Ein Traum am Kaminfeuer - Abby Clements - E-Book

Ein Traum am Kaminfeuer E-Book

Abby Clements

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Beschreibung

Merry Kissmas!

Amelia hat einen Traum: mit ihrem Mann Jack im eigenen gemütlichen Cottage auf dem Land vor dem Kaminfeuer sitzen. Die Realität sieht leider anders aus: Das Paar bewohnt eine winzige Wohnung in London. Doch plötzlich erhalten sie die Chance, ein heruntergekommenes Cottage am Rande eines bezaubernden Dorfes in Kent zu kaufen, und greifen spontan zu. Ihr neues Heim erfordert allerdings weitaus mehr Arbeit als gedacht. Es droht gar, ihre Ehe zu sprengen, denn bei den Renovierungsarbeiten lernt Amelia durch die Geschichte des Hauses ganz neue Dinge über die Liebe. Und während Weihnachten unaufhaltsam näher rückt, muss sie sich schließlich fragen, ob ihr Kaminfeuertraum jemals wahr werden wird.

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Seitenzahl: 433

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Buch

Die junge Lehrerin Amelia hat einen Traum: mit ihrem Mann Jack im eigenen gemütlichen Cottage auf dem Land vor dem Kaminfeuer sitzen und Maronen rösten. Die Realität sieht leider anders aus: Das Paar bewohnt eine winzige Wohnung in London. Doch plötzlich erhalten sie die Chance, ein heruntergekommenes Cottage am Rande eines bezaubernden Dorfes in Kent zu kaufen, und greifen spontan zu. Ihr neues Heim erfordert allerdings weitaus mehr Arbeit als gedacht. Es droht gar, ihre Ehe zu sprengen, denn bei den Renovierungsarbeiten lernt Amelia durch die Geschichte des Hauses und seiner Vorbesitzerin ganz neue Dinge über die Liebe. Und während Weihnachten unaufhaltsam näher rückt, muss sie sich schließlich fragen, ob ihr Kaminfeuertraum jemals wahr werden wird.

Weitere Informationen zu Abby Clements

sowie zu lieferbaren Titeln der Autorin

finden Sie am Ende des Buches.

Abby Clements

Ein Traum

am Kaminfeuer

Roman

Übersetzt

von Angela Schumitz

Die Originalausgabe erschien 2013

unter dem Titel »Amelia Grey’s Fireside Dream«

bei Quercus, London.

1. Auflage

Deutsche Erstveröffentlichung November 2014

Copyright © der Originalausgabe 2013 by Abby Clements

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014

by Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Umschlagmotiv: Fine Pic®, München

Redaktion: Cathrin Wirtz

MR · Herstellung: Str.

Satz: omnisatz GmbH, Berlin

ISBN: 978-3-641-14911-6

www.goldmann-verlag.de

Für alle,

die aus einem Haus ein Zuhause

gemacht haben

1. Teil

Sommer

1. Kapitel

St. Catherine-Sekundarschule, Hackney

Mittwoch, 1. Mai

Langsam leerte sich das Klassenzimmer, und meine Schüler aus der 10E strömten munter plaudernd hinaus auf den Gang. Ihre Laune stieg mit den steigenden Außentemperaturen. Ich ging von Pult zu Pult, um die Exemplare des Großen Gatsby einzusammeln, die ich zu Beginn der Stunde ausgeteilt hatte.

»Glaubst du, auch nur einer von euch hat das Buch aufgeschlagen?«, fragte ich Trey, der noch an seinem Pult herumlungerte. Immerhin hatten ein paar von ihnen den Film gesehen, sodass wenigstens eine Art Gespräch zustande gekommen war.

»Keine Ahnung, Miss.« Trey zuckte mit den Schultern und verstaute ein Heft in seinem blauen Nike-Rucksack. Hinter ihm hing das Plakat mit Aufsatzvorschlägen, das ich zu Beginn des Sommertrimesters aufgehängt hatte: »Wenn ich Premierminister wäre«; »Mo Farah als Bürgermeisterkandidat«; »iPhones – bei Prüfungen erlaubt?« Von Trey war bislang nichts gekommen. Seit vier Jahren war er nun schon in meinem Englischunterricht, und er hatte noch immer keinen einzigen Aufsatz verfasst, solange ich nicht direkt neben ihm stand.

Ich warf einen Blick auf die Wanduhr. Elf – genügend Zeit, um mir in der Pause noch einen Kaffee im Lehrerzimmer zu besorgen. Hoffentlich war Carly da, denn dann könnte ich mit ihr über das Wochenende plaudern. Sie hatte nämlich vorgehabt, Alex zu treffen, und ich konnte es kaum erwarten zu erfahren, wie es gelaufen war.

»Gib mir dein Mitteilungsheft.« Ich streckte die Hand aus.

Trey marschierte nach vorn. Seine Krawatte war lose gebunden, und er trug einen goldenen Siegelring an der rechten Hand. Mittlerweile überragte er mich mit meinen knapp einen Meter sechzig um einiges.

Ich nahm das dünne Heft und unterschrieb, dann gab ich es ihm zurück. »Weißt du, wie froh ich sein werde, wenn wir dich nicht mehr ständig beobachten müssen?«

Trey zuckte wieder mit den Schultern. »Diesmal hab ich mir nichts zuschulden kommen lassen.«

»Was ist denn passiert?«

Ich setzte mich und zog einen Stuhl heran.

»Nichts«, erwiderte er. »Ich red nicht gern darüber, Miss.« Trotzdem zog er einen weiteren Stuhl dazu und ließ sich darauf nieder. Der Rucksack plumpste zu Boden.

Ich sah ihm in die Augen und wartete darauf, dass er den Mund aufmachte. Durch die offenen Fenster wehte der Lärm der morgendlichen Pause herein, Schüler riefen und quatschten. Das frühe Einsetzen sommerlicher Temperaturen verstärkte eindeutig den Grad der Aufregung unserer Schülerschaft. Treys Blick mit den dichten Wimpern senkte sich, und erneut zuckte er mit den Schultern.

»Nur zu.« Ich schloss die Schreibtischschublade auf und holte mein Portemonnaie und mein Handy heraus. Diese Vorsichtsmaßnahme hatte ich getroffen, nachdem meine Tasche während des Unterrichts geklaut worden war. »Ich hab’s nicht eilig.« Ich verstaute meine Sachen in der Handtasche. Trey blieb stumm.

»Wie gesagt – ich hab gar nichts gemacht«, meinte er endlich. »Garrett ist einfach zum falschen Zeitpunkt reingekommen. Es sah aus, als hätte ich Andy geschlagen, aber das hab ich gar nicht. Garrett hat trotzdem einen Eintrag gemacht. Er versucht schon länger, mich von der Schule werfen zu lassen.«

»Das glaube ich nicht. Wenn Mr Garrett den Eindruck hat, dass jemand verletzt wird, kann er nicht einfach dabeistehen und zusehen. Er muss etwas tun.«

»Zum Beispiel mich wieder unter Beobachtung stellen. Andy und ich haben nur rumgealbert. Garrett will, dass ich fliege. Mittlerweile ist mir das sogar egal, Miss.«

»Mir aber nicht. Du hast Talente, Trey. Du könntest nächstes Jahr ein paar gute Leistungen erzielen, wenn du bereit bist, dich ein bisschen anzustrengen.«

»Talente«, wiederholte er kaum hörbar. »Was für Talente?«

»Na komm schon.« Ich stupste ihn ein wenig an. Seine Mundwinkel verzogen sich kaum wahrnehmbar zu einem winzig kleinen Lächeln. Kurz sah er aus wie der schlaue, vorwitzige Bengel, der er war, als er im siebten Schuljahr in meine Klasse kam. »Du bist nicht dumm. Deine Gruppenbeiträge sind hervorragend. Du bringst uns alle zum Lachen – wenn du bessere Laune hast als heute. Jetzt musst du es mir nur noch schwarz auf weiß beweisen, damit wir es allen anderen beweisen können.«

»Ich weiß.« Er rieb mit der Schuhspitze am Tischbein. »Ich muss mich mehr anstrengen.«

Ich versuchte, ihn dazu zu bringen, mir in die Augen zu schauen. »Weißt du, du kannst das. Wenn du Unterstützung brauchst, bin ich für dich da. Und dein Klassenlehrer ist es auch.«

Er nickte stumm, dann beugte er sich vor und griff nach seinem Rucksack. »Danke, Miss.«

»Gern geschehen.« Ich drehte mich um, um die digitale Tafel auszuschalten, und klappte meinen Laptop zu. Vorher warf ich noch einen Blick auf die Uhr. In fünf Minuten war die Pause vorbei, die Zeit reichte nicht mehr für einen Kaffee. Mein Plausch mit Carly musste warten. Immerhin konnte ich noch rasch aufs Klo, bevor die nächste Klasse eintrudelte.

Trey stand auf. Ich sah ihm nach, wie er in den Gang trat und in die Menge eintauchte. Bald ging seine dunkle Schuluniform im Getümmel vor den metallenen Schließfächern unter.

Vielleicht schaffen wir es, dachte ich, nahm meine Handtasche und machte mich auf den Weg zur Toilette. Trey konnte seine Prüfungen immer noch bestehen. Dieser Hoffnungsschimmer war der Grund, warum ich meinen Job auch nach sieben Jahren, in denen ich Jack vor lauter Arbeit manchmal kaum sah und mich oft viel älter fühlte als neunundzwanzig – und obendrein schon Falten hatte –, noch nicht an den Nagel gehängt hatte.

Ich suchte in meiner Tasche nach dem Handy. Jack schrieb mir um diese Zeit oft eine SMS. Aber meine Hand berührte nur mein kleines Notizbuch und das Stofffutter. Das durfte doch nicht wahr sein!

Mein Handy und mein Portemonnaie waren weg.

»Ein großes, bitte«, meinte ich, als Jack eine Flasche Wein für das Abendessen an den Tisch brachte.

»Gern doch.« Er schenkte mir ein Glas ein, dann kam er zu mir und strich mir über mein dunkelbraunes Haar. Der kurze Pony stand immer ein bisschen ab. »Klingt, als könntest du das nach dem heutigen Tag gut gebrauchen.«

»Wie recht du hast.« Ich schüttelte den Kopf und lachte gequält. Mit seinen schwarzen Locken und dem Anflug von Stoppeln auf dem Kinn hatte sich Jack kaum verändert, seit wir uns in der Uni getroffen hatten. Eine Berührung von ihm brachte mich noch immer zum Schmelzen. »Ich bin so wütend, Jack. Ich komme mir so dämlich vor.«

»Du solltest dich nicht mit so etwas herumschlagen müssen, Amelia. Ganz einfach. Hast du deine Kreditkarten sperren lassen?«

»Ja, das habe ich in der Mittagspause erledigt. Zum Glück waren nur zehn Pfund in meinem Portemonnaie.«

»Und dein Telefon?«

»Nachdem mein vorletztes weg war, habe ich wieder mein altes Nokia für die Arbeit herausgekramt. Mein iPhone ist hier.«

»Gut. Aber willst du es dir denn nicht zurückholen? Du meintest doch, du weißt, wer es geklaut hat?«

»Das schon, nur scheint Trey abgehauen zu sein. Lewis und ich haben mit seinem Klassenlehrer gesprochen. Er ist nicht zum Nachmittagsunterricht erschienen. Es würde mich wundern, wenn er morgen aufkreuzt. Er hat einen Vorwand gesucht, um nicht mehr zurückzukommen. Jetzt hat er ihn vielleicht gefunden.«

»Willst du ihn denn nicht anzeigen?«

»Oh Gott, nein. Ich bin zwar stocksauer auf ihn, aber ich weiß ja auch, was ihn jeden Abend zu Hause erwartet. Es ist ein Wunder, dass er es überhaupt so lange geschafft hat, in die Schule zu gehen. Sein Bruder ist vor drei Jahren von der Schule geflogen und direkt in den Knast gewandert. Ich möchte nicht, dass er den gleichen Weg geht.«

»Du kannst nicht alles geradebiegen«, sagte Jack. »Aber du bist eine gute Lehrerin.«

»Danke. Das wollte ich heute gern von jemandem hören.« Ich lächelte ihn an.

Dexter, unser getigerter Kater aus dem Tierheim, schlich um meine Beine herum und miaute leise. In unserer vollgestopften Küche hatten wir drei uns daran gewöhnt, auf engem Raum miteinander auszukommen, und gelernt, uns aneinander vorbeizuschlängeln. Dexter sprang auf meinen Schoß und legte sich hin, und dann wandte er mir den Kopf zu und forderte mich auf, ihn zu kraulen. Draußen fuhr ein Zug auf dem Weg zur Dalston Junction vorbei, und die Fenster zitterten in ihren Rahmen. Noch etwas, woran wir uns alle gewöhnt hatten.

Jack langte über den Tisch und drückte mir die Hand. Seine Berührung – vertraut und fest – fühlte sich gut an.

»Die Sommerferien stehen vor der Tür«, sagte er. »Denk doch einfach daran – in ein paar Wochen heißt es ausschlafen, Picknicks mit Carly, Eiscreme und die Möglichkeit, die Dinge in einem neuen Licht zu sehen.«

»Du hast recht.« Jack, der ewige Optimist, verstand es, mich daran zu erinnern, was wirklich wichtig war. »Mögen die Ferien bald kommen.«

Am nächsten Tag machte ich mich um halb sieben auf den Weg in die Schule. Der Stoßverkehr hatte noch nicht eingesetzt, und selbst die normalerweise von Smog vernebelte Stadtluft war frisch und klar und kündete bereits vom nahen Sommer. Der frühe Tagesbeginn sollte mir vor dem Chaos des Schulalltags noch ein bisschen Zeit verschaffen, in Ruhe meinen Unterricht vorzubereiten. Ich parkte den silbernen Corsa und ging ins Lehrerzimmer im ersten Stock des Schulhauses aus den sechziger Jahren. Als ich eintrat, entdeckte ich drüben am Fenster Carly, die Silhouette ihrer kurvenreichen Figur und ihrer federnden, schulterlangen Locken im Morgenlicht unverkennbar.

»Hallo, Fremde«, rief sie und lächelte breit. An ihren Handgelenken klirrten silberne Reifen.

»Hi«, erwiderte ich, ging zu ihr und umarmte sie.

Sie setzte Wasser auf, holte meinen Becher aus dem Schrank und gab automatisch einen gehäuften Löffel Kaffeepulver hinein. Dann fügte sie noch Milch aus dem Kühlschrank hinzu und reichte mir den Becher. Keine musste die andere fragen, wie sie ihren Kaffee gern hätte. In den endlosen Nächten, in denen wir uns auf die Prüfungen vorbereitet hatten, und später beim jahrelangen gemeinsamen Unterrichten hatten wir herausgefunden, wie viel Koffein wir brauchten. Lange Tage im Klassenzimmer, abends zurück in die gemeinsame Wohnung und wieder raus, Stundenvorbereitungen und lange Gespräche bei Kaffee und Toast. Nach dem Studium bewarben wir uns beide bei St. Catherine, und dann hielten wir den Atem an. Wir wussten, wie unwahrscheinlich es war, dass wir beide an derselben Schule angenommen werden würden. Doch es klappte, und das hatte unsere Freundschaft auf ewig zementiert.

»Ich habe gehört, was dir gestern passiert ist, Amelia. So ein Mist!«

»Stimmt. Und das schon zum zweiten Mal in diesem Trimester. Aber es gibt Schlimmeres, heute ist ein neuer Tag und so weiter und so fort. Egal – wie geht es dir eigentlich?« Ich senkte meine Stimme. Es waren zwar noch nicht viele Leute da, aber man konnte nie wissen, wer die Ohren spitzte. »Wie war dein Wochenende? Wie lief’s mit Alex?«

»Fantastisch. Wir haben uns in einem Café getroffen, und dann sind wir den ganzen Tag am Kanal spazieren gegangen. Wir haben geredet und geredet, seinen Hund ausgeführt und uns ein Eis gekauft.«

»Und sonst ist nichts gelaufen zwischen euch?«

»Nö.« Carly lachte. »Rein gar nichts. Aber das ist völlig in Ordnung. Wir lernen uns ja gerade erst kennen. Da muss man nichts überstürzen.«

»Hat er denn vor, mit Jules zu reden?«

»Ja, natürlich. Er muss nur den richtigen Zeitpunkt finden. Jetzt kommt es ihm noch zu früh vor. In ein paar Wochen vielleicht.«

»Nach den Prüfungen?«

»Wahrscheinlich. Wenn Jules offiziell weg ist.«

Ich wusste noch gut, wie Carly an dem Tag ausgesehen hatte, nachdem sie Alex getroffen hatte – vor etwa einem Monat. Ihre Wangen hatten richtig geleuchtet, als sie ins Lehrerzimmer kam. So etwas hatte ich bei ihr nicht mehr gesehen, seit sie sich von Ethan getrennt hatte. Und als ich Alex kennenlernte, verstand ich auch den Grund für dieses Leuchten: Er war ein Prachtexemplar von Mann – groß, mit grau melierten Schläfen, einem liebenswerten irischen Akzent und einem schrägen Sinn für Humor.

Das einzige Problem war, dass sich die beiden auf einem Elternabend kennengelernt hatten. Alex hatte einen Sohn, Jules Garrehy, der bei Carly in der Abschlussklasse war. Das hatte zur Folge, dass ihre Freundschaft rein platonisch war – bislang.

»Das muss dich doch in den Wahnsinn treiben«, meinte ich.

»Na ja, ein bisschen schon.« In Carlys Augen stand der Schalk. »Mir kommt es vor, als wäre er so nah« – sie legte die Finger aneinander, bis sie sich fast berührten –, »aber gleichzeitig außer Reichweite. Es ist ziemlich frustrierend. Abgesehen davon bin ich sehr glücklich.«

»Gut. Dass du glücklich bist, meine ich. Was glaubst du, wie Jules reagieren wird?«

»Wer weiß«, antwortete Carly und schüttelte den Kopf. »Ich habe das Verhalten männlicher Teenager noch nie besonders gut einschätzen können. Alex ist seit etlichen Jahren von Jules’ Mutter getrennt, und sie hat mittlerweile einen neuen Partner.«

»Das klingt doch gut.« Ich nahm einen Schluck Kaffee. »Obwohl es wahrscheinlich nie einfach ist, wenn deine Mutter oder dein Vater einen neuen Partner hat. Und wenn es dann auch noch eine deiner Lehrerinnen ist, kann das die Sache zusätzlich schwierig machen.«

»Stimmt«, pflichtete Carly mir bei und kaute auf ihrer Unterlippe.

»Wie dem auch sei – es ist gut, dass du nichts überstürzen willst. Ich bin die Ungeduldige. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass ihr zwei ein wundervolles Paar abgeben werdet.«

»Danke.« Carlys weit auseinanderstehende blaue Augen leuchteten auf. »Das glaube ich auch. Ich hoffe, wir bekommen eine Chance. Bis dahin sollte ich wohl einfach versuchen zu genießen, was mir noch von meinen Zwanzigern übrig geblieben ist – eine Zeit, in der ich jung, frei und ungebunden bin.«

»Reib’s mir nur unter die Nase«, sagte ich lachend. »Mir bleibt nur noch ein Monat. Dann komme ich in die mittleren Jahre.«

»Haben wir nicht damals auf der Uni mal aufgeschrieben, was wir noch alles machen wollen, bevor wir dreißig werden?«

»Du meine Güte, du hast recht.« Ich lächelte bei der Erinnerung daran, wie Carly und ich im Park gesessen hatten. Der dreißigste Geburtstag war uns damals wie etwas vorgekommen, das nie eintreten würde. »Ich habe diese Liste bestimmt noch irgendwo. Vermutlich ist das jetzt meine letzte Chance.«

»Noch ein paar Wochen Dreiecksgeschichten, Tequila und Versumpfen?«

Ich lachte. »Vielleicht küsse ich einen Polizisten auf dem Notting Hill Carnival. Das stand auch auf meiner Liste.«

Was hatte ich mit dreißig haben wollen? Mit Jack verheiratet sein. Abgehakt. In einer Wohnung leben, in der genug Platz war, um mit Dexter ein Tänzchen zu machen …

»Es ist nur eine Zahl«, sagte Carly. »Und ein guter Grund für eine Party. Du machst doch eine, oder?«

»Na klar.« Eigentlich hatte ich noch gar nicht darüber nachgedacht. »Ich sag dir Bescheid.«

»Ich muss los.« Carly umarmte mich rasch zum Abschied und nahm ein durchsichtiges Federmäppchen mit Filzstiften mit. »Ich muss in der ersten Stunde die Sitzordnung für eine Diskussion ändern.«

»Ach ja? Worüber sprecht ihr denn heute?« Carlys Soziologieklassen hielten sich zwar nicht immer so eng an den Lehrplan, wie es der Rektor gern gehabt hätte, aber ihre Schüler himmelten sie an.

»Frauen haben es heute leichter als ihre Mütter.«

»Bestimmt nicht«, sagte ich lachend. »Damals war doch alles ein Kinderspiel.«

Ich dachte an meine Mutter. In meinem Alter hatte sie als Stewardess gearbeitet, hatte wasserstoffblonde Locken und war immer braun gebrannt. Grandma Niki und mein Großvater kümmerten sich in ihrem Haus in Streatham um mich – ihre brünette Enkelin, die ein richtiger Wildfang war –, während meine Mutter in der Welt herumgondelte. Sie rief mich aus Bali oder aus Tel Aviv an und erzählte mir von ihren Abenteuern. Manchmal nahm sie mich auch mit, wenn sie länger unterwegs war. Mutters Arbeitsleben war mir mühelos und glanzvoll vorgekommen. Na gut, abgesehen von den spärlichen Besuchen meines Vaters war sie praktisch alleinerziehend, aber Gran und Grandpa unterstützten sie. Immerhin hatte sie sich selbst so entschieden, soweit ich das verstanden hatte.

»Es ist die neunte Klasse. Du kannst also Gift darauf nehmen, dass sie glauben, die Antwort zu kennen.«

»Viel Glück. Berichte mal, was dabei herausgekommen ist.«

Nach der Mittagspause vertrat ich Isabel Humphries in ihrer zwölften Klasse. Das machte ich nun schon seit drei Monaten, seit sie mit ihrer Chemotherapie angefangen hatte. Ich verteilte das Prüfungsblatt, das ich am Morgen für Übungszwecke ausgesucht hatte, und die Schüler, die ruhiger und zurückhaltender waren als in meinen anderen Klassen, arbeiteten still daran. Währenddessen korrigierte ich die Arbeiten einer anderen Klasse.

Als die Glocke das Ende des Schultages verkündete, stellten sich die Schüler an meinem Schreibtisch an, um ihre Blätter abzugeben.

»Miss Grey«, sagte Eloise, ein großes Mädchen, das die Haare zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden hatte. Ihre Haarfarbe war eine Schattierung dunkler als ihr Teint. Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Stimmt es, dass Mrs Humphries im Sterben liegt, Miss?«

Um meinen Schreibtisch hatte sich eine kleine Menge versammelt, die auf meine Antwort wartete. »Es geht ihr nicht sehr gut, aber sie bekommt die beste Behandlung, die im Moment möglich ist. Drücken wir ihr alle die Daumen.«

»Das heißt, dass sie sterben wird«, meinte Rob, stupste Eloise in die Seite und senkte den Blick. »Sie kommt nicht zurück, oder? Aber sie hat es uns versprochen, Miss. Sie hat gesagt, dass sie uns bei den Vorbereitungen auf das nächste Jahr helfen wird.«

Ich dachte an meine letzte Begegnung mit Isabel Humphries. Sie war die Leiterin der Englischabteilung und hatte mich von Anfang an, nachdem ich gerade frisch von der Uni gekommen war, nach Kräften unterstützt. Vor einem Monat war sie ins Lehrerzimmer gekommen, um mit mir zu sprechen und zu sehen, wie es ihren Klassen ging. Sie war dünner geworden, ihr blondes Haar war schütter, und sie hatte viel älter gewirkt als zweiundfünfzig. Aber ihre Stimme und ihr Wille wirkten stark, und sie war so sachlich wie immer. Sie hatte sich vergewissert, dass ich ihrem Unterrichtsplan aufs Genaueste folgte und genügend Prüfungsarbeiten abhielt, um zu gewährleisten, dass ihre zwölften Klassen im nächsten Jahr auf ihren Abschluss gut vorbereitet waren. Schließlich verabschiedeten wir uns, doch an der Tür hielt sie noch einmal an und drehte sich um.

»Sie werden sich gut um sie kümmern, nicht wahr?«, hatte sie mit untypisch leiser Stimme gefragt.

»Natürlich werde ich das«, hatte ich erwidert.

»Gut. Ich vertraue Ihnen nämlich, Amelia.«

Damals hatte sie mir nicht gesagt, dass die Auswirkungen der Chemotherapie so gravierend waren, dass sie beschlossen hatte, nicht zur Arbeit zurückzukehren. Lewis Garrett hatte uns jedoch benachrichtigt, dass man auf der Suche nach einer neuen Leitung für die englische Abteilung sei.

»Das Beste, was Sie für Mrs Humphries tun können«, erklärte ich der Gruppe Siebzehn- und Achtzehnjähriger, die sich um meinen Schreibtisch drängten, »ist es, hart zu arbeiten und die Ergebnisse zu erzielen, die Sie verdienen. Wenn Mrs Humphries nicht zurückkehren kann, werde ich da sein, um Ihnen beizustehen.«

»Na gut«, sagte Eloise melancholisch. »Sie sind in Ordnung, Miss Grey.« Sie wandte sich den anderen zu: »Kommt schon, gehen wir.«

Die Teenager verließen bedrückt den Raum. Ich legte die Übungsblätter in meine Tasche, um sie abends zu korrigieren.

Carly streckte den Kopf herein. »Hast du Lust auf einen Drink, Amelia? Es ist ein superschöner warmer Abend. Ein paar von uns wollten noch ins Kings Arms.«

»Ich würde gern mitkommen.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. »Aber ich habe Jack ein Abendessen versprochen. Außerdem muss ich eine Menge korrigieren.«

»Sicher?«, fragte Carly mit gerunzelten Brauen.

»Das nächste Mal.«

Eine halbe Stunde später stand ich vor unserer Haustür. Ich schloss sie auf und bemerkte ein neues Graffiti über dem Türrahmen, ausgeführt mit einem schwarzen Marker. Ich würde wohl wieder mal die Pinsel hervorkramen müssen.

Jack und ich wohnten im dritten Stock eines Hauses im Londoner Osten, das früher der Stadt gehört hatte, nur einen Steinwurf vom Broadway Market entfernt. Gute Freunde lebten in der Nähe, wir hatten es beide nicht weit zur Arbeit, und im Lauf der Zeit hatten wir die Gegend richtig ins Herz geschlossen. An den Wochenenden setzten wir uns ins Café oder aßen mittags einen Imbiss in der Nähe, oder wir spazierten am Kanal entlang zum Victoria-Park. Meine beste Freundin von der Uni, Sunita, und ihr Mann Nico waren praktisch unsere Nachbarn, und zu Carly konnte man mit dem Bus fahren. Die Schmierereien und der ewige Lärm gingen uns beiden allerdings zunehmend auf die Nerven. Wir hatten das Gefühl, dass es an der Zeit war weiterzuziehen. Vor ein paar Monaten hatten wir die Wohnung zum Verkauf angeboten, aber die Reaktion war alles andere als überwältigend. Bislang hatte es nur eine einzige Anfrage gegeben, allerdings nicht zu dem Preis, der uns vorschwebte. Die Suche nach einer neuen Wohnung erwies sich als genauso schwierig: Das Finanzielle hatten wir zwar prinzipiell schon geregelt, aber nun mussten wir auch noch eine Wohnung finden, die uns gefiel und unserem Budget entsprach.

Ich stellte meine Tasche im Gang ab und ging in die Küche, vorbei an gerahmten Fotos von Jacks erstem Zeichentrickprojekt in Spielfilmlänge. Der Film, Pupz, handelte von einem Labrador, der einen Wurf Roboterwelpen aufzog. Jack hatte auf der Kunsthochschule Trickfilm studiert. Danach arbeitete er eine Zeit lang als Volontär, und schließlich bekam er eine Festanstellung bei einem Trickfilmstudio und fing an, eigene Projekte zu entwerfen. Pupz war bislang der Höhepunkt seiner Karriere – er hatte drei Jahre lang daran gearbeitet, und der Film war in Großbritannien wie auch in den USA ein großer Kassenerfolg gewesen. Seitdem war die Auftragslage etwas zurückgegangen, und Anfang dieses Jahres hatte seine Kreativität einen massiven Einbruch erlitten, von dem er sich noch nicht ganz erholt hatte. Aber er stand kurz vor dem Durchbruch zu etwas richtig Gutem, da war ich mir sicher.

Ich fütterte Dexter, dann setzte ich mich an den Küchentisch, um die Prüfungsübungen zu korrigieren. Um acht kam Jack vom Fußball zurück – das T-Shirt zerknittert, die Haare zerzaust, die Wangen rot.

»Habt ihr gut gespielt?«, fragte ich.

»Ja, fantastisch. Danke der Nachfrage.« Er beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss.

»Hey, du alter Schwitzling«, sagte ich und schob ihn spielerisch weg.

»Schon gut, schon gut – ich geh gleich unter die Dusche.«

»Schön. Ich kümmere mich inzwischen ums Essen.«

Als Jack aus der Dusche kam, setzten wir uns an den Tisch und aßen meinen soeben zubereiteten Nudelsalat.

»Nico ist ziemlich aufgeregt«, sagte er und machte sich über seinen Teller her. »Er hat mir erzählt, dass er das Kinderzimmer gestrichen hat. Sie haben sich für Gelb entschieden, weil sie noch nicht wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.«

»Darüber unterhaltet ihr Jungs euch beim Fußball?«, fragte ich lächelnd.

»Nicht die ganze Zeit. Aber es ist ja auch wirklich ziemlich aufregend, findest du nicht auch?«

Sunita und Nico waren nicht nur gute Freunde, ihnen war es auch zu verdanken, dass Jack und ich zusammen waren. Auf Sunitas Party zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag – unserem letzten Jahr auf der Uni von Manchester – hatte sie mich auf Jack aufmerksam gemacht. Er stand auf der anderen Seite des Raums und verdrückte einen Wodka-Jelly nach dem anderen, während er versuchte, sich über die laute Musik hinweg mit einem Freund zu unterhalten. »Schau dir doch mal bitte Nicos Freund etwas genauer an, sie kennen sich von zu Hause«, flüsterte sie. »Er ist ziemlich heiß, witzig – und Single.«

In dem Moment hatte sich Jack umgedreht und mich angesehen, ein Lächeln in seinen braunen Augen. Nachdem ich in der Studentenkneipe schon ein Dutzend Frösche geküsst hatte, wusste ich es diesmal sofort – Jack war der Richtige.

Acht Jahre später änderte sich das Leben von Sunita und Nico.

»Sie ist jetzt Ende des fünften Monats, oder?«

»Ja. Mitte September ist es so weit.«

»Ich treffe Suni morgen, zusammen mit Carly. Wir wollten ins Florence, ein bisschen was trinken.«

»Plant ihr Ladys die große Sause zu machen?«, witzelte Jack.

»Das wohl eher nicht«, erwiderte ich lachend. »Wir wollten nur ein bisschen plaudern und beim Quiz mitmachen. Ich freue mich schon auf Sunis neueste Berichte.«

»Sag ihr einen schönen Gruß von mir.«

Nach dem Essen zogen Jack und ich ins Wohnzimmer um und setzten uns mit einem Schüsselchen Eiscreme auf dem Schoß vor den Fernseher. Nach dem Dessert legte ich den Kopf auf Jacks Schoß und ließ die Füße über das Sofaende baumeln.

»Weißt du, was mir vorhin aufgefallen ist?«, fragte ich, während Jack mit meinen Haaren spielte und ein Auge auf die Nachrichten warf. »In der Küche kann ich beide Wände berühren, wenn ich die Arme ausstrecke.«

»Hm«, murmelte Jack.

»Und im Bad habe ich es früher schon mal probiert, dort geht das auch.«

»Toller Trick«, sagte er, ohne mich anzuschauen.

Ich wollte hier nicht mit irgendeiner großartigen körperlichen Leistung prahlen. Leider gibt es an mir nichts Elegantes oder Langgliedriges. Ich bin ziemlich klein. Neben Jack sehe ich winzig aus. Aber in dieser Wohnung fing ich allmählich an, mir wie eine riesige Alice im Wunderland vorzukommen.

»Glaubst du, jemand will unsere Wohnung je kaufen?«

»Na klar.« Jack stellte den Ton leiser, und ich setzte mich so hin, dass ich ihn ansehen konnte. »Wir haben doch schon ein Angebot bekommen. Es ist bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis wir ein höheres bekommen.«

Ich sah mich im Wohnzimmer um, das vollgestopft war mit unseren Habseligkeiten. Regalbretter, Ecken – alles voll. Meine Nähmaschine, meine Teebechersammlung, eine Reihe orangefarbener Penguin-Klassiker, die die Fußbodenleisten säumten, Jacks Mac und eine große Mappe mit Zeichnungen und Ablaufplänen für Trickfilme. Schachteln, die wir nie ausgepackt hatten, weil es keinen Platz zum Verstauen des Inhalts gab, meine Sammlung von Matroschka-Puppen auf dem Kaminsims neben unserem gerahmten Hochzeitsfoto.

»Du hast recht«, sagte ich. »Ich bin ungeduldig. Aber als wir uns letztes Wochenende die Wohnungen in Stoke Newington angeschaut haben … Sie waren viel schöner.«

»Und außerdem nicht in unserer Preisklasse.«

Derbe, feindselige Männerschreie drangen von der gegenüberliegenden Straßenseite zu uns hoch.

»Ich weiß.« Mit Bedauern dachte ich an die fantastischen alten Details und die riesigen Fenster, an die freundliche, ruhige Wohngegend. Wir brauchten eigentlich nur eine Wohnung mit einem zweiten Raum, der groß genug war, dass ich meine Nähmaschine aufstellen und Jack gelegentlich zu Hause arbeiten konnte. Aber im Moment schien so etwas unerreichbar. Selbst wenn ich eine Gehaltserhöhung bekäme und wir durch den Verkauf unserer momentanen Wohnung einen kleinen Gewinn erzielten, würden wir uns kaum mehr leisten können als das, was wir jetzt hatten.

»Es ist doch nicht so schlimm, hier mit mir zu leben, oder?«, fragte Jack.

»Es ist nicht unerträglich. Manchmal mag ich es sogar richtig.« Ich fuhr mit der Hand über sein Kinn und hielt inne, als meine Finger seine Lippen berührten. Er tat, als wollte er mich beißen, und brachte mich zum Lachen. Dann zog er mich zu sich heran, und wir küssten uns.

In jener Nacht schien die feuchte Luft im Raum zu stehen. Selbst die offenen Fenster halfen kaum. Als die Pubs schlossen, vertrieben die lärmenden Zecher jede Hoffnung auf Schlaf. Jedes Mal, wenn ich meine Lage änderte, fühlte ich mich unbehaglicher. Kurz nach Mitternacht stand ich leise auf, was gar nicht so leicht war, weil unser Doppelbett an der Wand stand. Aber ich hatte viel geübt, und Jack rührte sich kaum. Ein Glas Wasser – vielleicht half das ja.

Ich ging in die Küche, holte mir ein Glas Leitungswasser und schloss das Fenster. An der Wand hing unser Terminkalender. Jack hatte ein Datum rot umrandet und einen großen roten Ballon danebengezeichnet – mein dreißigster Geburtstag.

Das erinnerte mich an die Liste, die Carly früher am Tag erwähnt hatte. Hatte ich sie aufgehoben?

Ich ging ins Wohnzimmer und suchte unter dem Sofa, einem unserer wenigen Stauräume. Ich zog einen blauen Schuhkarton heraus und öffnete ihn. Dort lagen all meine Tagebücher und Briefe. Und ganz unten lag tatsächlich ein rosafarbenes, gefaltetes Blatt Papier.

Was Amelia vor ihrem dreißigsten Geburtstag tun möchte:

Es war Carlys Handschrift, nicht meine. An jenem Sommertag hatten wir uns im Victoria-Park einen Krug Sangria genehmigt, und dann hatten wir über unsere Ziele geredet und sie gegenseitig aufgeschrieben.

1. Schwimmen mit Delfinen; 2. Inlineskaten lernen.

Ich lächelte. Das konnte ich beides abhaken – Ersteres während unserer Flitterwochen in Kalifornien. Es gehörte zu meinen Lieblingserinnerungen.

Ich überflog die anderen Wünsche – die Hoffnung, Sprachen zu lernen und die digitale Bildbearbeitung zu meistern, und so weiter, bis zum letzten Punkt, Nummer zwanzig. So etwas stand normalerweise nicht auf solchen Listen, aber es war ein echter Traum von mir, den ich seit meiner Kindheit im Londoner Süden hegte, wo Sirenen häufiger zu hören waren als Vogelgezwitscher. Ich träumte damals wie heute von einem Ort, den ich nur aus Büchern und aus dem Fernsehen kannte – einem Ort, umgeben von grünen Feldern und mit einem laut prasselnden Kaminfeuer im Wohnzimmer.

Punkt 20: Auf dem Land leben.

2. Kapitel

13BAddison Road

Zu verkaufen:

Zwei-Zimmer-Wohnung in der dynamischen Gegend des Broadway Market in Hackney. Schlafzimmer, modernes Wohnzimmer, Küche, Bad. Idealer Erstkauf.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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