Endlich blicken, wie wir ticken – Spannendes Wissen rund um die Pubertät - Mayim Bialik - E-Book
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Endlich blicken, wie wir ticken – Spannendes Wissen rund um die Pubertät E-Book

Mayim Bialik

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Beschreibung

Aufklärung auf Augenhöhe von ›The Big Bang Theory‹-Star Mayim Bialik Erwachsenwerden ist nicht so einfach: Haare tauchen an den seltsamsten Stellen auf, Brüste wachsen, Stimmen brechen, Herzen auch. Die Meinungen der Freunde werden immer wichtiger, die Eltern noch nerviger – und als ob das alles nicht schon genug wäre, kommt noch der Druck hinzu, »männlich« oder »weiblich« oder schlau oder schön genug sein zu müssen. Schauspielerin Mayim Bialik – Amy aus ›The Big Bang Theory‹ – teilt Wissen aus ihrem Studium der Neurowissenschaften und persönliche Erfahrungen mit ihren jungen Leser*innen. Nach der Lektüre bleibt man mit dem Gefühl zurück: Wir alle müssen da durch – Jungs und Mädchen – und wir werden es mit Bravour meistern!

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Seitenzahl: 235

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Über das Buch

Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten – aber nicht in diesem Buch!

Denn in diesem Buch teilt Mayim Bialik – Amy aus ›The Big Bang Theory‹ – ihr Fachwissen zum Thema Erwachsenwerden mit euch. Denn je mehr ihr wisst, desto besser könnt ihr für euch und euren Körper die richtigen Entscheidungen treffen, egal was die Eltern sagen, egal was alle anderen denken. Wenn ihr wisst, welche Hormone warum verrückt spielen, ist es gleich viel leichter, das Chaos namens Pubertät zu meistern!

Erwachsenwerden ist nicht so einfach: Harre tauchen an den seltsamsten Stellen auf, Brüste wachsen, Stimmen brechen, Herzen auch. Die Meinungen eurer Freunde werden immer wichtiger, eure Eltern noch nerviger. Und dann noch der Druck, schlau und schön genug sein zu müssen. Schauspielerin Mayim Bialik hat nicht nur als Amy aus ›The Big Bang Theory‹ einen Doktortitel in Neurowissenschaften, sondern auch im echten Leben. Sie weiß also genau Bescheid, was in der Pubertät mit eurem Gehirn und eurem Körper passiert.

Inhalt

Willkommen!

1 Wie unser Körper funktioniert

Erst süß, dann pickelig

Ein Schritt zurück: XX oder XY?

Eure Körper in der Pubertät

Haare, Haare, Haare

Von Mann zu Mann: Tipps zum Rasieren

Die Faszination von Brüsten

Von Frau zu Frau: Die Vielfalt der Brüste

Ladies first! Der weibliche Körper

Menstruation

Von Frau zu Frau: Tipps für die Tage mit den Tagen

Last, but not least! Der männliche Körper

Unser Verhalten: Typisch Junge, typisch Mädchen?

Auf den Punkt …

2 Wie unser Körper wächst

Viel trinken!

Gesund essen!

Proteine

Kohlenhydrate

Kalziumzufuhr mit oder ohne Milchprodukte

Fette und Öle

Achtsamkeit

Bewegung

Körper- und Selbstwertgefühl

Auf den Punkt

3 Wie wir lernen

Aus Büchern lernen: Schule

Spielerisches Lernen: Sport

Kulturelles Lernen: Medien

Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll

Etwas über sich selbst lernen: Hobbys

Auf den Punkt

4 Wie wir lieben

Sich nahe sein: Familie und Freunde

Männerfreundschaften

Sich näherkommen: Romantik

Bahn frei für die Hormone!

Wie zwei Magnete: Anziehungskraft

Dating

Jemanden umwerben

Let’s talk about S-E-X

Einverständnis

Verhütung

Spätzünder

Auf den Punkt

5 Wie wir schwierige Situationen bewältigen

Was ist Stress?

Haben Jungs und Mädchen die gleichen Gefühle?

Wie zeigt sich emotionaler Stress?

Stressbewältigung

Auf den Punkt

6 Wie wir unserem Leben Bedeutung verleihen

Die Zukunft

Lebensstil

Uni

Kein Studium?

Soziales Engagement

Auf den Punkt

Noch ein paar nachträgliche Gedanken

Danksagung

 

 

 

 

Für meine starken, schlauen und spektakulären Söhne

Miles Roosevelt und Frederick Heschel:

Ihr habt aus mir eine Mutter gemacht

und ihr habt es geschafft, dass alles so viel besser wird,

als es sich das Mädchen in mir jemals hätte erträumen können.

