Familie mit Herz 78 - Sabine Stephan - E-Book

Familie mit Herz 78 E-Book

Sabine Stephan

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Beschreibung

Hoffen und Verzagen, Kämpfen und Warten - nur dies bestimmt das Leben der alleinerziehenden Ellen und ihrer kleinen Tochter. Constanze ist ohne linke Hüftschale zur Welt gekommen und wird wohl nie laufen können. Frühestens, wenn das Wachstum abgeschlossen ist, kann man an eine Operation denken.
Constanze klagt nicht, jammert nicht, weint nicht. Die Kleine ist unendlich tapfer. Manchmal allerdings, wenn sie vom Balkon aus den anderen Kindern beim Spielen zusieht, schimmern doch ein paar Tränchen in ihren Augen. Doch die schluckt sie dann ganz schnell hinunter, damit die Mami sie nicht sieht und noch trauriger wird.
Und dann geschieht eines Tages das, was niemand für möglich gehalten hat: Ein Professor ist bereit, das Risiko einzugehen und Constanze zu operieren ...

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Seitenzahl: 91

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Inhalt

Cover

Impressum

Lächeln mit Tränen in den Augen

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Billion Photos / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9916-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Lächeln mit Tränen in den Augen

Dramatischer Roman um grenzenlose Mutterliebe

Von Sabine Stephan

Hoffen und Verzagen, Kämpfen und Warten – nur dies bestimmt das Leben der alleinerziehenden Ellen und ihrer kleinen Tochter. Constanze ist ohne linke Hüftschale zur Welt gekommen und wird wohl nie laufen können. Frühestens, wenn das Wachstum abgeschlossen ist, kann man an eine Operation denken.

Constanze klagt nicht, jammert nicht, weint nicht. Die Kleine ist unendlich tapfer. Manchmal allerdings, wenn sie vom Balkon aus den anderen Kindern beim Spielen zusieht, schimmern doch ein paar Tränchen in ihren Augen. Doch die schluckt sie dann ganz schnell hinunter, damit die Mami sie nicht sieht und noch trauriger wird.

Und dann geschieht eines Tages das, was niemand für möglich gehalten hat: Ein Professor ist bereit, das Risiko einzugehen und Constanze zu operieren …

„Alexander, du, ich – nein, wir bekommen ein Baby!“ Ellen warf sich glückstrahlend in die Arme ihres Mannes, der sie lachend festhielt.

„Tatsächlich?“, fragte er und umfasste die zarte Gestalt seiner Frau sehr behutsam.

„Ja, ich bin endlich schwanger“, bestätigte Ellen selig. „Freust du dich auch so sehr darauf?“

„Freuen?“ Alexander strich ihr sanft über die erhitzten Wangen. „Freuen, Ellen, das ist gar kein Ausdruck! Habe ich dir heute schon gesagt, wie sehr ich dich liebe? Und unser Kind dazu“, flüsterte er. „Du wirst mir helfen müssen, ein guter Vater zu werden.“

„Ach, Liebster!“ Ellen kuschelte sich in seine Arme. „Ich werde eher aufpassen müssen, dass du unser Baby nicht zu sehr verwöhnst!“

„Werde ich aber doch tun!“ Alexander hielt sie etwas von sich ab. „Vor allem, wenn es ein Mädchen wird, das so aussieht wie du!“

„Und wenn es ein Junge wird?“, flüsterte Ellen. „Wünschst du dir nicht einen Jungen wie die meisten Väter?“

„Mir ist es egal, mein Schatz. Hauptsache ist doch nur, dass unser Kind gesund ist. Ich glaube, das wünschen sich alle Eltern!“

„Da hast du recht.“ Ellen nickte ernst. „Ich bin soweit gesund, um da keine Sorgen zu haben. Einen leichten Kalkmangel hat der Arzt festgestellt, aber das ist ja normal. Dagegen gibt es Tabletten. Schlimmstenfalls kostet mich unser Baby ein bis zwei Zähne!“ Sie schmiegte ihren Kopf in seine Halsbeuge. „Wirst du mich dann auch noch lieben?“

„Guter Gott“, rief Alexander, „welche Vorstellung! Es werden ja nicht gerade die Schneidezähne sein! Aber ich werde dich mit ein paar falschen Zähnchen noch genauso lieben wie heute. Vielleicht sogar noch mehr!“

„Versprich nicht zu viel, mein Lieber“, warnte Ellen schmunzelnd. „Wer weiß, ob du alles halten kannst!“

„Ellen, du bist wundervoll!“ Alexander hob seine zierliche Frau hoch und wirbelte sie ein paarmal im Kreis. Dann stellte er sie vorsichtig wieder auf die Beine und flüsterte schuldbewusst: „Entschuldige, Liebling, solche Späße werde ich in Zukunft sicher lassen müssen.“

„Alexander“, widersprach Ellen energisch und etwas außer Atem, „fang jetzt bloß nicht an, mich in Watte zu packen! Ich bin keineswegs krank, ich erwarte bloß ein Baby!“

Ihre blauen Augen blitzten, die Wangen waren leicht gerötet, und sie strich sich eine braune Haarsträhne aus der Stirn.

Entzückt sah Alexander sie an. Wie sehr er sie liebte! Wie schön sie doch war, wenn sie so vor ihm stand!

Sanft nahm er sie in die Arme und küsste sie.

„Ellen, mein Liebling, wir werden eine sehr glückliche Familie sein“, raunte er an ihrem Ohr. „Was hältst du davon, wenn wir dieses Ereignis feiern gehen?“

„Du meinst, so richtig feiern, mit schönem Kleid und so?“ Ellens Augen glänzten erwartungsvoll.

„Genau das meine ich. Was sagst du zu einem Essen im Parkhotel, anschließend ein gutes Tröpferl in der Winzerstube, na ja, und wenn ich dann nicht pleite bin, wäre vielleicht noch eine exklusive Bar drin!“

„Angenommen!“, rief Ellen fröhlich. „So kostspielig wird es schon nicht werden, mein Schatz. Immerhin bekomme ich ein Baby und darf nichts trinken. Aber Cocktails gibt es schon alkoholfrei!“

„Entschuldige, ich muss mich erst umstellen. Es ist gar nicht so einfach, Vater zu werden!“

„Von wegen“, Ellen schmollte spielerisch, „was hast du denn schon groß dabei zu tun?“

„Also bitte!“, rief Alexander scheinbar gekränkt. „Ohne mich wäre die Sache ja auch nicht möglich gewesen, oder?“

„Da hast du auch wieder recht.“ Ellen überlegte. „Ich glaube, ich ziehe das kurze silberne Kleid an. Lange werde ich es nicht mehr tragen können, da es so eng ist. Aber jetzt geht es noch. Ob ich so ein Kleid wieder anziehen kann, wenn das Baby erst mal da ist?“

„Sorgen hast du!“ Alexander lachte amüsiert auf. „Erst die Zähne, dann die Figur …“

Ellen fiel in sein Lachen ein.

„Stimmt! Das sind alles nur Äußerlichkeiten. In Wahrheit freue ich mich so auf unser Kind, dass ich gar nicht weiß, wie ich es ausdrücken soll!“

„Dann geht es dir so wie mir. Lass dir sagen, dass du die reizendste Frau auf der Welt bist, die jemals ein Kind bekommen hat. Du siehst frisch, strahlend und unglaublich jung aus. Und deine Figur? Es gab nie etwas daran auszusetzen, und es wird wohl nie etwas in dieser Art geben!“

„Danke, mein Schatz“, flüsterte Ellen glücklich und hauchte ihrem Mann einen Kuss auf die Lippen. „Das hört man sehr gerne. Und es ist wunderbar, wenn dies der eigene Ehemann sagt.“

„Einem anderen würde ich solche Worte glattweg verbieten“, knurrte Alexander. „Das wäre ja noch schöner! So, und jetzt mach dich fertig. Sonst müssen wir unsere kleine Feier noch auf einen anderen Termin verschieben.“

♥♥♥

Die Wochen und Monate vergingen wie im Fluge. Ellen hatte keinerlei Beschwerden und genoss ihre Schwangerschaft regelrecht. Alexander bedachte sie mit immer neuen kleinen Aufmerksamkeiten, die sie unendlich glücklich machten.

Das Kinderzimmer wurde eingerichtet. Jedes einzelne Stück suchten die werdenden Eltern gemeinsam aus, und so entstand ein kuscheliges Reich für den neuen Erdenbürger.

„Alexander, kannst du mir bitte die Vorhänge anbringen?“, fragte Ellen. „Ich möchte lieber nicht mehr auf die Leiter klettern, so wenige Tage vor der Geburt.“

„Aber natürlich, mein Schatz“, versprach Alexander bereitwillig.

Er nahm seiner Frau den bunten Stoff aus den Händen und verschwand damit im Kinderzimmer.

Lächelnd ließ sich Ellen auf der Couch nieder. Sie spürte ein Ziehen im Kreuz und wünschte sehnsüchtig, dass es schon so weit wäre! Sie wollte ihr Baby endlich in die Arme schließen!

Ein plötzlicher krampfartiger Schmerz ließ sie verhalten aufstöhnen. Mein Gott, dachte sie, ob es losgeht? Der Schmerz ebbte wieder ab. Ellen entspannte sich wieder und sah auf die Uhr.

Alexander kam aus dem Kinderzimmer und blickte besorgt auf seine Frau.

„Ist dir nicht gut?“

„Ich weiß nicht, aber ich glaube, die Wehen kommen“, flüsterte sie. „Ich muss noch etwas warten, damit ich sicher bin.“

„Um Himmels willen“, stöhnte Alexander, „was soll ich jetzt tun?“ Nervös lief er im Zimmer auf und ab.

„Nimm den kleinen Koffer, den ich im Schlafzimmer bereitgestellt habe, und stell ihn einstweilen in den Flur. Ich bin mir ja nicht mal sicher, ob es wirklich schon notwendig ist, in die Klinik zu fahren.“

Alexander eilte sofort los, um den Koffer zu holen. Da durchzuckte Ellen eine neue Schmerzwelle. Kein Zweifel, das war eine Wehe. Sie wartete, bis sie abgeklungen war, dann erhob sie sich vorsichtig.

Alexander kam eben mit dem Koffer zurück und sah sie mit blassem Gesicht an.

„Ich denke, es ist so weit. Du kannst mich in die Klinik fahren“, sagte sie lächelnd und ging an ihrem fassungslosen Mann vorbei ins Bad. Mit dem Kosmetikkoffer kam sie zurück und sah Alexander immer noch dastehen, als wäre er zu Stein geworden.

„Liebling, unser Baby kommt“, rief sie fröhlich. „Was machst du denn für ein Gesicht?“

Die nächste Wehe zwang Ellen auf einen Stuhl. Ruhig atmen, dachte sie, nur ruhig atmen!

Plötzlich kam Leben in Alexander. „Liebes, hast du große Schmerzen?“

Er war schon neben seiner Frau und hielt ihre Schultern umfangen.

„Hol den Wagen, bitte! Ich habe das Gefühl, es wird schnell gehen“, flüsterte Ellen.

Alexander sah sie zwar besorgt an, doch er tat, worum sie ihn gebeten hatte. In kürzester Zeit war er wieder da, fasste Ellen vorsichtig unter und brachte sie zum Wagen. Erst vergewisserte er sich, dass sie auch bequem saß, dann erst fuhr er los durch die nächtlichen Straßen der Klinik zu.

Die Aufnahme ging sehr schnell vor sich, da Ellen seit Tagen in der Klinik angemeldet war. Alexander stand ein wenig hilflos herum, doch er konnte sich nicht entschließen, wieder nach Hause zu gehen. Endlich nahm sich eine Schwester seiner an.

„Herr Mollner“, sprach sie ihn freundlich an. „Wollen Sie bei der Geburt Ihres Kindes dabei sein?“

„Wie bitte?“, stammelte Alexander. „Dabeisein? Sie meinen, ich soll da rein?“

„Sie müssen nicht, wenn Sie nicht wollen. Ihre Frau sagte, dass sie nicht darauf bestehen würde.“

„Ich weiß nicht“, murmelte Alexander, „wahrscheinlich würde ich keine große Hilfe sein“, bekannte er dann.

Die Schwester lächelte wieder. Sie hatte so ihre Erfahrungen mit werdenden Vätern.

„Ich glaube, es wird schnell gehen. Wollen Sie hier warten?“

„Hier? Ja, bitte, wenn ich darf“, stotterte Alexander.

Er war so verwirrt von dem Geschehen, dass er keinen klaren Gedanken zu fassen vermochte. Er kam sich so hilflos vor, so ganz und gar unfähig, Ellen beizustehen.

„Hier, trinken Sie.“ Die Schwester drückte ihm aufmunternd einen Becher mit heißem Kaffee in die Hand. „Es wird Ihnen guttun. Falls es länger dauern sollte, sage ich Ihnen Bescheid, ja?“

Seltsam, dachte sie noch, als sie hinauseilte, hier im Wartezimmer vor dem Kreißsaal stellten sich die Männer, die so stark und unbeugsam wirkten, am hilflosesten an.

Langsam trank Alexander seinen Kaffee und hielt den Becher mit beiden Händen fest, als wolle er sich daran festklammern. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er nun schon eine halbe Stunde hier saß. Ob Ellen sehr leiden musste? Beinahe bedauerte er jetzt, in dieser Stunde nicht bei ihr zu sein. Doch allein die Vorstellung einer Geburt trieb ihm Schweißperlen auf die Stirn.

Er stellte den leeren Becher auf den Tisch und wanderte im Wartezimmer hin und her. Vier Schritte hin und ebenso viele wieder zurück. Wie viele Väter waren hier schon so auf und ab gegangen? Wie viele, die genau wie er nicht den Mut gehabt hatten, ihrer Frau beizustehen?

Der Zeiger der Uhr kroch langsam weiter. Wie lange wartete er schon hier? Himmel, fast zwei Stunden! Gab es Komplikationen? Warum unterrichtete ihn denn niemand? Was geschah mit Ellen und dem Baby?

Die Tür öffnete sich, und die freundliche Schwester trat ein.

„Gratuliere, Herr Mollner, Sie haben eine Tochter!“

Alexander starrte die Schwester sekundenlang an.

„Eine Tochter?“, flüsterte er dann, „wirklich und wahrhaftig eine Tochter?“