Dr. Stefan Frank 2581 - Stefan Frank - E-Book

Dr. Stefan Frank 2581 E-Book

Stefan Frank

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Beschreibung

Schon seit einiger Zeit fühlt sich Romina ausgesprochen elend. Sie ist schnell erschöpft, und ihr Herz scheint bei der kleinsten Anstrengung zu stolpern. Zum Glück hat sie bald Urlaub!
Doch aus der dringend benötigten Auszeit wird nichts, als ihre schwangere Schwester plötzlich mit Blutungen und Schmerzen in die Waldner-Klinik eingeliefert wird. Sarah muss die Wochen bis zur Geburt liegen und braucht dringend Unterstützung.
Kurzerhand sagt Romina den Skiurlaub ab und kümmert sich aufopfernd um ihre Schwester. Die Kurzatmigkeit, das Herzstolpern und der trockene Husten werden währenddessen immer schlimmer. Auch ihre Finger sind stark geschwollen, die Knöchel sogar zeitweise so dick, dass Romina kaum in ihre Winterstiefel passt.
Doch sie darf jetzt nicht schwach sein, ihre Schwester braucht sie! Romina übergeht ihre Beschwerden so lange, bis sie selbst mit dem Rettungswagen in die Waldner-Klinik eingeliefert wird ...


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Inhalt

Cover

Impressum

Herz in Not

Vorschau

BASTEI LÜBBE AG

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: New Africa / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7517-0645-2

www.bastei.de

www.luebbe.de

www.lesejury.de

Herz in Not

Nur eine komplizierte Operation kann Romina jetzt noch retten

Schon seit einiger Zeit fühlt sich Romina ausgesprochen elend. Sie ist schnell erschöpft, und ihr Herz scheint bei der kleinsten Anstrengung zu stolpern. Zum Glück hat sie bald Urlaub!

Doch aus der dringend benötigten Auszeit wird nichts, als ihre schwangere Schwester plötzlich mit Blutungen und Schmerzen in die Waldner-Klinik eingeliefert wird. Sarah muss die Wochen bis zur Geburt liegen und braucht dringend Unterstützung.

Kurzerhand sagt Romina den Skiurlaub ab und kümmert sich aufopfernd um ihre Schwester. Die Kurzatmigkeit, das Herzstolpern und der trockene Husten werden währenddessen immer schlimmer. Auch ihre Finger sind stark geschwollen, die Knöchel sogar zeitweise so dick, dass Romina kaum in ihre Winterstiefel passt.

Doch sie darf jetzt nicht schwach sein, ihre Schwester braucht sie! Romina übergeht ihre Beschwerden so lange, bis sie selbst mit dem Rettungswagen in die Waldner-Klinik eingeliefert wird ...

»Was meinst du?« Romina hielt zwei Skijacken in die Höhe, damit ihre Freundin sie begutachten konnte. »Soll ich lieber die rote oder die weiße nehmen?«

Clara kniff die rauchig umrahmten Augen zusammen und betrachtete ihre Auswahl. Dabei schürzte sie die rot geschminkten Lippen. Das war selten ein gutes Zeichen.

»Ich tendiere zu der weißen«, ergänzte Romina.

»Sie sind beide grässlich«, erwiderte Clara unverblümt.

»Was? Warum denn?«

»Weil jedes Topmodel darin aussehen würde wie das Michelin-Männchen aus der Reifenwerbung. Diese Dinger sind ebenso lang wie unförmig. Schrecklich!«

»Lang finde ich gut. Die Jacke soll ja warm sein. In den Bergen klettert das Thermometer zurzeit nicht über minus fünf Grad, und wir werden jeden Tag im Freien sein. Ich habe nicht vor, die ganze Zeit zu frieren.«

»Diese Dinger sehen aus wie Iglus to go!«

»Aber sie sind wirklich warm.«

»Na schön. Wenn es eine davon sein muss, dann nimm die rote.«

»Warum nicht das weiße Modell?«

»Weil wir in den Schnee fahren. Wenn du mitten im Winter in den Bergen in einer weißen Jacke verloren gehst, wirst du höchstwahrscheinlich nicht vor dem Frühling wiedergefunden. Außerdem fällt das Blut nach einem Sturz auf Rot nicht auf.«

»Blut? Sturz?« Romina rieb sich den Nasenrücken. »Na, du machst mir Mut!«

Clara winkte ab. »Ich denke nur gern an alle Eventualitäten.«

»Also gut, dann probiere ich die rote Jacke an.«

Romina hing ihren Wollmantel über einen der Kleiderständer und streifte die wattierte Skijacke über. Kaum hatte sie den Reißverschluss hochgezogen, brach ihr bereits der Schweiß aus. Hier im Kaufhaus wurde gut geheizt, und die Jacke war tatsächlich unglaublich warm. Genauso, wie sie es sich gewünscht hatte.

Romina trat vor den mannshohen Spiegel, der zwei Umkleidekabinen trennte, und betrachtete sich. Herrje, ihre mausbraunen Haare hätten dringend ein bisschen Farbe gebrauchen können. Wie überhaupt ihr ganzes Aussehen. Ihre Nase war blass und stach spitz aus ihrem Gesicht hervor. Sie hatte abgenommen, weil sie neben der Arbeit oft das Essen vergaß. Immerzu gab es etwas zu tun. Manchmal war sie kurz davor, ihre Fingernägel abzukauen, um den Aufwand mit der Maniküre zu sparen.

So geht das wirklich nicht weiter, schalt sie sich mit einem Blick in den Spiegel selbst. Ein Urlaub ist dringend nötig. Zum Glück hatte Clara sie davon überzeugt, an der Woche Skiurlaub im Zillertal teilzunehmen. Eine ganze Woche nichts als Berge, Schnee und Erholung.

Romina öffnete die Jacke wieder und blickte an sich hinunter. Die Jacke reichte ihr bis über die Oberschenkel. Ein Runzeln schlich sich auf ihre Stirn.

»Sie ist wirklich zu lang. Auf Skiern werde ich mich kaum bewegen können.«

Unschlüssig sah sie sich um. Die Auswahl an Skijacken in der Sportabteilung war nicht mehr sonderlich groß. Dafür hingen Golfjacken und Modelle zum Wandern und Segeln für die kommende Saison an den Ständern. Dabei herrschte draußen tiefsten Winter!

»Lass mich mal sehen«, murmelte Clara und strebte davon, um ihr ein Modell auszusuchen.

Clara war Bildhauerin und unterrichtete neben ihrer Arbeit im Atelier an der Volkshochschule. Sie hatte ein scharfes Auge für Farben und einen guten Instinkt für Farbe und Stil.

Sie waren seit der gemeinsamen Schulzeit befreundet. Dass Clara zwischendurch zwei Jahre in Italien studiert hatte, hatte ihrer Freundschaft ebenso wenig Abbruch getan wie ihre grundverschiedenen Berufe. Romina war Steuerberaterin und jonglierte den ganzen Tag mit Zahlen. Und sie liebte es. Tatsächlich hätten sie kaum unterschiedlicher sein können, aber womöglich machte das ihre Freundschaft gerade so stabil.

Sie ergänzten einander in vielen verschiedenen Bereichen.

»Hier, probier die mal!« Clara brachte eine türkisfarbene Jacke mit orangefarbenen Leuchtstreifen. Die Farbe war wunderschön, und Romina schon vorhin ins Auge gefallen, aber sie hatte das Modell wegen des Preises hängen lassen.

»Für die müsste ich erst in der Lotterie gewinnen. Hast du mal auf das Preisschild geschaut?«

»Natürlich. Auf der Rückseite ist eine Reduzierung notiert.«

»Das habe ich vorhin gar nicht gesehen.« Verblüfft schaute Romina nach. »Wow, damit kostet sie sogar noch weniger als die rote Jacke.«

»Eben. Probier sie mal an. Ich wette, du siehst super darin aus.«

Romina streifte die Jacke über. »Sie passt wie angegossen. Und sie ist wunderschön. So leicht! Man merkt gar nicht, dass man eine Jacke anhat.«

»Nicht nur das, darin siehst du auch nicht aus, als könntest du auf die Skier verzichten und dich gleich so den Berg hinunterrollen.« Clara kniff verschmitzt ein Auge zu.

»Warte nur ab, wenn wir nachher noch essen gehen, könnte sich das schnell ändern«, konterte Romina. »Ich habe einen Riesenappetit auf Linzer Torte.«

Sie wollte die Jacke zurück auf den Bügel hängen, aber das Kleidungsstück rutschte ihr aus den Fingern und fiel auf den Boden. Als sie sich danach bückte, wurde es ihr kurzeitig schwarz vor den Augen.

Nicht schon wieder!

Matt lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand der Umkleidekabine und schnappte nach Luft. Von der Aufregung kam ihr Atem schneller, dabei hatte sie sich nun wirklich nicht weiter angestrengt. Außerdem wurde ihr in letzter Zeit öfter schwindlig. Sie war schnell erschöpft, und ihr Herz schien in ihrer Brust zu stolpern. Romina presste eine Hand darauf und versuchte, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren.

Nur nicht in Panik geraten, ermahnte sie sich selbst. Die letzten Wochen waren anstrengend. Zahllose Jahresabrechnungen sind über meinen Schreibtisch gegangen. Kein Wunder, dass mein Körper um eine Pause bettelt. Ich habe mir sogar Arbeit übers Wochenende mit nach Hause genommen. Und Urlaub hatte ich seit Monaten keinen mehr. Nein, es ist wirklich kein Wunder, dass meine Batterien leer sind. Ich brauche dringend eine Auszeit.

Clara war ihre Schwäche entgangen, weil sie interessiert zu einem anderen Kunden hinüberschaute. Ein junger Mann mit braunem Bart war es, der soeben in Skihandschuhen stöberte.

»Was für schöne Hände er hat«, murmelte sie. »Ich wette, er weiß, welche Knöpfe er bei einer Frau drücken muss, damit sie sich wohlfühlt.«

»Und ich dachte, du hättest den Männern nach dem Desaster mit Ben erst einmal abgeschworen?«

»Schon, aber gucken ist erlaubt.« Clara wandte sich wieder zu ihr um. Ihr Lächeln schmolz zu einer besorgten Miene zusammen. »Hör mal, du bist plötzlich ganz blass. Geht's dir nicht gut?«

»Ich fühle mich total erledigt.«

»Wollen wir den Kuchen dann lieber verschieben?«

»Kommt nicht infrage. Die Vorfreude darauf hält mich momentan aufrecht. Das – und die Aussicht auf unseren Urlaub.«

Romina konnte schon wieder lächeln. Sie hatten die Skihütte zu viert gemietet: Clara, Bea, Jasmin und sie. Vier Freundinnen, die es sich eine Woche lang gut gehen lassen wollten.

Romina brachte die Jacke zur Kasse und bezahlte. Anschließend zog sie ihre Liste mit Erledigungen aus der Tasche und hakte den Jackenkauf ab.

»Was steht denn noch an?«, erkundigte sich Clara, die gern zum Bummeln mit in die Stadt gekommen war, auch wenn ein bitterkalter Nordwind durch die Stadt fegte und nicht gerade zum Verweilen im Freien einlud.

Romina schaute auf ihre Liste.

»Ich möchte mir noch Lesestoff für den Urlaub besorgen.«

»Wonach suchst du denn genau?« Clara schnappte sich ihre Liste, überflog sie und grinste von einem Ohr zum anderen. »›Das Geheimnis des sündigen Marquess‹? Oha, du willst es auf der Hütte krachen lassen, was?«

»Das ist ein historischer Roman.« Romina nahm ihre Liste wieder an sich, während sich ihre Ohrspitzen erwärmten. »Und etwas fürs Herz.«

»Hört sich aufregend an. Obwohl ich zugeben muss, dass mir ein echter Liebhaber lieber ist als einer zwischen zwei Buchdeckeln.«

»So einen muss man aber erst einmal finden«, erwiderte Romina und konnte nicht verhindern, dass leise Enttäuschung in ihrer Stimme mitschwang.

Clara strich ihr tröstend über den Arm.

»Dein Ex war ein Mistkerl. Vergiss ihn endlich. Irgendwo da draußen läuft ein Mann herum, der dich von ganzem Herzen lieben will. Ihr müsst euch nur begegnen und einander eine Chance geben.«

»Ich empfinde momentan nicht die geringste Lust dazu, mir wieder das Herz brechen zu lassen.«

»Irgendwann wird der Richtige kommen und dich alle Vorbehalte vergessen lassen. Da bin ich zuversichtlich.«

»Ich nicht«, murmelte Romina leise.

»Und?« Clara reckte den Hals und spähte auf ihre Liste. »Was brauchen wir noch? Reiseproviant? Den bekommen wir oben in der Lebensmittelabteilung. Dicke Socken? Da kann ich dir welche von mir abgeben. Meine Nachbarin ist so lieb und strickt im Winter immer welche für mich mit. Ich komme mit dem Anziehen gar nicht nach. Und was steht hier noch? Das kann ich kaum entziffern. Was heißt denn das? Schach haben?«

»Spaß haben«, verbesserte Romina.

»Warte mal! Du schreibst es dir auf, dass du im Urlaub Spaß haben willst?«

Romina lächelte zerknirscht. »Na ja, sicher ist sicher.«

»Du bist wirklich unverbesserlich.« Clara knuffte sie freundschaftlich in die Seite.

»Das will ich schwer hoffen«, konterte Romina.

Sie packte ihre Einkaufstüte fester und schlenderte mit ihrer Freundin zur Rolltreppe. Vor den riesigen Fenstern des Kaufhauses schneite es wieder. Dicke Flocken wirbelten vom grauen Winterhimmel, als würden sie tanzen. Es sah nicht so aus, als würde es bald aufhören.

»Bevor wir die restlichen Sachen besorgen, sollten wir uns mit Kaffee und Linzer Torte stärken«, schlug Clara vor.

Dagegen hatte Romina nichts einzuwenden, und so machten sie sich auf den Weg zum Restaurant in der oberen Etage.

Auf der Rolltreppe zog Romina ihr Handy hervor und warf einen Blick darauf.

»Ich habe einen Anruf meiner Schwester verpasst. Vor zehn Minuten hat sie versucht, mich zu erreichen. Seltsam ... Besser, ich rufe sie gleich zurück.«

Romina drückte auf die Wahltaste, aber es klingelte und klingelte am anderen Ende der Verbindung, ohne dass sich jemand meldete.

Sie ließ ihr Telefon sinken und schaute besorgt darauf nieder.

»Es ist seltsam, dass sie mich angerufen hat.«

»Womöglich wollte sie einen kleinen Plausch mit dir halten.«

»Das glaube ich nicht. Sie sollte bei der Arbeit sein. Außerdem sehen wir uns heute Abend beim Essen. Nein, sie muss einen anderen Grund gehabt haben, mich erreichen zu wollen. Hoffentlich geht es ihr gut.«

»Mach dir keine Sorgen. Vielleicht wollte sie nur wissen, ob sie etwas zu essen mitbringen soll.«

»Ja, vielleicht. Es ist nur ... Diese verflixte Schwangerschaft war von Anfang an problematisch. Weißt du noch? Zuerst war ihr ständig so übel, dass sie sogar ins Krankenhaus musste. Dann der hohe Blutdruck. Was, wenn nun wieder etwas nicht stimmt?«

»Sie hat noch zwei Monate vor sich, oder?«

»Ja. Richtig. Und zwei Monate sind zwei Monate.« Romina konnte sich nicht helfen, aber sie hatte ein mulmiges Gefühl im Magen. Unsicher versuchte sie erneut, ihre jüngere Schwester am Telefon zu erreichen. Vergeblich.