Willkommen!

Ein Mensch sein, das klingt so einfach. Schließlich bestehen wir alle nur aus sechs Elementen: Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kalzium und Phosphor. Die Zellen und Organe unseres Körpers und sogar unser unglaubliches Gehirn, das so vieles denken, berechnen und fühlen kann – all das ist aus ihnen zusammengesetzt. Allein diese sechs Bestandteile machen das möglich! Klingt simpel, oder?

Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht! Meistens kommt es uns sogar alles andere als einfach vor, ein Mensch zu sein. Wir bestehen zwar nur aus diesen sechs Elementen, doch normalerweise fühlt es sich an, als müssten wir sechstausend Dinge gleichzeitig schaffen. Während wir erwachsen werden, machen unser Körper, unser Gehirn und unser Gefühlsleben sehr, sehr viele Veränderungen durch. Dann fühlt es sich manchmal sogar so an, als müssten wir sechs Millionen Dinge auf einmal bewältigen. Wie kann ein Körper, der aus nur sechs Elementen besteht, das Leben so unglaublich kompliziert machen?

Also, ich habe als junge Frau einen ziemlich interessanten Weg eingeschlagen, was mich, wie ich glaube, zu einer geeigneten Gesprächspartnerin macht, wenn man sich über die komplizierten Seiten des Lebens unterhalten möchte. Mit elf habe ich mit der Schauspielerei angefangen und war überraschenderweise ziemlich erfolgreich damit. Mit vierzehn bekam ich dann sogar eine eigene Fernsehsendung, Blossom, die gedreht wurde, bis ich neunzehn war. Darin ging es um ein Mädchen – meine Rolle! – , das gemeinsam mit ihren beiden Brüdern bei ihrem geschiedenen Vater aufwächst. Als Schauspielerin spielte ich die schlimmsten und unvergesslichsten Momente, die man sich als Jugendlicher nur vorstellen kann – vor den Augen aller Zuschauer, in deren Ländern meine Sendung ausgestrahlt wurde. Ich bekam meinen ersten Kuss und kaufte das erste Mal Tampons. Ich setzte mich gegen Gruppenzwang zur Wehr, Alkohol zu trinken oder Drogen zu nehmen, und schloss wichtige Freundschaften – und all das während ich diese Dinge gleichzeitig auch im echten Leben durchmachte. (Peinlich, aber wahr: Meinen ersten richtigen Kuss bekam ich im Fernsehen!)

Als ich neunzehn war, legte ich mit der Schauspielerei erst einmal eine Pause ein, um aufs College zu gehen und meinen Abschluss in Neurowissenschaften, die Wissenschaft vom Gehirn und dem Nervensystem, zu machen. Danach studierte ich noch weitere sieben Jahre und promovierte. Ich habe also ziemlich lange studiert! Während des Studiums bekam ich mein erstes Baby und nachdem ich meine Promotion hatte, bekam ich noch ein zweites. Das waren vielleicht verrückte Zeiten: Eine Mutter und Studentin zu sein, bedeutete, täglich Millionen von Windeln zu wechseln, das Baby zu füttern und gleichzeitig Vorlesungen zu besuchen, für Tests zu lernen und eine Doktorarbeit zu schreiben. Ich bekam wirklich nicht viel Schlaf.

Als meine Söhne noch klein waren, habe ich 9- bis 17-Jährigen Unterricht in Naturwissenschaften gegeben. Danach kehrte ich zur Schauspielerei zurück und erhielt schließlich die Rolle der Amy Farrah Fowler – einer Neurowissenschaftlerin – in der Serie The Big Bang Theory. Nun bin ich also nicht nur im wahren Leben eine Wissenschaftlerin, sondern spiele auch eine im Fernsehen. So viel zum Thema »die Kunst imitiert das Leben«

Ihr fragt euch bestimmt: Was haben eine Karriere als Kinderstar, ein Doktortitel, meine zwei Söhne und eine Rolle in der bekanntesten Comedyserie Amerikas nun mit diesem Buch über’s Erwachsenwerden zu tun? Na ja, durch meine Kindheit in der Öffentlichkeit habe ich viel darüber nachgedacht, was die Gesellschaft von uns erwartet. Leider war das damals – und ist es auch heute noch – etwas ganz anderes als das, was von Jungs erwartet wird. Von mir wurde ein bestimmtes Aussehen und ein bestimmtes Verhalten erwartet – während ich vor den Augen der ganzen Welt von einem Mädchen zu einer Frau heranwuchs. Das setzte mich ziemlich unter Druck.

