Fernlichtblicke - Max Götz - E-Book

Fernlichtblicke E-Book

Max Götz

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Beschreibung

«Wenn dir die Farbe des Lichts und der Klang der Musik geraubt werden, bleibt dir nur die Sehnsucht träumender Worte.» «Fernlichtblicke» erzählt in Gedichten vom täglichen Ringen um Hoffnung und dem Kampf gegen die Verzweiflung angesichts der Erkrankungen Long Covid und ME/CFS. Mal voller Trost, Dankbarkeit und Humor, mal tief traurig, einsam und wütend, aber immer auf der Suche nach fernen Lichtblicken, beschreiben die Verse die Herausforderungen der Erkrankung. Aufgrund der starken Lichtempfindlichkeit des Autors wurden alle Gedichte mittels Diktiergerät verfasst. Um den Zugang für gleichsam lichtempfindliche Menschen zu erleichtern und ein zusätzliches Hörerlebnis zu schaffen, sind alle Gedichte in gelesener Form als Audiofassung abrufbar. André Polis verleiht ihnen mit seiner Stimme eine einzigartige Qualität.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 48

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Ähnliche


Widmung

Ein Trugbild nahm mir all‘ das Leid,

Bin nun gewahr mir dessen –

Das Bild von Selbstverständlichkeit,

Das ich so lang’ besessen.

So lerne ich von dieser Zeit,

Und werd‘ gewahr mir dessen –

Das größte Gut ist Dankbarkeit,

Hoff‘, werd‘s nie mehr vergessen.

Für Gesa in tiefer Dankbarkeit für ihre bedingungslose Unterstützung, ihre unermüdliche Ausdauer und ihre entschlossene Zuversicht.

Vorwort

In einer Zeit, in der sich sehnsüchtige Hoffnung und verzehrende Verzweiflung täglich die Hand geben, einer Zeit, in der gähnende Langeweile und brennende Unruhe dicht nebeneinanderstehen, und flehender Glaube und niederschmetternde Realitäten so eng miteinander verbunden sind, finde ich Kraft und Trost in meinem Humor und meiner Kreativität.

Es ist immer wieder wundersam und Mut machend was sie aus Momenten offensichtlicher Leere heraus für mich erschaffen können, um mir für Augenblicke ein Gefühl von Lebendigkeit zu schenken.

Mit all denjenigen, die wie ich einen Umgang mit diesen Widersprüchlichkeiten erlernen müssen, möchte ich ein Gefühl von Verbundenheit teilen. Wenngleich dies das Leid nicht zu mindern vermag, so hoffe ich doch, dass es für kurze Momente die Einsamkeit der Erkrankung durchbrechen kann. Allen anderen mögen meine Gedichte einen Einblick geben in die Herausforderungen, die mit den Erkrankungen Long Covid und ME/CFS einhergehen.

Die Kapitel in diesem Buch sollen die Leserinnen und Leser dabei unterstützen, Orientierung innerhalb dieser herausfordernden Gefühlswelt zu finden. Um die Gedichte auch lichtempfindlichen Menschen leichter zugänglich zu machen und ein zusätzliches Hörerlebnis anzubieten, können die Gedichte über das Kapitel «Audiofassung» in gelesener Form abgerufen werden. André Polis, verleiht den Versen dabei mit seiner warmen Stimme einen einzigartigen Klang und erschafft damit die Möglichkeit, die Gedichte auch als Hörbuch zu genießen.

Abschließend möchte ich mich an alle Betroffenen wenden. Meine persönlichen Erfahrungen mit der Erkrankung haben mir gezeigt, dass es möglich ist, die Hoffnung an einem einzigen Tag mehrfach zu verlieren. Bisher hatte ich jedoch das Glück, sie mit Hilfe meiner Familie jedes Mal wiederzufinden. Ich möchte deshalb allen gleichfalls Betroffenen Mut sowie ein gutes Auge für ihren weiteren Weg mit der Erkrankung wünschen. Mut, um die Suche niemals aufzugeben und ein gutes Auge, um die kleinsten Hoffnungsschimmer und Fernlichtblicke nicht zu übersehen.

Sehnsucht &Vermissen

«Der See wird schon ganz träumerisch,

Die Wellen schaukeln sacht.»

Mein Wohlfühlort

Ich sitz’ auf meiner Schaukel,

Regen liegt in der Luft,

Ich spür’ den Wind auf meiner Haut,

Und riech‘ den Abendduft.

Die letzten Möwenschreie

Verkünden, es wird Nacht,

Der See wird schon ganz träumerisch,

Die Wellen schaukeln sacht.

Und während ich hier sitze,

Entschlummert mein Verstand,

Der Träume lockend‘ Sehnsucht,

Nimmt sanft ihn an der Hand.

So schweben sie von dannen,

Ins Reich der Fantasie,

Aufdringliche Gedanken

Erreichen sie dort nie.

War viel zu lange nicht mehr hier,

War viel zu lange fort,

An diesem, meinem kleinen,

Magischen Wohlfühlort.

Bald will ich wiederkommen,

Das möcht‘ ich ganz bestimmt,

Weil dieser eine Ort hier,

Den Kummer von mir nimmt.

Fernlichtblicke

Die Welt ist fremd in diesen Tagen,

Da Augenpförtner es kaum wagen,

Das Schloss zu öffnen, Blicke meiden,

Zugleich sie tiefste Sehnsucht leiden.

Zu groß die lauernde Gefahr,

Dass ungebremste Flutlichtschar,

Die Tore stürmt und überflutet,

Dem Innersten zu viel zumutet.

Nur selten kommt es dennoch vor,

Doch manchmal öffnet sich das Tor.

Der Augen Blick - kurz war er da,

Ein fernes Lichtlein, das ich sah.

Nur dieses eine kleine Licht,

Warf matten Schein auf mein Gesicht.

Ein zartes Lächeln nahm ich wahr,

Ganz frei von Angst vor der Gefahr.

Ein Blick, ein Licht, weit weg sein Schein,

Ein Fernlichtblick, so zart und rein.

Ich hoff‘, ich werd‘ dich wiedersehen,

Du kleines Fernlicht, wunderschön.

Die Melodie der Erinnerung

Der Ohrwurm durch die Wüste kriecht,

Träumt von vergang’nen Klängen,

Und Melodien, die er noch riecht,

Mit wuchtigen Gesängen.

Er sucht im dürren Niemandsland

Vergeblich nach Balladen,

Erhascht im kargen Wüstensand,

Nur schreiende Zikaden.

Im Herzen trägt er Sinfonien,

Lauscht wunderschönen Chören,

Die ihm als schwindend’ Nahrung dienen,

Könnt‘ er‘s nur nochmals hören.

Nur selten findet er ein Stück,

Erschnüffelt gar ein Lied,

Dann glaubt er kaum, welch großes Glück,

Sinn trunken ihm geschieht.

Gleich schweift er ab ins Tönemeer,

Von reißenden Quintetten,

Und Arien, so wuchtig schwer,

Er hofft, dass sie ihn retten.

Mein Baum

Früher, wenn mich Sehnsucht plagte,

Floh ich gerne in den Wald.

Weil dort niemand weiter fragte,

In der Stille fand ich Halt.

Und so führten meine Touren,

Mich durch manchen fremden Hain.

Folgend den Gedankenspuren,

Ruhte in mir - frei, allein.

Und auf einer solchen Reise,

Fand ich diesen einen Baum.

Heut’ noch danke ich ihm leise,

Durft‘ ihm so viel anvertrauen.

Kam fortan oft an das Örtlein,

Wo sein Wurzelwerk zu Haus‘.

Konnte hier so herrlich frei sein,

Schwelgte hier in Saus und Braus.

Wenn ich heut‘ nach Ruhe dränge,

Denk‘ ich oft an meinen Baum.

Höre seine Laubgesänge,

Und vergesse Zeit und Raum.

Der Wert des Kleinen

Draußen vor dem Fenster,

Da schlendern sie entlang,

Lachen, unterhalten sich,

In leichtfüßigem Gang.

Wenn alle Menschen wüssten,

Wie wertvoll all das ist,

Und wie erschütternd schmerzlich,

Wenn man es dann vermisst.

Die wirklich kleinen Dinge,

Getan so nebenbei,

Die machen einen Menschen

In seinem Leben frei.

Woran ich dabei denke? -

Ich sag’ es euch sogleich,

Denn diese kleinen Dinge

Machen das Leben reich.

Ich denke an die Sonne,

Die sein Gesicht erhellt,

Während er ganz unbedarft

Die Mülltonnen wegstellt.

Ich denke an die Kinder,

Die spielen, toben, lachen,

Während am andren Fenster

Gitarrentöne krachen.

Ich denke an den Träumer,

Der durch den Park spaziert,

Und sich mit seinen Blicken

In der Natur verliert.

Was allen diesen Menschen

So selbstverständlich scheint,

Hab‘ ich sooft schon schmerzlich,

Und bitterlich beweint.

Ich möchte nicht belehren,

Nur preisen seinen Wert,

Es ist so oft das Kleine,

Das dir das Glück beschert.

Der Türspion

Steht man drinnen, kann man schauen,