Dream Maker - Mailand - Audrey Carlan - E-Book

Dream Maker - Mailand E-Book

Audrey Carlan

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Nach Calendar Girl und Trinity: Die neue Erfolgsserie der Mega-Bestsellerautorin Audrey Carlan Parker Ellis, auch Dream Maker genannt, führt die legendäre Agentur 'International Guy'. Was er anbietet: alles, was sexy, tough und unwiderstehlich macht. Wer seine Kundinnen sind: Frauen aus der ganzen Welt, die Coaching in Sachen Liebe, Leben und Karriere suchen. Was ihn auszeichnet: Sein unglaublicher Sex-Appeal und seine beiden Partner Bogart 'Bo' Montgomery, der Love Maker, und Royce Sterling, der Money Maker. Seine Aufträge führen den Dream Maker über den gesamten Globus. 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dream Maker - Mailand

Die Autorin

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl« und »Trinity« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

Das Buch

Mailand, Italien: Wo Fashion regiert, werden zwölf Models in die süßen Künste der Sinnlichkeit und Verführung eingeweiht...

Audrey Carlan

Dream Maker - Mailand

Aus dem Amerikanischen von Friederike Ails

Ullstein

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-buchverlage.de

Deutsche Erstausgabe im Ullstein Taschenbuch1. Auflage Oktober 2018Copyright © für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2018Copyright © 2018 by Audrey Carlan Published by Arrangement with Audrey CarlanTitel der amerikanischen Originalausgabe: International Guy – Milan, erschienen bei Montlake Romance, SeattleÜbersetzung: Friederike AilsUmschlaggestaltung: zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © FinePic®, MünchenAutorenfoto: © Melissa McKinley PhotographyE-Book-Konvertierung powered by pepyrus.comAlle Rechte vorbehalten. ISBN: 978-3-8437-1686-4

Auf einigen Lesegeräten erzeugt das Öffnen dieses E-Books in der aktuellen Formatversion EPUB3 einen Warnhinweis, der auf ein nicht unterstütztes Dateiformat hinweist und vor Darstellungs- und Systemfehlern warnt. Das Öffnen dieses E-Books stellt demgegenüber auf sämtlichen Lesegeräten keine Gefahr dar und ist unbedenklich. Bitte ignorieren Sie etwaige Warnhinweise und wenden sich bei Fragen vertrauensvoll an unseren Verlag! Wir wünschen viel Lesevergnügen.

Hinweis zu UrheberrechtenSämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken, deshalb ist die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Ullstein Buchverlage GmbH die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.

Inhalt

Titelei

Die Autorin / Das Buch

Titelseite

Impressum

Mailand

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

SKYLER

Anhang

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

Mailand

Mailand

Für mein Verlagsteam bei Libri Mondadori.Dafür, dass ihr an meine Geschichten glaubt,hinter mir als Autorin stehtund meine Bücher in eure wundervolle Sprache bringt …  … danke ich euch.Ich bin stolz auf meine italienischen Wurzelnund kann es kaum erwarten, eines Tages durch die Straßen von Mailand zu flanieren.

KAPITEL 1

»Alter, schalt mal dein Handy an. Wendy hat mich eben völlig hysterisch angerufen. Sie schiebt wegen irgendwas Panik, meint aber, dass sie zuerst mit dir reden muss. Kein Plan, wieso«, drängt mich Bo und nimmt seinen Koffer vom Gepäckband. Natürlich kommt seiner zuerst raus. Wir sind nach dem Kopenhagen-Trip gerade wieder in Boston gelandet. Nach dem neunstündigen Flug sollte ich froh sein, wieder zu Hause zu sein, aber das bin ich nicht. Ich muss immer wieder an meinen letzten Morgen mit Skyler denken. Sie ist während Sophies Überraschungsbesuch in die Dusche verschwunden und hat sich dann eilig aus dem Hotelzimmer verdrückt, weil sie angeblich ihren Flug erwischen musste. Ich wusste ja, dass ihr Flug früh ging, aber so früh nun auch wieder nicht. Und eigentlich wollte ich sie zum Flughafen bringen. Das hat sie mit einer fadenscheinigen Ausrede abgelehnt.

»Wozu die Eile?« Lachend versuche ich, Skyler festzuhalten, als sie an mir vorbeihuscht.

»Ich muss meinen Flug erwischen. Muss zurück nach New York«, sagt sie, als wüsste ich das nicht, obwohl mir vollkommen klar ist, dass sie den ersten Flug nehmen muss. Aber auf meiner Uhr ist es gerade mal halb sechs, und ihr Flug geht erst um neun. Ein bisschen Zeit hat sie noch. Genug, um es langsamer angehen zu lassen.

»Peaches, entspann dich.« Ich lege den Arm um sie und ziehe sie an mich. »Du kommst schon nicht zu spät. Ich lass dich doch nicht deinen Flug verpassen.« Ich bedecke ihren Nacken von der Stelle hinter dem Ohr bis zur Halsbeuge mit Küssen.

Ihr Körper versteift sich in meinen Armen, dann windet sie sich aus meiner Umarmung, rauscht zu ihrem Koffer und schmeißt ihre Sachen wild durcheinander hinein. »Nein, ich will früh da sein und noch mal meinen Text durchgehen. Du kennst das ja.« Sie wedelt hektisch mit den Händen durch die Luft.

Ich richte mich auf, verschränke die Arme und lehne mich an die Kommode. »Stimmt was nicht? Du bist irgendwie komisch.«

Sie schiebt sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. »Nein, alles klar. Mir geht einfach ’ne Menge durch den Kopf. Schluss mit lustig. Zurück in die Realität.«

Ich sehe zu, wie sie die letzten Sachen in ihre Tasche stopft. Dann dreht sie sich um und sagt: »Ich hab Nate schon ein Taxi rufen lassen.«

»Sky, Baby, das wollte ich doch machen … dich zum Flughafen bringen.«

Sie schüttelt den Kopf. »Keine gute Idee. Nach der Hochzeit wimmelt es hier nur so von Paparazzi, und die sind total scharf drauf, uns noch mal vor die Linse zu kriegen. Da ist es schlauer, ein bisschen Abstand zu halten.«

Ich runzele die Stirn bei dem Gedanken, dass Abstand von Skyler absolut das Letzte ist, was ich will. Keine Frage. Aber es ist auch ihr Leben, und ich habe keinen wirklichen Anspruch auf sie. Sicher, wir haben uns darauf geeinigt, monogam zu sein – zumindest bin ich ziemlich sicher, dass wir das letzte Nacht im Bett klargemacht haben. Aber wir haben so einiges im Bett gemacht.

»Okay, verstehe. Komm her. Ich will mich wenigstens richtig verabschieden. Ich weiß ja nicht, wann wir uns wiedersehen. Da brauchen wir einen Abschied, von dem wir noch lange was haben.« Ich grinse.

Sie schließt die Augen, schürzt die Lippen und nickt.

Überhaupt nicht die Reaktion, die ich von ihr erwartet hätte.

Sky lässt sich von mir in den Arm nehmen und legt ihren Kopf an meine Brust. Dann schlingt sie die Arme um mich und atmet tief ein. Sie hält mich so fest umklammert, dass ich kaum Luft bekomme.

»Hey, das ist doch kein Abschied für immer. Nur für eine Weile. Wenn ich wieder in Boston bin und Zeit habe, melde ich mich bei dir. Dann vergleichen wir unsere Terminkalender und planen das nächste Rendezvous.«

»Rendezvous. Richtig. Sex«, sagt sie tonlos.

Ich lege meine Hand in ihren Nacken und hebe ihr Kinn mit dem Daumen an. »Genau, unglaublicher Sex. So wie immer. Du. Ich. Toller Sex. Gutes Essen. Wir amüsieren uns. Haben Spaß.«

Sie nickt. »Spaß.«

Ich verziehe fragend das Gesicht. »Was hast du denn, Baby?«

Skyler schüttelt den Kopf. »Nichts. Ich bin müde. Wir waren gestern … lange auf.«

Bei dem Gedanken daran, was wir letzte Nacht getrieben haben, muss ich grinsen. Das würde ich gerne bald wiederholen. Sehr bald. Wenn es irgendwie geht.

»Na gut. Dann schlaf im Flugzeug. Ruh dich aus. Ich denke an dich.« Ich spüre einen Kloß im Hals, schlucke ihn aber runter und versuche, cool zu bleiben. Wir sehen uns bald wieder. Das hier ist kein endgültiger Abschied. Anscheinend muss ich mich daran genauso erinnern wie sie.

»Hm‑hmm«, macht sie unverbindlich.

Komisch. Sky hat die Mauer wieder aufgebaut, die ich in unserer ersten gemeinsamen Woche überwunden und eingerissen hatte. Vielleicht ist sie traurig, weil wir uns wieder trennen müssen. Das wird es sein. Aber sicher bin ich mir da nicht. Seit Kayla war ich nicht mehr lange genug mit einer Frau zusammen, um zu wissen, wie es ist, sie zu vermissen und umgekehrt.

»Ich muss los, Park«, flüstert sie, und ihr Atem streicht verführerisch über meine Lippen.

Ich beuge mich vor und presse meinen Mund auf ihren. Sie schmiegt sich an mich, ihre Brüste drücken sich gegen meinen Oberkörper, und sie legt den Kopf schief und öffnet die Lippen. Auf diese Einladung habe ich gewartet. Ich tauche mit der Zunge ein und … mein Gott! Sie ist wie der erste Biss in einen Minzkaugummi. Ich kriege nicht genug davon. Wahrscheinlich werde ich nie genug davon bekommen.

Eine Ewigkeit lang tanzen unsere Zungen miteinander, und wir halten uns so fest wie möglich. Wellen der Erregung strömen bis in meinen Schwanz und erinnern mich daran, dass er sich auch gern verabschieden würde. Anscheinend spürt sie es, denn sie stöhnt in meinen Mund und reibt sich mit der unteren Körperhälfte an meinem Glied wie eine rollige Katze.

Ich schiebe meine Hände in ihr Haar und ziehe daran, bis sie atemlos aufschreit und meinen Hintern so kräftig packt wie immer, wenn sie richtig loslegt. Vom ersten Tag an ist Sky ihrem unglaublichen Sexhunger ungeniert und hemmungslos nachgegangen. Sie ist mir in Sachen Lust und Libido absolut ebenbürtig. Mit meinem Sextrieb konnte noch keine Frau mithalten, aber Skyler geht ab wie eine Rakete.

»Ah!«, stöhnt sie und wirft den Kopf zurück, während ich mich an ihr reibe und mich knabbernd ihren Schwanenhals entlangküsse.

»Bist du sicher, dass du nicht noch ein bisschen Zeit hast …«, ermuntere ich sie mit einem Hüftstoß.

Ihre Hand schlüpft zwischen uns und greift durch die Anzughose, die ich hastig angezogen habe, als Sophie geklopft hat, nach meiner Erektion.

»Hmm.« Sie reibt rauf und runter. »Ich würde ja gerne, aber …«

Ich stöhne ehrlich verärgert auf. »Aber du musst los. Ich weiß, ich weiß. Noch einen Kuss.«

Ich küsse sie so lange und heftig, dass meine Zunge wehtut und unsere Lippen anschwellen und rot werden. »Ich will dich nicht gehen lassen.« Zum ersten Mal seit Langem gestehe ich einer Frau gegenüber Schwäche. In meinem Nacken fängt es an zu kribbeln, und ich knirsche mit den Zähnen.

»Dann tu es nicht«, flüstert sie, und aus irgendeinem Grund beschleicht mich ein quälender Gedanke. Hier passiert irgendwas Bedeutsames, aber ich weiß einfach nicht, was.

»Du musst zurück zu deinem Leben in New York und ich zu meinem in Boston.« Ich halte sie noch fester.

Sie holt tief Luft, lässt die Schultern sinken, nickt und weicht zurück. »Das war schön, Parker.«

Ich grinse. »Ja, schön heiß.« Der blöde Spruch rutscht mir einfach raus.

Ein verletzter Ausdruck huscht ihr übers Gesicht, aber sie überspielt ihn schnell mit einem falschen Lächeln. Dasselbe Lächeln, das sie den Paparazzi präsentiert und Leuten, mit denen sie eigentlich nicht reden will, es wegen ihres Promistatus aber muss.

»Yep.« Mehr sagt sie nicht, dreht sich um und hievt ihr Gepäck hoch. Ich folge ihr ins Wohnzimmer der Suite, wo Rachel und Nate van Dyken, ihre Bodyguards, warten. Ganz in Schwarz. Mit Pilotensonnenbrillen am Ausschnitt. Nate sieht mit seiner schwarzen Cargohose und den passenden Kampfstiefeln aus, als würde er gleich in den Krieg ziehen. Der Typ ist echt ein Schrank, aber er liebt seine Frau abgöttisch und behandelt Skyler wie eine Dame, und das nicht nur in der Öffentlichkeit. Ich finde es gut, dass Sky sie hat. Die beiden sind eine tolle Ergänzung für ihr Team.

»Fertig?«, fragt Nate Sky, und sie nickt ziemlich ernst. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass sie schlechte Nachrichten bekommen hat. Nate greift sich ihre beiden Taschen mit einer Hand. Was für ein Hengst. Die freie Hand streckt er mir entgegen. »Schön, Sie kennengelernt zu haben, Ellis.« Obwohl ich ihm schon öfters gesagt habe, wie ich heiße, spricht er mich immer noch mit meinem Nachnamen an.

»Nate. Gleichfalls, Mann. Passen Sie auf mein Mädchen auf.«

Skyler hebt auf der Stelle den Kopf – sie hat gerade in ihrer Handtasche gekramt –, und ich schwöre, dass ihr Gesicht einen Moment lang gekränkt aussieht, bevor sie es verbergen kann.

Dieser Gesichtsausdruck ist mir auf dem Rückflug immer wieder in den Sinn gekommen, wie ein Werbespot in Endlosschleife. Sogar als sie dann wirklich gegangen ist und ich sie ein letztes Mal umarmt habe, hat sich ihr Körper nicht so warm angefühlt wie sonst. Ich weiß nicht, ob ich in der Nacht oder am Morgen irgendwas Falsches gesagt habe, aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass die Frau Schiss hat. Irgendwas hat ihr Angst gemacht, und der Sache muss ich auf den Grund gehen.

Ich zücke mein Handy und schalte es ein. Den langen Flug über hatte ich es ausgestellt, um Akku zu sparen. Kaum leuchtet das Display auf, erklingen unzählige Benachrichtigungstöne.

»Meine Fresse. Du hast recht«, fluche ich und lese die Meldungen. Ich ignoriere die Nachrichten und SMS, die zur Hälfte aus dem Büro von IG kommen, und rufe Wendy direkt in der Firma an.

»Parker … Es tut mir so, so leid. Du weißt gar nicht, wie leid. Ich wollte das nicht. Ich wusste es nicht. Ich hab den Ordner weitergeleitet, und jetzt sind sie überall. Überall!« Wendys Stimme ist voller Schmerz und Emotionen.

»Wendy, beruhige dich. Ich weiß gar nicht, wovon du redest.« Ich halte das Handy fester ans Ohr, um die Flughafengeräusche auszublenden.

»Wie kannst du das nicht wissen?«, keucht sie. »Ach, Scheiße, du warst ja neun Stunden im Flugzeug. Parker, es tut mir leid. Der Ordner mit den Fotos von dem Shooting mit Skyler Paige, den Bo mir geschickt hat …«

»Ja? Du hast die Bilder an People weitergeleitet, oder?«

»Hab ich, aber ich habe den Ordner nicht geöffnet. Und darin war ein Unterordner namens ›Parker vertraulich‹. O Gott, ich bin so dämlich. Die Fotos von dir und Skyler Paige sind überall in den Medien. Wie ihr zusammen im Pool seid und bei ihr zu Hause rumhängt …«

»Was?« Ich spanne den Kiefer an und warte auf ihre Erklärung.

»Auf einigen Fotos trägst du Skyler aus dem Pool, sie ist halb nackt, du küsst sie wie irre, und es ist so verdammt heiß, dass alle drüber reden. Auf anderen Fotos küsst ihr euch in der Badewanne …«

»Oh mein Gott! Scheiße! Das kann nicht wahr sein!«

Da mischt sich Bo ein. »Was ist denn los, Bruder?«

»Die Fotos, die du Wendy geschickt hast, damit sie sie an People weiterleitet …«

»Ja?« Er stellt seinen Koffer ab und kommt näher.

»Anscheinend war da noch ein privater Unterordner mit den Fotos von Skyler und mir drin?«

Er reißt die Augen auf. »Nein …«

Ich nicke.

»Fuck.«

»Das trifft es ganz gut.« Ich atme tief durch und versuche, meine augenblickliche Wut über die Folgen einzudämmen, die das für Skyler und International Guy haben könnte.

»Es tut mir leid, Parker«, sagt Wendy. »Es tut mir so leid. Ich wusste es nicht. Ich hätte … Egal. Ich räume meinen Schreibtisch.« Obwohl sie es zu unterdrücken versucht, erklingt am anderen Ende ein ersticktes Schluchzen.

»Das lässt du bleiben. Wir sind schon auf dem Weg. Jetzt müssen wir Schadensbegrenzung betreiben und sehen, was für Kreise das schon gezogen hat.«

»Okay, okay, okay. Ich bin bereit.« Sie legt auf, und ich massiere mir wieder die Schläfen, weil ich weiß, wie beschissen das wird.

»Das müssen wir uns sofort ansehen.« Ich deute mit dem Kinn in Richtung eines Zeitschriftenkiosks am anderen Ende der Flughafenhalle.

»Schon dabei, Bruder.« Bo stiefelt los, und ich warte noch darauf, dass mein Gepäck kommt.

Ich öffne Google und gebe Skylers Namen ein. Sofort erscheint eine Bilderflut von uns beiden in allen möglichen Situationen. Ich überfliege die Fotos, und mir wird ganz heiß. Die meisten sind eher harmlos. Bis auf das eine in der Badewanne, auf dem man den Umriss ihrer nackten Brüste sieht, die sich an meinen Oberkörper pressen, als ich sie bei dem Shooting im Schaumbad angesprungen habe, zeigen die Bilder einfach ein normales, glückliches Pärchen. Wir kuscheln auf dem Sofa, unterhalten uns. Stehen rum und trinken Kaffee. Sie versucht, mir eine Yogaposition beizubringen, und ich scheitere kläglich. Einige der Fotos bringen mich zum Lachen, weil sie mich daran erinnern, wie viel Spaß wir miteinander hatten. Aber dann fällt mein Blick auf das Poolbild.

»Oh Mann …« Ich vergrößere das Foto. Es ist wunderschön und verflucht heiß. Ich weiß noch genau, wie es war. Ich habe sie gehalten, das Wasser reichte uns bis zur Taille, und sie hatte ihre Beine um meine Hüften geschlungen. Sie trug einen winzigen Bikini, bei dem nicht mehr viel der Fantasie überlassen blieb. Sie hatte eine Hand an meinem Arm, und ich hielt ihren Hintern fest. Bo meinte, ich solle ihr was ins Ohr flüstern. Das habe ich, und nicht zu knapp. Ich wisperte ihr alle versauten Sachen ins Ohr, die ich nach dem Shoot mit ihr machen wollte. Ihre Reaktion war offensichtlich positiv, denn Bo hat sie als die lustgesteuerte Sexgöttin festgehalten, die ich kurz danach vernascht habe. Ich habe sie direkt aus dem Pool ins Bett getragen und gefickt, bis wir beide nicht mehr laufen konnten.

Wow. Ich speichere das Foto, weil ich einfach nicht anders kann. Das Ding muss ich vergrößern und an meine Schlafzimmerwand hängen – für all die Nächte, die ich ohne Skyler verbringen muss.

Skyler.

Scheiße. Wahrscheinlich dreht sie gerade durch. Ich checke mein Handy und entdecke mehrere Voicemails von Tracey, ihrer Agentin, aber nichts von ihr. Ich hole tief Luft und erspähe endlich mein Gepäck.

Ich nehme es vom Band und gehe mit meinen und Bos Sachen auf den Zeitschriftenladen zu, aus dem er gerade kommt. Er hält einen Stapel Magazine und Zeitungen im Arm.

»Also, was diesen vertraulichen Ordner angeht …«, setzt er an.

Ich schüttele den Kopf, schnappe mir den Stoß und stopfe so viel wie möglich in meine Laptoptasche und den Rest in das vordere Fach meines Koffers. »Geschenkt. Wir müssen zu IG und Schadensbegrenzung betreiben.«

Er presst die Lippen aufeinander, und in seinem Kiefer zuckt ein Muskel. »Klar. Aber nur damit du es weißt … die waren für dich.« Mit rauer Stimme fügt er hinzu: »Ein Geschenk.«

Ich bleibe stehen und lege ihm die Hand auf die Schulter. »Ich weiß, Bruder. Unter anderen Umständen würde ich dir danken. Eines Tages werde ich das bestimmt auch. Aber jetzt kümmern wir uns erst mal um die Auswirkungen, okay?«

Er nickt kurz, aber ich merke, dass ihm das Ganze an die Nieren geht. Bo ist zwar ein echter Kerl, mein Bruder im Geiste, aber er ist richtig feinfühlig. Seine Beziehung zu Royce und mir ist genauso innig wie die zu seiner Mutter und seinen Schwestern. Wir sind eine Familie, und seine Familie haut man nicht in die Pfanne. Aber das war ja auch nicht Bos Absicht. Außerdem sind die Fotos echt der Hammer. Unglücklicherweise sind sie in die falschen Hände geraten.

Bo und ich gehen zum Ausgang, um den Wagen zu suchen, den Wendy für uns bestellt hat. Aber wir schaffen es gerade mal zwei Schritte nach draußen, bis wir von einem Heer aus Objektiven, Blitzlichtgewitter und Paparazzi empfangen werden, die alle meinen Namen rufen.

»Parker, wo ist Skyler?«

»Was ist das für ein Gefühl, die schärfste Braut von ganz Hollywood genagelt zu haben?«

»Kriegt Skyler jetzt ein Kind von dir?«

»Wann ist die Hochzeit?«

»Betrügt Skyler dich mit ihrem Ex‑Freund und Co‑Star Rick Pettington?«

Bei der letzten Frage knirsche ich mit den Zähnen und versuche, mich durch das Chaos in den Bereich durchzukämpfen, wo die Fahrer warten. Einer von ihnen hält ein Schild mit »International Guy« hoch.

»Wer ist der andere Typ? Dein Bodyguard?«, ruft einer der Paparazzi.

»Genau, Arschloch, und wenn du ihn auch nur anfasst, tue ich dir richtig weh. Also macht alle mal Platz!«, brüllt Bo zurück, nimmt meinen Arm und schiebt mich mit dem anderen vorwärts. Unser Gepäck lassen wir am Ausgang stehen, um uns durch die Menge kämpfen zu können.

Durch die ganzen Blitzlichter sehe ich kaum was, aber Bo führt mich.

Er setzt mich in den Wagen, macht die Tür zu und schiebt sich wieder durch die Fotografen. Nach ein paar Minuten kehrt er mit unseren Koffern zurück und reicht sie dem Fahrer, der sie in den Kofferraum packt.

Als Bo die Tür öffnet, geht das Geblitze wieder los, weil die Paparazzi um jeden Preis ein Bild wollen.

Endlich drin, lässt er sich auf seinen Platz fallen. »Heilige Scheiße, Mann. Mit so was muss sich Skyler sonst rumschlagen?«

Ich nicke. »Es ist noch schlimmer, wenn sie mit ihr rechnen. Das hier ist noch harmlos gegen das, was ich miterlebt habe. Die Meute am Schloss bei der Hochzeit war die Art Trara, die sie gewohnt ist.«

»Krass. Die Arme.« Er fährt sich durch die verwuschelten dunklen Haare. »Rufst du sie an?«

Ich hole tief Luft. »Ja, aber das will ich in Ruhe im Büro machen.«

»Hat sie schon versucht, dich zu erreichen?«

Ich schürze die Lippen und schüttele den Kopf.

»Wie bitte?«

»Kein Plan, was mit ihr los ist. Es war komisch, als ich aus Kopenhagen weg bin. Nachdem Sophie mich geweckt hat …«

»Moment mal, Sophie war bei dir im Zimmer, bevor Sky weg war?«

»Ja. Wollte sich verabschieden, weil wir uns jetzt ’ne Weile nicht sehen.«

»Und du sagst, seit genau dem Morgen ist Skyler so merkwürdig drauf?« Bo legt den Kopf schief.

Ich zucke die Schultern. »Ich glaube schon, ja.«

»Bruder, bist du irgendwie beschränkt?«

»Wie bitte?« Ich drehe mich ruckartig zu meinem Freund um und starre ihn an.

»Sophie ist heiß und selbstbewusst. Dafür haben wir gesorgt.«

»Und?«

Bo seufzt gedehnt. »Und du warst mit ihr im Bett.«

»Jaja, das weiß ich doch alles.« Ich beiße die Zähne zusammen und hoffe, dass er endlich zum Punkt kommt.

»Und jetzt schläfst du mit Skyler.«

»Wie gesagt …«

»Sie rafft nicht, was du von Sophie willst, Mann. Alter, bist du dämlich.« Bo schüttelt den Kopf.

Ich seufze. »Nee, wir haben über Sophie geredet.«

»Wann?«

»Nach der Hochzeit. Alles gut. Sie weiß, dass Sophie und ich nur Freunde sind.«

Bo prustet verächtlich los. »Ja genau, Freunde, die es vor Kurzem noch miteinander getrieben haben.«

Ich sehe sie fragend an. »Du meinst, sie macht sich auch nach unserem Gespräch noch ’nen Kopf wegen Sophie?«

»Äh … ja. Ich glaube, sie malt sich da sonst was aus. Und dann weckt dich Sophie auch noch und holt dich aus dem Bett, um sich zu verabschieden? Alter, wahrscheinlich hat sie euch belauscht. Würde ich auch machen, wenn ich voll verrückt nach ’ner Frau wäre und sie mit ihrer besten Freundin Tacheles reden würde. Man will ja Bescheid wissen.«

»Hm. Na ja, macht schon Sinn. Und jetzt auch noch das hier … Shit. Die redet nie wieder mit mir.«

Bo zieht die Augenbrauen zusammen. »Bist du so ’ne Niete im Bett?«

Mein Instinkt setzt sich gegen meinen Verstand durch, und ich boxe ihm gegen die Brust, aber nicht so fest, wie ich könnte. »Du Arsch!«

Er reibt sich die Stelle und verzieht das Gesicht. »Mann …«

»Also, meine Frau kann nicht klagen«, knurre ich.

Da feuert er zurück: »Weiß sie auch, dass sie deine Frau ist, oder glaubt sie, sie ist nur ein netter Zeitvertreib?«

»Wir haben Spaß miteinander, Mann. Wir sind uns einig, dass wir es locker angehen lassen.«

Bo setzt sich breitbeinig hin und lehnt sich noch bequemer nach hinten an den Ledersitz der Limo. »Mir ist im ganzen Leben noch keine Frau begegnet, die jeden Tag telefonieren will, drei Wochen mit einem Typen verbringt, um die halbe Welt fliegt, um mit ihm zu einer Hochzeit zu gehen, sich sonst mit keinem anderen trifft und das Ganze trotzdem als«, er deutet Anführungszeichen in der Luft an, »›es locker angehen lassen‹ bezeichnen würde.«

Der Mann hat recht. Verdammt recht.

»Bruder, warum bestehst du so drauf, dass das mit Skyler nichts Ernstes ist? Wenn es so wäre, würdest du doch andere Häschen vögeln. Und da ich weiß, dass du das nicht tust und voll auf eine gewisse sexy blonde Schauspielerin mit Supervorbau und geilem Arsch stehst …«

»Vorsicht, Bo …«

Er grinst frech und zwinkert mir zu. »Was ich damit sagen will, du bist doch längst in einer richtigen Beziehung mit ihr. Und jetzt weiß auch noch die Öffentlichkeit Bescheid, da müsst ihr euch überlegen, wie ihr damit umgeht. Verstehst du?«

Mist. Ich bin in einer richtigen Beziehung mit Skyler Paige.

Ich muss mit ihr reden. Dringend.

Das Problem ist nur … Was soll ich bitte sagen, um diese Situation irgendwie zu verbessern?

KAPITEL 2

Wendy stürzt auf uns zu, kaum dass Bo und ich mit unseren Koffern das Büro von IG betreten.

»Parker, es tut mir so leid. Ich kann es nicht fassen, dass ich die Dateien vorm Abschicken nicht angesehen habe. Ich … ich … weiß nicht, was ich sagen soll.« Ihre kristallblauen Augen sind feucht und ihre Nasenspitze rot, aber sie schluckt und strafft die Schultern, um zu zeigen, dass sie ernsthaft versucht, sich zusammenzureißen.

Ich breite die Arme aus. Ohne zu zögern, wirft sich die temperamentvolle, angriffslustige Wendy hinein. Ich umarme ihren zitternden schlanken Körper fest.

»Park … ich hab’s verkackt.« Ihre Worte sind kaum mehr als ein Flüstern, und sie blickt zu mir auf. »Das passiert mir nie wieder.«

Ich umfasse ihre Wange und tätschele sie leicht. »Ich bitte darum, Miststück.« Zwinkernd umarme ich sie noch einmal.

Sie legt die Wange an meine Brust und seufzt, dann räuspert sie sich und löst sich von mir. »Okay. Der erste Schritt wäre dann wohl Schadensbegrenzung, oder?«

»Genau. Aber erst mal muss ich einen dringenden Anruf erledigen. Ich will nicht gestört werden.« Ich ziehe eine Augenbraue hoch, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen.

Sie zeigt mit dem Finger auf meine Brust. »Schon kapiert. Ich hab übrigens schon ein paarmal mit Skylers Agentin und bester Freundin Tracey telefoniert. Sie hat einen ziemlich guten Plan, aber das müsst ihr entscheiden. Ich weiß ja nicht, wie der aktuelle Stand bei Skyler und dir ist, weil du so lange nicht im Büro warst, und im Internet konnte ich auch nicht viel rauskriegen …«

»Hast du mich etwa gestalkt?«

Sie kräuselt die Nase. »Äh, klar. Was wär ich bitte für ’ne Hackerin, wenn ich mich bei euch dreien nicht auf dem neuesten Stand halten würde? Auch wenn ich bei diesem Weiberhelden hier …«, sie deutet mit dem Daumen über ihre Schulter auf Bo, »… kaum noch hinterherkomme bei den ganzen Telefonnummern, die er einspeichert, ganz zu schweigen von den Frauen, mit denen er in die Kiste steigt, und dann muss ich die auch noch hinhalten, wenn sie anrufen oder ihm hier die Bude einrennen.« Sie schüttelt den Kopf. »Geschieht dir recht, du Schlampe.«

Bo lacht. »Eifersüchtig, Tinkerbell?«

Sie schnaubt. »Pah! Ich spiel in einer völlig anderen Liga, mein Lieber. Da haust du bis in alle Ewigkeit daneben, während Sir Mick bei jedem Versuch einen Home Run landet.«

»Wart’s ab. Eines Tages … leg ich dich flach«, neckt Bo sie.

»Nur über meine Leiche. Aber vielleicht stehst du ja auf so einen kranken Scheiß?«

Kopfschüttelnd lasse ich die beiden bei ihrem Schlagabtausch allein. Ist ja alles bloß Spaß, aber ich wünschte, sie würden von Zeit zu Zeit mal eine Pause einlegen. Irgendwann brauchen die beiden echt noch einen Schiri.

In meinem Büro legt Royce mir gerade etwas auf den Schreibtisch.

»Yo! Lang nicht gesehen, Bruder!« Roy zieht mich an seine Brust und haut mir ein paarmal auf den Rücken. »Was hab ich deine hässliche Visage vermisst. Allerdings glaube ich nicht, dass du lange zu Hause sein wirst, es sei denn, du willst den nächsten Job an mich abtreten.«

Ich gehe um meinen Schreibtisch herum und lasse mich in meinen bequemen Schreibtischstuhl fallen. Das Leder gibt unter meinem Hintern nach, und ich seufze, so gut fühlt es sich an, zu Hause zu sein. »Was steht an?«

»Ein Modedesigner aus Mailand. Braucht dich und Bo, um ein paar Models Feuer unter dem Hintern zu machen. Anscheinend hat er Mädels gebucht, die noch nie gemodelt haben, weil ihr Look zur Kampagne passte.«

Ich verschränke die Hände und stütze die Ellbogen auf den Schreibtisch. »Er will, dass wir Frauen das Modeln beibringen? Hört sich jetzt nicht gerade nach unserem Spezialgebiet an.«

Möchten Sie gerne weiterlesen? Dann laden Sie jetzt das E-Book.