Früher hätte ich nie gedacht, dass ich einmal eine Naturwissenschaft studieren würde, weil ich glaubte, Naturwissenschaften und Mathe wären nur was für Jungs. Als ich fünfzehn war, gab mir eine Privatlehrerin das nötige Selbstvertrauen und ich wurde eine Naturwissenschaftlerin – was nicht immer einfach war, weil immer noch die meisten Wissenschaftler Männer sind. Und sich verabreden, heiraten und Kinder kriegen machte es noch schwieriger.

Wenn man in einer Welt voller neuer Technologien eine erwachsene Schauspielerin ist, ist man eigentlich in der gleichen Lage wie jüngere Leute. Auch wenn ich erwachsen bin, spielt sich ein Großteil meines Lebens in den sozialen Medien ab. Es ist mir wirklich wichtig, was andere über mich denken, und als Frau stehe ich ganz besonders unter Druck, was mein Aussehen betrifft. Man muss keine berühmte Schauspielerin sein, um zu wissen, wie das ist!

Jetzt fragen sich die Jungs unter euch sicher, was mich dazu qualifiziert, ihnen das Erwachsenwerden nahezubringen! Die Stimmen, Erfahrungen und Wünsche meiner eigenen zwei Söhne begleiten mich als Mom und Doktor der Neurowissenschaften genauso wie die Erfahrungen, die ich als Mädchen gemacht habe. Mein Ziel ist es, euch mit diesem Buch zu vermitteln, was wir drei alles gemeinsam gelernt haben. Früher war ich oft die, »die nicht dazugehört«. Einer der Gründe, warum das so war, ist der, dass ich mich oft von Dingen angezogen fühle, von denen viele behaupten, dass sie »nur was für Jungs« seien. Ihr seht also, ich bin eher die draufgängerische Mom – und das passt ganz gut zu mir und meinen Jungs. Ich stehe zum Beispiel total auf Sportwagen. Und ich schaue mir so gut wie jede Sportsendung im Fernsehen an, trainiere selbst sehr gern und rede andauernd über irgendein Match – ich bin ein Sportfreak durch und durch. Ich kann mich immer für einen Ringkampf im Park begeistern. Ich gehe lieber ins Naturkundemuseum und spiele lieber mit Lego als shoppen oder zur Maniküre zu gehen. Ich liebe sämtliche Superhelden- und Actionfilme. Genauso wie diese stereotypen Zuordnungen mir das Leben manchmal schwer machen, tun sie es auch für euch. Der Weg vom Jungen zum Mann kann auch sehr hart sein! Deswegen habe ich zusätzlich ein paar echte erwachsene Männer mit unterschiedlichen Hintergründen, Berufen und Lebensstilen in den »Was er dazu sagt«-Kommentaren zu Wort kommen lassen.

Wenn ich euch gleich von mir und meinen Ansichten erzähle, dann hoffe ich, euch damit eine Art Leitfaden an die Hand zu geben, der euch hilft, ihr selbst zu sein. Ich habe sehr viel Zeit in meinem Leben damit verbracht, mich selbst dazu zu ermutigen, so viel wie möglich aus mir herauszuholen. Auf diese Weise habe ich mehr erreicht, als ich je gedacht hätte erreichen zu können. Das hat mein Leben etwas hektisch und manchmal auch sehr kompliziert gemacht, aber ich bin dennoch stolz darauf. Ich will euch zeigen, dass die Entscheidungen, die ihr trefft, euch auf die positivste Art und Weise für immer begleiten können und werden. Ihr könnt stark, schlau und spektakulär sein, und ich hoffe, ich kann euch zeigen wie.

Ich habe in meinem Leben sehr viele Bücher gelesen. In manchen ging es um die Wissenschaft vom Körper und vom Gehirn, in manchen um die schwierigen Seiten des Teenager-Daseins. In anderen erfährt man, welche unglaublichen Möglichkeiten es gibt, die Welt zu verändern. In diesem Buch soll es um all das gehen: wie man lernt, den eigenen Körper zu verstehen; wie man lieben lernt, genauso zu sein, wie man ist; wie man selbstsicherer wird; bewusste Entscheidungen trifft und bereit dafür wird, die Welt zu erobern.

Legen wir los!

