Dr. Jekyll und Mr. Hyde - Robert Louis Stevenson - E-Book

Dr. Jekyll und Mr. Hyde E-Book

Robert Louis Stevenson

4,6

Beschreibung

»Dr. Jekyll und Mr. Hyde« ist eine Schauernovelle von Robert Louis Stevenson, erstmalig 1886 erschienen, die als Vorläufer die Thematik der Persönlichkeitsstörung aufgreift. Der hochangesehene Londoner Arzt Dr. Jekyll hat einen Weg gefunden, sich mit Hilfe einer selbstgebrauten Droge in eine andere Persönlichkeit zu verwandeln. Im Laufe seiner Studien und Experimente hat er erfahren, dass der Mensch nicht nur aus einer einzigen, ihm gegebenen Natur besteht, sondern ein Vielfaches an Persönlichkeiten in einem einzigen Körper beherbergt. Mittels der Droge gelingt es ihm, einer dieser Persönlichkeiten Gestalt zu verleihen und als Mr. Hyde durch London zu streifen und Unheil anzurichten.

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Seitenzahl: 125

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ROBERT LOUISSTEVENSON

DR.JEKYLL und MR. HYDE

Mit Illustrationen von Charles Raymond Macauley

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Dr. Hannelore Eisenhofer und Ailin Konrad

© 2016 Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg

Alle Rechte, auch das der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Fotokopie) oder der Speicherung auf elektronischen Systemen, vorbehalten. All rights reserved.

Umschlag und Titelillustration: Bastian Groscurth (www.pencilsquad.com) ISBN: 978-3-86820-947-1

www.nikol-verlag.de

DIE GESCHICHTE DER TÜR

D

er Rechtsanwalt MR. UTTERSON war ein Mann von schroffem Auftreten, über dessen Gesicht nie ein Lächeln huschte; er war kühl, wortkarg und betreten in Unterhaltungen, zudem zurückhaltend in seinen Gefühlen; er war hager, groß, fade und langweilig, aber doch irgendwie liebenswert. Bei Treffen mit Freunden, und wenn der Wein seinem Gaumen entsprach, leuchtete aus seinen Augen etwas ungemein Menschliches, etwas, das zwar nie Eingang in seine Rede fand, sich jedoch nicht nur in stillen Zeichen auf seinem Gesicht nach dem Essen widerspiegelte, sondern häufiger und lautstark in den Handlungen seines Lebens.

Er war streng mit sich selbst. Wenn er allein war, trank er Gin, um seine Vorliebe für gute Weine zu unterdrücken. Und obgleich er das Theater liebte, hatte er dessen Schwellen seit zwanzig Jahren nicht mehr überschritten. Doch gegenüber anderen legte er eine Nachsichtigkeit an den Tag, die mitunter schon fast neidisch den Überschwang bewunderte, der in ihren Missetaten zu finden war, und war im schlimmsten Fall bereit zu helfen, statt zu rügen. »Ich neige zu Kains Irrglauben«, pflegte er seltsamerweise zu sagen, »ich lasse meinen Bruder auf seine Weise zur Hölle fahren.« Daher war es häufig sein Schicksal, dass er die letzte achtbare Bekanntschaft und der letzte gute Einfluss im Leben von Menschen war, die dem Untergang geweiht waren. Und selbst diesen gegenüber gab es nicht den Hauch eines veränderten Verhaltens, solange sie bei ihm ein und ausgingen. Zweifellos war das für Mr. Utterson keine große Leistung, denn er war höchst unaufdringlich und selbst seine Freundschaft schien in einer ähnlichen gutmütigen Freizügigkeit begründet zu sein. Es ist das Kennzeichen eines bescheidenen Mannes, dass er seinen Freundeskreis vom Schicksal vorbestimmt entgegennimmt, und das war die Art des Rechtsanwalts. Seine Freunde waren Verwandte oder Personen, die er schon sehr lange kannte. Seine Zuneigungen wuchsen wie Efeu mit den Jahren und hatten nichts mit der Eignung des Objekts zu tun. Daher stammte wohl auch die Freundschaft, die ihn mit Mr. Richard Enfield, einem entfernten Verwandten und stadtbekannten Manne, verband. Für viele war es ein Rätsel, was diese beiden wohl aneinander fanden, oder welches Interesse ihnen gemein war. Es wurde von denjenigen, die beide auf einem Sonntagsspaziergang antrafen, berichtet, dass sie nichts sagten, unglaublich gelangweilt dreinschauten und mit sichtlicher Erleichterung das Erscheinen eines Freundes begrüßten. Dafür legten die beiden Männer größten Wert auf diese Spaziergänge, betrachteten sie als Höhepunkt einer jeden Woche und ließen dafür nicht nur jegliche Vergnügen beiseite, sondern widerstanden sogar den Pflichten ihres Berufs, um ungestört genießen zu können.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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