0,99 €
Elfi wohnt mit ihren Eltern und ihrem Bruder Erikli in der Fischerhauserstraße. Dort gibt es im Keller ein geheimes Zimmer, von dem außer Elfi und Oma Elfriede niemand etwas weiß.
Eines Tages verirrt sich die Maus Berta dorthin, weil der dicke Kater Mulli sie fressen will...
Eine fantasievolle Kurzgeschichte für kleine und große Kinder!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2018
Tick Tack Tick Tack. Elfi saß am großen Holztisch in der Küche und beobachtete die Zeiger der Wanduhr. Wie lange es wohl dauern würde, bis der Bleistift, den sie sich gerade ins Ohr schob, auf der anderen Seite wieder herauskam?
„Elfi, nimm den Bleistift aus dem Ohr und konzentriere dich“, mahnte Mutti. Schnell zog Elfi an dem Stift, legte ihn auf den Tisch und machte ein ernstes Gesicht. Sie wusste nämlich nicht so genau wie man aussieht, wenn man sich konzentriert. „Wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken“, sagte Mutti und schüttelte dabei den Kopf, „zwölf geteilt durch zwei ist die Aufgabe.“ Zwölf geteilt durch zwei, zwölf geteilt durch zwei – tick tack tick tack. Elfi mochte Rechenaufgaben nicht. Und Rechenaufgaben, bei denen man zur Lösung mehr als zehn Finger brauchte, wo man doch nur zehn Finger hat, mochte sie ganz besonders nicht. Mutti begann zu helfen: „Überleg doch mal, wenn Du von Oma Elfriede zwölf Bonbons bekommst und die Hälfte davon deinem Bruder geben sollst, wie viele Bonbons bekommt dann jeder von euch?“ „Na sechs Stück natürlich“, antwortete Elfi wie aus der Pistole geschossen. Komischerweise fiel ihr das Rechnen gar nicht mehr schwer, wenn es um Bonbons, Schokolade oder andere Süßigkeiten ging. Und in diesem Fall fand sie es auch ziemlich wichtig, dass man richtig rechnen kann. Mutti war zufrieden: „Genug geübt für heute“, meinte sie mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Das ließ sich Elfi nicht zweimal sagen und sprang so schnell auf, dass der Stuhl hinter ihr beinahe umgefallen wäre. „Oma Elfriede hat übrigens nach dir gefragt“, rief ihr Mutti noch nach, während Elfi schon aus der Küche hopste.
Elfi mochte Oma Elfriede sehr gerne, obwohl sie nicht ihre richtige Oma war. Die alte Frau bewohnte zusammen mit ihrem dicken, gefräßigen Kater Mulli ein Haus in der gleichen Straße, in der Elfi wohnte. Sie war überall nur als Oma Elfriede bekannt und keiner wusste so genau wie sie wirklich hieß. Elfi hatte ihr irgendwann einmal erklärt, dass jeder einen Vornamen und einen Nachnamen hat: „Ich heiße zum Beispiel Elfi Etzkorn und du heißt Elfriede mmmh?“ Mit großen fragenden Augen hatte sie damals Oma Elfriede angeschaut und darauf gewartet, dass sie den Satz beendet. Aber Elfriede hatte ihren Nachnamen im Laufe der Zeit anscheinend selber vergessen. „Es gibt ja auch Wichtigeres im Leben“, hatte Elfi genauso tröstend gesagt, wie ihr Vater das immer bei ihr tat. Danach hatte sie nie mehr nach Elfriedes Nachnamen gefragt.
Oma Elfriede und Mulli bewohnten schon immer das Haus mit der Nummer 33 in der Fischerhauserstraße und Oma Elfriede war schon immer alt. Davon war Elfi fest überzeugt. Die Bewohner der Fischerhauserstraße meinten, dass die alte Elfriede etwas wunderlich sei. Na ja, wenn wunderlich bedeutet, dass man sehr oft Chips isst und mit seiner Katze redet, dann hatten sie wohl recht. Oma Elfriede aß Chips für ihr Leben gern. Ganz besonders mochte sie die scharfen mit Peperoni-Geschmack. Es gab nur ein Problem bei der ganzen Sache: auch dem Kater Mulli schmeckten die Chips recht gut. Elfriede verbrachte deshalb viel Zeit damit, die Packungen vor dem Kater zu verstecken. Die Verstecke, die sie sich dabei aussuchte, waren so gut, dass sie die Chips oft selbst nicht mehr wiederfand. Weil sie vergesslich war, glaubte Oma Elfriede dann, sie schon aufgegessen zu haben. Umso mehr freute sie sich, wenn eine Packung zufällig wieder auftauchte.