1Wie unser Körper funktioniert

Stellt euch vor, ihr steigt aus einer Stretchlimousine und betretet einen leuchtend roten Teppich. Eine Menschenmenge erwartet euch und die Luft knistert vor Spannung. Das Buch, das ihr in euren Händen haltet, ist der Grund, warum all diese Menschen hier sind. Wir werden uns gemeinsam anschauen, was es heißt, erwachsen zu werden – und dafür fangen wir am besten in eurem Inneren an (wir arbeiten uns dann später nach außen vor). In diesem Kapitel geht es um den menschlichen Körper – und eure Neugier, mehr darüber zu erfahren, ist eure Eintrittskarte. Ihr seid sozusagen ein VIP auf diesem besonderen Event. Wir werden uns ansehen, was den weiblichen und den männlichen Körper jeweils besonders macht, welche Veränderungen euch in der Pubertät erwarten und wie man gesund bleibt und seinen Körper stärkt, um ihn auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten. Lest weiter, damit ihr endlich blickt, wie ihr tickt!

Erst süß, dann pickelig

Babys sind sich alle sehr ähnlich, egal ob Mädchen oder Junge – na ja, abgesehen von dem, was sich unterhalb der Taille befindet – , und das werden sie auch noch für eine ganze Weile sein. Doch dann kommt die Zeit, irgendwann zwischen neun und sechzehn Jahren, in der die Pubertät beginnt.

Doch was ist diese Pubertät? Sie ist die Phase unseres Lebens, in der unser Körper und unser Gehirn beginnen, sich zu verändern. Ist euch vielleicht schon aufgefallen, dass viele Mädchen aus eurer Klasse plötzlich größer sind als die meisten Jungs? Vielleicht ist das noch nicht so, aber glaubt mir: Bald wird es so sein! Bei Mädchen beginnt die Pubertät normalerweise einfach früher als bei Jungs (ab etwa zehn Jahren), und eines der ersten Anzeichen dafür, dass es losgeht, ist ein Wachstumsschub. Jungs holen das schnell wieder auf. Bei den meisten beginnt die Pubertät im zwölften Lebensjahr, und mit ungefähr sechzehn sind die meisten wieder größer als die Mädchen (das gilt natürlich nicht für jedes Mädchen und jeden Jungen!).

Wie genau läuft diese Pubertät dann ab? Na ja, irgendwann zwischen zehn und sechzehn (für manche vielleicht auch etwas früher oder etwas später) beginnen euer Körper und euer Gehirn damit, sich zu verändern. Das ist ein physikalischer und chemischer Prozess und ein wesentlicher Bestandteil davon, eine Frau oder ein Mann zu werden. Jungs bekommen markantere Gesichtszüge und muskulösere Körper, und ihre Stimme wird tiefer. Der Penis und die Hoden werden größer, weil der Körper sich fürs Erwachsenwerden wappnet. Schamhaare und Haare unter den Armen beginnen zu wachsen und oft bildet sich an diesen Stellen auch ein stärkerer Geruch. Über den Oberlippen der Jungs bildet sich ein leichter Flaum, der irgendwann dichter wird, bis es nötig wird, sich zu rasieren – außer natürlich, ihr wollt einen Bart tragen. Die Brüste der Mädchen wachsen, ihre Hüften werden breiter und wirken »weiblicher«. Möglicherweise bekommt ihr während der Pubertät Akne und Pickel und ihr beginnt, Gefühle intensiver zu empfinden als jemals zuvor.

Bei manchen gehen diese Veränderungen schneller, bei manchen langsamer. Manche bemerken die Veränderungen erst, wenn sie schon fast abgeschlossen sind. Manche sind richtige Spätzünder (so wie ich) und fragen sich, ob sie jemals zu einer Frau werden, weil es so lange dauert, bis sie endlich mit den anderen mithalten können! Es gibt keinen »richtigen« Zeitpunkt dafür, wann diese Veränderungen beginnen. Man muss einfach abwarten.

Aber wie funktioniert das? Besitzt unser Körper eine Art versteckten Timer, dessen Countdown beginnt, sobald wir geboren werden, und wenn dieser runtergezählt ist – BÄM – , verwandeln wir uns von einem Mädchen zu einer Frau oder von einem Jungen in einen Mann? Gibt es jemanden, der uns beobachtet und einen riesigen magischen Finger auf uns richtet, sobald die Zeit reif ist, damit wir ab diesem Moment anfangen, uns zu verändern? Was genau muss passieren, damit unser Körper sich verändert?

Ein Schritt zurück: XX oder XY?

Also? Wie läuft das ab? Die Antwort auf diese Frage lautet: »XX« oder »XY«. Nein, nicht die Buchstaben, sondern die Chromosomen! Die beiden X sind das, was Mädchen und Frauen weiblich macht. Ist ein Y im Spiel, wird das Baby ein Junge.

