Dr. Norden Bestseller 410 – Arztroman - Patricia Vandenberg - E-Book

Dr. Norden Bestseller 410 – Arztroman E-Book

Patricia Vandenberg

0,0

Beschreibung

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration. »Ich verstehe dich nicht. Seit Wochen bist du unkonzentriert und kannst dir nicht einmal die einfachsten Figuren und Schrittfolgen merken. Und wie siehst du überhaupt aus? Du bist nur noch ein Schatten deiner selbst«, stellte Vicky Stolz erbarmungslos fest. Ihr Freund Max wich ihrem Blick aus. »Willst du jetzt mit mir tanzen oder nicht?« fragte er ärgerlich und reichte ihr die Hand. Doch diesmal ließ sich Vicky nicht überreden. Sie stemmte die Hände in die Hüften und durchbohrte Max förmlich mit Blicken. »Entweder du sagst mir jetzt sofort, was los ist. Oder du fliegst hochkant hier raus.« Diese Drohung schien zu fruchten. »Was? Das ist nicht dein Ernst. Das würdest du niemals tun, nicht wahr, Vickylein?« »Und ob«, kam die kalte Antwort. Max Thurner zuckte zusammen und änderte gleich darauf seine Strategie. »Bitte schön, ganz wie du willst.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 115

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0



Dr. Norden Bestseller – 410 –

Ein Mann mit vielen Talenten

Patricia Vandenberg

»Ich verstehe dich nicht. Seit Wochen bist du unkonzentriert und kannst dir nicht einmal die einfachsten Figuren und Schrittfolgen merken. Und wie siehst du überhaupt aus? Du bist nur noch ein Schatten deiner selbst«, stellte Vicky Stolz erbarmungslos fest.

Ihr Freund Max wich ihrem Blick aus.

»Willst du jetzt mit mir tanzen oder nicht?« fragte er ärgerlich und reichte ihr die Hand.

Doch diesmal ließ sich Vicky nicht überreden. Sie stemmte die Hände in die Hüften und durchbohrte Max förmlich mit Blicken.

»Entweder du sagst mir jetzt sofort, was los ist. Oder du fliegst hochkant hier raus.«

Diese Drohung schien zu fruchten.

»Was? Das ist nicht dein Ernst. Das würdest du niemals tun, nicht wahr, Vickylein?«

»Und ob«, kam die kalte Antwort.

Max Thurner zuckte zusammen und änderte gleich darauf seine Strategie.

»Bitte schön, ganz wie du willst. Dann tanze ich den Wettbewerb eben nicht mit dir, du gewinnst nicht den ersten Preis und verspielst damit jede Chance auf den Job als Tanzlehrerin.«

Doch wenn Max gemeint hatte, Vicky damit einzuschüchtern, hatte er sich geirrt. Ein bitterer Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht, als sie sich abwandte und einige Schritte im Raum auf und ab ging.

»So, wie du dich im Moment präsentierst, können wir froh sein, überhaupt zum Wettbewerb zugelassen zu werden«, murmelte sie deprimiert.

Dagegen konnte selbst Max nicht argumentieren, und eine Weile schwiegen beide. Endlich wandte sich Vicky um und sah ihn fragend an.

»Was ist los mit dir? Willst du es mir nicht endlich sagen? Wieso bist du in den letzten Monaten so verändert? Wenn es eine andere Frau in deinem Leben gibt, dann sag es mir bitte. Aber quäle uns nicht weiter mit dieser Ungewißheit«, sprach sie endlich den Verdacht aus, der ihr schon lange wie Blei auf der Seele lastete.

Einen Moment lang sah Max beinahe erleichtert aus. Sein hübsches, männliches Gesicht leuchtete auf, als er auf Vicky zuging und sie in den Arm nahm.

»Nie wird es in meinem Leben eine andere Frau geben als dich, mein Engel. Wie kommst du nur auf so eine dumme Idee?« schmeichelte er mit seiner dunklen Samtstimme, die Vicky regelmäßig eine Gänsehaut über den Rücken jagte.

So ließ sie sich denn auch gerne überzeugen.

»Entschuldige, ich weiß, das ist blöd von mir, und ich glaube es auch im Grunde genommen nicht. Ich tue so vieles für dich, wir haben soviel zusammen durchlitten, das würdest du mir nie antun«, murmelte sie ihm ins Ohr, während sie sich an seine starke Brust lehnte. Durch das dünne, seidene Hemd hindurch konnte sie seine warme Haut fühlen. Trotzdem blieb Vicky stark und wischte ihre Sorgen nicht wie sonst mit einer Handbewegung beiseite. »Ich spüre aber, daß was nicht stimmt mit dir. Willst du mir nicht sagen, was los ist?« wiederholte sie ihre Frage inständig.

»Es ist nichts, wirklich«, beteuerte Max noch einmal. Doch er wußte selbst, wie unglaubwürdig er dabei klang. Er ließ Vicky los und wischte sich die feuchten Hände an seiner schwarzen, engen Hose ab. Unruhig begann er, vor der Spiegelwand des Übungsraumes auf und ab zu gehen.

Vicky verschränkte die Arme vor dem Körper. Ihr Herz schlug hart gegen ihre Brust. Sie mußte die Wahrheit erfahren, jetzt oder nie.

»Ich will sofort wissen, welches Geheimnis du vor mir hast«, verlangte sie energisch.

Max haderte noch eine Weile mit sich, ehe er sich der Übermacht seiner Freundin ergab. Er warf Vicky einen niedergeschlagenen Blick zu und seufzte.

»Also schön. Irgendwann würdest du es doch erfahren«, gab er zähneknirschend zu.

Vicky wurde blaß.

»Hör endlich auf, in Rätseln zu sprechen. Ich werde bald verrückt vor Sorge«, rief sie bebend, und Max starrte auf seine Schuhspitzen.

»Du hast doch sicherlich in den Nachrichten von dem Fall Krüger gehört.«

»Der gelähmte Schauspieler, der vor einiger Zeit verschwunden ist?« erinnerte sich Vicky irritiert. »Was hast du damit zu tun?«

Max wippte vor und zurück, während er sich die Worte genau überlegte.

»Nun ja, ich weiß etwas, was dem Fall eine Wende geben könnte.«

»Wie bitte?« Vicky meinte, nicht richtig verstanden zu haben, und Max wehrte sich energisch.

»Jetzt stempel mich nicht gleich zum Schwerverbrecher ab. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Immerhin könnte ich meinen Beitrag dazu leisten, daß eine Mörderin verurteilt wird.«

»Wie kommst du darauf, daß Mandy Krüger eine Mörderin ist? Immerhin wurde James Krüger bis jetzt nicht gefunden«, beharrte Vicky auf den Tatsachen und machte instinktiv einen Schritt zurück.

»Aber ich habe etwas beobachtet, was die Schuld dieser Frau beweisen kann«, erklärte Max grimmig.

Vicky musterte ihren Freund verwundert. So hatte sie ihn noch nie zuvor gesehen.

»Was hat dir diese Frau angetan, daß du dir eine Meinung über sie bilden kannst? Woher kennst du sie überhaupt?« stellte sie genau die richtigen Fragen.

»Ich kenne sie überhaupt nicht«, gab Max zurück. »Aber ich war zufällig eines Morgens in der Gegend, in der das Schauspielerehepaar wohnt. Bis dahin wußte ich noch gar nichts vom Verschwinden des Mannes. Auch als ich diese Frau beobachtete, wie sie sich umsah, dachte ich mir noch nichts. Erst als ich erkannt habe, daß sie ein Messer in der Hand hielt, kam mir die Sache komisch vor. Ich hab’ zugeschaut, wie sie es ins Gebüsch vor dem Haus geworfen hat und dann ganz schnell wieder reinverschwunden ist. Komisch, nicht wahr?« suchte Max nach Bestärkung.

Doch Vicky ging nicht auf diese Bemerkung ein.

»Und dann? Was geschah dann?« fragte sie atemlos.

Max zuckte mit den Schultern.

»Nichts. Ich hab’ mir nichts weiter gedacht und bin weitergegangen. Und eine ganze Zeitlang hab’ ich die Geschichte einfach vergessen. Bis ich hörte, daß der Prozeß gegen diese Frau eröffnet worden ist, weil ihr Mann wie vom Erdboden verschluckt ist.«

»Das ist doch noch lange kein Grund, um sie des Mordes zu verdächtigen.« Vicky schnappte überrascht nach Luft.

»Schon mal was von Indizienprozessen gehört?« grinste Max auf einmal breit. »In dem Haus wurden überall Blutspuren gefunden, die eindeutig von James Krüger stammen«, erklärte er mit einer eigentümlichen Schadenfreude.

Vicky konnte sich nicht genug wundern.

»Kannst du mir bitte mal erklären, was das alles soll?« Sie verstand den Sinn seiner Rede nicht. »Woher weißt du so gut über diesen seltsamen Fall Bescheid? Und warum hast du die ganze Zeit so ein Geheimnis daraus gemacht? Warum hast du nicht mit mir darüber geredet? Nach alldem, was zwischen uns vorgefallen ist, hätte ich das doch erwarten können, nicht wahr?«

»Fängst du wieder mit den alten Kamellen an? Ich dachte, das hätten wir geklärt«, stöhnte Max theatralisch und wollte sich beleidigt abwenden. »Und ich dachte, du hättest mir verziehen. Nun habe ich die Bestätigung, daß es gut war, dir nichts zu erzählen. Du vertraust mir ja eh nicht«, mimte er den großen Enttäuschten.

Vicky sah ihn an. Ihre abwehrende Haltung fiel augenblicklich in sich zusammen.

»Bitte, Max, nimm es mir nicht übel. Ich glaube dir ja«, beeilte sie sich zu versichern. »Bitte sag mir, wie es weiterging«, bettelte sie beinahe.

Das wiederum gefiel Max, und er lächelte zufrieden, als er zu seiner Freundin zurückkehrte und ihr mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze tippte.

»Weißt du, ich wollte dir keine Sorgen machen, weil ich genau weiß, wie leicht du dich immer aufregst. Schon komisch, daß der Schauspieler kurz vor dem Tag verschwunden ist, als ich seine Frau gesehen habe. Findest du nicht? Spurlos.«

Vicky musterte ihren Freund eingehend.

»Das ist also der Grund, warum du die ganze Zeit schon so seltsam bist«, stellte sie nachdenklich fest.

»Würde dich das nicht belasten?« Max fühlte sich sofort wieder angegriffen und brauste auf.

»Doch, natürlich. Warum bist du denn so giftig?« Vicky wich verwirrt zurück.

Max starrte seine Freundin einen Moment lang empört an. Dann stöhnte er auf und verbarg das Gesicht in den Händen.

»Seit der Prozeß gegen diese Frau eröffnet wurde, überlege ich, ob ich meine Beobachtung zu Protokoll geben soll. Ich meine, es könnte ein entscheidender Hinweis sein.«

»Aber Max, du mußt es einfach tun!« rief Vicky, um ihm zu zeigen, daß sie ihm glaubte. »Wenn sie eine Mörderin ist, mußt du deine Aussage machen. Selbst wenn sie sich später als haltlos herausstellen sollte. Du mußt es ihnen sagen. Schon deshalb, um wieder ruhig schlafen zu können. Und um in aller Ruhe mit mir trainieren zu können, damit wir den Wettbewerb gewinnen. Du weißt doch, wieviel für mich davon abhängt«, betonte sie liebevoll und schmiegte sich eng an ihn.

»Das weiß ich, Baby. Und ich möchte wirklich alles dafür tun, um dich auch einmal zu unterstützen. Ich will dir zeigen, daß ich ein guter Partner bin, auf den du dich verlassen kannst«, murmelte er ihr mit seiner Samtstimme ins Ohr, während er begann, sich zu einem imaginären Rhythmus in den Hüften zu wiegen.

Wie selbstverständlich folgte Vicky seinen Bewegungen.

»Mein armer, armer Max. Wenn ich mir vorstelle, was du alles durchgemacht hast, um mich nicht aufzuregen, dann tut mir das endlos leid«, erklärte sie voll des schlechten Gewissens.

Max lachte zufrieden und ließ Vicky eine Pirouette drehen. Für den Bruchteil einer Sekunde tauchte der Gedanke in ihrem Kopf auf, was ihn damals wohl in diese Gegend getrieben haben mochte. Doch bei der nächsten Drehung schob sie diese Idee vehement beiseite. Sie wollte nicht mehr an Max’ Betrügereien, an seine Lügen und Verleumdungen denken. Statt dessen hatte sie sich dazu entschlossen, ihm endlich zu vertrauen und mit ihm zusammen an einer glücklichen, gemeinsamen Zukunft zu arbeiten. Doch das Schicksal schien ihnen immer wieder Knüppel zwischen die Füße werfen zu wollen.

Die Anwälte und ihre Mitarbeiter konnten kaum aus der Pforte des Gerichts treten, so viele Menschen hatten sich davor versammelt.

»Herr Thalbach, wie sehen Sie die Chancen der Angeklagten?«

»Wer ist in Ihren Augen schuldig?«

»Wie lange wird der Prozeß noch dauern?«

Als der Staranwalt Nicolai Thalbach das Gericht beinahe als letzter verließ, wurde er schlagartig von einer Menge Journalisten und Fotografen bestürmt. Fragen über Fragen prasselten auf ihn ein, Blitzlichter blendeten ihn, so daß er genervt die Hand vor die schmalen, grauen Augen hielt.

»Der Prozeß ist vertagt. Es tut mir leid, ich kann keine weiteren Angaben machen«, rief er, um sich Gehör zu verschaffen, während er sich einen Weg durch die Menschenmenge und hin zu seinem Wagen bahnte, der vor dem Gericht auf ihn wartete. Als er die Wagentür hinter sich zugeschlagen hatte, stöhnte er erleichtert auf.

»Du meine Güte, wenn ich geahnt hätte, daß das öffentliche Interesse an diesem Fall so groß ist, hätte ich ihn nicht übernommen.«

»Tu doch nicht so bescheiden. Ich weiß gar nicht, worüber du dich beschwerst. Publicity hat dir doch schon immer gefallen«, meinte seine Sekretärin Anna Wegener, die hinter ihrem Chef in den Wagen geschlüpft war und nun ihr Handy zückte, um die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter abzuhören.

Während der Chauffeur die Limousine sicher durch den Verkehr lenkte, machte sich Anna Notizen. Nicolai Thalbach hingegen hatte sich mit geschlossenen Augen zurückgelehnt und dachte über diesen schwierigen Fall nach, der ihn schon seit Monaten beschäftigte und der immer undurchsichtiger wurde. Die für alle überraschende Aussage eines Zeugen hatte an diesem Tag eine Vertagung des Prozesses nach sich gezogen. Ein Ergebnis seiner Überlegungen war damit in noch weitere Ferne gerückt, aber die Assistentin holte ihn ohnehin rasch aus seinen Gedanken zurück.

»Dr. Daniel Norden hat sich gemeldet. Er hat die damaligen Untersuchungsergebnisse noch einmal ausgewertet und bittet um Rückruf, damit ihr ein Treffen vereinbaren könnt.«

»Das erledigen wir so bald wie möglich«, bestimmte Nicolai Thalbach entschieden. »Die Meinung des Arztes ist von kolossaler Bedeutung für das weitere Schicksal von Mandy Krüger.«

»Gut, ich werde einen Termin vereinbaren«, nickte Anna Wegener und machte sich entsprechende Notizen in ihren Planer, ehe sie sich wieder ihrem Chef zuwandte. »Und dann war da noch ein Anruf deiner Schwester.«

»Herrje, meine Nichte Simona hat heute Geburtstag«, fiel es Nicolai wie Schuppen von den Augen.

»Du sollst pünktlich um neunzehn Uhr zum Abendessen da sein. Man wartet extra wegen dir.«

»Und ich habe noch kein Geschenk. Was wünscht sich denn ein zehnjähriges Mädchen?« erkundigte sich Nicolai Thalmann hilflos bei seiner Sekretärin.

Doch auch darauf hatte Anna eine Antwort.

»Deine Schwester Marisa kennt dich wirklich gut und hat einen Geschenktip hinterlassen.«

»Und? Was soll es diesmal sein? Eine weitere Puppe, die weinen und trinken kann? Ein ferngesteuertes Ufo? Ein Porsche für Kinder?« fragte er lächelnd, als er sich an die exklusiven Wünsche der vergangenen Jahre erinnerte.

Doch Anna hatte eine Überraschung parat.

»Ein Buch. Simona wünscht sich ein Buch.«

»Wie bitte?« Nicolai verschluckte sich beinahe vor Überraschung, und Anna Wegener lachte herzlich.

»So leicht, wie du dir das vorstellst, ist es nun auch wieder nicht. Es handelt sich um ein bereits vergriffenes Exemplar einer besonderen Ausgabe des ›Zauberers von Oz‹.«

Nicolai verdrehte die Augen gen Himmel.

»Das hätte ich mir denken können, daß sich dieses verwöhnte Kind nicht ein einziges Mal etwas Normales wünschen kann.«

»Mit Verlaub, ich denke, das kommt nicht von ungefähr«, lächelte Anna verschmitzt.

»Was willst du mir damit durch die Blume sagen?« Nicolai Thalmann nahm seiner Assistentin diesen anzüglichen Kommentar jedoch nicht übel.

»Ganz einfach, du und deine Familie, ihr liebt eben den Luxus. Kein Wunder, daß das auf das Kind abfärbt.«

»Wahrscheinlich hast du recht«, seufzte Nicolai einsichtig. »Dabei wurden wir als Kinder wenigstens von unseren Eltern kurzgehalten und haben den Luxus im Gegensatz zu Simona nicht zu spüren bekommen.«

»Das meinst du. Ich glaube, ihr wart immer noch sehr verwöhnt. Schon allein das große Haus, in dem du aufgewachsen bist, die Angestellten, die euch alle Arbeit abgenommen haben, das alles ist nicht ohne Wirkung auf dich geblieben.«

»Hältst du mich für einen Snob?« fragte Nicolai augenzwinkernd.

»Willst du eine ehrliche Antwort?«

»Natürlich.«