell. Und ohne Gott verliert sich die Menschheit in Chaos, Anarchie und Gesetzlosigkeit. Solche und ähnlich verstörende Thesen werden heute immer noch von konservativ-katholischer Seite vertreten. Joseph Ratzinger, Papst im Ruhestand und bedeutender katholischer Theologe, ist ein Hauptexponent dieser weltfremden und selbst auf viele Katholiken antiquiert wirkenden Denkrichtung. Bernd Galeski folgt in seinem Buch den Spuren dieses stark ideologisch geprägten Denkens und legt die Wurzeln einer Weltsicht frei, die von Ratzinger und anderen ernsthaft als Heilmittel für eine bessere Welt verkauft wird. Dabei untersucht er die Frage, wieso Ratzinger und andere in ihrem Denken fehlgehen und warum deren Weltsicht in ihrem Kern unvernünftig ist.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 251

Veröffentlichungsjahr: 2015

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
VORWORT
DANK
HINWEIS
EINLEITUNG
LITERATURVERZEICHNIS

Bernd Galeski

Die Welt des konservativen Katholizismus - am Beispiel Joseph Ratzingers. 

Sind Glaube und Vernunft wirklich vereinbar?

© Tectum Verlag Marburg, 2014 ISBN 978-3-8288-6156-5

Umschlagabbildung:© Ricardo Stuckert PR (Brasil), Wikipedia Commons

(Dieser Titel ist zugleich als gedrucktes Buch unter der ISBN 978-3-8288-3457-6 im Tectum Verlag erschienen.)

Besuchen Sie uns im Internet unter www.tectum-verlag.de

www.facebook.com/tectum.verlag

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Meinen lieben, hoch geschätzten Verwandten, Hugo und Inge Knizia

„Wer in Glaubensfragen den Verstand befragt,

kriegt unchristliche Antworten.“

VORWORT

Ein Atheist und Gedanken zu einem der berühmtesten Vertreter der theologischen Zunft, ist das nicht widersinnig? Warum sollte jemand, dessen Leben diesseitig ausgerichtet ist und der darauf verzichtet, ‚durch Gottes Erbarmen von Sünde und Tod erlöst‘ zu werden, sich für das interessieren, was Christen glauben? Wie kommt man als ‚Gottesleugner‘ dazu, Äußerungen einer maßgebenden Autorität der katholischen Theologie einer genauen Untersuchung zu unterziehen? Gibt es für den Rationalisten nicht spannendere Wissensgebiete, die seine Aufmerksamkeit verdienen? Warum ausgerechnet religiöse Themen und Fragestellungen?

Zur Beantwortung dieser Fragen muss ich kurz etwas über mein Leben berichten. Ich bin in einer christlich-fundamentalistischen Familie aufgewachsen. Für meine Eltern war Glaube nicht bloß schmückendes Beiwerk, sondern Ursache und Begründung eines Lebens der Pflichterfüllung. Ihr christliches Gewissen schlug ständig an, immer waren sie darum bemüht, Gott, dem gestrengen Richter ihres Lebens, zu gefallen. Dieser führte über sämtliche Verfehlungen genauestens Buch und so konnte man sich seiner Errettung niemals ganz sicher sein. In diesem Klima der unabwendbaren Gegenwart Gottes bin ich aufgewachsen.

Als Erwachsener habe ich mich von den erlernten Denkgewohnheiten und dem eingepflanzten Glauben lösen können. Das geschah nicht von einem auf den anderen Tag, sondern war das Ergebnis eines über Jahre dauernden Prozesses, den ich weder bewusst oder willentlich herbeigeführt habe noch in seinem Ergebnis vorhersehen konnte. Ich habe die Gottesidee nicht abgelegt, wie man sich eines Kleidungsstücks entledigt. Vielmehr verblasste sie zusehends und am Ende dieses Prozesses, dem Einhalt zu gebieten mir zwecklos erschien, war die Vorstellung eines höheren Wesens nicht mehr Teil meines Horizonts. Gott hatte sich aufgelöst, war zerplatzt wie eine Seifenblase.

Viel Zeit ist seitdem vergangen. Dennoch fasziniert mich das Thema Religion und besonders das Christentum nach wie vor, ja mehr noch: Erst als ich die erlernte Doktrin und das antrainierte Bibelwissen hinter mir lassen konnte, war ich innerlich frei, echte Bibelerforschung zu betreiben, die Texte neu zu lesen und eigene Interpretationen und Deutungen vorzunehmen. Da ich in Glaubensdingen neutral bin und weil ich keiner Kirche angehöre, kann ich Gelegenheit nehmen, die Inhalte der Bibel zu untersuchen und sie in ihren historischen Gesamtzusammenhang zu stellen. Ich bin frei darin, mir alles anzusehen, was sowohl die historisch-kritische Leben-Jesu-Forschung als auch beispielsweise die Holländische Radikalkritik an Erkenntnissen über das Zustandekommen und den historischen Kontext der christlichen Literatur zutage gefördert haben. Mein Weltbild wird vom zunehmenden Wissen auf diesem Gebiet weder infrage gestellt noch bedroht.

Außerdem brauche ich keine ehrfürchtige Scheu vor der kritischen Befassung mit den Texten einer großen theologischen Persönlichkeit zu haben. Wenn ein bedeutender katholischer Gottesmann wie Joseph Ratzinger in Betrachtungen, Erzählungen oder Analysen und Herleitungen logischen Denkens besonders über Menschen und eine Welt ohne Gottesbezug fehlgeht, dann darf ich dies benennen, darf meine Gedanken entgegenstellen und mich selbst der Kritik durch andere aussetzen.

Dies möchte ich mit dem vorliegenden Buch tun. Es wendet sich an alle, die sich für eine Kritik der katholischen Theologie am Beispiel der Äußerungen Joseph Ratzingers in leicht verständlicher Sprache interessieren.

DANK

Ein Projekt wie dieses kommt letztlich erst zustande, weil enge Vertraute während der gesamten Zeit dem Autor nützliche, kritische und daher wertvolle Anregungen und Gedankenanstöße gegeben und Mut gemacht haben.

Hierbei möchte ich besonders Sven Köther erwähnen. Er hat in unendlicher Geduld die einzelnen Etappen bei der Entstehung des Buches kritisch konstruktiv begleitet. Sein Rat war mir besonders unverzichtbar.

Ebenso danke ich guten Freundinnen wie Karen Medrow, Tabitha Klaassen und nicht zuletzt Esther Klepgen, die immer wieder Mut gemacht haben, das Projekt fortzuführen.

Barmstedt, im Winter 2013/14

HINWEIS

Grundlage dieser Betrachtung sind die einleitenden Seiten aus Joseph Ratzingers „Einführung in das Christentum“, Neuausgabe 2000, sowie eine Rede, die er als Papst Benedikt XVI. am 22. September 2011 im Deutschen Bundestag hielt.

Zweck der vorliegenden Arbeit ist weniger eine genaue Analyse christlicher Glaubensinhalte, sondern die Auseinandersetzung mit seinem Versuch, den christlichen Glauben als mit der Vernunft vereinbar nachzuweisen.

Eine Untersuchung der Historie der Entstehung der christlichen Idee von ihren ersten Anfängen bis zu den Ausformungen der christlichen Religion als Staat machende Kirche soll Gegenstand einer künftigen Arbeit sein. Dabei werden die eingehenden Betrachtungen Ratzingers zum kirchlich etablierten, christlichen Glauben mit einzubeziehen sein.

EINLEITUNG

Woher nehmen wir unsere Moral? Was leitet uns an? Worauf sollen wir unser Zusammenleben gründen? Gibt es eine höchste moralisch-sittliche Instanz? Und wenn es sie nicht gibt, was folgt daraus? Kann die Menschheit aus sich selbst heraus ethische Werte schaffen, die von jedermann als fair, gerecht und allgemein bindend akzeptiert werden können?

Joseph Ratzinger, der emeritierte Papst Benedikt XVI., hat darauf eindeutige Antworten gefunden: Ja, es gibt die höchste sittliche Instanz: Gott. Er ist letztgültiger Moralgeber. Der Mensch in seiner schwachen Natur muss, um Anleitung für sein Leben und seine Angelegenheiten zu finden, zur Quelle allen Seins kommen. Zur Orientierung in ethisch schwierigen Fragen ist Gott das einzig legitime Maß, die endgültige Richtschnur für moralisch einwandfreies Handeln. Ohne Gott hat der Mensch kein geistiges Zuhause, er gerät aus dem Lot, verliert seinen ethischen letzten Rückhalt.

Ratzinger bemüht zum Beweis seiner These die „Schrecknisse der totalitären Regime“ und erinnert „an das Mahnmal Auschwitz“.1 Dies ist das Endszenario, das nach Meinung vieler Gläubiger unausweichlich droht, wenn sich der Mensch nicht mehr auf Gott zurückbesinnt. Ohne Gott, so glauben und befürchten sie, entledigen wir uns des Menschlichen, werden schranken-, gewissen- und hemmungslos. Wir kehren zurück in einen Urzustand tierischen Auslebens unserer Triebe, Affekte und Bedürfnisse. Nur das Bewusstwerden der Abhängigkeit vom Lebengeber und die Unterordnung unter dessen ewige Moral bewahren uns vor dem endgültigen Zerfall, vor der Selbstzerstörung einer gottlos gewordenen Schöpfung.

Aus Sicht Gläubiger ist dies nachzuvollziehen, aber ist es auch wahr? Ist diese dramatische Entwicklung tatsächlich unabwendbar? Können Menschen, die sich von der Gottesvorstellung emanzipieren, am Ende nicht anders als in Anarchie, Mord, Totschlag und hemmungsloser Gewalt zu versinken? Sind Menschen ohne Glauben tatsächlich „fast schon kriminell“?

Warum gelingt es vielen Gläubigen nicht, sich von dieser Vorstellung über Gottlose zu lösen? Und warum können katholische Gläubige wie Joseph Ratzinger offenbar nicht anders als die Welt ohne Gott in düsteren Farben zu malen? Und noch eine etwas provozierende Frage: Wieso ist es selbst dem ehemaligen Papst nicht gelungen, eine Welt ohne Gottesvorstellung gedanklich zu fassen?

Denn dass ihm dies nicht gelungen ist und auch vielen konservativ denkenden Katholiken nicht gelingt, will ich mit dieser Schrift nachzuweisen versuchen. Hans Albert2 hat in seinem Buch („Joseph Ratzingers Rettung des Christentums − Beschränkungen des Vernunftgebrauchs im Dienste des Glaubens“), das mich zu dieser Schrift maßgeblich inspiriert hat, die Gedanken Ratzingers einer genauen Analyse unterzogen. Darin weist er nach, dass dessen Argumentation nicht immer konsequent durchdacht ist. Mit diesem Buch möchte ich, in Anlehnung an Hans Alberts These, besonders eine grundlegende Frage beantworten: Ist christlicher Glaube, wie Joseph Ratzinger ihn aus katholischer Sicht darlegt, mit der Vernunft vereinbar?

1Joseph Ratzinger, „Einführung in das Christentum“, Neuausgabe 2000, S. 23. Alle Seitenangaben in () beziehen sich auf Ratzingers Buch.

2„... geboren 1921, wichtigster deutschsprachiger Vertreter des ‚Kritischen Rationalismus‘; führte im ‚Positivismusstreit in der deutschen Soziologie‘ die Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas; bis 1989 Professor für Soziologie und Wissenschaftslehre in Mannheim.“ (Hans Albert, „Joseph Ratzingers Rettung des Christentums“, S. 4)

Atheistisch-marxistische Heilslehre und ihre unausweichlichen Schrecknisse

Gleich die einleitenden Sätze aus dem Vorwort zur Neuausgabe 2000 verraten Ratzingers auf den Glauben als Grundlage und Lösung der Weltprobleme ausgerichtetes Denken. Dazu malt er ein düsteres Bild der Welt der 68er Jahre des 20. Jahrhunderts, in denen enttäuschte junge Leute die Ketten der Altlast ihrer Eltern zu sprengen suchten. In ihrem Bemühen, es besser zu machen und Gerechtigkeit, Gleichheit und Freiheit herzustellen, haben sie sich an den Schriften von Marx als Richtschnur für gesellschaftliches Miteinander orientiert. Als aber 1989 die sozialistischen Systeme in ihrem Anspruch, der Menschheit das Heil zu bringen, gescheitert waren, haben sie „ein trauriges Erbe zerstörter Erde und zerstörter Seelen“ hinterlassen (S. 9). Wer nun die Stunde des Christentums als Alternative gekommen sah, habe sich getäuscht gesehen. Der Marxismus habe als die einzige ethisch motivierte und dem wissenschaftlichen Weltbild gemäße Wegweisung in die Zukunft dagestanden. Deshalb habe er nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Systeme auch nicht abgedankt, obwohl es dazu allen Grund gegeben hätte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!