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Bergsteigen am Kilimanjaro, Schwimmen im Amazonas oder Durchqueren der Sahara – es gibt wohl kein Abenteuer, zu dem Richard Gruber Nein sagen würde. Wohltuend sachlich und kenntnisreich schildert er außergewöhnliche Urlaubserlebnisse, gibt aber auch Einblick in Kultur und Geschichte der jeweils bereisten Länder. Seine Erinnerungen konzentrieren sich auf die Highlights seiner zahlreichen Reisen, faszinierende Naturschauspiele und einmalige Begegnungen. Abgerundet mit zahlreichen Bildern lassen diese Reiseberichte nicht nur Abenteurerherzen höherschlagen, sondern auch Balkonienliebhaber das nächste Reisebüro aufsuchen.
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Seitenzahl: 235
Veröffentlichungsjahr: 2024
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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© 2024 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99146-502-7
ISBN e-book: 978-3-99146-503-4
Lektorat: DK
Umschlagfotos: Richard Gruber, Gunay Aliyevs | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
Innenabbildungen: Maria Reiche, Pixabay, Gräfe u. Unzer-Verlag, Richard Gruber
www.novumverlag.com
ZITAT
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er in die weite Welt,
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Tal in Strom und Feld“
(Joseph von Eichendorf)
MEIN ERSTER URLAUB
Der Herbst im Jahre 1947 war wunderschön, die Wälder waren bunt gefärbt, eine wohltuende Wärme umhüllte die Natur und Menschen. Selten, dass das Wetter nach Allerheiligen noch so trocken und warm war. Aber lange wird es nicht mehr anhalten, das wussten die Leute und auch wir Schulkinder. Wir waren auf dem Weg zur Volksschule, eine Gruppe Buben voran und hinter uns einige Mädchen. Unsere Schule hatte zwei Klassen mit jeweils mehreren Stufen für Schüler im Alter von zehn bis vierzehn Jahren.
„So ein schönes Wetter heute“, sagte einer von uns Buben, „und wir müssen im engen Klassenraum bis in den Nachmittag hinein still sitzen.“ Wir hielten kurz in unserem Marsch inne. In diesem Moment sprang ein Gedankenfunke auf uns über und wir wussten, was wir wünschten und was zu tun war. Schlagartig schwenkten wir vom Weg ab und liefen, was das Zeug hielt, über die Wiesen auf den nahen Wald zu. Wir hörten noch die Mädchen rufen: „Schulschwänzer“ – aber sie würden uns bestimmt nicht verraten – dann tauchten wir im rauschenden Dickicht des bunten Laubwaldes unter und drangen ein in die Freiheit des Waldes.
Mein erster Urlaub – es war ja nur ein Tag, den ich mir unerlaubterweise von der Schule genommen hatte – begann. Zuerst, nachdem wir wieder zu Atem gekommen waren, wurde besprochen, wie wir die gewonnene Freizeit verbringen wollten. Wir waren noch unschlüssig und wanderten zu einer Wildfütterungsstelle. Aber ohne Erfolg, natürlich konnte um diese Zeit kein Tier beobachtet werden.
Dann ging es zu einem Wasserfall, der wegen der Trockenheit wenig bis gar kein Wasser führte. Wir konnten aber über die Steinstufen und Felsplatten hoch hinaufklettern. Wir genossen die schöne Aussicht auf Berge und See, aber bald wurde uns langweilig und wir begannen, Steine zum Wasserfall zu rollen und hinuntersausen zu lassen. Wir wurden übermütig und die Felsbrocken wurden immer größer und krachten, mit lauten Donnerschlägen auf die trockenen Steinvorsprünge des Wasserfallflussbettes aufschlagend, zu Tal. Das ging eine Weile so und wir hatten riesigen Spaß. Aber dann übertönte eine schallende, tiefe Männerstimme das Krachen unserer Steinschläge, untermalt von kläffendem Hundegebell. „Was treibt ihr denn da, ihr Lausbuben? So einen Naturfrevel zu veranstalten! Ich werde euch gleich erwischen!“ O Gott, der Jäger, er schimpfte im höchsten Zorn noch weiter und wir sahen ihn, der Hund voran, heraufkommen.
Nach dem ersten Schock schnappten wir unsere Schulranzen –, bei einem riss der Gurt und die daran gehängte blecherne Tasse für die Schulsuppe, flog klirrend mehrmals aufschlagend, über die Felsen hinunter – und kletterten in Windeseile den Berg weiter hinauf. Als wir uns sicher fühlten, hielten wir außer Atem und noch sehr erschrocken an. Wir beruhigten uns und atmeten erleichtert auf, denn der Jäger war zu weit weg, er konnte uns nicht erkannt haben. Wir hatten, so meinten wir, nochmals großes Glück gehabt.
