Einziger Überlebender - Dana Lyons - E-Book

Einziger Überlebender E-Book

Dana Lyons

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Beschreibung

Tier gegen Mensch …Wer gewinnt?
Ein verwunschener Wald, ein gebrochener Mann, ein Rudel, das ums Überleben kämpft. Können Dreya und die Jungs Quinns Schmerz heilen oder ist für ihn die alleinige Antwort ein Wolf zu bleiben?
Sasha Ivanov, als kleiner Junge in die Sklaverei verkauft, wird durch den unerbittlichen Drang niemals mehr ein Opfer zu sein zu einem Monster. Von Dr. Anthony Lazar, dem Genetiker, der die menschliche Rasse erneuern will, als der Schlimmste der Schlimmsten erachtet, entdeckt Sasha, dass er niemals derselbe sein wird.
Quinn Kingston weiß aus persönlicher Erfahrung, was Dr. Lazar tun kann. Aber als Nobilisierter und höchst entwickelter Mensch, ist er in der Lage Ivanov die ruchlosesten Taten zu vergeben? Kann ein Wolf die Vergangenheit überwinden?
Einziger Überlebender Dreya Love Buch 4 gräbt tief in dieser Wandler-umgekehrter-Harem-Reihe, während Dreya und ihre Männer mit dem Leben als genetisch überarbeitete Menschen kämpfen.

FBI Special Agent Dreya Love und ihr außergewöhnliches Team, Rhys, Quinn und Simon streben an den meistgesuchten Mann der Welt, Sasha Ivanov, davon abzuhalten, mit Dr. Anthony Lazar, dem Erschaffer der Formel zur Überarbeitung menschlicher Genetik, Nobility, zu konspirieren. Ivanov ist Quinn Kingston gut bekannt. Als sich Quinns voriges Ermittlungsteam aus Europa Ivanov immer weiter näherte, schlug der Kriminelle zurück und tötete Quinns Team, was ihn als einzigen Überlebenden zurückließ. Ivanov ist ein Monster, verantwortlich für die größten weltweiten kriminellen Operation aller Zeiten. Er ist klug und sehr gefährlich.
Dr. Anthony Lazar ist auch sehr klug, und das auf gefährliche Weise, da er die Mittel besitzt, um jede menschliche DNS zu verändern. Sein ursprüngliches Ziel für Nobility war es die weniger wünschenswerten menschlichen Züge, so wie Gier, Eifersucht, Neid, Hass und mehr, aus aller menschlichen DNS umzuarbeiten. Als er Ivanov getroffen hat, sieht Lazar eine Herausforderung für Nobility, um die Formel speziell für Ivanov abzuändern, um das Monster in ein menschliches Wesen zu verwandeln.
Dreya und ihrem Team, alle Jahre zuvor bei einem Mordversuch „nobilisiert“, wird aufgetragen zu untersuchen, was Ivanov und Lazar im Schilde führen. Aber Quinns Geschichte mit Ivanov gefährdet ihn, sein Leben und die Weiterführung des Teams als eine Einheit.

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Ähnliche


EINZIGER ÜBERLEBENDER

DREYA LOVE BUCH 4

DANA LYONS

INHALT

Ohne Titel

Ohne Titel

Tier gegen Mensch …Wer gewinnt?

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Über die Autorin

EINZIGER ÜBERLEBENDER

DREYA LOVE BUCH 4

VON

Dana Lyons

Einziger Überlebender Dreya Love Buch 4

Eine Wandler-umgekehrter Harem-Reihe

Copyright © 2019 by Dana Lyons

Titel der englischen Originalausgabe: »Sole Survivor Dreya Love Book 4«

Einband Design von Paul Casselle

https://paulcasselle.com/book-cover-designs-by-paul-casselle/

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright Übersetzung © 2021 by Carolin Kern

Alle Rechte vorbehalten.

Herausgegeben von TekTime

Bei diesem Werk handelt es sich um Fiktion. Namen, Orte, Charaktere und Vorkommnisse sind entweder Produkte der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv genutzt und jede Ähnlichkeit zu tatsächlichen Personen, lebend oder tot, Einrichtungen, Ereignissen oder Örtlichkeiten sind völlig zufällig.

Alle Rechte vorbehalten unter den International and Pan-American Copyright Conventions. Kein Teil dieses Buchs darf in keiner Form oder Weise ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags vervielfältigt oder übertragen werden, weder elektronisch noch mechanisch, was Fotokopien, Aufnahmen oder jede Datenspeicherung und Datenabfragesysteme beinhaltet.

Warnung: Die unautorisierte Vervielfältigung oder der Vertrieb dieses urheberrechtlich geschützten Werks ist illegal. Kriminelle Urheberrechtsverletzungen, auch eine Verletzung ohne finanziellen Gewinn, werden vom FBI untersucht und ist mit bis zu 5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 250.000$ strafbar.

Erstellt mit Vellum

Ein spezieller Dank geht an die Autorin Olga Goa aus Moskau, die mir bei den russischen Namen und der russischen Geografie geholfen hat.

TIER GEGEN MENSCH …WER GEWINNT?

Ein verwunschener Wald, ein gebrochener Mann, ein Rudel, das ums Überleben kämpft. Können Dreya und die Jungs Quinns Schmerz heilen oder ist für ihn die alleinige Antwort ein Wolf zu bleiben?

Sasha Ivanov, als kleiner Junge in die Sklaverei verkauft, wird durch den unerbittlichen Drang, niemals mehr ein Opfer zu sein, zu einem Monster. Von Dr. Anthony Lazar, dem Genetiker, der die menschliche Rasse erneuern will, als der Schlimmste der Schlimmsten erachtet, entdeckt Sasha, dass er niemals derselbe sein wird.

Quinn Kingston weiß aus persönlicher Erfahrung, was Dr. Lazar tun kann. Aber als Nobilisierter und höchst entwickelter Mensch, ist er in der Lage Ivanov die ruchlosesten Taten zu vergeben? Kann ein Wolf die Vergangenheit überwinden?

Einziger Überlebender Dreya Love Buch 4 gräbt tief in dieser Wandler-umgekehrter-Harem-Reihe, während Dreya und ihre Männer mit dem Leben als genetisch überarbeitete Menschen kämpfen.

1

Newjansk, Russland, 2000

Der junge Sasha Ivanov saß neben seinem Besitzer, Nikolay Reznikov, auf dem Bett. Furcht riss durch seinen Körper auf einer Welle Adrenalin, trieb sein Herz zum Hämmern an. Seine Handflächen schwitzten und er wischte sie an den Bettlaken ab, wo Nikolay es nicht sehen konnte.

Seine Aufregung kam nicht durch Furcht vor dem, was Nikolay mit ihm anstellen würde. Stattdessen fügte das Wissen, was er mit Nikolay anstellen würde, seinen Nerven einen kribbeligen Rausch hinzu, den er verstecken musste. Ein rasiermesserscharfes Messer ruhte in seiner Tasche; dessen Gewicht ängstigte und befreite ihn zur selben Zeit.

Beruhig dich, bevor er die Mordlust in deinen Augen sieht.

Mit einem langsamen Lächeln hob er eine Schulter an und ließ sein Shirt frei gleiten, um seine Haut zu entblößen, lenkte damit Nikolays Aufmerksamkeit ab.

Nikolay streichelte die bloße Schulter. »Ich bin immer von deiner Schönheit erstaunt, Sasha.« Er fuhr mit seinem Finger Sashas Kiefer entlang zum Wangenknochen, wo ein Blitz-Tattoo der Welt zeigte, dass Sasha Nikolays Eigentum war. »Deine Mutter hätte deinen Preis verdoppeln können.«

Sasha wollte bei Nikolays Lob erschaudern, da er wusste, dass sein Besitzer niemals ein Kompliment ohne Rückhand gab. Er zwang sich dazu, sich zu entspannen, während er zur selben Zeit seinen Atem anhielt und sich weigerte zu blinzeln.

Nikolays Hände reisten in Sashas Nacken und strafften sich in einen schmerzlichen Griff, während er wütend in Sashas Gesicht starrte. »Du hast das blaue Outfit tragen sollen. Es ist Dienstag, oder hast du vergessen, wie ich es gern habe, dass du dich anziehst? Hast du nichts gelernt?«

Sasha blickte auf die geschlossene Schlafzimmertür. Sobald Nikolay die Tür verschloss, würde sich der Bodyguard für die Nacht in das nächste Zimmer zurückziehen. Niemand versuchte jemals die Schlafzimmertür zu öffnen, nachdem sie verschlossen wurde – ganz egal, welche Geräusche auftraten.

Eine aufrichtige Träne sammelte sich und sickerte am Tattoo vorbei; das Drahtseil des Todes war in seinem jungen Leben noch nie so dünn gewesen. »Du magst es auch, wenn ich dich überrasche, Nikolay.« Er schaute nach unten und schlug mit seinen Wimpern kokett auf.

Dies beschwichtigte Nikolays launenhaftes Naturell und er öffnete seinen Griff um Sashas Hals. »Schau mich an, Junge.«

Er tat, was Nikolay befahl, aber machte zuerst seinen Blick weicher, so dass ihn der Hass in seiner Seele nicht verriet. »Mein einziger Wunsch ist es, dich zufriedenzustellen«, fügte er hinzu. Er brachte seine strahlendblauen Augen dazu, dem grausamen schwarzen Blick seines Besitzers zu begegnen.

»Ich habe mich in deine Augen verliebt, Junge. Du bist der Süßeste, den ich je gesehen habe.« Er griff in Sashas Hose und umfing seine Genitalien, bevor er mit seinen Händen nach hinten glitt, um seine Pobacken behutsam auseinanderzuziehen.

Sasha hielt sein Gesicht ausdruckslos und seinen Körper entspannt. Er hatte seit Wochen Schamhaare von seinen Genitalien gezupft, da er wusste, dass sein Reiz erledigt wäre, sobald er sexuell reifte. Blaue Augen oder nicht, er würde für diesen Mann beträchtlich weniger wertvoll sein. Die Zeit war für ihn abgelaufen.

Nikolay band seine Abendhose auf und ließ sie zu Boden gleiten. »Besorg’s mir, Sasha. Besorg’s mir, wie ich es dir beigebracht habe.« Er hielt sein schlaffes Glied an Sashas Lippen. »Besorg’s mir und zeig mir diese schönen blauen Augen.«

Seit Sasha das Tattoo auf seinem Gesicht erlangt hat, hatte er schließlich verstanden, dass Nikolay ihn wegen seiner blauen Augen, seinem Mund und seiner Analpassage gekauft hat. Heute Nacht, wie in tausend Nächten zuvor, würde er Nikolays weiches Fleisch zu einem harten Speer werden zu lassen, der als nächstes seine noch immer geschmeidigen Pobacken durchstechen würden

Nicht heute Nacht. Niemals wieder.

Er hielt seine Augen offen, während er an Nikolays Fleisch arbeitete, um ihn an den Punkt zu bringen, den er brauchte, schaute nach der perfekten Gelegenheit. Der Moment kam, genau wie er es so viele Male zuvor gesehen hatte, als Nikolay seine Augen schloss und seinen Kopf nach hinten fallen ließ, vollkommen ungeschützt in den Qualen sich aufbauender Ekstase.

Jetzt!

Während er noch immer saugte, ließ er das Messer aus seiner Tasche gleiten und stieß es in Nikolay, knapp unter den Rippen, in einem Winkel, so dass die Lungen durchstochen wurden. Bevor Nikolay schreien konnte, spuckte Sasha den Penis aus und klemmte seine Hand über den Mund des großen Mannes. Er rief sich diese tausend Nächte in Erinnerung, riss das Messer gerade nach oben, schnitt damit in Nikolays Herz, tötete ihn sofort.

Er hielt inne, keuchend und mit Blut bedeckt, und neigte seinen Kopf, um zu lauschen. Keine Alarme läuteten und keine Bodyguards kamen, um die Tür aufzubrechen. Die einzige Bewegung im Raum war Nikolays Blut, während es von den Seidenlaken auf den Teppichboden tropfte.

Lautlos wie eine Katze auf weichen Füßen wusch er sich und kleidete sich in Klamotten, die er unter dem Bett gebunkert hatte. Von der untersten Schublade des Nachttisch schnappte er sich eine Handfeuerwaffe und stopfte diese in die Rückseite seiner Hose. Er ging zu einem Gemälde und zog es von der Wand weg, um einen Wandsafe zu enthüllen, und wirbelte das Einstellrad mit geschlossenen Augen, lauschte auf die Schließzylinder, die er hunderte Male zuvor gehört hatte.

Rechts. Links. Rechts. Klick. Der Safe schnappte auf.

Er stopfte Geldbündel in einen Kissenbezug, zusammen mit Juwelen und goldenen Krugerrands, bevor er einen Knoten in den Seidenstoff band. Er hob den Schlafzimmertürschlüssel seines Gefängnisses auf und hielt inne, blickte auf die widerwärtigen Überbleibsel seines Besitzers.

Niemals wieder, schwor er still. Er kehrte zur Leiche zurück und sägte den geschrumpften Penis ab, stopfte ihn dann in Nikolays schlaffe Lippen.

Lutsch das.

»Oh, ich habe gelernt«, flüsterte er in ein taubes Ohr. Er schloss die Schlafzimmertür auf und spähte den Flur hinauf und hinunter. Lautlos und tödlich ging er auf Zehenspitzen den Flur entlang und verließ das Haus durch eine Tür der Diener in die Gärten.

Von diesem Tag an sah ihn niemand östlich des Uralgebirges und lebte weiter, um davon zu erzählen.

Brüssel, Belgien, 2015

In einem NATO Special-Ops-Einsatzraum wertete Quinn Kingston die Informationen aus, die er und sein Team zusammengestellt hatten. Obwohl seine Teammitglieder die Besten waren, die er versammeln konnte, mit Zugang zu dem Neuesten in Sachen Überwachungssystemen, hatten sie nicht, was sie brauchten, um Sasha Ivanov zu holen. Als erfahrener Menschenhändler ließ Ivanov sich niemals verwundbar. »Er hat von den Besten gelernt.«

»Die Besten der Schlimmsten«, sagte Anika, die Team-Profilerin und Taktikspezialistin.

August, der Waffenspezialist des Teams, schnaubte. »Man muss zugeben, dass Nikolay Reznikov in einem zarten Alter umzubringen, dann seinen Schwanz in seinen Mund zu stopfen, angemessen grausam war. Wenn irgendjemand einen solchen Tod verdient hat, hat sich Reznikov qualifiziert.«

»Geschenkt«, gab Anika zu und zuckte mit einer Schulter. »Es nennt sich Wie man ein Monster erschafft für Dummies.«

»Ich werde nie verstehen, warum Opfer heranwachsen, um ihre Peiniger nachzuahmen. Erklär mir das«, murmelte Felix. »Gib mir Prozessoren und Mikroprogramme, Dinge, dich ich verstehen kann. Die menschliche Natur ist zu menschlich.«

»Niemand behandelt ein Raubtier wie ein Opfer«, bot Quinn. »Es ist ein Schutz davor, jemals wieder zum Opfer gemacht zu werden. Also sagt mir, was haben wir? Trägt es dazu bei, das Monster in einen Käfig zu sperren?«

»Ihn umzulegen, hilft mir bei Nacht zu schlafen«, sagte August.

Felix reichte Kopien einer Akte herum. »Ivanovs Anwesen, Fabriken, Plantagen und Bordelle sind auf jedem Kontinent, außer China und der Antarktis. Seine Operation verschiebt Tausende jedes Jahr.«

»Junge weiße Mädchen aus Europa«, fügte Anika hinzu, »gehen in diese hochpreisigen Bordelle in Europa und im Nahen Osten. Frauen, die vom Boko Harem zurückgewiesen wurden, füllen seine Fabriken in den Philippinen; obdachlose Kinder aus Afrika arbeiten auf seinen Kakao-Plantagen. Es gibt keine abscheuliche Praxis, die der Menschheit bekannt ist, mit der er kein Geld verdient.«

Quinn warf die Akte auf den Tisch. »Aber können wir ihn kriegen?«

Hungrig und kalt, einen Sack mit gestohlenem Geld und Juwelen, eine Waffe und ein Messer tragend, ging Sasha die ganze Nacht lang.

Bleib stark. Bleib am Leben. Geh niemals zurück.

Er hielt sich am Straßenrand und versteckte sich, wenn Fahrzeuge in Richtung Nikolays Gelände an ihm vorbeiröhrten. Die Fahrzeuge kamen wieder, rasten dorthin zurück, wo sie herkamen, verbreiteten die Neuigkeiten von Nikolays Tod. Er versteckte sich tiefer in den Wäldern. Aber er hielt niemals an.

Als er auf ein Bahngleis stieß, verließ er die Straße und folgte dem Gleis, zählte die Bahnschwellen, um konzentriert zu bleiben. Das Gleis erreichte schließlich einen Güterbahnhof und er fand einen Waggon mit einer Schiebetür und zerrte die Tür auf. Als er sah, dass er sauber und leer war, sprang er hinein und schloss die Tür.

Er sammelte Stroh und machte einen Haufen in der Ecke, kletterte hinein und bedeckte sich. Endlich versteckt, kauerte er sich hin, keuchte und erschauderte als Rückwirkung, sein Herz hämmerte, seine Zunge war trocken vor Furcht.

Der großäugige Schock auf Nikolays Gesicht, als das Messer seine Rippen durchstach, füllte Sashas Verstand. Wieder und wieder spielte er die Erinnerung ab, lächelte breiter bei jedem Moment der Erinnerung.

Niemals wieder, schwor er.

Niemals wieder werde ich hilflos sein.

Da er wusste, dass Nikolays Tage ihn zu vergewaltigen endlich vorbei waren, entspannte er sich. Bei seiner Erschöpfung fiel er in einen tiefen Schlaf und träumte von seiner Mutter, deren Gesicht mit lebhaften Details in seinem Verstand lebte.

Er konnte sich an die Art und Weise erinnern, wie ihr kurzes Haar in ihre Augen gepustet wurde, als sie das Geld von Nikolay nahm. Sie schob das Bündel Banknoten in ihren dürren Busen und verließ ihn mit einem letzten bisschen Ratschlag. »Versuch nicht zu weinen; es macht deine Augen rot.«

Er hätte sie damals umgebracht, wenn er gewusst hätte, was er jetzt wusste.

Plötzlich schlang sich ein fester Griff um seinen Unterschenkel. »Hey, was haben wir da?«, gab eine Stimme bekannt, rüttelte Sasha aus seinem Traum.

Bevor ein weiteres Wort kommen konnte, sprang er auf und flog dem Mann ins Gesicht, der es gewagt hatte ihn zu berühren. Mit einem Ausfallschritt, der von all seinem Gewicht und seiner Wut, Furcht und Rage angetrieben wurde, versenkte er seine zwölf Zentimeter Klinge in der Augenhöhle des Mannes.

Das Messer kam mit einem feuchten Geräusch aus dem Schädel heraus, was Sasha an Nikolays Penis erinnerte, der aus seinem Mund kam. Er bleckte seine Zähne und knurrte die zwei schockierten Männer an, die den plötzlich blutigen Körper ihres Gefährten auf dem Boden des Zugwaggons anstarrten.

»Wer ist als nächstes dran?«, fragte er. Er ergriff die Schusswaffe und zeigte mit ihr auf sie, sein Finger am Abzug. Sprachlos machten beide einen Schritt zurück, die Hände abwehrend hochgehalten.

Die Furcht auf ihren Gesichtern war für Sasha ein Stärkungsmittel. Jetzt hatte er zum ersten Mal die Kontrolle. Was auch immer als nächstes kam, es war seine Entscheidung, seine Wahl. Der Rausch der Macht riss ihn mit, berauschte ihn, machte ihn mutig, und für einen süßen Moment kompensierte dieser ihn für über eintausend Nächte des Schreckens.

»Kommt schon, Jungs«, gurrte er. »Ich kann es euch beiden besorgen.« Er klimperte mit seinen Wimpern über seinen glanzvollen blauen Augen und spitzte seine Lippen in seiner besten koketten Pose. Als deren Augen mit dem Licht des Verlangens aufschlugen, drückte er zweimal den Abzug und besorgte es ihnen beiden.

»Aber können wir ihn kriegen?«

Quinns Frage schallte durch den Einsatzraum.

Anika seufzte niedergeschlagen. »Er sammelt seine Opfer von der Straße, hält sie nicht länger als 36 Stunden, bevor er sie über internationale Grenzen bewegt.«

Tiefe Skepsis verflocht sich durch ihre Stimme und prallte im Zimmer umher. Jedes Teammitglied rutschte auf seinem Platz herum.

»Seine Operation bewegt sich schnell, weil seine Untergebenen die engste Basisarbeit haben«, fügte Felix hinzu.

»Er macht niemals Sammlungen aufeinanderfolgend in irgendeiner Stadt«, lamentierte August. »Er sammelt in Paris und verlässt die Stadt, bewegt sich dann nach Florenz oder Rom, Amsterdam oder irgendeine von einem Dutzend europäischer Städte. Also, nimm jede Operation mal ein Dutzend und das sind diejenigen, von denen wir in der EU wissen.«

Quinn wusste, wo das hinsteuerte. Sasha Ivanov machte sich unberührbar. »Zeig mir seine Leute.«

Felix tippte auf seine Tastatur und eine Vielzahl von Verbrecherfotos erschien auf dem Bildschirm. »Das sind die uns bekannten, wahrscheinlichen Mitarbeiter von Ivanov.«

Sie waren zwei Dutzend abgebrühte Kriminelle, skrupellos und tödlich, mit langen Vorstrafenregistern in Prostitution, Erpressung, Entführung und Mord. Doch die Gesichter waren nicht unheimlich, tatsächlich waren alle attraktiv – die Art von Gesicht, die ein Opfer in eine Falle locken würde.

»Bring die Fotos dieser Männer in die Gesichtserfassung, Felix. Ich will, dass Kameras jedes Mal bingen, wenn ihre Gesichter auftauchen, so dass wir wissen, wo sie sind. Ich will alles erfahren, was es über Ivanovs Operation zu wissen gibt.«

Der Zug trug Sasha und die drei toten Männer nach Orsk, wo er auf den Straßen mit einem Plan aufschlug. Innerhalb einer Woche, als er Nikolays Penis abgeschnitten und in seinen Mund gestopft hat, hatte er neue Kleidung, ein Apartment mit vier Schlafzimmern und drei Prostituierte, welche die drei Extrabetten mit Kunden füllten.

Und er hatte nur zwei Männer und eine Prostituierte töten müssen, um das zu erreichen. Einer der Krugerrands überzeugte den durchtriebenen und hartäugigen Polizeihauptmann sich seiner stillen Gehaltsliste anzuschließen, und so begann das Imperium.

Sein erstes Mädchen, Ekaterina, flüsterte: »Er hat Annas Kehle durchgeschnitten, als sie sich geweigert hat für ihn zu arbeiten. Dann, so ruhig man nur sein kann, seine blauen Augen kühl wie Eis, während Blut noch immer von seinem Messer tropfte, fragte er, ob ich für ihn arbeiten würde.« Sie erschauderte. »Du willst diesen Mann nicht verärgern.«

Nach einem Monat hat er sich mit einem Jungen auf der Straße angefreundet, den er beobachtet hatte. »Willst du mit mir arbeiten?«, fragte Sasha.

Der Junge, Stepan, war älter, vielleicht vierzehn, mit weichem braunen Haar und Grübchen, wenn er lächelte. Sasha hatte bemerkt, dass er bei Kunden beliebt war.

Es ist eine Schande dieses Gesicht auf der Straße zu verschwenden, wenn es auf bessere Weise genutzt werden konnte.

»Komm mit mir, lerne, was ich dir beibringen kann«, köderte Sasha. Er hielt ein Bündel Bargeld hoch. »Du kannst hier in Orsk mein Mann sein, nachdem ich gehe.«

Stepan rutschte mit seinen Füßen herum, umarmte seine Brust mit seinen Armen. Er schaute die Gasse hoch und runter, seine Lippen verzogen sich vor Unsicherheit von einer Seite zur anderen. »Was muss ich tun?« Vorsicht kroch in seine Augen.

Sasha wusste, ein falsches Wort und der Junge würde abhauen. »Mach dir keine Sorgen, ich werde dir nicht wehtun.« Er blickte auch die Gasse hoch und runter. »Du hast ein hübsches Gesicht und ich sehe, dass du beliebt bist, aber ich habe einen anderen Job für dich. Komm. Ich gebe dir zu essen und hol dir Kleidung. Dann reden wir.«

Nach einem heißen Bad und Mahlzeit, überprüfte Stepan seinen neuen Status mit Wertschätzung. »Was soll ich tun? Jemanden umbringen?«

»Nein, selbstverständlich nicht«, lachte Sasha. »Mit deinem hübschen Gesicht will ich, dass du Mädchen für mich holst. Eine Menge Mädchen. Ich werde dir beibringen, wie.«

»Und wenn ich das für dich tue?«

»Wirst du in einem Haus leben, das mit Mädchen gefüllt ist, die tun, was du sagst. Alles, was von dir verlangt wird, ist, dass du den Frieden wahrst und mir das Geld gibst. Dein Anteil abgezogen, selbstverständlich.« Er drückte sich vom Tisch weg und stand auf. »Von dort kommen viele weitere Möglichkeiten.«

Stepan folgte und Sasha führte ihn hinaus auf die Straße. »Klingt das wie etwas, das du tun willst?«

»Klingt gut«, antwortete Stepan.

Die kurze Stellungnahme ritt auf einem Schimmer des Zweifels, während Sasha in eine einsame Gasse abbog. »Was ist denn?«, fragte er.

Stepan hielt an. »Man sagt – du weißt, wie herumgeredet wird, dass du …«

Sasha nickte. »Ah, ich weiß, wie man auf der Straße sagt.« Er zog einen Finger über seine Kehle.

»Ja.« Stepan zögerte. »Das sagt man.«

»Ich verstehe.« Er legte seinen Arm um Stepans Schultern und zog ihn die Gasse herunter zu einem stinkenden Haufen Müllsäcke. Er hielt an und befächerte mit seiner freien Hand seine Nase. »Puh, riecht sehr schlimm hier.«

Während er mit seinem Arm noch immer Stepan hielt, sagte er: »Du kannst mit mir kommen, Stepan, und ich werde dich reich machen. Ich werde dich von der Straße holen und dir ein gutes Leben schenken.«

Er straffte seinen Griff um die Schulter des Jungen und trat nach dem Müll, deckte das tote Gesicht eines kleinen Jungen auf. Der Junge blickte zu Sasha und Stepan auf, mit Augen, die durch den Tod trüb waren, und Wangen, die durch Verfall aufgedunsen waren.

»Du kannst mein Angebot annehmen. Oder du kannst wie dieser Junge sein.«

Stepan wurde steif. Sasha dachte, dass er vielleicht davonstürzen würde, aber Stepan starrte das tote Gesicht für einen langen Moment lang bebend an. Schließlich sagte er: »Ich will kein toter Junge sein, also gehe ich mit dir, Sasha. Bring mir bei, wie ich dir Mädchen hole.«

Sobald die Worte draußen waren, ließ Sasha Stepans Schulter los und packte seinen Nacken. »Gut«, rief er zuträglich aus, aber dann straffte er seinen Griff zu einem brutalen Halt, während er sie von Angesicht zu Angesicht brachte. »Und Stepan, du verärgerst mich nie.«

Stepans Augen traten hervor, als sich der Griff in seinem Nacken festigte, aber nickte energisch. »Niemals«, sagte er. »Dich nie verärgern, niemals.«

Sasha suchte Stepans Augen ab. Zusammen mit einem hübschen Gesicht hatte Stepan auch diesen roten Faden der Selbsterhaltung um jeden Preis, der in seinen Augen sichtbar war. »Gut«, sagte er und ließ Stepans Hals los.

Er trat zurück, nahm scherzhaft eine Kampfhaltung ein und lieferte einen leichten, brüderlichen Schlag auf Stepans Schulter. »Nun«, sagte er mit einem großen Lächeln, wandte sich vom dem Gestank des toten Jungen ab. »Lass uns dich fein machen. Oh, was ich vorhin darüber gesagt habe, niemanden umzubringen? Ich habe gelogen. Das ist kein Problem für dich, oder?«

Stepan schüttelte energisch seinen Kopf. »Will kein toter Junge sein, also, nein. Kein Problem.«

»Gut«, bestätigte Sasha. »Nun, welche Art von Messer magst du?«

2

Im NATO-Taktikraum hörte sich Quinn die Pläne seines Teams an.

»Ivanovs Schlepperkommandos arbeiten in jeder Stadt alle zu unterschiedlichen Zeiten.« Felix rief eine Reihe von Standbildern aus Aufnahmen von Überwachungskameras aus Rom, Brüssel, Paris und Berlin auf.

»Dadurch, dass wir diese vier Städte in den letzten zehn Tagen beobachtet haben, sehen wir, dass sie in der Stadt ankommen und Ressourcen wie Telefone, Wohnungen und Fahrzeuge durch eine Briefkastenfirma einer Briefkastenfirma usw. sichern«, fügte Anika hinzu.

August fuhr fort. »Sie zielen auf Touristen aus verschiedenen Hotels ab, zumeist mittelpreisigen Einrichtungen.«

»Man darf die Oberschicht nicht aufscheuchen«, sagte Quinn.

»Richtig«, stimmte Felix zu. »Sie stellen ihren Opfern aus der Mittelschicht zwei Tage lang nach, führen die Gefangennahme durch und sind innerhalb von 36 Stunden verschwunden.«

Quinn wartete darauf, das Ende der Geschichte zu hören. »Und dann?«

Anika schnaubte. »Dann verlieren wir die Opfer, wenn sie in Ivanovs System eingespeist werden.«

»Und die Leutnants tauchen innerhalb von 36 Stunden in einer zufälligen Rotation ohne Muster in einer anderen Stadt auf. Eine endlose Wiederholung«, beendete Felix.

»Wie werden die Opfer abtransportiert?«, fragte Quinn.

»Wahrscheinlich per LKW über die EU-Grenzen, bis sie ein Boot erreichen und in die Nacht schlüpfen, um nie wieder gesehen zu werden«, sagte August.

»Ist eines seiner Opfer entkommen, um die Geschichte zu erzählen?« Felix’ Finger bewegten sich nicht, um auf die Tastatur zu tippen und die Dateien von Überlebenden aufzurufen. Quinns Mund wurde trocken.

Von den Tausenden jedes Jahr gibt es keine überlebenden Entflohenen.

»Wenn wir Ivanov nicht kriegen, lasst uns seine Männer holen«, sagte er.

»Stepan Kozar ist seine Nummer Eins«, sagte Felix. »Er und Ivanov sind immer zusammen.«

»Dann sammeln wir seine Leutnants ein und sehen, ob einer von ihnen bricht. Bringt sie von jedem Grenzkontrollpunkt, Flugzeug, Zug- und Busbahnhof her. Ich will, dass es bekannt ist, dass ihre Gesichter gesucht werden.«

»Zumindest können wir die Opfer von diesen auseinandergesprengten Operationen retten«, sagte Anika.

»Vielleicht erregt das Ivanovs Aufmerksamkeit«, sagte Quinn. »Vielleicht zeigt er sich.«

Die Haftbefehle der zwei Dutzend Leutnants gingen sofort raus. Nacheinander wurden sie gefangen genommen, inhaftiert und zur Vernehmung in eine spezielle Black Ops-Unterbringungseinrichtung gebracht.

»Maxim Solonik, aufgegriffen bei der Einreise nach Belgien «, sagte Quinn und beobachtete den Mann im Verhörraum. Solonik, Mitte zwanzig, schien gut gebaut, gutaussehend und kaltblütig wie ein toter Stör.

Er betrat den Verhörraum. »Maxim, ich bin Ermittlungsbeamter Quinn Kingston bei der NATO-Sondereinsatzgruppe für Menschenhandel.« Er setzte sich an den Tisch und ließ Soloniks dicke Akte auf die Tischplatte klatschen. »Max, Sie sind ein vielbeschäftigter Junge.«

Maxim lehnte sich mit einem höhnischen Grinsen zurück. »Sie haben nichts gegen mich in der Hand, weil ich nichts getan habe. Also lassen Sie mich gehen oder rufen Sie meinen Anwalt an.« Er neigte seinen Kopf mit arroganter Zuversicht nach hinten.

»Na ja, zufällig ist es so, dass ich Sie dem Schauplatz mehrerer Entführungen in Paris, Rom und Brüssel im letzten Monat zuordnen kann.«

»Rufen Sie den Anwalt an.«

Quinn drehte sich dem halbdurchlässigen Fenster zu und bedeutete, dass die Kamera ausgeschaltet wurde. »Ich verstehe, dass Sie Ivanov gegenüber loyal sind.«

»Wer ist das?«

»Sasha Ivanov, ungefähr 28 Jahre alt, aus Jekaterinburg. Im Alter von etwa 12 Jahren ermordete er Nikolay Reznikov, schnitt ihm den Penis ab und stopfte ihn in dessen Mund. Ivanov hat blaue Augen und ein Blitztattoo auf seinem linken Wangenknochen.

»Derzeit leitet er eine internationale Menschenhandelsorganisation, der Sie angehören und für die ich Sie unter Bedingungen, die Sie sich nicht wünschen, für lange Zeit wegsperren werde. Für eine sehr lange Zeit.«

»Ich habe es Ihnen gesagt. Ich kenne diesen Ivanov nicht. Lassen Sie mich gehen oder rufen Sie meinen Anwalt an.«

»Nein, das wird nicht passieren. Sehen Sie, ich werde Sie in eine Zelle werfen und vergessen. Ich werde das Gleiche mit dem Rest von Ivanovs Männern machen, dann werde ich euch alle vergessen, bis jemand durstig oder hungrig wird oder einen Schuss braucht. Sobald einer von euch redet, geht ihr alle unter – außer der, der redet.«

Es dauerte vier Tage, um dies bei allen zwei Dutzend anzukündigen. Einer nach dem anderen gingen sie in ihre Zellen. Keiner gab zu Ivanov erkannt zu haben.

»Keiner von ihnen wird brechen«, sagte Anika. »Ich habe alle ihre Videos und ihre Geschichte studiert und sie haben viel mehr Angst vor Ivanov als vor dir.«

Vierundzwanzig Stunden vergingen. Ein weiterer Tag. Und noch ein Tag.

»Wie viel Wasser gibst du ihnen?«, fragte Anika.

»Nicht mehr als ich muss.«

»Du kannst sie nicht viel länger hier behalten«, sagte August.

»Ich weiß. Ich dachte wirklich, einer würde brechen.« Quinn starrte auf die Namensliste und wünschte sich, er könnte seine Hände um ihre Hälse schlingen.

Wenn es nach mir ginge, würde keiner von ihnen leben.

»Ich würde mich besser fühlen, wenn diese Männer nie zu Ivanov zurückkehren würden«, grübelte er laut und spürte die Blicke, die hinter seinem Rücken ausgetauscht wurden. Die Leutnants wegzusperren, sollte einen Riss in der Organisation offenbaren, aber die Reaktion dieser vierundzwanzig Männer ließ ihn zweifeln.

Wenn wir sie freilassen, wird das wahrscheinlich Ivanov auf uns hetzen. Was habe ich getan?

»Geben wir dem noch einen Tag«, befahl er.