Dorf-Idylle? - Christa Grandy - E-Book

Dorf-Idylle? E-Book

Christa Grandy

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Beschreibung

Als ich Mitte der 90er Jahre einen Eingeborenen aus einem idyllischen Dorf am Rande der Schwäbischen Alb heiratete und ihm in seine Heimat folgte, merkte ich bald, in welch kleines kriegerisches Bergdorf ich geraten war. Hier herrschen noch bis zum heutigen Tag wahrlich raue Sitten. Diesen Ort kann ich Zartbesaiteten, Hochsensiblen oder gar Harmoniebedürftigen absolut nicht empfehlen. In meinem Buch gebe ich als abgehärtete Insiderin spektakuläre Einblicke in mein Leben auf dem Dorf. Ich konnte es mir nicht verkneifen, einige "ganz normale" Dorfbewohner aus dem schwäbischen Kulturkreis in Ironie zu baden und humorvoll aufzubereiten. Hier gibt es zum Beispiel noch "richtige" Männer, die bei passender Gelegenheit ganz spontan ihren angeborenen Jagdtrieb austoben und ihrer Göttergattin ein frisch erlegtes Wildschwein zu Füßen legen. Macht- und Konkurrenzkämpfe unter rechtschaffenen Hausfrauen sind an der Tagesordnung, jede will das Sagen haben und jede will die Beste sein. Sogar die ortsansässigen Katzen sind bereits infiziert: es kommt nicht selten zum Krieg der Kuscheltiere, wo natürlich das Recht des Stärkeren gilt. Frauen kurz vor Ende ihrer Blütezeit leben hemmungslos ihr vielleicht letztes Frühlingserwachen aus, derweil überbeanspruchte Männer von Lustlosigkeit oder gar Potenzproblemen geschüttelt werden. Kampftrinken ist ein beliebter Sport bei beiden Geschlechtern aller Generationen und führt zu manchen Verwicklungen. Soll nur noch einer sagen, auf dem Dorf wäre nichts los...

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Inhaltsverzeichnis

Wildschweinjagd

Duo Infernale

Männer in Corona-Zeiten

16. Geburtstag

Stille Nacht

Tupperparty

Helferinnen

Garagenrückwand

Laternenpfahl

Kinder

Open Air

Sex in the Village

Krieg der Kuscheltiere

Coole Party

Gartenwettbewerb

60. Geburtstag

Wildschweinjagd

In unserer Gegend sind Wildschweine zur Plage geworden. Sie machen sich nicht nur bei den Landwirten unbeliebt, weil sie ausgesprochen fleißig, aber unfachmännisch die umliegenden Äcker und Wiesen umpflügen. Solche ungebetene Hilfe – meistens noch zur falschen Jahreszeit – kommt nicht so gut an.

Auch die Bewohner meines kleinen, kriegerischen Bergdorfes haben zunehmend unter den Borstentieren zu leiden. Zurzeit werden diese immer frecher und haben ihren Wirkungskreis auf die Gärten am Ortsrand ausgedehnt. Manchmal dringen sie sogar ganz unverfroren ins Dorf ein.

Der Ortsteil, in dem ich wohne, blieb bisher erstaunlicherweise verschont. Am anderen Ende unseres Dorfes sieht es ganz anders aus. Dort sind Wildschwein-Überfälle zeitweise fast an der Tagesordnung. Bevorzugt in der Abenddämmerung spazieren kleine Gruppen von Borstentieren fröhlich grunzend durch eine ruhige Straße. Dort wohnen ein paar Leute, die sind… na ja. Vielleicht stimmt der Spruch: Gleich und gleich gesellt sich gern.

Wird eine Wildschweingruppe auf der Straße gesichtet, setzen sich vor allem die jüngeren Dorfbewohner schnell ins Auto und vertreiben die Tiere mit wildem Hupen. Das soll ganz gut klappen, aber die Viecher sind hartnäckig und kommen wieder.

Bei solch einer Vertreibungsaktion geriet ein junges Wildschwein auf kopfloser Flucht in einen Garten. Gartenbesitzer Henry saß gerade in seinem Wohnzimmer und hörte durch das offene Fenster seltsame Geräusche aus der Ecke, in der sein Kompost stand. Neugierig erhob er sich vom Sofa und schaute draußen nach dem Rechten. Er entdeckte ein kleineres Wildschwein, noch nicht ganz ausgewachsen - ungefähr im Teenie-Alter, aber trotzdem bereits geschätzte 50 Kilo schwer. Es können auch nur 30 Kilo gewesen sein. Das niedliche Schweinchen hatte sich offensichtlich schnell vom Schrecken der Flucht erholt und fraß genüsslich Essensreste aus Henrys Kompost.

Vorsichtig schaute Henry sich um. Er befürchtete, dass dort, wo ein Wildschwein ist, noch mehr sein könnten. Diese Tiere treten ja üblicherweise in Horden auf. Doch Henry hatte Glück, es war tatsächlich nur eins da. Schnell schloss er die offene Gartentür. Auf weitere Besucher dieser Art hatte er wenig Lust.

Das Schweinchen saß jetzt in der Falle, weil das Grundstück komplett eingezäunt war. Eilig rief Henry seinen Kumpel an, der vor kurzem den Jagdschein gemacht hatte und somit Spezialist in Wildschweinfragen war.

Der Kumpel riet ihm, das junge Borstentier nicht zu vertreiben, das könnte gefährlich werden. Außerdem kämen verscheuchte Wildschweine, oft in Begleitung ihrer Großfamilie, an Orte zurück, an denen sie gutes Futter gefunden hätten. Vertreiben wäre deshalb nicht das Richtige, da musste eine andere Lösung her. Am besten eine nachhaltige Endlösung.

Der frischgebackene Jäger rückte dann sofort an, vorsichtshalber bewaffnet mit diversem Waidmanns-Werkzeug. Er hatte alles dabei, nur nicht sein Gewehr, da das Herumballern in Wohngebieten auch bei uns nicht erlaubt ist.

Nach seiner Anweisung begann nun eine wilde Wildschwein-Hatz, die zu nichts führte. Geplant war, das Schweinchen mit Hilfe einer Leiter in der Kompostecke einzusperren. Der Kompost war an drei Seiten begrenzt durch eine Holzwand, und es wäre theoretisch gut möglich gewesen, die vierte Seite mit einer Leiter abzuriegeln, während das kleine Borstentier schön am Fressen war.

Aber nur theoretisch. Das junge Wildschwein war nicht so dumm, Henry und den Jäger nahe an sich heranzulassen. Wenn die beiden sich auf weniger als fünf Meter genähert hatten, flüchtete das pfiffige Borstentier empört quiekend aus der Kompostecke, um gleich wieder dorthin zurückzukehren, sobald die erfolglosen Jäger sich etwas entfernt hatten. Hier fraß und pflügte es dann seelenruhig weiter, bis wieder Gefahr nahte.

Dieses Spiel wiederholte sich mehrere Male, bis der Jäger meinte, das bringt nix, da müssten noch ein paar Treiber her. Diese waren schnell gefunden. Drei kräftige, gut durchtrainierte junge Männer aus dem Dorf, alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und somit auch nicht alltäglichen Situationen mühelos gewachsen. Wie wir es hier von der Feuerwehr gewohnt sind, waren die drei bereits nach wenigen Minuten am Einsatzort.

Das war auch gut so, denn die Zeit drängte - es begann schon zu dämmern und die Jagd sollte noch vor Einbruch der Nacht beendet sein. Mit nunmehr fünf Mann begann die wilde Hatz erneut. Mit vereinten Kräften sowie Leitern, Stühlen und sonstigem Gartengerät wurde massiv gegen das Wildschwein vorgegangen.

Das junge Borstentier dachte aber nicht dran, sich der Übermacht kampflos zu ergeben. Es wehrte sich tapfer und brach immer wieder laut grunzend durch eine Lücke, die die wenigen Treiber in dem relativ großen Garten zwangsläufig lassen mussten.

Dabei rannte es sogar in wilder Panik einen unvorsichtigen Treiber um. Der wurde glücklicherweise nur leicht verletzt. Er bekam durch den Schweine-Aufprall nur eine ordentlich schmerzhafte Prellung am Oberschenkel ab, was ihn aber vom weiteren Jagen nicht abhielt.

Alle Beteiligten gaben ihr Bestes, keiner gab auf, obwohl die Sache zunehmend zu einer kräfteraubenden und schweißtreibenden Angelegenheit wurde. Endlich, als schon fast keiner mehr daran geglaubt hatte, gelang es, das Jungschwein in die Enge zu treiben. Der Jäger kam jetzt nahe genug heran, um das Tier mit einem gezielten Pikser durch das borstige Fell schnell und schmerzfrei vom Leben in den Wildschweinhimmel befördern zu können.

In kurzer Zeit war das Fell abgezogen und das Borstentier fachmännisch geschlachtet und zerlegt. Nach der kundigen Fleischbeschau durch den versierten Waidmann wanderte das saftige Schweinchen schön portioniert in diverse Gefriertruhen und Kühlschränke. Die Schlachtabfälle wurden gleich im naheliegenden Wald entsorgt - als Futter für die Füchse.

Als alles erledigt war, lud Gartenbesitzer Henry noch zu einem Helfer-Umtrunk in seine Kellerbar. Hier soll die halbe Nacht hindurch das Bier in Strömen geflossen sein und auch so mancher Schnaps fand seinen Weg durch durstige Kehlen.

Am nächsten Tag gab es ordentlich Ärger. Die Jungs hatten nach erfolgreicher Jagd vergessen, ihre Schuhe beim Betreten des Hauses auszuziehen. Spuren von Dreck und Blut zogen sich von der Haustür bis runter in die Kellerbar. Henrys Gattin war wenig begeistert, zumal ihr Göttergatte noch erheblich mit dem Restalkohol zu kämpfen hatte und deshalb des Putzens nicht mächtig war. Sie war auch mit dem Hinweis auf eine Gefriertruhe voll frischen, zarten Wildschweinbratens nicht zu besänftigen. Der Haussegen soll noch etliche Tage schief gehangen haben.

Duo Infernale

Paula und Therese sind seit Jahrzehnten beste Freundinnen. Einfach unzertrennlich. Paula ist die Ruhigere von beiden. Therese ist äußerst lebhaft, provoziert gern und kennt dabei keine Tabus. Sie erzählt bei jeder passenden und oft sehr unpassenden Gelegenheit hemmungslos die schmutzigsten Witze und freut sich diebisch, wenn sie Leute mit indiskreten oder gar unverschämten Fragen in Verlegenheit bringen kann. Paula fasziniert das, weil sie sich das nicht so traut.

Therese und Paula waren letzten Sommer an einem sonnigen Nachmittag auf einer anstrengenden Shopping Tour in der naheliegenden Kleinstadt. Es war ein sehr heißer Tag und da muss man sich auch mal ausruhen. Die beiden setzten sich auf eine Bank in der Fußgängerzone und waren recht fröhlich drauf. Ein älterer Herr fragte, ob auf der Bank noch ein Plätzchen für ihn frei wäre und er sich zu ihnen setzen dürfe.

Natürlich durfte er. Therese plagte an diesem Tag mal wieder der Übermut. Als der Mann sich niederließ, platzierte sie ihre geballte Faust mit hochgestrecktem Daumen unbemerkt unter seinem Hinterteil. Der Herr setzte sich natürlich drauf. Als er Thereses Daumen an seinem After oder an seinen Genitalien – Therese wusste das nicht so genau – spürte, sprang er hoch wie von einer Tarantel gestochen. Therese und Paula lachten sich halb tot, als er sich schimpfend und mit seinem Gehstock drohend entfernte.

Als die beiden mir lachend dieses Späßchen erzählten, konnte ich nur den Kopf schütteln. Ich sagte, Therese bräuchte sich nicht zu wundern, wenn sie mal eine gescheuert kriegt, dass sie meterweit fliegt. Sie begriff das nicht und fragte, wieso der alte Herr hätte aggressiv werden sollen.

Ich meinte, dass man grundsätzlich seine Finger vom Intimbereich fremder Menschen lassen sollte, so etwas käme bei den meisten Leuten nicht sonderlich gut an. Sie fragte, ob ich auf sexuelle Belästigung anspiele. Es sei ja wohl ein Witz, dass ich glaube, sie hätte von dem alten Herrn etwas gewollt. Der war doch mindestens schon 70 + und schon allein deshalb weit jenseits von ihrem Beuteschema. Es war doch nur ein kleiner Spaß ohne Hintergedanken, dem Typen sei ja nichts passiert.

Ich war fassungslos. Die begriff tatsächlich nicht, was an ihrem Treiben falsch war. Ich hätte es ihr ja erklären können, aber wenn eine Frau über Fünfzig nicht weiß, wann sie Grenzen massiv überschreitet, hilft alles Reden nichts. Das wäre reine Zeit- und Energieverschwendung.

Ich sagte nur, wenn ich dabei gewesen wäre, hätte ich mir ein Schild um den Hals gehängt mit der Aufschrift „Gehöre nicht dazu“, weil mir ihr kleines, harmloses Späßchen unter der Gürtellinie eines wildfremden Mannes sterbenspeinlich gewesen wäre. Fremdschämen gehört nicht zu meinen Hobbies.

Jetzt war Therese sauer auf mich. Sie hatte wohl erwartet, dass ich ihren „Scherz“ lustig finde und Beifall klatsche. Sie bezeichnete mich als humorlose Schlaftablette und zimperlichen Sauertopf. Freundin Paula nickte bestätigend dazu und durchbohrte mich mit missbilligenden Blicken.

Aber die beiden konnten es noch besser. Manchmal waren die wirklich nicht mehr zu toppen. Bei großen Veranstaltungen zum Beispiel, wenn der Alkohol in Strömen floss. Wir hatten mal im Spätherbst ein Fest in der Gemeindehalle des Nachbarorts. Therese und Paula mussten da natürlich dabei sein, um ihrem liebsten Hobby nachgehen zu können.

Sie machten leidenschaftlich gern andere Leute betrunken und amüsierten sich köstlich, wenn sich jemand in diesem Zustand völlig danebenbenahm. Mit mir haben die das auch schon versucht, leider erfolglos. Ich muss aber sagen, dass die beiden es wunderbar verstehen, auf ihre Opfer geschickt Druck auszuüben, dass diese nicht Nein sagen können und immer weiter trinken, obwohl sie längst hätten aufhören wollen.

Auf feucht-fröhliche Fest-Veranstaltungen bereiteten sich Therese und Paula immer gut vor. Sie nahmen eine volle Schnapsflasche mit für ihre Opfer und eine mit Wasser gefüllte Schnapsflasche für sich selbst. Sie tranken nach Möglichkeit Wasser, weil sie nüchtern bleiben wollten, um das wilde Treiben und sinnlose Lallen ihrer angetrunkenen Opfer richtig auskosten zu können. Zu den Flaschen kamen noch einige nicht ganz kleine Schnapsgläser ins Handtäschchen und schon konnte es losgehen.

So ausgerüstet starteten sie auch an diesem regnerischen und kalten Spätherbstabend. Ein Verwandter aus dem Dorf holte die beiden ab und wollte sie nach dem Fest wieder heimfahren. In der Festhalle angekommen, landeten Therese und Paula gleich an einem Tisch mit Bekannten. Unter diesen war eine Frau, die als ziemlich naiv und unbedarft gilt. Paula und Therese hatten nach eigenen Angaben ein recht freundschaftliches Verhältnis zu ihr. Trotzdem wurde diese Frau zum ersten Opfer des Abends auserkoren.

Thereses und Paulas Plan ging auf – die Frau hatte an diesem Abend Durst - großen Durst. Sie war gerade dabei, ihren Frust runterzuspülen, weil ihr neuer Lover sie versetzt hatte. Deswegen hatte sie schon vor dem Zusammentreffen mit Therese und Paula einiges getrunken. Nun gossen ihr die beiden ständig das Glas voll, ihre eigenen Gläser füllten sie mit Wasser und prosteten ihrem Opfer auf Teufel komm raus zu.

Das Tricksen mit Wasser ging ganz leicht. Da es bei Veranstaltungen mit Getränke-Ausschank natürlich nicht gern gesehen ist, dass Leute ihren Alkohol kostensparend von zuhause mitbringen, wurden die Schnapsgläser heimlich unter dem Tisch eingeschenkt. Die Frau trank mit Paula und Therese einen Schnaps nach dem anderen mit dem Ziel, die beiden unter den Tisch zu saufen, was natürlich nicht gelingen konnte.

Nach einer guten Stunde und mindestens zwei Dutzend Schnäpsen musste das Opfer zur Toilette. Die Frau war so betrunken, dass sie nur noch torkelte. Paula und Therese, gut und edel wie sie waren, eskortierten die Betrunkene bis in die Damentoilette und warteten sogar auf sie, um sie wieder sicher an den Tisch zurückzubringen.

Das Opfer schaffte gerade mal mit Müh und Not den halben Rückweg, dann sackte es zu Boden, verdrehte die Augen und war nicht mehr zum Aufstehen zu bewegen. Jetzt war guter Rat teuer. Man konnte die Frau doch nicht einfach da liegenlassen!

Therese holte ihren Verwandten, mit dem sie zur Festhalle gefahren waren, zu Hilfe. Zu dritt schleppten sie die Betrunkene aus der Halle raus an die frische Luft. Dort fiel diese um wie ein Sack, sobald man sie auf die Füße stellen wollte. An eine Rückkehr des Opfers in die Festhalle war unter diesen Umständen nicht zu denken. Der Verwandte schlug vor, man könne die total Weggetretene in sein Fahrzeug, einen Kleinbus, legen.

Nicht auf die Sitze natürlich, falls sie sich erbricht, sondern auf die Ladefläche. Gesagt, getan. Der Verwandte, ein recht gutmütiger Typ, erklärte sich auch bereit, das betrunkene Opfer heimzufahren. Nicht gleich natürlich, erst wenn er sowieso nach Hause will.

Glücklicherweise hatte die Betrunkene noch ihre Winterjacke an, es herrschten Temperaturen um null Grad. Ziemlich frisch, wenn man auf dem blanken Bodenblech eines Kleinbusses liegt. Daran, die nahezu bewusstlose Frau in die stabile Seitenlage zu bringen, damit sie nicht erstickt, wenn sie vielleicht erbrechen muss, dachte natürlich auch niemand. Aber immerhin wurde an die Autositze gedacht. Die blieben an diesem Abend unversehrt.

Nachdem die Alkoholleiche „gut“ versorgt war, sind die hilfreichen Drei gleich wieder in die Festhalle gegangen und feierten noch ein paar Stunden weiter. In dieser Zeit amüsierten sich Paula und Therese ganz gut und haben keinen Gedanken an ihr betrunkenes Opfer verschwendet, geschweige denn nach der Frau gesehen. Zu weit fortgeschrittener Stunde hatten sie genug vom Fest und wollten heim. Zuvor sollte noch die Betrunkene heimgefahren werden, das war Ehrensache. Aber erst musste geschaut werden, ob die überhaupt noch im Auto liegt.

Therese öffnete die Hecktür des Fahrzeugs und prallte zurück. Ein unerträglicher Gestank schlug ihr entgegen. Die Betrunkene lag noch genauso da, wie sie zuvor hingelegt worden war, nur hatte sie in der Zwischenzeit wohl die Kontrolle über ihre sämtlichen Schließmuskeln verloren und lag nun – immer noch nicht ansprechbar - in ihren Ausscheidungen.

Therese schlug die Tür wieder zu. Schnell wurde die bewusstlose Betrunkene heimgefahren, zu ihrer Haustür getragen und ihren erwachsenen Kindern übergeben. Diese waren total entsetzt, in welchem Zustand ihre Mutter heimgebracht wurde. Das Alkohol-Opfer muss dann wohl mehr als 24 Stunden „durchgeschlafen“ haben und hatte noch tagelange Nachwehen von diesem feuchtfröhlichen Abend.

Davon, dass Therese und Paula sich freiwillig zum Reinigen des verschmutzten Autos gemeldet hätten, habe ich nichts gehört. Das war dann wohl der Job des gutmütigen Fahrers.

Wenige Tage später schilderten mir Therese und Paula diese Begebenheit voller Begeisterung darüber, dass es ihnen mal wieder gelungen war, jemanden ordentlich abzufüllen. Sie erzählten, sie hätten ihrem Opfer innerhalb kurzer Zeit gut eine dreiviertel Literflasche Schnaps verabreicht und sich immer gewundert, warum die Frau nicht vom Stuhl kippt. Dann sei sie endlich doch noch umgekippt, aber richtig. Mann, sei die voll gewesen, völlig weggetreten war die, meinte Therese lachend. Die hätte absolut gar nichts mehr mitgekriegt.

Ich war fassungslos. Wie können erwachsene Frauen so was machen? Ohne Hirn und Verstand. Ich konnte mir wirklich mühelos das Lachen verkneifen, besonders, als die beiden sich ausführlich darüber ausließen, wie die Betrunkene in ihrem scheußlich stinkenden Dreck lag und wie ekelhaft das war. Ich gratulierte ihnen zu ihrer glanzvollen Tat und sagte, wie großartig ich es finde, wenn man erst jemanden in einen solchen Zustand bringt und so etwas dann überall herumerzählt.

Ich sagte ihnen auch, dass diese Geschichte hätte böse ausgehen können. Schon allein deswegen, weil die Bewusstlose stundenlang allein im kalten Auto lag und das auch noch in Rückenlage. Die hätte ersticken können, wenn sie erbrochen hätte. Oder erfrieren.

Ich meinte, das Geschilderte hätte mit einem normalen Vollrausch wohl nichts mehr zu tun. Bewusstlosigkeit, null Reaktion und Verlust der Kontrolle über sämtliche Schließmuskeln klingt schon verdächtig nach Alkohol-Koma. Es sind nicht immer nur unerfahrene Teenies, die sich versehentlich ins lebensgefährliche Koma saufen.

Das erschreckte die beiden nun doch ein bisschen. Therese und Paula guckten etwas betreten drein - ich hatte ihnen den Spaß ziemlich versaut.

Dann meinten sie ärgerlich, die Frau wäre doch selbst schuld, die hätte ja freiwillig getrunken. Na ja, mit dem „freiwillig“ ist das hier so eine Sache. Die bereits Angetrunkene zum Weitertrinken zu animieren, war für Paula und Therese eine ihrer leichtesten Übungen. Diese Unbedarfte war den beiden niemals gewachsen. Da hätten sie nicht so zu übertreiben brauchen.

Ich fragte, wie man jemand, der schon gut angetrunken ist, noch zusätzlich so eine deftige Überdosis Alkohol verpassen kann. Irgendwo hört der Spaß doch auf.

Der Meinung waren sie nicht. Die beiden Heldinnen hatten sich bei ihrer Aktion nicht das Geringste gedacht. Die Konsequenzen seines Tuns zu überblicken ist halt nicht jedermanns Sache. Glücklicherweise hatte das Alkohol-Opfer seinen Schutzengel dabei.

Nach dieser Geschichte wurde ich endgültig mit weiteren Schilderungen von großartigen Taten verschont. Seither eilt mir der Ruf einer humorlosen Spaßbremse voraus. Macht nix. Es gibt gute Späße und schlechte. Schlechte verstehe ich halt nicht. Kann man nix machen.

Männer in Corona-Zeiten

Es ist überall das Gleiche: Wenn Männer aus irgendeinem Grund urplötzlich aus dem Berufsleben herausgerissen werden, werden sie oft ein bisschen komisch. Besonders in der Anfangszeit ist Stress mit der besseren Hälfte zuhause an der Tagesordnung. Ständiges Zusammensein ist nach den Flitterwochen oft eine schwierige Sache. Männer im Home-Office sind nicht so schlimm, da sie beschäftigt sind. Aber die, die ganz unverhofft für einige Wochen oder Monate 100 % Kurzarbeit haben, können ganz schön anstrengend werden.

Mein lieber Freund GG sagte vor einigen Jahrzehnten immer: Wo Frauen sind, gibt es automatisch Zorn und Ärger. Das fand ich schon damals falsch und unzutreffend. Ich behauptete immer, dass es gerade umgekehrt sei. GG war davon nicht zu überzeugen. Gut, er ist halt auch nur ein Mann und man muss gelegentlich die Meinung von Männern respektieren, wenn´s auch schwerfällt. Er sieht es eben anders als ich.

Ich wusste aber damals schon ganz genau, dass ich recht hatte und nicht er. Nach jahrzehntelanger Erfahrung mit Partnern, Brüdern, Chefs, Ehemann, Söhnen und sonstigen Vertretern dieser Gattung der besonderen Art kann ich nun ganz sicher und mit absoluter Überzeugung sagen: Wo Männer ständig anwesend sind, ist Zorn und Ärger oft vorprogrammiert. Ich kann das im Folgenden an einigen Beispielen eindeutig belegen.

Frauen, deren Männer in Rente gehen oder Kurzarbeit haben, kennen Probleme mit dem allerwertesten Gatten zur Genüge. Die ungewohnt umfangreiche und plötzlich eintretende Freizeit tut vielen Herren der Schöpfung nicht gut. Ein weitverbreitetes, seltsames und auf Frauen sehr aufreizend wirkendes Verhalten greift um sich.

Der Göttergatte streift arbeitslos durchs Haus und ist zu einer vernünftigen Tätigkeit, wie zum Beispiel Putzen, Kochen, Waschen, Bügeln, Einkaufen und dergleichen nicht zu bewegen. Nein, er hat besseres zu tun: Er muss diverse Missstände im Haushalt aufzeigen. Obwohl ihm viele Dinge jahrzehntelang am Allerwertesten vorbeigegangen waren, weil die treusorgende Gattin diese immer aufs Beste erledigt hat, fühlt er sich berufen, nun mal den Laden, in dem er sich meist nur mangelhaft bis gar nicht auskennt, ordentliche neu durchzuorganisieren.

Mein Mann zeigte auch solche Tendenzen, die mich in helle Begeisterung versetzten. Seine Verbesserungsvorschläge haben alle eins gemeinsam: Die Arbeit in Haus und Garten wäre weit umständlicher und kräfteraubender, wenn ich es so machen würde, wie er es für richtig hält. Na ja, ich höre mir das eben an und denke halt in manchen Dingen an den Götz von Berlichingen.

Der Gute ist seit etlichen Monaten dauerhaft in Kurzarbeit wegen Corona und weiß vor Langeweile an manchen Tagen nicht aus noch ein. Wenn ich das sehe, bitte ich ihn um kleine Gefälligkeiten, um ihn durch sinnvolle Beschäftigung von seinem harten Los abzulenken.

Ich sah eines Tages ganz zufällig, dass der Mülleimer in der Küche schon gut voll war und mein allerwertester Göttergatte noch etwas Größeres hineinstopfte. Der Deckel ging nicht mehr zu, doch er wäre nicht auf die Idee gekommen, den Eimer ohne Aufforderung zu leeren. Tatkräftige Mithilfe im Haushalt sah er noch nie als seine vordringlichste Aufgabe an. Ich bat ihn trotzdem, den Eimer kurz rauszubringen, was er auch ganz bereitwillig tat. Danach war er verschollen.

Nach etwa zehn Minuten machte ich mir ernsthaft Sorgen, weil er nicht mehr auftauchte. Ich schaute zur Haustür hinaus und traute meinen Augen kaum. Er war damit beschäftigt, ein paar volle gelbe Plastikmüll-Säcke zu inspizieren. Die Säcke sind halb durchsichtig - man sieht also, was drin ist.

Ein Sack war geöffnet, daneben lag eine Verpackung meiner Lieblings-Schokoküsse. Ich fragte meinen fleißigen Göttergatten reichlich verwundert, was er da treibt. Er meinte, ich hätte den Müll nicht gut genug getrennt, die Schokokuss-Verpackung gehörte in die Altpapier-Tonne. Mein Erstaunen kannte keine Grenzen mehr, der Gute hat sich die letzten 25 Jahre noch nie mit Mülltrennung befasst. Woher hatte er auf einmal diese unglaubliche Fachkenntnis???

Ich zeigte ihm die Alu-Beschichtung auf der Innenseite der Verpackung und meinte, das hätte im Altpapier nichts zu suchen. Er meinte aber das Gegenteil und warf die Verpackung in die Altpapier-Tonne. Ich argumentierte, dass ich mich mit Mülltrennung mit Sicherheit mehr Erfahrung hätte als er und dass es damit noch nie Probleme gab. Bei uns wird nämlich stichprobenartig der Müll vor der Abfuhr kontrolliert und wenn nicht ordentlich getrennt wurde, bleibt die volle Mülltonne stehen. Das ist mir aber in über zwanzig Jahren noch nie passiert.

Ich stieß auf taube Ohren und ging wieder ins Haus, bevor ich vor Ärger platzte. Vor unserem Haus ist zurzeit eine Bushaltestelle, weil die Durchgangsstraße durchs Dorf gesperrt ist. Hier hatten sich jetzt etliche Dorfbewohner angesammelt und warteten auf den Bus. Ich stand kurz vor einem kleinen cholerischen Ausbruch, doch ich wollte meinen Mitmenschen kein Schauspiel bieten. Auf dem Dorf ist der gute Ruf schnell ruiniert. Verbale Misshandlung von Ehemännern vor Zeugen geht gar nicht. Das macht man lieber im stillen Kämmerlein.

Kurz darauf kam mein Mann wieder in die Wohnung. Ich schlug ihm vor, er solle in Zukunft die Mülltrennung in alleiniger Verantwortung übernehmen. Ich würde dann unseren gesamten Restmüll in den Hof kippen, wo er ihn schön gemütlich durchschauen und bei Bedarf sortieren kann, wenn er mal Zeit hat.

Leichten Plastikmüll würde ich nicht in den Hof, sondern in seinen Autoanhänger vor dem Haus werfen, damit er nicht vom Winde verweht wird und in sämtlichen Vorgärten der Umgebung eingesammelt werden muss. Das wäre ungewohnt anstrengend für jemanden wie meinen Göttergatten, der bisher tagtäglich von früh bis spät hinter dem Schreibtisch gehockt war und sich nur hervorbewegte, um einen Kaffee zu holen.

Gut und edel wie ich bin, wollte ich ihm bei der ungewohnten Müllsortier-Aktion nicht zu viel Bewegung auf einmal zumuten. Nicht ganz uneigennützig. Wenn er wegen Überanstrengung zusammenbricht, muss ich ihn wieder gesundpflegen. Das wollte ich auf keinen Fall. Durch vorausschauendes Handeln kann man sich eine Menge unangenehme Arbeit ersparen.

Wenn ihm wegen der Nachbarn und anderer Dorfbewohner nicht gefällt, dass der Müll im Hof liegt, könnte ich ihn auch in die Garage werfen. Um sein Motorrad herum wäre genug Platz dafür. Dann ist zumindest von Frühjahr bis Herbst gewährleistet, dass der Müll regelmäßig und gewissenhaft sortiert und in die richtigen Behälter gepackt wird. Sortiert werden muss halt immer dann, wenn mein Mann mit dem Motorrad wegfahren will. Ohne Sortierung gibt es mit der schweren Maschine kein Durchkommen zur Straße.

Ich ließ ihm Zeit, meine konstruktiven Vorschläge zu überdenken und ging raus in den Hof, um die Schokokuss-Verpackung aus der Altpapiertonne zu nehmen und wieder in den gelben Sack zu verfrachten. Hätte mir grade noch gefehlt, wenn die volle Altpapiertonne wegen diesem Bagatell-Mist nicht geleert wird. Den gelben Sack knotete ich noch ordentlich zu, damit man nicht wieder so einfach etwas rausnehmen kann. Mein Göttergatte muss das geahnt und beobachtet haben und war nicht bereit, mein Tun so einfach zuzulassen. An manchen Tagen ist er schlimmer als ein alter, sturer Büffel.

Als ich hereinkam, ging er stillschweigend hinaus und machte sich erneut am gelben Sack zu schaffen. Er brachte nur den Knoten nicht gleich auf. Er wollte eindeutig meine Aktion rückgängig machen und die Schokokuss-Verpackung wieder in die Altpapiertonne werfen. Das konnte ich nicht kampflos zulassen.

Also stürzte ich an die Haustür und rief laut über den Hof, dass es an der Bushaltestelle auch jeder verstand: „Komm doch bitte rein bei der Kälte, du hast ja keine Jacke an. Heute brauchst du mal nicht im Müll nach Essensresten zu suchen, ich werde gleich anfangen zu kochen!!!“ Ganz die liebevolle, treusorgende Ehefrau. Wie es sich gehört.

Das war ihm wohl etwas peinlich, denn seither ist es vorbei mit der Müll-Inspektion. Aber es gibt noch einiges, was abgewöhnungsbedürftig ist. Mein lieber Mann glaubt zum Beispiel, dass er besser Auto fahren kann als ich. Wie er darauf kommt, ist mir ein Rätsel. Wir fahren beide seit über vier Jahrzehnten relativ unfallfrei durch die Gegend. Außer ein paar kleinen Blechschäden war nie was. Die kleinen Blechschäden hatte ich früher zugegebenermaßen öfter als er, mittlerweile ist die Sache aber genau umgekehrt.

Trotzdem fühlt er sich berufen, auf meinem Beifahrersitz als Fahrlehrer zu fungieren. Das war auch schon früher sein gelegentliches Hobby, aber jetzt nimmt es überhand. Das nervt mich jedes Mal bis aufs Blut. Zu oft musste ich ihm schon androhen, dass ich ihn unterwegs in der Pampa aussetze, wenn er die Klappe nicht hält. Er meinte dazu nur, freiwillig steige er nicht aus. Da hätte ich schlechte Karten.

Deswegen lasse ich ihn schon lange erst gar nicht in mein Auto, nur wenn es überhaupt nicht anders geht. Es gab Zeiten, da fing ich schon an, mit den Zähnen zu knirschen, wenn er nur einstieg. Noch bevor er etwas sagte. So ging das nicht weiter, da musste eine nachhaltige Lösung her. Männlichem Fehlverhalten sollte man rechtzeitig entgegenwirken, bevor ungute Dinge einreißen.

Ich könnte meinen Mann auch mit meinem Auto fahren lassen und auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, damit Ruhe ist, aber das lässt mein Stolz nicht zu. Da wollte ich doch sehen, ob ich dieses überhebliche Männchen nicht irgendwann zum Schweigen bringe. Mein Ehrgeiz war geweckt.

Kürzlich ergab sich die erste Gelegenheit, den superschlauen Besserwisser umzuerziehen. Sein Auto war in der Werkstatt und ich musste ihn hinfahren, um es abzuholen. Schon kurz nach dem Einsteigen - ich war noch nicht mal vom Hof runtergefahren - ging´s schon los. „Pass auf, da kommt ein Bus.“ Ich gab Gas und sagte: „Ach Gott, wenn du nichts gesagt hättest, hätte ich den jetzt fast von der Straße genietet.“ Nun, der Bus war noch weit genug weg, der ist nochmal davongekommen.

Ich gab jetzt Vollgas mit meinem Kleinwagen, der eine Beschleunigung hat wie eine Schlaftablette. Mit diesem Fahrzeug ist das ziemlich undramatisch und ungefährlich, ich schoss keineswegs wie ein Torpedo durchs Dorf. „Dreißiger-Zone!!!“ sagte mein Gatte belehrend. Ich gab noch mehr Gas. Er schaute mich irritiert an. Statt wie gewohnt wütend zu werden und los zu toben, schwieg ich und handelte sehr ruhig und konzentriert.

Auf der Straße war echt nix los, jetzt konnte ich meiner Kreativität hemmungslos freien Lauf lassen. Außerhalb des Dorfes musste ich an einer Landstraßen-Kreuzung leider kurz anhalten. Zuvor fuhr ich noch ein bisschen Zick-Zack-Linien, um meinen Beifahrer zu erheitern. Er fragte, ob ich am frühen Morgen schon etwas Gutes getrunken oder geraucht hätte. Ich verneinte. Ich bin ein absoluter Gegner von Alkohol und Drogen, das müsste er eigentlich wissen nach über 25 Jahren trauten Beisammenseins.

Ich überquerte nun die Kreuzung, nachdem ich ordentlich nach links und rechts geschaut hatte. Mein nervös gewordener Beifahrer schaute mit. Provozierend auffällig, wie mir schien. Dann ging der wilde Trip weiter. Mein Mann meinte, ich solle langsamer fahren. Nach einem Blick in den Rückspiegel machte ich eine Vollbremsung. Mein Göttergatte hing kurz im Gurt und stützte sich mit den Armen am Armaturenbrett ab.

„Spinnst du???“ rief er wütend. Ich verneinte und erklärte ihm sehr ruhig und sachlich, dass der Inhaber meiner Autowerkstatt mir empfohlen hätte, ab und zu auf freier Strecke eine Vollbremsung zu machen. Wäre gut für die Bremsen, dass die schön gängig bleiben und eventuelle Ablagerungen auf den Bremsbelägen beseitigt würden. Danach machte ich gleich noch eine Vollbremsung.

Da mein Mann gesagt hatte, ich solle langsamer fahren, fuhr ich wunschgemäß ganz brav ins Nachbardorf ein. Sehr brav, mit zwanzig Sachen höchstens. Auch hier war nix los auf der Straße, ich war also kein Verkehrshindernis. Ich genoss die gemächliche Fahrt durch das langgezogene Dorf so sehr, dass ich noch in den ersten Gang zurückschaltete, um die Sache noch etwas auszudehnen.

Am Ortsende gab ich wieder Gas, aber nicht allzu viel. Mir war der Donauwalzer in den Sinn gekommen. Durch einen kurzen Rundumblick stellte ich fest, dass die Straße heute nur mir gehört. Kein anderes Auto in Sicht. Ich summte den Walzer in Gedanken vor mich hin und fuhr im Takt die schönsten Wellenlinien. Mein Auto schaukelte hin und her wie ein Kahn auf den Donauwellen. Warum auch nicht? Der Himmel war blau, die Sonne schien, die Straße war ein Stück weit kerzengerade und übersichtlich – das hebt doch die Laune. Da darf auch das Auto mal ein bisschen auf der Straße tanzen.

Mein Beifahrer schwieg jetzt mit verbissener Miene. Der Donauwalzer war zu Ende und ich beschloss, zur Abwechslung mal wieder eine kleine Vollbremsung zu machen. Mein Beifahrer stützte sich erneut am Armaturenbrett ab, blieb erstaunlicherweise weiterhin stumm, war aber ein bisschen blass um die Nase. Wahrscheinlich vor Ärger.

Leider war die Fahrt jetzt auch schon fast vorbei. Ich fuhr jetzt vorschriftsmäßig in die naheliegende Kleinstadt ein. Mein Göttergatte entspannte sichtlich. Aber er hatte sich zu früh gefreut. Ich hatte für ihn zum Abschluss noch eine nette, kleine Überraschung im Ärmel. Wenn ich jemanden eine Freude machen will, dann gebe ich alles.

Vor uns lag ein Kreisverkehr. Kreisverkehr ist eine Super-Erfindung. Man fährt hinein und kann im Kreis herum kreiseln, so oft man will. Klasse Gefühl, wie beim Karussell-Fahren. Ich dachte, das könnte meinem Mann auch gefallen. An diesem Tag hatte ich wirklich Lust auf Kreiseln. Dabei behinderte oder gefährdete ich niemanden, auch hier war nix los. Ich fuhr also in den Kreisverkehr und nicht wieder hinaus. Ich verpasste ständig alle vier Ausfahrten und sang dabei fröhlich: „Sieben Mal, sieben Mal, die Sieben ist eine wunderschöne Zahl…“ Ich hatte beschlossen, meinen liebenswerten Beifahrer mindestens sieben Mal im Kreis herum zu fahren, damit er auch wirklich was davon hat.

Jetzt brüllte zur Abwechslung mal er, was sehr, sehr selten ist. Es ist eine wahre Meisterleistung, ihn so weit zu bringen. Ich klopfte mir in Gedanken anerkennend auf die Schulter. Normalerweise bleibt er recht sachlich und beherrscht, selbst wenn er sich noch so sehr ärgert. Jetzt tobte er so richtig: „Hör auf mit dem Scheiß, ich glaub, du hast völlig einen an der Klatsche…“ Und so weiter. Ich bat ihn, sich in seinem Ton zu mäßigen. So respektlos, laut und bedrohlich redet man meiner Meinung nach nicht mit zarten, schwachen Frauen.

An seiner Autowerkstatt angekommen, sprang er sofort aus meinem Auto. Vor dem Büro blieb er noch eine Minute stehen. Er war sehr blass. Vielleicht war ihm ein bisschen übel vom vielen Karussell-Fahren und er musste kurz durchatmen. Er ist halt nicht mehr der Jüngste. Oder die aufwallende Freude, bei der Rückfahrt nach Hause in seinem eigenen Auto zu sitzen und selbst fahren zu dürfen, übermannte ihn kurz und benahm ihm den Atem.

Als wir wieder daheim waren, bat ich ihn ganz freundlich, er möge für die Zukunft eine klare Entscheidung treffen. Entweder setzt er sich zu mir ins Auto und hält den Mund oder er bleibt ganz einfach draußen, wenn er meinen Beifahrersitz als potenziellen Schleudersitz die jenseitige Welt betrachtet.

Seither geht´s komischerweise. Meistens jedenfalls. So, wie ich ihn kenne, glaube ich aber kaum, dass er aus Einsicht die Klappe hält, sondern dass ihn der kleine Horrortrip außerordentlich beeindruckt hat. Ich habe nämlich durchblicken lassen, dass ich jederzeit für eine Wiederholung bereit wäre.

Vor dem Lockdown im Frühjahr lief es eigentlich viel entspannter bei uns. Mein Mann hatte zu dem Zeitpunkt schon Kurzarbeit, was für ihn ganz nett war. Da konnte er nächtelang um die Häuser ziehen oder vor Glotze und Computer sitzen und jeden Tag ausschlafen bis in die Puppen. Das Mittagessen war zu dieser Zeit sein Frühstück. Seine Laune war damals bestens, er war immer gut drauf und ausgeglichen, solange ich nicht auf die Idee kam, ihn zur Mithilfe in Haus und Hof heranzuziehen.

Bis zum Lockdown. Da war es schlagartig aus mit seinen außerhäuslichen Aktivitäten. Langeweile machte sich breit. Seine Stimmung rutschte schnell in den Keller. Keine Kneipenbesuche, kein Kartenklopfen mit Ratsch und Tratsch in der Dorfkneipe, keine Rockkonzerte, keine Ausflüge mit dem Skat-Club, sogar erstmalige Schließung des Clubheims nach 25 Jahren – das war noch nie da.

Als auch noch seine USA-Reise unmöglich wurde, war er am Boden zerstört. Er wollte dort mit ein paar gleichgesinnten Artgenossen die Route 66 mit gemieteten Harleys entlang brettern. War alles schon längst gebucht und die Vorfreude war so groß gewesen. Und jetzt war alles wie ausgeknipst.

Das Leben kann so grausam sein. Nun wurde er komplett auf das häusliche Umfeld zurückgeworfen. Das gab es noch nie - schnell breitete sich Weltuntergangsstimmung aus. Per WhatsApp jammerte er mit seinen Kumpels und Lieblings-Freundinnen, mit denen er sonst immer auf Kneipen-Tour und zu Veranstaltungen ging, um die Wette.

Ich dagegen konnte diesen ersten Lockdown sehr gelassen nehmen, nachdem ich die letzten zwanzig Jahre wegen Kinder- und Seniorenbetreuung gewohnt war, nicht immer das tun zu können, was ich wollte. Nun war es halt mal wieder für ein paar Wochen so. Damit konnte ich leben.

Mein Mann eher weniger. Er ist sehr kontaktfreudig und braucht viel Abwechslung. Und auch Aufmerksamkeit und Anerkennung, überwiegend von weiblicher Seite. Er vermisste seinen lebensfrohen weiblichen „Fanclub“, der sich im Lauf der Jahre gebildet hatte, ziemlich stark.

Mein Göttergatte gehört zu den Männern, die es perfekt verstehen, sich immer ins beste Licht zu rücken. Vor seinen Mitmenschen gibt er sich immer total freundlich, hilfsbereit und verständnisvoll, was er zuhause keineswegs immer ist. Draußen zeigt er alle guten Eigenschaften, die man sich nur denken kann. Das kommt vor allem bei Frauen sehr gut an und sein Beliebtheitsgrad ist daher sehr hoch. Nun ja, darauf bin ich vor langer Zeit auch mal reingefallen. Aber gestern war gestern.

Ich kenne seine lebhafte, weibliche „Fangemeinde“ überwiegend und bin immer wieder fasziniert, dass etliche dieser Frauen absolut überzeugt sind, ich hätte den besten aller Ehemänner. Der Gedanke, dass daheim nicht alles Gold ist, was draußen so schön glänzt, kommt denen überhaupt nicht.

Bei manchen darf ich kein kritisches Wort über meinen scheinbar so tollen Mann sagen, die sind allzeit bereit, ihn mit Zähnen und Krallen zu verteidigen. Wenn ich zum Beispiel meinem Ärger Luft mache, weil dieser Super-Typ daheim freiwillig keinen Finger rührt, ernte ich nur ungläubige Verwunderung oder auch heftigen Widerspruch. Manche wollen oder können das einfach nicht glauben.

Ist ja verständlich, wo er doch außerhalb der vier Wände die Hilfsbereitschaft in Person ist. Dort spielt er gern den Ritter auf dem weißen Pferd, der jeder Prinzessin sofort eine Lampe in die Kemenate hängt, damit sie nicht im Dunkeln sitzt. Wenn aber mein Flur im Keller monatelang in tiefster Finsternis liegt, stört ihn das nicht.

Daheim sieht er meist keinen sofortigen Handlungsbedarf und schiebt Reparaturen oder sonstige nötige Arbeiten endlos vor sich her. So war es auch, als er Kurzarbeit hatte und Zeit im Überfluss. Da musste ich mir öfters was Nettes einfallen lassen, damit er seine phlegmatische Ader überwindet und wenigstens einige Sachen erledigte. Meckern allein hilft hier gar nichts.

Aber ich bin ja auch nicht auf den Kopf gefallen. Irgendwann dachte ich mir, wenn er notwendige Dinge nicht tun will, folge ich seinem Beispiel und tue auch nicht mehr das, was er von mir ganz selbstverständlich erwartet. Zum Beispiel Einkaufen und Kochen.

Mein Mann ist ein absolutes Null-Talent in der Küche. Oder was heißt Null-Talent – er ist einfach faul und hat kein Interesse. Die optimale Arbeitsteilung sieht für ihn so aus, dass ich koche und er isst. Er meint, jeder sollte das tun, was er am besten kann und er könne besser essen als kochen.

Dass er nicht kochen kann und kein Freund von Fast Food ist, konnte ich jetzt prima nutzen. Ich trat kurzerhand in den Küchenstreik und das häusliche Restaurant blieb vorübergehend geschlossen mit dem Hinweis, dass eine Öffnung erst wieder stattfindet, wenn er alle anstehenden Arbeiten erledigt hat.

Es funktionierte prima, er kam erstaunlich schnell in die Gänge. Nicht sofort, es dauerte noch ein, zwei Tage. Damit hatte ich gerechnet. Das ist für seine Verhältnisse superschnell. Er braucht zuhause halt immer etwas Anlauf. Schneller geht es nur, wenn ein Nicht-Familien-Mitglied um Hilfe bittet. Da legt er schon mal einen Blitz-Start hin, besonders wenn es sich um ein nettes, weibliches Wesen handelt.

Damit er während meines Streiks durch Nahrungsmangel nicht allzu sehr geschwächt und dadurch arbeitsunfähig wird oder wertvolle Arbeitszeit durch Einkaufen verliert, besorgte ich kurz vor Streikbeginn noch ein paar Dosen Ravioli in Tomatensoße. Extra für ihn, weil ich so etwas nicht esse.

Aus den Dosen baute ich ein ansprechendes Türmchen direkt neben die Herdplatte und krönte dieses mit einem Dosenöffner. Trotz seiner zwei linken Hände traute ich ihm zu, dass er eine Dose unfallfrei öffnen und erwärmen kann. Dann legte ich noch – fürsorglich, wie ich bin - ein Kochbuch daneben, weil ich annahm, dass er Dosen-Ravioli sehr schnell sattkriegt.

Er empfindet solche Streiks als Erpressung und ich weiß, dass ihn das ärgert, obwohl er so tut, als mache es ihm nichts aus. Um mir eins auszuwischen, erzählt er dann seinen Freundinnen oder auch unseren Nachbarn, dass es bei uns öfters nichts Gescheites zu essen gäbe. Warum dies der Fall ist, verschweigt er natürlich. Seine weiblichen Fans entrüsten sich gern über mein Verhalten. Sie halten es für ihre absolute Pflicht, Mann und Kinder rundum zu versorgen. Eine Frau, die nicht brav jeden Tag ein warmes Essen auf den Tisch bringt, ist in meiner Umgebung ein absolutes No-Go. Das erlaubt sich so schnell keine, so pflichtvergessen sind die hier nicht. Egal, wie faul die lieben Familienmitglieder sind – der häusliche Service funktioniert trotzdem.

Bei mir nicht mehr, seit ich entdeckt habe, wie wirksam die Einstellung meiner kostenlosen Dienstleistungen ist. Warum soll denn immer nur ich funktionieren und der Rest der Familie macht sich´s bequem? Entweder macht hier jeder seinen Teil oder gar keiner. Das ist nur gerecht.

Wenn ich mich über Faulheit meiner ausschließlich männlichen Familienmitglieder ärgere, hat das eben Konsequenzen. Dann wird eben mal eine Weile nicht mehr gekocht und die Lieblings-Klamotten werden auch nicht mehr umgehend gewaschen und gebügelt. Das hat nach meiner Ansicht mit Erpressung nichts zu tun, auch wenn andere das so sehen.

Mein Mann kriegt immer üppiges Mitgefühl und Aufmerksamkeit von etlichen seiner weiblichen Bekannten, wenn er sich über meine gelegentliche Arbeitsverweigerung beklagt. Die sind immer auf seiner Seite und ich bin bei diesem eingeschworenen Hühnerhaufen automatisch die Böse.

Noch nie habe ich gehört, dass eine aus der Hühnerschar hinterfragt hätte, welche Aktie mein Mann am Geschehen hat. So weit denken die gar nicht, vermutlich haben viele aus dem Umkreis vergessen „Hier!“ zu schreien, als der liebe Gott Intelligenz und Verstand verteilt hat. Da ist nix dran zu ändern, die muss man halt ins Nachtgebet einschließen. Das Stoßgebet könnte lauten: „Oh Heiland, schmeiß Hirn runter!“

Wenn ich mir erlaube, in Gegenwart von weiblichen Fans gelegentlich ein kritisches Wort an meinen Mann zu richten, gibt es immer welche, die ihm sofort zur Seite springen und für ihn Partei ergreifen. Dann habe ich auf einmal nicht nur einen Gegner, sondern gleich drei oder vier.

Anfangs war ich platt, wie selbstverständlich sich manche in Differenzen zwischen zwei Ehepartnern einmischen, wo ich mich auf jeden Fall rausgehalten hätte. Irgendwann erkannte ich, dass Einmischung wie auch Bevormundung und Zurechtweisung in der Mentalität der Menschen in meiner Umgebung tief verwurzelt ist und dass die mangels geistiger Entwicklung einfach nichts Falsches daran finden. So ist es hier eben und die Männer stehen den Frauen dabei in nichts nach.

Was soll´s, ich muss ja nicht unbedingt mit einfach gestrickten Frauen Umgang pflegen. Die dürfen von mir aus denken, ich hätte den besten Mann der Welt – ich weiß es besser. Im Gegensatz zu mir fühlt sich mein Göttergatte in diesem Kreis sehr wohl. Hier ist er der Hahn im Korb, hier kriegt er immer Bewunderung, Anerkennung und viel Aufmerksamkeit, ohne groß was dafür tun zu müssen.

Durch den Corona-Lockdown brach das jetzt ersatzlos weg. Nun war sein Leben tagtäglich nur noch auf ein einziges weibliches Wesen reduziert, nämlich auf mich. Das hob seine Stimmung nicht gerade.

Ich bin leider das Kontrastprogramm zu seinem weiblichen Fanclub, da muss er durch. Ich hatte noch nie viel übrig für Typen, die gern den Hahn im Korb spielen. Auf Geflügel dieser Art stehe ich einfach nicht, hier hält sich meine Tierliebe in Grenzen bzw. ist gar nicht vorhanden. Gockel gehören meiner Meinung nach in den Kochtopf oder in die Backröhre.

Mangels anderer Ablenkung hatte mein Göttergatte – wie noch etliche männliche Dorfbewohner, die dank Corona auch gelangweilt daheimsaßen – oft nichts Besseres zu tun, als zu schauen, was Frau den ganzen Tag so treibt. Es war dann überall das Gleiche: Nicht jedes weibliche Tun fand Zustimmung bei den Herren der Schöpfung und es gab überdurchschnittlich viele Differenzen wegen unqualifizierter Kommentare und Einmischung von männlicher Seite.

Genau wie die meisten meiner Leidensgenossinnen im Dorf, die sich auch mit missmutigen Ehemännern rumschlagen durften, tat ich weiterhin, was ich wollte und kämpfte tagtäglich darum, meinen Humor nicht zu verlieren.

Ich mistete zum Beispiel sämtliche Schränke und Schubladen aus und verkaufte alles, was ich nicht mehr brauchte, bei Ebay. Mein lieber Gatte sieht solches Treiben immer mit Misstrauen, was ich völlig daneben finde. Irgendwie glaubt er, mir dauernd auf die Finger schauen zu müssen und sagt ständig, ich solle dies und das behalten, das könnte man sicher noch mal brauchen.

Das nervt mich total. Ich verkaufe schließlich nur meine persönlichen Sachen und Dinge, die meine Söhne aussortiert haben und loswerden wollen. An den Sachen meines Göttergatten würde ich mich nie vergreifen. Das geht für mich gar nicht. Obwohl hier der meiste Handlungsbedarf wäre. Er kann sich, im Gegensatz zu mir, von nichts trennen. Im Keller sieht´s aus wie im Museum. Dazu sage ich schon lange nichts mehr, obwohl es mich sehr stört.

Deswegen hätte ich es gerne, dass er sich auch raushält, wenn es um meine Sachen geht. Wenn er gern viel Ballast durchs Leben schleppen will – von mir aus. Mein Ding ist das nicht.

Auf Diskussionen, welche Gegenstände dableiben sollen, weil unsere Söhne und die noch nicht vorhandenen Schwiegertöchter diese vielleicht noch mal brauchen könnten, lasse ich mich auch nicht mehr ein. Das führt erfahrungsgemäß zu nichts.

Sobald mein Göttergatte wieder so anfängt, sage ich nur noch, wenn ich in absehbarer Zeit aus seiner Nähe flüchte ins betreute Wohnen oder gleich ins Altersheim, möchte ich mit wenig Gepäck reisen. Wenn die Flucht auf die Schnelle von statten ginge, was sehr wahrscheinlich ist, wenn er weiterhin so nervt, bliebe zum Ausmisten auch keine Zeit mehr. Und aus Platzgründen kann man sowieso nicht alles dorthin mitnehmen. Es sei also besser, schon vorher Ballast abzuwerfen.