Aber dann stellte sich heraus, dass einer von uns, der „Grafbauern Hiasi“, in der Eile der Flucht seine Schultasche liegen gelassen hatte. Nun herrschte große Bestürzung und der Pechvogel musste viele Vorwürfe über sich ergehen lassen. Wieder kam Hoffnung auf, dass der Jäger vielleicht nicht ganz heraufgestiegen war und die Schultasche mit den Heften, auf denen ja der Name geschrieben stand, nicht gefunden hatte.
Aber auch dieser Hoffnungsschimmer erlosch, als wieder die Stimme des Jägers ertönte: „Komm herunter und hol dir deinen Schulranzen.“ Der Gerufene musste nun den peinlich schweren Gang antreten und sich, bedrängt von uns – „Verrate ja unsere Namen nicht!“ –, dem Jäger stellen. Nach einiger Zeit bangen Wartens kam er mit hängendem und sichtlich gewaschenem Kopf zurück und wir wussten, dass der Jäger nun voll informiert war. Der Wunschgedanke, wieder eine leise Hoffnung, dass der Jäger den Lehrer vielleicht doch nicht informieren würde, beruhigte uns etwas. Der Urlaubstag von der Schule war aber natürlich gründlich verpatzt.
Zum Nachhausegehen war es noch zu früh, denn der Nachmittagsunterricht lief ja noch. Daher gingen wir noch Vögel fangen, was wir ursprünglich ja auch vorhatten. Dazu muss man wissen, dass im Salzkammergut das Vogelfangen im Herbst Tradition ist, eben ein von alters her gepflegter Brauch. Man behält die Vögel über Winter im Haus und entlässt sie im Frühling wieder ins Freie. Zum Fangen braucht man allerdings einen geeigneten Lockvogel. Einer von uns, der „Neuwirts Hias“, der in der Nähe in einem Bauernhaus wohnte, schlich sich heim und brachte ungesehen seinen Lockvogel mit.
Wir versteckten unsere Schultaschen im Moos und Dickicht und errichteten an einem geeigneten Platz unsere Fangstation. Auf das Zwitschern und Pfeifen des Lockvogels hin sollten die Vögel kommen und in die aufgespannten Fallen gehen. Wir warteten geduldig, die Zeit verging, aber entweder lockte der Vogel zu wenig oder es war nicht der geeignete Platz bzw. nicht die richtige Fangzeit – es war uns kein Fang beschieden. Nun war bereits eine beträchtliche Zeit über das normale Schulzeitende verstrichen und wir machten uns ziemlich bedrückt auf den Heimweg.
Natürlich hatte ich mir den Verlauf dieses Tages viel schöner vorgestellt, aber eigentlich waren wir selbst schuld, dass er so danebenging.
Meine Mutter empfing mich mit den Worten: „Wieso kommst du denn so spät, du sollst doch nach der Schule gleich heimkommen und auch die Aufgaben machen!“
„Heute haben wir keine bekommen“, versuchte ich mich zu rechtfertigen, was ja sinnigerweise auch stimmte.
Unsere folgenden Schulbesuchstage verstrichen mit bangem Warten. Den fehlenden Tag hatten wir durch Krankheit zu entschuldigen versucht. Ob es der Lehrer, der auch Klassenvorstand war, glaubte, wussten wir nicht. Er war eben erst als ehemaliger Soldat vom Krieg heimgekehrt und für die strenge Handhabung seines Schulleiteramtes hinreichend bekannt. In diesem Sinne befürchteten wir so manches Unheil auf uns zu kommen. So erging es zum Beispiel einem Schüler, der den Lehrer bei einer Begegnung nicht gegrüßt hatte. Er stellte den Schüler vor der Klasse zur Rede und es ergab sich dabei dieses Lehrerfrage-Schülerantwort-Szenario: „Kennst du mich?“ – „Ja!“ – „Hast du mich gesehen?“ – „Ja!“ – „Hast du mich gegrüßt?“ – „Nein!“ Und schon bekam der Befragte blitzschnell eine schallende Ohrfeige.
Damals herrschten eben noch ganz andere Erziehungsmethoden.
Nicht für die Schule, sondern für
das Leben – LERNEN – wir.
Aber
Die Schule – LEHRT – uns viel
für das Leben
Tag für Tag kamen wir in den Pausen und beim Ausfassen der Schulsuppe zusammen und fragten uns: „Hast du was gehört oder bemerkt?“ – „Nein.“ Alles ging seinen normalen Gang. „Morgen ist die Woche um, dann haben wir es sicher überstanden und der Jäger hat dem Lehrer nichts gesagt und den Streich wahrscheinlich vergessen.“
Aber dann, am Freitag nach Unterrichtsschluss kam das böse Nachspiel.
