Dream Maker - Washington D.C. - Audrey Carlan - E-Book

Dream Maker - Washington D.C. E-Book

Audrey Carlan

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Nach Calendar Girl und Trinity: Die neue Erfolgsserie der Mega-Bestsellerautorin Audrey Carlan Parker Ellis, auch Dream Maker genannt, führt die legendäre Agentur 'International Guy'. Was er anbietet: alles, was sexy, tough und unwiderstehlich macht. Wer seine Kundinnen sind: Frauen aus der ganzen Welt, die Coaching in Sachen Liebe, Leben und Karriere suchen. Was ihn auszeichnet: Sein unglaublicher Sex-Appeal und seine beiden Partner Bogart 'Bo' Montgomery, der Love Maker, und Royce Sterling, der Money Maker. Seine Aufträge führen den Dream Maker über den gesamten Globus. 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dream Maker - Washington D.C.

Die Autorin

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl« und »Trinity« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

Das Buch

Washington D.C., USA: In der Hauptstadt der Vereinigten Staaten ergeben Macht und Geld die skandalösesten Bettgeschichten...

Audrey Carlan

Dream Maker - Washington D.C.

Aus dem Amerikanischen von Christiane Sipeer

Ullstein

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-buchverlage.de

Deutsche Erstausgabe im Ullstein Taschenbuch1. Auflage Januar 2019Copyright © für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2019Copyright © 2018 by Audrey Carlan Published by Arrangement with Audrey CarlanTitel der amerikanischen Originalausgabe: International Guy – Washington D.C., erschienen bei Montlake Romance, SeattleÜbersetzung: Christiane SipeerUmschlaggestaltung: zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © FinePic®, MünchenAutorenfoto: © Melissa McKinley PhotographyE-Book-Konvertierung powered by pepyrus.comAlle Rechte vorbehalten.ISBN 978-3-8437-1694-9

Auf einigen Lesegeräten erzeugt das Öffnen dieses E-Books in der aktuellen Formatversion EPUB3 einen Warnhinweis, der auf ein nicht unterstütztes Dateiformat hinweist und vor Darstellungs- und Systemfehlern warnt. Das Öffnen dieses E-Books stellt demgegenüber auf sämtlichen Lesegeräten keine Gefahr dar und ist unbedenklich. Bitte ignorieren Sie etwaige Warnhinweise und wenden sich bei Fragen vertrauensvoll an unseren Verlag! Wir wünschen viel Lesevergnügen.

Hinweis zu UrheberrechtenSämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken, deshalb ist die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Ullstein Buchverlage GmbH die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.

Inhalt

Titelei

Die Autorin / Das Buch

Titelseite

Impressum

Washington D.C.

Anmerkung der Autorin

SKYLER

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

SKYLER

Anhang

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

Washington D.C.

Washington D.C.

Für Lauren Plude und ihre gerettete Hündin Sophia.Lauren, du bist mit mir und Dream Maker ein Risiko eingegangen;ich werde mich bemühen, mich deines Einsatzes würdig zu erweisen.Deine Liebe zu Sophia und die originellen Geschichten sind unvergleichlich.Ich bin so froh, dass du meine Verlagslektorin bist.Fühlt sich an, als hätte ich den Jackpot geknackt!Danke, dass du so bist, wie du bist.Und danke, Sophia,für die Inspiration für diesen Band.Alles Liebe und ganz viele feuchte Hundeküsse.

Anmerkung der Autorin

In diesem Band von Dream Maker geht es um ziemlich ernste Themen, darunter Politik, Tierquälerei, sexuelle Gewalt, Abtreibung, ethisches Fehlverhalten und Tierrettung. Hört sich ziemlich heftig an, oder? (Grins). Aber im Ernst, ich habe viel recherchiert, um korrekte Fakten zu liefern – dazu kommt natürlich noch einige künstlerische Freiheit, immerhin handelt es sich um einen Roman.

Legale Tierquälerei in Form von Tierversuchen für menschliche Konsumgüter, unter anderem in der Kosmetikindustrie, ist ein Problem in unserem Land. Tatsächlich bin ich von den grauen-vollen Verhältnissen schockiert, auf die ich bei meinen Nachforschungen gestoßen bin. Einige dieser Szenarien haben meine drastischen Schilderungen inspiriert.

