Das Leben nach dem Happy-End - Patricia Vandenberg - E-Book

Das Leben nach dem Happy-End E-Book

Patricia Vandenberg

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Beschreibung

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen. Dr. Norden Neuauflage Nr. Können sich alle Träume erfüllen? Emmi öffnete die Augen. Es dauerte eine kleine Weile, ehe sie sich in der Wirklichkeit zurechtfand. War es wirklich wahr, daß der Mann, der neben ihr im Bett lag und schlief, nun ihr angetrauter Ehemann war? Ein Blick auf den goldenen Ring an ihrer rechten Hand schaffte Klarheit. Seit gestern war Emily, geborene Maurus, die Frau von Armin Seewald. »Na, mein Schatz, hast du gut geschlafen?« Seine dunkle Stimme weckte sie aus ihren Betrachtungen. Zärtlich lächelnd wandte sie sich ihrem Mann zu. »Ich mußte eben überlegen, ob ich wache oder träume«, gestand sie leise. »Und, was wünscht du dir?« »Ehrlich gesagt erscheint mir alles wie ein Traum. Aber es macht mich zum glücklichsten Menschen der Welt, wenn ich weiß, daß das alles hier Wirklichkeit ist«, raunte Emmi ihm ins Ohr und schmiegte sich fest an seine breite Brust. Sie streichelte über die gekräuselten Haare. »Unvorstellbar, daß ich vor sechs Wochen noch nicht einmal von deiner Existenz wußte. Und jetzt bin ich deine Frau.

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Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane – 10 –

Das Leben nach dem Happy-End

Können sich alle Träume erfüllen?

Patricia Vandenberg

Emmi öffnete die Augen. Es dauerte eine kleine Weile, ehe sie sich in der Wirklichkeit zurechtfand. War es wirklich wahr, daß der Mann, der neben ihr im Bett lag und schlief, nun ihr angetrauter Ehemann war?

Ein Blick auf den goldenen Ring an ihrer rechten Hand schaffte Klarheit. Seit gestern war Emily, geborene Maurus, die Frau von Armin Seewald.

»Na, mein Schatz, hast du gut geschlafen?« Seine dunkle Stimme weckte sie aus ihren Betrachtungen.

Zärtlich lächelnd wandte sie sich ihrem Mann zu.

»Ich mußte eben überlegen, ob ich wache oder träume«, gestand sie leise.

»Und, was wünscht du dir?«

»Ehrlich gesagt erscheint mir alles wie ein Traum. Aber es macht mich zum glücklichsten Menschen der Welt, wenn ich weiß, daß das alles hier Wirklichkeit ist«, raunte Emmi ihm ins Ohr und schmiegte sich fest an seine breite Brust. Sie streichelte über die gekräuselten Haare. »Unvorstellbar, daß ich vor sechs Wochen noch nicht einmal von deiner Existenz wußte. Und jetzt bin ich deine Frau. Es ist einfach unglaublich.«

»Bereust du es?« frage Armin heiser. Es hätte nicht des lockenden Streichelns seiner Finger bedurft, um Emily eine Gänsehaut auf den Rücken zu zaubern. Das weiche Timbre seiner Stimme allein wäre ausreichend gewesen.

Sie lachte leise.

»Keine Sekunde. Vom ersten Augenblick an wußte ich, daß du der Mann bist, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn ich die Vernissage von Charlotte nicht besucht hätte.«

Armin stützte sich auf seinen Ellbogen und sah auf Emily hinab. Behutsam strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Nur ein Kenner hätte den Unmut in seinen Augen bemerkt. Doch sie kannte ihn noch nicht gut genug, um solche Feinheiten zu registrieren.

»Ich verstehe gar nicht, warum du immer von dieser Vernissage anfängst. Seit ich denken kann, finde ich Kunst sterbenslangweilig«, bemerkte er zurückhaltend.

Emmi lachte leise und kuschelte sich wieder eng an ihn.

»Das, was ich am meisten an dir liebe, ist dein skurriler Humor. Er ist einfach köstlich. Nie zuvor konnte ich mit einem Mann so sehr lachen. Oder ist es doch deine Vielschichtigkeit? Dieses Geheimnis, das dich umgibt wie ein fein gewebter Schleier.«

Abrupt schob Armin seine Frau von sich, schlug die Decke zurück und stand auf.

»Du bist hoffnungslos romantisch«, erklärte er kurzerhand.

