Fahrerflucht - M. H. - E-Book

Fahrerflucht E-Book

M. H.

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Beschreibung

1965 - 1968 Insgesamt 7 Kinder im Alter zwischen 9 und 13 Jahren werden innerhalb von 3 Jahren entführt, zum Teil vergewaltigt und ermordet. 1 Kind kann entkommen, kann aber nichts dazu beitragen, dass der Täter gefasst wird. 1970 werden die Fälle zu den Akten gelegt und vergessen? Nach einem Unfall mit Fahrerflucht holt ihn sein früheres Leben wieder ein. , "Sie lebt noch". Rasch geht der Arzt zu der Frau, "Holen sie im Bad ein nasses Handtuch, schnell". Der Polizist holt es, der Arzt legt es Margarete auf die Stirn, langsam kommt sie zu sich, verwundert schaut sie sich um und bekommt auch schon einen Schreikrampf. Der Arzt verabreicht ihr eine Beruhigungsspritze. Das Haus wimmelt nun von Polizisten.

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Seitenzahl: 636

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Fahrerflucht

tinMar

published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2013 tinMar

ISBN 978-3-8442-7764-7

tinMar, er lebt im Gäu, ein Gebiet zwischen dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb.

Dies ist sein erstes Buch, auch sein letztes? Mit dem Schreiben funktioniert es noch nicht so

richtig, ob es mal besser wird? Fehler möge man ihm bitte verzeihen.

Nachfolgend ein kurzer Überblick

Die Mutter tanzt wie verrückt im Haus herum. Freudentränen rinnen ihr die Wange runter. Sie schnappt sich ihren Mann und zieht ihn ständig im Kreis mit sich herum. „Nun mal langsam, wo haben sie ihn gefunden, wer hat ihn gefunden, wo ist er jetzt, ist er gesund, können wir zu ihm“? Bei jeder Drehung schafft Johannes eine Frage auszusprechen. Vor lauter Freude ist Annemarie fix und fertig, „Ich, ich, puh, ich muss mich erst mal setzten“. Mit dem Abtrockentuch wischt sie sich über das Gesicht. Nun erzählt sie, was sie soeben am Telefon gehört hat.

ER nimmt den Hörer ab, ER kann sich noch nicht mal melden, da hört ER schon eine schrille, sich fast überschlagende Stimme, „Du Mistkerl, endlich habe ich dich gefunden, zum Bumsen bin ich dir recht, aber dann auf und davon. Der Balg, der ist von dir, und du wirst dafür bezahlen, ich knöpf dir alles ab was du hast“, Noch schriller, „Ich mach dich fertig“.

Im Autoradio ist gerade das Lied `Die Fischerin vom Bodensee` zu hören und er singt lauthals mit. Nun kann das Wochenende kommen.

Kreuzung, rechts vor links, Josef Herrmann kennt diese Straße gut, ist sie schon oft gefahren, aber in seiner Euphorie achtet er nicht auf den Wagen, der von rechts kommt, fährt ihm hinten in die Seite. Der Vorfahrtsberechtigte Wagen kommt ins Schleudern, Überschlägt sich und rollt einen Abhang runter bis er an einem Baum hängen bleibt.

Josef Herrmann steigt aus, er zittert am ganzen Leib.

„Was, was, was ist los, was war das, wo ist der jetzt hin?

Mein Auto, die Leute, wenn die das erfahren, was mach ich nur?

Wo ist dieser Mistkerl“?

„Herrmann, was hast du vor. Komm, lass uns weiterfahren“. Die Stimme von Margarete klingt schrill. Dem Zeige ich es jetzt. Laut sagte er dies allerdings nicht. „Nein Josef, was machst du, was hast du vor“?

Der Porschefahrer schaut ungläubig der Fahrerei zu. Wendet sich ab und steigt gerade ein.

Er sieht die Scheinwerfer auf sich zukommen, verharrt, denkt sich noch, was will der denn noch von mir.

Und wieder schlägt Josef zu, diesmal die Scheibe der Fondtür. „Hans, was ist mit dir los, warum zertrümmerst du nichts“? Stille. „Hans“. „Hans, wo bist du“?

„Die Waffe hat er nicht mehr, meine Mutter hat sie“. Entsetzt über das Gehörte, „In meinem Haus eine Waffe“?

„Er ist ein Massenmörder“. Entsetzt sehen sich die Polizisten an. Andreas bittet sie, ihm die Handschellen anzulegen.

, „Sie lebt noch“. Rasch geht der Arzt zu der Frau, „Holen sie im Bad ein nasses Handtuch, schnell“. Der Polizist holt es, der Arzt legt es Margarete auf die Stirn, langsam kommt sie zu sich, verwundert schaut sie sich um und bekommt auch schon einen Schreikrampf. Der Arzt verabreicht ihr eine Beruhigungsspritze.

Das Haus wimmelt nun von Polizisten.

1. Buch

Das Sterben der Kinder

Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sowie die Orte der Handlung sind zufällig und frei erfunden.

Insgesamt 7 Kinder im Alter zwischen 9 und 13 Jahren werden innerhalb von 3 Jahren entführt, zum Teil vergewaltigt und ermordet.

1 Kind kann entkommen, kann aber nichts dazu beitragen, dass der Täter gefasst wird.

1970 werden die Fälle zu den Akten gelegt und vergessen?

Kapitel 1

April 1965.

August 12 Jahre alt. Eltern: Annette (42) und Fritz (42) Brenz

Wohnen am Rande von Rastatt

Bushaltestelle ist 150 Meter vom Haus entfernt

Zwillingsbruder Arnold und Schwester Iris mit 19

Iris hat einen jungen Mann gesehen, der an der Bushaltestelle gerade aus dem Bus aus- aber auch sofort wieder einstieg.,

allerdings, die Beschreibung war sehr dürftig.

Freund: Anton, dessen Eltern: Claudia und Egon Mezger

Die beiden Polizisten: Thomas Lederer und sein Kollege Gerhard Müller“

Kapitel 1 – 1

April 1965

ER, schlank und 1,80 groß, gerade 17 geworden. Der Geburtstag wird nur im engsten Familienkreis gefeiert.

Eltern haben ein Metallwarengeschäft, sie müssen mittags wieder im Geschäft sein.

„So Sohnemann, wenn du möchtest, kannst du dir für heute Abend ein paar Freunde einladen, aber keinen Alkohol. Deine Mutter und ich werden nicht hier sein“.

„Ich habe keine Freunde und ich will auch keine haben. Ich mach es mir einfach gemütlich und lese ein Buch“.

Dasselbe Spiel wie in jedem Jahr, nur, in diesem Jahr ist ER fast erwachsen und immer öfter überkommen ihn Gefühle, die ER früher nicht kannte.

Damit war die „Feier“ beendet. Das Geschäft in Rastatt war drei Straßen vom Wohnhaus entfernt. Es war Freitag, ein kalter Aprilfreitag mit einzelnen Regenschauern mit Schnee vermischt. Kein Hund jagt man bei diesem Wetter vor die Tür.

ER hat nichts zu tun, mit 14 Jahre war ER mit der Volksschule fertig, lernte bei seinen Eltern Einzelhandelskaufmann und diesen Monat war noch der Abschluss der Lehre. Freunde hatte ER wirklich keine.

ER zieht sich warm an und verlässt das Haus und geht ein Stück die leere Straße entlang.

an der Bushaltestelle, an der ER gerade vorüberwollte, steht ein Bus. Ohne zu überlegen steigt er ein, bezahlte bis zur Endstation, Hauptsache im trockenen. Der Bus ist leer und warm. An der nächsten Haltestelle steigen zwei kichernde Mädchen ein, die den Bus allerdings eine Haltstelle später wieder verlassen. Wieder alleine im Bus, das konnte ER so richtig genießen.

An der Endstation, steige ich hier aus? Oder fahre ich gleich wieder zurück? Da sieht ER einen Jungen zum Bus eilen.

Kapitel 1 – 2

Eine junge Frau mit einem Regenschirm winkte im noch zu, der Junge steigt in den Bus ein, und die Straße war wieder leer. ER steigt kurz aus aber sofort wieder in den Bus ein, löst eine Fahrkarte, automatisch, ohne auf den Fahrgast zu achten, gibt ihm der Schaffner diese, wieder bis zur Endstation. Etwas seltsames geht in ihm vor als ER den Jungen sieht, das hat ER noch nie erlebt. Wie alt wird er wohl sein? Elf oder Zwölf. ER fühlt sich zu dem Jungen hingezogen.

ER setzt sich in die Sitzreihe hinter ihn. ER beugte sich vor, so dass er knapp seitlich mit dem Gesicht hinter dem Jungen war. Leise, aber für den Jungen noch verständlich, spricht ER ihn an.

„Hallo Kleiner, wie heißt denn du“. Keine Antwort. „Wo fährst du hin“. Keine Antwort. „War das deine Schwester“? Keine Antwort. „Wie heißt denn deine Schwester“? Keine Antwort. „Du redest wohl nicht mit jedem? Dann eben nicht“.