Mehr Informationen zu Tierrechten und Tierrettung bietet das Rescue Freedom Project:

https://rescuefreedomproject.org/

Wenn ihr selbst Opfer von sexueller Gewalt geworden seid oder helfen wollt, wendet euch an RAINN:

https://www.rainn.org

Sofortige Hilfe erhaltet ihr unter 1–800–656-HOPE bzw. außerhalb der USA auf den Hilfeseiten der Länder, in Deutschland:

https://www.hilfeportal-missbrauch.de/startseite.html oder

https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/sexualisierte-gewalt.‌html Tel.: 08000 116016.

Ich hoffe, dass dieser Teil von Dream Maker euch gefällt und dazu anregt, eigene Nachforschungen anzustellen und euch für das einzusetzen, was euch wichtig ist.

Was müsste passieren, damit ihr alle Regeln brecht und eurem eigenen moralischen Kompass folgt?

Lebt eure Wahrheit,

Audrey

SKYLER

Ich hasse Joggen. Ich hasse Joggen. Ich hasse Joggen.

Innerlich skandiere ich dieselbe Parole wieder und wieder, während Nate und Rachel neben mir herlaufen und mich zu meinem Schutz flankieren.

»Hängen wir noch ein paar Kilometer dran?«, fragt Nate grinsend, und der Schweiß läuft ihm seitlich übers Gesicht und in den kurzen rötlich braunen Bart, den er sich seit einer Weile wachsen lässt.

Rachel presst die Lippen fest aufeinander. »Also, ich kann noch.« Sie stürmt energisch los, sodass Nate und ich beschleunigen müssen, um mit ihr mitzuhalten.

Mein Wohnhaus ist in Sichtweite. »Seid ihr irre?« Ich jogge unelegant noch ein Stück und bleibe abrupt stehen, beuge mich vor und stütze die Hände auf meine zitternden, puddingartigen Oberschenkelmuskeln. »Mal im Ernst, ihr zwei wollt mich doch umbringen.« Ich hebe die Hand und schneide eine Grimasse. »Ach, lass uns einen gemütlichen Spaziergang machen, Sky. Ein bisschen joggen. Ist doch so schönes Wetter. Draußen Sport machen macht Spaß. Ja, ja.« Angestrengt halte ich mir die Brust und versuche, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Schweiß rinnt meinen Rücken hinab, und ich dehne meine Muskeln und wische mich mit dem T‑Shirt trocken.

Nate stemmt die Hände in die Taille. »Ein fitter Körper ist ein gesunder Körper.«

»Und ein gesunder Körper ist ein müder Körper!«, sage ich und schmolle. »Ich glaube echt, dass ihr mich umbringen wollt. Tod durch Joggen. Jagt mich doch nächstes Mal gleich mit dem Messer, ja? Dann schaffen wir auch ein paar Kilometer mehr.« Ich drehe mich auf dem Nike-Absatz um und gehe schnell los, um den beiden Muskelbergen und ihren erbarmungslosen Trainingseinheiten zu entkommen.

Rachel kann sich das Kichern nicht verkneifen, wofür ich sie mit einem bösen Blick und meinem Stinkefinger bedenke. Dann trabe ich eilig auf das Haus zu, in dem sich mein neues Penthouse in Boston befindet.

»Hast du nicht gesagt, dass du für die Hollywood-Star-Trilogie in Topform sein willst? Ich glaube schon, dass du das warst!«, ruft Rachel mir lachend nach. Weder sie noch Nate sind je mehr als zwei oder drei Meter von mir entfernt.

»Grrr!« Vor mir sehe ich Grounds, den Coffeeshop neben dem Gebäude mit meinem Apartment und den Büros von IG. Der Besitzer steht meistens zusammen mit dem Barista hinterm Tresen. Ich habe die beiden inzwischen kennengelernt, mit ihnen Selfies gemacht und Autogramme gegeben, daher ist es jetzt kein großes Ding mehr, dass ein Promi neben dem Café wohnt. Sie machen echt keine Welle, wenn ich vorbeikomme. Außerdem lassen sie mich anschreiben, was praktisch ist, wenn meine Sicherheitsleute mal wieder versuchen, mich umzubringen, und ich kein Geld dabeihabe.

Ich schaue über die Schulter, öffne die Tür zum Grounds und pralle gegen einen harten Oberkörper. Eistee ergießt sich über mich, mein Sportshirt, meine Caprihose und meine Sweatjacke. »Scheiße!« Ich mache einen Satz nach hinten und schüttele mir das Eis vom Oberteil.

»Tut mir echt leid!«, rufe ich und gehe in die Hocke, um das Eis aufzusammeln. »Ich kaufe Ihnen sofort einen neuen. Ich habe nicht aufgepasst, wo ich hinlaufe«, murmele ich und hebe weiter die glitschigen herumliegenden Eisstückchen auf.

»Skyler?«, fragt jemand, der mich anscheinend erkennt.

Ich schaue zu dem großen Mann mit den grünen Augen hoch, der mir bekannt vorkommt, auch wenn ich nicht weiß, woher. Stirnrunzelnd stehe ich auf, und von dem schmelzenden Eis werden meine Hände ganz kalt.

»Entschuldigung …« Ich schüttele den Kopf und werfe das Eis in den Mülleimer.

Hinter mir kommen Nate und Rachel herein. Als der Typ nach meinem Arm greifen will, packt Nate seinen Arm und verdreht ihn so hinter dessen Rücken, dass Bruce Lee stolz auf ihn wäre.

»Aaahhhh! Loslassen!«, schreit der Mann und bäumt sich vor Schmerz auf.

Ich wedele mit den Händen. »Nein, nein, nein, Nate! Ich habe ihn umgerannt. Und er ist … ich kenne ihn. Bitte lass ihn los.«

»Lassen Sie mich los!« Er verpasst Nate einen Stoß mit der Schulter, und der lässt ihn schließlich los, baut sich aber mit verschränkten Armen bedrohlich vor mir auf.

»Skyler und ich sind alte Freunde.« Der Typ bewegt seine Schulter und reibt sich den schmerzenden Arm und die Hand.

»Stimmt das, Sky?«, knurrt Nate animalisch und lässt den Mann nicht aus den Augen.

Ich beiße mir auf die Lippe und mustere das Gesicht des Fremden. Freundliche grüne Augen. Spitze Nase. Hohe Wangenknochen. Rasiertes Kinn. Normaler, unauffälliger Kurzhaarschnitt. Jeans und Polohemd. Absolut durchschnittlicher Kerl.

»Tut mir leid, ich weiß nicht, woher wir uns kennen.« Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und durchforste mein Gedächtnis.

Der Mann zuckt zusammen, und sein Gesicht nimmt einen verletzten Ausdruck an. »Wir sind gleich, weißt du nicht mehr? Du und ich. Wir haben diesen Werbespot zusammen gedreht.« Er runzelt die Stirn. »Yum yum, in my tum tum. Fun fun in the bun bun. Frosted Mini-Buns!«, singt er fröhlich.

»Ach du meine Güte! Die Werbung für Mini-Buns-Cerealien! Das war … wow, vor siebzehn … achtzehn Jahren? Da war ich acht!«

Er lächelt. »Und ich zehn.« Das klingt irgendwie prahlerisch, als gäbe es einen Grund, stolz darauf zu sein, dass er bei einem Werbedreh vor siebzehn Jahren zwei Jahre älter gewesen ist als ich.

»Äh, ach so.« Ich nicke. »Und wie … Tut mir leid, ich weiß deinen Namen nicht mehr.«

Sein Lächeln gefriert. »Na ja, jetzt, wo du so berühmt bist, fällt es dir bestimmt schwer, dich an alte Freunde zu erinnern. Ich bin Ben. Benny Singleton.«

Benny Singleton. Na toll. Jetzt weiß ich es wieder. Meine Mutter hatte mir geraten, mich von dem Jungen fernzuhalten, weil er zwischen den Takes immer versucht hat, mich zu küssen. Keine Achtjährige will von einem Jungen geküsst werden. Schon gar nicht von so einem unbeholfenen, der immer nach Ahornsirup riecht.

»Stimmt, jetzt fällt es mir wieder ein.« Ich haue mir gespielt gegen die Stirn. »Schauspieler. Du kennst das ja. Man spielt so viele Rollen, dass man sich keine echten Namen mehr merken kann.«

Er schürzt die Lippen. »Ist wohl so.«

»Na, dann lass mich dir mal ein neues Getränk holen«, meine ich lächelnd und deute auf den geschäftigen Tresen des Cafés.

Er schaut mir über die Schulter. »Solange dein Freund seine Pranken bei sich behält. Der hätte mich echt verletzen können.« Er reibt sich wieder Arm und Hand.

Ich lache leise, und Benny runzelt die Stirn.

»Tut mir leid.« Ich lege ihm freundschaftlich die Hand auf den Oberarm, und er starrt sie sehnsüchtig an, wobei seine grünen Augen sich verdunkeln. Sofort ziehe ich die Hand weg. »Er ist nicht mein Freund.«

Da strahlt Benny über das ganze Gesicht und wirkt erleichtert, vielleicht sogar erwartungsvoll.

»Bodyguard«, stößt Nate mit zusammengebissenen Zähnen hervor und folgt uns zur Theke.

»Ah, sehr gut.« Er grinst mich an, leckt sich die Lippen und schaut mir auf den Mund. »Wirklich sehr gut.«

Ich hole tief Luft, drehe mich um und begrüße den Barista. »Hey, Freddy, wie geht’s?«

»Kann nicht klagen. Der Himmel ist blau, der Kaffee heiß und die Muffins frisch gebacken. Oder willst du lieber Tee …« Er wirft einen Blick auf mein nasses T‑Shirt und schmunzelt. »Obwohl, ich könnte mir vorstellen, dass du davon erst mal genug hast.«

Ich lasse die Schultern hängen und lehne mich an den hohen Tresen. »Bin mit einem alten Bekannten zusammengestoßen und hab sein Getränk verschüttet. Tut mir leid. Da hinten ist eine Riesenpfütze.« Ich schaue über die Schulter und sehe, dass Rachel das Malheur mit Servietten aufwischt. »Aber anscheinend putzt Rachel hinter mir her. Kann ich bitte für mich das Übliche haben, für Nate eine Tasse schwarzes Nichts, für Rachel einen Americano mit Platz für Sahne, und noch mal das, was mein Freund hier bestellt hat? Ach ja, und zwei Blaubeermuffins.«

Bei dem Wort Freund leuchten Bennys Augen. Urgs. Ich muss echt lernen, wie man unerwünschte Aufmerksamkeit vermeidet.

»Sky …«, warnt Nate, als ich die Muffins bestelle.

Ich drehe mich um, und mein Pferdeschwanz schwingt durch die Luft wie eine Peitsche. »Ich hab Hunger.«

»Dann iss doch was mit Protein«, meint er trocken.

»Du machst mir doch zu Hause eh einen Proteinshake, oder?«

Er kneift die Augen zusammen. »Ja klar. Aber den solltest du zu deinem Omelett trinken. Nicht zu Blaubeermuffins, die voller Kohlenhydrate, Fett und Zucker sind.«

Ich wende mich wieder Freddy zu. »Ich nehme zwei Blaubeermuffins und ein Stück Bananennussbrot!«

Hinter mir stöhnt Nate auf.

»Da sind Nüsse drin. Nüsse zählen als Protein.« Ich schenke ihm mein schönstes schiefes Grinsen.

»Ja, und jede Menge Fett. Dafür musst du sechs Extrakniebeugen machen. Vielleicht lasse ich dich dabei auch noch Vier-Kilo-Hanteln halten.«

Ich verziehe das Gesicht und stelle mich vor Nate, der so tut, als würde er mich böse anstarren. »Das wagst du nicht.«

Er kneift die Augen zusammen. »Ach nein? Ich habe keine Angst vor dir. Denk dran, du hast deinen Personal Trainer gefeuert.« Er erinnert mich an die Bedingung, die Parker am Anfang unserer Beziehung gestellt hat. Keine schweißtreibende Action mit einem Mann, mit dem ich schon mal Sex hatte. Und da Nate ohnehin rund um die Uhr in meiner Nähe ist, ist es sinnvoll, dass er mich trainiert.

»Ich hasse dich«, zische ich mit gespielter Verärgerung.

»Du liebst mich. Und noch mehr wirst du deinen Knackarsch lieben, wenn du deinen nächsten Filmset betrittst«, kontert er und grinst verschlagen.

»Klappe!« Ich strecke ihm die Zunge raus und bemerke, dass wir uns einen ewig langen Schlagabtausch liefern, während Benny und Freddy zuschauen. »Sorry, Leute. Schreibst du es auf meine Rechnung, Freddy?«

»Klar doch, Sky.«

Benny folgt mir auf die andere Seite des Tresens, wo der Besitzer mir meinen Tee hinstellt. Ich schiebe ihn zu Benny hinüber und hoffe, dass er sich damit verziehen wird. Fehlanzeige.

Er saugt lautstark an seinem Strohhalm, während ich unsere restlichen Getränke und die Tüte mit meinen Leckereien entgegennehme. Mein Magen knurrt, also gehe ich zu einem leeren Tisch und setze mich. Benny folgt mir. Nate und Rachel setzen sich an den Nebentisch. Er reicht ihr den Kaffee. »Milch, Baby?«

Sie nickt.

Nate nimmt den Deckel von ihrem Getränk und geht damit zu dem Tisch mit Kaffeesahne, Servietten und anderem Zubehör. Er gießt einen Schuss Milch in den Becher, rührt um, bringt ihn ihr zurück und manövriert seinen massigen Körper auf den Stuhl.

»Sind die beiden zusammen?« Benny nickt in Richtung ihres Tisches.

Ich nicke. »Ja, sie sind verheiratet und mein Sicherheits-team.« Ich packe einen Blaubeermuffin aus, ziehe das Papier an einer Seite ab und beiße ein großes Stück ab. Dabei sehe ich Nate direkt in die Augen. »Mmm … efft wecker«, sage ich mit dem Mund voller köstlicher Kohlenhydrate.

Nate schüttelt lächelnd den Kopf.

Dafür werde ich büßen müssen, aber es schmeckt einfach verdammt gut.

Während ich kaue, spüre ich, wie sich die Luft im Café elektrisch auflädt. Ich schaue hoch, mein Herz fängt an zu rasen, und Schmetterlinge flattern durch meinen Bauch. Parker steht im grauen Anzug, weißen Hemd und marineblauer Krawatte am Eingang. Er sieht zum Anbeißen aus. Ich kaue und schlucke das Muffinstück herunter, bis er sich umgesehen und mich erspäht hat. Er grinst verschmitzt und schlendert zu uns herüber.

Der ganze Raum verschwimmt vor meinen Augen, und ich habe nur noch Augen für meinen Mann. Die Hose liegt eng an seinen muskulösen Oberschenkeln an, und das Hemd spannt sich über seinen breiten Brustkorb, als er auf mich zukommt. Ich befeuchte mir die Lippen und hebe den Kopf, als er sich nähert.

»Wenn er nicht dein Freund ist, kannst du ja vielleicht mal mit mir …«, setzt Benny an, aber ich bekomme kaum mit, was er sagt, so sehr bin ich damit beschäftigt, Parker zu begrüßen.

»Hi, Baby …« Parker beugt sich zu mir herunter, küsst mich fest auf den Mund, knabbert an meiner Unterlippe und löst sich wieder von mir. »Mmm, Blaubeeren und Pfirsich. Meine Lieblingsgeschmacksrichtung.« Er zwinkert mir zu, dann bemerkt er den Mann, der bei mir am Tisch sitzt. »Hallo. Wer sind Sie denn?«

»Ein Freund von Skyler. Benny.«

Ich will Parker sagen, dass Benny gar nicht mein Freund ist, aber das kann ich später noch. »Süßer, ich hab Benny zufällig getroffen. Wortwörtlich. Ich bin mit ihm zusammengestoßen und hab seinen Tee über mich drübergekippt.« Parkers Blick fällt auf mein durchnässtes T‑Shirt, dann sieht er mich wieder an und hört mir zu. »Dann ist uns eingefallen, dass wir als Kinder mal einen Werbespot zusammen gedreht haben. Ist das zu fassen?«

Parker schürzt die Lippen und zieht eine Augenbraue hoch. »Zufälle gibt’s. Woher kommen Sie? Benny, nicht wahr?«

»J‑ja. Äh, nicht von hier. War vorher ’ne Weile in New York. Jetzt bin ich hier und arbeite in dem Gebäude da.« Er zeigt auf die Wand, die an das Haus grenzt, in dem ich wohne und in dem die Büros von IG sind.

Park legt den Kopf schief. »Echt? Ich arbeite auch in dem Gebäude. Hab Sie noch nie gesehen.«

»Hab erst vor ein paar Wochen angefangen«, antwortet Benny.

»Hmm.« Parker sieht die Tüte mit den Süßigkeiten und greift lächelnd danach.

»Genau, da ist ein Blaubeermuffin für dich drin. Und Bananennussbrot für Bo.« Ich werfe Nate einen Blick zu und grinse, dann konzentriere ich mich wieder auf meinen Kerl. »Royce mag ja keine Muffins oder Gebäck zum Frühstück.«

Nate klatscht lautlos und in Zeitlupe Beifall.

Ich schneide ihm eine Grimasse, und er und Rachel trinken lachend ihren Kaffee.

»Danke, Baby. Ich bring dich nach Hause.«

Ich stehe auf, weil ich Parkers Bemühung, mich damit aus der Situation zu befreien, verstehe. Er legt mir den Arm um die Hüfte und packt meinen Hintern. »Wird ja immer knackiger.« Er kneift fest hinein. »Nate, du quälst meine Süße zu sehr. Du weißt doch, dass ich es lieber habe, wenn ein bisschen mehr an ihr dran ist.«

»Siehst du!« Ich zeige auf Nate, und er schüttelt den Kopf. »Meinem Mann gefällt mein Arsch, so wie er ist.«

»Dann sage ich dir jetzt zum hundertsten Mal: Du wolltest, dass ich dich trainiere!«, erwidert Nate mit einem Anflug von Verzweiflung.

»Äh, gut, du hast wohl noch zu tun.« Benny erhebt sich. »War schön, dich zu sehen, Skyler. Vielleicht sehen wir uns ja mal, jetzt, wo wir beide hier in der Nähe sind.«

»Mm‑hmm, mach’s gut.« Ich kuschele mich an Parkers Brust, und endlich geht Benny. »Oh Mann.«

»Dann war das wohl kein Freund von dir?« Parker küsst mir auf die Stirn.

»Nein. Wir haben vor siebzehn Jahren einen Werbespot zusammen gedreht, und er hat so getan, als würden wir uns ewig kennen.«

Als ich das sage, spannt Parker sich an. Er kneift die Augen zusammen und nickt Nate zu.

Nate zuckt die Schultern. »Kam mir nicht verdächtig vor, der Typ. Aber ich kann ihn ja mal durchleuchten. Sein Name kommt auf die Liste.«

Da zucke ich zurück. »Du glaubst, Benny ist der Spinner, der mir die Nachrichten schickt?«

Parker umfasst meine Wangen. »Ich weiß nicht, aber er hat gesagt, dass er in New York gewohnt hat, und jetzt ist er auf einmal hier. Und er führt sich auf, als wäre er ein Freund von dir, obwohl du das anders siehst.«

»Stimmt. Er hat sich komisch benommen, aber so sind Menschen oft, wenn sie meinen, jemanden zu kennen.«

»Schadet ja nicht, ihn mal zu durchleuchten«, wiederholt Nate.

Ich zucke die Achseln. »Wie ihr meint. Ich will meinen Muffin aufessen, meinen Kaffee austrinken und unter die Dusche. Dann könnt ihr beiden mir ja zeigen, was ihr mir über den mysteriösen Absender vorenthaltet.«

Parker führt mich aus dem Café zum Eingang des Gebäudes. »Wir enthalten dir nichts vor. Wir dachten nur …«

»Ihr wollt mich beschützen. Das verstehe ich ja, Süßer, und ich bin auch nicht sauer. Ich weiß, dass du mich liebst und mich vor Gefahren schützen willst.«

Er bleibt auf dem Gehweg stehen und dreht mich zu sich. Im Morgenlicht sehen seine blauen Augen grau aus. »Ich würde alles tun, um dich zu beschützen. Du bist mein Ein und Alles.«

Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn. »Ich weiß. Aber die Geheimniskrämerei muss aufhören. Weißt du schon, ob Wendy sich mit uns treffen kann?«

Er nickt. »Ja, sie sagt, wir sollen zum Abendessen vorbeikommen. Wäre das in Ordnung? Heute habe ich mittags ein Meeting mit André, meinem Headhunter, und einer neuen Bewerberin.«

»Oh, für die Stelle als Anwalt?«

»Ja.« Er zupft an seiner Krawatte und seinem Jackett herum. »Wie sehe ich aus? Die Bewerberin hat einen Harvard-Abschluss und ist dann mit Vollstipendium an die Georgetown University gewechselt. Das Juraexamen hat sie mit herausragendem Schnitt bestanden, und sie arbeitet seit ein paar Jahren im Regierungsviertel von Washington. Aber jetzt will sie plötzlich nach Boston ziehen.«

»Süßer, du siehst perfekt aus. Du wirst sie bestimmt von den Socken hauen.«

Lächelnd schiebt er mich ins Haus, an der Sicherheitskontrolle vorbei und in den Fahrstuhl. »Lasst mich doch in meiner Etage raus, dann kannst du duschen und dich umziehen. Wir besprechen dann alles vor dem Mittagessen in meinem Büro. Einverstanden?«

Nate und Rachel, die uns bis in den Aufzug gefolgt sind, stimmen zu, und ich nicke. Als der Fahrstuhl mit einem »Bing« im IG‑Stockwerk anhält, küsst mich Parker flüchtig und will durch die Tür gehen. Davor steht Annie mit einem Stapel Post.

»Hallo zusammen«, sagt sie freundlich.

»Hey, Annie«, antworte ich. »Sorry, hier drin riecht es etwas streng. Wir waren gerade joggen. Wir wollen nach oben.«

Sie macht eine wegwerfende Handbewegung. »Macht nichts. Dann fahre ich eben eine Runde mit. Ich will die hier in die Poststelle bringen.« Sie deutet auf den Stoß auf ihrem Arm. »Gefällt es Ihnen in Boston?«

»Ja! Total. Wissen Sie, ich bin ja noch nicht lange hier, aber zu Parker nach Hause zu kommen, fühlt sich einfach richtig an.«

Annie lächelt mich an, als der Fahrstuhl sich in Bewegung setzt. »Das glaube ich gern.«

»Haben Sie auch jemanden?« Ich stupse sie mit der Schulter an.

Sie läuft rot an und spielt mit den Papieren. »Vielleicht. Ist noch ganz frisch, und ich will nichts beschreien.«

»Das verstehe ich total. Aber gönnen Sie sich ein bisschen Spaß. Man lebt nur einmal.« Ich wackele mit den Augenbrauen, und sie kichert mit gesenktem Kopf, sodass ihr das blonde Haar ins Gesicht fällt und ihr Lachen verdeckt.

Der Aufzug hält in meiner Etage. Rachel und Nate steigen aus, obwohl sie einen Stock unter mir wohnen. Sie kommen immer erst mit ins Penthouse und checken alles ab, bevor sie nach unten fahren.

Als ich aus dem Fahrstuhl treten will, habe ich plötzlich eine Idee. Ich drehe mich zu der ängstlichen, schüchternen Frau um. »Weißt du, lass uns doch mal zusammen Mittag essen gehen.«

Annie reißt die blauen Augen auf. »Wirklich?«

»Klar. Du arbeitest für meinen Mann. Da sollten wir Freundinnen sein, findest du nicht?«

»Das wäre schön«, sagt sie und holt erschrocken Luft. »Oje, meine Mutter wird vor Schreck aus den Latschen kippen.«

Ich kichere und schüttele den Kopf. »Ich bin eine ganz normale Frau Mitte zwanzig, die nicht viele Freunde in der Stadt hat. Ich fände es gut, wenn wir Freundinnen sein könnten.«

Ihr scheues Lächeln breitet sich über ihr ganzes Gesicht aus. »Ich auch, Skyler. Ich auch.«

»Dann ist ja alles gebongt. Wir machen diese Woche noch was aus.«

»Okay, sehr gern.« Sie winkt strahlend, und die Fahrstuhltüren schließen sich.

Ich deute auf meine Wohnung. »Na, dann mal los, ihr zwei, tut, was ihr nicht lassen könnt. Ich warte hier und langweile mich zu Tode, während ihr alles auf den Kopf stellt.«

KAPITEL 1

Nate verteilt die rund sechzig Briefe aus Skylers Fanpost, die ihm am verdächtigsten vorgekommen sind, auf fünf verschiedene Stapel. »Diese fünf Personen schreiben besonders regelmäßig. Ich dachte, wir fangen bei denjenigen an, die schon seit langer Zeit von Skyler besessen sind.«

Skyler und ich nehmen uns jeder einen Stoß und gehen zum Sofa. Geschlagene zehn Minuten lang sitzen wir nebeneinander und lesen jeden Brief aus unserem Stapel.

»Wow. Ich hatte ja keine Ahnung, wie die Leute sich da reinsteigern. Na ja, irgendwie habe ich es schon gewusst, und ich habe schon lange viele Fans, aber das hier ist echt unfassbar.« Sie schnappt nach Luft. »Der hier hat mir nicht nur Briefe geschickt, seit ich ein Teenager war, in denen er mir sagt, wie sehr er mich liebt, sondern auch noch jedes Jahr eine Geburtstagskarte, Glückwünsche zu neuen Rollen und sogar eine Beileidsbekundung zum Tod meiner Eltern.« Sie schüttelt den Kopf. »Wie kann jemand so großen Anteil an meinem Leben nehmen, ohne mir jemals begegnet zu sein? Ich verstehe das einfach nicht.« Sie seufzt.

Ich streichele ihr beruhigend über den Oberschenkel. »Peaches, die denken, dass sie dich kennen, und glauben ganz fest daran. Deine Rollen, die Menschen, die du auf der Leinwand verkörperst, sind für sie so was wie Freunde. Zu denen schauen sie auf, die bewundern sie. Dazu bist du auch noch wahnsinnig hübsch und total liebenswürdig, natürlich wird man da zum Hardcore-Fan. Das kann ich schon verstehen. Ich bin auch verrückt nach dir.« Ich beuge mich zu ihr, und sie hebt das Kinn, damit ich leichter an ihre süßen Lippen komme. Ich gebe ihr einen sanften Kuss.

Sie lässt die Schultern hängen und lehnt sich an die Couch. »Den hier finde ich nicht unheimlich. Der mag mich einfach sehr.«

Nate nickt. »Ja, finde ich auch. Park?«

Ich gehe die nächsten paar Briefe durch. Kurz darauf sticht mir etwas ins Auge. Ein Stapel weißer Umschläge ohne Absender. Aber auf jedem ist ein Stempel mit dem Wort »VERTRAULICH«. Genau so ein Stempel war auch auf dem Brief, den ich bekommen habe. Vielleicht Zufall, viele Leute stempeln oder schreiben das auf Briefe, die nur der Adressat lesen soll. Ich greife nach dem Bündel und öffne den ersten Umschlag. Er ist getippt, aber der Poststempel ist schon zehn Jahre alt. Da war Sky ungefähr fünfzehn.

Ich überfliege den Text:

Sky,

Bittersüße Träume war großartig. Den Film habe ich dreimal im Kino gesehen. Du warst die perfekte Ausreißerin. Manchmal wünschte ich, ich könnte auch weglaufen, genau wie du in dem Film. Du warst so mutig. Wenn ich weglaufen würde, würde ich geschnappt werden. Dann würde die Teufelin mich grün und blau schlagen, wie beim letzten Mal, als ich es versucht habe. Na ja, jedenfalls hätte ich den Film gern mit dir zusammen angeschaut. Ich hätte an den ganzen unheimlichen Stellen deine Hand gehalten. Dann wärst du nicht allein gewesen.

Solange wir einander haben, sind wir niemals allein, nicht wahr?

In Liebe, BF

»Der Plauderton weckt irgendwie meinen Spinnensinn.« Ich reiche Nate den Brief, er wirft einen kurzen Blick darauf und gibt ihn Sky. Er hat bereits alle gelesen und die ausgewählt, die er beunruhigend fand.

Ich greife nach dem nächsten getippten Brief.

Sky,

wenn du doch nur hier wohnen würdest. Ich brauche dich gerade wirklich. Alles ist beschissen. Die Highschool ist schrecklich. Die Leute verstehen einfach nicht, wie es ist, anders zu sein. Du schon. Das wusste ich, als ich dich in Tagebuch einer Highschool-Schülerin gesehen habe, wo du das Mädchen gespielt hast, das gemobbt und gehänselt wurde. Ich weiß genau, wie das ist. Wenn du hier wärst, könnten wir rumhängen, zugucken, wie andere Schauspieler ihren Text vermasseln, und Eis essen. Mit mir hättest du echt Spaß, versprochen. Dann würden alle sehen, was wir einander bedeuten.

In Liebe, BF

Ich reiche Sky den Brief und lese die nächsten drei.

Sky,

du fehlst mir. Es kommt mir so vor, als hätte ich dich ewig nicht mehr auf der Leinwand gesehen. Ich habe gelesen, dass du dich am Set verletzt hast und dass das die Produktion verzögert hat. Du hättest mich anrufen sollen. Ich wäre jederzeit für dich da gewesen, hätte dich zum Lachen gebracht oder was dir sonst geholfen hätte. Stattdessen sitze ich hier bei der Teufelin fest, bediene Ihre Majestät von vorne bis hinten und belege Businesskurse. Sie ist so grausam. Ich wäre viel lieber bei dir. Mit dir wäre alles besser. Wir könnten uns umeinander kümmern. Denk darüber nach. Ich werde immer für dich da sein.

In Liebe, BF

Sky,

Möchten Sie gerne weiterlesen? Dann laden Sie jetzt das E-Book.