Dream Maker - London - Audrey Carlan - E-Book

Dream Maker - London E-Book

Audrey Carlan

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Beschreibung

Nach Calendar Girl und Trinity: Die neue Erfolgsserie der Mega-Bestsellerautorin Audrey Carlan Parker Ellis, auch Dream Maker genannt, führt die legendäre Agentur 'International Guy'. Was er anbietet: alles, was sexy, tough und unwiderstehlich macht. Wer seine Kundinnen sind: Frauen aus der ganzen Welt, die Coaching in Sachen Liebe, Leben und Karriere suchen. Was ihn auszeichnet: Sein unglaublicher Sex-Appeal und seine beiden Partner Bogart 'Bo' Montgomery, der Love Maker, und Royce Sterling, der Money Maker. Seine Aufträge führen den Dream Maker über den gesamten Globus. 

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Dream Maker - London

Die Autorin

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl« und »Trinity« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

Das Buch

London, Großbritannien: Der Dream Maker dient nun der Königin - der Liebesromane

Audrey Carlan

Dream Maker - London

Aus dem Amerikanischen von Christiane Sipeer

Ullstein

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-buchverlage.de

Deutsche Erstausgabe im Ullstein Taschenbuch1. Auflage Januar 2019Copyright © für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2019Copyright © 2018 by Audrey Carlan Published by Arrangement with Audrey CarlanTitel der amerikanischen Originalausgabe: International Guy – London, erschienen bei Montlake Romance, SeattleÜbersetzung: Christiane SipeerUmschlaggestaltung: zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © FinePic®, MünchenAutorenfoto: © Melissa McKinley PhotographyE-Book-Konvertierung powered by pepyrus.comAlle Rechte vorbehalten.ISBN 978-3-8437-1682-6

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Inhalt

Titelei

Die Autorin / Das Buch

Titelseite

Impressum

London

SKYLER

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

SKYLER

Anhang

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

London

London

Für Amy Tannenbaum,meine Agentin und Freundin.Als alles düster aussah … warst du mein Licht.Als die Hoffnung schwand,hast du mir einen Ausweg versprochen.Für mich bist du ein Geschenk des Himmels.Und ich fühle mich geehrt, zu den Beschenkten zu gehören.

SKYLER

Heute Abend stehe ich am Scheideweg. Der eine Weg führt zum Happy End mit dem Mann, den ich liebe und dem ich vertraue, und der andere zu einem Leben ohne ihn. Ich putze mir die Zähne und lese dabei die Worte, die ich an den Spiegel geschrieben habe.

Hör auf dein Herz

Hoffentlich bringen diese Worte ihn nicht dazu, mich als die leere Hülle zurückzulassen, die ich vor unserer ersten Begegnung gewesen bin. Die letzten paar Monate waren geradezu verschwenderisch. Nicht in finanzieller Hinsicht oder wegen meines Ruhmes, sondern wegen des Riesenglücks, das ich nach dem Tod meiner Eltern nie wieder für möglich gehalten hätte. Vor Parker fühlte ich mich wie in zwei Stücke gerissen. Einerseits der glückliche Mensch, der ich früher gewesen war, andererseits die Frau mit der unsicheren Gegenwart. Mit Parker an meiner Seite war es mit der Unsicherheit vorbei. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich unbesiegbar gefühlt. Als würde ich in einem perfekten Traum leben. Mit einem Mann, der fest zu mir gehörte. Für den ich starke Gefühle hatte. Mit neuen, echten Freunden, die sich nicht wegen meines Ruhmes für mich interessierten. Einem neuen Sicherheitsteam, dem ich vertrauen konnte, und meine Muse war auch zurückgekehrt, in meinem Beruf lief es besser als je zuvor.

Ich schwebte auf Wolke sieben.

Vielleicht bekommt jeder im Leben nur eine bestimmte Ration Glück zugeteilt, und ich habe meine aufgebraucht. Gott, das Universum, Mutter Natur oder wer auch immer die Regeln bestimmt, hat jeden mit einem Glückszähler ausgestattet, und meiner hat die Skala gesprengt, als ich mich in Parker James Ellis verliebt habe.

Ich habe schon immer geglaubt, dass der Welt ein natürliches Gleichgewicht zugrunde liegt. Gut und Böse. Glück und Unglück. Liebe und Hass. Denn das eine könnte ohne das andere nie sein ganzes Potenzial entfalten. Für mich steht Parker für alles, was gut und richtig ist. Bin ich deswegen verdammt dazu, unglücklich und im Unrecht zu sein?

Ich schließe die Augen und atme tief durch. Plötzlich umgibt mich Wärme, und meine Nackenhärchen stellen sich auf, als sich ein warmer, männlicher Körper an mich presst. Ich lasse die Augen geschlossen, weil ich Angst habe, mir die schöne Szene nur einzubilden. Nach dieser liebevollen, zärtlichen Berührung habe ich mich seit unzähligen Tagen und Stunden gesehnt.

Seine Kinnstoppeln reiben über meine Haut, als er den Kopf in meine Halsbeuge legt, eine Stelle meines Körpers, die ich inzwischen mit ihm in Verbindung bringe. Unwillkürlich muss ich seufzen, weil mein Unterbewusstsein weiß, dass ich mich nirgends auf der Welt so sicher fühle wie in seinen Armen.

»Du hast mir ja auch eine Nachricht hinterlassen.« Ich spüre seine tiefe Stimme bis in meine Brust widerhallen.

Ich nicke und kann gar nicht sprechen, solange er mir so nah ist und seine Energie sich so überwältigend mit meiner vermischt.

»Hör auf dein Herz. Scheint, eine Art wiederkehrendes Motto dieser Woche zu sein. Meinst du damit, dass ich auf mein eigenes Herz hören soll oder auf deins, was mir ja immerhin gehört?« Er legt seine Arme von hinten um meine Taille und drückt mich an sich.

Ich erwidere die Umarmung und überlasse mich seiner Wärme.

»Beides«, hauche ich, weil ihm jeder Zentimeter meines geschundenen Herzens gehört.

»Mhm«, brummt er an meinem Hals, und ich spüre es bis in die Zehenspitzen.

Ich öffne die Augen und sehe, dass er meinen Blick im Spiegel auffängt.

»Kommst du ins Bett?«, fragt er.

»Zu dir?« Mir stockt der Atem, weil ich nicht weiß, ob er mit mir schlafen oder wie versprochen darüber reden will, was zwischen uns schiefgelaufen ist. Im Augenblick bin ich mir nicht sicher, was mir lieber wäre. »Immer.«

Parker drückt mir einen sanften Kuss auf meine Halsbeuge, die von seinen Lippen und seinem Atem ganz warm und feucht ist. Er streicht über meine Schultern hinab bis zu den Händen. »Komm«, drängt er.

»Mit dir würde ich überallhin gehen«, gestehe ich das ehrliche Verlangen, das in meiner Seele brennt. Ich drehe mich um, damit er mir direkt in die Augen sehen kann. »Wo immer du bist, will ich auch sein. Bei dir kann ich mein wahres Ich sein.«

Er schiebt eine Hand in mein Haar und hebt mein Kinn mit dem Daumen an. Die Zeit bleibt stehen, und ich höre seinen Atem, als er meinem Mund immer näher kommt. Ich bilde mir ein zu hören, wie seine Wimpern seine Wangen berühren, wenn er blinzelt, dann schließt er die Augen und legt seine Lippen auf meine.

Es ist eine zaghafte Berührung, eine Begrüßung, sein Körper sagt mir schlicht Hallo. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und lege eine Hand auf seine nackten Schultern. Seine Haut fühlt sich heiß an und wärmt mich sofort. Er intensiviert seinen Begrüßungskuss bis hin zu einer völligen Verschmelzung von Lippen, Zungen und Zähnen. Immer, wenn ich den Mund öffne, taucht seine Zunge tiefer ein und erinnert sich daran, was ich mag, nimmt sich alles, was ich anbiete, und noch mehr.

Meine Lunge brennt, als der Kuss immer wilder wird und sich unsere Zungen dem unersättlichen Vergnügen hingeben. Parker weicht zurück und lässt etwas Luft zwischen unsere Lippen. Er streicht mir mit der Zunge über die Unterlippe, dann saugt er sie in seinen Mund und knabbert köstlich daran. Ein Lustblitz schießt durch mich hindurch, schnurstracks zu der Hitze, die sich zwischen meinen Schenkeln sammelt.

»Süßer …«, stöhne ich und weiß nicht, was ich dringender brauche, seinen Mund auf meinem, seinen Schwanz in mir oder seine Worte, die die Risse in unserer Beziehung kitten. Alles scheint mir gleich wichtig, und langsam verliere ich den Verstand.

»Mein Gott, wie ich dein sinnliches Süßer vermisst habe, wenn ich dich mit dem Mund verwöhne. Ich lebe dafür, dich zum Seufzen zu bringen. Das setzt die Scherben in mir wieder zusammen.«

Ich schlinge ihm die Arme fest um den Hals und die Schultern und küsse ihn heftig, dann löse ich mich von ihm. »Was muss ich tun, um es wiedergutzumachen?«

Er legt die Stirn an meine, und wir schließen beide die Augen. »Du bist schon dabei. Mit mir zusammen sein. Die Tiefe unserer Verbindung offenlegen.«

Ich fahre mit den Fingern durch sein Haar und mit den Fingernägeln über seine Kopfhaut. Er stöhnt auf, als sei das das beste Gefühl der Welt.

»Bring mich ins Bett.« Mir fällt nichts Besseres ein, als mit ihm eins zu werden.

Er grinst, genau das sexy Lächeln, das jeder Frau das Höschen ausziehen würde. Er sieht so unglaublich gut aus. »Dazu wird diese kleine spontane Rummach-Session wohl unweigerlich führen.« Er zieht eine Augenbraue hoch und schmunzelt.

Ich verdrehe die Augen und verpasse ihm einen Schubs gegen die Brust. Als er mit den Kniekehlen gegen das Bett stößt, lässt er sich fallen und zieht mich mit hinunter. Ich lande auf ihm. Er streicht mir über den Rücken, und bevor er mich küssen kann, richte ich mich auf und sitze rittlings auf ihm.

»Also, bevor wir weitermachen … Und glaub mir, ich bin bereit, die ganze Nacht lang die Scherben in dir und mir wieder zusammenzusetzen … müssen wir offen und ehrlich darüber reden, was passiert ist, sonst können wir das nie hinter uns lassen.«

Er seufzt und legt sich den Arm über die Augen. Ich schiebe ihn hoch. »Ich hab dich nicht mit Johan betrogen.« Sein Körper spannt sich unter mir an, und er will sich von mir lösen. Ich halte seinen Oberkörper und die Hüften mit den Oberschenkeln fest. »Nein, du wirst dich dem hier nicht entziehen. Ja, ich hab Scheiße gebaut. Und zwar richtig. Ich dachte, ich könnte zu ihm gehen und ihn davon abbringen, seine Drohungen wahrzumachen. Und das habe ich ja streng genommen auch geschafft.«

Parker knirscht mit den Zähnen und spricht mit zusammengepresstem Kiefer. »Sky …«

Ich schüttele den Kopf. »Nein, du musst mir zuhören. Ich war bei ihm. Und er hat mir gesagt, dass er pleite ist. Dass er ein paar echt miesen Typen eine Menge Geld schuldet. Millionen. Seine Familie hat ihn verstoßen, und da musste er entweder irgendwie seine Schulden zurückzahlen, oder sein Leben wäre in Gefahr gewesen.«

»Der verdammte Mistkerl hat das Ganze zu deinem Problem gemacht, dabei war es das gar nicht!«, knurrt er wie ein eingesperrtes Tier, und sein Körper zuckt vor Wut.

»Kann schon sein, aber vor langer Zeit dachte ich mal, dass Johan alles ist, was ich habe. Er hat mir durch die schlimmste Zeit meines ganzen Lebens geholfen. Und vielleicht habe ich das alles irgendwo in meinem Kopf so umgedeutet, dass ich das Gefühl hatte, ich schulde ihm was.«

»Du schuldest ihm einen Scheiß!«, bellt Parker, und ich streiche mit dem Daumen über seine Wange.

»Nach langem Nachdenken und ein paar Sitzungen bei meinem Psychologen diese Woche wird mir das auch langsam klar. Trotzdem kam es mir richtig vor, ihm zu helfen, ohne dass dazu Notare notwendig gewesen oder peinliche Bilder von mir in allen Zeitungen abgedruckt worden wären.«

Mit einem geschickten Handgriff wuchtet Parker uns beide hoch zum Kopfteil des Bettes, sodass er daran lehnt und ich auf seinem Schoß sitze.

Seine Stimme klingt tiefer. »Du hast dich in Gefahr gebracht und unsere Beziehung aufs Spiel gesetzt.« Parkers Blick bohrt sich direkt in meine Seele, und mein Herz hämmert so heftig, dass ich Angst habe, eine Panikattacke zu bekommen.

Tränen brennen mir in den Augen, und ich zeichne mit den Fingerspitzen sein Schlüsselbein nach, weil ich ihn irgendwie berühren muss, während ich mir alles von der Seele rede. »Ich bin nicht stolz darauf. Ich kann dir nur sagen, dass es sich in dem Augenblick richtig anfühlte. Ich bin es nicht gewohnt, dass mir jemand beisteht. Ein Mann, der mir bei meinen Problemen hilft und …« Ich muss schlucken, weil meine Kehle ganz trocken ist. »Ich wollte es klären. Damit es aufhört. Ich wusste nicht, wie …« Jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie schießen mir über die Wangen, als hätte ich den Wasserhahn aufgedreht. »Ich wusste nicht, wie das nach außen hin wirken würde. Aber ich schwöre dir, ich habe nur seine Schulden bezahlt, ihm einen Platz in einer Entzugsklinik besorgt, damit er von den Drogen loskommt, und …«

»Wieso bist du über Nacht geblieben, Sky? Wieso?« Parker presst die Lippen fest zusammen.

Ich würde ihn am liebsten küssen. »Ich weiß, das war dumm. Als wir alles geklärt hatten, war es schon früh am Morgen, und mir war ganz schwindelig vor Erschöpfung. Ich hatte meinem Sicherheitsteam nicht gesagt, wo ich hingehe, also wussten sie nicht, dass ich dort war …«

Parker knurrt wie ein Tier und runzelt die Stirn. Ich streichle darüber, bis sie sich wieder glättet.

»Süßer, ich war müde. Geschafft. Emotional und körperlich erschöpft. Er hat mir sein Schlafzimmer angeboten, das eine eigene Tür mit Schloss hatte, das ich benutzt habe, und ich bin eingeschlafen. Alleine. Johan hat auf der Couch geschlafen.«

Parkers Körper scheint sich unter mir zu entspannen und lockerer zu werden, und er streicht mit den Fingerspitzen über mein Gesicht und meinen Hals. Liebkost mich. Seine Berührungen sind wie Balsam. Zentimeter um Zentimeter lindert er den brennenden Schmerz auf meiner Haut.

Seine Stimme klingt, als hätte er Sandpapier verschluckt, als er auf mein Geständnis antwortet. »Er hat zu mir gesagt, ihr hättet eure Beziehung aufgefrischt, und behauptet, er wäre mit dir im Bett gewesen.«

Ein Messer hätte mir keinen größeren Stich versetzen können. Mir rutscht das Herz in die Hose, und mein Magen dreht sich um.

Deswegen. Deswegen hat er so fest daran geglaubt, dass ich ihn betrogen habe.

