Dr. Stefan Frank 2500 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2500 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Schicksalsstunde für Dr. Frank - Als es für den Grünwalder Arzt um alles ging

In unserem großen Jubiläumsband 2500 erwartet Sie eine dramatische Geschichte, in welcher Dr. Stefan Frank um seine gesamte Existenz fürchten muss. Eine abgewiesene Frau sinnt auf Rache und bringt den beliebten Grünwalder Arzt in eine furchtbare Lage ...
Neben dieser spannenden Geschichte hält Band 2500 auch noch einige andere Überraschungen für Sie bereit. Betrachten Sie beispielsweise Titelbilder vergangener Dr. Frank-Ausgaben, und erleben Sie so eine kleine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte. Außerdem erwarten Sie als Extra unglaubliche, aber wahre Fallgeschichten aus der Medizin, die Sie staunen lassen werden.
Achten Sie auf den Jubiläumsband 2500 - Sie erkennen ihn an der dicken roten Schleife!

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Inhalt

Cover

Impressum

Schicksalsstunde für Dr. Frank

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Titelbild: Clerkenwell / iStockphoto

Schleife: -slav- / iStockphoto

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-8021-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Schicksalsstunde für Dr. Frank

Als es für den Grünwalder Arzt um alles ging

In diesem großen Jubiläumsband erwartet Sie eine dramatische Geschichte, in der Dr. Stefan Frank um seine Existenz fürchten muss. Eine abgewiesene Frau sinnt auf Rache und bringt den beliebten Grünwalder Arzt in eine furchtbare Lage …

Neben dieser spannenden Geschichte hält Band 2500 viele andere Überraschungen für Sie bereit. Betrachten Sie beispielsweise die Titelbilder vergangener Dr. Frank-Ausgaben, und erleben Sie so eine kleine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte. Außerdem erwarten Sie als Extra unglaubliche, aber wahre Fallgeschichten aus der Medizin, die Sie staunen lassen werden.

Martha Giesecke erschien an der Tür zum Sprechzimmer und warf ihrem Chef einen fragenden Blick zu. Stefan Frank nickte ihr unmerklich zu.

„Luise“, sagte sie daraufhin, „komm mal mit mir. Wir haben eine Überraschung für dich.“

Die Siebenjährige war bereits von ihrem Stuhl gehüpft, denn Überraschungen in Dr. Franks Praxis lockten sie immer, außerdem konnte sie nicht mehr still sitzen.

„Darf ich, Mama?“, fragte sie zwar noch, aber da sie nicht ernsthaft mit einer ablehnenden Antwort rechnete, war sie bereits auf dem Weg zur Tür.

„Ja, sicher, Mäuschen“, antwortete ihre Mutter, und weg war die Kleine.

Viola Achinger wandte sich ihrem Hausarzt zu.

„War das jetzt Absicht?“, fragte sie unsicher. „Wollen Sie etwas mit mir besprechen, Herr Dr. Frank?“

Stefan Frank bedachte sie mit einem prüfenden Blick. Frau Achinger war eine sehr aparte junge Frau. Die fast schwarzen Haare trug sie kinnlang, der Pony verdeckte beinahe ihre Augenbrauen. Sie hatte überraschend blaue Augen in einem zarten Gesicht mit kleiner Nase und einem hübsch geschwungenen Mund.

Wenn sie im Wartezimmer saß und auch Männer anwesend waren, so hatte ihm Martha Giesecke berichtet, dann konnten diese ihre Blicke kaum von Viola Achinger abwenden. Das glaubte Dr. Frank gern.

„Ja“, antwortete er auf ihre Frage, „und ich denke, Sie wissen auch, was ich mit Ihnen besprechen möchte.“

Sie errötete heftig, wobei sie seinem Blick auswich, aber sie sagte nichts.

Er wartete noch einige Sekunden, doch ihm wurde schnell klar, dass er den Anfang würde machen müssen.

„Wie lange soll das noch so weitergehen? Das mit Ihnen und Ihrem Mann, meine ich.“

Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich, aber noch immer war die junge Frau nicht bereit, etwas zu antworten. Ihre Lippen begannen zu zittern.

„Sie sind unglücklich“, fuhr Stefan Frank im selben ruhigen Tonfall wie zuvor fort. „Ihre Ehe ist längst gescheitert, aber Sie trennen sich nicht, weil Sie denken, dass Luise ihren Papa braucht.“

„Ist das denn nicht so?“ Viola Achingers Stimme war so leise, dass Dr. Frank Mühe hatte, ihre Worte zu verstehen.

„Wenn er für die Kleine da wäre, sicher. Aber das ist er doch nicht.“ Stefan Frank wartete einen Moment, bevor er seine nächste Frage stellte. „Hat Ihr Mann wieder eine neue Freundin?“

„Schon seit ein paar Wochen“, erwiderte seine Patientin bedrückt. „Er … er ist kaum noch zu Hause. Wenn ich versuche, mit ihm zu reden, dann behauptet er, dass ich Gespenster sähe. Außerdem brauche ein Mann nun einmal eine gewisse Freiheit, um glücklich zu sein. Aber ich … ich kann so nicht leben.“

„Warum tun Sie es dann? Wie oft haben Sie schon hier bei mir gesessen, unglücklich, in Tränen aufgelöst? Und wie oft haben Sie sich schon geschworen, ihn dieses Mal endlich zu verlassen? Und doch sind Sie bislang jedes Mal geblieben.“

„Ich denke immer noch, dass ich Luise den Papa nicht wegnehmen kann. Sie hängt an ihm, sie wird …“

„Sie hängt an ihm, aber sie leidet unter der Situation, Frau Achinger. Und sie will, dass ihre Mama endlich wieder glücklich ist und lacht, wie früher. Sie haben einen Mann verdient, der Sie zu schätzen weiß. Ich bin sicher, dass es diesen Mann irgendwo gibt – und nach allem, was ich von Ihnen höre, bin ich ebenso sicher, dass Ihr Mann für Sie nicht der Richtige ist.“

„Woher wollen Sie wissen, dass Luise unter der Situation leidet?“

„Ich habe sie beobachtet, solange sie hier bei uns war. Und ich habe gehört, wie sie spricht, was sie sagt. Sie macht sich Sorgen um Sie, das vor allem. Und sie ist traurig, Frau Achinger. Sie tun Ihrer Tochter nichts Gutes, wenn Sie an Ihrer Ehe festhalten, die schon vor Jahren gescheitert ist. Sie brauchen einen Mann, der Sie liebt. Und den Sie lieben.“

Wieder wurde Viola Achinger rot, wieder wich sie seinem Blick aus, und er fragte sich, ob es diesen Mann vielleicht schon gab – ohne dass seine Patientin sich das bislang eingestanden hatte. Er konnte es nur hoffen, denn das würde ihr die Entscheidung, die sie schon vor Jahren hätte fällen sollen, sehr erleichtern.

„Sie lieben doch Ihren Mann schon lange nicht mehr“, sagte er sanft.

„Das stimmt“, gab sie zu. „Ich habe mich von Frederiks Charme täuschen lassen, ich habe nicht gesehen, was er mit diesem Charme verbirgt. Ich war ja auch noch sehr jung, als ich ihn kennenlernte. Er hat meine Unerfahrenheit ausgenutzt. Wahrscheinlich war es das, was ihn vor allem angezogen hat. Aber das war ja schon bald nicht mehr genug.“

Ihre Stimme klang bitter, aber Stefan Frank hörte auch den Zorn heraus, den sie bislang immer hinuntergeschluckt hatte. Er war direkt froh darüber, denn wenn sie ihren Zorn zuließ, würde sie es vielleicht endlich schaffen, die Initiative zu ergreifen.

„Sie machen mir Mut, Herr Dr. Frank. Meinen Sie, ich soll mit Luise über die Situation reden? Ich dachte bislang immer, dass sie noch zu klein ist.“

„Sie ist nicht zu klein, um traurig zu sein“, gab Stefan Frank zu bedenken. „Man darf Kinder nicht unterschätzen, sie haben ein feines Gespür für unterschwellige Strömungen. Es wird ihr nicht gefallen, wenn sie hört, dass Sie über eine Trennung nachdenken – aber die jetzige Situation gefällt ihr auch nicht. Kindern ist es natürlich immer am liebsten, wenn ihre Eltern sich verstehen und zusammen bleiben. Aber wenn das nicht möglich ist, dann ist eine klare Trennung besser.“

„Es ist seltsam für mich, dieses Gespräch mit Ihnen zu führen“, gestand Viola.

„Warum, wenn ich fragen darf?“

„Weil Sie all das aussprechen, was ich sonst nur denke. Ich führe ja über dieses Thema endlose Selbstgespräche mit mir. Meistens versuche ich, mich davon zu überzeugen, dass es gut für uns alle ist, wenn ich wenigstens noch so lange durchhalte, bis Luise alt genug ist, um eine Scheidung besser zu verkraften. Ich weiß, Sie haben schon einige Male versucht, mir zu sagen, dass ich Ihrer Ansicht nach falschliege, aber so klar wie heute haben Sie sich noch nie geäußert.“

„Doch, das habe ich durchaus getan, aber sie waren bislang nicht bereit, sich auf ein solches Gespräch einzulassen“, erwiderte Stefan Frank gelassen. „Haben Sie Freundinnen, mit denen Sie Ihre Probleme besprechen?“

„Über meine Ehe kann ich nur mit meiner besten Freundin offen sprechen, sie versteht mich. Alle anderen finden Frederik so charmant und attraktiv, dass schon die kleinste kritische Bemerkung über ihn auf Unverständnis stößt.“

Viola verstummte plötzlich, wieder errötete sie.