In jeder Zelle des Körpers steckt etwas, das man DNS nennt. DNS ist ein Haufen dicht aneinandergedrängter Moleküle, die sich im gesamten Körper befinden. In ihr sind sämtliche Informationen gespeichert, die der Körper benötigt, um zu existieren. Bei uns allen ist sie eine Kombination aus der DNS unserer Mutter und der unseres Vaters und beinhaltet Informationen in den sogenannten Genen. DNS umfasst Zehntausende Gene, die unsere körperlichen Eigenschaften bestimmen, wie zum Beispiel unsere Augenfarbe, Größe und ob wir unsere Zunge zu einem Taco rollen können oder nicht. (Könnt ihr das? Ich schon!) Unsere DNS besitzt aber auch Gene, die noch viel kompliziertere Dinge festlegen, wie zum Beispiel, ob wir zu den Leuten gehören, die bei einem traurigen Film weinen müssen, und ob wir eher selbstbewusst oder schüchtern sind.

Das heißt nichts anderes, als dass sich in jeder einzelnen eurer Zellen ein kompakter, eng verschnürter Ball befindet, der so gut wie alles festlegt, das euch ausmacht. Die Tatsache, ob wir weiblich oder männlich sind, ist auch in unserer DNS kodiert. Wenn die Eizelle einer Frau und die Spermazelle eines Mannes sich treffen und im Bauch der Mutter daraus ein Baby entsteht, verbinden sich die DNS von Mutter und Vater – die eine Hälfte von ihr, die andere Hälfte von ihm – und genau in dieser Sekunde, wenn Ei und Sperma sich treffen, steht fest, ob wir als Mädchen oder Junge geboren werden.

Wenn man sich die DNS unter dem Mikroskop ansieht, sehen die Teile, die bestimmen, welches Geschlecht wir haben, aus wie ein X oder wie ein Y. Hier seht ihr ein Bild eines X- und eines Y-Chromosoms (das wissenschaftliche Wort für die Struktur der DNS, wenn sie sich so zusammenringelt, dass sie in jede Zelle hineinpasst).

Kurz gesagt: Wenn die Eizelle und die Spermazelle sich treffen, steuert die Eizelle auf jeden Fall ein X bei, wohingegen die Spermazelle entweder ein X oder ein Y weitergeben kann. Es ist ein bisschen wie beim Münzewerfen, man hat also eine Fifty-fifty-Chance. Jedes Mal, wenn sich die Zellen von Mutter und Vater treffen, steuert die Mutter ein X bei und der Vater entweder ein X oder ein Y. Wenn der Vater ein X-Chromosom abgibt, erhalten wir zwei X-Chromosomen und entwickeln uns zu einem Mädchen.

Wenn der Vater jedoch ein Y-Chromosom dazugibt, erhalten wir ein X- und ein Y-Chromosom und werden zu einem Jungen. Genau genommen sind es also unsere Väter, die bestimmen, welches Geschlecht wir haben. Und das allein wegen des alles entscheidenden Gens namens SRY, also »sex-determining region of Y« – ein seltsamer Name, ich weiß. Auch wenn sich das vielleicht verrückt anhört, aber das alles bedeutet nichts anderes, als dass die »Standardeinstellung« eines jeden Körpers die ist, sich zu einem Mädchen zu entwickeln … Doch sobald das Y-Chromosom hinzugefügt wird, verschickt das SRY-Gen die Nachricht »Du bist ein Junge!« und beginnt mit der Produktion eines Proteins namens TDF, also Testis-determining factor oder auch Hoden-determinierender Faktor. Dabei wird der ursprüngliche Bauplan für die Körperteile eines Mädchens überschrieben und stattdessen bilden sich aus ihnen männliche Körperteile. Das ist wirklich ein unglaublich beeindruckender Vorgang!

Nun fragt ihr euch bestimmt, was dieses ganze Gerede über X und Y damit zu tun hat, wie unsere Pubertät in Gang gesetzt wird. Nun, die X- und Y-Chromosomen enthalten auf ihrer Oberflächenstruktur Botenstoffe in Form von Proteinen und chemischen Stoffen, die zu bestimmten Zeitpunkten im Leben aktiviert werden. Sie rufen unserem Gehirn zu: »Hey! Wir fangen jetzt langsam mal mit der Pubertät an!«, und die Hypophyse und andere beteiligte Gehirnregionen beginnen damit, unseren gesamten Körper mit ganz besonderen chemischen Stoffen zu durchfluten. Die sogenannten Hormone sind die eigentlichen Auslöser der Pubertät, denn sie sind für alle Veränderungen verantwortlich, die ihr während des Erwachsenwerdens durchmachen werdet, und auch für viele Veränderungen, die danach noch kommen.

