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Der Autor, Jahrgang 1939, entdeckte früh seine Neigung zu "Reim, Rhythmus und Spottlust". Als Generalstabsoffizier, erst recht als der Geschäftsführer zweier Golfanlagen und scharfzüngiger Beobachter seiner weit verzweigten Großfamilie karikiert er leise-lästerlich, einfallsreich und phantasievoll den Menschen hinter seinen oft vorgegebenen Etiketten und Eitelkeiten. "Witzig, spritzig, geistreich" schrieb ihm schon zu Leutnantszeiten sein alter Regimentskommandeur in die Beurteilung. Einige Zeitgenossen verglichen ihn auch oft schon mal mit Wilhelm Busch und Eugen Roth. Freundschaftliches, launiges Anrempeln, meist oberhalb der Gürtellinie, ist für Krege Leitmotiv. Seine "Opfer" fühlen sich wohl unter seinen Scheinwerfern. "Frotzelei ist auch menschliche Zuwendung", sagt der Autor und animiert den Leser (wohl doch auch Sie?) zur Schmunzel-Lektüre.
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Seitenzahl: 139
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Zum Entstehen dieses Büchleins haben viele Freunde und Förderer beigetragen. Sie ermutigten mich mehrfach, meine Verse, die sich aus verschiedenen Anlässen angesammelt hatten, in einem Sammelwerk aufeinanderzustapeln.
Hierzu gehört als Initiatorin zuvörderst die Düsseldorfer Künstlerin Heidi Jastram, die mir endgültig den Floh ins Ohr applizierte, sowie ihr Sohn Michael mit seinem trefflichen fachlichen Rat.
Karl-Heinz Raeck, ein begnadeter Karikaturist im Bundes-Verteidigungsministerium, hat die "Geschichte der Artillerie" und " ...der Fernmeldetruppe" so fabelhaft illustriert, dass eine seiner Zeichnungen den Buchtitel schmückt und die heitere Ambition des Autors bestens unterstreicht. Seine Witwe erlaubte mir schon vor 4 Jahren die Verwendung seiner Karikaturen.
Der Koehler-Mittler Verlag hat die Veröffentlichung der früheren Beiträge in der "Truppenpraxis" ebenso freundlich genehmigt wie der "Golf Style International" den "Regelkundigen". Besten Dank!
Meine Ehefrau Gisela ("Pukzille") hat sich mit ihren Schreibarbeiten, ihren technischen PC-Talenten und einer meist unverdrossenen fleißigen Mitarbeit als absolut unentbehrlich erwiesen, ebenso mit ihrer hilfreichen inhaltlichen Mitwirkung. Dafür sind ja auch ein paar freundliche Frotzeleien auf sie eingespeist.
Nicht zuletzt danke ich allen Menschen und Institutionen, die mir den Anlass für Spott und nachsichtige Kritik überhaupt erst geboten haben. Die Felder "Militär" und "Golf" bergen ja genug Ansätze zu launigen Kommentaren. Dass aber auch das direkte familiäre Umfeld so viel humorige Aspekte anbietet, habe ich erst allmählich erkannt, aber dann auch freudig glossiert. Alle "Opfer" meiner Sottisen sind übrigens mit der Publikation einverstanden, soweit sie noch leben. Auch ihre Nachkommen stimmten alle zu.
Die ohne Autoren bezeichneten Bilder sind dem PC-Programm 'Clipart' entnommen. Danke!
Bereits in meiner Schul- und Jünglingszeit reizten mich die lustigen Reime von Wilhelm Busch und Heinz Erhard. Das setzte sich im Soldatenberuf fort, weil immer am Tag der Heiligen Barbara am 04.12. j. J. auf die Obrigkeit geschossen werden durfte/musste.
Den eigentlichen Startschuss gab mein Bataillons-Kommandeur Willy Rieke: Ich sollte ihm für seinen Rotary-Club in 4 Wochen einen 20-Minuten-Vortrag über "Die Geschichte der Artillerie" ausarbeiten.
