Feriengeschichten vom Franz - Christine Nöstlinger - E-Book

Feriengeschichten vom Franz E-Book

Christine Nöstlinger

4,7
5,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In den Ferien soll der Franz in ein Kinderheim, aber der Franz freut sich von Tag zu Tag weniger darauf. Er ist noch nie im Leben ohne Mama, Papa oder Oma von zu Hause weg gewesen. Aber als er dann im Heim ist, findet er es gar nicht so übel. Der Eberhard und der Tommi schlafen nämlich in seinem Zimmer. Das kann ja lustig werden!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2012

Bewertungen
4,7 (18 Bewertungen)
13
4
1
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über dieses Buch

In den Ferien soll der Franz in ein Kinderheim fahren. Dabei ist er noch nie ohne seine Eltern verreist! Aber dann muss der Franz gestehen: Es ist gar nicht so übel im Heim, besonders wenn man mit seinen Freunden ein Zimmer teilt und jede Nacht etwas anderes ausheckt.

1.Was man über den Franz wissen muss

Der Franz ist acht Jahre alt. Er hat eine Mama, einen Papa und einen großen Bruder, den Josef. Er hat eine Oma, die lebt im Altersheim. Er hat eine Freundin, die Gabi. Die wohnt neben dem Franz und ist auch acht Jahre alt. Aber sie ist um einen Kopf größer als der Franz. Der Franz ist nämlich sehr klein. So klein, dass ihn die Leute fragen: „Kommst du bald in die Schule?“

Das ärgert den Franz. Er schneidet den Leuten, die so dumm fragen, immer ein Gesicht.

Und dann sagen die Leute: „Du bist aber ein böses Mädchen!“

Das ärgert den Franz dann noch mehr, und er streckt den Leuten die Zunge heraus.

Dagegen, dass er so klein ist, kann der Franz nichts tun. Aber dagegen, dass man ihn für ein Mädchen hält, kann er schon etwas tun.

Eine Zeit lang hat sich der Franz eine Glatze rasiert, weil Mädchen keine Glatzen haben. Eine Zeit lang hat er seine Haare mit Haar-Gel zu Stoppel-Borsten verklebt, weil Mädchen keine Stoppel-Borsten-Frisur haben.

Doch nun lässt der Franz seine Haare wieder zu blonden Ringellocken wachsen, weil die Gabi gesagt hat: „Ich liebe blonde Ringellocken über alles!“

Dafür trägt der Franz jetzt immer eine Krawatte. Am Handgelenk hat er eine riesige Uhr. Breite Hosenträger und Cowboystiefel hat er auch. In seiner Hosentasche steckt ein Messer in einem Etui mit aufgemaltem Totenkopf. Und vom Hosenbund baumeln dem Franz Zwickzange, Bohrer und Schraubenzieher. Der Franz denkt: Nur ein Erz-Depp hält ein Kind mit Krawatte, Hosenträgern, Riesenuhr, Cowboystiefeln, Messer, Zange, Bohrer und Schraubenzieher für ein Mädchen! Und um das, was ein Erz-Depp meint, muss man sich nicht kümmern!

Mit der Stimme hat der Franz auch Ärger. Die wird piepsig, wenn er wütend, traurig oder aufgeregt ist. Darum tut er sich beim Streiten mit anderen Kindern schwer. Er kann drohen, schimpfen und fluchen, so viel er will, die anderen Kinder lachen bloß. „Pieps-pieps“, äffen sie ihn nach. Sie verstehen gar nicht, was der aufgeregte Franz piepst.

Nur mit der Gabi kann der Franz richtig streiten. Die kennt ihn von Geburt an und versteht ihn auch, wenn er piepst. Aber oft, wenn sie gemein ist, tut sie so, als verstünde sie ihn nicht. Piepst der Franz wütend „Blöde Kuh“, fragt sie scheinheilig: „Wie bitte?“

Wiederholt der Franz „Blöde Kuh“, wiederholt sie scheinheilig: „Wie bitte?“

Piepst der Franz zum dritten Mal „Blöde Kuh“, sagt sie: „Tut mir leid, ich versteh nur Bahnhof.“

Da könnte der Franz vor lauter Wut zerplatzen. Nur weil er weiß, dass sich die Gabi darüber freuen würde, tut er es nicht. Er nimmt einen Zettel und schreibt darauf: BLÖDE KUH!

Den Zettel knüllt er zusammen und wirft ihn der Gabi an den Kopf.

2.Worauf sich der Franz freut

Der Franz hat viermal im Jahr Ferien. Einmal zu Weihnachten, einmal im Winter nach dem Zeugnis, einmal zu Ostern. Und einmal im Sommer. Nie kann sich der Franz entscheiden, welche Ferien er am liebsten mag.

Einmal denkt er: Die Weihnachtsferien! Weil die mit Christbaum und Geschenken anfangen!

Einmal denkt er: Die Sommerferien! Weil die am längsten dauern.

Einmal denkt er: Die Zeugnisferien! Weil es da schneit und weil ich dann Ski laufen kann.

Einmal denkt er: Die Osterferien! Weil ich da mit der Oma zum Kugler-Bauern fahre. Eigentlich ist es so: Die Ferien, die als nächste dran sind, mag der Franz am liebsten!

Schon am letzten Ferientag im Sommer fragt der Franz: „Wann fangen die Weihnachtsferien an?“

Und am letzten Tag der Weihnachtsferien fragt er: „Wann gehen die Zeugnisferien los?“

Und am letzten Tag der Zeugnisferien fragt er: „Wann gibt’s denn Osterferien?“

Und am letzten Tag der Osterferien fragte er: „Wann fangen denn endlich die Sommerferien an?“

Könnte sich der Franz nicht immer auf die nächsten Ferien freuen, würde ihm das Leben nur halb so viel Spaß machen.

Der Franz denkt: Ferien sind so schön, weil man da nichts müssen muss! Wenn keine Ferien sind, muss der Franz allerhand.