Doktor Dolittle und seine Tiere - Hugh Lofting - E-Book

Doktor Dolittle und seine Tiere E-Book

Hugh Lofting

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Beschreibung

Doktor Dolittle weiß, dass man seine Patienten verstehen muss, um ein guter Arzt zu sein. Zum Glück bringt ihm seine Papageiendame Polynesia die Sprache der Tiere bei. Denn eine schreckliche Nachricht hat ihn erreicht: In Afrika ist eine Krankheit ausgebrochen und die Affen sind in großer Gefahr. Dr. Dolittle eilt ihnen zu Hilfe – und mit ihm Dab-Dab, die Ente, Göb-Göb, das Schweinchen, Jip, der Hund, die Eule Tuh-Tuh und natürlich Polynesia. Doktor Dolittle ist einer der Dressler Klassiker aus der Schatzkiste der Kindheit. Zum Sammeln schön.

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Über dieses Buch

Doktor Dolittle weiß, dass man seine Patienten verstehen muss, um ein guter Arzt zu sein. Zum Glück bringt ihm seine Papageiendame Polynesia die Sprache der Tiere bei. Denn eine schreckliche Nachricht hat ihn erreicht: In Afrika ist eine Krankheit ausgebrochen und die Affen sind in großer Gefahr. Dr. Dolittle eilt ihnen zu Hilfe – und mit ihm Dab-Dab, die Ente, Göb-Göb, das Schweinchen, Jip, der Hund, die Eule Tuh-Tuh und natürlich Polynesia.

 

Die beliebtesten Kinderbuchklassiker – zum Sammeln schön

Allen Kindern,

Kindern den Jahren

und Kindern dem Herzen nach,

widme ich dieses Buch

1. KapitelPuddleby

or vielen Jahren, als unsere Großväter kleine Kinder waren, lebte einmal ein Arzt, der hieß Dolittle – Dr. med. John Dolittle. »Dr. med.« bedeutet, dass er ein richtiger Doktor war und eine Menge wusste.

Er lebte in einer kleinen Stadt namens Puddleby auf der Marsch. Vom Sehen kannten ihn alle Leute gut, junge und alte. Und wenn er mit seinem Zylinder die Straße entlangging, sagte jeder: »Da geht der Herr Doktor! Das ist ein kluger Mann.« Und alle Kinder und Hunde kamen angerannt und liefen ihm nach; und es krächzten und nickten sogar die Krähen, die im Kirchturm hausten.

Das Haus am Stadtrand, in dem er wohnte, war sehr klein; aber der Garten war sehr groß, mit einem weiten Rasen und Steinbänken, über die sich Trauerweiden beugten. Seine Schwester, Sarah Dolittle, führte ihm den Haushalt, doch um den Garten kümmerte er sich selbst.

Er mochte Tiere sehr gern und hatte viele verschiedene Haustiere. Außer den Goldfischen im Teich ganz hinten im Garten hatte er Kaninchen in der Speisekammer, weiße Mäuse im Klavier, ein Eichhörnchen im Wäscheschrank und einen Igel im Keller. Er hatte auch eine Kuh mit einem Kalb und ein fünfundzwanzig Jahre altes lahmes Pferd – und Hühner und Tauben und zwei Lämmer und viele andere Tiere. Aber seine Lieblinge waren Dab-Dab die Ente, Jip der Hund, Göb-Göb das Schwein, Polynesia der Papagei und die Eule Tuh-Tuh.

Seine Schwester murrte oft wegen all der Tiere und sagte, sie brächten ihr das Haus in Unordnung. Und als eines Tages eine alte Dame mit Rheuma zum Doktor kam, setzte sie sich auf den Igel, der auf dem Sofa schlief, und dann kam sie nie wieder, sondern fuhr jeden Samstag den ganzen Weg nach Oxenthorpe, das zehn Meilen entfernt lag, um dort einen anderen Arzt aufzusuchen.

Da kam seine Schwester Sarah Dolittle zu ihm und sagte: »John, wie kannst du erwarten, dass kranke Menschen zu dir kommen, wenn du all die Tiere im Haus hast! Ein schöner Arzt, bei dem das Wartezimmer von Igeln und Mäusen wimmelt! Die Tiere haben jetzt schon vier Leute vertrieben. Gutsherr Jenkins und der Pfarrer sagen, dass sie nie wieder in die Nähe deines Hauses kommen wollen, egal, wie krank sie sind. Wir werden von Tag zu Tag ärmer. Wenn du so weitermachst, mag dich von den feinen Leuten keiner mehr als Arzt haben.«

»Die Tiere sind mir sowieso viel lieber als ›feine Leute‹«, sagte der Doktor.

»Das ist doch lächerlich«, sagte seine Schwester und ging aus dem Zimmer.

Mit der Zeit schaffte sich der Doktor immer mehr Tiere an und immer weniger Leute kamen zu ihm. Schließlich blieb keiner mehr übrig – außer dem Katzenfutter-Mann, den keine Art von Tieren störte. Aber der Katzenfutter-Mann war nicht sehr reich und wurde nur einmal im Jahr krank – zu Weihnachten –, und dann gab er dem Doktor ein paar Pennys für eine Flasche Medizin.

