Ein Haus an der Schwale - Ulrich Grode - E-Book

Ein Haus an der Schwale E-Book

Ulrich Grode

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Beschreibung

Wo fangen Familiengeschichten an? Wo hören sie auf? Alles wandelt sich nur. Nichts vergeht. Schlaglichter auf eine Familie in einer kleinen Stadt an der Schwale zwischen Weihnachten 2017 und Ostern 2019. Vier Generationen. Lebensgeschichten voller Brüche und Risse, Nähe und Ferne.

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Ihr Worte, auf, mir nach!

Ingeborg Bachmann, 1961

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

1

Das Land versank.

Er sah durch die hohen Erkerfenster in den grau verhangenen Garten, der mit allerlei Tannengrün und Buchenbraun zur Schwale hin abfiel, die mit hohem Wasser hinter einem schmutzig grün-weißen Pavillon verschwand. Schon irgendwann im Sommer hatte ihn Novembermelancholie erfasst, hatte sich nicht schönreden lassen auf stillen, nassen Wegen mit herbstlichem Laub und sanft fallenden Blättern, die ihn in Kindertagen stets erwartungsfroh an Schneeflocken hatten denken lassen. Zu dunkel die Wolken, die Tag für Tag über Wasserfelder mit Inseln von verfaulendem Mais zogen, zu aufgeweicht die Wege, zu oft war er durchnässt nach Hause gekommen.

Die Welt in Wasserfarben. Deckweiß war einmal.

An manchen Tagen scheute er sich, den Wasserhahn aufzudrehen.

Staunend beobachtete er die quirlige Betriebsamkeit der Vögel. Wie sie in der Vogeltränke badeten, untertauchten, sich schüttelten! Die Spatzen im halben Dutzend, die Amseln allein. Wie sie auf den Stangen des Futtersilos saßen, drehten, pickten! So leicht, lebendig, spielerisch. Er wusste, dass es nur die halbe Wahrheit war. Fern, auf den hohen Birken, saßen die Krähen. Aasfresser. Sie konnten warten. Irgendwann war auch diese muntere Schar hier vor ihm alt und müde, lahm und leer.

Beatrice kam herein, fand zwischen all den Büchern und Zeitungen auf dem niedrigen Tisch noch Platz für die Becher mit dem dampfenden Tee, setzte sich ihm gegenüber in einen der großen Lesesessel mit bereitliegenden Decken und Kissen und lächelte ihn an: »Es dauert nicht mehr lange, dann sind die Kinder da. Wenn du nichts dagegen hast, bringen wir uns wie jedes Jahr mit Gert Westphal in Stimmung: Weihnachten bei den Buddenbrooks.«

Er nickte. Wie gut sie aussah. Kurzes, graues Haar, gepflegte, glatte Haut, schlank, sportlich. Die drei Kinder und die vielen Jahre an der Uni und in der Politik sah man ihr nicht an. Immer zupackend, optimistisch. Wie jetzt auch. Sie hatte ein Gefühl für Sprachen und Menschen und konnte aus dem Stehgreif einen Standpunkt vertreten, den man jederzeit als Leitartikel in der ZEIT hätte veröffentlichen können. Bald würde sie mit einer Delegation nach China reisen, und er stellte sich vor, wie sie neben der EU-Außenbeauftragten Modigliani oder Mogherini – nie würde er sich den Namen merken können – Xi Jinping gegenübersaß, der ihr mit versteinertem Lächeln Komplimente zu ihrem tiefroten Rollkragenpullover machte mit dem Hinweis auf die Farbe des Sozialismus, das habe er verstanden, das wisse er zu schätzen, und wie sie ihm nach ein paar höflichen Floskeln auf Chinesisch ein festes »Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!« entgegenhielt, woraufhin er – verunsichert – »Marx?«, sie »Schiller!« hinzufügte. Und er, Basilius, hätte das zu gern in der TAGESSCHAU erlebt, wie sie dann vom Weltreich Spanien im 16. Jahrhundert erzählte, dem Reich, in dem die Sonne nicht unterging, von den verzweifelten Bemühungen Karls, Philipps, mit Unterdrückung und Gewalt dieses Reich in die Neuzeit hinüberzuretten, und wie kläglich sie gescheitert waren!

Basilius bewunderte sie, obwohl oder weil, das hätte er gar nicht so genau sagen können, er sie auch manches Mal für etwas weltfremd hielt: Das war dieses Lehrerhafte an ihr. Die Welt als Schule. Als gäbe es Gewissheiten, die man lernen, abfragen und dann jederzeit und überall voraussetzen könne.

Als sei es unmöglich, noch einmal hinter Schiller zurückzufallen.

Vielleicht war das der tiefere Grund, warum sie es nicht in die große Politik geschafft hatte. Worüber er letztlich froh war, denn: Was machte es mit einem Ehepartner, seine Frau überwiegend in der TAGESSCHAU zu sehen? In Zeitungen?

In einem Haus zu leben, das ständig überwacht wurde?

Weniger regnen würde es auch nicht.

Seitdem er seine Praxis geschlossen hatte, war er viel draußen, in den Parks und auf einsamen Wegen, schlenderte durch Kunsthallen und Galerien, hörte Musik, ging ins Theater, las und verfolgte das Politische nur mit mäßiger Aufmerksamkeit, gerade so viel, wie es ihm für das verträgliche Miteinander mit Beatrice notwendig zu sein schien.

Sie hatte die CD eingelegt, und er hörte – zum wievielten Mal eigentlich? – diese volle, warme Stimme, bei der er irgendeinen Nikolaus vor sich sah mit Drauß vom Walde komm ich her … Hier jedoch hieß es:

Am herrlichsten aber war dennoch der Weihnachtsabend zu Hause, denn der Konsul hielt darauf, dass das heilige Christfest mit Weihe, Glanz und Stimmung begangen ward. Wenn man in tiefer Feierlichkeit im Landschaftszimmer versammelt war, während die Dienstboten und allerlei alte und arme Leute, denen der Konsul die blauroten Hände drückte, sich in der Säulenhalle drängten …

Welch beschämendes Schauspiel, dachte Basilius, und niemand da, der geschrien hätte, stattdessen:

… erscholl dort draußen vierstimmiger Gesang, den die Chorknaben der Marienkirche vollführten, und man bekam Herzklopfen, so festlich war es. Dann, während schon durch die Spalten der hohen, weißen Flügeltür der Tannenduft drang, verlas die Konsulin aus der alten Familienbibel mit den ungeheuerlichen Buchstaben langsam das Weihnachtskapitel, und war draußen noch ein Gesang verklungen, so stimmte man »O Tannebaum« an, während man sich in feierlichem Umzuge durch die Säulenhalle in den Saal begab, den weiten Saal mit den Statuen an der Tapete, wo der mit weißen Lilien geschmückte Baum flimmernd, leuchtend und duftend zur Decke ragte und die Geschenktafel von den Fenstern bis zur Tür reichte. Aber draußen, auf dem hartgefrorenen Schnee der Straßen …

Unwillkürlich sah er durch das hohe Erkerfenster in den vor Nässe triefenden Garten.

… musizierten die italienischen Drehorgelmänner, und vom Marktplatz scholl der Trubel des Weihnachtsmarktes herüber. Außer der kleinen Clara beteiligten sich auch die Kinder an dem späten Abendessen in der Säulenhalle, bei dem es Karpfen und gefüllten Puter in übergewaltigen Mengen gab …

Beatrice hatte die letzten Worte mitgesprochen, drehte die Lautstärke herunter und sagte: »Und dann ist mindestens den Kleinen schlecht, und Doktor Grabow verschreibt strenge Diät, ein wenig Taube, ein wenig Franzbrot. Übrigens, ich habe genug Magentropfen gekauft.«

Sie folgte seinem trüben Blick nach draußen: »Viel Regen in letzter Zeit. Da meint es jemand gut mit den Fischen. Aber: Vögel, die verkünden Land. Und unsere brauchen noch Futter. Sieh dir die Feldsperlinge an, immer hurtig, immer zusammen. Da, die Kohl- und Blaumeisen! Gestern hab ich sogar eine Tannenmeise gesehen. Sie bewegt sich wie ein Zaunkönig. Selten hatten wir so viele Vögel im Garten. Manchmal zwitschern sie schon Frühling. Auch einen Stieglitz hab ich gesichtet. Ich glaube, zwischen Hauswand und Markise wird ein Nest gebaut.« Sie zögerte und zeigte auf die dicken Wolken: »Da könnte auch ganz viel Schnee in der Luft sein. Ach, wär das schön, wenn es morgen schneien würde.«

»Schnee? Bei diesen Temperaturen?« Er lachte kurz auf: »Da müsste der Gefrierpunkt des Wassers sich kurzfristig auf zehn Grad plus verändern. Winter, wie wir ihn kennen …«, und er nahm eine Weihnachtskarte vom Tisch mit einer raureifgeschmückten Fluss- und Waldlandschaft, »den gibt es nur noch auf solchen Fotos und in der Schule.«

»Und in alten Romanen«, fügte sie hinzu.

»Weißt du«, er schmunzelte, »Westphal, Lübeck und die Buddenbrooks, das passt. Aber Anders Stüwe mit Busch, Morgenstern und Ringelnatz war mir im Grunde lieber. Erinnerst du dich?

Den Unterschied bei Mann und Frau sieht man durchs Schlüsselloch genau.

Herrlich, wie er das vortrug! Wie man alles, alles vor sich sah! Selig die Zeiten vor der Geburt des Fernsehens und Internets. Als es noch eine Kindheit gab, in der man die Welt der Erwachsenen mühsam entdecken, erobern musste. Und Stüwes verschmitztes, schalkhaftes Lächeln umfasste das Wissen um die unendliche Vielfalt des Menschlich, Allzumenschlichen. Er und Westphal, beides Könner, keine Frage. Und wenn es einen Himmel gibt, lesen sie jetzt da oben abwechselnd vor. Engelscharen liegen ihnen zu Füßen, und Gott rauft sich die Haare, dass er da unten nicht solch wortgewaltige Priester hat. Aber Anders passte eher zu uns. Warum? Gerade gestern musste ich an ihn denken, als mir Ringelnatz begegnete. Ja, tatsächlich. Er ist mir begegnet. Ich kam vom Ticket-Center der Bahn und wollte über die Ampel zum Kiosk, um dir noch DIE ZEIT zu holen. Blickrichtung Sex-Shop. Ich musste warten. Vor mir stand ein Paar. Er, klein, stämmig, vielleicht 35, südländisch mit ausgeprägtem Ringelnatz-Profil, dunkle Haare, nach hinten gekämmt, zum Zopf geflochten. Sie, jünger, überragte ihn mindestens um Kopfeslänge, lila gefärbtes, wirr geschnittenes Haar. Aufrecht stand sie da, fast würdevoll, eine braune Wollstola um die Schultern gelegt, enger Rock, Leggins, sehr hochhackige Schuhe. Die Ampel zeigte rot. Es nieselte heftig. Armes Mädchen, du wirst nass, dachte ich. Er dachte es offenbar auch, drückte auf das gelbe Dingsda, um die Ampel zum Grün zu überreden, lächelte sie stolz an, öffnete die rechte Armbeuge, was sie bemerkte und ihn tatsächlich einhakte; und in diesem Moment habe ich fast gebetet, es möge aller meiner Erfahrung zum Trotz dieses eine Mal tatsächlich funktionieren und Grün kommen. Und es kam Grün, und die beiden schritten wie ein hochheiliges Paar Richtung Bahnhof. Ich freute mich mit ihnen. Weihnachten in dieser Stadt, dachte ich.«

Beatrice lachte: »Na weißt du, wie du das erzählst. In dieser Stadt voller Gefahren erinnert mich das eher an Mackie Messer und die Seeräuber-Jenny. Wenn dann der Kopf fällt, sag ich: Hoppla! Das muss dich ja mächtig beeindruckt haben. Aber wo ist das Kind?«

»Das kommt noch«, murmelte er und trank einen Schluck. »Das braucht manchmal etwas länger. Oder? Hör mal! Klappten da nicht Autotüren? Sie kommen. Und nicht nur ein Kind. Himmel, hilf! Land unter.«

2

Und dann war alles sehr schnell gegangen. Im Laufe des Vormittags rollten erst Ben und Mary mit ihren Kindern Baldur und Boris an, dann Bodo und Sofie mit Dominique, quartierten sich in den oberen Räumen ein und übernahmen die Festtagsregie.

»Ohne Baum? Das geht ja gar nicht!«, hatte Bodo gesagt, seine alten Gummistiefel und den Overall aus dem Keller geholt und war mit Axt und Säge in den Garten marschiert.

Ben, immer schon der feinere und stillere von beiden, hatte beim Tragen und Aufstellen geholfen; das Schlagen und Sägen, splitterndes Holz und das krachende Fällen eines Baumes waren ihm ein Gräuel. Beim Schmücken in der Diele zu Chris Reas Driving Home for Christmas in Endlosschleife schleppten die Kinder aus dem Keller bunte Kugeln, ineinander verknotete Lichterketten, vergoldete Walnussschalen, rote Stoffwichtel und Zinnsoldaten heran, hängten es mal hier, mal dort hin oder reichten es weiter an Beatrice. Maria, Josef, die Hirten, Ochs und Esel fanden sich in Porzellan, und als Baldur bemerkte, das Jesuskind fehle ja, einigte man sich schnell auf ein Lamm, zwar aus Holz und Wolle, aber von bestechendem Symbolwert, wie Beatrice in einem kleinen Leitartikel allen klarzumachen versuchte. Boris gelang es derweil, eine Spieluhr aufzuziehen und damit eine sich wie ein Karussell im Kreis drehende Scheibe mit Tannenbaum, Weihnachtsmann und ein paar Geschenken nebst der Melodie von Stille Nacht, Heilige Nacht in Gang zu setzen, die sich allerdings auf Dauer nicht gegen Driving Home behaupten konnte.

Während Bodo sich bald nach oben verzog, er müsse noch einiges abarbeiten, Mary und Sofie den Baum unter vielem Gelächter zu Ende schmückten, weil Beatrice ihnen Bölls Nicht nur zur Weihnachtszeit erzählte, kamen Baldur und Boris auf die Idee, sich aus kleinen Tannenzweigen und einem Stirnband Tarnanzüge zu basteln, mit angekokeltem Holz aus dem Kamin die Gesichter zu schwärzen und – wie sie sagten – das Haus von Terroristen zu befreien.

Basilius hatte sich in den Erker verzogen und das bunte Treiben aus der Distanz beobachtet.

Was machte Mary so anziehend, überlegte er. Sie hatte dunkles, längeres, locker hinten hochgestecktes Haar. Etwas Geheimnisvolles lag in ihren Augen und Gesichtszügen. Vor allem aber war es wohl das Offene, Lachende, Leuchtende. Ihr ganzer Körper schien auf Sinnlichkeit gepolt.

Ben setzte sich zu ihm, bemerkte das aufgeschlagene Buch auf dem Tisch, nahm es und las. War er nicht 24 Stunden am Tag zu beneiden, dachte Basilius, mit einer solchen Frau verheiratet zu sein? Er hörte Ben den Anfang vorlesen:

Die Göttliche Komödie: Als unseres Lebens Mitte ich erklommen, befand ich mich in einem dunklen Wald, da ich vom rechten Wege abgekommen …

Er legte das Buch wieder weg: »Von Dante Alighieri. Ist das lustig? Wird das lustig? Es soll eine Komödie sein!«

Hatte seine Stimme immer schon so einen aufgesetzten, provozierend-intellektuellen Touch?, dachte Basilius. »Der Begriff hatte damals eine andere Bedeutung«, antwortete er ruhig. »Aber die menschlichen Probleme sind die gleichen. Eine Jenseitsreise. Es beginnt in der Hölle und …«, er zögerte einen Moment, »und endet im himmlischen Paradies, mein ich mich zu erinnern. Lange her, dass ich es zum ersten Mal las.«

»Witzig«, sagte Ben. »Nach einem Geschäftsessen vor ein paar Tagen sagte mir jemand wie im Scherz: ›Wenn du in der Hölle bist, geh einfach weiter! Aber wohin in Zeiten, da selbst das Paradies zur Steueroase verkommen ist?‹« Er lachte etwas gequält, machte eine kleine Pause und fügte dann hinzu: »Ja, der rechte Weg ist nicht immer leicht zu finden.«

Basilius sah ihn an: »Was meinst du damit? Geschäftlich?«

Ben stutzte einen Moment. »Nein, nein. Die Geschäfte gehen gut. Sehr gut. Es ist mehr das Drumherum …«

»Das Zimmer bleibt verschlossen!«, hörten sie Beatrice mit klarer Stimme durchs Haus rufen. »Es ist Merets Zimmer. Sie ist lange nicht daheim gewesen. Aber sie kommt wieder. Da ist niemand. Im ganzen Haus gibt es nur zwei Terrorzwerge, und das seid ihr, meine Süßen. Kommt runter!«

Warum können wir jetzt nicht aufstehen und nach draußen gehen, dachte Basilius. Vielleicht würden wir ins Reden kommen. »Wichtig scheint mir«, sagte er, »dass man auf seiner Reise – wohin auch immer – nicht allein ist. Bei Dante taucht als erster Begleiter Vergil auf; du weißt, er hat die Flucht des Aeneas aus dem besiegten und zerstörten Troja nach Italien beschrieben …«

»Aeneas, Vergil, Dante«, wiederholte Ben lachend. »Wie Codewörter aus einem Spionagethriller. Fremde Namen aus fernen Zeiten. Dante A-li-ghi-e-ri!« Jede Silbe betonte er.

Baldur und Boris hatten sich ein wenig enttarnt, waren nach unten gekommen und hörten, wie ihr Vater die Namen sprach, als suche er ihnen auf diese Weise näherzukommen. Plötzlich flüsterte Baldur seinem Bruder etwas ins Ohr. Dann hakten sie sich unter, tanzten fröhlich singend um den Baum – »Onkel Ali, Tante Geri, schwimmen übers Mittelmeeri!« – und verschwanden in der Küche.

Ben sah ihnen hinterher: »Sie sind jetzt in der 5. Klasse. Ihre Schule hat ein Zirkusprofil. Mitten auf dem Schulhof steht ein großes Zelt mit Manege, Umkleide- und Schminkräumen. An zwei Tagen kommen Clowns und arbeiten mit den Kindern spielerisch auf, was sie bewegt. Und du siehst, sie bekommen schon viel mit von dem, was in der Welt passiert.«