Die Artillerieschule schickte mir dazu einen Riesenkarton voller Material. Unmöglich und sinnlos, daraus Akademisches zu basteln!
Also entstand das kreative Produkt nach Seite #→ ff., das ich meinem Kommandeur 2 Tage zuvor überreichte. Der warf einen kurzen Blick auf das Papier und schrie entsetzt auf: "Sind Sie verrückt geworden? Den Scheiß kann ich doch nicht vortragen!"
Ich erklärte ihm, er hätte mir ja freie Hand bei der Durchführung gelassen; jetzt sei es zu spät. Brummig nahm er das Papier an sich.
Drei Tage danach kam er freudestrahlend zum Dienst. "Alle waren begeistert! Ein Klasse-Vortrag, Krege!" Eine 'Karriere' war geboren
Vorwort
Antrieb und Autor
Militaria
Geschichte der Artillerie
Geschichte der Panzertruppe
Geschichte der Fernmeldetruppe
Vom Bäumlein, das andere Blätter hat gewollt
Philosophie um einen Anschiss
Der Papst der Artillerie - rätsel-haft!
'Meine' Raketen-Batterie in Delmenhorst
'Mein' Honest John im scharfen Schuss
Zum Abschied eines Seebären
Zum Thema Golf
Der mögliche Golf-Titel
Zur Einstimmung des Lesers
Die Golf-Etikette
Kleine Golfer-Typologie
Dem Golfanfänger
Der Ehrgeizige
Der Eigenchronist
Der Regelkundige
Die Vielgeliebte
Der Wortkarge
Kleines Missverständnis
Naturerlebnis
Shorties aus dem Golfer-Dasein
Unsere Kernfamilie
Ruth Krege ist da!
Uns Muttern wird 80, in Dezennien
Uns Muttern wird 85
Wir: 2 x 25 Jahre zusammen
Nachtversammlung
Huhn Pukzille
Die Großfamilie
Himmlische Quotenregelung
Onkel Heinz wird ständig jünger
Kutscher Heinrich zum Achtzigsten
Tante Henny wird 80
Schwester Ilsetraut wird 50 (auf 70)
Der Dietrich nicht!
Im Zeichen der Windrose bei CA & TO
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, bei KI-CA
15 Jahre Voll-Ehe bei Stafforts
Ein Arztbesuch in Cannstatt
Zugaben
Die Kerker-Folter - Ein Gruselschocker
Die Geschichten von den zwei Igeln
Allerwelts-Jubiläum, Huldigung
Der Frauen Gedankengut
Ein paar Grüße aus Limerick
'Gewonnenes' Preisausschreiben 1970
Sinnsprüche – Sens und Nonsens
In der Truppe herrscht allgemein ein rauer, aber herzlicher Ton, der von der gegenseitigen Kameradschaft und einem ausgeprägten Rechts- und Pflichtbewusstsein bestimmt ist.
Keine Frage - der Soldat wird in einer speziellen Weise geprägt - und das keineswegs negativ.
Meine 7 Jahre bei der Führungsakademie, - davon 5 Jahre als Verantwortlicher für die Curricula und Strukturen der Lehrinhalte - haben den Blick geweitet über die Teilstreitkräfte und Truppengattungen hinaus. Ich konnte davon auch in meiner späteren gewerblichen Führungstätigkeit profitieren.
Zu einigen Offizierskameraden hatte ich naturgemäß ein besonders gutes Verhältnis - einem Panzermann und einem Fernmelder. Sie wurden damit zwangsläufig zu Objekten meiner Spottlust.
Die übrigen Beiträge sind eine Auswahl aus einem größeren Fundus, vorzugsweise aus den (karnevalistischen) Barbarafeiern, bei denen - zu Recht -traditionell nur die Mannsleute versammelt waren.
Genehmigte Übertragung aus der "Truppenpraxis" Nr. 5/1969)
Eine nicht ganz ernsthafte Chronologie
Hauptmann Rüdiger Krege
Der Menschheit Wege sind blamabel:
Schon seit der Zeit von Kain und Abel
Wird Krieg geführt; doch war'n die Waffen
Zunächst recht primitiv beschaffen.
Denn man erschlug sich lange Weile
Mi Knüppel, Steinbeil oder Keule -
Bis irgendwo ein kluger Mann
Das erste Wurfgeschoss ersann.
Für's Kampfgetümmel, Blut-Gebade,
Da dünkte sich der Herr zu schade.
Er stand im Hintergrund alleine
Und warf ins Feindheer ständig Steine.
Damit, was klar erwiesen ist,
Wer er der erste Artillerist,
Denn er verwandte mit Artistik
Die Grundgesetze der Ballistik.
Dank dieser Art Gefechtsgestaltung
Verfiel der Feind zu neuer Haltung:
Er ging in Deckung; und lag bald
Erschlagen, aufgeschlitzt und kalt.
Dem Wurfstein aber folgte schnell
Der Speer als neuestes Modell.
Doch hochmechanisch wird's erst bei der
Brillanten Konstruktion der Schleuder.
Hier macht der Artillerist schon halt
Mit nackter Brachialgewalt.
'Nen Stein, gelegt in Lederschlingen,
Gilt wüst es um das Haupt zu schwingen,
Bis er mit Wucht und irgendwann
Zum Feinde zischt im Affenzahn.
Den Bibel-Goliath schickt so
Der kleine David ins K.O. -
Womit sich wieder mal beweist:
Hier siegte Artilleristen-Geist! -
Doch bald schon neues Stückgut spie
Jetzt aus die Rüstungsindustrie.
In neuen Waffenkatalogen
Taucht plötzlich auf der Pfeil und Bogen.
Mit dieser Art Gerätausstattung
Entsteht 'ne frische Waffengattung:
Geschlossen sieht ins Feld man zieh'n
Die ersten Armbrust - Batterien.
Mit ihrer Hilfe siegen Römer
Und Griechen plötzlich viel bequemer.
Doch nutzten auch die Herrn vom Tiber
Das Katapult als Schwerstkaliber:
Ein Wurfarm wird mit Ochsensehnen
Gespannt, bis sich die Fasern dehnen.
Als Munition lud man dann ein
'Nen gut geformten Klafterstein.
Dann drückt man ab: 400 Meter
Reicht das Geschütz der Ur-Ur-Väter!
Und hat geknackt auf lange Dauer
So manch solide Festungsmauer.
Doch plötzlich stoppt der Rüstungs-Boom
Fortan durchs ganze Altertum.
Denn erst nach tausend Jahren Pause
Entdeckt ein Mönch in seiner Klause,
Herr Berthold Schwarz, sonst Alchimist,
Ein Pulver, welches brennt und schießt.
Das bringt die Waffenfertigung
Ganz unversehens neu in Schwung;
Mit dem Effekt, dass es nun bald
In ganz Europa furchtbar knallt.
Wobei sich grad die Artilleristen
Mit donnernden Geschützen brüsten.
Dabei besteht - kein Grund zum Stolz! -
Das Rohr aus Leder oder Holz.
Von vorn wird Pulver eingestopft
Und dann die Kugel aufgepfropft;
Drauf spricht man hastig ein Gebet,
Dass nicht der Schuss nach hinten geht:
Mit zwiegespaltener Empfindung
Erfolgt danach die Luntenzündung.
Denn oftmals fliegt den Matadoren
Der Plunder um die eig'nen Ohren. -
Doch schon im folgenden Jahrhundert
Entsteht ein Fortschritt, der verwundert,
Denn Eisenrohre und Lafette
Sind Glieder der Entwicklungskette,
Und bald belebt das Kriegstheater
Der gute alte Hinterlader.
Zur Protze kommt man und zum Ross,
Und es entsteht das Langgeschoss.
Haubitzen gibt es und Kanonen
Kompakt in ganzen Bataillonen.
Und als Bezeichnung taucht jetzt neu
Der Name auf: "Artholerey".
Das kommt von "ars" (lateinisch): Kunst,
Und heißt so wirklich nicht umsunst:
Nicht nur, dass man zum guten Schuss
Ein helles Köpfchen haben muss;
Hier fordern Feuer und Bewegung
Berechnung, Mut und Überlegung.
