Eulenzauber (15). Der verwunschene See - Ina Brandt - E-Book

Eulenzauber (15). Der verwunschene See E-Book

Ina Brandt

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Beschreibung

Band 15 der Abenteuer rund um Flora und ihre Zaubereule Goldwing! Große Aufregung in Tannenbach! Flora und Goldwing können es nicht glauben. Eines Abends taucht die Zaubereule Aspiro auf und erzählt ihnen, dass Goldwing für einige Tage die Aufgaben einer Herrschereule in Athenaria übernehmen soll. Flora ist ganz traurig, denn sie wurde dieses Mal nicht mit in das Zauberreich eingeladen. Wird sie Goldwing etwa verlieren? Zu allem Übel steckt plötzlich auch noch Floras neue Lehrerin in Schwierigkeiten. Zum Glück gibt es da noch Floras Freundin Miri. Ob die diesmal ihr helfen kann? Eine spannende Geschichte von Bestsellerautorin Ina Brandt für alle Kinder ab 8. Mehr Infos zur erfolgreichen Kinderbuchreihe unter www.eulenzauber-lesen.de. Jede Geschichte kann als Einzelband gelesen werden! Die Reihe ist auf Antolin.de gelistet. Weitere Bücher aus der Reihe "Eulenzauber": Ein goldenes Geheimnis (Band 1) Rettung für Silberpfote (Band 2) Eine wunderbare Freundschaft (Band 3) Magie im Glitzerwald (Band 4) Rätsel um die Goldfeder (Band 5) Hilfe für das kleine Fohlen (Band 6) Geheimnisvoller Edelstein (Band 7) Ein neuer Freund für Goldwing (Band 8) Der große Herzenswunsch (Band 9) Im Kreis der Goldflügel (Band 10) Der Ruf des Waldkauzes (Band 11) Die magische Botschaft (Band 12) Das Geheimnis des weißen Pferdes (Band 13) Der goldene Hirsch (Band 14) Entdecke jetzt die neuen Abenteuer von "Zaubereulen in Federland": Das Geheimnis von Athenaria (Band 1) Die Magie des Feuerbrunnens (Band 2)

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Seitenzahl: 92

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Weitere Bücher von Ina Brandt im Arena Verlag:Eulenzauber. Ein goldenes Geheimnis (Band 1)Eulenzauber. Rettung für Silberpfote (Band 2)Eulenzauber. Eine wunderbare Freundschaft (Band 3)Eulenzauber. Magie im Glitzerwald (Band 4)Eulenzauber. Rätsel um die Goldfeder (Band 5)Eulenzauber. Hilfe für das kleine Fohlen (Band 6)Eulenzauber. Geheimnisvoller Edelstein (Band 7)Eulenzauber. Ein neuer Freund für Goldwing (Band 8)Eulenzauber. Der große Herzenswunsch (Band 9)Eulenzauber. Der Kreis der Goldflügel (Band 10)Eulenzauber. Der Ruf des Waldkauz (Band 11)Eulenzauber. Die magische Botschaft (Band 12)Eulenzauber. Das Geheimnis des weißen Pferdes (Band 13)Eulenzauber. Der goldene Hirsch (Band 14)Zaubereulen in Federland. Das Geheimnis von Athenaria (Band 1)Zaubereulen in Federland. Die Magie des Feuerbrunnens (Band 2)

Ina Brandt

arbeitete nach dem Germanistikstudium einige Jahre als Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständig machte. Seitdem hat sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht. Mit »Eulenzauber« erfüllte sie sich einen lang gehegten Traum, den ihr ein kleiner Waldkauz in vielen Nächten aus dem Garten zugerufen hat.

Irene Mohr

wurde in Hamburg geboren und hat dort an der Fachhochschule für Gestaltung Grafikdesign studiert. Seitdem arbeitet sie als Illustratorin und Grafikerin für verschiedene Kinderbuchverlage. Wenn sie keine Bücher illustriert, ist sie am liebsten mit Pinsel und Staffelei in der Natur.

Für Emma-Lina, Joelleund Valeska

1. Auflage 2022

© 2022 Arena Verlag GmbH

Rottendorfer Straße 16, 97074 Würzburg

Alle Rechte vorbehalten

Text: Ina Brandt

Cover und Innenillustrationen: Irene Mohr

Lektorat: Anna Wörner

Umschlaggestaltung: Svenja Kuhn

Logogestaltung: Max Meinzold

E-Book ISBN 978-3-401-80988-5

Besuche den Arena Verlag im Netz:www.arena-verlag.de

1

Ein neues Gesicht

»Leise!« Elena, eine von Floras Mitschülerinnen, warf einen wütenden Blick in die Klasse. Ihre Augen funkelten hinter der rot umrandeten Brille, die sie noch klüger aussehen ließ. Sie saß gern möglichst weit vorne, am liebsten neben Jule. Die beiden hatten immer tausend Fragen, was Flora manchmal ziemlich nervig fand. Frau Hauser, ihre Klassenlehrerin, hatte dafür stets eine Eselsgeduld gehabt. Ob die neue Lehrerin genauso nett war? Heute hatten sie zum ersten Mal bei ihr Unterricht. Flora war, wie alle in ihrer Klasse, ein bisschen aufgeregt. Und so gespannt!

Frau Hauser hatte ihnen erst vor Kurzem verkündet, dass sie ein Baby bekam, und gleich darauf war sie auch schon weg gewesen. Die anderen Lehrer hatten sie vertreten, bis eine neue Kollegin gefunden worden war. Und die hieß Frau Walter.

»Seid doch leise!«, erklang nun Elenas Stimme erneut, diesmal noch ein bisschen schärfer.

»Oh, das halte ich nicht aus«, jammerte Miri und hielt sich zum Spaß die Ohren zu. Flora lachte über den gespielt verzweifelten Gesichtsausdruck ihrer Freundin. Wobei der Lärmpegel der wild durcheinanderquatschenden Klasse auch ihr allmählich zu viel wurde. Wo blieb Frau Walter denn? Gleich am ersten Tag kam sie zu spät.

Doch da ging die Tür auf. Schlagartig wurde es mucksmäuschenstill. Alle Blicke richteten sich auf die junge Frau mit den langen dunklen Haaren und den haselnussbraunen Augen. Mit der eng anliegenden gestreiften Bluse und der lässig geschnittenen Chinohose wirkte sie ziemlich sportlich. Sie ließ ihren Blick kurz über die Klasse schweifen, bevor sie an die Tafel trat.

»Hallo, ich bin Frau Walter, eure neue Lehrerin«, stellte sie sich vor. Miri fing an zu glucksen, auch Flora unterdrückte nur mühsam ein Lachen. Was war denn das für eine Piepsstimme? Trotzdem wirkte Frau Walter mit dem hoch erhobenen Kopf und ihrer geraden Haltung ziemlich selbstbewusst.

»Meinen Namen habt ihr bestimmt schon gehört«, fuhr sie nun fort. »Was wisst ihr sonst noch über mich?«

»Dass Sie vorher an der Zeppelin-Schule unterrichtet haben«, platzte Theo sofort heraus.

»Das stimmt«, bestätigte Frau Walter. »Trotzdem meldest du dich das nächste Mal bitte, bevor du sprichst.«

Theo wurde rot und Flora wunderte sich. Warum war Frau Walter gleich so streng?

»Ich war drei Jahre an der Zeppelin-Schule, dann hatte ich Lust auf eine Veränderung«, erklärte sie. »Ich wollte raus aus der Stadt, ins Grüne. Mein Onkel, der hier in Tannenbach wohnt, hat mir sein Wochenendhäuschen angeboten. Das liegt richtig idyllisch an einem See, dem Mondsee. Kennt ihr den?«

Die meisten Kinder schüttelten die Köpfe.

»An der Straße von Tannenbach nach Grünhausen zweigt rechts ein Feldweg ab«, sagte Frau Walter. »Den muss man langfahren, bis sich der Wald ein Stück vorschiebt, und dahinter liegt dann der See.«

»Klingt nach echt viel Grün«, meinte Nathalie und fuhr sich lässig durch die langen braunen Haare.

»Ja, stimmt«, bestätigte Frau Walter. »Früher hat der See einem Verein für seltene Goldfischarten gehört. Als der umziehen wollte, hat mein Onkel das Vereinshaus mit dem Grundstück gekauft. Ich war oft an den Wochenenden bei ihm und fand es immer so schön dort.«

»Könnten wir Sie vielleicht auch mal besuchen?«, fragte Miri, die sich immerhin vorher gemeldet hatte. »Das klingt toll mit dem See.«

»Besuchen? Nein … also, nein, das geht nicht«, erwiderte Frau Walter hastig und wirkte fast ein bisschen erschrocken. »Ich … ich muss mich erst mal einleben. Ich war schon einige Zeit nicht mehr da. Mein Onkel ist nämlich gestürzt und musste operiert werden. Jetzt ist er im Pflegeheim, bis er wieder laufen kann. Als ich ihm von der freien Stelle an der Schule erzählt habe, hat er mir jedoch gleich sein ›Fischhäuschen‹ angeboten. Er freut sich, wenn es endlich wieder bewohnt wird. Und für mich ist es perfekt. Genau das, was ich gesucht habe.«

Frau Walter wandte sich nun wieder der Tafel zu. »Ich schreibe euch jetzt meine E-Mail-Adresse auf, falls eure Eltern mich erreichen wollen. Den Termin für den ersten Elternabend könnt ihr euch auch gleich notieren.«

Mit fahrigen Bewegungen kritzelte sie ihren Namen an die Tafel. Sie verschrieb sich gleich zweimal und wischte hektisch ein paar Buchstaben aus.

»Ob die auch mal lachen kann?«, fragte Flora Miri leise, als sie am Ende der Stunde ihre Sachen zusammenpackten.

»Dafür, dass es an diesem See sooo idyllisch ist, wirkt sie irgendwie gestresst«, meinte Miri. »Und bei meiner Frage ist sie richtig erschrocken, fandest du nicht?«

Flora nickte. »Ja, dieser Vorschlag hat ihr gar nicht gefallen.«

»Aber warum eigentlich?«, fragte Miri. »Es ist doch nichts dabei, wenn wir sie mal besuchen.«

Flora zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht will sie einfach ihre Ruhe.«

»Ich würde mir diesen See und das Häuschen aber schon gern anschauen«, sagte Miri. »Wir könnten doch einfach heimlich mal vorbei. Das muss Frau Walter gar nicht mitkriegen. Was meinst du?«

»Ich weiß nicht«, erwiderte Flora. »So spannend ist das dort sicher auch nicht.«

»Jetzt komm, gib dir einen Ruck.« Miri ließ nicht locker. »Wir treffen uns einfach in einer Stunde bei dir und fahren mit den Rädern Richtung Grünhausen. Und dann nehmen wir diese Abzweigung. Wie sie gesagt hat.«

»Okay, wenn du unbedingt willst«, gab Flora widerstrebend nach. Sie wusste, wenn Miri sich was in den Kopf gesetzt hatte, konnte sie richtig stur sein. Und ein bisschen interessierte Flora dieser See ja auch …

2

Ein Ruf aus Athenaria

Gleich nach den Hausaufgaben machten sich Flora und Miri mit ihren Rädern auf den Weg. Sie nahmen die Abzweigung und folgten dem staubigen Feldweg, bis er sich in einer lang gestreckten Kurve um den Wald wand. Dort versteckten sie die Räder und gingen die letzten Meter zu Fuß. Plötzlich deutete Miri aufgeregt nach vorn. Da war der See! Das Wasser glitzerte ihnen wie Hunderte kleiner Sternchen durch die Bäume entgegen, ebenso etwas Großes, Weißes. Vorsichtig gingen die Mädchen weiter. Nur jetzt nicht auf einen morschen Zweig treten! Langsam pirschten sie sich bis zum Waldrand heran und nun erkannten sie, was da auf dem See trieb. Ein großer Schwan aus Holz. Und darin saß – Frau Walter!

Sie hielt ihr Handy ans Ohr und fuchtelte mit der anderen Hand in der Luft herum. Irgendwas schien sie ziemlich aufzuregen und das passte gar nicht in dieses malerische Bild. Der Ufersaum des Sees war mit Flecken von Schilf bedeckt, zwischen denen Fischreiher und Flamingos aus Plastik ihre Köpfe in die Luft reckten. Rechts vor den Mädchen stand das Fischhäuschen, das mit seinen grünen Fensterläden, der gemütlichen Veranda und den üppigen Hortensienbüschen aussah, als ob es aus einer Postkarte gefallen wäre. Es thronte über dem See, zu dem eine bunt blühende Wiese sanft abfiel. Hell leuchtend hoben sich die Blüten vor dem dunklen Wasser ab, dessen Oberfläche jedoch seltsam glatt und leblos wirkte. Nirgendwo gab es eine Bewegung, kein Schmetterling tänzelte darüber, nicht einmal ein Schwarm Mücken stand in der Luft. Das kam Flora komisch vor. Wie idyllisch wirkte dagegen der kleine Hügel mit dem alten Kastanienbaum, dessen ausladende Zweige sich schützend über eine verwitterte Bank streckten. Bestimmt hatte Frau Walters Onkel hier oft gesessen und viele glückliche Stunden verbracht. Doch die Lehrerin selbst wirkte alles andere als glücklich. Sie hatte das Gespräch nun beendet und blickte kopfschüttelnd auf ihr Handy. Dann starrte sie auf das Häuschen, wobei sie ein paar Mal richtig laut seufzte. Was hatte sie denn?

Als Frau Walter das Schwanenboot mit ein paar kräftigen Tritten in Richtung des schmalen Holzstegs steuerte, zogen sich Flora und Miri vorsichtig zurück. Nicht, dass die Lehrerin sie noch entdeckte!

Auf dem Heimweg stellte Miri alle möglichen Überlegungen an, warum Frau Walter so geseufzt hatte. Vielleicht hatte sie sich mit ihrem Onkel gestritten und musste sich jetzt eine neue Bleibe suchen?

»Es muss ja nicht unbedingt was mit dem Haus zu tun haben, nur weil sie es so komisch angeschaut hat«, meinte Flora. »Könnte ja auch sein, dass ihr Tannenbach doch nicht so gefällt. Oder die Schule.«

Flora erinnerte sich noch gut an die Zeit, als sie mit ihrer Familie aus der Stadt hierhergezogen war. So ein winziger Ort, so viel Wiesen und Wald, ihre beste Freundin Zoe weit weg …

Doch dann hatte sie Goldwing getroffen. Diese geheimnisvolle kleine Eule, die in Wahrheit eine Zaubereule war! Und der Flora mithilfe eines Rings und eines Zauberspruchs ihre magische Gestalt verleihen konnte. Selbst heute noch kam es ihr wie ein Wunder vor, dass sie Goldwing damals im Wald begegnet war. Seitdem hätte sie am liebsten jede freie Minute mit ihrer Zaubereule verbracht, denn mit ihr konnte sie über alles reden. Auch jetzt brannte sie darauf, ihr von der neuen Lehrerin zu erzählen.

Als Flora die Haustür öffnete, schloss ihr Vater gerade seine Tierarztpraxis ab.

»Bist du schon fertig?«, fragte Flora und folgte ihm die Treppe nach oben in die Wohnung.

»Ja, ich habe extra früher Schluss gemacht, um mit dir noch ein bisschen Mathe zu üben«, erwiderte ihr Vater. »Brüche kürzen, ein paar Textaufgaben …«

»Auf gar keinen Fall!«, unterbrach Flora ihn entrüstet. »Es ist Freitagabend und damit: hoch die Hände, Wochenende!«

Herr Faltin drehte sich um und grinste. »Wusste ich doch, dass ich dir damit eine Freude machen kann.«

»Papa, bitte, nicht jetzt!«, jammerte Flora.

Da lachte ihr Vater. »War doch nur Spaß. Außerdem habe ich Mama versprochen, den neuen Sessel fürs Wohnzimmer aufzubauen. Dabei könntest du mir mit Felix allerdings helfen.«

Flora seufzte innerlich. Sessel aufbauen klang jetzt nicht unbedingt megaspannend, aber immer noch besser als Mathe.

»O.k., ich kann’s versuchen«, erklärte sie und hoffte, dass das nicht zu lange dauerte. Sie wollte doch möglichst bald zu Goldwing!