„Wir machen für heute etwas früher Schluss“, sagte der Lehrer. „Ihr könnt nach Hause gehen. Aber folgende fünf Schüler bleiben noch sitzen: „ Baier, Ferdinand; Baier, Matthias; Graf, Matthias; Hödlmoser, Johann – und natürlich auch ich – Gruber, Richard.“
Als alle anderen Schüler die Klasse verlassen hatten, begann die Strafpredigt des Lehrers. Ich erinnere mich nur dunkel, dass er nicht nur schimpfte, sondern auch belehrend und erziehlich auf uns Lauser einzuwirken versuchte, was unseren Schock, in dem wir sichtlich standen, etwas linderte. Nach circa zwanzig Minuten hatten wir es überstanden. Diese Zeit war auch vorgesehen als Vorsprung für die Mädchen, die als Postboten des Lehrers die schriftliche Benachrichtigung über unser Vergehen den Eltern überbringen mussten.
Dann durften auch wir gehen. Die Schönheit des herrlichen Herbstnachmittages nahmen wir beim Nachhauseweg allerdings nicht wahr, denn wir wurden von dem mulmigen Gefühl beherrscht, wie wir daheim empfangen werdenwürden.Schlauerweise hatte ich bereits für alle Fälle meine Mutter vor einigen Tagen vorgewarnt, dass vom Lehrer, der ja sehr streng sei, eine Nachricht kommen könnte. Meine Mutter schimpfte mich dann natürlich auch sehr und war von mir enttäuscht, wies aber auch eindringlich darauf hin, wie wichtig die Schulbildung für das spätere Leben sei.
Dann bekam ich den Inhalt der Schulnachricht zu lesen: Der Schüler… schwänzte am 14.November 1947 die Schule. Er ging mit anderen Schülern Vögel fangen. Er wird deshalb im Semesterzeugnis die Note „2“ in Betragen erhalten. Ich ersuche um exemplarische Bestrafung auch ihrerseits. Täuschte ich mich oder umspielte doch ein kleines Lächeln die Mundwinkel meiner Mutter bei der Erwähnung des Vögelfangens?
In späteren Jahren, als ich selbst Lehrer und Schuldirektor geworden war und man im Kollegen- und Bekanntenkreis gelegentlich „aus der Schule“ plauderte und manche Anekdote erzählt wurde, erinnerte ich mich gerne mit einem Schmunzeln an meinen ersten vermeintlichen Urlaubstag.
Aber es war vielleicht der Anfang meiner damals schon aufkeimenden Reiselust und es folgten dann auch viele schöne und auch etwas abenteuerliche Urlaubsreisen.
SAHARA – erste Wüstenerfahrungen
Schon als Schüler hatte ich den Wunsch, fremde Länder und Kulturen kennenzulernen. Einer meiner Geografielehrer verstärkte indirekt dieses Interesse. Er setzte sich oftmals in der Klasse vorne auf eine freie Bank und erzählte von seinen Reiseerlebnissen in fernen Ländern. So freute es mich sehr, als einmal zu Weihnachten ein Buch von KARL MAY „Durch die Wüste“ unter dem Christbaum lag. Sehr schnell hatte ich es gelesen, aber vieles, was ich darin vernahm, konnte ich mir nicht so richtig vorstellen bzw. verarbeiten. Neben den spannend geschilderten Abenteuern erweckten auch die Beschreibungen der dort lebenden Menschen, der Landschaften, aber im Besonderen die Wüste mein Erstaunen und meine Neugierde. Somit letztlich auch den Wunsch, dieses Naturphänomen zu betreten und zu bereisen. Nach vielen Jahren erst war es mir möglich, meine Jugendträume zu verwirklichen. Karl Mays damalige Wüstenreisen vollzogen sich vorwiegend durch lange Kamel- bzw. Pferderitte und man brauchte oft viele Tage, um an ein bestimmtes, tief in der Wüste gelegenes Ziel zu gelangen. Heutzutage erreicht man eine Oase als Ausgangspunkt für eine Wüstenexpedition mit einem Flugzeug in etwa ein bis zwei Stunden. Obwohl diese heutigen Expeditionen mit geländegängigen Autos, meist LAND ROVERN, durchgeführt werden, bleibt das Leben in der Natur durch Zeltübernachtungen, gelegentliche Fußmärsche und Kamelritte mit Romantik pur erhalten. Ich hatte mich einer kleinen, etwas sportlichen Reisegruppe mit einem erfahrenen Reiseführer angeschlossen. Der Reisebeginn war für Oktober angesetzt, weil in dieser Jahreszeit die Temperaturen nicht mehr so hoch sind und in der Regel auch keine großen Sandstürme vorkommen. Als Reiseziel hatten wir einen Abschnitt der westlichen libyschen Wüste von der Mittelmeerküste bis in das Wüstenterritorium FEZZAN geplant. Ein Flug brachte uns von Salzburg nach DJERBA, einer Insel in Tunesien. Über den sieben Kilometer langen Römerdamm erreichten wir das afrikanische Festland und reisten in LIBYEN ein. An der Grenzstation begrüßte uns MUAMMAR AL-GADDAFI von einer übergroßen Plakatwand herab. Mit einem Bus fuhren wir die Küste entlang. Die Landschaft war leider beidseitig der Straße mit unbeschreiblich viel Plastik verunstaltet. Allmählich wurde die Umgebung in Ortsnähe etwas schöner und wir erreichten die Hafenstadt SABRATA. Diese Stadt hat eine Geschichte, die bis in die Zeiten der Phönizier, Karthager und Römer zurückreicht. Wir besichtigten die Ruinenstätte von SABRATA, ein Weltkulturerbe der UNESCO, und waren von den gewaltigen und schönen Anlagen sehr beeindruckt. Es ist natürlich in diesem Rahmen unmöglich, auf umfassende Beschreibungen dieser archäologischen Fundstätte näher einzugehen. Um die Größe derselben jedoch zu veranschaulichen, soll das bedeutendste Relikt, das von italienischen Archäologen wieder wunderbar aufgebaute Theater mit der Fassade des Bühnenhauses, erwähnt werden, in welchem einst fünfzigtausend Zuschauer Platz fanden. Eine weitere Busfahrt von siebzig Kilometern brachte uns nach Tripolis, mit ca. 1,3 Millionen Einwohnern die Hauptstadt Libyens. Sie hieß in antiker Zeit OEA und wurde zwischen SABRATA und LEPTIS MAGNA, einer weiteren Niederlassung der Phönizier, im siebten Jahrhundert vor Christus als Handelsstützpunkt gegründet. Daraus ergab sich in der Folge der Name Tripolitanien (Drei-Stadt). Tripolis (OEA) wurde als einzige der drei Metropolen weiterentwickelt. Am Vormittag besuchten wir einen Teil der Altstadt, das Museum und die SUQS, dann brachte uns ein Flug in die Oasenstadt SEBHA, zum eigentlichen Ausgangspunkt unserer Wüstenexkursion.
SEBHA – sieben, ein Sammelname aus einer Oasenkette – ist mit etwa hunderttausend Einwohnern das Zentrum des Wüstengebietes FEZZAN. Wir übernachteten letztmalig in einer Hotelherberge. Am nächsten Tag mussten die Genehmigungen für das Befahren von Wüstenpisten sowie für den Besuch von abseits der geteerten Straßen liegenden Orten besorgt werden. Diese sind bei der Polizeiverwaltung zu beantragen bzw. im LIBIAN Travel ORISM TOFFIZE einzuholen. Es ist auch wichtig, die gesamte Reiseroute mit Ortsangaben eintragen zu lassen. Wir hatten einen örtlichen Guide für die ganze Exkursion, sowie Wüstenfahrer mit geländegängigen LANDCRUISERN engagiert: Fünf Fahrzeuge für die Passagiere und einen sogenannten Küchenwagen für Proviant und entsprechenden Wasservorrat. Unser Gepäck, Zelte und dergleichen wurden auf den Dachträgern festgezurrt. Nun komplett ausgerüstet brachen wir zu unserer Tour in Richtung GHAT auf. Wir ließen das grüne Oasenbecken mit den bewässerten Feldern hinter uns und kamen in eine Wüstenlandschaft mit Hügelketten und Ausläufen des MESSAK-SETTAFET-Gebirges. Nördlich türmten sich die hohen Dünen von UBARI auf. Nach der Durchquerung des Wadi ADJAL mit Palmenhainen und bewässerten Feldern erreichten wir das Dorf DJERMA, die ehemalige Hauptstadt des GARAMANTEN-Reiches in der Antike. Die GARAMANTEN waren ein Wüstenvolk, das mit den Römern oft Krieg führte, und wir sahen das römische Siegesdenkmal. Wir besichtigten weitere Ruinen, zerfallene Lehmbauten und die Reste einer Burg aus Steinquadern. Manche Zeugnisse aus dieser Zeit sind noch im Erdreich verborgen, wie Teilgrabungen belegen. Etwas südlich von DJERBA sahen wir noch Bestattungsplätze, die aufgrund von gefundenen Grabbeigaben als Königsgräber der GARAMANTEN erkannt wurden. Die Gegend war sehr ausgetrocknet. Es regnete in den letzten Jahren kaum, fast alle Palmen lagen verdorrt am Boden. Wir verließen die Gegend um DJERMA und fuhren auf ebener Sandpiste weiter. Unter Schirmakazien machten wir Mittagsrast. Wir saßen beim Essen alle auf einem großen Teppich am Boden. Als das Mittagslager abgebrochen wurde, bemerkte ich, dass aller Müll und Essensreste verbrannt oder mitgenommen wurde. Man sagte mir, dass sonst Mäuse und in weiterer Folge Schlangen angelockt würden. Als am Nachmittag die Hitze etwas nachließ, brachen wir auf und fuhren durch eine weite Sandebene. Hier hatten wir die erste Reifenpanne. Der bisher feste Boden wurde nun zunehmend locker, die Dünen rückten näher und die Räder der Jeeps begannen sich im Sand einzugraben. Die Fahrer hielten an und senkten den Reifenluftdruck ab. Dadurch wurden die Reifen an der Auflagefläche breiter und ihre Tragfähigkeit im Sand besser. Dann fuhren wir in die Dünen, an einigen vorbei, andere niedrige überquerten wir. Das Dünenfahren auf und ab machte sehr viel Spaß. Ein Jeep blieb im Sand stecken, die Räder mussten freigemacht und das Fahrzeug angeschoben werden. Der Abend kam, ein geeigneter Lagerplatz wurde ausfindig gemacht und die Zelte wurden aufgebaut. Die Fahrer setzten sich etwas abseits in einem Kreis zusammen. Die Sonne war untergegangen, jetzt durften sie essen. Es war Ramadan. Wir jedoch erklommen noch vor dem Abendbrot eine hohe Düne, um den Sonnenuntergang über dem vor uns liegenden Dünenmeer bei absoluter Stille zu bestaunen. Die erste Nacht im Zelt war eher beschwerlich als romantisch, aber die Müdigkeit brachte doch einen erholsamen Schlaf. Dabei zeigte sich, ob man richtig gepackt hatte. Eine Taschenlampe, eine Liegematte, ein aufblasbares Kopfkissen u. a. waren sehr von Vorteil. Nach dem Frühstück ging es wieder los. Wir überwanden das Dünengebiet und gelangten wieder auf eine Asphaltstraße.
Es musste der Reifendruck wieder erhöht werden. Dies geschah durch Herausschrauben einer Zündkerze. Ein Adapter wurde eingeschraubt und über einen Luftschlauch mit dem Reifenventil verbunden. Der laufende Motor pumpte dann mit dem angeschlossenen Zylinder den Reifen auf. Bei modernen Fahrzeugen ist dafür natürlich ein Kompressor vorhanden. Diese Straße führte uns nach GHAT, ein seit alters her wichtiger Karawanenstützpunkt, bestehend aus der umgrenzten Altstadt und einem neu errichteten Bereich. Die alte Stadt, eine aus luftgetrockneten Lehmziegen erbaute Berbersiedlung, ist heute fast nicht mehr bewohnt. Sie steht auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und man versucht sie vor dem Verfall zu bewahren. Vor dem Eingangstor befindet sich ein alter, nachgebauter Schöpfbrunnen mit einem aus Palmenholzbrettern zusammengefügten Laufrad und einem aus Palmenblättern zusammengeflochtenen Zugseil. Nach der Besichtigung erstiegen wir noch die Festung, welche die Stadt überragt, und hatten einen schönen Rundblick bis nach Algerien. Nach diesem letzten Besuch einer antiken Stätte ging es wieder auf der Piste weiter und wir erreichten nach einer stundenlangen, sehr holperigen Fahrt die Ausläufer des Dunklen AKAKUS-Gebirges. Im Schatten hoher Felsfiguren, die von den Beduinen mit Namen benannt werden, wie z. B. ADAT, der Daumen, machten wir Mittagsrast. Nach dieser Stärkung fuhren wir in das AKAKUS-Gebirge hinein. Dieses Gebiet darf nur in Begleitung eines ortskundigen Führers befahren werden, da man in den weitverzweigten Wadis rasch die Orientierung verliert. Zwischen den einzelnen Bergen befinden sich weite sandige Ebenen und die schwarzen Felsen sind oftmals mit rötlichen Sanddünen bis hoch hinauf überflutet.