ER lehnt sich wieder zurück, fast wäre ER eingeschlafen, rechtzeitig, der Bus wollte an seiner Haltestelle schon weiterfahren, da wacht ER auf, steht auf, und wollte schon zur Tür gehen, da sieht ER, dass der Junge noch an seinem Platz sitzt. Sofort nimmt ER wieder seinen alten Platz ein.

Kapitel 1 – 3

August wollte an diesem Tag noch zu einem Schulfreund der in der Nähe der Rheinauen wohnte. Gut war, dass man nicht umsteigen musste. Seine Schwester Iris begleitete ihn mit einem Schirm, aber da gerade der Bus ankommt rennt August sofort los, so geht sie nicht ganz bis zum Bus mit. Sie dachte noch, was ist das für ein komischer Typ, steigt aus und gleich wieder ein. „Viel Spaß euch beiden“. Konnte sich ihm noch nachrufen. Sie macht sich keine weiteren Gedanken darüber.

Nun aber schnell nach Hause in die warme Stube. Arnold, der Zwillingsbruder von August, sitzt zu Hause und machte noch Hausaufgaben. August war damit schon lange fertig. Aber nur Abschreiben? Das gab es nicht. Arnold ist mehr ein Träumer und die Schule? Nur lästig.

Iris hilft ihm bei den Hausaufgaben so gut sie konnte und versucht so, Arnold noch einiges beizubringen. Er ist natürlich sauer, dass August weg durfte und er nicht. Iris ist Verkäuferin in einer Bäckerei, aber da sie erkältet ist, darf sie nicht arbeiten. Sie hat sich diese Woche krankschreiben lassen.

August hat eine Schülerfahrkarte, muss also nicht bezahlen. Der Bus ist fast leer und so setzt er sich ziemlich weit hinten auf einen Platz. Den andern hat er kaum wahrgenommen, nun sieht er, dass der sich direkt hinter ihn setzt. Der Bus fährt pünktlich los. Nach einer kurzen Zeit vernimmt er hinter sich, direkt an seinem Ohr eine leise Stimme

„Hallo Kleiner, wie heißt denn du“

Lass ihn Quatschen, der geht mich nichts an.

„Wo fährst du hin“.

Was will der von mir.

„War das deine Schwester“? „Wie heißt denn deine Schwester“?

Soll er sie doch selber fragen.

Du redest wohl nicht mit jedem? Dann eben nicht“. Der soll mich in Ruhe lassen.

Hoffentlich steigt der bald aus. Ha, ha, hat der Blödmann beinahe seine Haltestelle verschlafen. Der steigt doch nicht aus, war wohl doch die falsche Haltestelle.

An der nächsten Haltstelle muss ich aussteigen.

Ob es wieder Kuchen gibt? Der schmeckt bei meinem Freund immer besonders gut. Bei diesem Wetter spielen wir bestimmt mit der elektrischen Eisenbahn. Im Sommer können wir wieder in den Rheinauen spielen und baden und den Frachtschiffen zusehen, die auf dem Rhein vorüberfahren, und mit der Fähre rüber und nüber zu fahren ist auch immer schön.

Vielleicht kann ich auch mal wieder bei ihm Übernachten. Das ist eh immer super. Das Zimmer von ihm ist voll mit Spielsachen.

Kapitel 1 – 4

Endlich steht der Junge auf, hier muss er dann wohl aussteigen. Ich lass ihn zuerst raus und bevor die Türen schließen steige ich aus. Der Busfahrer hat soeben die Tür geschlossen, da sieht er, dass der andere doch noch aussteigen möchte, so öffnet er nochmals die Tür. Dass manche sich nie entscheiden können, was sie wollen. Der Bus fährt wieder los. ER wusste eigentlich nicht was ER wollte. Was mach ich hier? Im Regen dumm rumstehen? Dem lauf ich nicht hinterher.

Kapitel 1 – 5

Es regnet.

August hat keinen Schirm dabei, deshalb rennt er sofort los um schnell bei seinem Freund zu sein. Zu Fuß sind es nur ein paar Minuten. Der Kerl im Bus war vergessen.

Kapitel 1 – 6

ER setzte sich die Kapuze von seinem Anorak auf, bleibt stehen und schaut sich um, weit und breit kein Unterstand. Nur ein paar Bäume. Ein paar hundert Meter zurück hatte ER vom Bus aus, eine Gaststätte gesehen, dahin wendet ER sich und schlendert gemächlich darauf zu. Die Wirtschaft ist leer. ER muss laut rufen bis jemand kommt. Eine Limo bitte, es wurde auch noch eine zweite.

Gegen fünf Uhr wurde es dunkel und ER geht zur Bushaltestelle zurück, Zehn Minuten später kommt der Bus und ER fährt zurück und schlendert nach Hause.

Kapitel 1 – 7

Samstagmittag wird August von seinem Freund Anton besucht.

„August, da hat mich im Bus einer blöd angemacht, aber ich weiß nicht was der wollte“ „Ging mir gestern genauso als ich zu dir fuhr, ist wohl so ein Spinner der Langeweile hat“ „Hei August, wenn das Wetter mitmacht können wir nächsten Freitag mit meinen Eltern nach Frankreich fahren, mein Vater hat in Straßburg was zum erledigen, kannst ja etwas früher kommen. Wir zwei machen dann eine Rundfahrt mit dem Schiff“. „Was ist, wenn der Verrückte wieder im Bus ist“? „August, dann sage ich dem Fahrer er soll ihn rauswerfen.“.

Donnerstag ist Anton bei August, um mit ihm zusammen die Hausaufgaben zu machen.

Anton ist auch noch dem Arnold behilflich, der mit seinen Gedanken ganz wo anders weilt.

Immer wieder muss Anton den Arnold anstoßen, sonst würden die Hausaufgaben nie fertig.

„Mama, morgen gehe ich wieder zu meinem Freund Anton, aber schon etwas früher, gleich nach der Schule, wir fahren mit seinen Eltern nach Straßburg und da morgen die Sonne scheint, bestimmt scheint sie morgen, werden wir eine Rundfahrt mit dem Schiff machen“.

„Sind deine Eltern damit einverstanden, Anton? Fährt deine Mutter auch auf dem Schiff mit“?

„Na klar, alleine dürften wir das doch nicht“.

Anton verabschiedet sich.

„Na gut August, wenn das so ist, darfst du mit, Vati wird auch nichts dagegen haben. Soll dich Iris hinfahren“.

Iris hat schon einige Monate den Führerschein und darf gelegentlich mit dem DKW ihres Vaters fahren. Bisher noch ohne größeren Schaden, wenn man von ein paar Kratzer absieht. Ihr Vater nimmt es gelassen, nur die Mutter ist dann immer am schimpfen.

„Aber Mama, ich bin doch kein Kind mehr, ich fahre mit dem Bus“.

Auf den Bus musste Anton noch einige Zeit warten. In der Nähe sieht er diesen Jungen stehen und ihn beobachten. In den Bus steigt Anton alleine ein. Der Junge wendet sich ab, bleibt aber da. Auf der Fahrt nach Hause macht sich Anton keine weiteren Gedanken über ihn.

Kapitel 1 – 8

Der nächste Freitag, ER ist an der Haltestelle, etwa zur selben Zeit wie letzten Freitag.

Es kommt aber niemand. So fährt ER einfach mit dem Bus bis zur Haltestelle, an der der Junge letztes mal ausgestiegen ist. ER geht die Straße weiter, da sieht ER ihn.

Der Junge und ein anderer steigen in ein Auto. Da bemerkt ER einen Schlüssel vor ihm auf dem Gehweg, er sieht wie der Junge aus dem Auto aussteigt und ihm entgegenrennt. Hat er wohl den Schlüssel verloren? ER machte schnell einen Schritt nach rechts und versteckte sich im Gebüsch. So nun komm mein kleiner Freund, ich habe schon Appetit auf dich, kann es kaum noch erwarten dich zu vernaschen. Erregt wartet ER.

Kapitel 1 – 9

„Anton, ich habe meinen Schlüssel verloren, ich lauf nochmals bis zur Haltestelle“.

„Ist gut August, aber beeil dich, meine Eltern kommen gleich, wir fahren dann in die Richtung der Haltestelle, da kannst du dann wieder einsteigen, wir müssen ja in diese Richtung fahren“.

„Ist gut“.

Kapitel 1 – 10

ER sieht wie der Junge gerannt kommt, ER beobachtet wie der Junge den Schlüssel sieht, kurz stehen bleibt dann freudestrahlend nach dem Schlüssel greifen will.

„Oh, bin ich froh, dass ich meinen Schlüssel wiederhabe“, redet er laut vor sich hin. Er bückt sich nach dem Schlüssel und dann geht alles sehr schnell. Eine Hand hält ihm den Mund zu und ein Arm umfasst ihn, so wird er ins Gebüsch gezogen. Der Schreck ist groß.

Kapitel 1 – 11

„Anton, wo ist dein Freund“? Antons Mutter kommt in dem Moment aus dem Haus und auf das Auto zu als August brutal angefasst und in die Sträucher gezerrt wird. Anton, der seinen Freund nachgesehen hat, sieht durch die Ablenkung nicht, was passierte.

„Er hat seinen Schlüssel verloren und so wollte er nochmals bis zur Bushaltestelle gehen um nachzusehen, wir müssen doch in diese Richtung, da kann er ja dann mitfahren“.

Antons Vater hat das Gespräch mitbekommen, da er nach seiner Frau aus dem Haus kommt.

„Also, dann wollen wir losfahren“.

Antons Vater wendete den Wagen und fährt langsam los.

Sie kommen an der Haltestelle an, aber von August ist nichts zu sehen.

Antons Vater ist leicht missgestimmt.

„Wo ist denn dein Freund, ich sehen ihn nirgends“.

„Vati, fahr nochmals zurück, vielleicht musste er austreten und steht in einem Gebüsch“.

„Also wieder zurück, ausgerechnet heute, dabei habe ich es eilig, mein Gesprächspartner wird leicht ungeduldig und wenn ich nicht rechtzeitig da bin, verliere ich einen Auftrag“

Langsam fahren sie die Strecke wieder zurück. Antons Mutter sieht ihn als erste.

„Schau, da liegt doch der Schlüssel, wo ist dann August abgeblieben“?

Sie halten an, Anton und seine Mutter steigen aus.

„August, wo bist du“. Anton wurde nun auch ärgerlich, dass ihn sein Freund so hängen lässt. Auch seine Mutter ruft nach August, aber keine Antwort.

„Schau Mutti, was ist das hier“ Mehrere rote Flecken waren am Rand des Gehwegs zu sehen.

„Scheint Blut zu sein, und noch ganz frisch“ Antons Mutter klang nun doch etwas besorgt.

Antons Vater aber nun total genervt.

„Wo bleibt denn dein Freund, ich habe es doch eilig, wir müssen losfahren, lasst ihn doch, vielleicht will er doch nicht mit“.

Antons Mutter ruft ihren Mann zu „Komm doch mal her, da stimmt etwas nicht“.

Ihr Mann nun richtig wütend.

„Was soll da nicht stimmen, kommt endlich“

Er steigt dann doch aus, lässt sich die roten Tropfen zeigen.

Beunruhigt ruft nun auch Antons Vater nach August.

„August, bitte gib Antwort, hast du Nasenbluten? Können wir dir helfen“?

Er biegt die Sträucher auseinander, da liegt die Weste, die August anhatte.

„Mist, da stimmt was nicht“ Antons Vater hat seinen Termin vergessen.

Er geht etwas weiter in das Gebüsch bis er zu einer Wiese kommt.

„Hier sind Schleifspuren und da liegt ein Schuh“

Den Schuh hat August verloren als ER den Jungen mit sich fortschleppte. Die Weste wurde schon durch die Sträucher zerrissen und ist dann hängen geblieben.

Kapitel 1 – 12

„Du kleiner Mistkerl, wenn du nicht aufhörst so zu zappeln, bringe ich dich gleich um“

ER ist bemüht, den Jungen so weit und so schnell und so ruhig wie möglich von der Straße wegzubekommen. Der Junge bekommt kaum noch Luft und in Panik versucht er sich zu wehren, das ihm aber nichts nützt. Vor Erschöpfung lässt seine Kraft nach.

Kapitel 1 – 13

Egon, Antons Vater geht der Schleifspur nach, bis er zur nächsten Straße kommt, findet dann aber keine weitere Spur von August. Claudia und Anton sind hinter Egon. Alle drei eilen sofort zurück zum Auto, steigen ein und fahren zum Haus zurück. Im Haus telefonieren sie mit der Polizei und machen kurze Angaben was passiert ist. Der Polizist rät ihnen, im Haus zu bleiben, sie kommen sofort.

Wenig später hält ein Streifenwagen vor ihrer Tür, zwei Beamte steigen aus. Egon, Claudia und Anton sehen die Polizisten kommen und rennen schon den beiden entgegen. Jeder wollte nun reden, war kurz ein ziemliches Durcheinander bis einer der Polizisten alle aufforderte still zu sein. Er lässt sich von Egon, soweit er es wusste, alles erklären, dann noch von Anton.

Zu Fuß gehen alle den Weg, den August genommen hat.

„Hier habe ich den Schlüssel gefunden“ während Claudia dies sagt, holte sie den Schlüssel aus ihrer Handtasche. „Habe ich vorher ganz vergessen, es zu erwähnen“. Einer der Polizisten nimmt den Schlüssel an sich.

„Hier ist die Stelle, an der August verschwunden ist“ sagt unter Tränen Anton, der im Geist sich alles erdenklich Schreckliche schon vorstellt. „Ich habe ihn die ganze Zeit gesehen, und plötzlich war er nicht mehr da“. Seine Mutter nimmt ihn an der Hand und versucht ihn, nicht gerade überzeugend, zu trösten.

Die beiden Beamten bitten die drei zu warten, sie wollten selbst die Spur sehen. Leider war sie schon ziemlich zertrampelt. Sie sehen den Schuh, sie sehen die Weste und gehen auch, wie vorher Egon, bis zur nächsten Straße weiter. Hier endet die Spur und nichts mehr ist zu sehen.

Die Familie Mezger sieht die zwei zurückkommen.

„Wir können hier im Moment nichts machen, gehen sie nun nach Hause, wir werden zu den Eltern des Jungen gehen“.

„Lassen sie es uns bitte wissen, wenn sie ihn gefunden haben“.

Wurden die Polizisten von Antons Mutter noch gebeten.

Es ist dunkel geworden. Feiner Nieselregen setzt ein und alle sind froh wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. In ihren Streifenwagen drehen die Polizisten noch eine Runde um das Viertel.

Kapitel 1 – 14

ER hat gemerkt, dass die Schleifspuren gut sichtbar sind, so nimmt ER den Junge hoch, presst im den Mund brutal zu, und geht auf seiner Spur wieder zurück und dann am Gebüsch entlang an eine Stelle, die nicht einsehbar ist legt ER ihn nieder. Schon hört ER ein Auto, Menschen steigen aus und rufen ständig nach einem August. So, so, also August heißt dieser kleine Scheißer. Mit weit aufgerissenen angstvollen Augen sieht und hört August alles. Schreien war ihm nicht möglich. Zu fest drückte die Hand auf seinen Mund. Er spürte wie eine Hand zwischen seine Beine greift.

Nachdem die Polizei wieder fort war, beendet ER sein Werk.

Der Junge war nach den vielen Schlägen und Quälereien total erschöpft, ER, damit der Junge nicht schreien konnte, stopfte ihm noch Erde in den Mund und lässt ihn liegen.

Kapitel 1 – 15

Die beiden Beamten fahren erst auf das Revier.

„Hat schon jemand nach einem Jungen gefragt? August heißt er“ „Nein bisher noch nicht“ war die kurze Antwort eines Kollegen.

Im Telefonbuch war die Familie Brenz nicht zu finden. „Fahren wir eben hin, wieder raus in dieses Mistwetter“.

Kurz darauf halten sie vor dem Haus, in dem die Familie Brenz wohnt. Es war ein vor dem Krieg aus Sandstein erbautes Wohnhaus mit einem kleinen Laden im Parterre.

Das Gebäude hat drei Stockwerke. Es wohnen sechs Familien im Haus.

Ein Polizist klingelte bei Brenz, im zweiten Stock geht ein Fenster auf und ein junges Mädchen schaute heraus. Iris bekommt einen Schreck, mit der Polizei hatte sie nicht gerechnet. Einer der Beamten ruft hoch „Können wir kurz zu ihnen hochkommen“?

„Ja, kommen sie, die Tür müsste offen sein“. Iris ganz aufgeregt „Die Polizei kommt, schnell räum etwas auf Arnold, wo Mutti und Vati nur sind“

An der Wohnungstür wartet sie auf die beiden Polizisten, lässt sie eintreten und stellt sich und Arnold vor.

„Ich bin Thomas Lederer und das ist mein Kollege Gerhard Müller. Sind eure Eltern nicht da“?

Arnold, halb versteckt hinter seiner Schwester, starrt die beiden mit großen Augen an. Iris antwortet nur kurz „Nein“ „Wann kommen eure Eltern“ Wieder nur kurz von Iris „Ich weiß es nicht“ Die Beamten leicht genervt „Könnt ihr uns sagen wo euer Bruder August ist“?

Iris wird plötzlich ganz weiß im Gesicht und droht in Ohnmacht zu fallen, einer der Beamten kann sie gerade noch fassen und sie zu einem Stuhl führen.

In diesem Moment kommen die Eltern zur Tür herein.

Vor Schreck lässt die Mutter Annette alles fallen was sie in der Hand hatte.

Der Vater Fritz fasst sich schnell wieder, aber begreifen kann er nichts. Es ist alles so unwirklich. Man erwartet ein trautes Familienleben wenn man nach Hause kommt, aber nicht die Polizei.

Fritz, er sieht, dass August nicht dabei ist.

„Ist was mit August“?

Fragt Mutter Annette fast hysterisch.

„Wo ist August, was ist mit ihm passiert“ Sie kann es nicht fassen, dass August nicht da ist. „Wo ist dein Bruder, Arnold, du warst doch mit ihm unterwegs. Nein stimmt doch nicht, wo wollte August nur hin? Er hat es mir doch gesagt, hilft mir denn niemand“

Iris tritt zu ihrer Mutter „August ist zu seinem Freund Anton, die wollten doch mit Antons Eltern nach Straßburg“

Etwas beruhigt, aber nun aggressiv fährt sie die Polizisten an „Weshalb sind sie denn da, hat von den Kindern jemand was angestellt“?

„Wir wissen nicht, ob jemand was angestellt hat, aber eine Familie Mezger hat uns ihren Sohn August als vermisst gemeldet und so wollten wir hier nachfragen, ob er hier ist“.

Der andere Beamte spricht weiter.

„Allerdings, so wie es aussieht haben wir ein Problem. Ist er schon öfter länger von zu Haus weggeblieben“?

Mutter Annette gestützt von Iris setzt sich schweratmend auf die Couch, sie begreift nun gar nichts mehr. Vater Fritz antwortet den Polizisten „Nein, August war immer pünktlich hier und er sollte auch jetzt hier sein, so lange war die Fahrt mit der Familie Mezger nicht gedacht“.

Verzweifelt wendet sich die Mutter an die beiden Beamten.

„Bitte sagt mir, dass mein Sohn noch lebt, bitte finden sie ihn, wir alle helfen beim suchen. Ich will meinen August wieder“

Den beiden Polizisten ist nun klar, dass sie ganz schnell handeln müssen.

„Wir müssen eine Großfahndung einleiten, los lass uns aufs Revier zurückfahren. Bleiben sie bitte alle zu Hause, die Suche ist unsere Sache, eventuell kommt er doch noch nach Hause, lassen sie uns dann sofort wissen. Gegenüber ist eine Telefonzelle, rufen sie von da an“.

Schnell verabschieden sich die beiden und mit Blaulicht und Martinshorn geht es zum Revier zurück. Während der Fahrt haben sie schon die Kollegen verständigt und so ist ziemlich viel Aufregung im Polizeirevier.

Es ist Nacht, es schneit leicht, es ist leicht gefroren.

Sechs Beamte der Polizei fangen an der Stelle an zu suchen, an der August durch die Büsche gezogen wurde und sie gehen in der Richtung weiter, in die schon all die anderen auch suchten. Sie kommen an der Straße gegenüber an und hier verteilen sie sich in beide Richtungen und durchsuchen die wildwuchernden Sträucher, mancher Kratzer bleibt zurück.

Neugierig schauen Menschen aus den geschlossenen Fenstern, sie bleiben aber geschlossen, keiner möchte die Kälte in die Wohnung lassen. Die Polizisten gehen nun zu den Häusern, klingeln an jeder Wohnung und befragten die Bewohner nach Auffälligkeiten oder ob sie ungewöhnliches gesehen hätten. Durchgefroren ziehen sich die Polizisten nun zurück. Die beiden Beamten, die den Fall angefangen haben, gehen nun nach Hause, sie waren nun doch sehr lange unterwegs und völlig fertig. Auch Polizisten, dazu wenn sie eigene Kinder haben, lässt so etwas nicht kalt und lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Beide denken mit Entsetzen, was die nächste Tage bringen werden.

Am andern Morgen. Ein Samstag. Es ist kalt. Reif bedeckt die Wiesen.

Die ersten Menschen lassen sich sehen. Gehen zum Bäcker oder schon auf den Markt?

Auch die Polizei ist schon da. Ein Polizist hat die Nacht über das Haus, in dem die Familie Brenz wohnt, ab und zu beobachtet. Das Licht in der Wohnung ging die ganze Nacht nicht aus. Bevor er zum Revier zurückkehrt schaut er noch einmal die Gegend an, wo der Junge verschwunden ist, dabei geht er in Richtung der Familie Mezger. Da sieht er etwas Dunkles durch die mit Reif bedeckten Sträuchern schimmern. Wer hat da schon wieder seinen Abfall entsorgt, denkt er sich noch. Greift in das Gebüsch um den darin vermeintlichen Müll hervorzuziehen. Was zu Teufel ist das, es ist ganz hart. Das Gebüsch auseinanderdrückend schreckt er zurück. Das ist doch ein Kind. Der Schock sitzt tief. Er, der selber Kinder hat, denkt mit Grauen daran, dass jemand ein Kind töten kann. Eilig geht er zum Revier zurück.

Die Beamten suchen, diesmal intensiver, die ganze Gegend ab. Aber es konnten keine weitern Spuren gefunden werden. Die Befragung der Bewohner der umliegenden Häuser erbrachte auch keine neuen Erkenntnisse.

Der leblose schon gefrorene Körper liegt in einem Leichenwagen. Ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Ein weiterer Polizist hat mit einem Streifenwagen die Familie abgeholt.

Als Annette die Tür für den Beamten öffnete und sein Gesicht sieht, wusste sie sofort dass ihr Junge tot ist. Fritz, der hinter seiner Frau stand, musst sie festhalte. Iris wirft sich auf die Couch und konnte nur noch weinen. Völlig verängstigt steht Arnold mitten in der Stube und begreift noch nicht was da los ist. Ein weiterer Polizist kommt dazu. Beide versuchen, ruhig auf die Familie einzuwirken.

Vorsichtig spricht einer der Beamten den Vater an,

„Könnten sie bitte mitkommen, wir nehmen an, dass wir ihren Sohn gefunden haben“.

Die Mutter hat sich wieder gefasst, so gut es ging, und sagt zu Iris

„Bleib du mit Arnold bitte hier, ich möchte nicht dass ihr August so seht“.

Iris wollte noch was sagen, aber sie war zu schwach und hilflos in diesem Moment.

Die Mutter konnte nur noch verzweifelt ihren Sohn anschauen. Die Polizisten lassen den Vater und die Mutter mit ihrem Sohn allein und konzentrierten sich weiter auf die Suche nach einer Spur. Die Eltern fahren mit zum Bestattungsunternehmer. Dieser hat erst vor einem Monat diese Firma gegründet und bisher nur normal gestorbene beerdigt. Als er nun den Jungen und die Eltern sieht trifft ihn das wie ein Schlag. Er hat auch einen Sohn und ihm war nie der Gedanke gekommen ihn einmal durch Gewalteinwendung zu verlieren. In diesem Moment hätte er lieber eine andere Arbeit gemacht.

Wenig später kommen noch Anton und seine Eltern dazu. Anton wollte unbedingt mit, um seinen Freund zu sehen, diesen Anblick hatte er aber nicht erwartet. Noch niemand kam auf den Gedanken den toten etwas herzurichten. Die Hose und der Pullover waren total zerrissen und voller Schmutz. Auch sein Gesicht, voll mit Erde und aufgequollen.

In diesem Moment kommen mehrere Beamte und ein Arzt, „Wir möchten bei der Reinigung des Körpers dabei sein. Eventuell finden wir hier etwas, das uns weiterhelfen kann“.

Antons Mutter Claudia redete tröstend auf Annette ein und zusammen gehen sie nach draußen. Die Sonne versucht sich durch einen Dunstschleier zu schieben, und langsam löst sich der feine Nebel auf. Egon Mezger und Fritz Brenz unterhalten sich leise. Egon hält seinen Sohn Anton an der Hand.

Der Arzt und der Bestatter ziehen dem toten den andern Schuh aus, die Hose, die wollenen Strümpfe und auch den Pullover. Nachdem sie noch das Unterhemd ihm ausgezogen hatten, konnte man das ganze Ausmaß sehen.

Der Arzt bittet die Beamten „Lassen sie jetzt ja nicht die Eltern herein“. Kratzer am ganzen Körper, Spermaspuren auf dem Bauch, sein Hoden völlig zerquetscht. Nachdem sie das Gesicht gesäubert hatten, sehen sie, dass der Mund voll mit Erde war. Einer der Polizisten rannte schnell nach draußen um sich zu übergeben.

Die Mutter des toten sieht es und möchte schnell rein um zu sehen was da vor sich geht.

Jedoch der andere Polizist, der nach seinem Kollegen schauen wollte, hält die Frau fest. „Dies wollen sie bestimmt nicht sehen, bitte, bitte bleiben sie draußen oder gehen sie in das leere Büro“.

Ihr Mann nimmt sie in seinen Arm und zieht sie sanft in das Büro. Ein Mitarbeiter des Bestatters bringt eine Kanne Kaffe und mehrere Tassen. Das Ehepaar Mezger und ihr Sohn Anton gesellen sich auch dazu. Niedergeschlagen schaut nun jedes vor sich hin.

Anton steht auf und geht zur Mutter von August. Setzt sich ihr auf den Schoß und weint.

Ein Beamter nimmt mit einem kleinen Löffel etwas von dem Sperma und gibt es in ein Glas mit Schraubverschluss. Schraubt den Deckel drauf, beschriftet das Glas mit einem Bleistift auf dem Deckel und steckte es ein.

Ein weiterer Polizist erscheint und fotografiert den Toten. Ein Kriminalkommissar kommt hinzu. Schaut sich den toten Körper nochmals von allen Seiten an und lässt sich von dem Arzt einen ersten Bericht geben. Zu dem Beamten sagte er, „Sobald die Bilder fertig sind möchte ich sie sofort haben, und ihren Bericht auch“. „Herr Kommissar, da ist einer draußen von so einem Boulevardblatt“. „Jagen sie diese Hyäne zum Teufel“! Und sorgen sie dafür, dass dieser Schreiberling nicht an die Eltern rankommt“.

Den ganzen Samstag über wurden sämtliche Personen, die bei der Fundstelle zu sehen waren, von der Polizei befragt, ob sie gestern einen Jungen hier gesehen haben.

Am Sonntagmittag kommen die beiden Beamten, Lederer und Müller zur Familie Brenz und befragen auch die Eltern von August.

Nur Iris konnte eine Aussage machen. „Neulich sah ich einen Jungen Mann, vielleicht so 18 oder 19 Jahre alt. Ich habe meinen Bruder mit einem Schirm, da es regnete, zum Bus begleitet, allerdings nicht ganz. Eben als der Bus ankam stieg ein Jugendlicher aus, sah uns und stieg auch gleich wieder ein“.

Die Familie Mezger kommt die Familie Brenz besuchen als die Beamten noch da waren, so konnte auch Anton bei der Polizei Angaben machen, so, dass August von einem Jungen geredet hat, der ihn im Bus ansprach. „Vermutlich war es derselbe der auch mich blöd angemacht hat“.

Genau beschreiben konnte Anton den jungen Mann nicht, „Der saß nur hinter mir und umgedreht habe ich mich nicht“.

Der Polizist Müller fragte weiter, „Was hat er zu dir gesagt“? „Er hat mich nur gefragt, ob ich alleine mit diesem großen Bus fahre, und ob ich alleine keine Angst habe. Ist das ein Dummschwätzer hab ich noch bei mir gedacht, dann musste ich aussteigen“.

Später Sonntagabend.

Die Presseleute bekommen nun doch einiges mit und es dauerte nicht mehr lange bis bekannt war, wer der Junge ist.

Nur folgendes fand man am Montag in der Zeitung.

Am Samstagmorgen wurde ein Junge tot aufgefunden. Von der Polizei gab es noch keine näheren Informationen. Starb der Junge eines natürlichen Todes oder wurde er ermordet?

Erst am Montagmorgen wurde durch eine Presseerklärung durch die Polizei das ganze Ausmaß des Verbrechens bekannt. Die Polizei bat aber die Medien, aus Rücksicht auf die Angehörigen noch keine Namen zu nennen.

Kapitel 1 – 16

Am Dienstagmorgen sitzen ER und SEINE Familie beim Frühstück. SEIN Vater hat eben die Zeitung reingeholt. Schon auf der Titelseite stand es in großen Lettern:

Kleiner Junge bestialisch ermordet.

SEIN Vater liest sofort, noch im stehen, den Artikel. „Was muss so ein Schwein doch nur für ein krankes Gehirn haben, wie kann man so etwas nur tun“.

Er liest nun seiner Frau und IHM vor was da stand. Die Frau war fassungslos von dem gehörten. ER gähnte. Sein Vater sprach erregt weiter, „Den Kerl muss man kastrieren und für ewig in ein Gefängnis einsperren. Hoffentlich finden sie ihn bald“. ER gähnte nochmals. SEIN Vater sieht es, „Ist dir das so egal, dass hier ein Verrückter rumläuft und Kinder ermordet“? „Krieg dich mal wieder ein, es waren keine Kinder sondern nur eines“.

„Bist du nun von allen Geistern verlassen, was heißt da nur eines. Das ist schon eines zuviel“

„Bitte streitet euch nicht. Stell dir vor mein Junge, du wärst an seiner Stelle gewesen. Ich mag gar nicht daran denken“

Die Mutter wollte nicht weiter darüber reden und verlässt eiligst die Stube und geht ins Bad.

Kapitel 1 – 17

Der Mittwochmorgen beginnt für die Familie des getöteten Jungen ein Spießrutenlaufen und was dann kam war fast schlimmer als der Tod ihres Augusts.

Ein Boulevardblatt hat herausgefunden wer die Familie des Toten ist und so fängt das unfassbare um neun Uhr morgens an. Lautes Geschrei auf der Straße vor ihrem Haus und heftiges Läuten der Türglocke. Fritz Brenz hat die ganze Woche von seiner Firma frei bekommen und die Kinder gehen noch nicht in die Schule.

Fritz schaut aus dem Fenster und sieht Reporter vor dem Haus stehen.

„Ich hatte erwartet, dass genau dies nicht passiert, eine ganze Bagage steht unten und lauert nur darauf, dass sich von uns jemand sehen lässt“. Die Muter verzweifelt, „Dann können wir ja gar nicht mehr aus dem Haus. Ich muss doch noch einiges einkaufen“. Ein Polizeiwagen fährt am Haus vor. Die Journalisten stürzen sich auf die Beamten, diese machten denen aber klar, dass sie verschwinden sollen. Eine kurze Wegstrecke weiter setzten die Journalisten ihre Belagerung fort. Der Kommissar kommt angefahren. Er geht zu der Familie in die Wohnung.

„Wie ich sehe, werden sie massiv belästigt, mehr als diese Mistkerle ein Stück wegzujagen, können wir allerdings nicht durchsetzen“.

Frau Brenz: „Herr Kommissar“ „Nennen sie mich bitte Thomas, ich heiße Thomas Binder und ich werde nur für diesen Fall da sein“. „Danke Thomas. Ich möchte gerne einiges einkaufen, würden sie mich bitte begleiten“? „Ich werde sie fahren. Möchte noch jemand von der Familie wieder mal aus der Wohnung und etwas anderes sehen“? Aber nur Iris möchte noch mitfahren. Vater Brenz meint „Arnold kann ich nicht alleine lassen, ich bleibe hier bei ihm“. Arnold erfasst immer mehr das unfassbare, dass sein Bruder nicht mehr zurückkommt.

Der Kommissar dreht sich zu Arnold um und schaut ihn an. „Mit Arnold sollten sie unbedingt zu einem Arzt gehen. Dem Anschein nach, lebt er in einer anderen Welt so teilnahmslos wie er hier sitzt“.

Mutter Brenz und Iris verlassen mit Thomas Binder die Wohnung. Es bedarf einiger bitter nötigen Lebensmittel und Toilettenartikel.

Auf dem Weg nach draußen treffen die drei die Polizisten. Der Kommissar gibt ihnen den Auftrag, niemand zu der Familie Brenz zu lassen.

In der Straße waren die Journalisten dabei, Nachbarn und solche die sie dafür hielten, auszufragen und Bilder zu Machen. Neugierige, die alles bzw. nichts wussten machten sich wichtig und erzählten den Presseleuten alles was diese hören wollen.

Es läutet bei der Familie Brenz. Einer der Beamten fragt Fritz Brenz, der die Tür öffnete, nachdem der Polizist sich zu erkennen gab, „Hier ist jemand vom Bestattungsunternehmen, er möchte gern mit ihnen reden“. „Ginge es auch später, meine Frau ist gerade nicht hier“.

Wieder läutet es bei der Familie Brenz, diesmal machte Fritz Brenz sofort auf, da er wusste, dass die Polizisten keine ungebetene Leute einlassen.

„Grüß Gott Herr Brenz, sie kennen mich doch, ich bin der Gemeindepfarrer“. Fritz Brenz machte keine Anstalten, den Pfarrer reinzulassen.

„Dürfte ich bitte eintreten“? Erst jetzt bemerkte Fritz Brenz, wie unhöflich er sich benahm.

„Bitte, Herr Pfarrer kommen sie doch herein. Meine Frau ist nur kurz weg, einige Kleinigkeiten einzukaufen. Meine Tochter Iris ist auch mit. Kommissar Binder war so freundlich sie zu fahren“. Der Pfarrer trat ein und sah wie teilnahmslos Arnold auf einem Stuhl sitzt und immer mit dem Oberkörper hin und her wippt.

„Herr Brenz, würden sie mir erlauben mit Arnold zu einem Arzt zu gehen“?

In diesem Moment brach Fritz Brenz zusammen und weinte.

„Ihnen würde ein Arzt auch gut tun, kommen sie doch auch mit“.

„Aber diese Presseleute, die uns ständig auflauern“?

Der Pfarrer wendet sich an die Polizisten „Könnten sie uns zu einem Arzt fahren“.

Einige Mitbewohner des Hauses schauten neugierig aus ihrer Tür. Aber beim Anblick der Polizisten wurden die Türen wieder sehr schnell geschlossen. Es traute sich auch keiner mit der Familie zu reden. Bei einigen war es eine wirkliche Trauer und Anteilnahme, bei anderen nur scheinheiliges Getue.

Der Kommissar kommt mit Annette Brenz und Iris zurück.

„Was ist hier los. Wo sind die Polizisten“? Sie betreten die Wohnung. Niemand hier. Kommissar Binder sieht, wie Annette Brenz zusammensackt. Iris trägt einen Korb und der Kommissar zwei Taschen. Iris wollte ihre Mutter auffangen, lässt den Korb los und alles verteilt sich auf dem Fußboden. Der Kommissar wollte Frau Brenz auffangen, lässt beide Taschen los und alles verteilt sich auf dem Boden. War fast schon ein heiterer Anblick. Iris behielt am schnellsten den Überblick, rannte in die Küche um ein Glas Wasser zu holen. Thomas Binder hat den Oberkörper der Frau Brenz schon leicht angehoben. Iris versucht ihrer Mutter von dem Wasser einzuflössen.

Thomas Binder versucht an der Halsschlagader den Puls zu fühlen. Der war aber sehr schwach. „Mama, Mama, wach auf, bleib bei mir, lass du mich nicht auch noch allein“. Hysterisch ruft sie nach einem Arzt.

„Verdammt, wo sind diese beiden Polizisten, ich sagte ihnen doch, sie sollen hier warten“.

Verzweifelt über ihre Ohnmacht, nicht helfen zu können.

Der Kommissar steht auf und rennt los um nach einen Arzt zu suchen.

„Herr Kommissar warten sie, die Familie nebenan hat ein Telefon“. Sie ruft ihm noch die Nummer des Arztes hinterher.

Die Beamten betreten eben mit Fritz Brenz und Arnold die Praxis als das Telefon des Arztes klingelte.

„Herr Brenz, was machen sie denn hier“? Als aber der Arzt die Polizisten und den Pfarrer sieht war er ruhig.

Der Arzt nahm den Telefonhörer ab, meldete sich, hörte kurz zu und legte auf.

Er schaute den Pfarrer an. „Herr Pfarrer, kommen sie bitte kurz mit hier herein“.

Sie betreten ein noch nicht fertiges Sprechzimmer. „Herr Doktor, sie müssen schnell die beiden untersuchen, der Junge ist völlig apathisch und der Vater ziemlich fertig“. „Hören sie Herr Pfarrer, ich muss ganz dringend weg, und zwar zu der Frau von Herrn Brenz. Ein Kommissar hat eben angerufen, es gehe ihr sehr schlecht“. „Um Gottes Willen, wie hart trifft es diese Familie denn noch“. Verzweifelt hat der Pfarrer die Hände gefaltet und versucht zu beten. „Wir haben keine Zeit zum Beten, Herr Pfarrer. Bleiben sie bitte hier bei den beiden und achten sie vor allem auf den Vater, ich befürchte, ein weiteres Unglück verkraftet er nicht. Nicht dass er eine Dummheit macht“. Im Wartezimmer sitzen noch ein paar Patienten.

Der Arzt entschuldigt sich, dass er dringend einen Hausbesuch machen muss und es später werden könnte. „Wer nicht unbedingt jetzt in die Sprechstunde muss, bitte später nochmals kommen“. Er nimmt seine Notfalltasche und eilte hinaus. Die beiden Polizisten bittet er ihn zu begleiten, damit er schnell durchkommt. Im Rausgehen erzählte er kurz den Beamten um was es ging.

Der Kommissar wollte die Polizisten schon anschreien, warum sie ihren Platz verlassen haben, der Arzt mischte sich aber ein und eine kurze Erklärung lässt ihn verstummen.

Der Arzt schaute sofort nach der Frau. Er konnte nur noch den Tod feststellen.

Iris sitzt auf einem Stuhl. Sie hat gehört dass der Arzt ihre Mutter für tot erklärte.

Energisch und voller Wut, steht Iris auf, tritt an den Kommissar heran.

„Thomas, finden sie dieses Schwein, das uns das angetan hat und überlassen sie ihn mir“.

Iris rannte plötzlich aus der Tür, die Polizisten, die davor standen, wollten sie aufhalten. Der Kommissar gibt ihnen aber ein Zeichen sie gehen zu lassen.

Die Meute der Journalisten sieht Iris aus dem Haus kommen und sofort stürzten sie sich auf ihr Opfer, auch Neugierige und Gaffer kommen immer mehr. Der Kommissar, der aus dem Fenster dies sah, eilte mit den Polizisten herbei um die `Hyänen`, wie er sie zu nennen pflegt, zu verjagen. „Abscheuliches Pack“ War von ihm zu hören. Er wäre sogar bereit gewesen, den Polizisten zu erlauben, sie mit dem Schlagstock zu vertreiben.

Thomas Binder nimmt Iris am Arm und zusammen mit den beiden Beamten gehen sie zur Wohnung zurück. Vereinzelt kommen Nachbarn aus ihrer Wohnung und versuchen wenigstens ein bisschen Trost zu spenden.

Sie legten zusammen die Frau auf ein Bett. Iris beschäftigte sich in der Küche, das klappern von Töpfen war nicht zu überhören. Dazwischen immer wieder Weinanfälle.

„Ich muss in die Praxis zurück. Iris, würdest du bitte mitkommen, dein Vater und Arnold sind auch da. „Herr Kommissar, könnten sie inzwischen das Beerdigungsunternehmen beauftragen zu kommen und die Frau Brenz abholen“. „Sind sie immer so kühl und pietätlos, Herr Doktor“? „Sie müssten das doch verstehen Herr Kommissar“.

Der Arzt und Iris verlassen das Haus, der Kommissar und die Polizisten helfen ihnen durch die Meute der Journalisten zu kommen. Wurden es denn immer mehr?

In der Praxis angekommen nahm der Arzt sofort den Pfarrer wieder in dieses Sprechzimmer und sagte ihm alles was eben passierte. Inzwischen kommt auch der Kommissar und die beiden Polizisten in die Praxis. Der Arzt hat eben den Arnold ins Sprechzimmer gebeten.

Eine weitere Person betrat die Praxis. Ganz erstaunt sieht sie sich um. Polizei und Pfarrer. Wo bin ich da hingeraten. Der Kommissar sprach die junge Frau an, „Entschuldigen sie bitte, wäre es ihnen möglich zu einem späteren Termin zu kommen. Der Doktor ist so beschäftigt, dass er keine weiter Patienten behandeln kann“. „Ich komme nicht als Patientin, ich habe mich als Arzthelferin beworben und habe heute einen Termin mich vorzustellen“.

Der Arzt, der gerade aus dem Sprechzimmer kam, hörte es noch. „Ah, Fräulein Susanne Adler, sie können gleich hier bleiben und helfen“. Zu dem Pfarrer und zu Iris gewandt sagt er, „Ich weiß nicht was ich für Arnold machen könnte. Meine Mittel und mein Können ist in diesem Fall begrenzt. Ich gebe ihm ein Beruhigungsmittel. Mehr kann ich im Moment nicht für ihn tun. Iris, du und dein Vater nehmen am besten auch ein Beruhigungsmittel. Du siehst noch am ehesten gefasst aus, achte auf deinen Vater. Ich sehe mal nach, wo ein Spezialist ist, zu dem ihr gehen könnt“. Iris nahm ihren Vater und Arnold an die Hand. „Danke Herr Doktor“. Der Kommissar, der etwas abseits stand, trat näher. „Ich begleite sie nach Hause“. Und zu den beiden Polizisten gewandt. „Sie können zurück aufs Revier und entschuldigen sie nochmals das Missverständnis von vorher. Sie haben natürlich richtig gehandelt“.

Die Arzthelferin fragte später, als es ruhiger in der Praxis zuging, „Herr Doktor, wer war das und warum der Rummel mit der Polizei und dem Priester“?

In kurzen Sätzen berichtete der Arzt was passierte und fügt noch hinzu, „Der Kommissar fragte mich noch, warum ich so ruhig auf dies reagiere, aber das ist nur äußerlich, innerlich nimmt mich das Ganze genauso mit wie jeden anderen der wirkliche Teilnahme zeigt“.

Die Beerdigung sollte im Stillen stattfinden, aber es wurde zu einem Medienrummel.

Mutter und Sohn kamen in ein gemeinsames Grab.

Mit jedem Tag wurden die Berichte in den Zeitungen kleiner, bis dann das Interesse an der Familie ganz nachließ.

Arnold und sein Vater wurden dann in eine Klinik eingewiesen, abgeschirmt von allem.

Iris war die einzige Besucherin, die zu den beiden durfte.

Nach etwa drei Monaten wurden sie als, soweit wieder hergestellt, entlassen.

Der Arzt und seine Frau lud die Familie an einem warmen Samstag zu einem geselligen Abend ein.

Zwischenzeitlich wurden Iris und der Kommissar Thomas Binder gute Freunde.

Iris versucht, ihn dabei zu unterstützen, den Täter zu fassen.

Nach einem Jahr waren sie ein Paar. Scheinbar haben sich alle damit abgefunden und verdängt, dass der Täter noch auf freiem Fuß ist.

Der tägliche Besuch auf dem Friedhof und eine Blume auf dem Grab ablegen, wurde zur Selbstverständlichkeit.

Anton und seine Eltern besuchten gelegentlich den Rest der Familie Brenz um Trost zu spenden. Auf dem Grab legten sie auch manchmal einen Blumenstrauß ab.

An einem Sonntag sahen sie einen schlaksigen jungen Mann am Grab stehen, als er sie sah, verschwand er schnell.

Im Kommissariat wurde der Fall Anfang 1966 zu den Akten gelegt.

Der Vorgesetzte von Kommissar Binder bittet ihn in sein Büro.

„Herr Binder, sie sind nicht nur für den Fall August Brenz da, es gibt schließlich auch noch andere Arbeit. Ihre Kollegen können nicht alles alleine machen.

Kommissar Binder wollte es nicht wahrhaben, aber die Anweisung kam von oben.

Da wurde Iris ärgerlich, fast hat sie das Gefühl, Thomas dafür hassen zu müssen, aber Thomas konnte nicht anders, neue Aufgaben kamen auf ihn zu, und Iris hatte es letztendlich eingesehen. Sie war nur unendlich traurig, dass dieses Schwein, der ihre Familie so zerstört hat, ohne Strafe davon kam.

Der Reporter, der Ortsansässigen Zeitung, fragte manchmal nach, ob neue Beweise aufgetaucht sind. Zu Hause hat er sämtliche erreichbare Zeitungsberichte aufgehoben.

Von ihm kam noch ein kurzer Artikel über die Hochzeit im Juni 1965 von Iris und Thomas Binder. Er kam als Privatperson nach der Hochzeit vorbei um ihnen zur Ehe zu gratulieren.

Mit der Bemerkung, „Es gibt auch noch ehrliche und seriöse Reporter, denken sie daran. Nicht alle sind so, wie die, die sie kennen gelernt haben“. „Und, „ Fügte er noch hinzu, „Ich hoffe, dass dies der einzige Fall von Kindesmissbrauch war, vielleicht macht der mal einen Fehler und sie kriegen ihn doch noch“.

„Ich recherchiere im stillen immer noch, falls sie etwas hören, lassen sie es mich wissen, sie, bekommen dann alles exklusiv“.

„Ist in Ordnung, sie erreichen mich in der Redaktion vom Tagblatt, fragen sie nach Otto Wiesner. Ich bin fast immer da“.

In der Schulklasse von Arnold machte die Lehrerin allen Kindern klar, dass niemand den Arnold, aus welchem Grund auch immer, anpöbelt oder Streit mit ihm anfängt. Sie versuchte zu erklären, wie dem Arnold zumute ist, und was er durchgemacht hat, und jedes soll sich einmal vorstellen, ihm oder ihr oder einem Familienmitglied wäre dies passiert. Vater Brenz, der bei seinen Kollegen immer sehr beliebt war, zog sich in sich zurück, wurde zum Eigenbrötler, machte allerdings seine Arbeit weiterhin sehr gut. Bei Iris und Thomas kam im Juni 1966 eine Tochter Annette zu Welt. Hier verlassen wir die Familie Brenz.

Kapitel 2

Juni 1966

Simon 13 Jahre alt. Lebt bei seiner Tante Erika (38) und seinem Onkel Sebastian (41) Wilhelm (Eltern bei einem Unfall gestorben) Sein Vater war der Bruder von Onkel Sebastian.

Wohnen in der Nähe von Rastatt

Noch 2 weitere Kinder von Erika und Sebastian: Carola mit 12 Jahre und Christian mit 16 Jahre. Sebastian hat seine Lehre bei einem Bäcker abgebrochen und lümmelt schon einen Monat zu Hause rum.

Kapitel 2 – 1

ER arbeitet im Geschäft seiner Eltern, das sie sich nach dem Krieg in Rastatt aufgebaut haben, hat seit zwei Monaten den Führerschein und ein Auto.

Seine Mutter ist nun mehr zu Hause, sein Vater macht den Einkauf und führt die Verhandlungen mit den Schlossereien und ER ist nun der Verkäufer im Geschäft. ER kennt sich im Geschäft gut aus und ist mit seiner Tätigkeit zufrieden. Das Geschäft läuft gut und so wird beschlossen einen Lehrling einzustellen.

So hängt am Morgen ein Schild im Schaufenster `Lehrling gesucht`

Allerdings, ER wusste, dass um diese Jahreszeit, es wird Sommer, sich keiner bewirbt. Aber man kann ja schon einen Vertrag für das nächstes Jahr machen.

1967 hat ER vor, das Geschäft zu vergrößern. Alles muss neu aufgebaut werden, zu vieles ist im Krieg zerstört worden, so sollte eine Erweiterung kein Problem darstellen. Mit seinem Vater hat ER es abgesprochen, das unbewohnte noch teilweise durch Bomben zerstörte Haus neben dem Geschäft zu kaufen und die Geschäftsräume zu erweitern.

In einem speziellen Verkaufsraum hat ER vor, auch elektrische Geräte zu verkaufen. Dafür benötigt ER noch einen Fachverkäufer. Sein Vater hat schon mit Lieferanten Kontakt aufgenommen.

Am Samstag betritt ein Kunde den Laden, „Grüß Gott, was kann ich für sie tun“?

Christians Vater benötigt einen Spitz- und einen Flachmeißel, einen Handbohrer sechs Millimeter. „Da gibt es doch diese Fischerdübel“? „Das haben wir auch hier, kaum jemand kommt ohne diese Dübel noch aus, welche Größe“? „Für sechser Löcher. Haben sie auch Gips“? „Nein, bedaure, aber Gips erhalten sie in einem Baugeschäft“. „Und Schnellbinderzement“? „Bekommen sie auch im Baugeschäft“.

Er packt die Meißel ein, kassiert und will sich schon abwenden, da spricht ihn der Kunde nochmals an „Sie suchen einen Lehrling? Mein Sohn hat leider seine Bäckerlehre abgebrochen und ist nun ständig zu Hause. Ich weiß ja, dass das nächste Lehrjahr erst wieder im Frühjahr nächstes Jahr beginnt, aber er könnte doch schon jetzt bei ihnen arbeiten, so könnten sie ihn kennen lernen und sehen ob er für diese Arbeit geeignet ist und ihn dann mit der Lehre beginnen lassen“.

ER überlegt kurz und sagt schließlich zu. Schon einige Zeit denkt ER darüber nach, eine Hilfe einzustellen und nun bietet sich diese Gelegenheit. Immer zugreifen, bevor es jemand anders tut und die Idee mit einem Lehrling ist auch nicht ganz ohne da ER schließlich einen sucht.

„Falls ihr Sohn wirklich Interesse daran hat, möchte er sich dann am Montag vorstellen, ich erwarte ihn gegen 15Uhr“ Mit einem ironischem Lächeln fügt ER noch „ist er da schon wach“? hinzu.

Kapitel 2 – 2

Zu Hause redet Sebastian mit seinem Sohn Christian darüber. Mürrisch stimmt Christian zu,

Simon hört es auch „Da komme ich mit, ich will mir diesen Laden anschauen“.

Am Montag gehen Christian und Simon zu dem Geschäft. Der erste Eindruck ist allerdings nicht der beste. Alles liegt durcheinander, Kisten voll mit Material stehen herum und die Schränke quellen über von leeren und vollen Kartons.

Kapitel 2 – 3

ER sieht Simon und ist sofort damit einverstanden, dass Christian bei im anfängt.

„Na junger Mann, wie alt bist du“ fragend sieht ER Simon an. „Ich bin 13“ „Möchtest du auch bei mir mal in die Lehre gehen“? Aber Simon, ihm gefällt ER nicht, meinte nur „Ich geh zur Mittelschule und da dauert es noch ne weile bis ich fertig bin, dann werde ich Ingenieur bei Mercedes in Sindelfingen“ Er denkt noch, nur nicht bei dem.

Zu Christian gewandt fragte ER noch, „Könntest du morgen schon hier anfangen. Je eher umso besser, und ich benötige, so schnell es geht, einen Helfer, du siehst ja wie es hier ausschaut. Ich alleine kriege das alles nicht mehr auf die Reihe, Verkaufen, Bestellen und Einräumen, es ist einfach zu viel“.

Noch lange steht ER da und schaut den beiden nach, auch als sie schon nicht mehr zu sehen sind. Käme nicht ein Kunde in das Geschäft, ER hätte noch länger so dagestanden.

Am andern Morgen steht Christian pünktlich um 8 Uhr 30 vor dem Geschäft und wartet, dass aufgemacht wird.

Guten morgen Christian, komm herein. Hier hinten ist der Aufenthaltsraum und da ist ein Schrank für dich. Es freut mich, dass du so pünktlich hier bist“. So lange noch kein Kunde da ist, führt ER Christian durch das Geschäft und dem Lager, zeigt ihm wo was hinkommt. „Als erstes, versuche das Lager in den Griff zu bekommen, in den Regalen muss alles sortiert werden und das auf dem Boden kommt dann auch in die Regale“. Um 10 Uhr schickt ER Christian zum Bäcker und Metzger gleich um die Ecke, „Bringe mit ein Brötchen und drei Scheiben Schinkenwurst mit, hier hast du Geld, das reicht auch für dich für ein Vesper.

Daneben ist der Konsum, dort holst du bitte noch Zwei Flaschen von dem Sprudel mit Zitronengeschmack. Hier sind leere Flaschen“.

Das Geschäft öffnet um Neun Uhr, und mit dem Bus benötigt Christian nur 20 Minuten, sowie einem Fußweg von 10 Minuten. Es reicht ihm, um nicht allzu früh aufstehen zu müssen.

Da Christian kein Frühstück hatte, freut es ihn, dass er hier eines bekommt.

Eifrig arbeitet Christian viele Gegenstände neu einzusortieren, Schränke und Regale saubermachen und den Verkaufsraum begehbar zu machen. In den nächste Tagen fegte und putzte Christian das Geschäft um dann noch jeden Tag nass rauswischen.

Der erste Kunde an diesem Morgen. ER ruft Christian zu sich und zeigt im dann, wo das Material liegt, das der Kunde möchte. So ging es dann bei jedem Kunden, und Christian lernte schnell, wo alles gelagert ist. Ein paar Tage später kam neues Material. Vor dem Haus wurde alles abgeladen. ER bat dann Christian, er möchte doch seinen Bruder „Er ist nicht mein Bruder, sondern mein Vetter“. ER bat dann Christian seinen Vetter zu fragen, „Sag mal, möchte dein Vetter ein paar Mark verdienen, indem er hier die Sachen ins Lager bringt und einräumt. Dich benötige ich hier, du musst die Kunden und die Kunden dich kennen lernen“.

Simon ist nicht begeistert, aber alle haben auf ihn eingeredet und ihm die Vorteile klargemacht, dass er das Geld behalten kann und damit auch mal ein Kino besuchen oder sich ein Eis kaufen könnte, willigte er ein.

Am andern Tag, Nachmittags, kam Simon in das Geschäft, SEIN Vater kam kurz darauf.

„Hallo ihr zwei, du bist bestimmt der Christian, mein Sohn hat schon einiges von dir erzählt, du lernst sehr schnell und tüchtig bist du auch, wie ich hörte. So sauber war es hier noch nie. Und du“? „Das ist Christians Vetter, Simon. Ich habe ihm angeboten das Material, das ständig angeliefert wird, einzuräumen, denn Christian benötige ich hier im Geschäft“. „Freut mich Sohnemann, dass du alles so im Griff hast, übrigens, ich heiße Herrmann, Johannes Herrmann“.

Johannes Herrmann möchte heut den Bestand des Lagers überprüfen um fehlende Teile nachzubestellen. „Tja Simon, da du heute erst das Material einräumst tust, komme ich morgen noch mal, um das Lager auf fehlende Teile zu kontrollieren. Hier ist noch eine Bestellung, würdet ihr mir diese bis Morgen fertig machen, danke, dann mal, Auf Wiedersehen bis morgen“.

Simon hat fleißig das ganze Material aus den Kisten und Kartons in das Lager einsortiert. Christian hat ihm bei den meisten Teile gezeigt, an welchen Ort sie gehören. Manche Sachen konnte Simon selbst sehen, wohin sie gehören. „Herr Herrmann, ich bin nun fertig, was geschieht mit den Kisten und Kartons“? „Die Verpackungen bringst du auf den Hinterhof, und wenn du möchtest, kannst du das ganze Zeug verbrennen. Christian kann es dir anzünden“.

Der letzte Kunde ist gegangen, es ist 10 Minuten vor 18 Uhr.

„Freunde, ich nehme nicht an, dass noch jemand kommt. Machen wir Feierabend. So Simon, hier hast du Fünf Mark für deine Hilfe, ich bin froh, dass du uns geholfen hast“.

Erschöpft aber freudestrahlend zeigt Simon zu Hause sein erstes verdientes Geld.

Kapitel 2 – 4

„Stellt euch vor, was für Sachen es da alles gibt, Schrauben in sooo vielen Größen, Hämmer, Meißel, Nägel, und wisst ihr, was Elektroden sind? Damit schweißt man Eisen zusammen. Herr Herrmann meinte, wenn ihr es erlaubt, dürfte ich noch öfter mittags kommen und helfen“. Natürlich wurde Simon dies erlaubt, aber immer mit dem Hinweis, dass die Schule nicht darunter leidet.

Kapitel 2 – 5

Am Samstag wurde das Geschäft um 14 Uhr geschlossen. Die ganze Woche gab es viel zu tun und es blieb einiges liegen, das noch aufgearbeitet werden musste. Simon kam nach der Schule, sie war um 11 Uhr aus, auch noch in das Geschäft. Ihm gefiel es mitzuhelfen.

Der zum Teil mit Öl und Fett verschmierte Boden im Lager muss gründlich gereinigt werden. Kernseife war genug da. Dann mit dem Schrubber tüchtig geschrubbt. Zum Schluss mit einem Putzlappen noch trockengewischt. SEIN Vater kam noch, er hatte einen Schlüssel für die Ladentür. „Hallo Jungs, ihr seid ja richtig fleißig, und alles so schön sauber. Ihr habt euch eine Belohnung verdient. Ein Stück die Straße runter steht der Eismann, hier hat jeder 50 Pfennig, holt euch ein Eis“.

ER wollte keines. Christian und Simon gehen sich ein Eis holen.

„Na Sohnemann, hier läuft ja alles bestens, freut mich“. „Ja Vater, mit den beiden habe ich einen guten Fang gemacht“. Antwortet lächelnd ER. ER weiter, „Ich möchte die beiden morgen Mittag ins Kino einladen, da läuft ein Film mit Freddy Quinn, ich hoffe, das gefällt den beiden“. „Das ist eine gute Idee, Sohnemann, Mutter und ich gehen heute Abend ganz gepflegt essen. Und was machst du“? Ich fahre spazieren, wohin? Ich weiß noch nicht“. Entgegnete ER. Als Christian und Simon zurückkommen ist Johannes Herrmann schon wieder fort. „Na Simon, was machst du mit deinem Geld“? Das spare ich, ich möchte mir einen Fotoapparat davon kaufen“. „Und du Christian“? « Hm, ein Auto? Ja ein Auto, muss nicht groß sein, aber Hauptsache ein Auto“. „Ich habe ein Auto, und wenn ihr wollt, hole ich euch morgen nach dem Mittagessen ab und wir gehen ins Kino, ich lade euch ein“. Simon bekommt große Augen. „Ins Kino? Da war ich ja noch nie, was für ein Film läuft da? Gibt es da viele tote? Ist es ein großes Kino? Wie viele Leute passen da rein? Aber ich bin doch erst 13, darf ich da denn rein“? Christian schaut auch ungläubig, er hatte noch nie Geld für ein Kino ausgeben dürfen.

Er klärt sie auf. „Es ist ein Film auch für Kinder, ihr kennt doch Freddy Quinn, es ist ein Film mit ihm und viel Musik“.

„Wann holen sie uns dann ab“? Wollte Christian wissen.

„Um 1 Uhr, seid ihr da mit dem essen schon fertig? Wir fahren nämlich nach Karlsruhe ins Kino“.

Kapitel 2 – 6

Simon konnte die ganze Nacht nicht richtig schlafen, so freute er sich auf das Kino.

Sonntagmorgen war er als erstes auf und weckte die ganze Familie. Nur Christian schimpfte wie ein Rohrspatz über das frühe wecken.

Das Essen war vorüber, Simon hat schnell alles runtergeschlungen um schneller fertig zu sein.

Tante Erika meinte lächelnd, „Dadurch wird es doch nicht früher ein Uhr“. Carola meldet sich zu Wort, „Ich möchte auch mit, ich bin schon viel älter als Simon. Ich darf nie irgendwohin“.

Simon blieb der Mund offen stehen, so staunt er über diese Aussage. „Mädchen dürfen nicht ins Kino, nur Jungs“. „Spinnst du“. Giftete Carola Simon an und rannte weinend aus dem Zimmer. Da mischt sich sein Onkel ein, „Fragt doch mal den jungen Herrmann, vielleicht kann Carola auch mit, ich gebe ihr Geld, dann kann sie den Eintritt selbst bezahlen“.

Kapitel 2 – 7

Selbstverständlich durfte Carola auch mit und zu viert machen sie sich auf den Weg nach Karlsruhe. Christian sitzt vorne und hinten ärgerte sich Simon, dass seine Cousine ihn ständig auslachte. Ein Parkplatz wurde schnell gefunden. Auf dem Weg zum Kino kommen sie an Ruinen vorbei, an manchen wurde schon wieder am Aufbau gearbeitet, und andere werden wohl abgerissen. ER machte sie darauf aufmerksam, dass da hinten das Schloss ist.

Vor dem Kino steht schon eine Schlange, alle wollen in den Film. Nach etwa Zehn Minuten waren sie an der Reihe und ER bezahlte an der Kasse, auch für Carola, „Danke schön, das ist aber sehr nett von ihnen“. Simon kam aus dem Staunen nicht heraus. Das gedämpfte Licht im innern, diese vielen Sitzreihen und die Polsterstühle. Aber sie saßen dann weit vorne und da gab es nur Holzstühle. ER hat es so eingerichtet, dass ER neben Simon zu sitzen kommt. Das war Simon allerdings so was von egal. Dieser riesige Vorhang, Warum ein Vorhang? Langsam geht das Licht aus und es ist einen Moment total dunkel. Der Vorhang öffnet sich und es kam eine weiße Leinwand in Sicht. Blecherne Musik erklang und zu sehen? War Werbung. Für Simon ist dies auch schon spannend. Ein Männchen, das in die Luft geht, so was hat er noch nie gesehen. Der Vorfilm hat ihn nicht so interessiert.

Endlich fängt der Hauptfilm an. Im Kino ist es vollkommen still, bis plötzlich Musik zu hören ist. Der Vorspann läuft ab. Simon kann alles lesen, Welcher Filmverleih, von welcher Firma die Farben für den Film kommen, wer alles in dem Film mitspielt, wer die Regie hat, Regie?