Ich lege meine Hände auf Parkers Wangen und schaue ihm tief in die Augen. »Das würde ich dir und uns niemals antun. Du hast mich wieder zum Leben erweckt. Vor dir habe ich mich leer gefühlt. Mein Leben war leer. Ich habe mich Tag für Tag gequält, aber mit dir, Süßer, bin ich lebendig. Ich lebe und liebe in jedem Augenblick. Nichts könnte mich je dazu bringen, das wegzuwerfen oder aufs Spiel zu setzen. Nichts.«

Er schließt die Augen, und ich beuge mich nach vorn, lege die Lippen auf seine und versiegele meine Wahrheit mit einem reinigenden, heilenden Kuss.

KAPITEL 1

Skylers Kuss erfüllt mich mit Leben und Glück und lindert den unglaublichen Schmerz, der sich in meiner Magengrube festgesetzt hat, als ich Johans Stimme an meinem Ohr gehört habe. Sky löst sich von mir und sieht mich schweigend an, während sie mir mit dem Finger über die Stirn und die Schläfen und dann über die Wangen und Lippen streicht.

Meine Frau hat mich doch nicht betrogen.

Ich glaube ihr mit jeder Faser meines Wesens. Ihre braunen Augen leuchten aufrichtig und etwas traurig, und ihr Kinn zittert.

»Was passiert jetzt?« Nach allem, was sie offenbart hat, hört sie sich unsicher an.

Ich streiche ihr über die Oberschenkel, die Taille und den Brustkorb. »Jetzt versöhnen wir uns.« Ich richte mich auf und gebe ihr einen glühenden Kuss auf den Mund. Sie gibt mir alles, schlingt die Arme um meinen Rücken, zieht mich an sich und presst ihre Brust gegen meine.

Als ich mich von ihr löse, seufzt sie und reibt die Nase an meiner Wange. Sie bohrt mir die Nägel in den nackten Rücken. »Ich hatte solche Angst, dass ich dich verloren habe. Dass ich durch den einen Riesenfehler alles verloren habe.«

Ich hole tief Luft und vergrabe das Kinn in ihrer Halsbeuge. »Ich werde jetzt nicht lügen und behaupten, dass es für mich nicht vorbei war. Wenn du fremdgegangen wärst … das wäre das Ende gewesen.«

Das Wort fremdgegangen schallt mir wie eine Alarmglocke durchs Bewusstsein, und ich verkrampfe mich, als die Erinnerung daran, wie ich Alexis geküsst habe, sich in den Vordergrund drängen will.

»Fuck!«, zische ich und bringe etwas Abstand zwischen uns.

»Was?«

Ich lasse ihre Schultern los und streiche ihr immer wieder über die Oberarme. »Als ich dachte, dass wir uns getrennt hätten …«, setze ich an, und ihr Körper versteift sich.

Skyler verschränkt die Arme über der Brust. »Du hast mit Miss Tittenwunder geschlafen … nicht wahr?«

Ich schüttele den Kopf, und sie atmet stockend aus.

Mit zitternder Stimme antwortet sie: »Irgendwas ist zwischen euch beiden passiert. Sie sagte was von einem Angebot …« Sie presst die Lippen zusammen.

»Peaches, ich habe nicht mit ihr geschlafen. Das würde ich nicht tun. Könnte ich gar nicht. Ich habe immer nur an dich gedacht, aber da gab es einen schwachen Moment. Ich war müde, habe von dir geträumt, und dann war sie da und …«

Ihre Stimme bricht, und sie wimmert: »Sag es mir einfach.«

»Ich habe sie geküsst. Das war alles, und ich habe aufgehört, bevor mehr passiert wäre, und deutlich gemacht, dass ich nicht verfügbar bin.«

Skyler drückt den Rücken durch und spannt den Kiefer an. »Stehst du auf sie?«

Mein Herz hämmert wie wild in meiner Brust, und meine Kehle wird ganz trocken, ich kann kaum noch schlucken. »Scheiße, nein.«

Skyler legt den Kopf schief, und eine goldene Haarsträhne fällt ihr in die Augen. Ich schiebe sie ihr aus dem Gesicht, während sie spricht. »Sie ist wunderschön. Große Brüste, tolle Figur.«

Ich schließe die Augen, und Bilder von Alexis rauschen mir durch den Kopf, ihre üppigen Kurven waren echt ein Highlight, obwohl sie auch sonst sehr attraktiv war. »Ja, und mit diesem Körper und ihrem Aussehen manipuliert sie Männer. Ganz zu schweigen davon, dass sie gerade mit Bo ›Versteck die Salami‹ spielt.«

Skyler macht große Augen. »Nein!«

Ich grinse über das ganze Gesicht und bin froh, dass Bos männliches Schlampentum mir gerade den Arsch rettet. »Und ob.«

»Ih. Er hat es mit Miss Tittenwunder getrieben?«

Da muss ich lachen. »Sieht so aus. Soweit ich weiß, ist er gerade bei ihr.«

Skyler senkt den Kopf und legt ihr Ohr auf mein Herz. »Okay.«

Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und spiele mit ihrem seidigen Haar. Ihre leichten Atemstöße kitzeln meine Brustwarze. Die kleine Knospe zieht sich zusammen und pulsiert, will Aufmerksamkeit. »Das ist alles. Ich erzähle dir, dass ich eine andere Frau geküsst habe, und du sagst einfach Okay?«

Sie zuckt die Schultern. »Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die Frau das Problem zwischen uns ist.«

Das Wort Problem fährt mir als neues Alarmsignal durchs Rückgrat.

»Du findest, dass wir ein Problem haben?«

Sie seufzt. »Ja, ich glaube schon.«

»Abgesehen von Johan und Alexis?«

Skyler ändert ihre Haltung, bis sie wieder rittlings auf meinen Oberschenkeln sitzt und mir in die Augen schauen kann. »Warum hast du mir nicht vertraut?«

Die Frage kommt völlig unerwartet, auch wenn ich nach einigem Nachdenken verstehen kann, warum sie sie stellt.

»Ich vertraue dir doch …«

Sie schneidet mir das Wort ab: »Nein. Du hast Johan geglaubt, ohne überhaupt mit mir geredet zu haben …«

Zähneknirschend erinnere ich mich daran, wie es sich angefühlt hat, als ich sie damals angerufen habe. Die Hilflosigkeit und die Sorge um ihre Sicherheit, dass ihr etwas passiert sein könnte. Und wie ich dann herausfand, dass sie ganz sicher in den Armen ihres Ex lag, während ich im Bett auf sie gewartet habe. Die fiesen Klauen der Eifersucht wollen sich an die Oberfläche graben, aber ich atme bei dem Gedanken an die schmerzhafte Erinnerung tief durch und versuche, mich zu beruhigen, damit ich die richtigen Worte finde, ohne einen von uns aufzuregen.

Einen Moment lang wäge ich meine Worte mit Bedacht ab. »Baby, die Umstände waren ziemlich extrem. Du warst die ganze Nacht bei deinem Ex im Hotelzimmer. Er hat mir klipp und klar gesagt, dass er was mit dir hatte und ihr eure Beziehung wieder aufleben lasst. Das hatte mit Vertrauen gar nichts zu tun.«

Sie kneift die Augen zusammen. »Ach ja, aber als die ganze Welt dachte, dass du mich mit dieser Stripperin in Mailand betrügst oder mit Sophie, und ich den ganzen Tag warten musste, bis ich die Wahrheit erfahren konnte … Da habe ich keine Sekunde lang den Glauben an dich verloren. Wieso ist es dir so leichtgefallen, meinen Ex beim Wort zu nehmen? Von dem du wusstest, dass er ein Lügner und Betrüger ist?«

Die Schuldgefühle treffen mich ins Herz. Mir dreht sich der Magen um, und das schwindelige, leere und wirre Gefühl macht sich wieder breit.

»Du hast recht.« Ich halte ihr Gesicht umfasst und sehe ihr in die Augen. »Du hast recht, Sky. Ich hätte mehr Vertrauen haben sollen. In dich. In uns. In alles, was wir die letzten Monate über aufgebaut haben. Aber ich …«

Sie legt ihre Hand an meine Wange, und ich schmiege mein Gesicht hinein, weil ich ihre Wärme und ihre tröstlichen Berührungen brauche. »Rede mit mir.«

»Meine Vergangenheit ist beschissen. Das weißt du doch. Am Anfang habe ich dich noch zu bremsen versucht. Habe dich auf Abstand gehalten. Ich dachte, wir könnten einfach Spaß haben, obwohl ich die ganze Zeit tief in mir drin viel mehr wollte. Aber ich hatte Angst. Verdammt, Sky, ich habe immer noch Angst.«

»Wovor denn?«

»Dass du dasselbe machst wie sie.« Ich spucke die Wahrheit aus wie ein Feuer speiender Drachen, der alles um sich herum versengt.

»Wer?« Stirnrunzelnd fährt sie mir mit den Fingern durchs Haar.

»Kayla.«

Einen Moment lang blinzelt sie hübsch. »Die Frau, mit der du auf dem College zusammen warst.«

Ich nicke. »Sie hat mich echt fertiggemacht, Baby. Wie schlimm, ist mir erst in den letzten Wochen klar geworden. Royce und Bo haben mir Tipps gegeben und mir geraten, das zwischen uns nicht mit der Beziehung zu Kayla zu vergleichen … aber da sind sie bei mir auf taube Ohren gestoßen. Ich versuche ja, meine Einstellung zu ändern und keine Vergleiche mehr anzustellen, aber die Angst ist immer noch da.«

»Süßer …« Dieses eine Wort klingt atemlos, aber voller Liebe und Traurigkeit. Meinetwegen. Sie fühlt mit mir mit. »Ich bin nicht Kayla. Und ich werde auch nie wie sie sein. Ich werde dir nicht wehtun.«

Ich fahre mir über die Lippen und schließe die Augen. »Ich war erst einmal in meinem Leben fast so glücklich wie jetzt, und das war mit ihr. Das zwischen dir und mir ist aber tausendmal größer. Besser. Stärker. Es bedeutet mir mehr. Und ich habe Angst, es zu verlieren.«

Sky legt ihre Stirn gegen meine und küsst mich sanft. Einmal. Zweimal. Dreimal.

»Du wirst mich nicht verlieren. Dazu müsstest du mich schon verlassen. Ich will mein Leben mit dir verbringen, Parker. Nichts wird an meiner Liebe zu dir etwas ändern.«

Ich schlinge die Arme um sie und spüre ihre Wärme an meiner Brust, genau da, wo ich sie brauche. »Das möchte ich so gerne glauben.«

Sie küsst meinen Hals, weicht zurück und sieht mir in die Augen. »Dann glaub es doch. Hör auf dein Herz. Es wird dich auf den rechten Weg führen.« Sie lächelt lieb und benutzt die Worte, die sie mir auf den Spiegel geschrieben hat, als persönliches Mantra.

Hör auf dein Herz.

»Das sollte ich mir wohl aufs Handgelenk tätowieren lassen, damit ich es nie vergesse.«

Sie grinst. »Lässt sich machen.«

Ich schiebe die Hand in ihr Haar, und die langen Strähnen fallen mir über den Unterarm. »Kriegen wir das wieder hin?«

»Liebst du mich?«, fragt sie leise.

»Mehr, als ich je für möglich gehalten hätte.« Mir wird ganz eng um die Brust, und die überwältigenden Emotionen dieses Augenblicks lassen alle meine Nervenenden vibrieren. Ich spüre jeden Zentimeter ihrer Haut an meiner. Höre ihre süßen, gleichmäßigen Atemzüge. Rieche ihre Erregung, die sich mit dem Duft von Pfirsichen und Sahne vermischt.

»Dann kriegen wir es hin.« Sie streicht mit dem Daumen über meine Wange und das stoppelige Kinn.

Ich gebe ihr einen Nasenstüber. »So einfach ist das.«

»Liebe muss nicht schwierig sein. Sie kann auch ganz unkompliziert sein. Manchmal auch beides.« Sie lächelt, und ich schwöre, der ganze Raum leuchtet ätherisch auf.

»Peaches, ich weiß nur, dass ich, was auch immer die Liebe in Zukunft noch bereithält, alles mit dir erleben will.«

Da setzt sich meine Frau auf und zieht sich das Hemdchen aus, sodass ihre nackten Brüste heraushüpfen. Ach, wie ich die rosa Spitzen vermisst habe. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, und ich packe ihre Hüften.

»Gute Antwort«, murmelt sie und stürzt sich auf meinen Mund.

Auf den Linoleumfliesen im Krankenhaus hören sich Rachel van Dykens schwarze Kampfstiefel schwer an. Ihre langen blonden Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, der aus mehreren kompliziert geflochtenen Kriegerinnenzöpfen besteht. Die Ärmel ihres T‑Shirts hat sie umgeschlagen, und man kann unmöglich die definierten Muskeln an ihren Oberarmen und Schultern übersehen. Sie bewegt sich zielstrebig, trägt eine Waffe an der Hüfte, und hinten an ihrer Gürtelschlaufe hängt ein Paar Handschellen. Entschlossenen Schrittes durchquert sie die Krankenhausflure und sieht sich um. Ein paar Meter hinter uns hält uns ihr Mann den Rücken frei, damit wir nicht aufgehalten oder belästigt werden. Gestern hat Skyler es noch geschafft, unbemerkt herzukommen, aber sobald die Leute anfingen, über Twitter und andere Kanäle zu verbreiten, dass sie sie im Krankenhaus gesehen haben, stand ihr persönliches Sicherheitsteam namens van Dyken bereit, um sie zu beschützen. Ich habe bisher mit keinem der beiden gesprochen. Keine Ahnung, ob sie auf mich oder wegen der Situation sauer sind, oder ob sie sich aus der Sache raushalten wollen. Irgendwann muss ich mal mit den beiden reden, um die Wogen zu glätten.

Als wir uns Wendys Zimmer nähern, bin ich erschrocken, ihre Stimme durch die Stille schallen zu hören.

»Ich will mein verdammtes Halsband!«, kreischt sie heiser.

Rachel bleibt vor Skyler stehen, schüttelt den Kopf und bedeutet uns damit, nicht reinzugehen. Wir sehen Wendy im Bett sitzen, die sich die Hände vors Gesicht hält, und Michael an ihrer Seite.

Ich schiebe mich an Rachel vorbei ins Zimmer, Skyler folgt mir auf dem Fuße.

»Du bist ja wach!« Ich eile zu ihr und berühre vorsichtig ihren Kopf.

Sie schaut mit feuchten Augen zu mir hoch. »Und dir geht’s gut?«, krächzt sie.

Mir steigen die Tränen in die Augen, und es ist mir egal, ob ich wie ein Weichei aussehe. Die Freude, Wendy wach und lebendig zu sehen, ist überwältigend. »Prima. Mach dir keine Gedanken. Ich bin einfach froh, dass du wach bist. Du hast uns allen die letzten Tage eine Heidenangst eingejagt. Wann bist du denn aufgewacht?«

Sie schluckt. »Gestern Abend. Ich hab Michael gebeten, euch nicht anzurufen. Sollte ’ne Überraschung sein.«

Ich werfe Michael einen Blick zu. Er sieht aus wie ein Wrack. Schlimmer. Er sieht aus, als hätte man ihn angefahren und einfach auf der Straße liegen lassen. Die normalerweise hellen Augen sind rot gerändert und geschwollen, dunkle Schatten liegen unter ihnen. Seine sonst so korrekte Frisur ist total durcheinander, als hätte er unaufhörlich daran gezogen und sich die Haare gerauft.

»Wie fühlst du dich?«, fragt Skyler und streicht Wendy übers Schienbein.

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