Ein immer noch verirrter Kater im Nether - Cube Kid - E-Book

Ein immer noch verirrter Kater im Nether E-Book

Cube Kid

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Beschreibung

DIE FORTSETZUNG DER ABENTEUER VON BILLY, DEM KLEINEN KATER, DER SICH IM NETHER VERIRRTE! "Fast wäre ich aufgebrochen. Ich wandte mich um, ein Knie gebeugt. Doch dann erstarrte ich, als ich einen schwachen Laut vernahm. Einen Schrei in der Ferne. Ich glaubte, das Wort "Nova" heraushören zu können, so wie in "Endernova". "Gut", sagte ich mir da, "vielleicht bin ich ein neugierigerer Kater, als ich selbst dachte. Was geschieht mit mir?! Die Neugierde ist eine üble Schwäche. Ich muss ... widerstehen ... dem Verlangen ... zu wissen ... was da ... Ich stürzte mich in die Öffnung. Ohne im Geringsten darauf vorbereitet zu sein, was mich dort erwartete." Billy weiß nun, dass er Teil der Weissagung ist und in dem Krieg gegen den Augenlosen, der sich anbahnt, eine Rolle zu spielen hat. Er kennt nur noch ein Ziel: Minus wiederzufinden und ihm auf seiner Suche zur Seite zu stehen. Während seiner Zeit in Dorfstadt schließt sich der kleine Kater der Verlorenen Legion an und versucht, mehr über seine Kräfte herauszufinden. Aber bekanntlich ist das Leben in Dorfstadt alles andere als ruhig und beschaulich …

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Published in the French language originally under the title: Un Chaton dans le Nether

© 2017, 404 éditions, an imprint of Édi8, Paris, France.

ISBN 979-1-0324-0244-3

Texte: Cube Kid

Illustrationen: Vladimir "ZloyXP" Subbotin

Layout: Axel Mahé

„Minecraft” ist eine eingetragene Marke der Notch Development AB. Dieses Buch ist ein rein fiktives Werk. Es handelt sich dabei nicht um ein offizielles „Minecraft“-Lizenzprodukt und steht in keiner Verbindung mit Mojang AB oder einem anderen „Minecraft“-Rechteinhaber.

Alle Namen, Charaktere, Orte und Handlungen sind vom Autor erdacht und rein fiktiv.

Lieber Leser, liebe Leserin,

solltest du ein begeisterter Anhänger der anderen Cube Kid-Reihe „Tagebuch eines Noobs“ sein, wirst du dich wahrscheinlich daran erinnern können, diesem Kätzchen schon einmal begegnet zu sein, und zwar als „Eebs“. Es handelt sich um dieselbe Katze, die du auch hier kennenlernen wirst, wenn auch unter einem anderen Namen: Billy.

Viel Spaß beim Lesen!

Copyright der deutschen Ausgabe:

© Ullmann Medien GmbH

Übersetzung aus dem Französischen: Annette Ostlaender

Lektorat: Christoph Eiden

Satz: ce redaktionsbüro

Redaktion: Daniel Fischer

Coveradaption: Beate Lennartz

Gesamtherstellung: Ullmann Medien GmbH, Rheinbreitbach

E-ISBN 978-3-7415-2541-4

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

www.ullmannmedien.com

INHALT

Cover

Opener

Impressum

Titelblatt

Inhalt

Tag 13 - Teil I

Tag 13 - Teil II

Tag 13 - Teil III

Tag 13 - Teil IV

Tag 13 - Teil V

Tag 13 - Teil VI

Tag 14 - Teil I

Tag 14 - Teil II

Tag 15 - Teil I

Tag 15 - Teil II Prophezeiung

Tag 15 - Teil III Kais Kohrübs

Tag 15 - Teil IV

Tag 16 - Teil I

Tag 16 - Teil II

Tag 16 - Teil III

Tag 16 - Teil IV

Tag 16 - Teil V

Tag 16 - Teil VI

Tag 17

Tag 18 - Teil I

Tag 18 - Teil II

Tag 18 - Teil III

Tag 18 - Teil IV

Tag 18 - Teil V

Tag 18 - Teil VI

Tag 18 - Teil VII

Tag 18 - Teil VIII

Tag 18 - Teil IX

Tag 18 - Teil X

Tag 19 - Teil I

Tag 19 - Teil II

Tag 19 - Teil III

Biografie des Autors

Band 1

Außerdem

TAG 13 - TEIL I

— Er wacht einfach nicht auf.