Eure Körper in der Pubertät

Durch die Pubertät verändert sich so gut wie jeder sichtbare Teil unseres Körpers und sogar ein paar, die wir nicht sehen. Tatsächlich versuchen Wissenschaftler immer noch, ganz genau zu verstehen, wie Hormone unseren Körper und unser Gehirn beeinflussen. Hier sind ein paar der Fragen, die ich hatte, als ich mich das erste Mal mit der Pubertät beschäftigt habe. Vielleicht habt ihr euch einige davon auch schon gestellt:

–Ich bin an meinen Körper gewöhnt. Wie wird es sein, wenn sich alles verändert?

–Wann fangen die Brüste an zu wachsen? (Und warum schauen Jungs sich ständig Brüste an? Vielleicht will das ja gar nicht jedes Mädchen …)

–Wie wird es sein, wenn sich der Penis und die Hoden verändern?

–Wie ist es, wenn plötzlich Haare an den merkwürdigsten Stellen wachsen?

–Wie ist das mit dem Rasieren? Wie funktioniert das genau?

–Wie ist es, seine Periode zu bekommen? Ich habe gehört, dass es eklig ist und wehtut.

–Wenn Mädchen ihre Periode bekommen, heißt das doch, dass sie schwanger werden können. Wie funktioniert das?

–Ich weiß, dass Jungs nicht schwanger werden können, aber was sollten sie alles über den Vorgang wissen?

–Sollte ich mehr darüber wissen, wie es für mich ist, in die Pubertät zu kommen?

–Warum fühlt es sich so komisch an, wenn mein Schwarm in der Nähe ist?

Lasst uns damit beginnen, uns damit zu befassen, was während der Pubertät bei allen gleich ist: Sowohl Jungs als auch Mädchen bekommen Haare unter den Armen, auch wenn es bei Jungs später in der Regel mehr sind. Bei Mädchen wachsen Haare auf den Schamlippen, die den äußersten Teil der äußeren Genitalien ausmachen, Jungs wachsen Haare rund um den Penis. Wir alle erleben während der Pubertät einen Wachstumsschub, bei den Jungs findet dieser allerdings etwas später statt, was bedeutet, dass Mädchen für ein paar Jahre generell größer sind – was zu peinlichen Momenten auf Schulbällen und Partys führen kann!

Eine Veränderung, die nur Jungs durchmachen, ist der Stimmbruch, bei dem die Stimme tiefer wird und der Kehlkopf, auch bekannt als Adamsapfel, stärker hervortritt. Andere körperliche Veränderungen bei Jungs sind zum Beispiel die Steigerung der Muskelmasse, die breitere Schultern verursacht und das Fett an Brust und Bauch ersetzt. Auch die Kieferpartie und der Nacken werden massiger und … eben »männlicher«. Dafür ist ein spezielles Hormon namens Testosteron verantwortlich, von dem Jungs viel mehr produzieren als Mädchen.

Was er dazu sagt …

»Ich habe mich schlicht geweigert zu sprechen, bis ich meiner Stimme den letzten Schliff verpasst hatte. Ernsthaft, ein Schwanken der Stimme mitten im Satz ist, als würde jemand den Duschvorhang einfach zur Seite ziehen, während du dich grad ausgiebig einseifst!«

Testosteron

Testosteron ist ein sehr wirkungsvoller Botenstoff und wird in den Hoden von extra darauf spezialisierten Zellen namens Leydig-Zwischenzellen produziert. Leydig-Zwischenzellen senden Botschaften an den Hypothalamus und die Hypophyse im Gehirn, um Informationen über den Hormonspiegel weiterzugeben.

Die Leydig-Zwischenzellen werden während der Pubertät aufgeladen, damit sie immer mehr Testosteron ausschütten können, das in hoher Dosis im gesamten Körper und Gehirn verteilt wird und so den Prozess des Erwachsenwerdens in Gang setzt. Testosteron ist unter anderem für das verantwortlich, was oft als »Sexualtrieb« bezeichnet wird. Der Testosteronspiegel steigt und sinkt auch während des Erwachsenseins, abhängig von Umweltfaktoren wie einem heißen Date oder psychischem Stress. Mit etwa vierzig Jahren sinkt der Testosteronspiegel nach und nach, und mit ihm verlassen viele Männer auch die Haarwurzeln, die besonders sensibel darauf reagieren.

