Die Zauberschneiderei (2). Ein Fest voller Magie - Ina Brandt - E-Book

Die Zauberschneiderei (2). Ein Fest voller Magie E-Book

Ina Brandt

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Beschreibung

Die neue Reihe von Spiegel Bestseller-Autorin Ina Brandt! Bühne frei zum Träumen! Jessy, ein Mädchen aus Lenis Schule, will unbedingt Sängerin werden und hat auf dem Schulfest ihren ersten großen Auftritt. Doch nichts läuft so, wie es soll. Erst wird ihre Gitarre gestohlen und dann verliert sie auch noch ihre Stimme. Hat sie einfach nur Pech oder steckt da womöglich mehr dahinter? Zusammen mit ihren Freundinnen will Leni dem Mädchen helfen. Zum Glück gibt es in Ariane Arrugas Zauberschneiderei alles, was sie dafür brauchen. Leni ist sich sicher, dass ein Finster-Freund seine Finger im Spiel hat. Jetzt muss sie ihm nur noch auf die Schliche kommen... Exklusive und professionelle Nähanleitungen und Schnittmuster von Tante Ema® Mustersalon in jedem Band auf www.tanteema.com/zauberschneiderei

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Seitenzahl: 124

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Ina Brandt

Ein Fest voller Magie

Mit Illustrationen von Isabelle Metzen

Weitere Bücher von Ina Brandt im Arena Verlag: Die Zauberschneiderei. Leni und der Wunderfaden (Band 1) Eulenzauber. Ein goldenes Geheimnis (Band 1) Eulenzauber. Rettung für Silberpfote (Band 2) Eulenzauber. Eine wunderbare Freundschaft (Band 3) Eulenzauber. Magie im Glitzerwald (Band 4) Eulenzauber. Rätsel um die Goldfeder (Band 5) Eulenzauber. Hilfe für das kleine Fohlen (Band 6) Eulenzauber. Geheimnisvoller Edelstein (Band 7) Eulenzauber. Flora und das Weihnachtswunder

 

 

 

Ina Brandt arbeitete nach dem Germanistikstudium einige Jahre als Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Seitdem hat sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht. Mit ihrer Buchreihe »Eulenzauber« konnte sie auf Anhieb einen großen Erfolg erzielen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Stuttgart.

Isabelle Metzen zeichnet, seit sie einen Stift in der Hand halten kann – also eigentlich schon immer. Nach ihrem Diplom in Design an der FH Münster hat sie sich selbstständig gemacht und illustriert jetzt leidenschaftlich Kinder- und Jugendbücher. Neben dem Zeichnen bastelt und handarbeitet sie liebend gerne.

 

 

 

 

1. Auflage 2017 © 2017 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Umschlag- und Innenillustration: Isabelle Metzen Nähanleitungen und Schnittmuster: Tante Ema® Mustersalon ISBN 978-3-401-80745-4

www.arena-verlag.dewww.die-zauberschneiderei.dewww.tanteema.com

Inhaltsverzeichnis

1 Eine Party mit Überraschung

2 Das fliegende Klassenzimmer

3 Traumtaschen

4 Lauter tolle Ideen

5 Himmlisch schön!

6 Der fiese Tom

7 Boys only

8 Küchenzauber

9 Leilas Wundermittel

10 Kröten-Tee

11 Drei neue Hundesitter

12 Eine seltsame Begegnung

13 Spotty in Aktion

14 Hilfe für Spotty

15 Glück ist wie ein Vogel

1

Eine Party mit Überraschung

Wann seid ihr denn endlich so weit?«, rief Leni und zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch. Aus dem Bad drang das leise Surren einer elektrischen Zahnbürste. Na, toll. Wenn Tini jetzt erst beim Zähneputzen war, dann konnte das ja noch ewig dauern, bis sie sich die Lippen geschminkt und die Wimpern getuscht hatte.

»Leni, jetzt lass uns wenigstens in Ruhe unseren Kaffee trinken«, grummelte ihr Vater, der mit einer Tasse in der Hand in der Küchentür erschien.

»Es geht doch erst in einer halben Stunde los und wir brauchen höchstens fünf Minuten zu Ariane«, erklang die Stimme ihrer Mutter hinter ihm.

»Du kannst deine Jacke ruhig noch mal ausziehen«, meinte ihr Vater, bevor er mit seiner Kaffeetasse wieder verschwand.

Leni stöhnte. Warum konnte man die Uhr nicht einfach ein paar Minuten vordrehen? Seit sie aufgestanden war, war doch schon eine halbe Ewigkeit vergangen. Obwohl sie vor lauter Aufregung kaum geschlafen hatte, fühlte sie sich gar nicht müde. Heute war es endlich so weit. In einer halben Stunde begann die Eröffnungsparty der Zauberschneiderei! Darauf hatte sie sich seit Tagen gefreut. Nachdenklich betrachtete sie das Päckchen, das sie dort auf dem kleinen Tisch neben der Wohnungstür bereitgelegt hatte. Sie hatte einen hübschen Fliegenpilz aus weißen und roten Stoffresten gebastelt, die sie auf ein Stück Pappe geklebt hatte. Der sollte Ariane und dem Laden Glück bringen. Glück brauchte man schließlich immer, auch wenn der fiese Finster-Freund, der die Eröffnung des Ladens hatte verhindern wollen, nun vertrieben war.

Leni konnte es immer noch nicht richtig glauben, was da vor ein paar Tagen passiert war. Dass ausgerechnet sie eine Helferin der Heller-Welt war und Zauberkräfte hatte! Dass es einen magischen Ort geben sollte, der irgendwo weit weg im Geheimen existierte und an dem Lichter für jeden Menschen brannten, der seinen Traum mit ganzer Leidenschaft lebte … das alles klang immer noch irgendwie ziemlich verrückt für sie.

Als Ariane ihr erzählt hatte, dass nur sie sich den dunklen Machenschaften der Finster-Freunde stellen konnte, hatte Leni zunächst ziemliche Angst gehabt. Doch jetzt, nachdem sie tatsächlich ihre erste Aufgabe gemeistert hatte, fühlte sie sich stärker. Mit ihren magischen Kräften würde sie die Finster-Freunde daran hindern, die Lichter zum Erlöschen zu bringen und so Düsternis für ihre dunklen Machenschaften zu verbreiten. Nein, diese Lichter mussten strahlen, um die Welt leuchten zu lassen!

»Deine Ariane hätte diese Eröffnung auch noch eine Stunde später machen können«, riss sie da die Stimme ihrer Schwester aus ihren Gedanken. »Sonntags will man doch ausschlafen.«

»Du kannst froh sein, dass wir da hingehen«, meinte Leni. »Sonst wären wir heute bestimmt mit Mama wieder im Museum gelandet. Wo es ja sooo viele Kunstwerke gibt, die wir noch nicht gesehen haben«, ahmte sie die begeisterte Stimme ihrer Mutter etwas leiser nach.

Tini verdrehte die Augen. »Stimmt, du hast recht«, gab sie zu. »Dann lieber um zehn in die Zauberschneiderei. Ein bisschen gespannt bin ich ja schon, weil du doch was von einer Überraschung gesagt hast.«

Leni nickte. Auch sie überlegte dauernd, was das sein könnte, und hatte etliche Male versucht, etwas von Ariane zu erfahren, aber die hatte kein Sterbenswörtchen verraten.

Ihre Eltern kamen endlich aus der Küche. »Also, dann wollen wir mal«, meinte ihre Mutter. »Nur noch schnell eine kleine Verschönerung …« Brummelnd kramte sie in ihrer Handtasche herum. Warum hatte sie nur immer solche Riesenteile?, fragte sich Leni zum x-ten Mal. War doch klar, dass man da nichts fand!

»Ha, hier ist er ja!«, rief Frau Loos, öffnete eine kleine Dose und begann, sich das Gesicht zu pudern. Dann suchte sie noch nach einem Lippenstift und einem Zopfgummi, um ihre etwas wilden Locken nach hinten zu binden.

»So, schon fertig«, verkündete sie. Schon ist gut, dachte Leni. Auch ihr Vater schüttelte den Kopf.

»Also wenn Leni dann auch noch mit der Schminkerei anfängt, kommen wir wahrscheinlich gar nicht mehr aus dem Haus«, meinte er und legte den Arm um seine Tochter. »Aber mit elf muss man das ja zum Glück noch nicht. Außerdem gefällst du mir so, wie du bist, sowieso am besten.«

Leni lächelte. Zum Spaß schminkte sie sich ja gerne, zum Beispiel, wenn sie sich verkleidete. Aber es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, morgens extra früher aufzustehen, nur um sich stundenlang die Wimpern zu tuschen wie ihre Schwester Tini. Aber mit fünfzehn war so was wohl echt wichtig.

»Kann ja nicht jeder so eine Naturschönheit sein wie du«, neckte Tini ihren Vater und schlüpfte an ihm vorbei nach draußen.

Auf der Straße atmete Leni tief ein. Ein paar Vögel zwitscherten in den Bäumen, die die endlose Reihe der parkenden Autos unterbrachen. Wie schön, dass die Sonne schien und es heute ein richtig strahlender Tag war. Das passte zu Lenis Stimmung.

Schon von Weitem sah sie die leuchtenden Buchstaben des geschwungenen Schriftzugs »Zauberschneiderei«. So viele Tage, in denen der Finster-Freund den Laden sabotiert hatte, waren sie dunkel geblieben, aber das war nun vorbei.

Die Besitzerin der Zauberschneiderei kam ihnen lächelnd entgegen, als sie den Laden betraten. Wow, dachte Leni, sie hatte sich heute mit ihrem Outfit selbst übertroffen. Ariane trug einen engen dunkelblauen Rock, der bis übers Knie ging und unten einen breiten Saum hatte, der in kleinen Wellen ihre Beine umspielte. Wie wunderschön das paillettenbesetzte türkisfarbene Oberteil dazu passte, das wie Sonnenstrahlen auf dem Meer glitzerte. Ihre Haare hatte sie zu einer kunstvollen Frisur geflochten, die sie mit zahlreichen, ebenfalls paillettenbesetzten Spängchen festgesteckt hatte.

Leni bemerkte, wie auch Tini Ariane bewundernd musterte, als sie ihr die Hand gab.

»Ich freue mich, die komplette Familie Loos nun einmal kennenzulernen«, begrüßte Ariane alle freundlich.

»Wir sind ein bisschen zu früh, aber Leni konnte es nicht mehr erwarten«, entschuldigte sich ihre Mutter.

»Das ist doch gut, dann haben Sie Zeit, sich umzuschauen«, meinte Ariane. Mit einer weit ausladenden Armbewegung deutete sie auf den Laden. »Willkommen in der Zauberschneiderei!«

Leni blickte staunend auf den bunt dekorierten Laden. Vor den Regalen hingen Luftballons mit wunderschönen Bändern. Daran waren Postkarten von der Zauberschneiderei befestigt, wie die, die Leni bei ihrem Einzug im Briefkasten gefunden hatte. Auf dem großen Schneidertisch in der Mitte des Raums standen Pappschachteln in allen Farben. Darin befanden sich Schlüsselanhänger, die Ariane ihren Gästen zur Begrüßung schenken wollte. Leni hatte ihr beim Nähen geholfen und fand, sie waren richtig toll geworden.

»Hier, hab ich dir mitgebracht«, sagte sie und streckte Ariane ihr Geschenk hin. Ariane packte es aus und ein Leuchten trat in ihre Augen. »Leni, wie nett von dir, ein Glücksbringer!« Sie drückte Leni kurz an sich und hielt den Anhänger ein Stück von sich weg. »Da werde ich später ein schönes Plätzchen dafür suchen.«

Ein leises Klackern erklang und eine Hand schob sich durch den Perlenvorhang, der die kleine Küche vom Verkaufsraum trennte. Eine junge Frau trat heraus. In der Hand hielt sie ein Tablett mit Getränken. Das war ja Miriam, die Besitzerin des Café Crepi! Mit einem freundlichen Lächeln bot sie Lenis Familie etwas zu trinken an.

»Wie ungewohnt, Sie ohne Crêpes oder Pizza zu sehen«, meinte Frau Loos.

Miriam schmunzelte. »Keine Sorge, die gibt es später.«

»Super!«, freute sich Tini. Genau wie der Rest der Familie war sie ein großer Fan von Miriams leckeren Gerichten. Leni war ihrer Freundin Flo immer wieder dankbar, dass sie ihr dieses nette Café gezeigt hatte.

»Ist das die Überraschung, von der du erzählt hast?«, wollte Leni von Ariane wissen.

Ariane schüttelte den Kopf. »Nein, die kommt noch«, erwiderte sie. »Zuerst mal müssen die Gäste da sein.«

Nach und nach füllte sich der Laden. Die Leute gingen herum und nahmen alles in Augenschein. Immer wieder befühlte jemand einen der vielen Stoffballen, die dicht an dicht in den Regalen standen. Ab und zu hörte Leni ein »Oh, schau mal, wie schön!« oder ein staunendes »Was es alles gibt!« beim Anblick der vielen Knöpfe, die in den kleinen Schubladen des alten Setzerkastens am Eingang steckten.

Da betrat Maya mit ihrer Mutter den Laden. Leni bemerkte, wie sich erstaunt ein paar Köpfe Richtung Tür drehten. Mayas Mutter sah superschick aus mit ihrer bunt gemusterten Seidenbluse und den verwaschenen Röhrenjeans. Ihre langen blonden Haare wurden von einer großen schwarzen Sonnenbrille aus dem Gesicht gehalten und irgendwie sah sie aus wie ein Model, fand Leni. Sie war größer als alle anderen Frauen hier im Laden. So wie Maya das größte Mädchen in Lenis Klasse war. Und wie ihre Mutter immer superschick aussah. Aber irgendwie war das auch klar, denn Frau Reif war ja nicht umsonst Chefin eines Modemagazins.

Maya hatte Leni entdeckt und winkte sie zu sich her. Gemeinsam gingen sie zu einer der Schaufensterpuppen, die Leni und Maya zusammen angezogen hatten.

»Schau mal, Mom, sieht unser Hut nicht cool aus?«, fragte Maya.

Leni fand es ein bisschen affig, dass Maya ihre Mutter »Mom« nannte, denn schließlich waren sie hier nicht in Amerika. Wobei Frau Reif da wohl weniger aufgefallen wäre. Aber der weiße Hut aus ihrem Requisitenschrank mit der breiten Krempe und den pinkfarbenen Blüten sah wirklich super aus, da musste Leni Maya recht geben.

»Ja, der passt klasse«, fand auch Mayas Mutter.

»Anton, nicht!«, erklang da ein erschrockener Ruf hinter Leni. Frau Schulze hielt Flos kleinen Bruder in letzter Sekunde davon ab, eine ganze Hand voller Knöpfe auf dem Boden zu verteilen. Leni hatte die drei gar nicht kommen sehen. Sie bemerkte einen dunklen Fleck auf Frau Schulzes gefütterter Sweatshirtjacke. Und ihre hellgrünen Turnschuhe sahen aus, als ob sie damit gerade ein Gehege im Tierheim ausgemistet hätte. Dort arbeitete Flos Mutter nämlich ehrenamtlich. Nun nahm sie Anton fest an der Hand, damit er nicht noch mehr Unfug anstellte.

Da klopfte Ariane mit einem kleinen Löffel an ihr Glas und das Stimmengewirr ebbte ab. »Ich möchte Sie ganz herzlich begrüßen und freue mich, dass so viele heute zu dieser kleinen Eröffnungsfeier gekommen sind. Ja, und bis es so weit war, musste so manche Hürde genommen werden …« Ariane fuhr fort und bedankte sich bei dem Vermieter und den Bewohnern des Hauses für ihre Geduld bei den andauernden Heizungs- und Stromausfällen in den letzten Tagen. Eine Zeit lang hatte es sogar so ausgesehen, als ob Ariane mit ihrem Laden wieder ausziehen musste, weil die Stadtwerke die Probleme einfach nicht in den Griff bekamen. Aber das war ja logisch, denn der neue Mieter im Haus war ein Finster-Freund gewesen, der Ariane von hier vertreiben wollte. Doch zum Glück konnte Leni ihr mit der Kerze aus dem nahe gelegenen Schlösschen und ihrem selbst genähten Stern noch rechtzeitig helfen. Und ab heute war die Zauberschneiderei nun wirklich offiziell eröffnet. Leni blickte sich um und hätte vor Freude platzen können.

»Und ganz besonders bedanken möchte ich mich bei einer Person, ohne deren Hilfe das alles vielleicht gar nicht möglich gewesen wäre. Ich bitte um einen herzlichen Applaus für Leni Loos!«

Als Leni ihren Namen hörte und sich schlagartig alle Köpfe zu ihr drehten, wäre sie am liebsten im Erdboden versunken. Das war ja megapeinlich! Sie spürte, wie ihr ganz warm wurde. Bestimmt war sie jetzt knallrot. Die Leute klatschten und ihre Eltern strahlten vor Stolz. Da sprach Ariane zum Glück weiter: »Bevor wir jetzt gleich ein paar Köstlichkeiten aus dem Café Crepi genießen, habe ich noch eine kleine Überraschung für Sie vorbereitet, denn was passt besser zu einer Zauberschneiderei als ein echter Zauberer? Und hier kommt er auch schon – ein guter Freund und begnadeter Magier: Emilio!«

Ariane deutete Richtung Küche und in diesem Moment trat ein Mann mit schwarzem Hut und schwarzem Jackett nach draußen. Das weiße Hemd und die bunt getupfte Fliege gaben ihm ein festliches Aussehen, als ob er gleich in die Oper ginge.

Geheimnisvoll lächelnd lief er mit einem roten Glitzerstoff in der Hand durch die Schar der Gäste, ließ ihn über Arme und Köpfe gleiten, bevor er wie von Geisterhand in seinem Ärmel verschwand. Um nur eine Sekunde später aus dem anderen Ärmel aufzutauchen. Leni machte wie alle anderen große Augen. Wie war das möglich?

Und damit nicht genug: Mit den verschiedensten Stoffen vollführte Emilio nun einen Zaubertrick nach dem anderen und Leni kam aus dem Staunen kaum heraus. Zum Schluss ließ der Zauberer noch mehrere goldene Stoffbälle durch die Luft wirbeln, die alle einen Buchstaben trugen. Z, B, U, R, A, E – Zauber setzte Leni im Kopf zusammen.

Die Leute streckten die Arme hoch, als Emilio ihnen einen Ball nach dem anderen zuwarf, und klatschten begeistert Beifall.

»Auf viele Stunden voller Zauber hier in der Zauberschneiderei!«, rief Ariane und prostete ihren Gästen zu. Auch Leni hob ihr Glas und strahlte. Diese Überraschung war Ariane wirklich gelungen!

Als Leni später dann mit einem Luftballon in der Hand auf der Straße stand, war sie noch immer ganz begeistert von der tollen Party. Nachdenklich betrachtete sie die Karte, die an dem roten Samtband befestigt war.

Sich von zauberhaften Stoffen davontragen lassen, stand darauf. Leni ließ den Luftballon los und schaute ihm nach. Wie sanft er davonschwebte! So leicht, dass Leni sich wünschte, sich einfach auch daran zu hängen und vom Wind umfangen zu werden. Das musste sich doch wunderbar anfühlen. Aber glücklicher als in diesem Moment konnte sie eigentlich gar nicht sein. Sie freute sich schon jetzt auf jede Minute in der Zauberschneiderei!

2

Das fliegende Klassenzimmer

A