So dient hier kaum - das ist kein Tadel -
Der forsche, doch meist dumme Adel
Als Offizier. Die Bürgersöhne
Besetzen meist die Stellenpläne.
Als Freund von Qualm und Pulverblitz
Erweist sich dann der Alte Fritz.
Der Waffe Wichtigkeit erkennt er
Und schafft sich ganze Regimenter,
Mit denen er in mancher Schlacht
Recht positiv Erfahrung macht.
Auf Hügeln, nah der HKL,
Gewinnen sie manch Schussduell;
Alle Zeichnungen von Karl-Heinz Raeck
Und trifft auch selten mal ihr Feuer;
Wirkt's doch moralisch ungeheuer! - ,
Napoleon, der Korse, ist
Von Pike auf ein Artillerist.
Dadurch allein wird ziemlich klar,
Warum er so erfolgreich war.
'Nicht kleckern, sondern klotzen!' lehrt er.
Nach der Devise auch verfährt er.
Und schießt bei Wagram - ungeheuer! -
Aus hundert Rohren Dauerfeuer.
So siegt er denn, noch langer Nacht,
In blutiger Entscheidungsschlacht.
Die Preußen folgen seiner Spur
Bei Königgrätz und Mars-la-Tour.
Und dann erscheint auf breiter Front
Der Weltkrieg Eins am Horizont.
Ein neuer Gag wird hier entdeckt:
Man feuert nur noch indirekt!
Denn bisher kannte man das nicht:
Man schoss direkt und nur auf Sicht.
Jetzt wird es vorne zu riskant,
Drum weicht man aus ins Hinterland.
Allein bleibt vorn auf kahler Höh
Zwecks Feuerleitung der VB 1.
Und so entsteh! auf Frankreichs Acker
Das größte Artillerie-Massaker.
Doch auch auf See und in der Luft
Wird ohne Unterlass gepufft.
Im Lauf des Zweiten Weltkriegs wird
Ein Großteil voll motorisiert,
Und es entwickelt sich hier neu
Die Stalinorgel und V2. -
Noch größer ist an Wucht und Zahl
Das heut'ge Waffenarsenal;
Besonders sind es die Raketen,
Die drohend in das Blickfeld treten.
Zwar sind viel früher die Chinesen
Raketenbauer schon gewesen;
(Das war vor fast 2000 Jahren).
Doch heut bestehen die Gefahren,
Dass die modernen Schreckenswaffen
Das Chaos auf der Erde schaffen.
Das ist zugleich jedoch die Chance
Zum künft'gen Frieden: die Balance
Der Rüstung zwischen Ost und West
Auf einen Ausgleich hoffen lässt.
So gelte nun der Ruf "ZU-GLEICH!"
Für einen besseren Bereich!
(eine nicht ganz ernsthafte Chronologie)
Hauptmann Rüdiger Krege
Der Mensch erkannte wohl schon immer
Seit seinem ersten Geistesschimmer,
Dass ihn, und sei er noch so knöchern,
Des Feindes Waffen leicht durchlöchern.
Es half kein noch so dickes Fell:
Durchbohrt, erschlagen war man schnell.
Zum Schutz vor Speeren, Beilen, Pfeilen,
Vor Schwertern, Hellebarden, Keulen,
Kurz: dass man ihn nicht leichthin killt,
Ersann der Krieger sich den Schild.
Seit dieser Zeit besaß der Landser,
Wenn auch nur halbwegs, einen Panzer.
War dieser meist auch nur aus Holz,
Wuchs früh doch erster Waffenstolz.
Bald hatten, allseits wohlbeschildet,
Die Griechen Phalanxen gebildet,
Vor denen Perser und Asiaten
Ganz furchtbar Muffensausen hatten,
Weil dieser feste Abwehrblock
Den Gegner knochentief erschrock.
Dann aber mochten kühne Recken
Sich länger nicht im Pulk verstecken.
'Wir wollen', riefen sie, ,statt gammeln,
Als Einzelkämpfer Lorbeer sammeln!'
Doch mochten diese Herrn mitnichten
Auf gute Panzerung verzichten.
Drum forderten sie überlaut
'ne rundum feste Schutzeshaut.
Inzwischen war am Rüstungsmarkt
Ein echter Panzertyp erstarkt,
Der, weil er hoch mechanisiert,
Die besten Militärs schockiert.
Es war der Drache; seine Daten
Den klugen Konstrukteur verraten:
Er war komplett geländegängig,
Von Öl und Fetten unabhängig;
Geschwind durchschwamm er die Gewässer,
Sein Motor war ein Allesfresser,
Und trotz der fehlenden Kanonen
Entwickelte er Feuerzonen,
In denen seine Feinde schlimm
Verschmorten (siehe Brüder Grimm).
Am meisten kamen ihm zustatten
Die meterdicken Panzerplatten,
Die allseits schuppig und aus Horn
Ihn hinten schützten und auch vorn.
Erst Siegfried, unser kühner Ahne,
- Bekannt als Renommiergermane -
Vermochte ihn noch zähem Ringen
Mit List und Tücke zu bezwingen.
Nachdem ein Blut-Bad er verrichtet,
War rings er PVC-beschichtet
Und bis auf einen Punkt im Nacken
Von keiner Panzerfaust zu knacken.
Die Umwelt sah mit scheelem Blick
Auf diesen Helden in Aspik.
Denn er blieb selbst den kühnsten Degen
Kraft seiner STAN2 weit überlegen.
Wie schließlich dennoch er bezwungen,
Singt uns das Lied der Nibelungen:
Frau Kriemhild hatte unbedacht
Das Faden-Kreuz ihm aufgebracht.
Kaum hatte er - im Wald auf Jagd -
Bei einer Rast am Quell gesagt:
"Wie gern ich doch an diesem Teich weil",
Stieß Hagen ihm sein Schwert ins Weich-teil.
Nach diesem Meuchel blieb bis heut
Bestehen der Gelehrtenstreit,
Ob Siegfrieds Schwarte ungegerbt
Auf seine Kinder wär vererbt?
So dass bei uns heut jeder Dritte
Mit Hornhaut durch die Gegend schritte.
Der Durchschnittskrieger wollt' am Drachen
Sich lieber nicht zu schaffen machen.
Drum wurde der Gedanke laut,
Dass man sich Panzer selbsten baut.
So packte man von Kopf bis Bein
Die Helden in die Rüstung ein,
Auf dass sie unter Feindeshieben
Ganz unverfror'n am Leben blieben.
In dieser leichenarmen Zeit
Entstand die Zunft der Rittersleut,
Die häufig sich - weil kaum riskant -
Im Kampfturnier zusammenfand.
Doch ging's mit ihnen steil bergab,
Seitdem es Blei und Pulver gab.
Der Panzermann versagte kläglich,
Erschien porös und unbeweglich.
Drum trug man unter Katzenjammer
Sein Blechkleid auf die Bodenkammer.
Dem Krieger blieb nur als Relikt
Der (Stahl)Helm; der bis heut ihn drückt.
Der Panzer, auf der schwarzen Liste,
Blieb lang nun in der Mottenkiste
Und ist nach langen Zeitepochen
Ganz schamhaft erst hervorgekrochen,
Seit plötzlich der Benzinmotor
Ihm Kräfte gab wie nie zuvor.
Ein deutscher Hauptmann namens Schneider
Erfand die Kette; aber leider
Wollt niemand in Berlin verbissen
Vom "Raupenwagen" etwas wissen.
Den Nutzen besser hat erkannt
Der Weltkriegsgegner Engelland.
Der erste Seelord, Churchills Winston,
Litt keineswegs an Hirngespinsten:
Mit stark gepanzerten Traktoren
Die starren Fronten zu durchbohren.
lm zweiten Kriegsjahr war erstellt
,,Big Willie", Panzer eins der Welt.