— Dann schüttle ihn doch mal!

— Los, mach schon!

— Wieso gerade ich?!

— Wie heißt der überhaupt?

— Äh, ich glaube, sein Name beginnt mit „B“ … Balthasar?

— Hey! Balthasar!Wach auf!

Diese Stimmen rissen mich aus dem Tiefschlaf. Als ich meine Augen öffnete, starrten drei Menschen mich von oben herab an, zwei Jungs und ein Mädchen. Sie trugen alle die gleichen schwarzen Rüstungen aus Metall mit ein paar roten und weißen Stellen.

— Ich heiße Billy, sagte ich.

Alle lachten, einer der Jungen winkte mir zu und rief:

— „Gut-tag!!“

Das Mädchen seufzte.

— Leonard, hör endlich auf so blöd zu sprechen.

— Ach ja, wenn du mich endlich Leo nennst, antwortete er.

Er war ungefähr zwölf Jahre alt, genau wie sie.

— Was passt dir nicht an „Gut-tag“? Das ist der offizielle Gruß!

— Daran ist nichts offiziell. Es ist nur eine dämliche Art, „Guten Tag“ zu sagen, erwiderte sie.

— Egal, vielleicht sollten wir mal darüber abstimmen.

Nachdem ich sie verständnislos angeblickt hatte, sah ich mich im Zimmer um. Komischerweise war Alice gar nicht da. Ihr Bett war leer.

Ich erinnerte mich dunkel daran, in der Nacht eine Tür gehört zu haben, aber ich war sofort wieder eingeschlafen ...

— Äh, wo ist sie?, fragte ich.

— Keine Ahnung.

Das kam von dem anderen Jungen. Er war der älteste von ihnen, wahrscheinlich etwa 16 Jahre alt.

— Der Bürgermeister bat uns, dich zu suchen. Die anderen Dorfbewohner sind mit .. äh, irgendetwas anderem beschäftigt. Kurzum, sie wollten, dass wir uns um dich kümmern.

— „Wir“?

— Ach ja, sorry. Ich heiße Hugo Roter. Das ist …

— Leila, sagte das Mädchen. Kein Nachname.

— Und Leo. Wir sind Mitglieder der Verlorenen Legion, mit Kalle. Gut-tag!!

— Für den Augenblick kannst du in der Festung unseres Clans bleiben, sagte Leila. Auf jeden Fall so lang, bis Minus zurück ist.

— Und was soll ich da machen?

— Nichts besonderes.

— Gut, Hauptsache ich muss nicht wieder mit diesem hässlichen Kerl mit den Augenbrauen zusammenarbeiten.

Leo und Leila blickten sich verwirrt an.

— Hässlicher …

— … Kerl mit Augenbrauen?

— Na, dieser Dorfbewohner, der … ach, vergesst es!

Ich warf einen letzten Blick auf Alices Zimmer und fühlte mich ziemlich traurig.

Womit sollte ich diesen Tag beginnen? Dieser Dorfbewohner namens Minus war unauffindbar, Alice hatte sich in der Nacht davongestohlen und mich diesen drei Wesen aus einer anderen Welt ausgeliefert.

Ich blickte sie erneut an.

Was soll ich machen? Mit ihnen gehen? Eigentlich habe ich Hunger …

Ich kramte in meinem Inventar, aber da war nichts Essbares. Dann erweckte ein Blatt Papier meine Aufmerksamkeit. Alice hatte es wohl hier für mich zurückgelassen.

 

Lieber Billy,

ich habe erfahren, dass Minus auf eine Mission geschickt worden ist. Der Bürgermeister hat sich wohl gedacht, dass er mehr über die wirkliche Welt in Erfahrung bringen muss. Aber er hätte schon zurück sein müssen. Also hat man mich gebeten, ihn zu suchen und zurückzubringen.

Ein Mitglied der Verlorenen Legion wird dich heute morgen besuchen. Es wäre das Beste, du bleibst bis zu meiner Rückkehr bei ihnen. Es tut mir leid. Bitte, sag zu niemandem ein Wort.

— Alice

 

Nun gut, damit hatte sich die Frage erledigt.

Aber auch ohne diesen Brief wäre ich mitgegangen, schließlich hatte Leila mich zu einem außergewöhnlichen Gericht überredet, einem „frittierten Kugelfisch“. Er muss Zauberkräfte enthalten haben, denn kaum hatte ich den Teller geleert, waren Leila und ich beste Freunde.

— Kann … kann ich noch einen Nachschlag haben?!

— Nein, sagte sie. Aber in der Festung gibt es mehr. Ich bin nämlich die beste Anglerin der Legion, und Steff ist die beste Köchin, also ... hey, wo willst du denn hin?

 

Ich war schon draußen.

(Natürlich hatte ich keinen Schimmer, wohin ich gehen sollte, also blieb ich sofort wieder stehen, um auf sie zu warten.)

TAG 13 - TEIL II

Während wir uns zur Festung aufmachten, stellte ich ihnen haufenweise Fragen. Es ist noch nicht so lange her, da war ich noch ein ganz gewöhnliches Tier und hatte keine Probleme. Es war also ganz normal, dass ich Fragen hatte, oder? Was ist ein Clan? Stammen sie alle von der Erde? Warum tragen sie alle die gleiche Rüstung?

Sie kamen tatsächlich alle von der Erde, also waren sie Erdlinge, so wie ich, der in Aetheria geboren wurde, ein Aetherianer bin(auch wenn ich immer denke, das sei nur eine höfliche Umschreibung für „NPC“).

Ihre völlig schwarze Rüstung war die offizielle Uniform der Verlorenen Legion. Sie hatten die notwendigen Materialien dafür erst vor Kurzem bekommen, um jedes Mitglied, na ja, fast jedes, auf diese Art einzukleiden.

Natürlich zogen wir unterwegs sämtliche Blicke auf uns. Kein Wunder: Hugo war sehr klein, trug ein riesiges Schwert und hatte weißrote Haare. Leila trug eine stockähnliche Waffe, die ich schon einmal gesehen hatte. Leonard schließlich stand irgendwie unter Strom und sprach sehr laut. Aber trotz ihrer Sonderbarkeiten war ich das Wesen, das die größte Aufmerksamkeit auf sich zog.

Ein Dorfbewohner starrte mich an und sagte:

— Hau bloß ab!

Ein kleiner Junge rannte auf mich zu.

— Mein Haus ist von einem Monster wie dir zerstört worden!

— Wir wollen hier keine Monster!, rief ein alter Mann mit einem Stapel Karotten auf dem Arm.

— Geht weiter, Leute!, sagte Hugo. Lasst uns in Ruhe, sonst bekommt ihr es mit dem Bürgermeister zu tun. Dieses Kätzchen steht unter unserem persönlichen Schutz.

Aber seine Worte bewirkten nicht viel.

— „Kätzchen“? Das nennt ihr ein „Kätzchen“?!

— Egal, was es ist, ich bin sicher, es ist mit Flöhen der Leere verseucht!

— Nein, das stimmt nicht, sagte Leo. Ich habe das überprüft! Man kann sein Fell für mindestens drei Craftingrezepte verwenden!

— Verschwindet von hier!

— Ich werde nie mehr einem Legionär etwas verkaufen!

— Beachte sie einfach nicht, murmelte Hugo. Gehen wir weiter! Wir müssen weitere ... Zwischenfälle unbedingt vermeiden.

Leo drehte sich zu mir um.

— Davon hatten wir nun schon einige, sagte er. Gestern, zum Beispiel, da ... Er achtete nicht auf den Weg und stieß gegen den Dorfbewohner mit den Karotten, die in alle Richtungen purzelten.

— Oh, Verzeihung!, sagte Leo und gab dem Dorfbewohner ein paar Smaragde.

Der Alte blickte Leo mürrisch an und öffnete den Mund. Doch bevor er etwas erwidern konnte, hielt ihm Leo einen roten Trank vor die Nase.

— Los, trinken Sie das!, sagte er.

Das machte den Dorfbewohner noch wütender.

— Ich verstehe überhaupt nicht, wieso man Leute wie euch in unserem Dorf duldet. Seit ihr hier seid, sind die Monsterangriffe immer schlimmer geworden.

— Na klar!, antwortete Leo und gab ihm noch mal doppelt so viel Smaragde sowie einen blauen und rubinroten Trank.

— Ihr glaubt wohl, ihr könnt mich einfach ...

Schreie aus der Ferne unterbrachen den Alten. Sie waren so laut, dass sich alle in ihre Richtung umdrehten.

Der Lärm kam von dem Typ mit den Augenbrauen. Er bellte einen Dorfbewohner an, der gerade ein Haus baute und eine Tür offensichtlich falsch platziert hatte. Das hatte den Augenbrauendörfler so in Rage gebracht, dass er die Tür aus den Angeln riss und sie wie eine Waffe gegen die Hausmauer schlug. Bei jedem Hieb brüllte er.

Erster Schlag: „Du Wolkenbergmann, du …“

Zweiter Schlag: „ … Du Sturmläufer, du …“

Dritter Schlag: „ … mit leerem Eimer …“

Vierter Schlag: „ … AUF EINER BRÜCKE AUS KIES …“

Beim fünften Hieb zerbrach die Tür in Stücke: „D-D-D … D-D … IDIOT VON EINEM PULVERFASSREITER!!“

In diesem Augenblick begriff Hugo, wen ich mit „böser Typ mit den Augenbrauen“ gemeint hatte.

— Lass uns abhauen, sagte er. Der wird immer seltsamer, ist noch genervter als sonst. Ich habe keine Lust, mich mit diesem Irren da zu beschäftigen. Los weg, sofort! Bloß keinen Googol-Stress!“

— Was ist denn ein Googol?, fragte Leo.

— Mega viel.

— Oh.

Wir machten uns sofort vom Acker.

So wie die Dorfbewohner mich behandelten, war ich froh darüber, dass diese Leute mich geholt gerettet hatten. Wirklich sehr froh!

Ihre Festung lag doch tatsächlich unter der Erde. Nachdem wir eine endlose Treppe hinuntergestiegen waren, liefen wir durch ein riesiges unterirdisches Netz aus Tunneln rechts und links von uns. Jeder Tunnel hatte ein Schild: Tunnel 74, Tunnel 75 usw. Auch im Haupttunnel gab es hin und wieder ein Schild, auf dem „Verlorene Festung“ stand sowie ein Pfeil mit der Beschriftung „Hier entlang“, der in die Richtung zeigte, in die wir gingen.

Das alles erinnerte mich ein wenig an den Nether.

— Ich habe im Leben noch nie eine derart riesige Höhle gesehen, bemerkte ich.

— Das ist eine Mine, erklärte Leila. Die Gänge sind wirklich ziemlich groß, oder? Wer bloß die ganzen Steine hier rausgeschafft hat?

— Der Haupttunnel war ein unterirdischer Fluss, bemerkte Hugo. Das hat die Arbeit der Dorfbewohner sehr erleichtert. Sie brauchten nur noch die Nebentunnel zu graben.

Leo blickte mich an.

— Wir wollten eine Festung für die Legion bauen und Luzie hatte die gute Idee, sie unterirdisch anzulegen, erklärte er mir. Es ist einfach ein perfektes Versteck für die Noobs, falls sie angegriffen werden.

— Wer ist Luzie?

— Unsere Architektin, antwortete Leila. Sie ist eine Expertin in Bauen und trifft immer die letzte Entscheidung. Es ist ihr Werk.

Leila zeigte auf eine riesige Tafel mit dem Lageplan der Gänge um uns herum.

Die hellen Linien bezeichnen die Treppen, die zur Erdoberfläche führen. Die dunklen Abschnitte sind aus einem besonderen Material, dem sogenannten „schwarzen Quarz“. Die Bergarbeiter (meist Dorfbewohner) haben vor Kurzem jede Menge davon gefunden. Quarz ist ebenso schwer abzubauen wie Obsidian. Es gibt kein einziges Werkzeug in Dorfstadt, um die Blöcke abzubauen. Aber auch wenn es welche geben würde, wäre es Zeitverschwendung, denn schwarzer Quarz ist eigentlich völlig wertlos. Er wird in keinem einzigen Craftingrezept verwendet. Bei Explosionen ist er in etwa so widerstandsfähig wie ein Erdblock. Es macht also keinen Sinn, irgendwas aus ihm zu bauen. Kurz, schwarzer Quarz war der Fluch der Bergarbeiter.

(Nebenbei gesagt: ich bin natürlich kein Experte, all das hat Leo mir erklärt.)

— Siehst du diesen Tunnel dort?, fragte er mich.

Er fuhr mit dem Finger auf dem Lageplan herum und zeigte dann auf einen Tunnel links von uns, weit entfernt vom Hauptweg.

— Das ist Tunnel 77, er hat eine Abzweigung, 77b genannt. Aber sie ist geschlossen, denn in dieser Richtung befindet sich ein Verlies. Da darfst du auf keinen Fall hin. Niemals! Kapiert?

Ich zwinkerte.

— Verlies?

(Nun ja, das hier erinnert stark an fast alle Gespräche, die ich in letzter Zeit geführt habe: Jemand verwendet ein Wort, das ich nicht verstehe, wie zum Beispiel „Verlies“, und ich wiederhole dieses Wort daraufhin in Form einer Frage.)

— Das sind gefährliche Orte, antwortete Hugo. Meist liegen sie unter der Erde und stecken voller Monster. Weil du ja eine Katze bist, wirst du wohl von Zeit zu Zeit ein wenig umherschleichen, aber bitte nicht dort unten, einverstanden?

— Einverstanden. Und was bedeutet das hier?

Ich zeigte auf das Fragezeichen im Lageplan.

— Das ist auch noch das Flussbett, sagte Leila. Es geht dort noch weiter. Das Gebiet hinter dem Fragezeichen haben die Bergarbeiter bisher noch nicht erforscht, aber das wird nicht mehr lange dauern. Sie haben auch den kleinsten Mineralblock dort abgebaut.

— Lasst uns weitergehen, sagte Leo. Wir sind bald da. Es gibt noch Lavagräben. War gar nicht so schwer, in der Nähe ist ja ein Lavasee. Ach ja, wir haben auch einen Golem zum Trainieren. Er kann sich bewegen und wehren wie ein Monster. Aber keine Angst, er ist nicht böse. Fallen haben wir noch keine, aber die kommen bald.

Hugo erklärte, dass sich die Festung noch im Bau befände. Na ja, so richtig fertig sieht sie ja auch noch nicht aus. Aber es ist das coolste Haus, das ich je gesehen habe. Äh, „Festung“ wollte ich natürlich sagen, sorry.

Überall auf unserem Weg begegneten wir Legionären. Einige bauten gerade, andere schleppten große rote Blöcke, was Leila zufolge sehr gefährlich war. Wieder andere kämpften gegen ein gigantisches Monster aus Holz.

Offensichtlich bereitete man sich auf eine Schlacht vor.

— Willkommen im Fort Noob, rief Leo aus. Die Kantine ist da vorn links und dein Zimmer befindet sich auf der ersten Etage. Leila wird es dir zeigen. Ach ja, am besten versuchst du, früh zu schlafen. Wir haben leider noch nicht herausgefunden, wie man die Türen verzaubert, damit sie nicht mehr so laut sind, einige können ganz schön nerven.

Er wandte sich an Hugo und fuhr fort.

— Komm! Komm! Wir müssen unseren Skill verbessern. Wir sind seit Tagen nicht weiter gekommen. Tschöken!

Er ging davon und winkte mir noch einmal zu.

— Bis später, Billy, sagte Hugo und folgte Leo.

Ich wandte mich an Leila.

— Ist Leo … immer so?

— Er hat eine ganz neue Waffe, deshalb ist er so gut gelaunt, antwortete sie lächelnd. So, jetzt werde ich dir Steff vorstellen und dir dann dein Zimmer zeigen.

In der Festung war alles in den Farben ihrer Rüstungen gehalten, schwarz oder dunkelgrau mit roten und weißen Flecken, die Farben ihres Clans. Die Obsidianblöcke waren so geschickt aufgestellt, dass sie gut mit den Quarzblöcken harmonierten. Die Mitglieder der Legion besaßen das Privileg, in diesen luxuriösen und bequemen Hafen zurückzukehren, nachdem sie den ganzen Tag damit verbracht hatten, die Festung zu verteidigen oder die Umgebung zu erforschen. Dort erwarteten sie dann die köstlichen Gerüche der zauberhaften Gerichte, die Steff zubereitet hatte. Sie hatte einen sehr hohen Score in Kochen.

Ich bekam vor Schreck einen Schluckauf.

— Wow, du kennst meinen Namen?! Ich frage nur, weil Leila mich vorhin noch „Balthasar“ nannte.

Leila zuckte mit den Schultern.

— Bei all diesen vielen Vornamen kommt man ja kaum noch mit. So viele neue Rekruten … Wir haben echt zu viel zu tun.

— Das stimmt ..., bestätigte Steff und betrachtete mich aufmerksam. Es sieht so aus, als müsste ich ein paar neue Rezepte erfinden. Hast du schon den Kugelfisch probiert?

— „Probiert“?, wiederholte ich. Du meinst wohl „verschlungen“! Ehrlich gesagt, frage ich mich, ob du nicht noch ein Portiönchen hast? — Leider habe ich nur noch einen kleinen Rest, antwortete Steff und reichte ihn mir. Er ist sehr schwer zuzubereiten. Aber keine Sorge, ich entwickle gerade einfachere Fischrezepte.

— Wie kommt es eigentlich, dass du so gut kochen kannst?

— Nun ja, ich bin halt Köchin. Eine Köchin von Klasse.

— Klasse? Du bist noch in der Schule?

Steff lachte.

— Nee, Klasse bedeutet „von Beruf“ oder „Profi“. Als Profiköchin kann ich Nahrungsmittel und Gerichte herstellen, die außer mir niemand anderes zubereiten kann.

— Jeder hier hat einen Beruf, eben eine Klasse, sagte Leila, ich übrigens auch. Ich bin eine Magierin.

Die ganze Sache wurde für mich noch verwirrender, als Steff erneut das Wort ergriff.

— Einige von uns haben sogar zwei Klassen. Man kann bis zu acht Klassen haben, aber ehrlich gesagt ist es besser, sich auf eine zu konzentrieren, vor allem am Anfang.

— Aha.

Ich verstand überhaupt nichts mehr.

(Mittlerweile wusste ich noch nicht einmal mehr, was ein Schwert ist.)

Steff widmete sich jetzt wieder ihren Öfen.

— Ups, mein Kuchen ist fertig, ich muss dann mal ...

Sie winkte mir noch zu.

— Schön, dich kennengelernt zu haben, Billy!

Leila und ich verließen die Kantine, stiegen eine Treppe hoch, liefen durch einen Flur, wo uns ein mürrischer Junge entgegenkam, und erreichten schließlich mein Zimmer.

Im Gegensatz zur übrigen Festung war es eher schlicht. Es handelte sich um einen 5 x 5 Blöcke großen Raum aus grauem Stein. Es gab keinen Teppich, nur ein Bett und einen Stuhl.

— Ich könnte dir jetzt die restliche Festung zeigen, aber wahrscheinlich möchtest du sie lieber auf eigenen Pfoten erforschen. Du bist ja schließlich eine Katze ...

Sie blickte sich im Zimmer um.

— Du kannst es dir so einrichten, wie du möchtest.

Ich hüpfte in die gute Stube und beschnüffelte alles um mich herum. Ich hatte noch nie in einem Bett geschlafen und war gespannt, wie das wohl sein würde.

— Und jetzt?, fragte ich.

— Mach eine kleine Siesta, antwortete Leila. Kalle wird dich sobald wie möglich besuchen. Hast du noch irgendwelche Fragen? Oder ...

Sie stand noch im Türrahmen, aber ich konnte sie kaum noch verstehen, weil ich schon fast eingeschlafen war. Ich war schrecklich müde. Immerhin hatte ich in der letzten Nacht nur elf Stunden geschlafen. Oder vielleicht zwölf.

TAG 13 - TEIL III

Leila hatte mir geraten, eine Siesta zu machen, und das tat ich jetzt auch. Eine Siesta von fünf Stunden.Aber das ist das Problem bei Katzen, wisst ihr ...

 

Um ehrlich zu sein, hatte ich wohl doch ein längeres Schläfchen gemacht und wachte erst auf, als die Tür mit lautem Getöse aufgerissen wurde. Ich fuhr so hoch, dass ich nicht nur an die Decke stieß, sondern mit meinem Kopf beinah ein Loch hineingestoßen hätte.

Fünf Legionäre marschierten herein. Einer von ihnen hatte ein knallrotes Outfit, die anderen trugen die übliche Clanuniform. Sie stellten sich sofort vor.

—Ah, das ist also die furchterregende Katze? Ich heiße Kobalt.

— Ich bin Zack. Schön, dich zu treffen, Billy. Sag mal, welches Level hast du?

— Grüß dich! Ich heiße Becca, sagte ein Mädchen mit dunkelbraunen Haaren.

— … Rubinia.

— Flammenphantom. Kannst mich aber einfach Phantom nennen.

— Also, wir haben eine ziemlich merkwürdige NPC-Quest. Dorfstadt ist völlig aus dem Häuschen.

Er hielt kurz inne, um mich abschätzend anzublicken.

— Ich frage mich, welche Stats er wohl hat. Vielleicht kann man einen Panzer aus ihm machen?

Zack schüttelte den Kopf.

— Wir könnten einen Panzer gut gebrauchen. Was hat Ched nochmal über ihn gesagt? Er sei gegen Feuer immun?

Während ich ihnen zusah, wie sie so redeten, wurde mir klar, dass mein ursprünglicher Plan — Minus treffen, meine Quest erfüllen und in die Hauptstadt gehen ...—, dass diese Quest wohl erst einmal auf meiner Liste für die ferne Zukunft landen würde.

Wenigstens hatte ich nichts mehr mit diesem Augebrauenkerl zu tun.

— Was ist denn nun ein Panzer?, fragte ich.

Die fünf Kameraden sahen sich verblüfft an.

— Wow, der hat ja wirklich von nichts eine Ahnung, staunte Phantom.

— Das stimmt, pflichtete ich ihm bei. Aber ich bin lernfähig.

Zu ihrer großen Überraschung richtete ich mich auf meinen Hinterpfoten auf. Allerdings eher ungeschickt.

— Seht ihr?

Sie begannen zu lachen.

— Jetzt braucht er nur noch Stiefel, sagte Becca.

Sie lachten schon wieder. Aber warum?

Wo sollte denn da der Witz sein?

Zack lachte nicht. Er sah nur ein wenig traurig aus.

— Keine Ahnung, ich weiß nicht. Eigentlich erinnere ich mich kaum noch an die Erde.

— Mir geht es ähnlich, gab Kobalt zu. Die Vergangenheit ist dahin ...

— Bei mir ist es auch so, bestätigte Becca. Als ich in dieser Welt aufwachte, kam es mir vor, als hätte ich tausend Jahre geschlafen.

— Ich habe von einem Spieler gehört, der sich noch nicht mal mehr an seinen Namen erinnern kann, fügte Phantom hinzu.

Becca drehte sich zu ihm um.

— Sprichst du von S?Hast du ihn gesehen?

— Nee, aber Glitzi. Er wollte ihn überreden, hierher zu kommen, aber S hat sich geweigert. Dieser wahnsinnige Typ hat seit der Katastrophe ein immer höheres Level erreicht.

Katastrophe?

Das war zu viel.

Zuviel neue Gesichter, viel zu viele neue Wörter. (Und was für ein Vorname soll „Glitzi“ sein?!)

Kobalt schien meine Verwirrung zu spüren.

— Die Katastrophe ... so nennen wir den Tag, an dem wir hier angekommen sind – ist schon Monate her.

— Meinst du etwa das Ereignis?, fragte ich ihn. So etwas Ähnliches wurde in der Prophezeiung erwähnt.

— Egal, wie es heißt, es war der Tag, an dem wir hier aufgewacht sind. In dieser Welt, meine ich. Wir waren verstört und verängstigt. Einige erlitten Nervenzusammenbrüche, starrten nur noch ins Leere, blieben stumm und aßen nichts mehr. Es dauerte Wochen, bis sie sich ein wenig erholt hatten.

— Wie viele Menschen ... äh, Erdlinge wurden hierher geschickt?

— Wer weiß?, sagte Zack und zuckte mit den Schultern. Tausende vielleicht? Wir wissen nicht, wo sie stecken. Zu den meisten haben wir keinen Kontakt.

— So viel wir wissen, sind wir mindestens tausend, unterbrach ihn Becca. Aber die meisten verstecken sich in der Hauptstadt. Sie lehnen es ab ... das Spiel zu spielen.