Hier erwarteten wir einen besonderen Höhepunkt unserer Reise, die Besichtigung von tausende Jahre alten Felsbildern, Gravuren bzw. Ritzungen. Unser Führer kannte die Fundstellen und dirigierte die Fahrer an diese heran. Meist waren sie im Schatten überhängender Felswände zu finden. Er erklärte uns die Farbbilder und Gravuren, wies aber auch auf angemessenes Verhalten bei der Besichtigung hin. Um die Farben der Bilder zu schonen, war Blitzlicht verboten. Eine äußerst sträfliche Handlung wäre es, diese alten Farben mit irgendwelchen Mitteln aufzufrischen und dadurch zu zerstören. Es wurden vorwiegend Menschen und Tiere dargestellt. Diese Bilder geben Auskunft über das Leben hier vor bis zu zehntausend Jahren, als die Sahara grün und fruchtbar war. Erst vor ca. sechstausend Jahren änderte sich das Klima, die Austrocknung begann und die Bevölkerung zog allmählich nach Osten, zum Nil.
Mit großem Erstaunen betrachteten wir die Darstellungen von Menschen und Tieren, Jagdszenen mit Pfeil und Bogen und Hunden, Giraffen, Elefanten, Rinder, Antilopen, Dromedare, auch Streitwägen mit Rädern waren abgebildet. Da sich diese Motiveüber große Zeitspannen erstrecken, sind sie oft auch unterschiedlich in Stil und Inhalt. Wir waren fasziniert von diesen nach so langer Zeit noch relativ deutlich erkennbaren Felsmalereien und Gravuren; sie waren wirklich ein besonderer Höhepunkt unserer Reise.
Nach diesem erlebnisreichen Tag wurde noch vor der Abenddämmerung das Zeltlager errichtet und dann am Lagerfeuer das Erlebte mit dem sachkundigen Guide rege diskutiert. Dieser zeigte uns am nächsten Tag noch einige Felsbilder und eine Stelle, wo man Mumiengräber gefunden hatte. Bei der Weiterfahrt stießen wir auf die Wohnstätte einer TUAREG-Familie. Wir wurden freundlich begrüßt und unser Guide sprach mit ihnen. Ein kleiner neugieriger Bub wich nicht von meiner Seite; ich schenkte ihm aus meiner Provianttasche einen schönen roten Apfel. Erfreut rannte er damit durch das Lager und zeigte allen sein Geschenk. Unsere Fahrer verteilten noch einige für uns entbehrliche Wasserflaschen und wir zogen weiter.
Es ging an steilen Felswänden mit wilden Formationen vorbei, die von den Tuareg für versteinerte „DSCHINNS“ – Naturgeister und Dämonen – gehalten werden.
Besonders staunten wir über den riesigen Steinbogen, den FOZZIGAREN mit einer Spannweite von zweiunddreißig und einer Höhe von vierundvierzig Metern. Auch hier fanden wir Felsbilder, wahrscheinlich von Jägern errichtet, und erreichten weitere Wadis. Sehr beeindruckend waren die Gravuren im Wadi MATHENDOUS mit den Darstellungen von kämpfenden Meerkatzen, Krokodilen und anderen Tieren. Am Boden lagen schwere Steine mit eingemeißelten, ganz herumführenden Rillen. Aus Felsbilder-Jagdszenen war zu sehen, dass um die Steine Stricke mit einer Schlinge gebunden waren, um damit größere Tiere zu fangen. Auch auf den gegenüberliegenden Felswänden waren große Mengen an Malereien und Gravuren zu sehen.
Die Fahrt ging weiter, die Felsen blieben zurück, der Sand änderte seine Farbe von bisher rötlich in ein helles, gelbliches Weiß. Wir kamen zu den WAKANZA-Dünen und schlugen unsere Zelte auf. Am frühen Morgen des nächsten Tages erklommen wir die höchste Düne, um den Sonnenaufgang über der Wüste zu erleben. Es war etwas kühl und wir saßen am Kamm. Um uns war es dunkel, nur etwas dämmrig und vollkommen still. Niemand sprach ein Wort, jeder hing seinen Gedanken nach; mit Blick nach Osten, der erwarteten Sonne entgegen. Dort wurde es heller und die ersten Strahlen lugten über die Konturen des Horizonts. Sie wurden mehr und stärker und allmählich schob sich zuerst ein kleines, immer größer werdendes Segment der Sonne mit steigender Leuchtkraft herauf. Nun wurden wir und die uns umliegenden Dünen angestrahlt und es bildeten sich herrliche Kontraste zu den im Schatten liegenden Hängen. Dann ging es rasch, die Sonne stieg höher und bald lag das goldgelb leuchtende Sandmeer ausgebreitet vor uns. Wir verharrten noch ein Weilchen und genossen den herrlichen Ausblick, dann glitten und rutschten wir den steilen Dünenhang hinab in das Lager.
Wir verließen die WANKANZA-Dünen und eine längere Fahrt brachte uns in das Städtchen UBARI. Dort konnten wir Wasser und Proviant ergänzen. Dann ging es weiter in die Ausläufer des Sandmeeres von UBARI. Hier erwarteten wir einen weiteren Höhepunkt unserer Reise, die MANDARA-Seen. Nach einer ziemlich anstrengenden Fahrt mussten viele Dünen überwunden werden. Oft war es notwendig, die im Sand stecken gebliebenen Jeeps bei den Rädern auszugraben und sie dann mit gemeinsamen Kräften herauszuschieben.
Das war kräfteraubend und schweißtreibend, es machte aber auch ungemeinen Spaß, mit den Jeeps die Dünen mit großer Geschwindigkeit hinaufzusausen und dann auf der Rückseite derselben, die manchmal sehr steil sein konnte, langsam in die Tiefe abzugleiten.
Und dann kam der ersehnte Augenblick, denn nach der Überwindung eines hohen Dünenausläufers erblickten wir die glitzernde Oberfläche eines Sees. Er lag mitten in den Dünen, vom saftigen Grün der Palmen umrahmt, die sein Ufer säumten. Darüber spannte sich ein strahlend blauer Himmel. Es war der GABRUN-See, der größte der Seengruppe, die aus elf Seen besteht, wobei der namensgebende MANDARA-See schon nahezu ausgetrocknet ist. Die Seen sind nicht tief, maximal sechsundzwanzig Meter und werden laut Forschungsberichten durch artesischen Druck von zwei großen unterirdischen Wasservorkommen gespeist. Bei den hohen Temperaturen im Sommer in der Wüste bis sechsundvierzig Grad Celsius ist die Verdunstung sehr intensiv und der Wasserstand kann sich um bis zu zwei Meter verringern. Der Salzgehalt ist mit vierunddreißig Prozent sehr hoch. Wir besuchten die meisten Seen und machten natürlich viele Fotos.
Besonders gefiel uns der UMM el MA-See, „Mutter des Wassers“ – ein lang gestreckter kleiner See, der durch seinen intensiven Schilf- und Palmenwuchs und einen dunkelblauen Wasserspiegel wohl einer der schönsten dieser Seen ist. Es wunderte uns auch sehr, dass die wandernden hohen Sanddünen, bis zu hundert Meter hoch, die Seen nicht allmählich verschütten konnten. An einem Ufer kamen wir zu einer verlassenen früheren Siedlung. In der Dorfmitte stand noch eine kleine Moschee. Diese Seen werden natürlich bei Wüstenexpeditionen besucht. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Naturjuwel auch in Zukunft vom Massentourismus verschont bleibt.
Wir errichteten in einer von Dünen umrahmten Mulde unser Lager für die letzte Nacht in der Wüste. Lange saßen wir noch um das Lagerfeuer beisammen, über uns das südliche Sternenzelt, und ließen im Gespräch die erlebnisreiche Reise nochmals Revue passieren. Für mich war ein Jugendtraum aus meiner KARL MAY – Zeit in Erfüllung gegangen und außerdem konnte ich auch wertvolle Erfahrungen für weitere geplante größere Wüstenreisen sammeln.
Am nächsten Tag verließen wir die Dünen und eine lange Fahrt durch ein Steppengebiet und zuletzt auf einer holprigen Asphaltstraße brachte uns wieder nach SHEBA, dem Ausgangspunkt unserer Wüstenreise, mit anschließendem Flug über TRIPOLIS nach Hause.
KENIA – HEIA SAFARI
Über die Tierwelt erfahren wir bereits in der Kindheit durch Märchenerzählungen, Bilderbücher und Haustiere einiges. Durch Zoo- und Tiergartenbesuche werden diese Kenntnisse erweitert. Aber Tiere in der freien Wildbahn zu sehen bzw. zu erleben, ist etwas Besonderes für Jung und Alt. Daher verbanden wir einen Sommer-Badeurlaub mit einer Safari. Dazu schien uns nach Einholung von Informationen KENIA mit seiner grandiosen Tierwelt in den weiten Savannen und herrlichen Badestränden am Indischen Ozean besonders geeignet.
Vorausgreifend wird angemerkt, dass dies ein schöner, interessanter und erholsamer Urlaub wurde. Da ich dabei aber trotzdem in eine sehr gefährliche Situation kam, an die ich mich nur mehr mit Schaudern erinnere, wird hier in „etwas abenteuerliche Reiseerlebnisse“ darüber berichtet.
Voll freudiger Erwartung brachen wir, meine Frau, unser Sohn (damals siebzehn Jahre alt) und ich, zu dieser Reise auf. Ein Flug, es war in der Ferienzeit im Juli, brachte uns nach Mombasa in Kenia am Indischen Ozean. MOMBASA ist der wichtigste Hafen an der ostafrikanischen Küste und mit 1,200.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Kenias. Bei einer Stadtführung beeindruckte uns natürlich als Erstes das Wahrzeichen der Stadt – die riesigen Elefantenstoßzähne, die den Straßenrand der Moi Avenue säumen. Diese vier gigantischen Nachbildungen von Stoßzähnen bilden einen Torbogen und sind aus weißem Blech gefertigt.
Wir durchquerten das Labyrinth enger Gassen in der arabischen Altstadt mit prächtigen Holzbalkonen an den Häusern. Weiter besichtigten wir einen Teil des großen Hafens und auch im Besonderen den Bereich, an dem die malerischen DAU-Schiffe mit ihren Dreieckssegeln anlegen. Hier verkehren vorwiegend Moslems – Fotografieren war streng verboten. Ich wagte es doch und wurde mit wüstem Geschrei und erhobenen Fäusten bedroht. Zum Abschluss besichtigten wir noch die von den Portugiesen erbaute Festung FORT JESUS. Als Mitbringsel erwarben wir einige einfache, aber kunstvoll geschnitzte kleine Statuen von Tieren aus Ebenholz.
Zeitig in der Früh starteten wir mit entsprechender Treckingbekleidung und erforderlicher Ausstattung für unser Vorhaben zum Ausgangspunkt der Safari in Richtung TSAVO WEST zur TAITA-HILL-Lodge. Der Guide, der unsere ganze Safari führte, begrüßte uns herzlich mit „JUMBO KAIBU“ – Hallo, herzlich willkommen. Wir erhielten unser Quartier und bei einer Besprechung wurden wir über Gefahren während der Safari und die entsprechenden Verhaltensregeln zu unserem Schutz informiert.
Nach dem Abendessen machten wir bereits eine Pirschfahrt im nahe gelegenen Bereich des Wildreservates. Die Fahrt wurde mit einem für Safaris geeigneten geländegängigen Fahrzeug, mit geschütztem Aufbau, der auch gute Sicht erlaubte, durchgeführt. Viele Tiere, außer einige Gazellen und Springböcke, die bald die Flucht ergriffen, als sie unser ansichtig wurden, bekamen wir nicht zu Gesicht. Trotzdem war die abendliche Pirschfahrt durch den Busch ein spannendes Erlebnis.
Die Nächtigung erfolgte in der TAITA-HILL-Lodge. Anderntags dehnten wir unsere Safari weiter in den TSAVO-West-Park, ein hügeliges Savannenland, aus. Eine Wanderung führte uns zu den Ausläufern der vorgelagerten Berge, den CHYULU-Hills. Hier fließt durch das Lavagebirge kristallklares Wasser in das Quellengebiet der MZIMA SPRINGS. Wir machten Rast beim Abfluss und der Guide gab Auskunft über Fauna und Flora an dieser Stelle, die im Unterschied zur trockenen Steppenumgebung an den Flussufern eine reichhaltige, dichte Vegetation aufwies. Als ich hörte, dass es hier Flusspferde gebe, suchte ich nach einer sichtfreien Stelle, um ein Foto von diesen Tieren zu machen. Ich verließ daher die Gruppe, ging ein Stück das Dickicht entlang und fand bald eine freie Stelle. Ein großer alter Baum war umgestürzt und lag quer über dem Fluss. Etwa in dessen Mitte befand sich eine Sandbank, auf der der Baum auflag. Ringsherum waren tiefe Wassertümpel. Der Baum war für mich eine gute Möglichkeit, zur Flussmitte mit guter Sicht zu gelangen, und würde bestimmt beste Chancen für einen Schnappschuss bringen. Ich kletterte auf den Stamm, der durch die abgespreizten starken Äste etwas vom Boden abgehoben lag, und hangelte mich in Richtung Sandbank zur Flussmitte vor. Dort lag der Baumwipfel abgestützt am Riff der Sandbank auf. Die Sicht war durch einiges Geäst etwas behindert und so sprang ich, nach einer flüchtigen Umschau auf den Boden unter mir, wobei ich nur die Sandfläche mit einigen Steinen und zwei weitere, circa drei bis vier Meter lange Stämme sah, mit beiden Beinen gleichzeitig hinunter. In diesem Moment hörte ich ein platschendes Wassergeräusch. Etwas schwankend und aus dem Gleichgewicht gebracht durch den Aufprall taumelte ich hoch und sah den dicken, gedrungenen Schwanz eines Krokodils im Wasser verschwinden. Ein schürfendes Geräusch von rechts, ich blickte zur Seite und sah – o Schreck – ein Krokodil mit weit aufgesperrtem Maul auf mich zukommen. Instinktiv ergriff ich den ersten festen Astüber