Zwar fuhr der seine Achter-Mannschaft
Noch etwas stuckrig durch die Landschaft,
War grob vernietet, riesengroß,
Ein rhombenförmiger Koloss.
Und sein Kanön-chen trug er vorn
Ganz wie des Knaben Wunderhorn;
Doch kaum erschien er auf dem Feld,
Gab deutscherseits man Fersengeld.
Auf breiter Front war zu entdecken
Entsetzen, Panik, Angst und Schrecken,
Weil dies moderne Ungeheuer
Immun blieb selbst im stärksten Feuer.
Schon nach den ersten Panzerschlachten
Kam dann das 'AUS' am 8. 8. [1918 d. Verf.],
Weil in Amiens in hellen Scharen
Die Panzer durchgebrochen waren.
Bald folgte das Versailles-Diktat.
Dort drohte man dem deutschen Staat,
Man würde ihm den Ruhrpott klauen,
Versuchte Panzer er zu bauen.
Derweil Franzosen, Russen, Briten,
Zu neuen Konstruktionen schritten,
Fuhr'n bestenfalls bei uns Attrappen
Aus Fahrrad, Leisten, Leim und Lappen.
Doch kam grad dieses Mangels wegen
Die Zeit der großen Tankstrategen,
Weil Abstinenz in Sachen Praktik
Die Kräfte freigab für die Taktik.
So bastelte Guderian
An einem genialen Plan:
Der Feind - so lehrt er - sei zu knacken,
Durch starke Panzerkeil-Attacken,
Die tief ins Hinterland ihm dringen
Und Kesselbildungen erzwingen.
Begleiten dabei sollte sie
Die aufgesess'ne lnfanterie.
Mit Nachdruck wurde dies Rezept
Im Zweiten Weltkrieg angestrebt.
Der ,,Blitzkrieg", der in Ost und West
Die Gegner herzhaft zittern lässt,
Führt sein (vorerst) geglücktes Ende
Zurück auf Panzer-Großverbände,
Die sich trotz neuer Abwehrwaffen
Ganz unerhört Respekt verschaffen.
lm Zuge dieses Zauberbannes
Entstand der Typ des Panzermannes,
Der noch dem Motto: ,lmmer droff!'
Vor lauter Selbstbewusstsein troff.
Sein Fahrzeug, das mit Donnerlärm
Den Feind erschreckt bis ins Gedärm,
Ziert er mit sich und seinem Käppi,
Und fühlt sich im Gefecht erst happy.
Ging es nach ihm, würd ohne Zucken
Im Kampf er aus den Luken gucken;
Weil, wer sich schon als König fühlt,
Nicht immer gleich noch Deckung schielt.
Verstaubt in Angesicht und Lungen,
Meist zwergenwüchsig und gedrungen,
(- Weil diese Arten von Insassen
Am eh'sten in den Panzer passen -)
War'n sie doch alle Prachtgestalten,
Bei denen Mut und Kühnheit galten.
Bad stellte Russland die Partie
Durch neue Panzer auf Remis.
lm Kampf T 34 - TIGER
Bleibt auch schon mal der lwan Sieger,
Der, da er schneller produziert,
Allmählich überlegen wird.
Der neue PANTHER kommt so spät,
Dass Deutschland in die Knie-e geht.
Der Start der neuen Bundeswehr
Wurd panzerseitig äußerst schwer.
Doch kommt seit kurzem man in Fahrt
Mit uns'rem neuen LEOPARD.
So wie der fährt und schießt und taucht,
Er keinen Feind zu fürchten braucht.
Wir hoffen nur - sein Ruf in Ehren! -
Er braucht sich nie mehr zu bewähren!
2) Stärke- und Ausrüstungs-Nachweis
(genehmigte Übertragung aus "Truppenpraxis" 10/1972)
- eine nicht ganz ernsthafte Chronologie -
Major Rüdiger Krege
Jedweden Menschen drängt's zuweilen,
Sich seiner Umwelt mitzuteilen.
Durch Mimik, Laute und Gebärden
Sucht er sein Drangsal loszuwerden,
Wobei er gleichfalls ungeniert