Dirty Kisses - Ich will dir gehören: Drei Romane in einem eBook - Eden Bradley - E-Book
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Dirty Kisses - Ich will dir gehören: Drei Romane in einem eBook E-Book

Eden Bradley

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Beschreibung

Erfahrene Liebhaber sind die besten! Der Dark-Romance-Sammelband »DIRTY KISSES – Ich will dir gehören« von Eden Bradley jetzt als eBook bei dotbooks. Welche Frau träumt nicht davon, sich verwöhnen zu lassen und mit allen Sinnen zu genießen? Obwohl die erfolgreiche Rowan immer betont kühl und sachlich auftritt, sehnt sie sich danach, von einem Mann erobert zu werden – doch kann sie Christian Thorne, dessen nachtblaue Augen sie vom ersten Moment in seinen Bann geschlagen haben, vertrauen? Auch die Universitätsdozentin Mia Rose wünscht sich, in den Armen des herrlich provokanten Jagger ihre Erfüllung zu finden – aber darf sie sich wirklich auf den verboten heißen Flirt mit dem deutlich jüngeren Bad Boy einlassen? Und Caroline? Die ist noch nie jemandem begegnet, den sie nicht durchschauen konnte – und bekommt zum ersten Mal in ihrem Leben weiche Knie, als der geheimnisvolle Kian Razin ihr ein unmoralisches Angebot macht … Drei neugierige Frauen, drei dominante Männer – und ein Feuerwerk aus zarter Verführung und leidenschaftlicher Unterwerfung! Jetzt als eBook kaufen und genießen: Vergesst Christian Grey und Hardin Scott! Der Sammelband »DIRTY KISSES – Ich will dir gehören« von Eden Bradley vereint die drei erotischen Liebesromane »Love me harder«, »Take me harder« und »Kiss me harder« zu einem sinnlichen Vergnügen für alle Leserinnen und Leser, die von mehr träumen als von Kuschelsex. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 939

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Über dieses Buch:

Welche Frau träumt nicht davon, sich verwöhnen zu lassen und mit allen Sinnen zu genießen? Obwohl die erfolgreiche Rowan immer betont kühl und sachlich auftritt, sehnt sie sich danach, von einem Mann erobert zu werden – doch kann sie Christian Thorne, dessen nachtblaue Augen sie vom ersten Moment in seinen Bann geschlagen haben, vertrauen? Auch die Universitätsdozentin Mia Rose wünscht sich, in den Armen des herrlich provokanten Jagger ihre Erfüllung zu finden – aber darf sie sich wirklich auf den verboten heißen Flirt mit dem deutlich jüngeren Bad Boy einlassen? Und Caroline? Die ist noch nie jemandem begegnet, den sie nicht durchschauen konnte – und bekommt zum ersten Mal in ihrem Leben weiche Knie, als der geheimnisvolle Kian Razin ihr ein unmoralisches Angebot macht …

Drei neugierige Frauen, drei dominante Männer – und ein Feuerwerk aus zarter Verführung und leidenschaftlicher Unterwerfung!

Über die Autorin:

Die amerikanische Autorin Eden Bradley lebt in San Francisco. Ihr Lebensmotto lautet: »Alles, was ich sage, schreibe und mit der Welt teile, beruht auf Sinnlichkeit.« Kein Wunder, dass ihre erotischen Romane bereits die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today stürmten und in zehn Sprachen übersetzt wurden! Darüber hinaus veranstaltet Eden Bradley Seminare und Workshops, in denen Frauen ihre geheimsten Wünsche erkunden können und lernen, ihre Sexualität frei zu leben.

Bei dotbooks erschien neben dem vorliegenden Sammelband außerdem Eden Bradleys erotisches eBook »Touch me harder«.

Die Autorin im Internet: www.edenbradley.com

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Sammelband-Originalausgabe Dezember 2020

Copyright © der Sammelband-Originalausgabe 2020 dotbooks GmbH, München

Einen Rechtenachweis für die drei in diesem Sammelband zusammengestellten Romane finden Sie am Ende dieses eBooks.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von Adobe Stock/fxquadro und shutterstock/Marc Nicke, Bokeh Blur Background sowie 123RF/ensup

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-96655-080-2

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: [email protected]. Mit herzlichem Gruß: das Team des dotbooks-Verlags

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Eden Bradley

DIRTY KISSESIch will dir gehören

Drei Romane in einem eBook

Aus dem Englischen von Claudia Müller

dotbooks.

LOVE ME HARDER

Sie ist es gewohnt, Befehle zu geben – aber schon ein Blick von ihm genügt, um sie zu fesseln … Selbstsicher, dominant und kühl: Rowan Cassidy ist die Königin des »Club Privé«, in dem die Reichen und Schönen der amerikanischen Westküste sich diskret ihren Fantasien hingeben können. Doch dann begegnet sie Christian Thorne, dem Mann mit den nachtblauen Augen und der Ausstrahlung eines eleganten Raubtiers. Er fordert sie zu einem gefährlichen Spiel heraus: 30 Tage lang soll Rowan seine Geliebte werden und sich seinen starken Händen hingeben. Wird sie ihn zurückweisen – oder sich mit klopfendem Herzen auf ein Abenteuer einlassen, das sie nicht kontrollieren kann?

»Ein beeindruckender Roman.« Romantic Times

Kapitel 1

Rowan fuhr mit der Hand über das kühle Metall der Kette, die von der Decke herabhing. Sie schloss die Finger darum und ließ sie darübergleiten, bis sie zum weichen Leder über den Handschellen gelangte.

Tief atmete sie den vertrauten, würzigen Geruch des Leders ein. Club Privé. Der exklusivste BDSM-Club an der Westküste. Rowans zweites Zuhause.

Die Freunde und Bekannten um sie herum bereiteten sich auf die Spielparty heute Abend vor. Wie immer war es im Raum dunkel wie im Mutterleib, mit den dunkelroten Wänden und der gedämpften roten und bernsteinfarbenen Beleuchtung. Die hypnotischen, tantrischen Klänge von gregorianischen Gesängen erfüllten den Raum. Sie trat über den Holzboden auf die roten Samtsofas zu, die den Spielbereich säumten, wobei sie stumm denen zunickte, die sie kannte, um sie in den Vorbereitungen nicht zu stören.

Das vertraute Summen sinnlicher Erwartung lag in der Luft, eine spürbare Energie, die sich im Laufe des Abends noch steigerte. Aber, was in der letzten Zeit nur allzu häufig geschah, in ihr stieg Enttäuschung auf, als sie die innere Leere verspürte, die sonst hier so wunderbar gefüllt worden war.

Es hatte doch einmal eine Zeit gegeben, da hatte ihr dieser Ort alles bedeutet. Seit wann hatte sich das geändert?

Sie beobachtete die Leute, die in den Raum strömten, und fragte sich, warum sie überhaupt hier war. Heute Abend war sie eigentlich gar nicht in der Stimmung, um zu spielen. Sie war viel zu nervös, und es befriedigte sie noch nicht einmal mehr, die schönsten, gehorsamsten Jungen im Club zu dominieren. Das ging nun schon seit Monaten so, und nichts schien zu helfen. Ihr Schreiben jedoch, ihre dunklen, geheimen Notizen, lief besser als jemals zuvor. Die Worte schienen ihr mühelos geradezu wie aus den Fingerspitzen zu fließen. Eigentlich hätte sie sich befreit fühlen müssen, aber das Gefühl wollte sich nicht einstellen.

Jetzt ertönte die tranceartige Musik, die den offiziellen Beginn des Abends ankündigte. Devote Männer und Frauen wurden an die großen Holzkreuze, auf die Prügelbänke und die Gestelle gebunden. Sie waren wunderschön, alle, unabhängig von ihrer Größe und Statur. Im Akt der Unterwerfung selbst lag eine Schönheit, die sie immer wieder erstaunte.

In der Diskussionsgruppe, die sie einmal im Monat dienstagabends für die Neulinge in der Szene leitete, hatte sie darüber gesprochen. Sie redeten viel über die Psychologie von BDSM, die Rituale und Symbole, die der Neigung zugrunde lagen. Sie war froh darüber, dass sie anderen helfen konnte, diese geheime Seite von sich auszuleben. Aber in den fünf Jahren, in denen sie schon zur Szene gehörte, hatte sie doch immer das Gefühl gehabt, dass ihr etwas fehlte.

Denk jetzt nicht daran, denk nicht darüber nach.

Einer der devoten Männer, mit denen sie oft spielte, trat lächelnd näher und kniete sich vor sie auf den Boden. Er war einer ihrer Lieblinge. Blond, mit weichen, lockigen Haaren und einem Engelsgesicht. Er war liebenswert und besaß die Ausdauer eines Rennpferdes. Sie schüttelte den Kopf und ließ ihn wissen, dass sie heute Abend nicht spielen wollte.

»Bist du sicher, Herrin?«

»Heute Abend nicht, Eric. Aber keine Sorge, du fällst sicher jemand anderem auf.« Seufzend strich sie mit einem Finger über seine Schulter.

»Darf ich dir denn wenigstens etwas zu trinken bringen, Herrin?«

»Danke, nein. Geh spielen. Genieß den Abend. Ich werde heute nur zuschauen.«

»Wie du wünschst.« Kühn ergriff er ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf.

Rowan lächelte. »Jetzt aber ab mit dir.«

»Ja, Ma'am.«

Sie schaute wieder auf die Spielfläche. Heute Abend war es voll im Club. Fast jeder Platz war besetzt. Grüppchen saßen auf den Sofas oder standen an den kleinen Tischen, die überall aufgestellt waren, während die Sklaven ihren Herren oder Herrinnen etwas zu trinken brachten oder einfach zu ihren Füßen kauerten. Eine kleine Gruppe von devoten Frauen drängte sich wie ein Haufen Teenager an der Wand zusammen und wartete darauf, ausgewählt zu werden. Alle trugen das weiße Lederhalsband des Clubs und durchsichtige Unterwäsche, die ihre Verfügbarkeit und ihren Status signalisierte. Rowan war froh darüber, dass sie als Domina nie diese quälende Erfahrung hatte machen müssen, dieses Warten darauf, ausgesucht zu werden. Sie war diejenige, die ihre Partner auswählte, und für sie käme der andere Weg nie in Frage. Sie wollte ihre Sinnlichkeit kontrollieren. Ein einziges Mal hatte sie sich von jemand anderem beherrschen lassen und einen viel zu hohen Preis dafür bezahlt.

Ein Schauer überrann sie, und sie drängte die Erinnerungen zurück, tief in ihr Innerstes, wohin sie gehörten.

Als sie aufblickte, sah sie lange, glänzende, rötlich-blonde Haare, und April, eine neue Freundin aus der monatlichen Diskussionsgruppe, setzte sich neben sie auf den Boden.

»Guten Abend, Herrin Rowan.« Die Stimme der hübschen, jungen Frau war weich und angenehm. Ihr warmes Lächeln erreichte auch ihre großen, kornblumenblauen Augen.

Rowan lachte. »Sei nicht albern. Ich bin nicht deine Herrin, also sei nicht so förmlich.« Einladend klopfte sie neben sich auf das Polster. »Komm, setz dich zu mir.«

April lächelte und setzte sich neben Rowan. Sie zog den Saum ihres kurzen hellrosa Lederrocks herunter.

»Wie geht es dir, April?«

»Ich bin nervös.« Die langen Wimpern flatterten.

»Aha. Wer ist es?«

April wies mit dem Kinn auf einen großen Mann mit kurz geschnittenen schwarzen Haaren und einem Ziegenbärtchen, der die Standardkleidung der Doms trug: schwarze Jeans, schwarzes T-Shirt und schwarze Lederweste. Er fesselte gerade eine nackte Frau an ein Andreaskreuz, ein großes X aus Holz mit Schlaufen für Handgelenke und Knöchel des Mädchens.

Rowan nickte. »Decker. Er ist Ire, aber er ist schon eine Weile in den Vereinigten Staaten, und ich glaube, im Club ist er schon so lange wie ich. Er macht irgendwas in der Musikindustrie; Toningenieur oder so. Er ist sehr erfahren, und seine Technik ist großartig. Dir könnte Schlimmeres passieren. Er spielt mit allen Mädchen hier, und die meisten sind so halb in ihn verliebt. Aber er bleibt nie bei einer Frau. Länger als einen Abend hält er es nicht aus. Für eine Beziehung ist er nicht geeignet. Das solltest du wissen.«

April seufzte. »Ich weiß. Das ist immer so.«

»Nein, das stimmt nicht. Die meisten Clubmitglieder haben einen Partner.«

»Aber du nicht.«

»Nein, ich nicht«, antwortete sie leise.

»Oh, Entschuldigung, Rowan. Das hätte ich nicht sagen sollen. Es geht mich nichts an.«

»Nein, ist schon gut. Ich ... ach, ich weiß nicht.«

»Du bist heute Abend ganz anders. Und du siehst müde aus.«

»Ich habe nicht gut geschlafen«, gab Rowan zu.

»Das tut mir leid. Kann ich irgendetwas für dich tun?« April blickte sie aufrichtig besorgt an. Sie war ein reizendes Mädchen, lieb und unschuldig in ihrem Verlangen, zu gefallen. Der Mann, dem sie sich letztendlich unterwarf, konnte sich glücklich schätzen.

»Nein, nichts. Danke, das ist lieb von dir.« Sie drückte April die Hand.

Niemand konnte ihr helfen. Sie wusste selbst nicht, woher ihre innere Rastlosigkeit rührte.

Ein kühler Luftzug ließ sie zur Tür blicken. Ein Mann, den sie nicht kannte, stand im Türrahmen und blickte über die Menge. Er war groß, bestimmt einsneunzig, mit breiten Schultern und schmaler Taille. Sein Auftreten wirkte elegant. Als er den Kopf wandte, sah sie, dass er das lange, blonde Haar zu einem Lederzopf zusammengefasst hatte. Er hatte edle Gesichtszüge, wie gemeißelt. Und selbst aus dieser Entfernung konnte sie seinen sinnlichen Mund erkennen.

Ein leichter Schauer durchfuhr sie.

Er ist nicht für dich.

Auf den ersten Blick konnte sie erkennen, dass dieser Mann dominant war. Keiner der hübschen Jungen, mit denen sie spielte. Aber schließlich hatte sie heute Abend auch keine Lust zu spielen, oder?

Sie konnte den Blick nicht von dem schwarz gekleideten Fremden wenden. Und dann schaute er sie an, und ihre Blicke begegneten sich. Unter dem dunkelblauen Lederkorsett, das sie trug, zog sich ihr der Magen zusammen.

Sie zwang sich, wegzublicken. Warum hatte dieser Mann eine solche Wirkung auf sie?

April flüsterte ihr zu: »Er hat dich direkt angesehen, Rowan. Fast durch dich hindurch. Hast du das gesehen?«

Gesehen? Sie hatte es bis auf die Knochen gespürt.

»Er ist dominant.«

»Ja, aber ...«

Rowan schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich.«

»Aber du findest ihn doch genauso schön wie er offenbar dich.«

Überrascht spürte Rowan, wie ihr die Röte in die Wangen stieg, aber sie machte keinen Versuch, es zu verbergen.

April schien ihr Unbehagen zu spüren. Sie stand auf. »Soll ich dir etwas zu trinken holen? Pellegrino mit einem Spritzer Zitrone, oder?«

»Ja, danke.« Braves Mädchen. Sie wusste sogar, was sie trank.

Sie senkte den Kopf und rieb sich über die Schläfen. Was war nur los mit ihr?

Als sie wieder aufblickte, ging er mit langen Schritten durch den Raum; anmutig, geschmeidig. Sie hatte keine Ahnung, warum seine Anwesenheit sie mit solchem Unbehagen erfüllte. Sie war sich auf einmal ihrer Haut, ihres Atems mehr als bewusst.

Er blieb stehen, um mit Master Hawke zu reden, dem Eigentümer des Clubs, einem riesigen Mann mit langem braunem Bart. Beide drehten sich um, um die verfügbaren Devoten zu betrachten. Ja, er würde sich eins der neuen Mädchen aussuchen. Wie mochte es wohl sein, ihm beim Spielen zuzuschauen?

Wieder zog sich ihr Magen zusammen. Was war nur los mit ihr?

Entschlossen wandte sie sich ab und konzentrierte sich auf die Vorgänge an der Prügelbank. Die Devote, eine hübsche junge Frau, war bäuchlings darauf geschnallt, ihre nackten Hinterbacken hoch in die Luft gereckt. Die Dominanten, ein Mann und eine Frau, steckten abwechselnd winzige Plastikwäscheklammern auf ihre Haut. Das devote Mädchen hielt gehorsam still, bis der Mann mit einer Gerte die Klammern wegschlug. Die junge Frau quiekte, wand sich und stöhnte auf, als die Klammern zu Boden fielen.

Rowan lächelte. Dieses Spiel hatte sie auch schon gespielt. Sie wusste, wie schmerzhaft das Blut wieder zirkulierte, nachdem es von den Klammern abgeklemmt worden war. Die Devoten bekamen dadurch einen exquisiten Endorphinstoß, sie hatte es schon oft beobachtet.

Sie lächelte immer noch, als eine leichte Berührung am Arm sie aufblicken ließ. Master Hawke stand mit dem neuen Dom vor ihr. Gott, aus der Nähe war er sogar noch attraktiver. Vor allem seine Augen ließen ihr die Knie weich werden. Sie waren grünlich-türkis, wie das Meer in der Dämmerung.

Nimm dich zusammen, Rowan.

Master Hawke beugte sich vor. »Ich möchte dir Master Christian Thorne vorstellen, er ist gerade aus Berlin zurück. Er war früher schon Mitglied im Privé. Thorne, das ist Mistress Rowan.«

Bevor sie etwas sagen konnte, ergriff der Fremde ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Seine Lippen brannten heiß wie Feuer auf ihrer Haut. Aber sie zwang sich zur Ruhe. Er war auch nur ein Mann wie jeder andere.

Und warum kam ihr das wie ein Selbstbetrug vor?

»Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen, Rowan.«

Sie hatte einen deutschen Akzent erwartet, aber er schien ebenfalls Amerikaner zu sein. Seine Stimme war tief und elegant.

Rowan nickte und räusperte sich. »Ja, die Freude ist ganz auf meiner Seite. Ich hoffe, es gefällt Ihnen in unserem Club.«

»Ja, ich fühle mich jetzt schon sehr wohl.«

Funkelten seine Augen spöttisch? Ihr wurde das Korsett zu eng.

Reiß dich zusammen, Rowan.

»Kommen Sie, Thorne, ich stelle Sie einigen anderen vor.«

Master Hawke führte ihn weg, und Rowan konnte endlich Luft holen.

April kam mit ihrem Mineralwasser zurück. Sie reichte ihr das Glas und setzte sich wieder neben sie. »Ich habe gesehen, dass du mit ihm geredet hast. Wer ist er? Und wie ist er so?«

»Christian Thorne.« Diesen Namen würde Rowan so schnell nicht mehr vergessen. »Er ist arrogant, kühl, gebildet. Und äußerst selbstbewusst.« Sie schwieg und trank einen Schluck.

Sie hatte sofort gespürt, dass er ein Mann war, den sie in ihrer Gruppe als wahren Dom bezeichneten, jemand, der von Natur aus so dominant war, dass jeder – Kellner, Verkäufer, Beamter – sich ihm automatisch unterwarf, ohne es zu merken.

Und bei Gott, er war ein ausgesprochen schöner Mann. Sein Gesicht war makellos. Stark, stolz, schön gezeichnet. Sein Mund war zum Küssen wie geschaffen, und bestimmt sehnte sich jede Frau danach, seine Lippen auf ihrer Haut zu spüren.

»Er sieht toll aus.« April lächelte sie an.

»Er ist dominant, April. Wir könnten höchstens Freunde sein. Und ich weiß nicht, ob er der Typ Mann ist, den ich mir zum Freund wünschen würde.«

»Aber ist er denn der Typ Mann, den du ... begehren würdest?«

Das Mädchen hatte die Angewohnheit, den Nagel auf den Kopf zu treffen. Rowan hatte jedoch nicht die Absicht, ihre Frage zu beantworten.

»Ich suche mir jetzt einen Spielgefährten für heute Abend.«

Sie erhob sich von der Couch. Sie war zwar immer noch nicht in der Stimmung, aber sie musste sich dringend ein wenig ablenken – seine kurze Berührung ihrer Hand hatte ihr zu viel Lust verursacht.

Lächerlich. Aber es war so.

Christian Thorne war der erste Mann, der sie seit Langem erregt hatte. Und sie konnte ihn nie besitzen.

Weit nach Mitternacht schloss Rowan die Tür zu ihrer Wohnung im neunzehnten Stock in Century City auf. Sie blieb einen Moment stehen, um aus der Fensterfront über die Stadt zu blicken. Los Angeles funkelte wie Diamanten in der Dunkelheit, noch zusätzlich erleuchtet von einem fast vollen Mond. Sie liebte diese Aussicht; ihretwegen vor allem hatte sie die Wohnung gekauft. Aber heute Nacht ließ sie – anders als sonst – ihre beruhigende Wirkung vermissen.

Es hatte auch nichts genützt, dass sie Jeffrey, einen ihrer üblichen Jungen, mit dem Paddel bearbeitet hatte. Er war sehr hübsch, mit den jugendlichen, androgynen Zügen, die sie bei ihren Gespielen liebte. Und er war so erfahren in seiner devoten Rolle, dass er gemerkt hatte, dass sie nicht mit dem Herzen bei der Sache war. Schließlich hatte er den Akt beendet und sie gefragt, ob alles in Ordnung sei. Sie hatte ihn mit einer kurzen Umarmung und einer Entschuldigung weggeschickt.

Sie zog die dünnen Vorhänge zu und ging in ihre kleine Küche aus Granit und Edelstahl, um sich ein Glas Wein einzuschenken. Der aromatische Duft des Cabernets stieg ihr in die Nase, als sie die Flasche öffnete.

Sie nahm das Glas mit sich ins Schlafzimmer, stellte es auf die Kommode und schlüpfte aus ihrem Korsett, ihrem schwarzen Bleistiftrock und den Stilettos. Sie stellte die Schuhe in den Einbauschrank, hängte den Rock auf und legte das Lederkorsett sorgfältig in eine Schublade. Das kleine Ritual tröstete sie ein wenig. Nackt trat sie mit dem Glas in der Hand in ihr Badezimmer und trank einen Schluck, während sie Wasser in die Badewanne einließ. Ein heißes Bad würde sie entspannen und ihr dabei helfen, den Kopf frei zu bekommen von den nagenden Gedanken an diesen faszinierenden Fremden.

Ihr Blick fiel auf ihr Spiegelbild in dem riesigen Spiegel im Bronzerahmen. Sie löste ihre Haare, so dass sie in rabenschwarzen Wellen über ihre Schultern fielen. Die dunklen Ränder unter ihren blauen Augen standen in starkem Kontrast zu ihrer blassen Haut. Sie war todmüde, und das sah man ihr auch an. Natürlich war es auch schon spät, aber daran lag es nicht. Sie hatte in der letzten Zeit nicht gut geschlafen. Die Nervosität, die sie den ganzen Abend über verspürt hatte, war nichts Neues.

Sie fuhr mit den Händen über die roten Abdrücke, die die Korsettstangen auf ihrer weißen Haut, auf den Rippenbögen und den vollen Brüsten hinterlassen hatten. Unter der zarten Berührung richteten sich ihre Nippel auf. Ja, es war schon zu lange her, dass sie mit einem Mann zusammen gewesen war.

Mit den devoten Männern, mit denen sie spielte, hatte sie nie Sex. Oh, natürlich dienten die Jungen ihr, wenn sie es ihnen erlaubte, aber das war nicht ganz dasselbe, oder? Sie war auch mit ein paar Männern ausgegangen, die nicht aus der Szene waren, hatte mit einigen geschlafen, aber es war nie das Richtige gewesen, und keine dieser Beziehungen hatte länger als ein oder zwei Monate gehalten. Mit der kleinen Sammlung von Vibratoren in ihrer Nachttischschublade war sie wesentlich intimer.

Ihre Muskeln zogen sich bei dem Gedanken zusammen. Die Wanne war voll, und sie drehte das Wasser ab. Sie ging in ihr Schlafzimmer, um das neue, wasserdichte Spielzeug zu holen, das sie kürzlich gekauft hatte. Sie brauchte es heute Abend, sie musste sich Erleichterung, Erlösung verschaffen.

Mit dem kleinen lavendelfarbenen Vibrator in der Hand kehrte sie ins Badezimmer zurück und ließ sich in das dampfende Wasser gleiten. Wie Seide schmiegte es sich um ihren Körper, als sie ihren Kopf an den Wannenrand lehnte.

O ja, dachte sie, sie war heute Abend besonders empfindlich, jeder Nerv in ihrem Körper war wach. Und alles nur wegen ihm.

Christian Thorne.

Sie stellte den Vibrator auf die höchste Stufe und tauchte ihn ein. Es konnte ja nichts schaden, dabei an ihn zu denken und sich vorzustellen, es wären seine Hände auf ihrem Körper. Als sie mit der Spitze des Vibrators ihre Klitoris berührte, durchrann sie ein lustvoller Schauer.

Sie war so empfindsam heute Nacht, dass sie wahrscheinlich innerhalb von einer Minute kommen konnte, aber sie wollte es hinauszögern, um es so lange wie möglich zu genießen. Sie schloss die Augen und beschwor sein Gesicht herauf; diesen wundervoll sinnlichen Mund, diese geheimnisvollen Ozean-Augen. Seine Hände waren groß, das war ihr aufgefallen. Wie mochten sie sich auf ihrer Haut anfühlen?

Sie fuhr sich mit einer Hand über die Brüste und liebkoste sie so, wie er es machen würde. Aber nein, er würde sicher grausamer sein. Fest kniff sie sich in einen Nippel und spürte, wie schmerzhafte Lust in ihr aufstieg. Ja, so würde er es machen.

Sie führte den Vibrator über ihre Schamlippen, und dann spreizte sie ihre Beine, um den künstlichen Phallus eindringen zu lassen.

O Gott, das fühlte sich so gut an. Im Geiste sah sie sein Gesicht vor sich, spürte seine Finger in sich. Und dann senkte sich sein schönes, männliches Gesicht über ihr Geschlecht, und seine Zunge glitt über ihre feste, harte Klitoris.

Sie stieß mit den Hüften dem Vibrator entgegen, rieb ihn über ihre Spalte und stieß ihn dann wieder tief hinein.

Sein Mund würde warm und nass sein. Gott, ja. Sie war so nahe daran. Sie drückte den Vibrator über ihre harte, kleine Knospe, schob sich zwei Finger in ihr enges, schmerzendes Loch und stellte sich vor, es wäre Christians Schwanz. Er würde dick und schwer sein und sie ganz ausfüllen. Sie schob noch einen weiteren Finger hinein, und während der Vibrator in ihr summte, sah sie sein Gesicht vor sich.

Die erste Welle des Orgasmus überrollte sie, eine Welle reiner Lust. Und während ihr gesamter Körper in der Klimax erbebte, veränderte sich Christians Bild, er zog ihren nackten Körper über seinen Schoß und versetzte ihr einen brennenden Schlag auf den Hintern. Sie stöhnte laut auf. Ihre Beine verkrampften sich, während sie im Orgasmus zitterte und bebte. Und vor ihrem geistigen Auge gab Christian Thorne ihr das Spanking ihres Lebens.

Als sie in jener Nacht endlich einschlief, war es schon vier Uhr morgens. Ihre Träume waren dunkel, wie in eine Wolke eingehüllt, so dass sie nie richtig sah, was vor sich ging. Aber sie konnte Christians Anwesenheit spüren. Er war stark, dynamisch. Sein Gesicht konnte sie jedoch nicht sehen. Es war frustrierend, quälend.

Schweißgebadet erwachte sie noch vor der Dämmerung, so erregt, dass sie aus ihrer Nachttischschublade einen kleinen Vibrator holte, ihn einschaltete und zwischen ihre zitternden Schenkel drückte. Sie kam schnell und heftig, und anschließend zitterte sie am ganzen Körper. Wieder sah sie sein Gesicht vor sich, fiel anschließend sofort wieder in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen hatte sie einen Kater. Sie fluchte über ihre neue Obsession. Das musste sie dringend in den Griff bekommen.

Der Sonntag lag unendlich lang vor ihr, sie hatte nur wenig zu tun. Vielleicht ein guter Tag, um zu schreiben.

In ihrem saphirblauen Morgenmantel setzte sie sich mit einer duftenden Tasse Earl Grey an den Schreibtisch in ihrem Schlafzimmer und klappte ihren Laptop auf. Sie nahm sich immer erst ein paar Minuten, um zu lesen, was sie zuletzt geschrieben hatte, damit sie in die richtige Stimmung kam.

Ashlyn starrte Gabriel an. Was hatte er ihr gerade angeboten? Eine Chance, Dinge zu erfahren, von denen sie bisher nur geträumt hatte. Das seltsame Sehnen, das sie seit Jahren beherrschte, so lange schon, wie sie sexuelle Gefühle empfand.

All das wollte er ihr geben, wenn sie nur den Mut dazu besäße ...

Während sie gefesselt auf dem großen Vierpfostenbett lag, sah sie Gabriel vor sich, seine dunkel golden schimmernden Augen, dieses kleine Bärtchen, das sie liebte, eine Peitsche in der Hand. O ja, sie wusste, worum es ging. Sie hatte diese dunklen Geschichten von Schmerz und Lust, von Dominanz und Unterwerfung alle gelesen. Und das genau wollte sie. Wenn sie nur nicht so schreckliche Angst hätte.

Aber bevor ihre Ängste die Oberhand gewinnen konnten, bevor sie alles verlieren konnte, murmelte sie: »Ja.«

Rowan wurde schon nass, als sie diese einfache Szene las. Es hatte noch gar kein Sex stattgefunden, nur der Moment der Unterwerfung. Dieses Nachgeben erregte sie. Sie erinnerte sich daran, wie es damals für sie gewesen war. Dass danach alles ganz furchtbar schiefgelaufen war, daran wollte sie jetzt nicht denken. Nein, sie wollte nur den exquisiten Schauer jenes Moments noch einmal spüren.

Eine Stunde lang hämmerte sie wie wild in die Tasten. Alles um sie herum schien wie unter einem Schleier zu verschwinden. Alles, außer diesem Bedürfnis, Worte zu Papier zu bringen und damit die Verwirrung und Lust aus ihrem Körper zu tilgen.

Sie ließ ihre Figur diese Dinge empfinden, um es nicht selbst tun zu müssen.

Ashlyn blickte von ihrer knienden Position auf dem Fußboden zu dem Mann empor, den sie als Ersten mit Master anreden würde. Seine dunklen Augen gaben nichts preis. War er zufrieden mit ihr?

Der Wollteppich war kratzig unter ihren bloßen Knien, aber das machte ihr nichts aus. Sie wollte ihn nur glücklich machen, damit er sie berührte, ihr wehtat. Es kam ihr immer noch seltsam vor, dass sie sich nach Schmerz sehnte. Aber im Moment wollte sie darüber nicht nachdenken.

Wie überrascht sie gewesen war, als er sie gestern Abend einfach gepackt und ihr den Hintern versohlt hatte. Seine Schläge hatten wie Feuer auf ihrer Haut gebrannt, Schmerz und Lust waren zu einer einzigen Empfindung geworden. Als er fertig war, hätte sie alles für ihn getan.

Sie sehnte sich danach, dass er es wieder tat, und bebende Vorfreude stieg in ihr auf. Er würde sogar noch mehr mit ihr machen. Er hatte ihr versprochen, Dinge mit ihr zu tun, die sie sich nie hätte vorstellen können. Sie zitterte, als sie daran dachte.

Trotz ihres inneren Kampfes, diese Seite in sich zu akzeptieren, hatte sie sich bereits in ihn verliebt.

Rowan rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Sie war schon wieder nass, und ihr Geschlecht pochte. Traumbilder der letzten Nacht zuckten in ihr auf. Christians Hand, die fest auf ihren nackten Hintern schlug. Ja. Aber wie oft innerhalb von vierundzwanzig Stunden konnte sie zum Orgasmus kommen? Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. Vielleicht noch ein weiteres Mal.

Christian ging mit großen Schritten durch das Studio im zweiten Stock seines Hauses an den Venice Canals, jenes Viertels hinter dem Venice Beach, das dem italienischen Venedig nachempfunden war, weshalb alle Häuser an Kanälen standen. Aus dem Fenster sah er auf das kleine blauweiße Strandhaus nebenan, das moderne zweistöckige braune Holzhaus daneben und das riesige Anwesen aus Stuck und Kacheln, das ihn immer an einen alten italienischen Palazzo erinnerte.

Er war ruhelos. Zwar hatte er viel zu tun, aber er konnte sich auf nichts konzentrieren. Seit seiner Ankunft in Los Angeles hatte er kaum Zeit zum Auspacken gehabt; nur sein Studio war der erste Bereich im Haus, den er fertig eingeräumt hatte. Seine Werkzeuge lagen alle ordentlich auf seiner hohen Werkbank, aber er hatte sie noch nicht angerührt. Auch in Berlin war ihm in den letzten Monaten die Arbeit nicht von der Hand gegangen. Seit Langem schon hatte er nichts mehr gefunden, was ihn interessierte. Alles langweilte ihn. Das war einer der Gründe gewesen, warum er in die Staaten gekommen war. Europa, wo er die letzten Jahre verbracht hatte, inspirierte ihn nicht mehr. Die Frauen kamen ihm alle gleich vor, und er mochte noch nicht einmal mehr mit ihnen schlafen. Er redete sich ein, es ginge um seine Kunst, aber das war Selbstbetrug. Er war einfach seit Langem keiner Frau mehr begegnet, die ihn zum Nachdenken brachte, die ihn herausforderte. Sie waren alle viel zu leicht zu durchschauen, zu leicht ins Bett zu bekommen.

Er setzte sich auf eine antike Chaiselongue, die mit goldenem Samt bezogen war. Sie war auf einem Flohmarkt in London erstanden worden und hatte ihn durch ganz Europa begleitet. Manchmal, wenn er die Nacht durchgearbeitet hatte, schlief er auch darauf. Das kam häufig vor, und in den frühen Morgenstunden war er oft am kreativsten. In der letzten Zeit jedoch hatte ihm auch hier die Inspiration gefehlt.

Zu nervös, um sitzen zu bleiben, stand er wieder auf und trat zu einem großen, unbehauenen weißen Marmorblock, den er kürzlich gekauft hatte. Normalerweise sprach der Stein zu ihm, und er wusste von Anfang an, was er daraus machen wollte, aber dieser Stein blieb ihm ein Rätsel. Und doch hatte er ihn unbedingt haben müssen.

Das Gleiche galt für die prachtvolle Mistress Rowan.

Mistress. Das glaubte er eigentlich nicht. Und er irrte sich in diesen Dingen selten. Allerdings konnte es natürlich sein, dass die magnetische Anziehungskraft, die er bei dieser Frau verspürt hatte, seinen Verstand benebelt hatte.

Er hatte sofort erkannt, wie viel Stärke hinter ihrer zarten Erscheinung steckte. In ihren dunkelblauen Augen brannte ein Feuer. Sie war wunderschön. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er sich zu einer Frau derart hingezogen gefühlt.

In Europa war er von London nach Spanien, von Italien nach Frankreich gezogen und schließlich nach Berlin. Er war den schönsten Frauen der Welt begegnet. Aber keine konnte sich mit dieser kleinen Schönheit vergleichen.

Er musste sie in Marmor hauen. Er musste sie haben. Und er war sich ziemlich sicher, dass das Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte.

Er trank einen Schluck schwarzen Kaffee und blickte durch die Fensterfront auf das Meer in der Ferne. Im Norden lag Santa Monica, im Süden Marina del Rey. Dunst lag über der Küste und hob die Grenze zwischen Meer und Horizont auf. Er liebte das Meer, hatte es immer beruhigend gefunden. Aber heute war er so angespannt, dass selbst die graue See ihn nicht beruhigen konnte.

Seit er gestern im Club Rowan begegnet war, hatte ihn die Anspannung nicht mehr verlassen. Master Hawke hatte ihm großzügig seine eigenen devoten Gespielinnen überlassen, und Christian hatte sich bis tief in die Nacht mit ihnen vergnügt. Aber er war die ganze Zeit über abgelenkt gewesen. Aus den Augenwinkeln hatte er Rowan beobachtet, die mit einem jungen Mann beschäftigt gewesen war. Ihr Spiel hatte jedoch nicht lange gedauert, und sie war früh gegangen. Und ihr schönes, königliches Gesicht hatte sich ihm tief eingeprägt.

Obwohl sie behauptete, dominant zu sein, war er überzeugt davon, dass unter der Oberfläche noch mehr verborgen war. Aber wie sollte er an sie herankommen? Es musste doch einen Weg geben.

Die nächste Spielparty im Club war erst am nächsten Wochenende. Dann erst würde er sie wiedersehen. Und bis dahin musste er sich auf seine Arbeit konzentrieren.

Er wandte sich wieder seinem Marmorblock zu, dessen Farbe ihn an Rowans blasse Haut erinnerte. Wieder ließ er seine Hand darübergleiten. So würde sie sich anfühlen. Seidig, kühl.

Vielleicht hatte er ja gerade das so unglaublich attraktiv an ihr gefunden. Diese kühle Kontrolle, diese beherrschte Distanz. Und sie war wirklich königlich; elegant und schön. Sie würde ein perfektes Modell für ihn abgeben, mit ihrer makellosen Haut und ihren langen, zarten Gliedmaßen ...

Frustriert griff er zu dem Skizzenblock, der auf seiner Werkbank lag, und zeichnete mit raschen Strichen ihr Gesicht. Ja, das war sie, das starke und doch zerbrechlich wirkende Kinn, der großzügige Mund. Der Mund einer Prostituierten: üppig und sinnlich. Der reine Sex. Rasch fügte er die hohen Wangenknochen und ihre leicht schräg gestellten Augen hinzu. Er zeichnete ihren langen Hals und die Rundung ihrer Schultern, aber als er versuchte, sich ihre nackten Brüste vorzustellen, wurde es ihm zu viel. Wütend warf er den Skizzenblock auf den Boden und murmelte: »Verdammt.«

Er musste sie unbedingt wiedersehen, um herauszufinden, ob sein Instinkt richtiglag. Und er musste unbedingt wissen, was an dieser Frau seine Selbstbeherrschung herausforderte.

Bis es so weit war, musste er sich wirkungsvoll ablenken, sonst würde er noch den Verstand verlieren. Er sprang auf, entschlossen, im Haus aufzuräumen. Die körperliche Energie, die er brauchte, um Möbel zu rücken und seine Bilder aufzuhängen, würde ihm guttun. Außerdem machte es ihm immer wieder Freude, die Kunstwerke zu betrachten, die er über die Jahre angesammelt hatte. Und danach konnte er sich vielleicht endlich auf seine Arbeit konzentrieren. In ein paar Wochen hatte er eine Ausstellung, und er musste noch ein paar kleinere Stücke verpacken, um sie in die Galerie zu schicken. Damit war er eine Zeit lang beschäftigt. Allerdings hatte er den Verdacht, dass nichts die geheimnisvolle Mistress Rowan aus seinen Gedanken verbannen konnte.

Die Diskussionsgruppe im Club Privé begann um acht Uhr, aber Rowan versuchte immer, ein paar Minuten früher da zu sein, wenn ihr Job es zuließ. Als freiberufliche Unternehmensanalystin nahm jeder Auftrag sie enorm in Anspruch, und sie musste sorgfältig auf alle Details achten. Aber sie gab freimütig zu, dass es für sie als Perfektionistin der perfekte Job war. Und in gewisser Weise war sie auch ein Kontrollfreak, wenngleich sie sich nicht gerne so sah. Heute jedoch waren ihre Gedanken immer wieder zu ihm gegangen.

Es half nicht gerade, dass sie jetzt auch noch im Club war. Während sie die Stühle im Halbkreis aufstellte, sah sie ständig nur sein Gesicht vor sich und spürte, wie seine Lippen heiß über ihre Hand streiften, als er sie geküsst hatte. Würde sie jemals wieder hier sein können, ohne an ihn zu denken?

Nach und nach kamen die Teilnehmer herein, und Rowan begrüßte sie. Als Letzte kam April angerannt, mit gerötetem Gesicht und atemlos. Rowan lächelte ihr zu.

»Guten Abend«, begann sie. »Heute Abend werden wir darüber sprechen, wie der Übergang in den BDSM-Lebensstil vor sich geht. Nur wenige von uns bringen es fertig, ohne sich zu fragen, wer sie sind, was sie wollen und warum sie es wollen. Und ob das, was wir tun und ersehnen, irgendwie schmutzig ist.«

Alle nickten. Rowan fuhr fort: »Früher gab es Psychologen, die unsere Veranlagung als eine Art Krankheit betrachtet haben, aber mittlerweile weiß man, dass sie ein gesunder Ausdruck unseres Verlangens ist, ja sogar ein Weg, um schmerzliche Erfahrungen aus der Vergangenheit zu verarbeiten.«

Und es hatte ihr schließlich auch geholfen, oder?

»Trotzdem schämen sich die meisten von uns wegen der Lust und der Erleichterung, die wir dabei empfinden. Das werden einige von euch sicher auch schon erlebt haben.«

Wieder nickten die meisten. April hob die Hand.

»Ja, April?«

»Hört das denn jemals auf?«

»Ja, bei den meisten von uns schon. Aber du musst dich damit beschäftigen. Und für die Dominanten ist es anders als für die Devoten. Die Sadisten müssen sich fragen, warum sie Lust empfinden, wenn sie Menschen ›verletzen‹. Und die Masochisten müssen ergründen, warum sie es genießen, Schmerz zu empfinden.«

Eine kleine, dunkelhaarige Frau hob die Hand.

»Patricia?«

»Woher weiß man, ob man dominant oder devot ist?«

Rowan schluckte. »Ah ... ich denke, darauf findet jeder seine eigene Antwort. Fragen Sie sich das?«

Die Frau nickte. »Ich habe in den letzten Monaten devot agiert, aber eigentlich gefällt es mir nicht, wenn man mir sagt, was ich zu tun habe. Und diese Demütigungsnummern mag ich auch nicht.«

»Darüber solltest du mit dem Dom sprechen, mit dem du spielst, Patricia. Nicht jeder Masochist ist zwangsläufig devot. Viele mögen das Spiel mit den Empfindungen, aber sie sind nicht wirklich devot.«

»Ich glaube, das trifft es bei mir. Aber ich habe auch diese Gedanken ...«

»Sprich es aus«, ermunterte Rowan sie.

»Nun, ich habe einige der devoten Männer hier gesehen, und ... Ich habe mich schon oft gefragt, wie es wohl wäre, wenn ich jemandem den Hintern versohle, wenn er alles tut, was ich von ihm verlange ...« Sie errötete.

»Das braucht dir nicht peinlich zu sein, Patricia. Vielleicht bist du ein Switch, jemand, dem beide Seiten gefallen. Man sagt auch, dass die besten Dominanten schon einmal devote Erfahrungen gemacht haben. Wenn du wirklich das Bedürfnis hast, dann solltest du es auch erforschen.«

April warf ein: »Hast du schon devote Erfahrungen gemacht, Rowan?«

»Ich? Nein.« Sie lachte, um die Lüge zu vertuschen, die ihr so glatt über die Lippen kam. Diese Episode ihres Lebens hatte sie verdrängt. Aber sie durfte die Vorstellung nicht so verächtlich abtun, vor allem, wenn sie sie den anderen im Raum ans Herz legte. Und schon gar nicht, da sie seit zwei Tagen von nichts anderem geträumt hatte. Ihre Wangen brannten, und wieder sah sie Christian vor sich. Und plötzlich durchzuckte sie die unwillkommene Erinnerung an damals. Die Erfahrung, über die sie nie geredet hatte, stieg in ihr auf ... Warum dachte sie in der letzten Zeit an nichts anderes? Viele Jahre lang hatte sie sich bemüht, dieses Jahr ihres Lebens hinter sich zu lassen. Und sie war erfolgreich gewesen. Bis Christian ihr vorgestellt worden war.

Wie kam es, dass dieser Mann ihre jahrelange Anstrengung mit einem Schlag zunichte machte? Warum war sie auf einmal so voller Fragen und Verwirrung? Und warum erfüllte sie auf einmal das Verlangen, sich zu unterwerfen?

Sie hatte das unbehagliche Gefühl, dass dies nur der Anfang eines komplizierten Themas war, dem sie sich irgendwann stellen musste. Vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt. Ihr ungesundes Verlangen nach Christian Thorne, einem durch und durch dominanten Mann, konnte sie nicht leugnen. Aber konnte sie damit umgehen? Am liebsten wäre ihr gewesen, sie hätte diese Frage uneingeschränkt bejahen können, aber sie war sich ihrer selbst nicht mehr sicher. Und tief im Inneren spürte sie, dass durch Christian dieses Thema an die Oberfläche geholt werden würde. Konnte es sein, dass dieser Mann ihr Leben für immer verändern würde?

Kapitel 2

Samstagabend. Christian fuhr in seinem glänzenden schwarzen Cadillac durch die Straßen von Los Angeles. Er liebte dieses Auto, liebte die Größe, den starken Motor. Für ihn war es ein riesiger Panther, der geschmeidig durch die Straßen glitt. Natürlich war es extravagant, aber das war ihm egal. Er hatte das Auto erst seit einem Monat, und es war sein neues Spielzeug.

Europa fehlte ihm nicht. Angeblich war es ja der Ort für Künstler, aber er sehnte sich nach dem einfachen, vertrauten Leben zu Hause. Seine Abenteuer hatte er gehabt. Er war vierunddreißig und hatte bereits mehr von der Welt gesehen als manche Leute während ihres ganzen Lebens.

Er war froh darüber, wieder in L. A. zu sein und durch die vertrauten Straßen zu fahren. Und er freute sich ganz besonders auf den Club Privé. Noch einen Tag länger, und er hätte den Verstand verloren.

Das lag an ihr, an Rowan. Die ganze Woche über hatte er unzählige Male ihr Gesicht gezeichnet, aus jedem nur erdenklichen Blickwinkel. War sie wirklich so schön wie in seiner Erinnerung? Oder war sie in seiner Vorstellung überlebensgroß geworden? Wie oft in dieser Woche hatte er die Augen geschlossen, in seinem Bett, in der Dusche, auf der alten Chaiselongue in seinem Atelier, und seinen pochenden Schwanz gerieben, bis er mit ihrem Gesicht vor Augen zum Höhepunkt gekommen war?

Er war so scharf wie ein Teenager.

Er bog auf den Parkplatz neben der Mauer ein, die den Club umgab. Nicht die beste Gegend von North Hollywood, aber diese Etablissements waren im Industriegebiet besser aufgehoben.

Er zeigte dem Wachmann am Tor seinen Mitgliedsausweis und durchquerte den Innenhof des Clubs. Aus dem Kerker drang Musik, und der Duft von Zigarettenrauch stieg ihm in die Nase. Aus irgendeinem Grund empfand er ihn in diesem Kontext fast als angenehm, ungezogen, schmutzig und ein wenig erotisch.

In dem hohen Stahlkäfig, der in einer Ecke des Hofs stand, befanden sich heute Abend zwei Frauen und ein Mann, alle nackt bis auf Halsbänder und exotischen Schmuck. Der Mann trug eine Art komplizierten Keuschheitsgürtel. Die Nippel der Frauen waren mit Klemmen versehen, an denen Gewichte hingen. Alle drei waren wunderschön, aber Christians Interessen lagen heute Abend woanders.

Sein Blick wanderte über die Paare und Grüppchen, die redend und lachend an den Kaffeehaustischen saßen. Sklaven bedienten sie mit Essen und Getränken, manche lagen auf den Knien, andere waren zu zweit aneinandergekettet. Die Stimmung war fröhlich und erwartungsvoll. Er mochte diese Leute, ihm gefiel, dass sie zwar ihre Rollen absolut ernst nahmen, aber trotzdem ihren Spaß miteinander hatten. Das war in der europäischen BDSM-Szene nicht so gewesen.

Rowan sah er nicht. Er dachte, dass sie vielleicht schon hineingegangen war, und trat durch die großen Doppeltüren ein.

Es dauerte einen Augenblick, bis sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten.

Einige Doms hatten bereits ihre Ausrüstung zurechtgelegt, ihre »Spielzeugtaschen«, die deutlich machten, dass sie an diesem Abend dort spielen wollten. Einige bauten ihre Szene bereits auf; sie prüften Stricke, legten Peitschen, Reitgerten und Paddel zurecht. An einem Ende des Raums zog ein Mann rote und schwarze Stricke durch die Haken an einem großen, rechteckigen Holzrahmen, um ein riesiges Netz herzustellen. Seine devote Gespielin, eine kleine Frau mit schimmernder, milchkaffeebrauner Haut, stand bereits mitten im Rahmen, mit Halsband und eingeschnürt in weiße Seile, die ihren ansonsten nackten Körper in einem komplizierten Muster umschlangen.

Aber auch hier war Rowan nirgends zu entdecken. Frustration stieg in ihm auf, aber er untersagte sich dieses Gefühl. Hier ging es nur um Kontrolle.

Er setzte sich auf eins der Sofas, um zu warten. Die keltische Musik, die aus den Lautsprechern drang, bereitete ihm Unbehagen, was seltsam war, da er diese Art von Tönen normalerweise bei seinen Spielen bevorzugte. Jetzt jedoch bildete sie lediglich den Hintergrund zu seiner Ungeduld.

Minuten vergingen, und er ertappte sich dabei, wie er mit dem Fuß klopfte. Es gelang ihm nicht, sich auf das Treiben um ihn herum zu konzentrieren. Nichts weckte sein Interesse. Weitere Leute strömten herein, schauten zu und warteten darauf, dass ihr Lieblingsteil der Ausstattung frei wurde. Suchend blickte Christian sich im Raum um.

Unerträglich.

Noch nie in seinem Leben hatte er auf eine Frau gewartet.

Schließlich ging er sich etwas zu trinken holen. Im Kerker war Alkohol nicht erlaubt, da er die Wahrnehmungen dämpfte. Also musste ein starker Kaffee genügen. An der Bar bestellte er einen Espresso. Die Sklavin hinter der Theke lächelte und blickte ihn schmachtend an, aber trotz ihrer schimmernden Haut und ihrer vollen Brüste reizte sie Christian nicht. Ihm ging es nur um Rowan.

Wo zum Teufel war sie?

Er musste den Verstand verloren haben. Nur so konnte er sich seine seltsame Fixierung erklären. Und er war ein Narr, dass er sich darauf einließ. Vielleicht fuhr er besser wieder nach Hause und versuchte, sie zu vergessen. Ja, genau. Er würde sich von Master Hawke verabschieden und wieder in sein Haus nach Venice fahren, um zu arbeiten.

Mittlerweile hatten die Spiele ernsthaft begonnen. Schmerzensschreie und ekstatisches Stöhnen drangen aus den dunklen Ecken, und man hörte das Klatschen der Büffelleder-Peitschen und das Zischen der Gerten.

Und plötzlich war sie da.

Rowan.

Heute Abend trug sie ein eng anliegendes, durchsichtiges schwarzes Top mit langen Ärmeln, den schmalen, schwarzen Rock, den sie auch letzte Woche angehabt hatte, und ein Paar außergewöhnlich hohe rote Stilettos mit Riemchen um ihre zarten Knöchel. Großartig. Begehrenswert, vor allem mit diesen roten Nuttenschuhen.

Stirnrunzelnd blickte sie sich um. Sie bemerkte ihn nicht, als er quer durch den Raum auf sie zutrat.

»Mistress Rowan. Guten Abend.«

»Christian, hallo.«

Wurde sie rot? Ihre Augen waren dunkel und glänzend, ihre Lippen voll, und ihr dunkelroter Lippenstift ließ ihn an Sex denken; es wirkte einfach zu verführerisch.

»Sind Sie gerade gekommen?«, fragte er.

»Ich musste heute lange arbeiten. Gefällt es Ihnen im Club?«

Ach so, sie wollte Small Talk. Aber unter dem dünnen Stoff ihres Oberteils sah er deutlich ihre raschen Atemzüge. Sie hatte spektakuläre Brüste, voll und hoch, aber nicht zu groß. Sie passten genau in seine Hände. »Es würde mir besser gefallen, wenn Sie mit mir spielen würden.«

Rowan biss sich auf die Lippe, als heiße Lust in ihr aufstieg. Gott, sie konnte ihn riechen, er war so nahe. Er roch so männlich. Warum fühlte sie sich nur so zu ihm hingezogen? Er war so arrogant. Aber verdammt, irgendetwas an ihm ließ sie dahinschmelzen. Wütend erwiderte sie:

»Darf ich Sie daran erinnern, dass ich nicht devot bin, Mr. Thorne?«

»Ach nein?« Seine Stimme war leise, heiser.

»Wenn Sie an der Einführungsveranstaltung, die übrigens Pflicht ist, teilgenommen hätten, wüssten Sie, dass die Devoten im Club Privé, die niemandem gehören, ein Halsband tragen. Sehen Sie bei mir ein Halsband?«

»Nur in einem metaphorischen Sinn.«

»Was soll das heißen?«

Seine Ozean-Augen lächelten sie an. Anscheinend musste er sich die Antwort erst überlegen.

Sie wartete gar nicht erst darauf, dass er wieder das Wort ergriff. »Sie sind auch nur wie alle anderen, die glauben, weil ich eine Frau bin, müssten Sie mich in die Knie zwingen. Das wird nicht passieren, also verschwenden Sie besser nicht Ihre Zeit. Es gibt hier viele ungebundene Devote, unter denen Sie wählen können.«

»Aber ich will nur Sie.« Er trat näher, und sie spürte seinen warmen Atem. »Und Sie irren sich. Über mich, über sich.«

»Was soll das heißen?« Ein heißer Schauer rann ihr über den Rücken.

»Ich will Sie nicht zur Unterwerfung zwingen, Rowan. Ich habe schon begriffen, dass man mit Ihnen nicht spielen kann. Aber ich sehe eine Seite an Ihnen, die andere vielleicht nicht sehen. Sie verbergen Sie gut. Allerdings nicht gut genug.«

»Sie sind sehr überzeugt von sich, nicht wahr?«

»Vielleicht. Vielleicht habe ich aber auch nur Recht. Warum versuchen wir nicht, es herauszufinden?«

»Ich bin nicht interessiert.« Aber ihr Körper strafte ihre Worte Lügen. Unter der Seide ihres BHs waren ihre Nippel hart geworden, und das nur, weil er so dicht neben ihr stand und sein Duft sie beinahe vor Verlangen um den Verstand brachte.

»Es ist nicht so, als würde ich Ihnen nicht glauben«, sagte er versöhnlich und blickte sie ruhig an. »Aber ich bin der festen Überzeugung, dass manche Teile von uns im Verborgenen liegen. Und manchmal kann es befreiend sein, unter der Oberfläche nachzuforschen.«

»Und Sie glauben natürlich, dass Sie der Einzige sind, der mich befreien kann, was?« Ihr Zorn schoss ebenso heiß empor wie ihre Lust.

»Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen.«

»Ich höre.«

»Geben Sie mir dreißig Tage Zeit, um Ihnen zu zeigen, dass ich Recht habe.«

»Sie machen wohl Scherze. Warum sollte ich?«

»Weil sie nichts zu verlieren und alles zu gewinnen haben.«

»Das ist ein lächerliches Klischee.«

»Vielleicht nicht. Jeder weiß doch, dass die besten Dominanten diejenigen sind, die schon einmal devot waren, die auch die andere Seite kennen. Wenn ich mich über sie geirrt habe, haben Sie die Erfahrung gemacht und werden danach eine bessere Domina sein. Und wenn ich Recht habe, haben Sie Ihr wahres Ich entdeckt.«

Er blickte sie an, und sein schönes Gesicht war absolut ernst. Er trieb keine Spielchen mit ihr. Aber wie sollte sie sich darauf einlassen? Es gab ja Gründe dafür, dass sie dominant war. Gründe, die sie nicht mit ihm diskutieren wollte.

Aber er hatte Recht. Hinterher würde sie sich besser fühlen. Und das Gefühl, ihm zu beweisen, dass er sich irrte, würde sie befriedigen.

»Komm«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Wovor fürchtest du dich?«

Sein warmer Atem jagte einen Hitzeschauer durch ihren Körper. Er stand so dicht neben ihr, dass er sie beinahe berührte. Und sie schrie mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm.

Gott, sie war eine Närrin.

»Ich fürchte mich vor nichts.« Sie zitterte am ganzen Leib und konnte nur hoffen, dass er es nicht bemerkte.

»Sollen wir es herausfinden?«, flüsterte er wieder.

Warum wollte sie ihm unbedingt beweisen, dass er Unrecht hatte? Vielleicht musste sie es eher sich selbst beweisen.

»In Ordnung. Dreißig Tage.«

Er trat einen Schritt zurück und blickte ihr in die Augen. »Dreißig Tage«, wiederholte er.

Sie ertrank beinahe in den Tiefen seiner wasserblauen Augen. Seine Pupillen waren tiefschwarz und die Iris dunkelblau. Wer war dieser Mann? Sie wusste nur, dass sie ihn begehrte.

Sie musste sich zusammenreißen, um nicht alle Kontrolle aus der Hand zu geben. »Ich kann aber erst spät am Montagabend anfangen. Ich habe andere Verpflichtungen.«

»Einverstanden.«

»Und wir werden Regeln aufstellen. Eine Vereinbarung, so wie hier, bevor wir mit dem Spiel beginnen.«

»Natürlich.

»Und nur unter der Voraussetzung, dass es keinen Sex gibt. Das ist unter diesen Umständen nur richtig.«

Er lächelte. »Einverstanden. Aber ich glaube, das werden wir beide noch bedauern.«

Sie bedauerte es jetzt bereits.

Er konnte kaum glauben, dass Rowan sich auf seinen Vorschlag eingelassen hatte. Trotz seines selbstsicheren Auftretens war ihm klar gewesen, dass sie ihn durchaus hätte abblitzen lassen können.

Dreißig Tage lang würde sie ihm gehören.

Christian trat aufs Gaspedal und schoss die 405 entlang auf dem Weg nach Hause. Obwohl es schon zwei Uhr morgens war, herrschte noch viel Verkehr. Aber dies hier war L. A., und auf den Schnellstraßen war vierundzwanzig Stunden am Tag etwas los.

Er hatte sofort gesehen, dass sich hinter Rowans Fassade mehr verbarg, als sie sich selbst eingestand. Die Frage war nur, ob sie den Mut hätte, sich darauf einzulassen. Er jedenfalls würde alles in seiner Macht Stehende tun, um ihre sämtlichen Bedürfnisse zu befriedigen und das Ganze zu einer denkwürdigen Erfahrung für sie zu machen. Das war seine Verantwortung und auch sein Streben als Dom.

Sie war ein besonderer Fall, und er würde sie mit Vorsicht behandeln. O ja, er machte bereits Pläne und dachte sich alle möglichen Überraschungen für sie aus. Vor allem musste er sein Haus in Ordnung bringen, bevor sie ihn das erste Mal besuchte. Sie waren übereingekommen, die ersten Wochen allein zu verbringen, und erst dann im Club zu erscheinen, wenn Rowan sich wirklich als devot herausstellte. Bei der Einwilligung in diesen Teil der Vereinbarung hatte er ihr angemerkt, dass sie nicht daran glaubte.

Aber er sah das anders.

Er konnte es kaum erwarten, ihre zarte, seidige Haut zu berühren. Er wollte sie mit Stricken, mit Ketten fesseln. Er wollte sie sich übers Knie legen und diesen perfekten, herzförmigen Arsch versohlen.

Stöhnend rutschte er auf seinem Sitz hin und her. Seine Erektion drückte gegen den Wollstoff seiner Hose. Für ihn würde das Ganze auch eine Übung in Beherrschung werden. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er eine Frau so begehrt.

Wie würde es sein, sie nackt auszuziehen? Sie zu fesseln, diesen schönen Körper seiner Gnade auszuliefern? Bald schon würde er es herausfinden.

Er rieb seine Erektion, die es ihm schwer machte, sich auf die Straße zu konzentrieren. Er sah ihre üppigen roten Lippen vor sich und konnte nur daran denken, wie es wohl sein mochte, wenn sie sich um seinen steifen Schwanz schlossen. Er hatte seinen Blick gewaltsam von ihrem Mund losreißen müssen, um sich überhaupt mit ihr unterhalten zu können.

Kein Sex.

Natürlich hatte er dieser Forderung bereitwillig zugestimmt. Sie hatte Recht: Diese zeitlich befristeten Abmachungen enthielten meistens keinen Geschlechtsverkehr. Aber das bedeutete nicht, dass er sie nicht berühren konnte, sie zum Orgasmus, zum Schreien bringen konnte.

Er nahm die Hand von seinem steifen, pochenden Glied und legte sie wieder aufs Lenkrad, bevor er noch einen Unfall baute.

Er hatte das Gefühl, Rowan Cassidy würde die Herausforderung seines Lebens werden.

Worauf zum Teufel hatte sie sich da eingelassen?

Rowan stürmte in ihre Wohnung und knallte ihre Handtasche achtlos auf die Granitplatte in der Küche. Hatte sie den Verstand verloren?

Sie riss einen Schrank auf, nahm ein Weinglas heraus und schenkte sich einen Cabernet ein. In einem Zug leerte sie das Glas, füllte es dann erneut. Es war eine Schande, den guten Cabernet so herunterzukippen, aber das brauchte sie jetzt.

Sie war wütend auf sich selbst, weil sie sich aus Stolz in eine solche Situation gebracht hatte. Und sie wollte gar nicht daran denken, wie viel Angst sie eigentlich hatte.

Nicht vor Handschellen und Peitschen. Auch nicht vor ihm. Nein, sie hatte Angst vor dem, was in ihr verborgen war und nun an die Oberfläche drängte.

Warum hatte sie seine Herausforderung so bereitwillig angenommen, ohne an die Konsequenzen zu denken? Vielleicht hatte sie mehr von ihrer Mutter, als ihr lieb war; auch ihre Mutter war vor keiner Herausforderung zurückgeschreckt.

Dass sie sich so zu ihm hingezogen fühlte, machte alles nur noch schlimmer.

Sie trank noch einen Schluck Wein. Wahrscheinlich würde sie heute Nacht gar nicht mehr schlafen können. Ihr ganzer Körper prickelte vor Hitze.

Christian.

Wenn sie nur seinen Namen aussprach, stieg Verlangen in ihr auf. Sie leerte ihr Glas, füllte es erneut und ging in ihr Schlafzimmer, um sich auszuziehen. Aber während sie sich auszog, musste sie daran denken, wie seine Hände über ihren Körper glitten, und als sie ihr Höschen herunterzog, war es völlig nass. Sie ließ ihre Finger über ihre heiße Spalte gleiten.

Ja.

Nein! Das musste aufhören! Sie musste diesen Wahnsinn beenden, bevor sie völlig die Kontrolle verlor.

Vielleicht war es schon zu spät.

Er war ein erfahrener Dom. Er würde ihr gleich ansehen, wenn sie erregt war. Er würde es an ihrer Atmung, an ihrer geröteten Haut, an ihren Augen merken. Aber vielleicht musste sie sich nur zusammenreißen ...

Sie stand nackt vor dem großen Badezimmerspiegel und betrachtete sich. Ihre Augen schimmerten, ihre Nippel waren hart und dunkelrosa. Mit einer Hand streichelte sie die geschwollenen Lippen ihres Geschlechts. Gott, sie war so nass und so erregt, dass es schmerzte. Sie stöhnte.

Mit den Hüften stieß sie ihren Fingern entgegen. Sie zog ihre Schamlippen auseinander und kniff sich in die Klitoris. Sie war ebenso hart und aufgerichtet wie ihre Nippel.

Aus der untersten Schublade der Kommode holte sie einen kleinen Samtbeutel mit zwei Nippelklemmen. Sie waren winzig, mit scharfen, kleinen Zähnchen. Sie hatte sie noch nie bei sich selbst angewendet, immer nur bei den devoten Männern, mit denen sie spielte. Aber jetzt verspürte sie plötzlich Verlangen danach.

Sie drehte den rechten Nippel zwischen Zeigefinger und Daumen, zog ihn lang und setzte die Klemme vorsichtig auf das rosige Fleisch. Vor Schmerz zischte sie auf, aber zugleich schoss auch Lust durch ihren Körper. Sie holte tief Luft und versuchte, sich gegen den Schmerz nicht zu wehren, wie sie es ihren Gespielen immer erklärte.

Als sie ihn unter Kontrolle hatte, befestigte sie die zweite Nippelklemme. Wieder schoss der Schmerz scharf durch ihren Körper. Sie atmete tief durch, bis es nicht mehr wehtat, sondern nur noch Empfindung war. Sie betrachtete sich im Spiegel.

Die Metallklemmen glänzten auf ihrer hellen Haut, und die Kette, mit der sie verbunden waren, baumelte zwischen ihren Brüsten. Sie zog daran, und Schmerz, gemischt mit Lust, schoss direkt zu ihrem Geschlecht.

Wieder streichelte sie sich zwischen den Beinen, seltsam fasziniert und erregt von ihrem Anblick. Sie zog ihre Schamlippen auseinander, damit sie ihre feste Knospe sehen konnte, und streichelte mit der Fingerspitze darüber. Hitze stieg in ihr auf, und sie sah Christians Gesicht vor sich, spürte seine Berührung auf ihrer Haut und roch seinen Duft.

Sie rieb, zupfte und kniff in ihre Klitoris, und mit der anderen Hand zog sie sanft an der Kette zwischen den Nippelklemmen und quälte sich mit dem Schmerz, der zugleich Lust war.

Oh, es war so gut, ihr Geschlecht stand in Flammen, und die Metallklemmen trugen das Ihre dazu bei. Sie rieb fester; wollte mehr.

Und als sie fest an der Kette zog und in ihre hoch aufgerichtete Klitoris kniff, brachen die Wellen des Orgasmus scharf und schmerzhaft über sie herein. Sie bog sich ihrer Hand entgegen und schrie auf.

»Christian!«

Als sie sich schließlich auf ihre Bettkante sinken ließ, zitterte sie immer noch. Mit bebenden Händen entfernte sie die Klemmen, und erneut schoss ein scharfer Schmerz durch ihren Körper, als das Blut wieder zirkulierte.

Wann würde es jemals genug sein?

Vielleicht erst, wenn er sie berührte, wenn sie unter seinen Händen kam.

Christian würde sie zum Höhepunkt bringen, das wusste sie. Und das war in diesem Moment ihr größtes Verlangen und ihre größte Angst. Denn wenn das geschah, würde sie jede Kontrolle verlieren.

Für immer.

Am nächsten Morgen war Rowan klar, dass sie in großen Schwierigkeiten steckte. Es war töricht gewesen zu glauben, sie könnte die Kontrolle behalten, auch wenn sie sich Christan Thorne unterwarf. Ihr Ego hatte ihren gesunden Menschenverstand ausgeschaltet. Und auch Lust, wenn sie ehrlich war. Es sah ihr doch gar nicht ähnlich, so überstürzt zu handeln. Aber in dem Moment, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sich ihr Leben vollkommen verändert.

Sie hatte seinem Vorschlag zugestimmt, ohne gründlich darüber nachzudenken. Jetzt aber konnte sie nicht mehr zurück, dazu besaß sie zu viel Ehrgefühl und auch zu viel Stolz. Wie sollte sie das nur durchstehen?

Außerdem hatte sie ihm gesagt, dass sie in dieser Woche noch keine Termine hatte, deshalb würde sie jeden Tag in Christian Thornes Haus sein, jede Nacht seinen Händen ausgeliefert.

Große, starke, zweifellos geschickte Hände.

Sie stöhnte. Obwohl sie immer größten Wert auf Unabhängigkeit gelegt hatte, spürte sie zum ersten Mal, dass sie mit dieser Situation nicht alleine fertig werden würde.

Sie griff zum Telefon.

»April? Du bist zu Hause.«

»Ich habe sonntags frei. Ist alles in Ordnung?«

»Ja. Nein. Ach, ich weiß nicht.« Rowan seufzte. »Können wir uns zum Mittagessen treffen?«

»Ja, klar.«

Sie hörte April an, dass sie sich freute. »Kennst du das Kabuki in Santa Monica?«

»Auf der Promenade? Ja. Und ich liebe Sushi. Äh, und du bist sicher, dass alles in Ordnung ist?«

»Wenn ich mit dir geredet habe, geht es mir bestimmt besser. Zwölf Uhr?«

»Das ist perfekt.«

»Bis dann.«

Da sie noch zwei Stunden Zeit hatte, beschloss Rowan zu schreiben, um sich abzulenken. Sie trat an ihren kleinen Schreibtisch und klappte den Laptop auf.

Das große Bett schmiegte sich weich an Ashlyns Rücken, als sie dalag, Handgelenke und Knöchel an die Bettpfosten gefesselt. Sie fühlte sich verletzlich, zur Schau gestellt, und ihre Beine waren so weit gespreizt, dass er ihr Geschlecht sehen konnte. Sie zerrte an den Handschellen, aber sie gaben nicht nach. Wie war sie nur hierhergekommen? Sie war doch ein braves Mädchen, und so etwas passierte braven Mädchen einfach nicht.

Aber wie brav war sie tatsächlich? Sie hatte zwar noch nie gewagt, so etwas zu tun, aber schon lange davon geträumt. Hatte sie sich nicht immer vorgestellt, nackt auf dem Fußboden zu knien?

Die Küsse in der High School und auf dem College waren so unschuldig gewesen. Die ganze Zeit über hatte sie sich gewünscht, dass sie wenigstens einer in die Lippe biss.

Später waren ihre Gedanken nicht mehr so unschuldig gewesen. Sie wollte genommen werden, wollte, dass jemand anderer sie dominierte, ihr Schmerzen verursachte, die sie sich selbst nie zufügen konnte.

Und jetzt würde sie also ausprobieren, wovon sie immer geträumt hatte. Das waren ihre Fantasien gewesen, wenn sie nachts in ihrem schmalen Bett lag, sich zwischen den Beinen rieb und sich in die Nippel kniff bis sie prickelten. Sie hatte Angst, war aber so erregt wie noch nie in ihrem Leben.

Tief in ihr schrie eine Stimme, dass das alles falsch war, aber für ihren Körper fühlte es sich absolut richtig an.

Gabriel stand am Fußende des Bettes, groß und gebieterisch, eine Reitgerte in einer Hand und einen Kaninchenfellhandschuh über die andere gestreift. Er lächelte. Er hatte einen wunderschönen Mund, üppig und doch maskulin, mit kräftigen, weißen Zähnen. Seine dunklen Haare waren ein wenig zerzaust, als ob er mit den Händen hindurchgefahren wäre. Sein dunkles Bärtchen war nur ein Schatten auf seinem festen Kinn. Er wirkte sehr bestimmend.

Ein Schauer durchrann sie. O ja, das war richtig.

Seine Oberschenkel spannten sich an, als er begann. Zuerst streichelte die Gerte nur leicht über ihre Haut, aber dann biss sie tief in ihr Fleisch, zischte über ihre Schenkel, ihren Bauch und ihre Brüste. Bei jeder schmerzhaften Berührung überliefen sie Lustwellen. Ihre Nippel wurden hart, ihr Geschlecht schwoll vor Verlangen an. Wenn sie sich doch nur konzentrieren könnte.

Aber selbst als ihr Körper nur noch reine Lust empfand und sich den Bissen der Gerte hingab, kamen ihre Gedanken nicht zur Ruhe. Ständig musste sie sich überzeugen, dass dies völlig in Ordnung war.

Aber vielleicht war das einfach ihre Art.

Als Gabriel innehielt und mit dem Kaninchenfell über ihre zarte, gerötete Haut glitt, kam sie beinahe sofort.

Rowans Herz klopfte so heftig, dass sie aufhören und den Laptop schließen musste. Ihr Geschlecht pochte vor Verlangen. Sie stand auf und ging in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen.