Erntezauber - Elke Bräunling - E-Book

Erntezauber E-Book

Elke Bräunling

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Beschreibung

Elke Bräunling Hallo Opa! Erzählst Du mir eine Geschichte vom Erntedank? Geschichten, Märchen, Gedichte, Spiele und Lieder rund um die Ernte, unser Essen und um Erntedank. Die heiteren, aber auch ernsten und nachdenklich stimmenden Geschichten, Märchen, Gedichte und Lieder erzählen von der Zeit der Ernte im Sommer und Herbst, von Obst und Gemüse und Getreide, von Erntetagen und Erntefesten, von unserem Essen, von Dankbarkeit und vom Erntedankfest. Die Spiele und Lieder mit Texten von Rolf Krenzer und Elke Bräunling und Melodien von Stephen Janetzko und Paul G. Walter sowie die kleinen szenischen Dialogspiele laden ein zum Spiel und zur Aufführung. Empfohlen für Kinder, Familie, Kindergarten, Vorschule, Grundschule und für die Gemeindearbeit. Zu diesem Ebook ist auch ein Taschenbuch erhältlich (ISBN-978-1491263440)

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Seitenzahl: 74

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Inhalt

Erntezauber - Ernte und Erntedank

Jede Ernte ist ein Fest

Das Jahr der Erntefeste

Gespräche auf dem Wochenmarkt

Der Juli und das Heu – Sachtext -

Viel gibt’s im Jahr zu ernten

Der Heidelbeertrick

Oma Wolke und die Schätze der Natur

Mit Essen ‚spielt’ man nicht

Der Erntemonat August

Nüssegeflüster

Oma erzählt das Märchen von der Kornähre

Die Ernte und der Aberglaube

Kirmes/Kirchweih

Omas Erntezauber

Herbstfest bei Onkel Willibald

Des Sommers Abschiedsküsse

Ein ganz besonderer Schulausflug

Ein kleines Dankgedicht

Aufbruch im Kartoffelfeld

Ernteende

Der kleine grüne Kürbis

Nachbar Petersen und das Kürbisjahr

Kürbisglück

Danke

Erntedankfeste

Erntedank und Gartenglück

Wie in der guten alten Zeit

Die Ernte aus dem Müll

Bitte

Rätselspaß

Spiel - Der Gartentag

Spiel - Getreide-Erntefest

Spiel - Jeder soll zu essen haben

Lied - So säen wir das Korn Vom Korn zum Brot

Lied - Zur Ernte kommt herbei

Lied - Ernte-Tanzlied

Lied - Das Kartoffellied

Lied - Ernteende

Lied - Rundherum im Erntetanz

Lied - Des Sommers Abschiedsküsse

Lied - Erntedank

Lied - Wenn wir jetzt zusammen essen

Impressum

Die Autorin und ihre Blogs

Bücher

Elke Bräunling

Erntezauber

Ernte und Erntedank

Geschichten, Gedichte und Lieder für Kinder

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

Copyright © 2013/ 2017Elke Bräunling

edition art.taeglich

http://www.elkeskindergeschichten.de

All rights reserved.

ISBN-13: 978-1500748289

ISBN-10: 1500748285

Jede Ernte ist ein Fest

Vorwort

Mit Erntedank bringen wir oft einzig das Erntedankfest, das am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird, in Verbindung. Zu dessen Anlass besinnt man sich bewusst darauf, was es bedeutet, jeden Tag satt zu sein und den Tisch mit all den Köstlichkeiten zu decken, die man nach Lust und Laune zu sich nehmen mag. Immer weniger denken wir beim Essen und Genießen darüber nach, woher unsere Nahrungsmittel kommen.

Wir können es uns in unserem logistisch wohl organisierten Leben gar nicht mehr so richtig vorstellen, was es bedeutet, für den langen Winter Vorräte anlegen zu müssen. Wer in früheren Generationen im Winter nicht verhungern wollte, musste selbst ernten, einkochen, einwecken oder Obst und Pilze trocknen. Geschäfte, in denen es das ganze Jahr über in Hülle und Fülle Obst und Gemüse frisch, in Dosen oder tiefgekühlt zu kaufen gab, kannten unsere Vorfahren nicht. Eingedenk dessen kann man sich leicht vorstellen, wie sehr man sich früher über den Frühling, die ersten frischen Kräuter, Salat-, Gemüse- und Obsternten freute. Die Menschen zeigten ihre Freude, indem sie viele Feste im Laufe eines Erntejahres feierten, nicht nur zum Erntedanksonntag.

Kindern nahe zu bringen, welche Mühen es kostet und auch welche Freuden es bringt, Obst, Gemüse, Korn, Blumen zu säen oder anzupflanzen, zu hegen, pflegen, ernten und weiter zu verarbeiten, ist Thema der Geschichten, Lieder, Gedichte und Spiele in diesem Buch. Jeder noch so kleine Erfolg im Laufe eines Pflanzjahres bietet Anlass zu einem Fest, sei es das Entdecken der ersten Kräuter im Frühjahr, das Blumenpflücken auf der Wiese, die Ernte von Beeren und Frühlingsgemüse, das Mähen der Wiese, das Trocknen und Einbringen des Heus, die Ernten zur Hochsaison von Juli bis Oktober, das Sammeln von Pilzen, Kastanien und Nüssen im Herbst.

Es gibt viele Anlässe zum Feiern, um nicht zu vergessen, was wir der Natur zu verdanken haben.

Das Jahr der Erntefeste

Erzählung

Es war einmal eine Lehrerin, die war eine kluge Frau.

„Warum“, fragte sie eines Frühlingstages, „sieht das Gelände hinter dem Schulhof so wüst aus? Abfall liegt hier herum und das Unkraut unter dornigen Wildbeerenranken ist auch kein schöner Anblick. Ich habe eine bessere Idee.“

In einer der nächsten Stunden räumte sie mit ihrer Klasse zuerst einmal Müll und Abfall weg, und alle machten mit, wenn auch einige zunächst meckerten. An einem anderen Tag jäteten sie das Unkraut und rodeten die wild wachsenden Sträucher. Wieder ein anderes Mal gruben sie den Boden um.

Es war ein schweres Stück Arbeit, doch das Grundstück sah nun sehr sauber aus.

Puh!, dachten einige aus der Klasse, wir haben es geschafft!

Doch ein paar Tage später führte die Lehrerin die Kinder wieder zu dem Grundstück.

„Nun wird gesät und gepflanzt!“, sagte sie und zeigte, wie man Beete und Trampelpfade anlegt und Kartoffeln, Zwiebeln und Bohnen in die Erde steckt, wie man Tomaten, Paprika und Sellerie pflanzt und Salat, Radieschen, Möhren, Gurken, Kürbisse und Kräuter aussät.

„Und damit unser Garten fröhlich aussieht“, sagte sie am Ende, „sorgen wir nun noch für ein paar bunte Farbtupfer.“

Sie öffnete Samentüten und vermischte die Samen in einem Topf. Dann durfte sich jedes Kind eine Handvoll Blumensamen nehmen und aussäen.

Doch auch jetzt war die Arbeit nicht getan.

„Wir müssen gut auf unseren Garten aufpassen“, erklärte die Lehrerin. „Wir müssen gießen, Unkraut jäten, Schnecken aufsammeln, die Saatreihen auslichten, hacken, rechen und ... und ... und ...“

„Oh je“, stöhnte eines der Kinder. „Was für eine Arbeit! Und dann dauert es immer noch lange, bis man das Gemüse ernten und essen kann.“

Ein anderes Kind meinte: „In den Supermarkt gehen und Salat, Möhren oder Kartoffeln aus dem Regal nehmen, ist einfacher.“

„Aber eigenes Gemüse schmeckt besser“, rief ein drittes Kind. „Und Spaß macht ein eigener Garten auch.“

Dem stimmten alle zu. Es machte wirklich Spaß, einen Garten zu haben. In den Unterrichtspausen und an ihren freien Tagen freuten sich die Kinder sehr an ihren Pflanzen, die unter der guten Pflege wuchsen und gediehen.

Als der Sommer kam, grünte und blühte es bunt und üppig in dem kleinen Garten hinter dem Schulhof.

Ein besonderer Festtag war der erste Erntetag.

„Heute feiern wir ein Salatfest“, sagte die Lehrerin. Sie ernteten Radieschen, Salat, Schnittlaut, Petersilie, Liebstöckel, Dill, Rauke und Zitronenmelisse und bereiteten einen großen Topf Salat zu. Hm, wie der duftete! Noch nie hatte Salat so lecker geschmeckt. Es war wie ein kleines Fest, und die Kinder hatten viel Spaß dabei.

Es gab noch viele Feste in diesem Sommer: ein Bohnenfest, ein Kräuterfest, ein Beerenfest, ein Tomatenfest, ein Möhrenfest, ein Paprikafest, ein Kürbisfest und immer wieder Salatfeste. Und auch Blumenfeste.

„Schule ist schön!“ sagte ein Kind, das früher immer „Schule ist doof!“ geschimpft hatte.

Und ein anderes Kind meinte. „In unserem Garten kann man richtig lernen! Ohne Bücher und Hefte und Hausaufgaben.“

Die Lehrerin lächelte.

Der Herbst kam, und mit ihm die Kartoffelzeit. Die Kinder ernteten so viele Kartoffeln, die sie alleine nicht aufessen konnten.

„Wir laden die ganze Schule ein“, schlug eines der Kinder vor.

„Au ja!“, riefen die anderen. „Wir machen ein Herbst-Erntefest.“

Und sie deckten einen Tisch mit Blumen, Möhren, Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Kräutern und Salaten. Auf dem abgeernteten Kartoffelbeet loderte ein Kartoffelkrautfeuer und darin garten die besten Kartoffeln auf der Welt. So sagten es die Kinder beim Schmausen, und wenn sie das meinten, dann stimmte es auch.

Die Kartoffeln schmeckten wirklich köstlich, und alle aßen sich satt. Es wurde ein tolles Erntefest mit viel Spaß und Lachen und Appetit.

„Wir möchten auch einen Garten haben!“, riefen die Kinder aus den anderen Klassen.

„Dabei können wir euch helfen“, boten sich die Kinder aus der Klasse der klugen Lehrerin an. „Wir haben das nämlich jetzt gelernt.“

Die kluge Lehrerin lächelte, und man sah ihr an, dass sie sich freute.

Gespräche auf dem Wochenmarkt

Märchen

Kunterbunt ging es zu am Marktstand auf dem Wochenmarkt bei der Sankt Juliuskirche. Es war laut und irgendwie auch fröhlich an diesem Tag kurz vor dem Sommer. So fröhlich, wie man es nur sein konnte an einem milden, sonnigen Tag. Es waren auch mehr Kunden - oder Besucher? - gekommen als sonst. Obst und Gemüse kauften sie in großen Mengen. Frisch vom Land und am liebsten von den nahen Bauernhöfen ringsum. Genau das war es, wonach sich die Menschen jetzt im späten Frühling sehnten. Frisch sollte es sein und auch nicht weit gereist. Endlich konnte man sich wieder an ersten Früchten und zarten Gemüsen, Kräutern und Blumen aus der Heimat erfreuen.

„Frisch schmeckt’s doch am besten“, freute sich eine Frau und lud sich den Einkaufskorb voll mit Kräutern für die grüne Soße, Salat und Erdbeeren.

„Die neuen Kartoffeln kann ich Ihnen empfehlen“, sagte eine andere Kundin. „Sie schmecken vorzüglich.“

„Und erst der Spargel!“, tönte ein älterer Mann. „Es gibt nichts Besseres als Spargel. Gerne mit zarten, neuen Kartoffeln und würzigen Frühlingskräutern. Dieser Duft! Man kann ihn schmecken.“

„Das stimmt.“

„Genau!“

„Wie richtig!“

Die Käufer auf dem Wochenmarkt waren sich einig. Frische war das Wichtigste in diesen Tagen, hatte man doch in den langen, tristen Winter- und Frühlingsmonaten so sehr darauf verzichten müssen. Und sie kauften in Mengen das ersehnte Gemüse, die Früchte, Kräuter und Salate.

„Die spinnen, die Menschen“, maulte eine Banane auf dem Marktisch des Bioladens. „Wer sagt, dass ich nicht frisch bin?“

„Recht hast du“, stimmte die Apfelsine vom Apfelsinenberg her zu. „Im Winter konnten sie nicht genug von uns kriegen. Und jetzt wollen sie uns nicht einmal mehr sehen.“

„Das führt manchmal zum Verdruss“, maulte die Kokosnuss und die Kiwifrüchte klagten: