Eine Nacht in der Villa Lilienthal - Daniel Lukas - E-Book

Eine Nacht in der Villa Lilienthal E-Book

Daniel Lukas

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Beschreibung

Ein einsamer Wanderer sucht Schutz vor einem nächtlichen Sturm in einer verlassenen Villa. Trotz dem Schutz kommt er nicht zur Ruhe. Von Schlaflosigkeit getrieben erkundet er das Haus. Nach einiger Zeit muss er feststellen, dass er nicht alleine im Haus ist. Wie wird er seine bisher grauenhafteste Nacht überstehen? Schafft er es wieder nah draussen?

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Seitenzahl: 33

Veröffentlichungsjahr: 2025

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1

Der Herbst steht in voller Pracht. Die Bäume tragen ihre Blätter rot und gelb. Zu hören sind nur das sanfte Rauschen des Windes, ein paar vereinzelte Eichhörnchen, sowie das Stapfen und Schnaufen eines einsamen Wanderers.

Dieser quält sich unermüdlich durch das dichte Unterholz fernab jedes Weges. Von Zeit zu Zeit gibt er genervte Ausrufe von sich, trotzdem zieht er weiter, ohne sich das Farbenspiel zu verinnerlichen.

Was zuvor kaum bemerkbar war, ist nun nur allzu Offensichtlich: Der Weg voran führt bergauf. Ohne zu zögern, wagt sich der Wanderer an den Aufstieg. Unnachgiebig kämpft er sich voran.

Umwege nimmt er nur unwillig in Kauf, obwohl es nie lange dauert, bis er wieder seine Richtung findet. Mehr als einmal steht er vor einer Felswand und kraxelt diese hinauf. Obwohl er körperlich an seine Grenzen zu kommen scheint, hält er nicht für eine Sekunde an, um sich auch nur seiner Umgebung bewusst zu werden.

Nach Stunden und tausenden von Schritten bleibt der Wanderer endlich stehen. Sein schier grenzenloser Wille scheint gebrochen zu sein. Seinen schweren Rucksack in den Armen haltend setzt er sich auf einen umgestürzten Baumstamm.

Mit einem angebissenen Apfel in der Hand blickt der Wanderer zum ersten Mal zurück und erfreut sich an seiner bisherigen Leistung. Alsbald der Apfel gegessen ist, wirft der Wanderer die Reste unbedacht in den Wald und setzt sich wieder in Bewegung.

Noch immer lässt er sich nicht durch dichtes Gestrüpp aufhalten. Seine Energie scheint vollständig erneuert zu sein. Wie der Wanderer vor sich hin stapft, ändert sich die Szenerie, nicht aber das Bild: fast schon als stehe die Zeit still.

Nach zahllosen Schritten offenbart sich endlich ein Lichtblick. Der Wald dünnt aus, die Sträucher am Boden werden zahlreicher und der Hügel flacht ab. Nach einem letzten Kraftakt des Wanderers steht er nun im Freien auf einer Wiese.

Der Himmel ist weit und blau. Die Sonne steht flach über dem anderen Ende der Lichtung, kündend von einer baldigen, kalten Nacht.

In der Mitte dieser Lichtung lässt der Wanderer seinen Blick in alle Richtungen schweifen. Langsam und zaghaft dreht er sich um. Als er seinen bestrittenen Weg im Blick hat, stoppt er. Was er sieht, scheint ihn aufzuwühlen: Ein riesiger Turm aus schwarzen Wolken, der stets näherkommt, doch Schutz ist keiner in Sicht.

Der Wanderer erblickt ein altes Haus auf einem benachbarten Hügel. Sein Ziel ist es nun dieses Haus zu erreichen.

Mittlerweile sind die Augen des Wanderers nur noch auf das Haus gerichtet, beziehungsweise auf das, was zwischen dem Wanderer und dem Haus steht. Das Einzige, das er noch von dem nahenden Unwetter mitbekommt ist ein Grollen in der Ferne.

Während er weiter voranschreitet steht der Wind merkwürdig still, nicht das leichteste Lüftchen weht, die Bäume stehen bewegungslos wie Statuen. Der Wanderer scheint dies jedoch nicht zu bemerken, zumindest zeigt er keine Reaktion.

Seine Bemühungen, einen Weg durch das dichte Unterholz zu bahnen, lassen kurzzeitig nach, als plötzlich ein kalter Wind aufkommt. Er legt noch einen Zahn zu.

Unbeirrt kämpft sich der Wanderer durch das Geäst. Er mäandert nur, um den gröbsten Hindernissen auszuweichen, ansonsten schreitet er direkt durch das Gestrüpp, ohne sich an Kratzern, peitschenartigen Schlägen der Äste oder der aufkommenden Kälte zu stören.

Die Sicherheit des Hauses rückt immer näher, bald schon hat der Wanderer sein Ziel erreicht.

Als der Wanderer hört, wie die ersten Tropfen das Laubdach über ihm erreichen, bleibt er kurz stehen und versucht einzuschätzen, wie lange es geht, bis er beim einladenden Haus ankommt.

Nach kurzem Zögern startet der Wanderer einen Laufschritt in der Hoffnung, dass er rechtzeitig, bevor er komplett durchnässt ist, im Schutze des Hauses den Sturm und die Nacht ausharren kann.

In wenigen Minuten wird das letzte Licht der Sonne verschwinden. Der Gedanke, im Dunkeln durch den Wald stolpern zu müssen, lässt den Wanderer erschaudern.

Solange es noch schwaches Licht gibt, bleibt dem Wanderer nichts anderes übrig, als mit schnellen Schritten voranzuschreiten. Der Regen wird immer hörbarer. Die ersten Tropfen finden ihren Weg durch das Dach der Blätter und treffen ihn.

Der Regen wird stärker und stärker, wobei er dem Wanderer jegliche Hoffnung nimmt, trocken zu bleiben, bis auf einen Schlag das ganze Laubdach auf einmal nachgibt.

Nach wenigen Sekunden ist er bis auf die Knochen durchnässt. Trotzdem oder gerade deswegen wird der Wanderer noch schneller; mittlerweile rennt er förmlich dem Haus zu.