Emily starrte ihn von unten herauf überrascht an. Einen Moment lang schien er ihr seltsam fremd und furchteinflößend. Doch der Augenblick verging ebenso schnell wieder, als Armin sich zu ihr hinabbeugte und ihr einen Kuß auf die Nasenspitze gab. »Hoffentlich bist du nicht böse, daß wir unsere Hochzeitsreise in einer so unromantischen Stadt wie München verleben, nur wenige Kilometer von unserer kleinen Stadt Holm entfernt. Aber ich konnte es dienstlich nicht anders einrichten.«

Emmis Herz klopfte, und sie hätte ihr Leben gegeben, um diesen Moment für immer zu bannen. Als sie die Augen wieder öffnete, lächelte sie ihn verzückt an.

»Ob du es glaubst oder nicht. Du könntest mich sogar in ein Kohlebergwerk entführen. In deiner Nähe fände ich selbst das noch romantisch und atemberaubend. Abgesehen mal davon ist München eine herrliche Stadt. Nicht umsonst wurde sie wegen ihrer Vielzahl an Kirchen und Klöstern im 17. Jahrhundert auch das ›deutsche Rom‹ genannt.«

»Dann solltest du dich aufmachen und die Zeit nutzen, solange ich mit meinen Terminen beschäftigt bin.« Armin schlug ihre Bettdecke zurück, um Emmi zum Aufstehen zu animieren. »Raus aus den Federn, meine kleine Schlafmütze.« Er kitzelte sie an den Fußsohlen.

Lachend sprang sie auf.

»Na warte, du böser Junge. Ich werde dir schon zeigen, daß man so nicht mit einer Lady umgeht.« Sie schnappte sich ein Kissen und warf es Armin an die Brust.

Der fing es geschickt auf, um es postwendend zurückzuschicken. Lachend ließ sich Emily rücklings auf das Bett fallen.

»Ich liebe, liebe, liebe dich«, wiederholte sie immer wieder und konnte allein vom Klang dieser Worte nicht genug bekommen.

Armin Seewald, der schon ins Badezimmer gehen wollte, machte noch einmal kehrt. Er zog seine

frischangetraute Ehefrau liebevoll vom Bett hoch und umarmte und küßte sie noch einmal innig.

»Nie in meinem Leben war ich glücklicher als jetzt«, raunte er ihr heiser ins Ohr. »Am liebsten würde ich hier bei dir bleiben.«

»Und ich möchte dich hier einsperren und nie mehr wieder fortlassen.«

»In ein paar Stunden sehen wir uns wieder«, versprach Armin feierlich, als er seine Ehefrau losließ. »Soll ich einen Tisch im Acquarello reservieren?«

Vor Überraschung schlug sich Emmi die Hand vor den Mund.

»Ist das nicht zu teuer für einen ganz gewöhnlichen Samstag?« fragte sie.

Armin lächelte.

»Jeder Tag mit dir ist ein Geschenk und verdient es, entsprechend gewürdigt zu werden. Außerdem muß ich dir auf unserer Hochzeitsreise schließlich etwas bieten. Also, nimm dir ein Taxi und sei pünktlich um dreizehn Uhr im Restaurant. Ich kann es schon jetzt kaum erwarten, dich wieder in die Arme zu schließen.« Damit wandte sich Armin nun endgültig ab, um sich auf den bevorstehenden Termin vorzubereiten. Ausgefüllt von einem namenlosen Glück sah Emily ihm nach. Ihr Leben war vollkommen.

Verzückt saß Felicitas Norden ihrem Mann Daniel am Tisch des italienischen Sternerestaurants gegenüber und wußte nicht, was sie zuerst loben sollte. Das schöne Ambiente, den hervorragenden Wein oder aber das köstliche Essen, mit dem sie ihr Mann anläßlich ihres Hochzeitstages überrascht hatte. Sie entschied sich für letzteres.

»Diese gefüllten Zucchiniblüten sind ein Traum.« Fee schloß die Augen und ließ sich die Köstlichkeit auf der Zunge zergehen. »Hast du sie schon versucht?«

Daniel beobachtete sie verliebt.

»Wenn ich dich ansehen darf, brauche ich nichts mehr zu essen.«

Felicitas öffnete die ungewöhnlich schönen violetten Augen und strahlte ihren Mann an.

»Du bist einfach das Beste, was mir je passiert ist. Trotzdem ist das Essen köstlich. Das darfst du dir nicht entgehen lassen.«

Doch Daniel Norden hob lieber sein Glas, um mit seiner Frau auf die vielen, glücklichen Jahre anzustoßen, die sie bisher miteinander verbracht hatten. Hell wie Glocken klangen die Gläser aneinander, als unbemerkt von dem verliebten Paar eine dunkelhaarige schlanke Frau das Restaurant betrat. Suchend sah sie sich um. Ein Kellner trat auf sie zu.

»Kann ich Ihnen behilflich sein, Signorina?« fragte er mit deutlich italienischer Färbung in der Stimme.

Emily lächelte und zeigte eine Reihe makelloser blütenweißer Zähne.

»Signora, bitte«, korrigierte sie ihn mit unverhohlenem Stolz. »Mein Name ist Signora Seewald. Mein Mann hat für dreizehn Uhr einen Tisch reserviert.«

Der Ober machte eine kaum merkliche Verbeugung und wandte sich einem großen, in dunkles Leder gebundenen Buch zu. Bedauernd schüttelte er den Kopf.

»Mi dispiace, Signora, es tut mir leid. Ich habe keine Reservierung auf den Namen Seewald. Sind Sie sicher, daß Sie hier verabredet sind?«

Ein Schatten huschte über Emmis Strahlen. Sie schluckte.

»Ganz sicher. Oder gibt es noch ein anderes Restaurant mit diesem Namen?«

»No, Signora Seewald. Vielleicht hat er vergessen, anzurufen. Ma non c’è problema. Das ist kein Problem. Wir haben einen freien Tisch dort drüben.«

»Wie schön. Ich werde dort warten«, erklärte Emily Seewald entschlossen. Sie ließ sich nicht anmerken, wie ihr die Enttäuschung ins Herz schnitt. Obwohl es nicht das erstemal war, daß Armin zu spät kam oder etwas vergessen hatte, schmerzte diese Nachlässigkeit immer wieder. Manchmal verstand sie ihn einfach nicht. Auf der einen Seite konnte er liebevoll und zärtlich, einfühlsam und aufmerksam sein wie kein Mann vor ihm. Und dann wieder stieß er sie vor den Kopf mit rohen, gefühllosen Äußerungen und Taten, die so gar nicht zu ihm passen wollten.

Darüber dachte Emmi nach, während sie unkonzentriert in der Speisekarte blätterte und an dem Aperitif nippte, den er Cameriere ihr gebracht hatte. Sie ließ die Tür nicht aus den Augen.

»Sieh mal, die arme Frau wartet auf ihren Mann«, raunte Felicitas ihrem Mann über den Tisch hinweg zu.

Daniel runzelte die Stirn.

»Woher weißt du das? Kannst du Gedanken lesen?«

»Du liebe Zeit, nein. Das würde ich auch niemals wollen. Ich habe gehört, was sie dem Ober gesagt hat.«

»Hast du dich nicht eben noch mit mir unterhalten?« wunderte sich der Arzt zu recht.

Felicitas’ Lächeln wurde heller.

»Selbstverständlich. Das heißt aber nicht, daß ich nicht auch zuhören könnte. Schließlich sind wir Frauen, anders als Männer, durchaus in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun«, erklärte sie mit einem erheiterten Augenzwinkern.

So kannte und liebte Daniel Norden seine Frau. Er lachte.

»Die Fähigkeit, mehrere Ziele auf einmal zu verfolgen. Multi-tasking-fähig, nennt man diese unglaubliche Eigenschaft. Und ich kann dir noch nicht einmal widersprechen. Dieses unglaubliche Talent stellst du jeden Tag mehrfach unter Beweis.« Er hob sein Glas und prostete Felicitas zu, während Emilys Lächeln am anderen Tisch immer künstlicher wurde.

Sie hatte die Speisekarte inzwischen zum drittenmal gelesen. Der Aperitif war geleert, und der Zeiger der Uhr rückte unerbittlich vorwärts. Emmi beobachtete die Gäste des Restaurants aus den Augenwinkeln. Plötzlich faßte sie einen Entschluß. Sie erhob sich und kam an den Tisch des Ehepaares Norden.

»Entschuldigen Sie die Störung. Ich hätte eine Frage«, begann sie schüchtern. Der Ober hatte eben die Teller des Hauptgangs abgetragen. Das war der Grund, warum ihre Wahl auf das Arztehepaar gefallen war. »Sie scheinen ja schon eine Weile hierzusein. Haben Sie möglicherweise einen gutaussehenden Mann gesehen? Blond, groß und schlank, mit blauen Augen? Er trägt einen schwarzen Anzug und eine bunte Krawatte.«

Fragend sahen Daniel und Fee zunächst sich und dann die Unbekannte an. Und schüttelten über-einstimmend den Kopf.

»Tut mir leid«, übernahm es der Arzt zu antworten.

Emmi suchte in ihrer Handtasche.

»Hier, ich habe auch ein Foto. Es ist erst ein paar Wochen alt.« Sie öffnete eine Brieftasche und zog eine Hochglanzfotografie heraus.

Felicitas betrachtete sie eingehend. Doch auch sie konnte keine positive Antwort geben.