„Vielleicht hatten sie alle schon Affären mit ihm“, setzte sie leiser hinzu. „Komisch, dass mir dieser Gedanke jetzt erst kommt. Ich glaube nicht, dass Frederik in dieser Hinsicht Skrupel hat.“

„Sollte es so sein, wären diese Frauen kaum Ihre Freundinnen“, bemerkte Stefan Frank.

„Das sind sie eigentlich auch nicht“, stellte Viola fest. „Ich weiß gar nicht, warum ich mich immer noch mit ihnen getroffen habe, eigentlich haben wir uns nichts zu sagen.“ Zum ersten Mal, seit Stefan dieses Gespräch begonnen hatte, sah sie ihn direkt an. „Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Herr Dr. Frank.“

„Haben Sie jetzt keine Angst mehr?“, fragte der Grünwalder Arzt lächelnd.

„Doch, aber ich werde trotzdem handeln“, versprach Viola.

„Dann nehmen Sie jetzt bitte auf der Untersuchungsliege Platz, sonst wird Luise irgendwann ungeduldig werden.“

Die Untersuchung ergab, dass Viola einen grippalen Infekt gut überstanden hatte, und so verabschiedete sie sich wenig später, nachdem sie Stefan Frank ein weiteres Mal für seine „Denkanstöße“, wie sie es jetzt nannte, gedankt hatte.

„Mami!“, rief Luise, als Viola das Sprechzimmer verließ. „Ich durfte ein Schokoplätzchen essen und ein Bild ausmalen. Hier, es ist schon fast fertig.“

Luise sah aus wie eine jüngere Ausgabe ihrer Mutter, dachte Dr. Frank einmal mehr. Auch an ihr würden die Blicke anderer eines Tages hängen bleiben – vor allem die der Männer.

Viola bewunderte das Bild, dankte Martha Giesecke herzlich für die gute Betreuung ihrer Tochter, verabschiedete sich von Marie-Luise Flanitzer – Marthas jüngerer Kollegin, die vorne am Empfang saß – und verließ die Praxis mit hoch erhobenem Kopf.

„Sie ist ganz anders gegangen, als sie gekommen ist“, bemerkte Martha Giesecke, als sie das Sprechzimmer betrat, um zu sehen, ob Dr. Frank bereit war, den nächsten Patienten zu empfangen – einen jungen Mann, der beim Joggen mit dem Fuß umgeknickt und gestürzt war. „Haben Sie mit ihr gesprochen, wie Sie es vorhatten, Chef?“

Stefan nickte. Er beriet sich oft mit Martha, war sie doch schon so lange seine Mitarbeiterin, dass sie beruflich zu seiner engsten Vertrauten geworden war und er sich seine Praxis ohne sie gar nicht mehr vorstellen konnte.

Sie wirkte gelegentlich brummig, aber sie hatte ein weiches Herz, das immer und überall für die Patientinnen und Patienten schlug. Sie merkte sich alles, was diese ihr bei der Blutabnahme oder beim Gewichtmessen anvertrauten, und sie hatte alle Krankengeschichten im Kopf.

„Sie hat sich Ihre Worte offenbar zu Herzen genommen“, fuhr Martha fort, „so sah sie jedenfalls aus.“

„Warten wir ab, ob ihr Mut anhält, wenn sie ihrem Mann gegenübersteht, Schwester Martha.“

„Der sollte mir mal in die Finger kommen“, murmelte Martha. „Der würde sich wundern! Der Nächste ist Herr Kolbe, Chef. Unfall beim Joggen, er kann kaum laufen.“

„Hoffentlich kein Bruch.“

Martha Giesecke schüttelte den Kopf. Wie so oft, hatte sie bereits eine Diagnose erstellt, und erstaunlicherweise lag sie nur selten falsch.

„Eher eine schlimme Prellung.“

Nachdem Stefan Frank den jungen Mann untersucht hatte, kam er zu demselben Ergebnis, was ihn nicht wunderte.

Nachdem auch Herr Kolbe sich verabschiedet hatte, trank Stefan Frank einen Kaffee, um seine Lebensgeister wieder zu wecken. Die Sprechstunde neigte sich dem Ende zu, aber einige Patienten warteten noch auf ihn.

Er öffnete auch noch das Fenster, um ein paar Atemzüge frischer Luft zu schnappen, dann rief er nach Schwester Martha, um ihr zu sagen, es könne weitergehen.

***

„Sie ist verheiratet“, erklärte Sebastian Weiler unglücklich. „Und sie ist die Mutter einer meiner kleinen Patientinnen. Ich muss sie mir aus dem Kopf schlagen, Leo.“

Er war ein gut aussehender Mann von dreiunddreißig Jahren, mit schönen blauen Augen, dichten dunkelblonden Haaren und einem anziehenden Lächeln. Vor Kurzem hatte er die Praxis eines alten Kinderarztes in München-Schwabing übernommen – ein seltener Glücksfall für einen so jungen Mediziner.

Aber Sebastian war hochbegabt, schon mit sechzehn hatte er Abitur gemacht. Das anschließende Medizinstudium hatte er ebenfalls in Rekordzeit beendet, und natürlich war er auch besonders schnell Facharzt geworden.

Er war, vielleicht gerade wegen seiner Hochbegabung, zurückhaltend bis schüchtern, und niemals sprach er über seine bisherigen Leistungen, weil er begriffen hatte, dass sie in anderen eher Ängste und Abwehr bis hin zu Neid und Eifersucht weckten.

Er tat sich schwer damit, auf Menschen zuzugehen und sich mit ihnen anzufreunden. Leo Heinze, der ihm jetzt gegenübersaß, war der Erste gewesen, in dessen Gesellschaft er sich von Anfang an wohlgefühlt hatte.

Sebastians Schüchternheit galt freilich nicht für sein Auftreten in der Praxis. In der Gesellschaft von Kindern hatte er sich schon immer wohlgefühlt, bei ihnen war er angstfrei. Er nahm sie ernst und hörte genau und geduldig zu. Wenn es nötig war, die Stimmung zu lockern, konnte er auch herumalbern. Es hatte bislang kein Kind gegeben, das beim zweiten Besuch in seiner Praxis noch vor Angst geweint hätte.

Leo war ein ganz anderer Typ, schon äußerlich. Er war deutlich breiter als Sebastian, hatte einen dichten krausen Haarkranz, eine wahre Löwenmähne in hellem Braun, und ein breites, gutmütiges Gesicht, das zu seinem Körper passte. Seine braunen Augen strahlten Wärme aus. Er wirkte anziehend, obwohl er im klassischen Sinne nicht gut aussah, und war wohl deshalb selten ohne Freundin gewesen.

Aber er hatte sein Herz bereits vergeben, an Katrin Ehrlich, eine engagierte junge Erzieherin. Leo selbst war Bauzeichner, langweilte sich aber in seinem Beruf und dachte über ein Architekturstudium nach.

„Ja, es hört sich so an, als tätest du gut daran, sie möglichst schnell zu vergessen“, sagte er jetzt. „Fang am besten gleich damit an, bevor du dich noch weiter in ein Gefühl hineinsteigerst, das keine Erfüllung finden wird.“

„Das versuche ich jetzt schon, seit sie das erste Mal mit ihrer Tochter bei mir in der Sprechstunde war. Ich habe ja immer gedacht, diese Sache mit der ‚Liebe auf den ersten Blick‘ sei Quatsch, aber bei ihr …“ Sebastian brach ab, den Blick in die Ferne gerichtet. „Es war wie ein Blitzschlag“, fuhr er schließlich fort. „Ich kann es nicht anders beschreiben.“

Leo war ein geduldiger Mensch, und so wies er seinen Freund nicht etwa darauf hin, dass sie dieses Gespräch nicht zum ersten Mal führten und dass Sebastian seit Wochen im Grunde immer das Gleiche sagte. Stattdessen ging er freundlich und zugewandt auf die Worte seines Freundes ein.

„Aber du hast doch offenbar keine Chance“, gab er zu bedenken.

„Sie wirkt nicht glücklich“, entgegnete Sebastian hartnäckig.

„Ach?“

„Ja, das ist mir am Anfang nicht aufgefallen, aber die letzten beiden Male sah sie richtig elend aus, mit tiefen Schatten unter den Augen. Und sie hat kein einziges Mal gelächelt. Ich glaube nicht, dass ich mir das einbilde. Sie wirkt sogar von Mal zu Mal unglücklicher. Und manchmal, wenn sich unsere Blicke begegnen, wird sie rot, und ich denke dann, dass sie mich vielleicht auch mag. Also habe ich vielleicht doch eine Chance, Leo.“

Das war eine neue Entwicklung, auf die sich Leo erst einstellen musste. Bisher war auch Sebastian davon ausgegangen, dass er keine Chancen bei der schönen Mutter seiner kleinen Patientin hatte.