Von ein paar Pennys im Jahr kann man nicht leben – nicht einmal damals, lang ist’s her; und wenn Doktor Dolittle nicht etwas Geld in der Sparbüchse aufgehoben hätte, wer weiß, was dann geschehen wäre.

Und dabei liefen ihm immer neue Tiere zu; und es kostete natürlich eine Menge, sie zu füttern. Und das Geld, das er gespart hatte, wurde immer weniger.

Dann verkaufte er das Klavier und ließ die Mäuse in einer Schreibtischschublade wohnen. Aber das Geld, das er dafür bekommen hatte, wurde auch weniger, deshalb verkaufte er seinen braunen Sonntagsanzug, und er wurde immer ärmer.

Wenn er jetzt mit seinem Zylinder die Straße entlangging, sagten die Leute: »Da geht John Dolittle, Dr. med.! Früher war er mal der bekannteste Arzt weit und breit. Und seht ihn euch heute an, er hat kein Geld mehr, und seine Strümpfe sind voller Löcher!«

Aber die Hunde und die Katzen und die Kinder kamen immer noch angerannt und folgten ihm durch die Stadt – genauso wie vorher, als er reich war.

2. KapitelDie Sprache der Tiere

ines Tages saß Doktor Dolittle in der Küche und redete mit dem Katzenfutter-Mann, der ihn wegen seiner Magenschmerzen aufgesucht hatte.

»Warum geben Sie’s nicht auf, Menschendoktor zu sein, und werden lieber Tierdoktor?«, fragte der Katzenfutter-Mann.

Polynesia saß am Fenster, sah in den Regen hinaus und sang ein Seemannslied vor sich hin. Sie hörte auf zu singen und begann zuzuhören.

»Sehen Sie, Doktor«, fuhr der Katzenfutter-Mann fort, »Sie wissen alles über Tiere – viel mehr als die Tierärzte hier. Das Buch, das Sie geschrieben haben – über Katzen, also, das ist einfach wunderbar! Ich kann ja nicht lesen und schreiben – sonst würde ich vielleicht ein paar Bücher schreiben. Aber meine Frau Theodosia, die ist richtig gebildet, und die hat mir Ihr Buch vorgelesen. Wirklich, es ist wunderbar – kann man nicht anders sagen: wunderbar, Sie könnten selbst Katze gewesen sein. Sie wissen, wie die denken. Sie könnten eine Menge Geld verdienen, wenn Sie Tiere behandeln. Ich würde Ihnen alle alten Frauen schicken, die kranke Katzen oder Hunde haben. Und wenn sie nicht schnell genug krank werden, tu ich ihnen was ins Futter, das ich verkaufe, um sie krank zu machen.«

»O nein«, sagte der Doktor schnell. »Das dürfen Sie nicht. Das wäre nicht recht.«

»Och, ich mein ja nicht schlimm krank«, antwortete der Katzenfutter-Mann. »Ich hab nur an was gedacht, wovon sie ein bisschen duselig werden. Aber Sie haben recht, vielleicht wär das den Tieren gegenüber nicht nett. Aber krank werden die sowieso, die alten Frauen geben denen doch immer viel zu viel zu fressen. Und wissen Sie, alle Bauern aus der Gegend, die lahme Pferde und schlappe Lämmer haben – die würden kommen. Sie müssen Tierdoktor werden.«

Als der Katzenfutter-Mann gegangen war, flog der Papagei vom Fenster zu Doktor Dolittles Tisch und sagte: »Das ist ein vernünftiger Mann. Du solltest das wirklich machen. Tierarzt werden. Lass doch die dummen Leute – wenn sie nicht genug Verstand haben, um zu sehen, dass du der beste Doktor der Welt bist. Kümmer dich stattdessen um Tiere – die kriegen das bald heraus. Werde Tierarzt.«

»Ach, es gibt viele Tierärzte«, sagte John Dolittle; er stellte die Blumentöpfe aufs äußere Fensterbrett, damit sie etwas Regen abkriegten.

»Ja, es gibt viele«, sagte Polynesia. »Aber die taugen alle nichts. Jetzt hör mir mal gut zu, Doktor. Hast du gewusst, dass Tiere reden können?«

»Ich wusste, dass Papageien reden können«, sagte der Doktor.

»O ja, wir Papageien sprechen zwei Sprachen – Menschensprache und Vogelsprache«, sagte Polynesia stolz. »Wenn ich sage: ›Polly möchte einen Zwieback haben‹, verstehst du mich. Aber hör dir das mal an: Ke-ke-oi-i, fi-fi?«

»Liebe Güte!«, rief der Doktor. »Was bedeutet das?«

»Das heißt in der Vogelsprache: ›Ist der Brei schon heiß?‹«

»Was du nicht sagst!«, sagte der Doktor. »So hast du noch nie mit mir geredet.«

»Wozu wäre das denn auch gut gewesen?«, sagte Polynesia; sie strich sich ein paar Zwiebackkrümel vom linken Flügel. »Du hättest mich doch nicht verstanden.«

»Erzähl mir mehr davon«, sagte der Doktor ganz aufgeregt; er lief zum Küchenschrank und kam mit dem Haushaltsbuch und einem Bleistift zurück. »Aber nicht zu schnell – ich will es aufschreiben. Das ist interessant – sehr interessant –, etwas ganz Neues. Sag mir zuerst das Vogel-Abc – aber langsam, bitte.«

Auf diese Weise lernte der Doktor, dass die Vögel ihre eigene Sprache haben und miteinander reden können. Und den ganzen Nachmittag, während es draußen regnete, saß Polynesia auf dem Küchentisch und sagte ihm Vogelwörter, die er ins Buch schreiben konnte.

Als zur Teezeit Jip der Hund hereinkam, sagte der Papagei zum Doktor: »Sieh mal, er redet mit dir.«

»Sieht so aus, als ob er sich hinter dem Ohr kratzt«, sagte der Doktor.

»Tiere reden doch nicht immer mit dem Mund«, sagte der Papagei mit spitzer Stimme und hob die Augenbrauen. »Sie reden mit den Ohren, mit den Füßen, mit dem Schwanz – mit allem. Manchmal wollen sie keine Geräusche machen. Siehst du, wie er jetzt mit einer Seite der Nase nach oben zuckt?«

»Was bedeutet das?«, fragte der Doktor.

»Das bedeutet: ›Siehst du nicht, dass es aufgehört hat zu regnen?‹«, antwortete Polynesia. »Er fragt dich etwas. Hunde benutzen zum Fragen fast immer die Nase.«

Nach und nach lernte der Doktor mithilfe des Papageis die Sprache der Tiere so gut, dass er selbst mit ihnen reden und alles verstehen konnte, was sie sagten. Da gab er es ganz auf, Menschenarzt zu sein.

Sobald der Katzenfutter-Mann allen erzählt hatte, dass John Dolittle Tierarzt werden wollte, fingen die alten Damen an, ihm ihre Möpse und Pudel zu bringen, die zu viel Kuchen gegessen hatten; und die Bauern kamen viele Meilen weit her, um ihm ihre kranken Kühe und Schafe zu zeigen.

Eines Tages wurde ihm ein Ackergaul gebracht; das arme Tier war schrecklich froh, einen Menschen zu finden, der die Pferdesprache konnte.

»Wissen Sie, Herr Doktor«, sagte das Pferd, »der Tierarzt hinter dem Hügel hat überhaupt keine Ahnung. Der behandelt mich jetzt schon seit sechs Wochen – gegen Lahmen. Dabei brauche ich eine Brille. Ich werde nämlich auf einem Auge blind. Warum sollten Pferde nicht genau wie Menschen Brillen tragen? Aber dieser dumme Mann hinterm Hügel hat sich meine Augen überhaupt nicht angesehen. Er hat mir dauernd große Pillen gegeben. Ich hab versucht, es ihm zu sagen, aber er versteht kein einziges Wort Pferdesprache. Das, was ich brauche, ist eine Brille.«

»Natürlich – natürlich«, sagte der Doktor. »Ich besorge dir sofort eine.«

»Ich möchte so eine haben wie Sie«, sagte das Pferd, »bloß in Grün. Die schützt mir die Augen vor der Sonne, wenn ich den Fünfzig-Morgen-Acker pflüge.«

»Aber sicher«, sagte der Doktor. »Du kriegst eine grüne.«

»Wissen Sie, Herr Doktor«, sagte der Ackergaul, als der Doktor ihm die Vordertür öffnete, um ihn hinauszulassen, »das Problem ist, dass jeder meint, er könnte Tiere behandeln – bloß weil die Tiere sich nicht beklagen. Dabei muss man, um ein richtig guter Tierdoktor zu werden, viel klüger sein als ein guter Menschendoktor. Der Sohn von meinem Bauern bildet sich ein, er weiß alles über Pferde. Ich wollte, Sie könnten ihn sehen – sein Gesicht ist so fett, dass er aussieht, als ob er keine Augen hätte, und er hat so viel Verstand wie ein Kartoffelkäfer. Vorige Woche hat er mir ein Senfpflaster aufpappen wollen.«

»Wo hat er es denn hingetan?«, fragte der Doktor.

»Ach, nirgends – jedenfalls nicht bei mir«, sagte das Pferd. »Er hat’s nur versucht. Ich hab ihn in den Ententeich geschubst.«

»Na, na!«, sagte der Doktor.

»Eigentlich bin ich ganz friedlich«, sagte das Pferd, »ich hab viel Geduld mit Menschen – ich mach nicht viel Wind. Aber es war schlimm genug, dass mir der Tierarzt die falsche Medizin gegeben hat. Und als dann noch dieser rotbäckige Trottel an mir rumgedoktert hat, da konnte ich einfach nicht mehr.«

»Hast du den Jungen sehr verletzt?«, fragte der Doktor.

»Ach was«, sagte das Pferd, »ich hab ihn genau richtig getroffen. Der Tierarzt kümmert sich grad um ihn. Wann ist meine Brille fertig?«

»Nächste Woche«, sagte der Doktor. »Komm Dienstag wieder. Schönen Tag noch!«