»Ein sehr sympathischer Mann. Leider bin ich sehr sicher, daß er nicht hier war. Zumindest nicht, seit wir da sind.«

Emily schluckte, als sie die Fotografie zurücknahm. Sie sah Daniel mit verschwommenem Blick an und wirkte auf einmal hilflos wie ein Kind.

»Ich verstehe das gar nicht. Auf dem Handy kann ich ihn auch nicht erreichen. Es ist ausgeschaltet«, stammelte sie, um Fassung ringend. »Unzuverlässig ist er ab und zu schon. Aber so was hat er bisher nie gemacht.«

Mit einem Blick verständigte sich Daniel mit seiner Frau. In manchen Situationen brauchten sie keine Worte und verstanden einander auf Anhieb. Fee nickte. So stand Dr. Norden auf, nahm die junge Frau an den Schultern und drückte sie behutsam auf den freien Stuhl am Tisch.

Emmi wehrte sich verhalten.

»Nicht doch, ich möchte Ihnen nicht das Essen verderben.«

»Keine Sorge. Das tun Sie nicht. Kommen Sie erst einmal zur Ruhe. Bestimmt gibt es eine Erklärung für alles«, sprach Daniel auf die ratlose Frau ein. Sie sah ihn hilflos an.

»Meinen Sie?« fragte sie zweifelnd. »Ehrlich gesagt bin ich mir manchmal gar nicht sicher in Armin. In solchen Situationen frage ich mich sogar, ob es richtig war, ihn so schnell zu heiraten.«

Diese Bemerkung ließ Felicitas aufhorchen.

»Wie lange kennen Sie sich denn?«

»Erst ein paar Wochen«, gab Emmi Seewald zerknirscht zurück. Sie wagte es kaum, Felicitas ins Gesicht zu sehen und kam sich auf einmal albern und kindisch vor. »Unsere Begegnung war einfach so überwältigend. Fast möchte ich sagen magisch. Und trotzdem habe ich manchmal meine Zweifel.«

Tröstend legte Fee die Hand auf Emilys Arm.

»Sie sind noch sehr jung, nicht wahr?« fragte sie mitfühlend.

Emmi nickte.

»Anfang Zwanzig. Trotzdem glaube ich, daß Armin und ich

zusammengehören. Wir sind füreinander bestimmt«, ging sie augenblicklich in Verteidigungshaltung.

»Das hat ja niemand bestritten«, lächelte Felicitas nachsichtig. »Und in meinen Augen muß man es einem Mann nachsehen, wenn er mal etwas vergißt. Das ist vollkommen normal. Diese Erfahrung werden Sie bestimmt noch machen.«

»Mit Sicherheit ist Ihr Mann im Hotel und erwartet Sie schon sehnsüchtig«, bestärkte Daniel Norden die Worte seiner Frau.

Hoffnungsvoll blickte Emmi von einem zum anderen. Die freundlichen Worte der beiden Unbekannten hatten es vermocht, ihr neuen Mut zu geben. Sie holte tief Luft.

»Und der Akku seines Handys ist möglicherweise leer. Es tut mir leid. Normalerweise benehme ich mich nicht so albern. Aber wahrscheinlich war die Aufregung der vergangenen Tage ein bißchen viel. Außerdem bin ich fremd in der Stadt«, entschuldigte sie sich aufrichtig. Sie erhob sich, und Daniel faßte sich in die Sakkotasche.

»Hier ist meine Karte, falls Sie Hilfe brauchen. Scheuen Sie sich nicht, mich anzurufen.«

»Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.« Dankbar verstaute Emily Seewald die Karte in ihrer Handtasche, obwohl sie nicht beabsichtigte, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen. Sie beeilte sich, sich zu verabschieden, um nicht länger zu stören.

Fee sah der jungen Frau mitfühlend nach.

»Die Ärmste. So eine Aufregung kurz nach der Hochzeit.«

Doch Daniel war mit den Gedanken bereits woanders.

»Sag mal, woher beziehst du eigentlich deinen reichen Erfahrungsschatz mit Männern?« fragte er ernsthaft.

Felicitas betrachtete ihn verwundert.

»Wie meinst du das?«

»Ich für meinen Teil kann mich zumindest nicht daran erinnern, dich je versetzt zu haben. Und warten mußtest du auch nur, wenn mich ein Notfall davon abhielt, nach Hause zu kommen. Also frage ich mich, woher du weißt, daß Frauen mit Männern nachsichtig sein müssen.«

»Ist es nicht das, was man ständig von allen Seiten zu hören bekommt?« fragte Felicitas übermütig lächelnd zurück. »Übrigens mache ich mich bei solchen Gesprächen meist ganz klein und verhalte mich möglichst unauffällig.«

»Bin ich dir etwa peinlich?« Daniel konnte sich nicht genug wundern.

Fee wollte sich ausschütten vor Lachen.