Männer produzieren etwa zwanzigmal mehr Testosteron als Frauen, und Testosteron unterstützt den Aufbau von Muskelmasse und -kraft, weshalb Männer in der Regel auch stärker und muskulöser sind als Frauen. Testosteron schützt die Knochen und macht sie widerstandsfähiger.

Das Hormon ist, wie bereits erwähnt, auch für den lästigen Stimmbruch verantwortlich. Die Stimmbänder von Männern sind aber in der Regel größer als die von Frauen, ihre Stimmen nach der Pubertät häufig viel tiefer werden. Bis sich eure Stimmen komplett umgestellt haben, kann es allerdings ein paar Jahre dauern. Während dieser Zeit eures Lebens kann es passieren, dass ihr in ein paar ziemlich peinliche – vielleicht aber auch witzige – Situationen geratet. Auf jeder Bar-Mizwa-Feier, auf der ich mit dreizehn war, hat sich mindestens ein Junge durch eine dreiseitige Rede gekrächzt. Aber ich verspreche euch, dass ihr in der Oberstufe die größten Peinlichkeiten bereits hinter euch haben werdet, Jungs!

Genetische Variationen des Testosterons und der Identität

Mädchen und Frauen besitzen auch Testosteron, aber in kleineren Mengen. Bei Frauen wird Testosteron normalerweise bei einem chemischen Prozess in Östrogen umgewandelt, das dann wiederum die Veränderungen während der Pubertät von Mädchen verursacht. Manche Frauen werden allerdings auch mit einem SRY-Gen geboren, was dazu führt, dass sie Veränderungen durchmachen, die man normalerweise bei einem Jungen erwarten würde. Frauen mit einem SRY-Gen bekommen eine tiefere Stimme, breitere Schultern, ausgeprägtere Kieferpartien und offensivere sportliche Fähigkeiten und Sexualtriebe. Manchmal werden aber auch Männer mit weniger Testosteron als gewöhnlich geboren, was ihren Körper und ihr Gehirn beeinflusst. Manche Menschen unterziehen sich einer hormonellen Therapie oder auch einer Operation, um sich in ihrer Haut wohler zu fühlen.

Haare, Haare, Haare

Zurück zu einem Thema, das uns alle in Freuden und Leiden verbindet: Haare, Haare und noch mal Haare.

Zwar ist es heute allgemein akzeptiert, dass Frauen sich ihre Beine und Achseln rasieren und Männer nicht, doch während der gesamten Menschheitsgeschichte war es an fast allen Orten der Welt so, dass sich Männer UND Frauen nicht rasiert haben. Haare lassen einen nicht mehr schwitzen als sonst und der Achselgeruch wird nicht von den Haaren selbst verursacht, sondern durch die Kombination von Schweiß und einem Bakterium, das auf Haaren und Klamotten lebt, mit denen deine Achseln in Berührung kommen.

Ob man sich rasiert oder nicht ist eine sehr persönliche Entscheidung, und es ist nichts falsch daran, mit dem Rasieren erst einmal zu warten oder sich überhaupt nicht zu rasieren. Trends verändern sich und mittlerweile gibt es auch einige Männer, die sich nicht mehr nur im Gesicht rasieren.

Bei Jungs dauert es meistens zwanzig Jahre, bis der Haarwuchs abgeschlossen ist. Manchen Männern wächst bis dahin eine ganze Menge Brusthaar, bei anderen wächst kaum ein Haar. Keine Körperbehaarung zu haben bedeutet aber nicht, dass man nicht männlich ist oder dass man nicht genügend Testosteron hat, genauso wenig wie extrem haarig zu sein bedeutet, männlicher zu sein als jemand ohne Brusthaare. Zwar hängen viele Dinge vom Testosteron ab, aber wie viele Haare euch an welchen Stellen wachsen, ist hauptsächlich Sache der Genetik. Die meiste Zeit eures (und meines!) Lebens sieht man vor allem männliche Models und Promis auf Werbeplakaten, die so gut wie keine Brustbehaarung haben, weil sie sich die Haare trimmen, rasieren oder in einem Schönheitssalon mit Wachs bis auf die Wurzeln entfernen lassen. Manche Männer – und auch Frauen – ziehen eine unbehaarte Brust bei Männern vor, da sie denken, dass das gepflegter aussieht. Als ich klein war, war Brusthaar allerdings noch ein Zeichen für Männlichkeit und viele Typen wollten eine genauso haarige Brust haben, wie sie sie an Schauspielern oder Musikern gesehen haben, die zu dieser Zeit angesagt waren. Auch wenn viele Werbeagenturen unbehaarte Männer als das Ideal darstellen, gibt es dennoch viele Leute, die behaarte Männer lieber mögen als unbehaarte.

Körperbehaarung ist absolut normal und natürlich, egal wie und wo euch Haare wachsen, und selbst wenn ihr darüber nachdenkt, sie euch zu trimmen, zu rasieren oder mit Wachs zu entfernen, seid ihr mit vielen Haaren nicht männlicher oder weniger weiblich oder attraktiver oder unansehnlicher. Seit ein paar Jahren sind tatsächlich auch wieder mehr Männer mit Schnurr- und Vollbärten in der Popkultur zu sehen. Und auch einige Frauen zelebrieren ihre Körperbehaarung!

Manchen Männern wachsen Haare auf dem Rücken – manchmal nur an ein paar Stellen, manchmal aber auch auf dem gesamten Rücken. Viele Männer entscheiden sich dafür, sich ihre Rückenhaare abzurasieren oder sie professionell entfernen zu lassen. Das kann im ersten Moment ziemlich wehtun, aber bei dieser Methode wachsen die Haare nicht so schnell nach, als wenn man sie sich nur abrasiert. Ich persönlich glaube ja nicht, dass es nötig ist, dass Männer sich die Haare auf ihrem Rücken oder irgendeinem anderen Körperteil entfernen sollten, aber einige Frauen und sehr viele Männer würden mir da widersprechen. Manche Männer rasieren sich (oder auch nicht), weil es für sie angenehmer ist, sich einen Bart stehen zu lassen (oder eben auch nicht). Das ist ganz euch überlassen!

Gene bestimmen auch, wann und wie ihr eure Haare wieder verlieren werdet, doch dabei spielen auch noch eine Menge anderer Faktoren eine Rolle. Und dank einer immer verständnisvolleren Kultur erleben Männer mit schütterem oder gar keinem Kopfhaar in letzter Zeit eine Menge positive Beachtung. Haare zu verlieren muss eurer Attraktivität keinen Abbruch tun!

Es ist ganz euch überlassen, wie ihr mit euren Haaren umgeht, doch ihr solltet euch darüber im Klaren sein, dass ihr das Rasieren, wenn ihr einmal damit angefangen habt, regelmäßig wiederholen müsst. Es gibt auch dauerhafte Methoden, wie zum Beispiel das Wachsen oder sich die Haare mit einem Laser entfernen zu lassen, die dafür sorgen, dass die Haare für einen längeren Zeitraum nicht nachwachsen, sodass ihr euch nicht andauernd rasieren müsst. Doch wenn ihr, so wie ich, kein besonders »arbeitsfreudiger« Mensch seid, entscheidet ihr euch vielleicht auch dafür, dass das alles viel zu viel Arbeit macht, was auch völlig in Ordnung ist!

Von Mann zu Mann: Tipps zum Rasieren

Da mir bisher selbst noch kein Schnurr- oder Vollbart gewachsen ist – was hoffentlich auch so bleibt! – , habe ich einen mittlerweile erwachsenen Jungen damit beauftragt, mir bei diesem Thema zur Seite zu stehen und euch etwas darüber zu erzählen, auf was man beim Rasieren so alles achten sollte. Hier seine Tipps.

Klingen: Viele Männer benutzen einen Rasierer, den man wegschmeißt, sobald die Klinge stumpf geworden ist (man nennt sie auch Einwegrasierer). Es gibt aber auch total coole altmodische Rasierer, bei denen der Griff aus Holz oder Metall ist und bei denen man nur die Klinge austauscht, wenn sie stumpf geworden ist.

Elektrorasierer: Manche Männer bevorzugen Elektrorasierer, die man entweder an die Steckdose anschließen muss oder die einen Akku besitzen. Früher konnte man sich mit Klingen noch gründlicher rasieren als mit elektrischen Rasierern, allerdings gibt es mittlerweile richtig gute elektronische Modelle. Wenn ihr euch aber ganz glatt rasieren wollt, dann ist ein klassischer Rasierer immer noch die beste Wahl!

EmpfindlicheHaut: Für einige von euch fühlt sich eine Klinge möglicherweise besser auf der Haut an als ein Elektrorasierer, doch jede Haut ist anders. Falls ihr vom Rasieren einen Ausschlag bekommt, euch häufig schneidet (normalerweise hört es nach etwa einer Minute auf zu bluten) oder eure Haut sich danach rau anfühlt, probiert ihr am besten einen anderen Rasierer aus oder wechselt zu einem elektrischen.

LotionenundCremes: