Duineser-Elegien - Rainer Maria Rilke - E-Book

Duineser-Elegien E-Book

Rainer Maria Rilke

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Beschreibung

In den Duineser Elegien entfaltet Rainer Maria Rilke eine der tiefgründigsten Dichtungen des 20. Jahrhunderts: eine existentielle Auseinandersetzung mit Leben, Tod, Liebe und der Rolle des Menschen im Kosmos. In machtvollen Bildern von Engeln, Vergänglichkeit und innerer Verwandlung spricht dieses Werk von der Sehnsucht nach Sinn und Ganzheit – radikal, erhaben und von zeitloser poetischer Kraft.

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Seitenzahl: 20

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Rainer Maria Rilke

Duineser-Elegien

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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DIE ERSTE ELEGIE

DIE ZWEITE ELEGIE

DIE DRITTE ELEGIE

DIE VIERTE ELEGIE

DIE FÜNFTE ELEGIE

DIE SECHSTE ELEGIE

Impressum neobooks

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Rainer Maria Rilke

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Duineser Elegien

DIE ERSTE ELEGIE

WER, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der EngelOrdnungen? und gesetzt selbst, es nähmeeiner mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinemstärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichtsals des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,uns zu zerstören. Ein jeder Engel ist schrecklich.    Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockrufdunkelen Schluchzens. Ach, wen vermögenwir denn zu brauchen? Engel nicht, Menschen nicht,und die findigen Tiere merken es schon,daß wir nicht sehr verläßlich zu Haus sindin der gedeuteten Welt. Es bleibt uns vielleichtirgend ein Baum an dem Abhang, daß wir ihn täglichwiedersähen; es bleibt uns die Straße von gesternund das verzogene Treusein einer Gewohnheit,der es bei uns gefiel, und so blieb sie und ging nicht.    O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraumuns am Angesicht zehrt –, wem bliebe sie nicht, die ersehnte,sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzenmühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter?Ach, sie verdecken sich nur mit einander ihr Los.    Weißt du's noch nicht? Wirf aus den Armen die Leerezu den Räumen hinzu, die wir atmen; vielleicht daß die Vögeldie erweiterte Luft fühlen mit innigerm Flug.

Ja, die Frühlinge brauchten dich wohl. Es muteten mancheSterne dir zu, daß du sie spürtest. Es hobsich eine Woge heran im Vergangenen, oderda du vorüberkamst am geöffneten Fenster,gab eine Geige sich hin. Das alles war Auftrag.Aber bewältigtest du's? Warst du nicht immernoch von Erwartung zerstreut, als kündigte alleseine Geliebte dir an? (Wo willst du sie bergen,da doch die großen fremden Gedanken bei diraus und ein gehn und öfters bleiben bei Nacht.)Sehnt es dich aber, so singe die Liebenden; langenoch nicht unsterblich genug ist ihr berühmtes Gefühl.Jene, du neidest sie fast, Verlassenen, die duso viel liebender fandst als die Gestillten. Beginnimmer von neuem die nie zu erreichende Preisung;denk: es erhält sich der Held, selbst der Untergang war ihm