Ein waschechter Cowboy - B.G. Thomas - E-Book

Ein waschechter Cowboy E-Book

B.G. Thomas

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Beschreibung

Bryan hat schon sein ganzes Leben lang heiße Fantasien von Cowboys. Er zieht sich sogar, wie sein Mitbewohner es nennt, ein "Cowboykostüm" an, wenn er in seinen Lieblingsclub geht, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit eines echten Cowboys auf sich zu ziehen. Dann lädt ihn Curtis auf ein Bier ein, und Bryan zweifelt keinen Augenblick daran, dass er ein richtiges Original ist. Doch können sie mehr aus einer Nacht voll unglaublichem Sex machen, sobald Bryan Curtis gegenüber zugibt, dass das einzige Pferd, auf dem er je geritten ist, ein Pony auf einer Geburtstagsfeier war?

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Seitenzahl: 81

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Ein waschechter Cowboy

Von B.G. Thomas

Bryan hat schon sein ganzes Leben lang heiße Fantasien von Cowboys. Er zieht sich sogar, wie sein Mitbewohner es nennt, ein „Cowboykostüm“ an, wenn er in seinen Lieblingsclub geht, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit eines echten Cowboys auf sich zu ziehen. Dann lädt ihn Curtis auf ein Bier ein, und Bryan zweifelt keinen Augenblick daran, dass er ein richtiges Original ist. Doch können sie mehr aus einer Nacht voll unglaublichem Sex machen, sobald Bryan Curtis gegenüber zugibt, dass das einzige Pferd, auf dem er je geritten ist, ein Pony auf einer Geburtstagsfeier war?

Inhalt

Zusammenfassung

Widmung

Text

Anmerkung des Autors

Biographie

Von B.G. Thomas

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Copyright

Für Kirk, für Michael und natürlich für Ike.

BRYAN MILLS stand vor dem mannshohen Spiegel auf der Innenseite seiner Schranktür und warf sich in Pose. Abgesehen von einer gedimmten Nachttischlampe war sein Schlafzimmer in Dunkelheit gehüllt, in dem Versuch, die Beleuchtung im Watering Hole, seiner Lieblingsbar, nachzustellen. Die Tanzschritte übend, stieg er von einem Fuß auf den anderen. Er wollte einfach den richtigen Look haben und glaubte, dass er es endlich geschafft hatte.

Das Hemd war perfekt: nicht langweilig, nicht zu gewagt. „Leicht abgetragen“, so hatte der Typ im Secondhand-Laden es beschrieben (was gleich deutlich besser klang als „gebraucht“). Bryans Meinung nach waren die Jeans ein Kunstwerk. Er hatte Tage damit zugebracht, sie zu waschen und den Denimstoff an all den richtigen Stellen mit Sandpapier zu behandeln, besonders an den Innenseiten der Oberschenkel, im Schritt und am Hintern. Er wollte, dass sie aussahen, als wäre er in ihnen viel geritten. Er drehte sich um, warf einen Blick über die Schulter auf sein Hinterteil und dachte, Hey, echt nicht schlecht.

„Ich würde diesen Arsch ficken“, sagte er laut. „Wenn ich ein Top wäre.“ Er grinste.

Bryan drehte sich wieder um und senkte den Kopf, sodass der Rand seines Huts – ein grauer Stetson – seine blauen Augen verbarg und wenig mehr zeigte als seinen stoppeligen Kiefer. Äußerst attraktiv, wenn er das von sich selbst behaupten durfte.

Er hakte die Daumen in die vorderen Gürtelschlaufen und rahmte die silberne Gürtelschnalle – hübsch, aber nicht zu auffällig – und die Erhebung an seinem Schritt mit den Fingern ein. Keine Unterwäsche. Er hatte keinen dieser Schwänze, die bereits im schlaffen Zustand gewaltig wirkten. Seiner wuchs erst bei zunehmender Erregung. Unterwäsche drückte seinen Penis und seine Hoden fast flach zusammen. Jeder, der ihn nur vom Gürtel abwärts sah, mochte ihn nicht mal für einen Mann halten, wenn er darunter nicht nackt war. Immerhin sah sein Gemächt auf diese Weise vielversprechend aus, selbst wenn es nicht riesig wirkte.

Und die Stiefel? Perfekt. Abgewetzt, aber nicht ausgetreten oder abgelatscht.

Waren Cowboystiefel nicht der Anfang dieses viel authentischeren Aufzugs gewesen? Sein „Cowboykostüm“, wie sein Mitbewohner Tommy – die Dragqueen „Dixie Wrecked“ – es gerne nannte?

Als Bryan zum ersten Mal versucht hatte, im Watering Hole wie ein echter Cowboy zu wirken, hatte er voller Stolz ein Paar Fünfhundert-Dollar-Stiefel aus Schlangenleder getragen. Kaum war er beim Gesang von Loretta Lynn, der aus einer Jukebox dröhnte und von einer Hütte auf einem Hügel in Butcher Holler erzählte, durch die Tür getreten, als er zwei Männer entdeckte, deren Anblick ihn in wenigen Augenblicken hart werden ließ.

Sie waren heiß und wirkten auf Bryan, als wären sie echte Cowboys. Einer war ganz sicher mindestens vierzig, und er schätzte den anderen auf gut erhaltene fünfzig, was problemlos alt genug war, um sein Vater zu sein. Heiß genug, um seine Erektion zum Tropfen zu bringen. Er schlenderte zu ihnen hinüber und fragte sich, ob sie Freunde oder Liebhaber waren, während er versuchte, sich zu entscheiden, welcher von ihnen schärfer war. Beide trugen einen Bart – der eine einen dicken Schnauzer wie Sam Elliott, der anderen einen Kinnbart. Beide waren stark gebräunt. Offensichtlich waren sie Männer, die im Freien arbeiteten, mit tiefen Falten um die Augen. Bryan konnte nicht anders und stellte sie sich zu Pferd vor, wie sie gegen die Sonne anblinzelten.

Beide tranken Bier aus einem Krug und verschmähten anscheinend ein Glas–

(Selbst ein schmutziges, dachte Bryan und grinste bei seinem eigenen Witz)

–und beide lächelten. Und oh, wie wahnsinnig er sich darüber freute, als er mitbekam, dass das Paar eine kleine Gruppe von Männern in seinem Alter beobachtete.

Treffer! Sie mögen jüngere Männer! Und dann näherte er sich leise dem Stoff, aus dem seine Träume waren, und hoffte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

Nur um festzustellen, dass er völlig falsch verstanden hatte, warum die Cowboys den jungen Männern ihre Aufmerksamkeit widmeten.

„Ist es schon Halloween?“, fragte der ältere Mann seinen Begleiter.

„Schaut ganz so aus“, antwortete sein Freund.

„Ich wusste nicht, dass Halloween ist. Dabei dachte ich, es ist erst Juli.“

„Yep.“ Cowboy Zwei nickte. „Aber ich weiß, dass es noch nicht Zeit fürs Rodeo ist.“

„Schaut dir nur diesen verrückten Scheiß an, den sie tragen“, sagte Cowboy Eins und deutete mit seinem Kinn. „Da fragt man sich, ob sie drunter Damenslips anhaben.“

Beide Männer brachen in Gelächter aus.

„Kannst du dir vorstellen, einen von ihnen ins Bett zu kriegen?“, fragte Cowboy Zwei.

Der ältere Mann grinste. „Was wettest du, dass sie ihre Arschlöcher ausrasiert und einparfümiert haben?“

Sie lachten wieder.

Fast wie aufs Stichwort verklang Lorettas „Coal Miner’s Daughter“ in der Jukebox, und ein schnelleres Lied begann. Mit einem gellenden „Jippie!“ fingen die jüngeren Männer an, auf der kleinen Tanzfläche herumzuhopsen.

„Hast du schon jemals im Leben so etwas Dämliches gesehen?“, bemerkte Cowboy Eins zu dem Spektakel.

„So, wie die rumhüpfen, sehen sie wie ein Haufen Ballerinas aus“, erwiderte sein Freund.

Die jüngeren Männer schwangen beim Tanzen wild ihre Beine hin und her.

Und zu Bryans Überraschung musste er feststellen, dass die Art und Weise, wie sie sich bewegten, wirklich nicht das Männlichste war, was er je gesehen hatte. Gott, sie sehen echt dämlich aus.

„Und sieh dir nur ihre Stiefel an!“, sagte der Ältere von den beiden und deutete mit seinem halbvollen Krug. „Sie könnten genauso gut Dorothys rote Schuhe tragen.“

Und ja, die Jungs trugen teure, schicke Stiefel, und ein Paar war tatsächlich leuchtend rot.

Bryan sah zu den Stiefeln der beiden älteren Männer, um sie zu vergleichen. Ihre waren abgetragen und abgewetzt. Eine Welle der Scham erfasste ihn, so gewaltig, so allumfassend, dass er aus der Bar verschwand, bevor einer der beiden lachenden Männer ihn bemerkte.

Am nächsten Tag hatte Bryan seine Schlangenlederstiefel ins Geschäft zurückgebracht und zum Glück sein Geld zurückbekommen. Sie hatten nicht einmal einen Kratzer. Was echt gut war, weil er dieses Geld für die Miete hätte zurückbehalten sollen, die nur eine Woche später fällig war. Stattdessen fand er ein paar Tage später in einem Secondhand-Laden ein Paar abgetragener Cowboystiefel, und das für viel weniger Geld.

Als er sie Tommy (auch bekannt als Dixie) gezeigt hatte, hatte sein Freund nur mit den Schultern gezuckt. „Mir haben die anderen Stiefel gefallen. Egal ob Feder oder Leder, es ist alles nur Verkleidung. Die meisten dieser Jungs, die im Watering Hole tanzen, sind genauso sehr Cowboys, wie ich eine Frau bin!“

Bryan leugnete es nicht. Er wusste, dass er kein Cowboy war. Er hatte eine Kuh noch nicht einmal aus der Nähe gesehen, und das einzige Pferd, auf dem er je geritten war, war das Pony gewesen, das seine Eltern zur Party anlässlich seines zehnten Geburtstags gemietet hatten. Natürlich hatte die Feier ein Cowboy-Motto gehabt. Bryan liebte Cowboys schon so lange er zurückdenken konnte, obwohl er zu diesem Zeitpunkt den Grund noch nicht verstanden hatte. Jahre später war ihm klar geworden, dass für ihn, bereits als Kind, die Helden der Westernfilme in seinen Augen Maskulinität verkörperten, genau wie es Polizisten, Bauarbeiter und Soldaten für andere taten.

Ja, dachte Bryan und betrachtete Monate nach dieser demütigenden Nacht sein Spiegelbild. Er trug tatsächlich eine Verkleidung. Aber er entschied, dass er gut darin aussah, selbst wenn er jünger war, als was er selbst begehrte. Endlich präsentierte er das Bild, das vielleicht das Interesse der älteren, wettergegerbten Cowboys erregte, die seine Fantasie anregten.

Wer wusste schon? Vielleicht angelte er sich sogar einen echten Cowboy.

DIE BAR war dunkel, lang und schmal, und da es Samstagabend war, laut. Samstag schien für den Manager des Watering Hole zu bedeuten, „die Musik extralaut aufzudrehen“. Bryan war überrascht, wie voll es war, wenn man bedachte, dass es erst halb zehn war und daher, wie Tommy es gerne nannte, noch viel zu früh, dass die Tunten aus ihren Löchern krochen.

Bryan beschloss, es als gutes Zeichen zu werten, und hielt geradewegs auf die Theke zu, um ein Bier zu bestellen. Als der Barkeeper fragte, ob er ein Glas oder einen Krug haben wollte, fielen Bryan diese älteren Männer ein, und er entschied sich für einen Krug. Dann lehnte er sich an den Tresen, versuchte, die Pose von all den Cowboys in seinen Träumen nachzuahmen, und nahm einen Schluck von seinem Bier.

Er fühlte sich gut. Das Bier war kalt und schmeichelte seiner Kehle. Trace Adkins‘ „Honky Tonk Badonkadonk“ dröhnte aus den versteckten Lautsprechern, und der urtümliche Fick-mich-Bass schoss geradewegs in seinen Schwanz. Es fühlte sich großartig an.

Als Bryan seinen Blick durch den Raum schweifen ließ und die Männer in Augenschein nahm, von denen die meisten Westernkleidung trugen, kam er nicht umhin, sich zu fragen, wie es wohl für Cowboys gewesen war, ehe sich schwule Männer so leicht treffen konnten. Wie umwarb man einen Kerl in einer Zeit, wo man für eine falsche Bewegung erschossen oder aufgehängt wurde?