Das flaue Gefühl in ihrem Bauch wurde stärker.

Warum meldete sich Sarah denn nicht?

***

»So lässt sich das Leben aushalten, Stefan.« Ein tiefer Seufzer entfuhr Alexandra Schubert.

»Also gefällt es dir hier?« Stefan Frank sah seine Freundin prüfend an. »Frierst du auch nicht?«

»Nein. Ich finde es hier wunderbar.« Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Seit Jahren war ich nicht mehr Schlittschuh laufen. Ich hatte ganz vergessen, wie viel Spaß das macht!«

Hand in Hand liefen sie über die Eisbahn. Beide waren sie warm eingemummelt: dicke Jacken, Schals und bunt geringelte Handschuhe spendeten Schutz vor eisigen Kälte. In das Kratzen ihrer Schlittschuhe mischte sich Musik, die aus den Lautsprechern am Rand der Eisfläche erklang. Gerade spielte man einen schwungvollen Walzer. Laternen tauchten das Eis in sanftes Licht. Es schneite wieder, und der Nordwind zwickte tüchtig in ihre Wangen.

Dr. Frank hatte seine Sprechstunde für diesen Tag beendet und war mit seiner Freundin zu der Eislaufbahn gefahren, die künstlich angelegt worden war. Umgeben von einem grünen Wäldchen schien der Trubel der Stadt weit weg zu rücken.

Alexandras Wangen waren vom Laufen gerötet, und ihre Augen leuchteten.

»Bildhübsch siehst du aus«, stellte er versonnen fest und hielt ihre Hand gleich noch ein wenig fester. »So herzig wie eine junge Robbe.«

»Eine Robbe? Haben die nicht eine dicke Fettschicht auf den Rippen?« Alexandra drohte ihm spielerisch mit einem Finger. »Hörst du das? Dieses Knacken?«

»Welches Knacken?«

»Das Eis! Es ist an dieser Stelle sehr dünn.«

»Aber die Bahn ist doch künstlich angelegt ...« Er unterbrach sich, als er verstand. »Ach so. Dieses Eis. Oh, Liebes, ich habe nicht an irgendeine Fettschicht gedacht, als ich vom Heuler gesprochen habe, sondern daran, dass einem das Herz aufgeht, wenn einen so ein kleiner Heuler aus seinen großen Augen anschaut. So ähnlich geht es mir mit dir. Ich bin so froh, dass wir zwei uns gefunden haben.«

»Das bin ich auch, Stefan.« Ihre Augen leuchteten voller Liebe in seine. »Unendlich froh sogar.«

Da blieb er stehen, zog sie in seine Arme und küsste sie mitten auf der Eisfläche. Andere Läufer glitten an ihnen vorbei, aber ihre Liebe hüllte sie ein wie eine Schneekugel, die sie ganz für sich allein hatten.

Innig strich er über ihre Wange.

»Was hältst du davon, wenn ich uns heute Abend einen Eintopf koche? Der wärmt gut durch.«

»Und dazu selbst gebackenes Ciabatta?«

»Wenn du magst?«

»Oh ja! Du weißt, was eine durchgefrorene Frau braucht.«

»Da fallen mir noch ganz andere Sachen ein.« Er tupfte noch einen Kuss auf ihre roten Lippen. »Wie wäre es mit einem Schaumbad vor dem Essen?«

»Wenn du mich nicht ganz allein in der Wanne lässt?« Alexandra erwiderte seinen Kuss.

Dann liefen sie weiter über das Eis, bis sie atemlos eine Pause ersehnten. Stefan Frank begleitete seine Freundin zu einer Bank am Rand der Eisfläche und wischte den Schnee von der Sitzfläche.

»Soll ich uns einen Glühwein holen? Oder möchtest du lieber gleich nach Hause?«

»Ein Glühwein klingt großartig.«

»Bin gleich wieder da. Frier mir hier inzwischen ja nicht fest.«

»Ich tue mein Bestes.« Ein Lächeln schwang in der Stimme seiner Freundin mit.